1839 / 162 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

D *

X31 * 8 * 2118 * adelige Gut Karniszewo

auf 18, 8s 35 Thlr. 7 sgr. 8 pf., soll

a u 15. Julius 1839, Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden.

sorveel

dentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Chant, indem sie offenbar ihren Gatten zurückerwartet, trägt wenig Originelles an sich und erscheint als eine Unbewußte Rachahmung von Jordan. Einem Gemälde von Blank nach einem Gedicht von llsteri steht das Unbekannte des Stoffes entgegen, zumal da es sich durch sich selbst wenig ausspricht. Es zeigt Junigkeit im Ausdruck, behält aber ettoas Weiches und Sentimentales Durch Unbefangenbeit und Frische zeichnen fich dagegen zwei andere Bilder böchst vorteilhaft aus, Mäbchen? von Die fm an, und der Kirmeß⸗ bauer ven Becker. Das Hessische Mädchen steht in der Thür ihrez Sauses, schmucklos in ihrer alltäglichen Tracht, mit Stricken deschüftigt, ihr Kätzchen spielt mit dem Knäuel am Boden; auf einer Bank neben der Hausthür steht ein Blumentopf mit Gold⸗ lack, und furz, alles ist so reine, ungeputzte und ungeschminkte Natur, daß das Semlde in seiner anspruchslosen Einfachheit und selbst bei seinem nicht eben heiteren Farbeneindruck doch recht gemüthlich und erquicklich wirkt. Fröhlscher und ausgelassener ist das andere Bild, denn der Bauer ijst in ener seligsten Weinlaune vorgestellt, in welcher er alle Lasten des Lebens vergißt und jeden Begegnenden herzlich umarmen möchte; nicht minder vortrefflich ist seine Hausfran, welche ihn zu mäßigen sucht. Ein schöner Sonnenschein vollendet diese Darstellung voll fri⸗ schen und herzhaften Humors. Adolph Sch rödter, der eigentliche Humorist der Schule, hat nach Shakespeare's Heinrich V. den Korpo—

ein Hessisches

ral Pistol vorgestellt telst eines Knüttels als ein altherkömmli volle, geistreiche Ma

auf den Ausdruck.

trocken.

wieder zu begegnen.

67 *

gezwunge ches Feld; lerei zeig

wie er . seinem Hauptmann Fluellen vermit⸗

So verlassen wir denn dieß zu so ungewöhnlicher Zeit eröffnete Ausstellung, der, wahrscheinlich eben desbalb, kein so gedrängter Zu⸗ spruch zu Theil wurde, als zu ewarten stand. Ruhig geben wir uns der Hoffnung hin, den trefflichet Künstlern auf der großen Ausstel⸗ lung in diesem Herbst in den Sllen der Königl. Akademie der Küuste

Stettin. Die vom Kunst⸗Verein für Pommern hierselbst veranlaßte, durch huldreiche Anvirtrauung von Meisterwerlen Seitens

wird, den Lauch zu verzehren, den er, en, geschmäht hatte. ns allerdings den Maler des Don Duirote wieder, seine humoristsche Ader aber hat sich nicht so reichlich er ossen, und Pistol steht der Larrikatur . nahe. Eine heilige Cäcilie von Voß scheint die Aweit eines

noch mancherlei Schwächen, dah zeigt sich wenigstens ein Bestreben i Zwei Lansschaften von Jacobi stehen anderen Bildern dieses Künsisers nach; ie sind in der Färbung manierirt und

ie geschmack⸗

1583 Rthlr. ab.

nfängers zu sevn; sie hat Stande und 20

rakterbild . mehr

bietende Erfahru

preise von A332,

Sr. Majestat des Königs und Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen verherrlichte vierte 20. Mai dieses Jahres stattgefunden. Der . mern, darunter zz! Gemälde und 10 sonstige Kunsileistungen. Bei einer Einwobnerzabl von etwa 3009 Seelen und einem Cinzritts= gelde von 5 Sar für die Person schließt die Ausstellungs-Lasse mit

a hat vom 7. April bis atalog zäblt 31 Rum⸗

Während der Ausstellung haben 3 dem Beamten⸗ dem, wie seit manchen Jahren die Tonkunst, so sest

kurzem die bildende Kunst pflegenden Kaufmanns⸗Stande angehörige Kunstfreunde Stettins 35 Gemälde und 1Wachsarbeit zum Gesammt⸗

3 Riblr. erkauft, unter demselben ein kleineres Cha⸗ ere größere und kleinere Genrtbilder, Landschaften,

Seestücke und Architekturen, allein kein bistorisches Gemälde; eine in der Gegenwart oftmals und damit als ein Zeichen der Zeit sich dar-

ug. Der Vorstand des Vereins hat hingegen 30 Ge⸗

mälde zur Verloosung erworben und überdies einen unter seine sämmt⸗

Gr. lichin Mitglieder, 1120 an der Zahl, zu vertheilenden Steindruck an

fertigen lassen, wofür im Ganzen Aa69 Rihlr. verwandt worden sind.

