6 Pflanze und Stein als Judividuum, eine Tbeiluabiue au ihren Dickalen, an allem was sse erlebt baben, was sih mit idnen nach und nach degeben bat im Kampf der Eicmente und im Kouflitt mit been Rachüten Ader wenn es wabr ist, daß jede Tugend ibren zuge— börigen Fevler dat, so führt diefe so euischtedene Richtung auf die Plastisch Volleuduug des Details zuweilen eiue gewisse Vernachlässi— gung der Totalität und der Ueberzäugt mit sich, und während bier die eruselnen Gegeusiände als bestimmte Rollen, gleichsam als Persenen eines BVramarg sprechend auftreten, vermissen wir doch das volle Maaß jener von Grund aus zusammenstimmenden Har— monie, durch welche die Ratur eben ihre Macht auf das menschliche Gem ih ausübt, und bierdurch allein glauben wir auch erklären zu können, wie dies Werk, so ausgezeichnet in fast allem Einzelnen nut die Pferde bleiben au Lebendigkeit und selbst Richtiateit der Zeichnung binter dem, was man von Lessiug erwartet, weit zurück! und in manchem sogar böchst bewundernswürdig, dennoch von keiner ergresfenden nud nachhaltigen Wirkung ist. Das Bild ist von keiner in sich abgeschlessenen Grundauschauung ausgegangeu, und dies scheint sich auch von Seiten der farbigen Behandlung anzuceuten, ja uan kann sogar noch einen kleinen Zweifel behalten, ob, bei aller frappau— ten Wahrheit des Einzelnen, auch die Zusammenstellung eben so wabr sev. Eine so gerade und gesundsiämmige Eiche scheint nicht deut ab— schüssigen, nackten Felsboden zu entsprechen, und wir glauben, die Uebereinstimmung zu verinissen zwischen den höchsi behinderten Wuchs der Wurzein und den gauz unbebinderten, platt emporschießenden des Stammes. Ungetheilten Beifall dagegen fand das zweite Eild, eine offene Landschaft im Charakter des Rheinthales, bei Abendbelenchtung. Der Maler hat den interessamen Punkt des Stromes genommen, wo das durch Felgreiben begräuzie Bert sich erwestert,
bewegt. Zwischtu zwei mit Heidekraut bewachstnen Fele uppen flieht
ber Beschauer hindurch und gewahrt ein tiefer unten liegendes Klo.
ner mit einem schlauen Thurn von Byzautinischer Architektur und mit seinen Schieferdächern, die vou einem Strelflicht der abendlichen Sonne getroffen werden. Dahinter breitet sich der Spiegel des fla— ren Flusses aus, den blauen Himmel Über sich amachtud. Drü— den erbeben sich Felsbäupter in rosigem Licht, das immer duf— iger sich in der Ferne verzieht, wo nian zuweilen den ma— éstätisch breiten Strom wieder erblickt, oder zu Sanfte, man möchte sagen inüde Abendwolken lagern sich au ußer— Ren Horizout und darüber tritt der Mond, siill, bescheiden Und errö— ihend in den offenen Aether empor. Ein warmer Hauch von Poesie weht in dieser einfachen, reichen, friedlichen Landschaft, welche durch eine oft in des Künstlers Werken vermißte Heiterkeit um so wobl— tbuender wirkt. Trefflich und fast tadellos erschein! das Ge— mälde, und dech wollten wir, daß der Künsiler hiermit dit sen parti— culaireu Charakter der Rhein- und Eifelgegenden, dem er schen so viel eutagommen hat, endlich verließe, denn durch eine gewisse Einförmig⸗ feit, Vereinzelung und Dürftigkeit isi er dem großen iandschaftlichen Charafter, der vielmehr uach Fülle und nach ruhigen, grandiosen Li— nien jzu sireben hat, weder förderlich noch angenessen. Ueberbaupt bat des Künstlers reiches Talent für die Landschaft doch auf dieser Seite das Höchste noch unerreicht, oder vielmehr unerstrebt gelassen; wir halten es aber für unmöglich, daß ihn der Fortschritt auf seinem Bildungswege nicht auch früher oder später darauf hinführen sollte. Zwei Elemente fanden wir bisher in seinen Landschaften, die, so ent— egengesetzt sie auch unter sich sind, doch das Ganze landschafilicher
Uust nech uicht umfassen und sogar noch den Mittelpunkt zur Seite lassen koanen: ersilich das Auschlagen sentimentaler Gemüthsstimmun— gen und daneben, was neuerdings immer siätfer hervortritt, jene prägnante Cbarakteristik des Detalls. In den Hintergrund tritt da— egen der Sinn für Schönheit der Ferm und der Farbe, für Melo— le der Linien und für Atkorde der Tönungen. Gewiß ist auch die schärfste Eharatteristik des Einzelnen nur ein Surrogot für jenes pri— mitive Gefühl für Totalität der Naturcharaktere, für jene feste und sichere Auffaffung ibrer Grundtonarten, die wir am richtigsten und ehreudsien als Spvmpathie mit der Natur bezeichnen. Diese pflegt daun mit der Poesie des Lichtes und der Farbe stets Hand in Hand Uu gehen. Lessing's Bilder erreichen in Licht und Farbe zwar öfters die Stuse überraschender Wahrheit, allein es fehlt auf die ser Seite nicht sel⸗ ten au Susammenhang und Durchbildung es fehlt aber auch an Uni ang und Reichthum. Wie sehr wünschten wir dies Urtheil durch den im steten Fortschreiten begriffenen Käusiler wiederlegt zu sehen: für jetzt aber criunern uns die Werke eines Künstlers, wie Blechen, nur zu lebhaft, daß es noch audere Regionen der Landschaft giebt, die in unseren Augen döher steben und vielleicht ursprünglich malerischer sind, noch viel unmittel⸗ barer und gar keines Umwegts durch Begriff und Berslaud bedürftig. Ist es doch, als ob Lessing, dem wir alles Können zutrauen möchten, nur nner einseitigen Theorie folge, und zwar jener, welch? in dem Cha— takteristischen alle Schöunbeit absorbiren will. Ohne Charakter kann es freilich keine wahre Schönheit geben, aber nie und nirgend darf das Einzelne gegen das Ganze ankämpfen, und jede Ostentation mit irgend eluer Kenntniß isi der Kunst zuwider. Die Kunst unß über— dies immet das Ausehen der leichten und bequemen Production be.