* Die diesjährige Kunst-Ausstellung bat demnach die Verwendung von

Soꝛ2*/., Rtihlr. zu Gunsten der bildenden Kunst und hauptsäͤchlich der Malerei herbeigeführt.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

Ce AFB s 1 Bekanntmachungen. ; Roth wendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Bromberg. Das im Gnesner Kreise gelegene, den Johann

K. 12, gerichtlich abgeschätzt

Potsdam zur Garde versetzt wurde und seitden verschollen ist, A) die Anna Elisabeth Kraut, die am 3. Dezember 17790 zu Freystadt geboren ist und im Kindesalter ö. el . ha verstorben seyn soll, Nepomucen von Dzierzanowskischen Erben gehörige, 3) der Michael Eissing, der am 158. September 1788 zu Rohdau geboren und im Jahre 1812 seinen Wohnort Dakau im Blödsinne verlassen hat, deren etwa zurückgelassene unbekannte Erben und, Erbnehmer werden aufgefordert, sich bei dem unter

Fypothekenschein und Bedingungen sind in zeichneten Gerichte spätesiens

scezratryt 3612 ank os Itstratur einzusehen. ö

1 ã. Ale 1 d

kermine zu melden. nfenthalte nach unbekannten Erben Franz v. Gutowski zu Rzegnowo und

aac Zippert zu Gnesen,

verstorben, werden hierzu öffentlich wendiger Verkauf.

d 1 ) n. vil 2209 en 24. April 1839.

i Neuenthorstraß

seßkängt anf hätzt auf

. 16. November c., Bormittags 11 Uhr, zor dem Herrn Kammergerichts-Assessor Haase an or— o) die Kinder

——

Bekanntmachung. Land- und Stadtgericht Marienwerder. Die unbekannten Erben und Erbnebmer nachsteben⸗ der Personen, so wie deren weitere Erben und nächste Verwandte: 1) des am 21. Januar 1707 in der Herrschaft Kro—

verslorbenen Landgestiltsknechts Daniel Kleinschmidt, für den sich im hiesigen Depositorium e. 39 Thlr.

befinden,

*)

Thlr. beträgt,

mögen gegen 37 Thir beträgt,

im hiesigen Depositorium etwa 19 Thlr. liegen, 3) der im Jahr 1828 bierselbst verstorbenen Witwe des Rachtwächters Kromrev, Anna Maria, ge— bornen Zerske, für welche sich 6 Thlr. 19 sgr. 8 pf. im Depositorium befinden, A y 6) des am 8. März 1855 hierselbst verstorbenen, an⸗

Depositorium befinden, wandern.

Ferdinand Berlin, der zwei, ihrem Aufenthalte Termin auf nach unbekannte Geschwister, Friedrich und Doro—

hat, die sich im Jahr 1815 in Berlin befanden, tet werden wird. deren Aufenthalt jedoch seitdem nicht zu ermitteln

gewesen ist (das im Depositorium befindliche Ber-Königl. Preuß.

mögen desselben beträgt gegen zo Thir.), ) des durch das. Erlenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 13. Oktober 1837 für todt erklärten

Capitel Grädi e) die Kinder des

.

ubekanute Real-Prätendenten werden aufge⸗-schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls sie sich bei Vermeidung der Präklusion in diesfem für todt erklärt werden sollen und ihr Vermögen den Die ihrer Person und ihrem sich ausweisenden nächsten Erben verabfolgt werden wird. Riesenburg, den 5. März 1839.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Ediktal-Citation unbekannter Erben. Am 11. Februar 1837 starb in Gräditz der Bauer Auszügler Christopnh Korn mit Hinterlassung eines Stadtgericht zu Brandenburg, Testäments, worin er seine zahlreichen Verwandten zu d Erben eingesetzt, mehrere derselben aber nicht nament⸗ er Reustadt lich und ihrem Aufenthalte nach benannt, sondern bloß usfavel und beziehungsweise unter Nennung ihrer Aeltern aufge— Schneidermeisters führt hat, diese Personen sind nun zwar so weit als g. A3 des neuen möglich vermittelt worden, um jedoch den Erbanfall 1 Thlr. 24 sgr. auch zur Kenntniß aller noch vorhandenen und bis jetzt s. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedin- dem Gericht unbekannt gebliebenen Janteressenten zu ngen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll bringen, se werden diese Letzteren, namentlich: a) die Kinder oer Anne Rosine, verwittwet gewese— nen Bauer Pauer, gebornen Rausch zu Rudelsdorff;

des in Heidersdorff

Melchior Rausch; c) die Kinder der verwittweten Krause, gebornen Hielscher zu Peterswaldau; d) die Kinder des Bauerguts-Besitzer Carl Becker in

2 kd altmůller deinrich Becker hierselbsi f) die Kinder des zu Rogau verstorbenen Bauer Aus⸗ zügler Becker; janke gebornen, am 22. September 1823 hierselbst g) ie Kinder des verstorbenen Bauer Gottfried Becker zu Capitel Gräditz und b) die Kinder der verstorbenen Müller Schmeljer, gebornen Rausch zu Ludwigsdorff, 2) der am 14. Juli 1835 in einem Alter von 86 Jah⸗ hierdurch zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame und ren zu RKosßitz verstorbenen Witwe Regine Ros⸗ Nachweise ihrer Abstammung und Erbes⸗Legitimatioy Aosti, gebornen Reinhold, deren Vermögen gegen binnen 9 Monaten und spätestens in dem hierzu an ; anserer Gerichtsstelle auf 3) der am 2. Dejember 18290 in Neumühlbach ver⸗ den 23. Sept. 18389, Nachmittags 2 Uhr, siorbenen Justine Taewke, unehelichen Tochter der vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts-Rath Berger ung Maria Schnetz, gebornen Taewke, deren Ver- anberaumten Termine unter der Verwarnung aufge⸗ fordert, daß, im Fall sich vor oder in dem anberaum⸗ I des im Danziger Stadtgebiet gebornen, im Jahr ten Termiue Niemand schriftlich oder persönlich mel⸗ 1522 zu Ziegellack, hiesigen Gerichts⸗Bezirks, verstor⸗ den sollte, alsdann der Nachlaß unter die bekannten benen Nebeilsmannes Jacob Schlakau, für den Erben nach dem Gesetze vertheilt werden wird. Schweidnitz, den 13. Oktober 1838. Königl. Land- und Stadtgericht.

d Der Carl Friedrich Brunzel, geboren zu Liebenau eblich aus Bischofswerder gebürtigen Kutschers den 23. August 1781, hat sich vor länger als 25 Jah⸗ Johann Ettmuß, für den sich 3 Thlr. 19 sgr. im ren vou hier entfernt, um nach Russisch-⸗Polen auszu⸗ Da er seitdem über sich keine Nachricht ) des am J1. Februar 1832 zu Garnsee verstorbenen, ertheilt, so haben wir auf den Antrag seiner Schwe⸗ aus Heiligenbeil gebürtigen Bäckergesellen Gottlieb ster, der verehelichten Walker Papke, geb. Brunzel, einen

den 8. August 1839, Vormittag 2 Uhr thea Berlin, hinterlassen haben soll, und für den anberaumt und fordern denselben, so wie seine unbe⸗ sich etwa 1 Thlr. in unserem Depositorium besindet. kannten Erben und Erbnehmer, hierdurch auf, sich in

s) des im Jahr 1813 hierselbst verstorbenen Ober⸗ diesem Termine persoönlich oder schriftlich zu melden, feuerwerlers Ernst Gottlieb Zindel, der zwar zwei widrigenfalls der 2c. Brunzel für todt erklärt und sein eheliche Söhne, Leopold und Ludwig, hinterlassen Vermögen den sich legitimsrenden Erben ausgeantwor—

Schwiebus, den 6. Oktober 18338. Land- und Stadtgericht.

RNothwendiger Verkauf.

Adam Kammau, auch Fiebrandt genannt, unehe⸗ Stadtgericht zu Berlin, den 28.

lichen Sohnes der zu Nenhöfen verstorbenen Anna

9 Thli. 23 sgr. 6 pf. besteht, werden aufgefordert, sich innerhalb neun Monaten und

ätestens in dem auf . 5 den 7. März 1849

vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts-Rath Hart⸗ wich ansichenden Termin zu melden und ihre Erb⸗ Anforüche zu bescheinigen, widrigenfalls die unter

in.

Ofstzianten Witwen⸗Kasse, die sie fünftig wur ohne

am 30. Edikt al⸗ Citation. Folgende Personen:

von sich Nachricht gegeben hat, 2) der Schneidergeselle Gottfried Rautenberg aus

Riesenburg, welcher vor 28 Jahren aus Frank⸗

furt a. M. die letzte Rachricht von sich . hat, 2) der Marlin Erdinann aus dem Amte

Markt, welcher im Jahre 1787 von Elbing nach Das

8 mn,

*. Das hierselbst in der nenen Kammün, verchelichten Krüger, dessen Rachlaß in Nr. à belegene Grundstück des Schlächtermeisters Jacob, tarirt zu oJ! Thlr. 12 sgr. 6 pf, soll

am 23. Juli 1839, Vormitta

Angust an der Gerichtsste

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. 3 Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Rothwendiger Verkauf.

„und G' elwähnten Erbschaftsmgssen an die Justiz. Stadtgericht zu Bett) den 27. Dez. 18388. ; s ; Das in der langen Gasse Nr. 13, 14 und 13 bele— 36 zuriickzahlt 2 . übrigen ader dem fen, 2 n nn, Dionvssus, rn ig

ö en werden würden. 1 . r. S ö Ill, ehufs sskus zugesproch i bsnng de e ln 7 pf. soll, Behufs der 1839, Vormittags 11 Uhr, lle subhastirt werden. Taxe und Sypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. ) der i erg el . n rn h , n siadt, welcher zuletzt vor 22 Jahren au u g der Präklusion mit ihren et— Ʒrepsi⸗ n, ,. wanigen ain fe n we rd vorgeladen. dern

Rothwendiger Verkauf.

reußisch Stadtgericht zu Berlin, den 12. 6 n der duden fta Nr. 25 9

Kommandantenstraße

gs 11 Uhr,

(

839 Stadtgericht zu Berlin, den 22. Januar 1830.

verstorbenen

stück des verstorbenen Mechanikns Homberg, taxirt zu 12,823 Thlr. 17 sgr. 6 pf., soll am 1. Sftober 18359, Vormittags 11 Uhr.! an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hvpothekenscheln sind in der Registratur einzusehen.

Zu diesein Termine werden zugleich die etwanigens undekannten Real-Prätendenten, bei Vermeidung der

Präklusion, vorgeladen. setzter Statur, von Profession ein Zimmermann, evan⸗ gelisch-lutherischer Religion, hat blondes Haar und blonden Bart, hageres blatternarbiges Gesicht, etwas Sommersproffen, blaue Augen, und ist bei seinem Weggange wahrscheinlich bekleidet gewesen mit einer blauen Tuchjacke, schwarzledernen Beinkleidern und Ueberschlag⸗Stiefeln.

Roth wendiger Verkauf.

Das in der Kronenstraße Rr. 061 belegeue Grund⸗ stück des verstorbenen Tischlermeisters Voigt, taxirt zu 11,383 Thlr. 3 sgr. 2pf., soll zur Auflösung der Ge— meinschaft

am . Ottober 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hvpothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zu diesem Termine werden auch die etwanigen un⸗ bekannten Real-Prätendenten, bei Vermeidung der Präklusion, vorgeladen.

RNothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22. Jannar 183. Das in der Kronenstraße Nr. 70 belegene Grund— stück des verstorbenen Tischlermeisters Voigt, taxirt zu 18,357 Thlr. A sgr. 6 pf., soll zur Auflösüng der Ge— meinschaft am 4. Oktober 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zu diesem Termine werden auch die etwanigen un⸗ bekannten Real-Prätendenten, bei Vermeidung der Präklusion, vorgeladen.

Da der hiesige Kaufmann E. H. Pfalzgraf seine Insolvenz erklärt und sein Vermögen seinen Kredito— ren zu ihrer Befriedigung abgetreten hat, so werden zum Zweck der gerichtlichen Regulirung dieser Dehit⸗

Nov. 1838.