1. ben i tt s eit und der Fluß in eine unabsehdare Fläche tritt, von sanfteren Hügelzügen unterbrochen und;
erblicken glaubt.
652
halten; so gewaudt und fez, odwobl nirgend mechauisch, nun auch Lessing's Hand sich zeigt, scheint sie dennoch öfters zu viel zu thun, und die Sichtbarkeit des Ttschen Fleißes ist hier zuletzt nicht minder unkünstlerisch, als die nebefte Fahrlässigkeit und Schein⸗-Genialttät, mit der unsere Rachbar nnter den Mangel an Studium verdecken.
Das dritte Landschaf-Bild führt uns bei Gewitter⸗-Sturm zu einer Köblerhütte, bei d ein verirrter Reitersmann Zuflucht sucht, oder wenigstens sich nackem verlorenen Wege erkundigte. Der Reiter verhüllt sich in sein Mantel, der Köhler aber scheint mehr durch die Fragen des uekannten Mannes, als durch das her⸗— einstürzende Uawetter in ner Arbeit unterbrochen. Zu der Wild— beit der Ratur-Scene at der Künstler manches Phantastische in den wunderlichen Galten der knorrigen Eichenäste hinzu— gefügt. Der Sturm rastn den Zweigen der Bäume und wo sich die Aussicht auf einen Wogrund öffnet, sehen wir den gepeitschten Regen niederprasseln, unt dem die Tauuen sich neigen; naß und triefend erscheint auch rin der Fußboden und alles Grün. Das Bild hat viel Anziehendes und ird von manchen, wabrscheinlich wegen ter Eutschiedenheit des phänomens, den beiden anderen noch vorgezogen. Wir würden,wenn wir beistimmen sollten, dies mehr wegen der malerischen sShandlung thun, denn während in den ilbrigen Bildern die Zeichwng noch immer vorwiegt, ist hier wirklich gemalt, und zwar mit dreserem Pinsel und pastoserer Farbe, wodurch dennoch die saftigen unfeuchten Schatten kräftig ausgedrückt sind. Der Künsiler gab dem Rter einen dunkelrotben Mantel, offenbar um einen Koutrast gegen as kalte Grün der Bäume zu haben; dies wirkt auch, zumal in Venndung mit den grauen und schwarzen Tö— nen, sehr günstig; nur sqiut er uns die blaugrünen zu sehr ausge— breitet, wohl auch bierin zes Guten zu viel gethan zu haben; er hätte vielleicht mehr di weißliche Rückseite der Eicheublätter zeigen können, deren plötzkhes Sichibarwerden bei Windstößen beson⸗ ders charakteristisch ist. n Ganzen ist hier die Charakieristik des Details mäßiger, freier nd auf ungleich kürzerem Wege erreicht, worin sich denn besonders in erfreulicher Fortschritt gegeu die früheren Werke zeigt. Wenn wir s aber versuchten, au diesen großen Künst— ler, dessen Ruf bereits geiacht ist, den höchsten Maaßstaab der Kri— tik anzulegen, so braucht zohl uur erinnert zu werden, daß das Ge— tadelte ju manchen Stücke eher auf einem Zuviel als Zuwenig be⸗ ruht, und daß, was an ihn noch als Mangel erschien, au den meisten anderen eine Tugend seyn vürde. Gr.
2
Lendon. Der Jahregag der Gründung des archäologischen In—
stituts zu Rom, der 21. April, ist nicht allein in Rom von den dort
anwesenden Mitgliedern, ndern auch in London festlich begangen
worden. Auf die Auffordung des Präsidenten der „Royal Soeietz of Literature“, des Grafen von Ripon, hatte sich a dem genann— ten Tage in dem Lokal dir Gesellschaft eine Anzahl der ausgejzeich— netsten Mäuner und Kenner der Lit ratur versanmelt. Der Präsi—
dent zeigte in einem kursen Vortrage den Zweck der heutigen Zusam. menkunft an, gab einen leberblick der bisherigen wisseuschaftlichen Re— sultate der Justituts-Minlieder, und gedachte dabei mit Auszeichnung der Anwesenheit des Geheimen Legations-Rathes Bunsen, als des hochverdienten Gründers des Instituts, und des Dr. Lepsius, des Secretairs desselben, den er als „einen der thätigsten Mitarbeiter auf diesem Felde“, als „einen Mann von tiefen Kenntnissen und umfas— senden Forschungen“ bejeschnete. Herr Geh. Leg-Rath Bunsen hielt hierauf einen gelehrten Vortrag über die Erbauer und das Alter der großen Ppramiden, dem ein anderer des Dr. Lepsius über den Obe— UÜsk von der Insel Philä folgte, der jetzt auf dem Landsitze des Mr. Bankes in Dorsetshire aufgestellt ist, nachdem ihn sein Besitzer im Jahre 1821 nach England hatte bringen lassen. Dieser Vortrag war voll scharfsinniger Bemerkungen und Aufschlüsse, und fesselte nach dem Bericht in der Literarz Gazette vom 27. April und 3. Mat, wo beide Vorträge im Auszuge mitgetheilt sind, im hohen Grade die Aufmerk— samkeit der Versammelten.