Taxe und

anuar 1839.

sache Und der deshalb erforderlichen genauen Ermitte⸗ lung und Feststellung des Passivstandes hiermittelst alle und jede, weiche aus irgend einem Rechts grunde Ansprüche und Forderungen an den Kaufmann E. H. Pfalzgraf und sein Vermögen, insbesondere auch an

lich Rachricht zukommen zu lassen, damit über seine Abholung verfügt werden kann. . Rieder Ruppersdorf bei Herrnhut, den 28. Mai 1837

Adlich Maversches Gericht. König, Justitiar. Sign alem en t Seibt ist etwa 31 Jahr alt, 68 bis 69 Zoll, unter—

—— ——

Regulaire Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und Magdeburg. Das nene Dampfschiff „Hamburg“, welches auf das

Prachtvollste eingerichtet ist und gleich unserm Dampf.

schiffe „Leipzig“ einen Salon (mit Fortepiano und kleiner Bibliothek), reich dekorirte Prlvat-Kabinette, diverse Kajüten, nebst einer großen Anzahl schöner Betten und alle nur mögliche Bequemlichkeiten für Passagiere enthält, wird am 18ten d. M. von hier nach Magdeburg in Cours gesetzt, Dasselbe soll nun die⸗ jenigen Fahrtage einhalten, welche für das nicht mehr

existirende Dainpfschiff „Fried. Wilh., Il.“ laut der

von uns verbreiteten Aushänge-Tabellen stipulirt wa⸗ ren, und gehen vorerwähnte beide Dampfschiffe mit Passagieren und Gütern regelmäßig jeden Dienstag und Sonnabend, Morgens A Uhr,

von Hamburg nach Magdeburg in 2 Tagen, jeden NRittwoch und Sonnabend, Morgens z Uhr,

von Magdeburg nach Hamburg in 1 Tag,

Preise der Plätze sind a Person: zur 1sten Kajüte 10 Thlr., zur 2Tten Kajilte 8 Thlr. Preuß. Cours für die Hin- und Rückreise zu sammen resp. nur 18 und 12 Fhir.; Kinder unter 10 Jahren zablen die Hälfte dieser Ansätze, und Familien von 3 à A Personen wird auch für die einzelne Tour 4 Rabatt an den vollen Preisen bewilligt. Für anständige und billige Bewir⸗ thung am Bord ist gesorgt.

Anmeldungen sind zu bewirken:

in Hamburg am Comtoire des Unterzeichneten,

Alter Wandrahm Nr. I8;

sein am hiesigen großen Markt sub Nr. 9 belegenes Wohnhaus ' p. zu haben vermeinen, geladen, solche in den dazu bestimmten Liquidations Terminen, als: den 5. und 26. Juli und §. August d. J, Morgens 10 Uhr, .

vor uns genau anzumelden und hinläuglich nach zuwei⸗ sen und die rechtliche Vorzüglichkeit derselben an- und auszuführen, auch, insofern sie nicht hier anwesend, sofort gehörig instruirte Bevollmächtigte ad Acta zu bestellen, bei dem Rachtheil, daß sie sonst damit von der jetzt vorhandenen Masse durch die am 23. August d. J. zu erlassende Präklusiva werden abgewiesen und ausgeschlossen und resp. zu den Verhandlungen in die— ser Sache nicht weiter werden zugezogen, sondern ein für allemal in den Beschluß der auwesenden Gläubi— ger konsentirend werden erachtet werden. . Kreditoren wird hierneben auch aufgegeben, sich so— fort im ersten Liquidations-Lermine zur Beschlußnahme über die hinsichtlich der Masse zu treffenden Maßregeln in Person oder durch instruirte Mandatare bei Strafe des Gebundensevns an den Beschluß der anwesenden Mehrheit der Gläubiger vor Gericht einzufinden. Datum Greifswald, den 8. Juni issy.

Direktor und Asseffores des Stadtgerichts.

(L. S.) re e f .

Roth wendiger Verkauf. Landgericht Torgau.

Das unter Rr. 2 des Brand versicherungs-Katasters des Dorfs Lehndorf, Liebenwerdaer Kreises, belegene Drei und Einhalbhufengut nebst Zubehör des Mate⸗ rialien⸗Berwalters George Wilhelm Ludwig Rürn⸗ berger, abgeschätzt auf 9566 Thlr. 3 sgr. zufolge der nebst Hvpothekenschein in der Registratur einzusehen. den Taxe, soll

am 15. Juli 1839, Vormtttags 11, Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger: a) die verwittwete Postmeister Johanne Sophie

Zietzschmann, b) der Ernst Zietzschmann, ö oder deren Erben werden hierzu öffentlich vorgeladen.

,, .

Der unten, so weit es möglich war, näher bezeich⸗ nete Johann i Seibt, Häusler aus Ober⸗ Rennersdorf, ist dringend verdächtigt, in der Nacht vom 17ten zum 1tzten d. M. im hiesigen Orte vier Einbrüche verübt und dabei sich größere und kleinere Diebstähle zu Schulden gebracht zu haben. Der Haft hat er sich durch, die Flucht entzogen, und es liegen ÜUmstände vor, nach welchen zu erwarten steht, daß er seinen Weg nach Polen eingeschlagen habe. Alle Mi⸗ lität, Volizei⸗ und Civil-Behörden werden daher hier⸗ durch dringend ersucht, auf ernaunten Seibt ein wach⸗ sames Auge zu haben, denselben betreffenden Falls unter Angabe des Grundes der Verhaftung zu arre⸗

legene Grund⸗

tiren und uns über den Erfolg so schleunig als mög

in Magdeburg am Comtoire des Herrn Augu st Kühne, Johannisbergstraße Rr. 18;

Auskunft in Leipzig im Assekuranz⸗Comtoire, Kloster⸗

gasse Nr. 162. Hamburg, den 8. Juni 1839. Die Direction der Fluß-Dampfschifffahrts— Compagnie in Hamburg. Julius Kühne.