B e 1 8 6
Den 6. Juni 1839. ni tl ich er Hund S-- MQ Q- C V9 Z tal.
8 Fr. Cour. — Fr. Conr.
8 Brief. geld. * krief. Geld. St. Schuld- Sch. 1 1933. 1027/, 0Qutpr. Pfaudbr. ai 1913. Pr. Eugl. Gl. 36. 4 163 bomu. do. 23 rau eli. d. Se eli. — 723, Kur= u. Neun. do. Kuriärk. Oblig. 4 =. Sehlesis che do. 4 da. Sehuldv ers eh. 3] 10957. Coup. uud Zius- Neæuum. Sehuldv. 8 100* , Seli. d. K. u. N. — kerl. Stadt. Ohl. 4 1031/2 103 Gold al mareo Köuigh. do. 4 . ö. Neue Ducaten Klhiuger do. 4 — ö. Friedrielisd'or Dau. do. ju Tu. — MI. — And. Goldmün
F. der Thlr. zu 30 Sgr. Brie. Geld.
Auiaterdanm do. Hamburg do. Loudou
Auzshurg Breslau Leipzig
Petersburg
21 67) / g.
Köln.
S9 /o 9 199 —
LEinsl.
e ,
A
esterr. 50/0, Met. 10,6 25163. 283. Loose zu 566 FI. 13372. 1331 /.. Präm. . Sch. 725. G. 2 So / Span. Anl. S1 / 8. A7sg. 21 St. Germain 685 G. Strassburg- Basel 3A0 G. Leipzig · Dresden 80 6.
Eisenbahn- Actien. Ufer 705 G. Bordeaux — Aachen S6 Br.
Hank. Actien 1512. 15635.
Kente 18?“ .
Met. zaok-Aetien 1324. Anl. de 183A 1331.
Kurz 2 Mt. Kur 2 Mt. 3 Mt. 2 Me. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt.
3 Woeh.
u s wüärtige Amsterdam, 2. Juni.
Neue Anl. 1813/6.
Ant werpen, 1. Juni.
Neue Anl. 1811/16 E.
Frank furt a. M., 3. Juni. A0 10116. 6. Partial 0bl. 1551, Br.
107 G. Bank- Actien 1825. 1823.
do. M/ 9 Anl. 1021s, 6.
linkes Ufer 295 Br. Samhre- Meuse —. Comp. Centrale —. Hamburg, A. Juni.
460.
Paris, 1. Juni. zo 9 Portug. —.
Wien, 1. Juni. 108. X00 1011.
110! / ivo s⸗ ld ise
Loose zu 100 FI. 2801. G. Poln. Loose 671. 2159/9 Holl. Salz / 6. Sa2 /,.
50 Kente 111. 185. 80, 81. 10. 59 / Neapl. 101. 70. Passive Ala.
30, s 1. de 1839 1077.
K—
180
1197, 6 211 / 80
lor
soise 1015 /
Börse u.
21sa0so S985 s 6.
Preuss.
Versailles rechtes
Engl. Russ. 107*/. 1.
do / y Span.
2 1 1290 .
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 3. Juni.
von
At gan 8. Zeitdauer um Uhr St. l
Abgang
Zeitdauer
von um Uhr
St. M.
Berlin Berlin Berlin Berlin
— Q 44 Potsdam Potsdam
A5 Potsdam — 53 Potsdam
Toͤpfer.
Weretpr. Pfaudhr. ss. — 1003, eu a 8 TII. K 23 / Grofsah. Pos. d0. 4 16516. 108 Discouto ‚
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Bekanntmachungen.
. 6 6 m g
abwesende August Ferdinand Ziegenmever, Sohn des zum vollen berichtitzt sind. schluisnahme vorbehalten.
Düsseldorf, den 30. Mai 1839. Die
Guest.
weiland OSpfermauns Johann Christoph Ziegenmeper zu Rantheim, geboren den 1. Augnst 17855, hierdurch edictaliter citirf, in dem auf
den 3. Dejem ber, d. J. Morgens 10Uhr, ver Herzoglichem Kreisgerichte biersesbst, anberaumten Termine zu erscheinen und sich gebörig zu legitimiren, und jwar unter dem Rechts Rachtheile, daß derselbe im Falle des Ausbleibens für todt erklärt und über dessen Vermögen den Rechen gemäß verfügt werden wird.
Zuglelch werden alle diejenigen, weiche an das Per— mögen des Abwesenden Erb- oder sonstige Ausprüche ju baben vermeinen, edigtaliter vorgeladen, selche in jenem Termine bei Strafe des Ausschlusses zu liqui— diren und so viel thunlich zu bescheinigen.
Gegeben: Braunschweig, den 28. Mai 1839.
Herzogliches Kreisgericht. W. Henke.
Puüssesdorf-Iberfelder Eisenbahen. Sechster Aerien-Beitrag.
Die lerren Actionaire der Düsseldort-klberfelder Fisenbahn werden in Gemässheit des Statuts §. 8 eingeladen, von dem Betrage ihrer KLetien Berechti- gung den sechsten Beitrag mit
„J ehn ProOcent'“ an die Banduierhäuser: Wilhelm Cletf in Düsseldorf ; oder
von der l(fexdt-Rersten C Sßhne in Elberfeldh, bis zum J. August 1839 einzuzahlen und dabei die- ges Mal nach die äber die vorherigen Beiträge er- haltene Guittuug zd prüsentiren, init welnher die Herren Aetionure eint neues Gdäaittungs- Formular zarüekerkhalien werden.
kauft werden.
Yi
* * 2 * 3 — J * llgemeiner Anzeiger fuͤr die Preu * . * J Lugleieh machen wir mit Bezug auf den §. 3 des in einem feinen Stahlstich in der Expedition dteser ö und der darin bezogenen Stelle der Grund- Zeitung und im Königl. Intelligenz-Comtoir vor. Bedingungen (4) bekannt, dafs wir hinsichtlich der 9 K
Fu Sachen des Brauers und Oekonomen Johaun jenigen etien, wovon bis jetat die ersten vierzig Daniel Heinrich Ziegenmever, Imploranten, wider den Frocent eingezahlt sind, dis ursprünglichen Leichner Advokaten Lanugenheim 1. hierselbst, als Kurator des derselben nicht weiter in Anspruch nehmen, Sondern abwesenden Angust Ferdinand Ziegeumever, JImplora. ie letzten Cessionarien als Inhaber der Actien. Be- ten, wegen Todes- Erklärung des abwesenden Ziegen rechtigung anerkennen. — 11 Ansehung derjenigen mever, wird auf den Antrag des Imploranten der Actien, von welchen die ersten A0 Procent noch nicht
Verkauf eines Besitzthums, zu einer vortheilhaften Fabrit-Aulage
Eine der schöusten, in der Nähe der Residenzstadt Berlin bei dem Dorfe Pankow belegene Besitzung, bestehend in einem 100 Fuß langen und 32 Fuß breiten Wohn- und Fabrik⸗Gebäude, mit einem Saal, à Stuben, Kammer und Küche versthen. Ferner: ein Seiten-Gebäude von 380 Fuß, ein Hiutergebäude, C0 Fuß lang, mit verschiedenen Räumen und Stal— lung jür 38 Pferde, eine Scheune nebst Holz, und Torf⸗Schuppen, mit Ziegeln gedeckt; so wie ein Fächen⸗ raum von g. 7 Morgen fruchtbares Land, welches in einem sorgfältig neu angelegten Obst- und Küchengar⸗ ten und Ackerland eingetheilt ist; — soll sofort aus freier Hand unter sehr annehmlichen BDdiugungen ver—
Diese erst seit zehn Jahren neu gegründete Besitzung gewährt nicht nur einen freundlichen, ländlichen Auf— enthalt, sondern eignet sich insbesondere durch ihre vortheilhafte Anlage mit den bequeinen und geräumi⸗ gen Gebäuden und ihrer Nähe zur Hauptstadt zu einer jeden Fabrif-Anlage, bei welcher noch eine Was— serkrast von e. 7 bis 8 Fuß Gefälle auf das Zweck⸗ mäßigsie benutzt werden kann.
. Auskunft darüber ertheilt auf portofreie Anfragen der Herr Hässelbarth ; Straße Rr. 23. — Eine Ansicht dieser Besitzung liegt
*
bleibt die nähere Be-
d 686 n. y . . Privilegirtée Aporheken
Kesidenzstäct, weiset zum
geeignet.
ßischen
Freitag, J. Juni. I Meisterstuͤck, Lustspiel in 2 Akten, Hierauf: Der Soldat aus Liebe, pan von Hoguet. Musik von H. Schmidt.
Sonnabend, 8. male: Die Fremde, ßenthurn.
Freitag, zu: Ber Pariser Taugenichts. (Mad. Lohr, vom Theater zu Bremen: Gastrolle. Um den Wuͤnschen des Publikums zu genuͤgen, sind die Bajaderen auf weitere 3 Vorstellungen engagirt.)
Fuͤnfte Vorstellung der Bajaderen. Dazu: Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Ak— ten von L. Angely.
Die angekündigt gewesene Vorstellung: Prinz“ bleibt noch ausgesetzt und sind die dazu bereits verkauf— ten Billets zur heutigen Vorstellung trag dafür bis 6 Uhr Abends in E
Sonnabend, 8. Juni.
—
Königliche Schau spiele. Im Schauspielhause: 8 von Frau von Weißenthurn. tomimisches Ballet in 2 Akten, (Dlle. Wagon: Joseph. ) uni. Im Schauspielhause. Zum Ersten⸗ chauspiel in 5 Akten von Frau von Wei—
Des Malers
Königsstädtisches Theater.
7 Juni. Vierte Vorstellung der Bajaderen. Da⸗
Lustspiel in 4 Akten, von Dr. C.
Louis, als
„Der verzauberte
guͤltig oder kann der Be— mpfang genommen werden
Verantwortlicher Redacteur Arnold. — w -
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Für Thaler-Sammler. Die Russischen, Königlich Württembergischen und Westphälischen, Herzoglich Pommerschen, Erzbischöf— lichen und Bischöflichen Thaler aus dem berlhmten Döplerschen Münz Kabinet sollen verkauft werden. Nur auf portofreie Anfragen ertheilt die Kechtsche Buchhandlung in Berlin nähere Auskunft.
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Ueber die heutige bildende Kunst
und die verschiedenen Kunststufen und Gals tungen der Malerei.