Ich beabsichtige mein Allodial-Rittergut Heinrichs—⸗ dorff im Greiffenhagenschen Kreise nebst Zubehörun⸗ gen aus freier Hand an den Meisibietenden zu ver⸗ kaufen. Es hat dasselbe einen ungefähren Umfang von 53000 M. Morgen ohne Forst und durchaus schönen Acker, liegt auch in der Rähe von Greiffenhagen, Bahn, Schwedt, Fiddichow, Königsberg i. d. R. und Stettin. Die Wirthschafts, und Wohngebäude sind massiv. Die Brennerel und Ziegelei sind bedeutend. Die Kauflusti⸗ gen werden erfücht, sich im Bietungs-Termine am 21. Juni d. J, Vormittags 11 Ubr, in Heinrichsdorff , . Karte und Fermessungs-Register, Hypo- thekenschein und Kauf-Bedingungen sollen im Ter⸗ mine vorgelegt werden, auch sind solche vorher beim Herrn Justizrath Remwv in Stettin einzusehen. Auf ein annebmliches Gebot kann der Zuschlag sogleich erfolgen.

Heinrichsdorff bei Bahn, den 25. Mai 1639.

Franz Heinrich Michaelis.

Literarische Anzeigen. Im Verlage von Alexander Duncker, Franzö— sische Straße Nr. 21, erschien so eben: ; Köppe ö Zur Lehre vom Besitz. Eine Abhaudlung, Gr. Svo. Geh. 4 Thlr. .

Bei dem lebhaften Interesse, welches der seit dem Erscheinen der Gans schen „Du plik“ neu angeregte Streit lber den Begriff und die Natur des Besitzes n allen Kreisen der jnristischen Welt, ja selbst über diese hinaus gefunden hat, wird obige Abhandlung, welche noch einmal die ganze Macht der spekulativen Anschanung der Sache entwickelt und mit eben so viel Einsicht, als Ruhe und Leidenschaftlosigkeit geschrieben ist, nicht verfehlen, die ganze Theilnahme des Publi— kums auf sich zu ziehen, um so mehr, als in derselben auch zum ersienmale die Wirkungen und Folgen, welche dag positive Recht dem Besitz sutheilt, aus dessen Be⸗ griff vollständig und spstematisch vom Verf. entwickelt worden und so am besten durch die That die gegne⸗ rische Ansicht, als sey der spekulative Begriff des Be⸗ sitzes für die vositive Rechts⸗Wissenschaft unfruchtbar, widerlegt und überwunden wird.

Berlin, den 1. Juni 1839.

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9 . 5

Allgemeine

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lats⸗-Zeit

lin, Donnerstag

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13 ten Juni

che Nachrichten. Kronik des Tages. Der Koͤnigl. Hef legt morgen den 13. Juni die Trauer

auf drei Tage fuͤr Se. Durchlaucht den Prinzen Wilhelm Karl zu Sachsen-⸗Weimar Eisenach an.

Berlin, den 12. Juni 1839 . ö = von Arnim, Oberschenk.

Der Justiz⸗Kommissarius Karl Friedrich Scholtz zu Schneidemuhl ist zugleich zum Notarius im Departement des Doöer-Landesgerichts zu Bromberg ernannt worden.

Die Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste hält am Freitage den 14ten d. M. um 12 Uhr zur Abstattung des Jahres Berichtes und Vertheilung der zuer kannten Prämien eine oͤffentliche Siz⸗ zung. Die prämürten Probe⸗Arbeiten der akademischen Schule fuͤr musikalische Sompositton werden zur Aufführung gebracht und die Zeichnungen und Modellirungen aus den verschiedenen Lehr-Klaffen der Akademie, aus den Attelters, dem Ele ven- IJn— stitut, der Zeichnenschule und den unter die Leitung der Ataobe— mie gestellten hiesigen und Provinzial Kunst! und Gewerk— Schulen sind oͤffenilich ausgestellt

Die Ausstellung bleibt bis Dienstaa den 18ten d. M. taͤg— lich von 1 bis z Uhr unentgeltlich geoͤffnet.

Berlin, den 12. Juni 1839.

Direklorium und Senat der Königlichen Akademie der Kunste. hr. G. Schadow, Direktor.

Dem George Preston zu Aachen ist unterm 10. Juni 1839 ein Einführungs-Patent

auf die durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie⸗

senen und in dieser Ausführung für neu und eigen—

ihümlich erkannten Spindeln fur Spinn⸗Maschinen, far den Zeitraum von Acht Jahrer n jenem Tage an gerech— net und den Umfang der Monarchte ertheilt worden.

A. Excellenz der General- Lieutenant und Ge—

. . Abgereist: 2 691 f 886 Nösst 3

neral⸗ Aejutront c. rin en bird, Sint von Nostitz,

nach Schlesien.

8

. . l

St. Perersburg, 6. Juni. Se. Durchlaucht der He von Leuchtenberg ist am 31Isten v. M. Abends 3 Selo eingetroffen.

Der beruͤhmte Russische Schauspieler Dur v. M. gestoeben

Die Demidoffschen Preise von 5o6b Rubeln sind in diesem Jahre zwei Russischen Werken, der „Chinesichen Grammatik!“

bekannten Paters Hyacinth und einer „Anleitung zur Taktik“, vom General-Major Baron Medem, zuerkannt worden

In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist auf der hiesigen Eisenbahn ein Unfall pässirt, der dem jetzigen Direktor der Bahn, Herrn Faßmann, und einem Conducteur, Namens Busch, das Leben gekostet hat. Aus dem etwas unklaren Be⸗ richt, den unsere Blaͤtter daruͤber enthalten, geht hervor, daß der von einer Lokomotive gezogene und von einer anderen ge— steßene Zug aus 21 Wagen bestand, von denen die 3 ersten leer, die 16 letzten aber mit Passagieren gefuͤllt waren. Unter— weges hatte sich der Bolzen, der einen der leeren Wagen mit den uͤbigen zusammen hielt, abgeloͤst. Als nun nicht weit vom Bahnhofe die vordere Lokomotive mit geringere⸗ zu arbeiten begann, drängten die 16 mit Passagieren gefuͤllten Wagen mit solcher Kraft auf die leeren Wagen los, daß diese aus dem Geleise gebracht und dadurch die obenerwähnten Beamten abgeworfen und getödtet warden. Von den Passa— gieren hat nur Einer, der aus dem Wagen sprang, ein Bein gebrochen, alle Uebrigen blieben unverletzt.

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5 r e iich

Pairs-Kammer. Sttzung vom 6 Junt. Die Be— rathung uber den auf die Ehren-Legion bezuͤglichen Gesetz Cat— wulf wu de sehr lebhaft fortgeführt, ohne daß die Frage da⸗ durch im Wesentlichen weite gebrecht worden ware. Nachdem die Kainmer in ihrer vorigen Sitzung Tas Amendement des Herrn Pelet, durch welches die Zahl der Ordens Verleihungen, dem Piinzipe nach, beschrä kt werden soll, angenommen hatte, ging sie heute zum zweiten Arnkel über, in welchem diese Zahl nun näher zu bestimmen war. Der Antrag der Kommijsion ging dahin, die Zahl der Großk euze aaf 30, die der Gesß— Offiziere auf 160, die der Commandeure auf 35090, die der Of— flöiere auf 1000 und dle der Ritter auf 15,000 festzusetzen. Herr Gasparin schlug vor, sich zuerst mit der finanziellen Page zu beschaͤftigen, worauf indeß die Kammer nicht einging. ie Sitzung wurde nun einen Augenblick durch die Eides— leistung des Generals Schramm unterbrochen. Als die Be— raihung wieder aufgenommen wurde, sprach Herr von Montalivet die Befaärchtung aus, daß die Regierung durch die vorgeschlagene Beschlaͤnkuag außer Stand gesetzt werden möchte, dem Lande erwiesene Dienste zu belohnen. Herr Mounier erwiederte hierauf: eine Verdoppelung der urspruͤng— lichen Zihl duͤrfe wohl hinreichend erscheinen, und wenn von dreien im Staate dienste stehenden Personen eine dekorirt sey, z werde das wohl genuͤgen, um die Anderen aufzumuntern. uch Herr Dupin erhob sich gegen den Vorschlag der Kom— misston. Im weiteren Verlauf der Verhandlung trat noch Herr

Schnelligkeit

Passy auf und suchte gerade aus dem oͤster angeführten Gesetz

von 1862 zu beweisen, daß es nicht gut seyn dürfte, die Regie—

rung in der Zahl der Belohnung zu beschränken; denn auch die in diesem Gesetz bestimmten Zahlen seyn weit uͤberschritten

worden.

659 Legionaire zu ernennen, was einer Zahl von 25,000 Legio nairen entsprechen wuͤrde.

Amendement vor, welchem zufolge bis 1856 von zwei Aus—

zeichnungen nur eine mit dem Orden belohnt werden soll. Die

Kammer beschloß, beide Propositionen der Lommission zu uͤber— weisen.

Der Graf von Ham schlug vor, jährlich 2 Groß kreuze, 4 Großoffiziere, 10 Commandeure, 29 Offiziere und

Herr Villemain schlug ein anderes

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 6. Juni. Herr 164 (4

von Tracy las einen Gesetz-Entwurf in Bezug auf die Ab— schaffung der Sklaverei in den Franzöͤsischen Kolonieen vor, der die wörtliche Wiederholung einer schon im vorigen Jahre von Herrn Passy eingereichten Preposition war. Hierauf reichte der Kriegs Minister einen Gesetz-Entwurf über den Gene— ralstab der Armee, und einen anderen uber die Vermehrung der Pariser Munizipal-Garde ein. Der letzteren begruͤndete er durch die Nothwendigkeit, ähnlichen Vorfällen, wie dem letzten Aufruhre, vorzubeugen. Der Munizipal⸗ Rath von Paris habe es abgelehnt, die Kosten fuͤr diese Vermehrung zu tragen, da allerdings die fruheren Kosten schon sehr bedeutend seyen. Uebrigens sey ja auch diese Vermehrung im Interesse des ganzen Staates. An der Tagesordnung war der Vor schlag des Herrn Gauguier, durch welchen den Deputirten, welche ein besoldetes Amt bekleiden, das Gehalt während der Dauer der Session entzogen werden soll. Neunmal war Herr Gauguier schon damit abgewiesen worden; endlich gelang es ihm. In der Rede, die er zur Begruͤndung seiner Pꝛroposition hielt, Jagte er, der Artikel der Charte, welcher die Gleichheit aller Franzosen vot dem Gesetz proklamirt, werde verletzt, wenn gewisse Deputerte ein Gehalt bezoͤgen, andere dagegen auf ihre Kosten hierher tommen muͤßten. Die Deputirten, welche nichts bekämen, ge genuͤber denen, die viel bekamen, wurden dadarch der Versu— chung ausgesetzt, ihre Stellung auszubeuten und Intriguen nachzugehen. Die Ausgabe von ot, 600 Fr., die dadurch er— spart würde, kame weniger in Beiracht, und Land wurde gewiß gern noch eine zweite Milliarde hin, wenn es da— durch die wahrhafte Befolgung des Repräsentativ-Systems er— reichen konnte.

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Das Ministerium vom 12. Mai habe verkuͤn— det, es wolle der Bestechung entgegninwirken; dazu biete sein Vorschlag nun die beste Gelegenheit. Gegen den Vorschlag er— hob sich Herr Vivien: „Er saͤhe darin“, fagte er, nichts Anderes, als die Absicht, alle öffentlichen Beatäaten aus die— ser Versammlung auszuschließen, und es scheine bloß auf die Erklaͤrung anzukommen, daß die Erfüllung der Amtspflichten nicht mit der des Mandats als Deputirter vereinbar sey. Wel cher Nachtheil aber durch die Emfernung aller Männer, welche dem Gerichtsstande, der Armee, dem offentlichen Unterrichte an— gehoͤrten, fuͤr die Kammer sich ergeben wurde, scheine ihm kei— nein Zweifel unterworfen. Man scheine zu glauben, daß die Deputirten, welche zugleich Beamte waren, keine vollständige Unabhangigkeit bewahrten; hierauf diene Herrn Dupin s Wort: „„Die Ünabhangigkeit des Menschen liegt mehr im Chacakter ls in seiner Stellung““, als beste Antwort.“ Herr Mauxrat— Ballange, der heute zum Erstenmale sprach, ließ sich zu Gun— sten der Proposition vernehmen, und hob besonders die Under— einbarkeit beider Verpflichtungen hervor. Wie sey es wohl moglich, daß ein Gerichts- Beamier, dessen Gerichtssprengel 166 Meilen von Paris entfernt sey, zu gleicher Zeit Urtheile bei diesem Gerichte fällen und hier Gesetze geben koͤnne, und so in vielen anderen Fällen. Die Kammer beschloß mit großer Majoritaͤt, die Proposition in Serathung zu ziehen.

Paris, 7. Juni. graphische Depesche, die aus Bordeaux vom 5. Juni datirt ist:

„Gestern wurden zu Saintes von 50 Angeklagten, die bei den

Rocheller Vorfällen betheiligt waren, 9 freigesprochen, 41 zu Zwangs-Arcbeiten oder Gefängniß verurtheilt. Sie wurden ab⸗ geführt, ohne daß die oͤffentliche Ruhe einen Augenblick gestoͤrt worden ware.“

Der Großsiegelbewahrer hat an das Metropolitan Kapitel

zu Lyon ein Schreiben ergehen lassen, welchem zufolge die sterb— lichen Reste des Kardinals Fesch, seinem Wansche gemäß, un—

verzuͤglich dort hingebeacht werden sollen; daß die Regierung nicht dulden werbe, daß der Ostratismus, mit dem die Familie

Bonapacte's belastet sey, auch auf einen Todten ausgedehnt

werde, und daß sie erwarte, daß die Beerdigung mit allen ge⸗

wöhnlichen Ehrenbezeigungen vor sich gehe.

Das Journal des Débats aͤußert sich folgendermaßen uͤber die Gauguiersche Proposition, welche ihm gleichbedeutend

mit der Ausschließung der Beamten aus der Kammer erscheint: „Wir sind uͤber das Schicksal dieser Proposition keinesweges besorgt. Beamten aus ihrem Schooße verjagen wollen und damit die

nen; nie wird sich die Kammer herablassen, aus einem schmaͤh⸗ lichen Antriebe der Eifersucht oder der Sparsamkeit Mitglieder, auf welche sie Gewicht legt und deren Einsicht, wie sie weiß, einer Art Strafe zu belegen. In einem Lande, welches wie patrizische Koͤrperschaften, die Staate⸗Beamten, d. h. die Gerichts⸗ Beamten, die Militairs, die Gelehrten von der Kammer ausschließen wollen, heißt nichts Anderes, als die Kammer dem des organisirenden Geiste und den Umtrieben des Ehrgeizes uͤbergeben. Welcher Einsichtsvolle würde wohl eine ganze Klasse, wesche so viele auf⸗ geklärte, rechtliche, faͤhige Manner zählt, zum Range politischer Heloten erniedrigen wollen? Ihr beklagt euch über die Staats⸗/ Beamten, weil sie gewöhnlich der Regierung guͤnstig sind, An⸗

dere tlagen uͤber die Advokaten, uͤber ihre Anspruͤche, über ihre

Zerstoͤrung der Gewalt, die Erniedrigung der Autoritaͤt begin-

die Krast und die Stärke ihrer Berathungen ausmachen, mit

Frankreich organisiet ist, in einem Lande ohne Aristokratie, ohne

Der Moniteur enthält folgende tele⸗

Eine revolutionaire Kammer konnte alle oͤffentlichen

Geneigtheit, Schikanen fuͤr politischen Geist und eine Gerichts⸗ Rede sür die Rede eines Staatsmannes zu halten. Soll man aber deshalb schon die Advokaten aus der Kammer ausschließen? Geht aber der Zweck der Proposition des Herrn Gauguier nicht dahin, die Beamten aus der Kammer aus zuschließen, diejenigen, die der Gewalt nahe stehen, welche dieselbe in den Gerichtshöͤfen, im Militair, im Lehrstande repraͤ⸗ sentiren, fuͤr geschändet, unfähig, der politischen Rechie beraubt, zu erklären, sondern soll den Beamten nur ein kleiner Streich gespielt werden, indem man ihnen den vierten Theil oder die Halfte ihrer Besoldung entzieht, so wäre das doch gar zu jämmerlich! Die Kammer macht Gesetze, aber keine Epi⸗ gramme. Die Proposition wird heffentlich verworfen werden, aber es ist schon schlimm genug, daß sie in Berathung gezogen werden soll. Es ist immer ein schlechtes Beispiel, wenn man Grundsaͤtze, die jeder Ordnung, jeder Regierung, jeder Gesell⸗ schaft widerstreben, zur Erörterung zuläßt Die Gewalt ist lei⸗ der schon allzu schwach unter uns, und die Beamten schon allzu sehr den traurigen Einwirkungen der revolutionairen Vorur⸗ iheile und der kleinlichen Leidenschaften ausgesetzt.“ Anderer Ansicht ist die Presse. „Bis jetzt“, sagt dieselbe, haben Alle, mit Ausnahme der Beamten, dem Deputirten⸗Mandat große Opfer bringen muͤssen. Die Eigenthuͤmer verlassen ihre Beschafte, die Kaufleute ihre Comptoire, um sich in Paris mit den Interessen des Landes zu beschäftigen. Für Viele ist das eine sehr lästige Verpflichtung. Wir sehen keinen Grund ein, weshalb der Antheil an dieser Verflichtung und diesen Opfern nicht gleich vertheilt werden soll. Allerdings werden sich weniger Beamte um die Deputirtenwürde bewerben; allein das scheint ehe ein Gewinn, als ein Verlust zu seyn. Die Ver⸗ waltung wird nicht so oft den Unterbeamten in die Hände ge⸗ geben zu werden brauchen. Wenn die vorgeschlagene Maßregel die Wirkung harte, alle Beamten aus der Kammer zu entfernen, so würden wir dieselbe freilich bekämpfen. In einer Kammer, wo bärgerlicht, misitairische, gerichtliche Verwaltungs Fragen zur Sprache kommen, wird man die Beamten nicht entbehren tonnen; aber man braucht nur eine gewisse Anzahl, man braucht nicht zu viel.“

Die Unterstuͤtzung der Eisenbahn nach Versailles auf dem rechten Ufer der Seine durch die Regierung findet bei der Presse eine gůnstigere Aufnahme, als bei den Kammern. So sagt das Journalldes Debats: „Wir, die wir einzig mit den all⸗ gemeinen Interessen uns beschäͤftigen, wir sind der Ansicht, daß die Regierung allen Eisenbahn-Unternehmungen zu Hülfe kom— men müß. Gruͤnde der Politit wollen es, und diese uͤberwie⸗ gen ja alle anderen Bedenklichkeiten. Man muß den zahlrei⸗ chen Arbeitern, welche gegenwärtig unbeschaftigt sind, An beit ver— schaffen. Im Jahre 1833 waren unsere Finanzen in einem jam mervollen Zustande; die Ausgaben vervielfaͤltigten sich; dennoch stand die Regierung keinen Augenblick an, 169 Millionen zur Vollendung von Denkmaͤlern des Luxus zu fordern. Dies Ge⸗ setz unter solchen Umstaͤnden vorzulegen, dazu gehoͤrte Muth, dazu gehörte Geschick. Die Kammern begriffen ihre Aufgabe, und wir können unbedenklich sagen, daß dieses Gesetz viel dazu beigetragen hat, die Regierung zu befestigen und unserer Indu⸗ strie wieder aufzuhelfen. Es handelt sich hier nicht um das In⸗ teresse der Actien⸗Gesellschaften, welche Erwägung dasselbe auch verdienen moge, es handeit sich darum, 206 Millionen in Cir⸗ culation zu setzen, welche sich in den Fabriken und unter den arbeitenden Klassen verbreiten werden.

Nicht alle, sondern nur zwei Eleven der polytechnischen Schule sind in Freiheit gesetzt worden, die ubrigen 29 sind noch immer in Haft.

Privatbriefe aus Toulon geben die Zahl der gegenwärtig in der Ausbesserung oder Ausruͤstung begriffenen Schiffe, welche zur Verstaͤrkung des Geschwaders in der Levante bestimmt sind, auf 30 an. Dem Vernehmen nach, wird dieses Geschwader sich in zwei Abtheilungen aufstellen, ven denen die eine die Tuͤrkische, die andere die Aegyptische Flotte uͤberwachen ward. Wie es heißt, wuͤrden sich dann die Franzoͤsische Flotte und die Sir Robert Stopferd's vereinigen, und beide zusammen eine Starke von 75 Segeln erreichen.

Der Semaphore de Marseille enthalt folgendes Schrei⸗ ben aus Syra vom 21. Mai: „Der Orientalische Krieg, an den man, wie an einen Glaubens-Artikel glaubte, schlummert noch im Keime, stehr noch auf der Stufe des bewaffneten Frie⸗ dens, mit einem Worte es giebt keinen Krieg zwischen dem Sultan und dem Vice Konig. Der Irrchum ist durch folgzn⸗ den Umstand veranlaßt worden: Der Euphrat bildet östlich einen Theil der Syrischen Gränze. Als man daher erfuhr, daß ein Tuͤrkisches Corps diesen Fluß uͤberschritten hatte, glauble man, es hätte die Besitzungen Meh mes Ali's betreten, und die Kanonen donnerten nun auf beiden Seicen los. Aber gegen 54 liegt auf bem rechten Ufer des Euphrat ein Gebiet, welches sich westlich bis zu einem kleinen Flusse ausbehnt, und welches von Mehmed Ali noch nicht in Besitz genommen war. Die Tuͤrken verletzten daher auch kein feindliches Gebiet, und nichts pricht dafur, daß sie uͤber diefe Gränze hinausgehen wollten. Sie besest gen sich in ihrer Stellung. Ibrahim Pascha hat seiner its seine Trup⸗ pen uber Aleppo hinausgehen lassen, und die . stehen sich ziemlich nahe. Jedenfalls setzt Mehmed Ali 36 4 gen fort. Soliman Pascha ist mit dem ganzen Seneralstabe n Syrien. Aleppo, welches zunäͤchst bedrohr ist, wird befestigt. rn, ,,, .

ĩ inlaängliche und es werden hier bald hinlaͤng w

um alle Plaͤne der Pforte zu vereiteln. Das Lil 6 hier zn folgende geographische Anmerkung: „In

tsich' das Paschalik Orfa, zu welchem Bie ge— i, . 6 Ufer des Euphrat bis uf 6 oder 8 Weg⸗ stunben vom Flusse aus. Das Paschalik Aleppo endigt bei Kzel⸗-Hisar, wo ein Fluß vom Taurus herabstroͤmt. Diese Ab—⸗ aränzungen sind mehrere, Jahrhunderte alt, und die Besitzergrei= fung Syriens durch die Aegypter hat nichts daran geändert. Es ist also ausgemacht, daß die Ottomanischen Truppen das

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