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hrerer kritischen Blätter. Besonders zeichnet sich dasseibe dadurch aus, daß darin alle die⸗ senigen Regeln enthalten und durch Beispiele erklärt sind, gegen welche im Sprechen und Schrejben am
Die Verlagshandlung hat,
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Stande, das Buch Berlin.
efflichen Werkes zu erleichtern, ) e , e Auflage n, gestellt, als die frühe⸗ ren Ausgaben berechnet wurden. Lespzig, den 2. Mai 1839. . S. Bösenberg.
ssi keit noch unerreicht und dem f aus unentbehrlich ist, erhält von jetzt ab auch noch den Vorzug überaus großer Wohlfeilheit; ich habe die Gesammtvorräthe dieses Buches angekauft und
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J. Klemann,
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r. 8S vo. ,
Allgemeine
Stan
8 ten
Sonnabend den
—
8. Zeit
Juni
1839.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Konig haben dem Peofessor an der hie— sigen Universitaͤt, Hr. Dieffenbach, den Rothen Adler-Orben dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Konig haben dem Ober⸗-Einfahrer Klemm zu Camsdorf den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen
geruht.
lichen Professor Dr. J. A. Am brosch in Breslau zum ordent— lichen Professor in der philosophischen Fakultät der dortigen Uni⸗ versität und zum Mitdirektor des philologischen Seminars der— selben Allergnädigst zu ernennen und die fuͤr solchen aus gefer⸗ tigte Bestallung Allerhöchstselsst zu vollziehen geruht.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Bruder Maßjestaͤt des Aæoͤnige), Ihre Ktn 23 die ö Viihel m, Höchstdessen Gemahlin; und Höchstderen Kinder Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Waldemar und die Pr in⸗ zessin Marie, sind nach Mainz abgereist.
Der bisherige Privat-Docent Dr. jur. Otto hierselbst ist zum außerordentlichen Prrf. r in der 1 Fakultat der hiesigen Universitat ernannt worden.
Der bisherige Justitigtius Aloys Joseph Glatzel zu Gleiwitz ist zum Justiz-Kommissarius bei den Gerichten des Leobschuͤtzer Kreises mit Anweisung seines Wohnorts in Leob— schuͤtz und zugleich zum Notorius in dem Departement des Ober“ Landesgerichts zu Ratibor bestellt worden.
Der Justiz Kommissarius Karl Ferdinand Gerlach in Sorau ist zugleich zum Notar in dem Departement des Ober— Landesgerichts in Frankfurt ernannt worden.
Der Justiz⸗ Kommissarius k in Treptow a. R. ist zugleich zum Notar in dem Departement des Ober, Land es⸗ gerichts in Stettin ernannt worden.
Abgereist: Der Bischof der evangelischen Ki General / Superintendent der Provinz . und K Provinz, Dr. Roß, nach der Rhein-Provinz.
Zeitungs⸗Nachrichten. . .
Rin ß nd u n d Pell en,
St. Petersburg, 1. Juni. Am Namenstage
; e . ; rer Majestaͤt der Kaiserin haben Se. Majestaͤt der 6. . Dekrete mit Bezug auf das Koͤnigreich Polen erlassen:
) „Auf Vorstellunz Unseres Statthalters im Königreiche Polen daß die in einigen Gouvernements des Königreichs unler dem Ra⸗ men; „Suhsidinm Charitativam, von Bauern und Leuten, die sich auf den der Geistlichkeit gebörizen Gütern niedergelassen haben, erbobene Steuer für dieselben äußerst drückend sey, rerordnen Wir die Steuer Subsiqium Charitativum, in sowtit sie von Bauern nnd Leuten, die auf den der Geistlichkeit gehörigen Gütern und Städten angesessen sind, bisber unmittelbar in die Rentereien entrichtet wurde, wird auf . abgeschafft, und zugleich werden alle Rilckstände derfelben er— assen.
2) „Obzleich wir bereits durch Unser Dekret vem is. (30.) Au⸗ gust 1838 den Einwohnern Unseres Königreichs Pelen viele Erlcsch,; terungen durch Erlassung der auf denselben bis zu Ende des Jahres 185* lastenden Exechtionsgeldsirafen erwiesen haben, so sind sie doch, da sie nachher neue Unglücksfälle durch Mißmwachs, Viehsserben und Ueberschwemwungen erlitten haben, wodurch sie nicht im Stande ge⸗ wesen sind, zu den festgesetzten Terminen die schuldigen Kronabgaben , neuen Executionsstrafen unterworfen worden, bie sie ehne esondere Belastung nicht haben abtragen können. In Betracht, daß außerdem die Bauern, Kelonisten und ackerbautreikenten Bürger jegli— cher Güter überhaupt, die bei Selegenheit der sie betroffenen Ünglücke falle verschiedener Art, von der Krone Geldunterstützungen erhalten haben, nicht im Stande wären, dieselben wöeder zu erstaͤtten, ohne in die ärimliche Lage zurück zu verfallen, der sie entrissen worden sind, — wünschen Wir in Unserer väterlichen Soige für den Wohlstand Unserer getreuen Unterthanen, ihnen cine neue Erleichterung zu gewähren, und verord⸗ nen in Folge dessen, auf Vorstellung Unseres Statttalters im König⸗ reiche Polen; ) alle bis zu Ende des Jahres 1838 in den Rentercien des Königreichs verzeichnete Execution s-Geldstrafen, in soweit als dieselben noch nicht einge ahlt oder gestrichen worden sind, werden er— lassen; und 2) ebenfalls foll die Zurückersiattung der zu verschiedenen Zeiten den Bauern, Kolonisen und ack rbautreibenden Bürgern jegli⸗ . überhaupt ertheilten Geld-Uuterstützungen nicht gefordert
rden.“
3) „Nachdem Wir aus der Porstellung Unseres Statthal ᷣ Königreiche Polen ersehen baben, daß viele von den , . früheren Regterung wegen Geldnachrechnungen der Krone zur Re— cheuschaft gejogene Personen, nach Sequestraiion ihrer Gilter' bercits . sind, wesbalb nun Zwangsmaßregeln zur Beimreibung des
estes der nech nicht ganz gedeckten Nachrechnungen, größtentheils H nicht schuldige Personen fallen: z. B. auf Erben, nicht selten auf
inderjäbrige und Bürgen, und dieselben der llaterhalismittel be⸗ rauben, so verordnen Wir: die bis zum 17. (29) November 1830 zufgszeichneten Geldnachrechnungen der Kron, in 'so wein, dals f.“ selben nicht durch irgendwo deponirte Geldsummen oder durch gegen⸗ seltige Forderungen der Schuldigen an die Kront gedeckt werden kön; nen, weiden Allergnädigst ersaffen.“ ;
Man berichtet aus Tiflis:
„Am 27. Jan. (8. Febr.) d.
3. erfolgte in der Provinz Batu, in Folge eines vulkanischen
oßes, der Ausbruch einer Flainme mit dickem Rau der Erde. Dieser Ausbruch dal erte ungefähr eine 96 6 in Folge dessen bildete sich ein Erdriß von Osten nach Suͤbwest der uͤber eine Werst lang und gegen eine Arschin breit ist. Aus i ment . ö viel Lava geflossen. Bei diesem Aus⸗
: ankte die Erde, und große Massen si ĩ , , ,,, , ) 9 dassen sind uͤbereinander
Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen außerordent—
In Folge des langanhaltenden Winters und des daraus . ,, hat sich im Geuernement Wilna ein bedeutendes Viehsterben eingestellt, dessen Hfer 2416 Pferde 22659 Stuck Hornvieh und 36 6. . k 66 ̃ Die Kaiserl., Russ. oSkonomische Geselsschet zu Moskau hat in (ihrer letzten Jahres versammlung den Hofiechanikus Herrn . in Berlin, zu ihrem kortesponditenen Mirgliede er—
4
Deputirten⸗Kam mer. Sitzung von 1. Juni. Der außerordentliche Kredit von 4,919, S0 Fr, dn der See-⸗Mini⸗ ster durch einen heute vorgelegten Gesetz Enwurf verlangt, ist nicht, wie gestern irrthümsich gemeldet wur fe ausschließlich zur
Vermehrung der See-Streitkrafte in der Ciante, sondern für die allgemeinen Beduͤrfnisse des See Mutsteriums bestimmt. Der Admin al Dup errs motivirte diese Federung auf nachste⸗ hende Weise: „Dieser Kredit ist durchaus gesondert von dem der 10 Millionen, die vor einigen Tagen vn Ihnen verlangt
wurden. Als man das Budget von 1839 enwarf, rechnete man
auf die Unterhaltung von 136 ausgeruͤsteten Schiffen mit einem Effektiv⸗Bestand von 26,319 Mann. beschlossene Expedition nach Mexiko, uw durch die Blo— lade von Buenes-Ayres fand sich schoJ am 1. Januar 18309 jener Etat auf 177 Schiffe und 3,490 Mann er— höoͤht. Nach der Einnahme des Forts Sin Juan de Ulloa
mußten Munitionen nach Mexiko gesandt uw zu diesem Zwecke
neue Ausruͤstungen angeordnet werden. unsere Handelsmarine auf allen den Punktn Schutz, wo das Eischeinen Mexckanischer Korsaren zu farchtnn sland. Zu dem
Ende wurden vom J. Januar bis zum 1. März 1839 18 Schiffe
ausgeruͤstet, und es beltefen sich damals uisete im Di = ö . efen sich uisere im Dienst de 3 stiegen also den im Budget vorausgesehener Effektivbestand um 6024 Mann. Es ist Grund , ,. . ,, n von Streitkraͤften groͤßtentheils beizubehalten. Das Blokade⸗ SGeschwader von Buenos-Ayres muß noch vermehrt werden; im Mexikanischen Meerbusen muͤssen wir vor der Hand eine starke Station behalten und auch die im Suͤdmeere, wo unsere Handels⸗Interessen bei dem Kampfe zwischen den verschiedenen Staaten Suͤd⸗Amerika's Schutz verlangen, auf einen Achtung gebietenden Fuß wieder hergestellt werden iönnen. Ebenso und ganz besonders ist es fuͤr nothwendig erachtet worden, im Interesse der Regierung der Koͤnigin von Spanien, nach den Kuͤsten der Pyrenaͤischen Halbinsel eine Verstaͤrkung zu sen⸗ den, um auf eine moöͤglichst wirksame Weise den Landungen von Truppen und Kriegs-Munitionen vorzubeugen, wobei wir uns indeß keinesweges von dem Grundsatze der Nicht Inter vention entfernen wollen. Nichts desto weniger haben wir unfere Kre—⸗ ditforderung auf das beschraͤnken zu muͤssen geglaubt, was zur
Aufrechthaltung des gegenwartigen Effektiv⸗Bestandes nothwen⸗
dig ist“ — Der in derselben Sitzung vorgelegte Gesetz⸗ Ent⸗ wurf uͤber die Herabsetzung des Zoll's auf Kolonial -Zucker ward von dem Handels-Minister folgendermaßen molivirt: „Seit mehreren Jahren beschaͤftigt die Zuckerfrage auf das Angelegentlichste, sowohl die betheiligten Parteien als die blizisten und auch die Staatsmänner. Der Gegenstand selbst ist von
Ihnen schon einmal in ernstliche Umberlegung genommen worden, und ich kann mich daher darauf beschraͤnken, Ihnen die Geschichte des
Zucker- Zolls in kurzen Worten ins Gedächtniß zuruck:ürufen: „„Die dringenden Beduͤrfnisse des k, , ö. Ereignissen der Jahre 1814 und 1815, daß man, obgleich auf
das Kontinental⸗ System verzichtend, doch dem Kolonial ⸗Zucker eine bedeutende Coensumtions- Steuer auferlegte. (15 Fr. fuͤr 100 Kilogr.) Zu gleicher Zeit mußte man der Kolonial-⸗Produc⸗ tion, die damals die Beduͤrfnisse des Königreichs überstieg, einen
gewissen Absatz im Innern zusichern. Zu dem Ende wurden durch nach und nach in den Jahren 1816, 1820 und 1822 erlassene Ge— setze die fremden Zucker mit einem Prohibitiv⸗FZoll helegt. Aber
nach einigen Jahren des Friedens fing die Eonsumtion an die Production der Kolonie zu uͤbersteigen; diese aber, des Mono“ dels zewr6, fuchten die Kuck zadurch auh füllen, voß sie Ce
Kultur des Zuckerrohrs vermehrte, derjenigen Ländereien, welche ten, dazu verwendeten. Man suchte nun teln dasjenige, was uber den Bedarf geliefert wurde, durch die Wiederausfuhr als Raffinade abzusetzen; und nicht zufrieden damit, dem Kolonial-Zucker den innern Markt gesi⸗ chert zu haben, bewilligte ihm das Gesetz vom 17. Mat 1826 eine Prämie von 120 Fr. fuͤr 100 Kilogr. Daher ein neuer Reiz zur Production, ohne Ruͤcksicht auf die Kosten, die in un— sern Kolenieen bedeutender sind, als in jedem andern Zucker⸗ lande. Aber eine andere und unvermeidliche Folge der auf diese Weise kombinirten Tarife war das erneuerte Streben derer, die auch nach der Aufhebung des Kontinental-⸗Systems fortfuhren, aus der Runkelruͤbe Zucker zu gewinnen. Die Consumtions Steuer sicherte diesen einen Vorsprung von 50 Cent. pro Kiloar.
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. beim innern Varbrauch, und bei der Ausfuhr beganstigte man
und sogar den groͤßten Theil fruͤher Lebensmittel liefer⸗
sie durch einen angeblichen Ruͤckzoll von 1 Fr. 20 Cent., ob—
gleich sie nichts bezahlt hatten. In Folge dieser furchtbaren Konkurrenz ward der Markt uͤberhäuft und der Preis der Waare uͤber die Maßen gedruͤckt. Die Kolonieen verloren nicht allein die aueschließliche Versorgung des Franzoͤsischen Marktes, sondern sie mußten auch noch einem steuerfreien Ne— benbuhler gegenuber verderbliche Lasten tragen. Die Regierung machte, wie Sie wissen, seit dem Jahre 1832 mehrere Ver suche, dieser Ungleichheit abzuhelfen. Aber erst im Jahre 1837 votirten die Kammern ein Gesetz, wodurch vom 1. Juli d. J. an dem Runkelruͤben- Zucker ein Zoll von 15 Fr. für 106 Ki— logramme auferlegt wird. Der Zweck dieses Gesetzes war einerseits, dem Schatze ein Einkommen vom Zucker zu sichern, dessen er bedarf, und zweitens, die inlaͤndische Fabrication zu
verhindern, daß sie die der Kolonieen nicht unmöglich machte.
Man hoffte zu erlangen, daß den Kolonial Zuckern an der allge— meinen Consumtion ungefähr der Antheil gesichert wuͤrde, dessen sie beduͤrfen, um die 85 Millionen Kilogramme, die gegenwäec— tig gearndtet werden koͤnnen, abzusetzen; und dem inländischen Zucker dasjenige zu uͤberweisen, was die Consumtion nech über jene Quantität hinaus verlangt, und was auf 30 bis 35 Millionen Kilogramme geschätzt wird. Aber man ist zu der Einsicht gelangt, daß die Consumtion noch nicht die Produkte der doppelten Kultur abiorbirt. In Jahre
Durch die im Jahre 1838
Ardererseits verlangte
chiffe auf 195, worunter 8 Linimschiffe und 13 Fre⸗ Die Mannschaften derselben betrugen 25,341 und uͤber⸗
Pu⸗
nach Mit⸗
1838 sandten die Kolonieen 87 Millionen Kilogr. Zucker nach Frankreich, wovon indeß nur 67 Millionen zur Conjumtion ka— men. Das Gesetz hat also dem Kolonial-Zucker nicht denjeni— gen Schutz verschafft, der ihm unumgaͤnglich nothwendig ist; noch weniger aber hat es einen Preis gesichert, bei dem die Kolonieen bestehen können. Dieser Preis, der sich noch zu An— fang des Jahres 1837 auf 65 Fr. belief, war zu Anfange des vorigen Jahres auf 50 gesunken, und nech in diesem Augen— blick ist der Zucker bester Qualitat in Havre 54 Fr. pr. 100 Ki⸗ logramm notitt. Wenn man davon 23 Fr. 75 Cent. fuͤr Zoll, und 14 bis 185 Fr. fuͤr Fracht und andere Unkosten abzieht, so bleibt ein Netto⸗Preis von 15 bis 16 Fr. übrig, also un? fähr Ya von dem, was der Zucker dem Produzenten selbst kostet. ü em Zustande der Dinge glauben wir so bald als möglich nach Kräften abhelfen zu muͤssen. Wir verhehlen Ihnen indeß nicht, doß die Maßregeln, die wit Ihrer Prufung vorzulegen die Ehre
haben, deines weges als definitives Abkommen zwischen den ge— genuͤberstehenden Interessen betracheet werden können. Sie köͤn⸗ nen es um so weniger, als sich zwischen ihnen seit langer Zeit eine lebhafte Polemik erhoben, und als jede von ihnen sich die Stelle, die sie in dem allgemeinen Interesse des Landes ein⸗ nimmt, uͤbertrieben hat.““ — Auf die einzelnen Punkte des Ge—
setzes werden wir bei Eroͤrterung desselben zuruͤcktommen.
Paris, den 2. Junt. Gestern gegen Mittag versammelte sich der Ministerrath in Neuilly unter dem Vorsitze des Königs, und Abends im Hotel der auswärtigen Angelegenheiten ur dem Vorsitze des Tonseils-Praͤsidenten.
Der Moniteur publizirt nachstehende telegraphische De⸗ pesche aus Marseille vom 1. Juni: „An den Conseils Peaͤsi⸗ denten, Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Man meldet aus Tarsus, daß die Feindseligkeiten nicht begonnen hatten, daß die Tuͤrken sich der Aegyptischen Gränze näherten, und Ibrahim seine Streitkraͤfte zusammenzog, um sie kraäͤf— tig zu empfangen. Aus Aleppo schreibt man, daß die Tuͤrki— schen Truppen den Euwhrat uͤberschritten hätten, und Ibrahim, dessen Armee sich jeden Tag verstärkte, ihnen entgegen zu mar— schiren im Begriffe stand, daß aber auf Anfordern der Botschaf— ter der Sultan dem Seraskier Gegenbesehl gegeben.“
Nach dem „Courrier frangais“ geht die Regierung mit dem Plan um, die Municipalgarde von Paris auf 5000 Mann zu bringen. Der „Courrier frangais“ meint, es heiße dies, eine Königl. Garde unter einer andern Benennung wieder her— stellen. Es soll jedoch dieser Vorschlag wenig Sympathie dei dem Municlpalraihe von Paris finden, der da glaube, daß die Stadt nicht reich genug sey, um auf ihre Kosten eine Armee zu unterhalten.
Herr Paillet ist an die Stelle des Herrn Teste zum Vor— steher (Batonnier) des Advokatenstandes ernannt worden.
Im Messager liest man: „Die aus der Coalition her— vorgegangenen Sollizitanten verfolgen mit einer unermüdlichen Ausdauer ihre Gesuche um Entschaͤdigung fuͤr den Krieg, den sie gegen die Politik gefuͤhrt haben, die doch jetzt die Oberhand behalt. Herr Legrand will durchaus die Direction der For sten haben, welche gegenwartig Herr Bresson innehält. Man hat
Letzteren, um den Herrn Legrand zufriedenstellen zu können, die Post⸗Verwaltung angeboten, die man in diesem Falle dem Herrn Conte abnehmen wolle. Herr Bresson hat dies abge— lehnt, mit der Bemerkung, daß er nicht an der Absetzung eines verdienten Beamten Schuld seyn wolle, und wird nun wahr— scheinlich selbst ein Opfer der Habgier des Herrn Legrand werden.“ — Die Presse macht darauf aufmerksam, daß es ein Journal des linken Centrums sey, welches den Eigennutz und die Habsucht eines Mitgliedes seiner eigenen Partei ans Licht ziehe. Sie folgert daraus, daß sie Recht gehabt habe, wenn sie fruͤher stets behauptet hätte, daß der geoßere Theil der Mitglieder des linken Centrums unter scheinbaren strengen Prinzipien einen höchst kleinlichen Ehrgeiz verberge.
Das „Journal de Paris“ setzte, als es in die Coalition
eintrat, an die Spitze seines Blaites als Motto: „der Konig herrscht aber regiert nicht.“ Jetzt, wo es die Veliheidigung des Ministeriums übernimmt, ist dieses Motto versch wunden. Der „Mouvelliste“, der hieraus Gelegenheit zu einem heftigen Angriffe auf jenes Journal nimmt, wird jetzt selbst dusch die Pre sse auf folgende Weise zurecht gewiesen: „Das Verfahren des „Journal de Paris“ wundert uns nicht, denn wir wuß— ten, daß das Ministerium vom 15. April nur deshalb den Bei— stand jenes Blattes entbehrte, weil es denselben nicht so hoch bezahlen wollte, als man es verlangte. Aber der Nou belliste? hat nicht das Recht, dem „Journal de Paris.“ Vorwäahnse zu machen, denn er hat ebenfalls dem Kabinette vom 15. April seine Dienste angeboten, mit dem einzigen Unterschieoe, daß er start ei⸗ ner monatlichen Subventlon eine ein suͤr allemal gezah'te Summe verlangte. Sollte dies nicht zum aroßen Theil er klä⸗ ren, warum man das Ministerium vom 15. April so vielfach der Bestechung beschuldigt hatꝰ Es scheint, daß 38 mit der Rechtlichkeit der Minister ebenso geht, wie mit der Tugend der Frauen: den leichtsinnigsten sagt man in der Regel nicht am meisten Uebeles nach.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 31. Mal. Aus der Interpellation des Grafen von Win— chelsea, die gestern nur kurz beruͤhrt werden konnte, sind noch
folgende Betrachtungen hervorzuheben: