1839 / 174 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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rus und Macedonien, gelang es, ihrer habhaft zu werden Sie sitzen in geheimer Haft. Sie hatten viel Geld zu ihrer Ver— fa zung. Diese Kunde hat in ganz Rumelien greße Sensation gemacht. Man sagt sogar, sie hatten mit einigen Beamten von Tonstantinopel Einverständnisse gehabt. Die Pforte ist sehr aber diese Entdeckungen betreffen, da fast alle Truppen, auf die sie sich ver lassen kann, in Asten stehen. Wir Eurepäer wurden in großer Gefahr seyn, da die Fanatiker nicht ermangeln wuͤr— den, uns das Ungemach, das sie erleiden, auf ubürden. Ihnen zufelge sind es die Giaurs, welche die Schuld an der Vertil— gung der Janitscharen und an allen Neuerungen des Sultans tragen. Dakanntlich ist Albanien der Heerd des Januscha—

rie mus.“ Aegypten.

Alexandrien, 17J. Mai. (A. Z) Am Gten stand die ganze Armee des Hofij Pascha vereits am rechten Ufer des Euphrat, zwischen 59 und so, oo0 Mann stark, und haite ihre Vorpesten in den beiden Richtungen von Sem sat und Bir nach Aleppo vier Stunden weit vorgeschoben. Die Aegyptier hatten das Vorruͤcken so frühe nicht eiwartet, und die Veilegen— heit war im ersten Augenblick gioß. Man kann ihre Stärke auf 70,400 Mann ansetzen, von denen aber 16,9000 Mann in der veischanzten Stellen im Taurus und in den Garnisonen legen und sonst nicht verwendet werden koͤnnen. Auch gegen die Drusen, welche zwar durch die Maroniten festge— halten werden, muͤssen immer ein paar tausend Mann zur Hand seyn. Die schlagfertige Armee wid also a! 530,00 Mann und 9 bis 1069090 Mann Beduinen betragen, und somit der Tuͤrkischen an Zihl so ziemlich gleich seyn In Falle des Siegs hat die Turkssche Arme die Wahr— scheinlichkit fuͤr sich, daß der arsßere Theil von Syrien gegen die Aegypiier aufsteht; im Falle der Niederlage ist sie der Ge— f hr ausgesetzt, alle ihre Verbindungen mit der Haupistadt zu veil eren, indem die Aegyptier auf der kürzeren Linie nach Kon— stantinepel stehen Von dem Pascha ven Bagdad, so wie ven der Flotte ist wenig Mitwirkung zu erwarten, da die Aegyptier von Arabien aus mit überlegener Kraft Bagdad bedrohen, und die hiesige Flotte stärker als die des Sultans ist. Die Bestwre— bungen der Maͤchte, den Frieden zu erhalten, so nachdrücklich sie auch waren, siCnd, wie es am Tage liegt, in Konstantinepel nicht durchgedrungen. Die Machte wollten den Vertrag von Kutaja, den aber wollte die Pforte nicht; sie vertraut ihren Taäften Ihre Erklärungen an die Machte, daß sie nur gegen Ruͤck— gabe von Syrien und Reducirung der Aegyptischen Armee und Flotte das Schwert in der Scheide lassen wolle, beweisen hin— laͤnglich, daß sie den Frieden nicht wuͤnscht, sondern vom K iege allein Alles hofft. Der Vice-Koöͤnig, ven dieser Stimmung in Kenntniß und andereistits hne Hoffnung, daß ihn die Maͤchte gegen dieselbe schuͤtzen, kann eben nicht unzufrieden daruber seyn, daß die Pforte den Traktat zerreißt, und dadurch ohne sein Zuthun einem Stand der Dinge ein Ende macht, der ihn zur höͤchsten Spannung aller seiner Krafte noͤthigte. Die Pforte iqgrerseits bedachte wahrscheinlich, doß ein so machtiger Vasall, der sie zum Vertrag von Kuͤtaja zwingen konnte, ohne das wei tere Zugeständniß der Erblichkeit seiner ungeheuren Besitzungen in sner Familie sich nicht zuf ieden stellen koͤnne. Sie haͤtte dies Zugeständniß machen, Ladurch den Frieden dauernd sicher stellen, und vielleicht Candia an sich bringen konnen, aber dann mußte sie sich schwächer fühlen, als sie sich fühlt. Sie zieht die Entscheidung durch das Schwert vor. Was sie dabei wagt, ist nicht twa der Siurz des Reiches, wohl aber die Abtrennung der Arabischen Lander von demselben, denn es ist nicht zu ver— muthen, daß Mehmed Ali als Sieger sich mit Zugestaäͤndnissen zufrieden stellen werde, welche die Ex stenz seines Werkes aufs neue in Zweifel ließen.

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Stettin, 18. Juni. Wollmarkt. Laut der amtlichen Thor-Reaister gingen bis einschüeßlich den 16ten d. M. 28,379 Ctr. 1 Pfd. Wolle hier ein, davon waren 4484 Ctr. 163 Pfd. zum Durchgang angemeldet, so daß die eigentliche Marktzufuhr 23,893 Cir. S Pfd betrug, von denen 1388 Ctr. 22 Pfo. auf Privatlager und 22,505 Ctr. 9.5 Pfd. auf dem Markte ausgelegt waren. Nach den amilichen Ausgangs Kon— trollen gingen von der letztgenannten Summe 285 Ctr. 26 Pfd. unverkauft nach den Guͤtern zuruͤck, und 255 Cir. 95 Psd. blie— ben im Liger der Ritterschafilichen Prirat-Bank, es wurden mithin 21,961 Ctr. 86 Pfd. wirklich auf dem Markte verkauft. Die reichlichere Ausstattung des Marktes ist theils dem unbe— friedigenden Auefall des Stralsunder Marktes und den Zufuh— ren von dort her, theils den durch die Unbeständigkeit in den Wollpreisen wahrend der letzten 3 Monate erzeugten geringeren Ankäufen vor dem Markte, iheils dem von Jahr zu Jahr wach— senden Vertrauen zu dem hiesigen durch di⸗ Lokalität 3c so sehr begünstigten Markte zuzuschreiben. Die Soigfalt der Schaf— züchter sowohl in dem forischreitenden Veredeln ihrer Heerden als in der Waͤsche der Wollen war unverkennbar. Bei letz erer sind die neuen Waschmittel sehr wenig angewandt worden,

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und mehrere intelligente Landwirthe sprachen sich offen uͤber den Nachiheil aus, den sie nach der kanstlichen Wasche sowohl im Gewichte der Wollen als in deren Stsrrigkeit gefunden ha— ben wollen. Besucht war der Markt von sehr zahlreichen Kaäͤu— fern, die Liste zählt 333, unter denen sich 29 Engländer, 2 Fran⸗ zosen, 1 Ungar und 285 Deutsche Fabrikanten von Bedeutung befanden. Es hatten sich 70 Kaͤufer mehr als im Jahre 1838 eingefunden. Die Zahl der Verkäufer belief sich auf 1293 und zwar 376 mehr als im vorigen Jahre. Der Verkauf ging im allze— meinen nicht mit der in den letzten Märkten staitgefundenen Schnelligkeit vor sich und während derselbe schon am 12ten be— gann, geschah die Räumung erst am 17ten Vormittag. Nur wenige Verkäufer erreichten einen um . Rihle. pr. Stein höheren Preis als im Jahre 1838, ein anderer Theil den vorjährigen, bei weitem die Mehrzahl aber einen geringeren Preis und es ist durchschninlich ein Ruͤckschlag von 6 pCt. gegen den Markt des Vorjahres anzunehmen. Der Gesammtwerth aller zu Markt gebrachten Wolle wird auf circa 1,600,009 Rihlr. geschaͤtzt. Mit den Einrichtungen des Marküies bezeigte man allgemeine Zufiedenheit und die Thätigkeit der Wollmarkts- Kommission bewährte sich auch durch Schlichtung von 31 verschiedenen Sirei— tigkeiten, großeren oder geringeren Belanges.

Landeck, 209. Juni. (Bresl. 3) Den 18. d. M. Abends 10 Uhr reisten Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen auf der Ruͤckceise aus oem Haag uͤber Prag kammend durch Landeck, und trafen um 11 Uhr Abends in Seitenberg ein Dem Vernehmen nach werden Ihre Koͤnigl. Hoheit mit Hochderoselben Familie daselbst einge Zeit verwei— len und öster Kamenz besuchen. In kurzer Zeit erwartet man Se. Königl. Hoheit den Peinzen Albrecht von Preußen.

Erfurt, 18. Juni. Heute seierte die Preutische Freiwilligen Compagnie in Erfurt in dem mit Laubgewinden und vielen seltenen Zierpflanzen freundlich geschmuückten Saale des Schießhauses ihr Erinnerunasfest durch ein Mittagsmahl. Es nahmen an demselben etwa 129 Freiwillige, so wie die Chefs der Militair- und C vil-Behoͤrden der Stadt Theil. Alle Theilnehmer versetzten sich, durch das Verlesen des Aufrufes Sr. Majestaͤt des Köoͤnigs an sein Velk dazu angeregt, in die große Zeit zu— ruck, in welcher sie fir Koͤnig und Vaterland die Woffen getra— gen hatten. Daß diese Zeit in ihnen noch nicht verklungen war, das sprach sich in der erregteren Stimmung der Anwesenden und insbesondere in dem lauten Enthusiasmus aus, mit wel— chem Alle in die Toaste auf das Wehl Sr. Mos'sstäͤt des Koͤ— nigs, Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, des Koͤnigl. Hauses und des Vaterlandes einstimmten.

Köln, 29. Juni. Gestern gab das Musik Corps des 2Wsten Infanterie Regiments auf der Rheinau ein greßes Instrumen— tal-Concert zum Besten der hiesigen Taubstummenschule, das außerordentlich besucht war; gegen zweitausend Menschen wa— ren versammelt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Da Manche der Gelegenheit für eine böhere Ausbildung der Töchter in ihrer Nähe ermangeln und ibnen auch oft die Kunde von zweckmäßigen Anstallen in der Ferne fehlt, so dürfte es zweck— mäßig erschemen, wenn wir auf eine türzlich erschlenene kleine Bro— schüre aufmerksam machen: „Das weibliche Erziebung« baus in seine Beziehungen zum Familienleben. Mit iner Hinweisung auf die von dem Verfasser gejciteie Anstalt. Von Fr. Schubart, Di— rektor einer weiblichen Bildungs-Anstalt in Berlin. Berlin in der Havnschen Buchhandlung.“ Der Titel giebt schon voll— ständig den Jahalt an, und wir wollen nur nech hinzufügen, daß dieses Instttut durch Allerhöchste Unterstützung sich eines sehr zweckmäßigen Lokals erfreut.

Pari. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaf— ten am 17. It verlas Herr Arago ein Schreiben des Herrin Que— telet in Brüss.l über ein diftiges Gewitter, welches am M. Juni statt— sand. Am A. Juni furz vor Mitiag fing es an zu reguen, und bis gegen 8 Uhr Äbends bot sich nichts Ungewöhnliches dar; um diese Zeit wurde indeß der Regen stärfer, es fing an zu donnern und der Regen verwandelte sich in ein wahren Welfenbruch. An mehreren Orien ist die Aerndte völlig vernichtet, die Felder sind überschwemmt, die Bäume entwurzelt und die Wohnungen jzerstört. Der ganze Wei— ler Burgbt bei Vleorde murde so plötzlich von dem Wasser überslutbet, daß die Bewohner nicht Zeit hatten sich zu reiten. Man hat bis jetzt 39 Leichen j des Aliers und Geschlichis aufgefunden und 22 Personen werden noch vermißt. Das Gewitter scheint seine Ver— wüstungen bauptsächlich über das Thal der Wolume ausge— dehnt zu haben, das sich von Terrueren bis Vilvorde ersireckt. Die auf der Terrasse der Sternwarte in Brüssel an diesem Tage ge— fallene Wassermenge betrug 11278 M llimeter, also ““ der aanjen Wassermenge (675 75 Millimeter), die in einem Jahre in Beüssel fallt. An den obengenannten Orten muß die Menge des gefallenen Regens noch bedeutender gewesen seyn. Wie ungeheuer groß die her— abst ömende Wassermasse gewesen ist, ergiebt sich, wenn man sie mst den nachstehend aufgefübrien Wassermengen veroleicht, die zu verschie⸗ denen Zeiten wäbrend 24 Stunden auf der Sternwarte zu Brüssel g simmelt wurden:

ä w, mn, 1gzg Ja. Mär.. a0 M. M. 1834 27. August .. 39,d! * 1837 19. August . . 26.73 * 1835 9. Dk.ober. . 35,89 * 1868 28. Jun 27 22 *

Das Gewitter erstreckte sich bis Lüttich und Antwerpen, aber jn Alest, welches dem Punkie der größten Verwüstung so nabe liegt, bat wan vom Aten bis 35. Juni in 22 Stunden nur 53,60 MM. Was⸗

ser gesammelt.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 23. Juni.

Abgang Zeitdauer Zeitdauer von M. von M.

Berlin z ? 45 Potsdam 71 J 51 Berlin o85 Potsdam ? 38 Berlin l 37 Potsdam 1 itt. 43 Berlin r Potsdam 3 ; 50 Berlin 58 Potsdam 7 à1 Berlin 352 Potsdam Berlin j ä6 Pote dam Berlin 97 106Potsdam

Meteorologische Beobachtung. 1839. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 23 Juni. 6 Unr. 2 Uyr. 16 Uhr. Beobachtung.

Luftdrudc.... 32.26 par. zz 0 war. 233 SI“ Par. Quellwärme 890 R. Lustwärme ... 4 1410 R ** 1829 R 151 R. Fiußwärme 1807 R. Thaupunkt 120 R. 41030 R 4 10900 R Bedenwarme 1317 R. Dunsisattigung 10 pCt. Al ot. 68 rCt. Ausdünstung 6, 36 Rh. Wetter reanig. halbheiter. halb eiter. Niederschlag 0 086 Rh. 28. Af. W. Warmewechsel 4 18.48 Wolkenzug ... W. . 1209. Tadesmittel. 223 Os- Mar.. 4 15 89 R.. 10980 M.. G60Ct. M.

1 Den 24. Juni 1839. m S licher HE nd S- un M Ce lĩd - Cours- Zettel.

Fr. Cour. 2 Fr. Cour.

& ure, ,, Gela. 8 kHriet Gelg. ir * / ĩ a cpr. Ffaudbt. 101. le31 . 2* Pon. de. 1027,

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= Neue Dueuten 187, Friedrielis d'or 137, 12

71/2 Aud. Goldmüu- 1011/ 1eu à 5 Tul. 13

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St. Schuld · Sch. Hr. Eugl. Mil. 20. Främ Seh. d. Se eh.. Kurnärk. Ohlig. do. Schuld vers eh Neum. Sehuldv. Berl. Stadt- G0) bI. Konigh. do. Klliiuger do. LDauz. do. in Th. Wes tpr. Pfaudhr

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A ng g üäctiwi e i cr a e u. Amsterdam. 20 Juni.

Niederl. wirkl. Schul 55 t,, 8. S0, do. 109218. Kanz. Lill. 27!/ 8. 5as, Span. 1813/4. Passive Ausg. Sch. Zins. Preuss. ram. Sch. Foln. —. Gesterr. Met. —.

Ant werken. 19 Juni. Neue Anl. 1825. 181166.

Frauktfurt a. M., 21. nn

est err. S0 / Met. 1671. G. Au 1uII7. 3 E. 19/9 281. 28 ,, . 1828. 1826. artis] bi. 1c 23. kr. Luise vu 5d FI3331 .. 1331.9. Loοse zu. 10 HEI. 283 6. hreuss.· bräm. - Sch. 727/9. 7258. d0. AM Anl. 1023. (i. Poln. Loose 67368. 67 1.4. S0, Span. Ans. AI/ 5. A5/ 8. 21 s20 /o Iloll. da!“ /m 8. **. g.

Kisen hal n- Actien. St. Üermain 650 (. Versailles rechtes Ufer 680 G. do. linkes Ufer 178 G. Sträassburg-lzasel 32. hr. Bardeaux- Teste —. Samhre- Meuse —. Leipzig - Dresden 90 G.

köln Aachen 86 Br. Comp. - Centrale

Hamburg, 22 Juni.

Rank. Actien 1505. Engl. Russ. 1075,83. Paris, 19. Juni. So/9 Rente 111. 50. 30/ 79. 60. S0s9 Neapl. 99. 30. So /9 Span. Rente 193,7. Passive 43/9. 30½ Hortug. —. Wien. 19. Juni. S0 / Met. 107 /,, 40/9 1012s5. 39,9 82. 21, 0/9 —. Bank-Actien 185109. Anl. de 1833 1337/9. de 18329 1063 /.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 25. Juni. Im Opernhause: Die Nachtwand— lerin, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. Im Schauspielhause: 1) La jeune femme colere, comédie

en 1 acte. 2) Paul et Jean, vauldevisle en 2 actes.

TLinsl. —.

10s0 g

Köoͤͤnigsstädtisches Theater.

Dienstag, 25. Juni. Der verzauberte Prinz. Parodie mit Gesang in 2 Aufz., von A. Baͤuerle. Musik vom Musik— Direktor Kugler.

Mittwoch, 26. Juni. Siebente große Vorstellung der akro— batisch athletischen Gesellschaft des Herrn M. Averino aus Rom, in 3 Abth. Vorher: Nach Sonnenuntergang. Lustspiel in 2 Akten, von G Lotz. (Herr Simon, vom Theater zu Posen: Baron von Abendstern, als Gastrolle.)

Donnerstag, 27. Juni. Das lustige Beilager. Burles ke Oper in 2 Akten. Musik von W. Muͤller. (Neu einstudirt)

Verantwortlicher Redactenr Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayn.

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2

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

auf Grund des §. 137 sed. Tit. 17 Tb. J. des Allg. vand echts bekannt gemacht, das de Vertheilung des

Kieslau, den 13. Juni 1839. Königl. Stadigericht. J. Adtheilung.

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Literarische Anzeigen. Bei Car! J. Kleemann in Berlin (Burgstrasse No. 9, 2 Treppen) ist so ehen erschieuen und ipn jener guten Büehhandlung zu haben: Juhr bücher für Deutschlands Heilquellen und Se ehäder. lierausgegeen r. Geh! Rath C. v. Graefe und Dr. M. Kalisch. Vierter Jahrgang (in 3 Abtheilungen). Velinpapier, gr. Svo, 3 käude, sauber brosch. 3 IThlr. Deser Jahrgang behandelt mehr als 1099 Kurorte, virle dersclhen in ausführlichen Monggraphicen. r krichthum an Material hat die Tsielung in drei Häade nö-hig gemacht, von der erste die Kur-

Allgemeiner Anzeiger für die Pr

von Hefrath Ed. Gehe) und Schill's (ven Dr.

orte Bayerns und Böhmens, der zweite die Württembergs, Badens und Nassau's, der Bp. Döring) eisch enen. ; dritte die Preufsens und e Scchäder Frave-

Den unbekannten Gläubizern des herselhst im März mündde und Norderney enthält. Einzel n kosten d. J. versterbenen Kaufmanns Carl Heiland wird die kände resp. 13 Ihlr', 1z I hlr. und Z Thlr.

reichen Kämpfen von 1809. Vem Pelleuder des „Marschall Vorwärts“.

den ven 1809 seldst eine bohe Relle spielte, hat sich nich! gescheut, die Bedeutung des trefflichen Hofer zu 2, 8 für Sopran, No. 3. erlleinern und sich selost um so größern Rulm an den reizenden buette zueigen. Gegenwäriige wiograpbie tritt nun dieser Anmaßung lübn entgegen, indem sie den schönen Cha— rakter des Sandwirihs und die gläujenden, ewig deni— würdigen Ere gaisse, in denen er ibäug war, im Lich; der Wahren erscheinen läßt. Se bifset zugleich eine er Abtbeilung der „Gallerie der Helden“, woven bereits die Lebensbeschreibungen Blücher'z (ange= ; fangen ven Dr. Rauschnick, Washington'sleben erschteuen:

1

Preis 22 sgr.

*

Der Veileger: W. Langewiesche.

Fr. Küchen's neue Operette . die Flucht nach der Schweiz,

. 1. . . j . ö dlun⸗ . 9. 4 9 Nächlasses unter die Erben niächstens erso gen wird. JJ . ,, welche mit dem grössten Beifall auf dem Berliner

Bremderg. Culm und Gneien durch E. S. Mitter: Leben des Sandwirths Andreas Hoser,

könig. Theater gegehäen und kereits in Llaämburg, treslau, Leipzig, Schwerin ete, einstudirt wiril, erschien ö. so ehen in unserm Verlag. Preis AM Thlr. Cuvertüre Dber⸗Anfübrers der Tyroler in ihren glor⸗ 121 Sgr. und 14 Gesangs. No. cinbeln d 8 18 8gr. Hen zahlreichen Ereunden des Komponisten, ei, der nen die Lieder: „Ilerein! Dus Posthorn, Flieg' Vög. ö lein“ so ser beliebt sind, weren die Lieder und

Ein Geschichteschre ber, derb Ü den Tvroler Aufstän⸗ Duetten dieser Operette liöchst willkommen Sczn, und machen wir hesonders aufmerksam auf No. 1. 11, 13 für Tengr, die bei- für Sopran und Menger, lie siÿchst Komische Rasfsarie, das sehr gefühlvolle lL-isd für cine Altstimme und das melodiöse Terzeit No. 10. Seüiesiugersche lache ünd Mudbihhaudlu5n6, gen Lager der interessantesten Musi unter den Linden No. 34.

eußischen Staaten.

5 Auswahl vorzüglicher Musikwerke in Jebunde- ner Schréihart von Meistern aléer und naüer Zeit. (kugensammling in bartitur.) Elfte Llieserung. Motette von Sasteri. Kuga a 2 Sog etti da kt genhngen. Orgelfuge von Albrechtsberger. Scriptidus-reis 19 2gr. Gluck, Zwei Gedichte von gleitung des Pianoforte: Vate: ltidslied. à 23 8geur. Nach fünf folgen binnen kurzem nach. Marschner, 11einr., 1lebrerm Meloilies. Israe sitische Cesänge von Lord Byron, für eine eng- stimme mit Begl. des Pinndf. Gh. 100. 1 Mathieux, Johanna, Drei Duetten für Soprä— und Alt, mit Beg]! d. Pianof. 0p. 11. 27 Neithardt, A., Menschenwürde (Gedicht 1. Wallmüller). Lied für eine Singstimm— Begleitung des Pianofarte. 3 sgr. RKaissiger, F. A., Drei Huetten tür Sopran und Bariton mit Begl. des Pianof. Op. 37. 20 8g; Herner daselbst aufser dem vollständi-

Klopstock, mite? Dic Sommernacht.

werke die neuesten Tänze von Strausz, Lanner und Labitzky sowohl, als auch die

Im Verlage von T. Lrautwein, Buch., und Mu. früher erschienenen Tänze dieser drei ge- Sikhandlung in Berlin, Breite Strasse No. 8, sind so nannten Komponisten.

Beilege

2 1290, 5985/9 G.

Ramals nicht durch.

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Beilage zur Allge

meinen Preußischei Staats-Zeitung M 174.

Großbritanien und Irland.

London, 18. Juni. Nachdem dle Minister erst kuͤrꝛli ĩ Diner, welches dem Großfuͤrsten Thronfolger von , von der hiesigen Russischen Handels⸗Conspagnie gegeben wurde, so hohen Werth auf die Erhaltung einer dauernden Eintracht zwischen England und Rußland gelegt hatten, muß es nicht wenig auffallen, ihr Haupt⸗Organ, den Globe, dieser Tage wieder die leiden“ schafülichste Sprache gegen Ruhland fuͤhren zu hoͤren. Es ge— schieht dies bei Gelegenheit einer Besprechung des jetzigen Stan⸗ des der Dinge im Orient, und das genannte Blatt' häst den Franzosen vor, daß es in ihrem Interesse liege, sich in dieser Angelegenheit nicht etwa an Rußland anzuschließen, sondern durchaus mit England gemeinschafiliche Sache zu machen. Auch der ministerielle Courier enthält Betrachtungen uber die Orien⸗ talische Frage, die ein festes Anschließen Englands an Oesterreich empfehlen, um sowohl Rußland als Frankreich an etwanigen Vergiößerungs⸗-Plänen zu hindern. Rußland, meint dieses Blatt, habe sich traktatmaͤßig verpflichtet, der Turkei keiegerische Huͤlfe zu leisten, im Falle sie angegriffen wurde. Käme es daher zum Kriege, und behielte das Aegyptische Heer die Oberhand, so wurden augenbuücklich Russische Truppen nach Konstantinopel geführt werden, und die wahrscheinliche Folge davon wurde ein neuer Traktat und ein noch engeres Verhältniß zwischen Ruß— land und der Tuͤrkei seyn. Andererseits verberge Frankeeich nur muͤhsam seinen Wunsch, Aegypten mit seinen Afritanischen Besitzungen zu vereinigen, und es werde sich nicht gern eine Gelegenheit entschluͤpfen lassen, um dem Pascha seine Huͤlfe an— zubieten. Der Krieg, selbst mit Gluͤck gefuhrt, werde die Tuͤrkei schwachen und weniger befähigen, einem spaͤteren An— griffe Widerstand zu leisten; falle der Krieg ungluͤcklich aus, so mache er die Tuͤrkei mehr als jemals von ihrem mächtigen Bun— desgenossen abhängig. Nichts destoweniger glaubt das genannte Blatt, daß der Sturm, der Europa bedroht, für jetzt wenigstens voruͤberziehen werde. England und Oesterreich koͤnnten aus einer Theilung der Tuͤrkei keine Vortheile erwarten, aber auch Ruß, land und Frankreich, so sehr sie durch einen Krieg in der Le— vante gewinnen durften, könnten andererseits möglicherweise noch viel mehr dadurch verlieren. Diese Erwägung werde ohne Zweifel den Ehrgeiz des Franzoͤsischen und wohl auch den des Russischen Kabinets zuͤgeln, und so wurden vermuthlich die strei— tenden Interessen und die gegenseitigen Befuͤrchtungen der gro— ßen Machte das Unheil beseitigen, welches, wie man auf den ersten Anblick glauben sollte, gerade durch sie hervorgerufen wer— den koͤnnte. Diesen Betrachtungen fuͤgt der „Courier“ nach Berichten seines Touloner Kortespondenten eine Mittheilung über die Starke der verschiedenen Flotten im Mittellaͤndischen Meere bei, aus welcher hervorgeht, daß die Tuͤrkei dort 7 Linienschiffe, S Fregatten, à Briggs, 2 Kutter und 2 Dampf— boͤte hat, während die Aegyptische Fiotte 12 Linienschiffe, 4 Fre— gatten, 4 Schaluppen, 3 Briggs und 1 Dampfschiff zählt. Die Franzosische Flotte unter dem Admiral Lalande, die bekanntlich verstaͤrkt werden soll, besteht nur aus 4 Linienschiffen, 1 Scha— luxpe und 1 Brigg; die Englische unter Admiral Stopford aus 8 Lnienschiffen, 2 Fregatten, 1 Schaluppe und 1 Brigg. Die Russen hätten nach diesem Berichte im Mittelländischen Meere selbst gar keine Schiffe; aber ihre Flotte im Schwarzen Meere bestaͤnde aus ungefähr 50 Segeln, unter denen 14 Linienschiffe, 8 Fregatten von 60 Kanonen, Fregatten von 44 Kanonen und 5 , . s

Die Verbesserungen, welche das jetzige Ministerium, den Erklaͤrungen Lord J. Russell's zufolge, zur vollstandigeren und wirksameren Ausfuͤhrung der Reformbill aus eigenem Antriebe zu soͤrdern geneigt seyn duͤrfte, sind bekanntlich eine Umgestal— tung des Registrirungswesens und eine Erleichterung in der Entrichtung der Abgaben und direkten Steuern. Was die erstere Reform betrifft, so handelt es sich darum, den Waͤhlern die großen Kosten und Plackereien zu ersparen, die oft mit der Vindizirung des Wahlrechts verknuͤpft sind. Jetzt sind 75 Rechtsgelehrte mit der Revision der Waͤhlerlisten beauftragt, und diese 75 begeben sich nicht etwa ein jeder alljährlich wieder in dieselbe Grafschaft oder Stadt, so daß ihnen die Lokal-Ver— haͤltnisse genau bekannt werden konnten, sondern sie wechseln fortwährend in ihren Rundreisen mit einander. Dann er waͤchst den Waͤhlern ein großer Nachtheil aus den Umtrieben der Reichen, die oft keine Kosten scheuen, um die Berechtigung eines ihnen widerwaͤrtigen Wahlers anzuzweifeln. Andererseits ist die jährliche Reviston der Listen sehr kostspielig fur die Waͤhler, die oft Reisen von mehreren Meilen darum machen muͤssen und, wenn sie an Ort und Stelle anlangen, gar keinen Einwand gegen ihr Recht vorfinden. Zwei Bills zur Verbesserung dieses Systems, von denen die eine die Zahl der Revisoren auf 15 bis 11 beschraͤnken und einen permanenten Gerichtshof aus denselben bilden, die andere durch Kosten-Auferlegung die unnuͤtzen Ein⸗ wendungen gegen Wahlrechte vermindern sollte, wurden in fruͤ— heren Sessionen vom Oberhause verworfen. Lord John Russell haͤlt aber eine Wiedereinbringung aͤhnlicher Maßregeln und eine längere als einjaͤhrige Gultigkeit der Waͤhlerlisten ohne neue Nevision fuͤr nothwendig. Dle zweite Reform bezieht sich auf diejenige Klausel der Reform-Bill, wonach ein Waͤhler nur dann stimmberechtigt seyn soll, wenn er im Juli schon die Steusen und Abgaben entrichtet hat, die im April vorher faͤllig waren. Hierin wurde schon im vorigen Jahre die Aenderung

wporgeschlagen, daß der Waͤhler im Juli nur die im Oktober

orher fällig gewordenen Abgaben müßte entrichtet haben, um an den Wahlen Theil nehmen zu koͤnnen. Die Maßregel ging . Lord John Russell will sie von neuem einbringen und schlaͤgt vor, daß man sich außerdem mit der Entrichtung der Armen-Abgabe begnuͤgen solle, um uͤber die Qualification des Waͤhlers zu entscheiden, und daß man die

ubrigen Steuern bei dieser Entscheidung ganz beiseit lassen moge,

Ip die erstere hinreiche, um zu ermittein, ob Einer das Eigen⸗

=- um, welches die Reform-Bill als Bedingniß faͤr das Wahl— rent aufstelle, hona sile besitze, indem nach seiner , de.

das Armenwesen auf den Werth seines Besitzes zu schließen sey. . Deutsch lan d.

a Stuttgart, 18. Juni. (Schwab. M.) In der Sitzun der Kammer der' Abgeordneten vom 17. Juni bemerkt . ö

rer, der Abg. Duvernoy sey durch Krankheit verhindert, sei

bereits f uͤhere angekündigte Motion: die . um 6 der herstellung der verfassungsmaäßigen Preßfreiheit zu bitten zu entwickeln. Er habe von demselben den Auftrag erhalten, solche in seinem Namen zu verlesen, wenn die Kammer hiergegen nichts einwende. Die Kammer ist hiermit einverstanden, und der Abgeordnete verliest den Antrag, welcher auf die bereits be— kannten staatsrechtlichen Grundlagen gebaut ist. Freiherr von

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Hornstein wuͤnscht, daß der Antrag zedruck

Dieser Vorschlag wird mit 75 gegen . ae, liche Abstimmung genehmigt. Auch erhält die Kommission fur staats rechtliche Gegenstande den Auftrag, jenen Antrag zu pruͤ⸗ fen. Spater wurde mit Berathung des Kom missiontzbe⸗ richts über die beantragte außerordentliche Staatsschuldentiigun von einer Million Gusiden begonnen. Berichterstatter: C 6 rer. Mit der Intention des Ansinnens der Regierung, daß der Zinsengewinn von jährlichen 40, 096 Fl. aus dieser Abidᷣsungt summe dem Kapital⸗Tilgungsfonds zugewiesen werden solle, ist die Kommission nicht einverstanden, indem sie eine solche Ver⸗ wendungsweise von Ueberschuͤssen, welche der gegenwaͤrtigen Ge⸗ neration nicht zu gut kaͤme, keinesfalls billigen konne, wogegen sie aber mit der Ablösung der Summe selbst sich einverstanden exklärt. Geheimerraih von Herdegen: Jede Zeit habe ihre Plage, und unsere Nachkommen werden auch ihre Lasten zu tra⸗ gen haben. Der Antrag der Regierung wäre wohibegtündet. Gleichwohl wolle er dem Antrage der Kommission nicht entge⸗ gentreten. Die Kammer beschließt vorerst durch Zuruf, der au— ßerordentlichen Schuldentilgung von einer Million Gulden aus dem Ueberschusse des Jahres 1838 bis 1839 beizustimmen, die 40,900 Fl. Zinsengewinn aber nicht dem Kapital! Tilgungsfonds zuzuweisen, sondern lediglich an dem Staate bedarf fuͤr Zinse der Staatsschuld in Abzug zu bringen. Sodann fortgefetzt. Bera— thung des Berichtes der Finanz-Kommission über die Restver— waltung. (Berichterstatter v. Jeitter.) Es sind beantragt: fuͤr die Landes-Universitaͤt zu Tuͤbingen zusammen 186,000 Fl. namlich a) zur Erbauung eines neuen Universitaͤts⸗ Gebaͤudes, b) Errichtung eines Gebaͤudes fuͤr die chemische Lehr⸗Anstalt, é) Herstellung eines Gebaͤudes fuͤr die botanische Lehr-AÄnstalt und ) die Erweiterung des Gewaͤchshauses im botanischen Garten. Die Kommission trägt auf Verwilligung an. Es er— hebt sich kein Widerspruch, und die Summe wird ohne Um— frage sogleich genehmigt. Zu Bau -Einrichtungen fuͤr die Schullehrer Bildungs-Anstalt in Eßlingen werden die verlang⸗ ten 30,000 Fl. sogleich verwilligt. Zu Erweiterung und Ver— besserung der dem Staat gehörigen Heilbaͤder und Brunnen— Anstalten werden und zwar ) in Wildbad 220,000 Fl., b) in Teinach s6, 000 Fl., e) in Boll 8000 Fl, zusammen 284,006 gi. xigirt. Nach kurzen Debatten wird die Exigenz einfach durch Zuruf genehmigt.

M gik o.

Veracruz, 2. April. (N. Hamb. Ztg.) Der lange an— haͤngig gewesene Traktat mit den Hansestädten soll noch in die— sem Monate im Kongreß angenommen werden.

Santana ist noch immer Praͤsident ad interim und haͤlt die Zuͤgel der Regierung in kraͤftiger Hand.

Die Zoll⸗Behsrde in Rew Orleans hat in den dortigen

Blaͤttern folgendes Schreiben des Nord ⸗Amerikanischen Kon⸗ suls in Veracruz bekannt machen lassen: SäenBeracruz, 8. April. Meine Herren! Ich habe die Ehre, Ihnen die angenehme Nachricht mitzutheilen, daß das Fort von St. Juan d'ulloa, welches einige Monate lang im Besitze der Franzofen war, den Merxikanern zurückgegeben worden ist. Die Trußpen' des Rice Admirals Baudin, Kommandanten der Französischen Flotte im Mexifanischen Meerbusen, haben gestern früh das Fort geräumt, und die Truppen der Regierung, unter Befehl des General Herrera, haben da von Besitʒ genommen und die Rational-Fahne aufgepflanzt, welche von der Artillerie des Forts und von den Kriegs- und Handelsschiffen aller Nationen (den Französischen ausgenommen), die im Hafen lagen, salutirt wurde, Der Französische Admiral hat die ‚„NRercide“, so wie einen Theil seiner Flotte, nach der Grünen Insel zurückgezogen, die in einiger Entfernung gußerhalb des Hafens sich befindet, und wo die 6 m vor Anker liegen. Fast der ganze Übrige Theil der Fran zösischen Flotte liegt noch vor Sacrisscios. Man sagt, sie werde bin⸗ nen kurzem in See gehen, und auch die Englische Division werde in nördlicher Richtung absegeln. Die Rord⸗Amerifanssche Kriegs⸗Brigg Longord.“ kommandirt von dem Lieutenant W. Gardner, durch den ich Ihnen dies übersende, nimmt 250 000 Piaster, und der „Consort“ U85, 00 für Rechnung von Kaufleuten zu New-Orleans und New— Vork mit. (unterz Burrough.“

In einem anderen von der Hamburger Boöͤrsen⸗ halle mitgetheilten Schreiben aus Veracruz . ten heißt es:

„Der Schaden, den die Feuersbrunst im Zollhause angerichtet hat, scheint größer zu en, als man anfangs glaubte; man schätzt ibn jetzt auf etwa J. 2 Millionen Piaster. Eine Kondukta von Mertko mit 3 Millionen Piaster ist am 12ten in Veracruj angekommen. lleber die Bewegungen, der Truppen unter General Mejia weiß man nichts Gewisses. Einige versichern, er marschire auf Puebla. Die Französische Flotte, bis auf fünf Fahrzeuge, die hier bleiben, wird au l6ten in See gehen und bei Tanpfco und Havang anlaufen. Das Englische Kriegsschiff „Madagaskar“ hat die Sachen der Engländer und anderer Fremden an Bord genommen, welche sie bel einem? etwal— gen Angriff Mejia's auf Veracruz zu schützen wünschten.“

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Köslin, 12. Juni. In der Landarmen-Anstalt zu Neustettin befanden sich am 1. Januar 1838 108 Gefangene, im Lause des Jahres wurden 166 eingeliefert und 150 daraus entlassen, es verblieben demnach am Ende des Jahres 118 Ge— fangene als Vestand darin. Die tägliche Durchschnittszahl be— trug 111. Die in der Anstalt vorhanden gewesenen arbeits⸗ fähigen Personen haben durch Arbeiten fürs Publikum S535 Rthlr. 23 Sgr., fuͤr die Anstalt S6 Rihir. 13 Sgr. und durch Arbeiten fürs Lager zum Debit z390 Rehlr. 24 Sgr., zusammen 3111 Rthlr. verdient hiervon ab der fuͤr Materialien verausgabte Vetrag von 2593 Rthlr. 10 Sgr., so bleibt Arbeits verdienst 2517 Rthlr- 20 Sgr.; hiervon abermals der Ueberverdienst fuͤr die Gefangenen mit 180 Rihlr. 15 Sgr. ab, so kommt der Anstalt die Summe von 2337 Rthlr. 5 Sgr. zu gute; fuͤr jeden De— tinirten im Durchschnitt 21 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf. Saͤmmtliche Unterhaltungs- und Administrations-Kosten betrugen 8102 Rihlr. 1 Sgr., fuͤr den Kopf 72 Rthlr. 29 Sgr. 9 Pf., es mußten von der Anstalt also noch zugeschossen werden 5764 Rihlr. 26 Sgr., was fuͤr den Kopf 51 Rihlr. 28 Sgr. betragt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur Geschichte der Einf hrung der Reformation in die Mark Brandenburg. Zur dritten Säkularfeier am 1. November 1838. Van Chr. W. Spieker. Berlin, Verlag von Duncker und Humblot. 1839. Die Einfuͤhrun der Reformation in der Mark Bran—= denburg. Ein Beitrag zu der dreihundertjäh— rigen Jubelfeier dieses Ereignisses, herausgege⸗ ben von L. Ob erheim, Archidiakonus an der Stadt i,. zu Landsberg a. d. W. Landsberg a. d. W, erlag von G. Wilmsen. 1839. 4

Der ersie November 18539 war der für die Mark Branden so wie für den Fortgang der Reformation so bedegnungsvolle Tag,

an welchem der Kurfürst Joachim II. in der Rikolai⸗ mit seiner Mutter, mit dem ganzen Hofe, ./ vielen Geistlichen das heilge Abendmahl nach evangelischem Ruus in beiderlei Gestalt aus den Händen des Bischofs von Brandenburg Wathias von Jagow, empfing, So wurde der Grund zur Kirchen Reform in der Mark gelegi, einer Reform, die ohne gewallsame Er— schütterungen und hefilge Kämpfe angefangen und durchgeführt wurde, weil sie das Resultat fester und inniger Ueberjeugung war, und weil sie, nach dem Ausdruck des Verfassers der erstgenannten Schrift, als eine reife Frucht in den Schooß der Zeit fiel und sich frei von allen eigennützigen und trüben Motiven eroielt. Darum wurde sie denn auch um so folgewichtiger für die Zukunft des Landes, und an diesem Tage, kann man fagen, erging an dasselbe der erste Ruf feiner ge⸗ sHichtlichen Mifsion, Beribeidiger der protestantischen Lebre, Ver- lämpfer der geistigen Freiheit zu seyn. An dieser Bestimmung, die ibm damals offenbart wurde, wuchs es jugendkräftia empor, an ibr särkie es sich zu seinem weltgeschichtlichen Berufe. Der religiöse Akt, durch welchen der Kurfürst damals zur protestantischen Kirche über— trat, muß aber als der eigentliche Anfang der Einführung der Refor— matfon in der Mark angesehen werden, weil er keine vereinjelte HauL⸗ lung, (sondern für das ganze Land das Signal zur Rachsolge wurde Die Abendmahlsfeier des Kurfürsten ,, als eine öffentliche Darlegung der riligidfen, Gesinnung, die schon lange in seinem, wie in seines Volks Sinne Wur el gefaßt hat 3. ö . llebertritt reiste der Kurfürst nach Ke n nd ö and 69 n. dem ersten evangelischen Gottes dienst bel . und . Enn ö schon war der Gottesdienst in jam n Kirch i * lin, S . dau, Brandenburg, Frankfurt und anderen Sind i erh. k 1. evangelischem Ritus gefeiert worden Xin ü u * i 3 formation in der Malk so gut wie durch hear ! . 4 sah eine eigentliche Opposition; überall . sich f di 66 . . ai n ,,, Ʒeier liehe tan r ee. , nerung an diesen f 74 2. eine rn hin . La i l ir ribrne e enn , . n Ereignisse fiar ju machen, ii der Zack renden 6 . von denen beiden sich rübmen läßt, daß sit demf ge n hrt en Schriften . t i, Laß sie demselben auf angemessene und würdige Wetse nachtemmen. Beide Fimmmen a ch ins ĩ der Tendenz überein, als sie sich gemeinschaftlich die * 1f 6 nt baben, durch einfache und populaire Behandlung die . .. niß die ses merkwürdigen Erlignisses in einem möglich nile . af ju verbreiten. Trotz dieser Verwandtschaft ist aber kaum zu be 3. feln, daß nicht eine jede ein eigenes Terraln zu ehr ylsh 32 werde. Das ersigenannte Werk kündigt sich als die Frucht gründ- licher Iintersuchungen des auf diesem Gebiele heimifchen Venn r an. Indeß sind bier nur die Resultate niedergelegt; der Leser hat durchaus nicht nöthig, dem Forscher auf seinem mühsamen Wege zu folgen, sondern es sind in einfacher, verständlicher Form und in oll laufender Erzählung die wesentlichsten Momente jufammengestellt. Dankens werth ist es gewiß nicht minder, daß der Verfasser die Ge— schichte der allgemeinen Reformation in großen Umrifsen, aber voll⸗ ständig bis zu dem Punkte fortgeführt hat, wo die Reformation der Mark in dieselbe eingreift. In gedrängterer und fürzerer Fassung, 6 mit Hervorhebung aller beachten s werthen Punkte behandelt der erfasser der zweiten Schrift denselben Gegenstand, und auch sie hat ihre Anfgabe, die bekannten Thatsachen in einer Weise zusammen zu⸗ stellen, daß sie ein leicht aufzufasfendes, Übersichtliches Bild des Ge— gensiandes darbieten, gelöst. Tie Foriführung der Geschichte der kirch— lichen Verbältnisse in der Mark Brandendurg bis auf die neueste Zeit ist eine willkommene Zugabe. B.

Das kalte Wasser für immer. Eine Abhandlung mit besonderer Beruͤcksichtigung fuͤr hoͤhere und hohe Behoͤr— den als Beschuͤtzer, Gebieter und Befoͤrderer öffentlicher Heilanstalten und Sanitaͤts-⸗Maßregeln, so wie fuͤr Gön⸗ ner der Wasser⸗Heilkunde und alle diejenigen, denen das eigene Wohl und das ihrer Mitmenschen am Herzen liegt. Von Dr. Nathanael Weigersheim, ausuͤben⸗ dem Arzte u. s. w. Berlin. 1839. Verlag von L. Fern— bach jun.

Das Einfachste, was uns am nächsten liegt, wird oft am spuäte— sten ganz erkannt und vollständig benutzt: dies gilt auch von der deln g des Wassers, und in anderer Beziehung wird der Satz der Jonischen Natur⸗Philosophen im Munde des Pindar: „Das Beste ist das Wasser“, wieder wahr. Aber die Heilkraft dieses Elemenis ist auch längst, bereits im Alterthum, bekannt gewesen, doch theils nicht vollständig ausgesührt und wahrscheinlich durch ungeschickte Anwendung wieder außer Kredit gekommen. Eine größere Berühmt— heit hätte ihm sonst leicht durch die kühne Anwendung desselben bei dem mächtigsten Manne des Alterthums werden müssen. Augustus näm— lich war durch die Gicht schon ganz abzezehrt und hinfällig; die Wärme, welche der Arzt Aemilius anwandte, und die anderen Mittel waren ohne Erfolg. Da unterwarf er sich der entgegengesetzten Heilart des Antonius Musa, der ihn mit kaltem Wasser übergeß, und es ihn auch trinken ließ. Bald war er ganz geheilt. Diesem Beispiele fol⸗ gend, floh auch Horaz die Schwefelbader Bajä's und suchte dei dem kalten Wasser für sein Augenübel Hülfe. (Horat. Br. J. 15 und der Schol.)

Das vorliegende Werkchen entwickelt auf eine klare, für das Ver—⸗ ständniß des Laien durchaus berechnete Weise die Wichtigkeit des Heilmittels; es zieht besonders an durch die Wärme, von welcher der Verfasser für seinen Gegenstand erfüllt ist, und bejeichnet den Um— fang der Wirkung, so wie den gegenwärtigen Stand der Heilweise. An Umfang, Sicherheit und Gefabrlosigkeit der Anwendung, wie an Wohlfeslheit übertrifft das falte Wasser alle Heilmittel. Dagegen ist der Verf. weit entfernt, es für ein ÜUniversalmittel auszugeben. Die genaue Begränzung seines Gebietes wird aber wohl noch erst eine längere wissenschaftliche und erfahrungsmäßige Nachforschung ermil⸗ teln; jedenfalls scheint es aber schon jetzt zu den gläujendsten wenn auch oft übertriebenen Hoffnungen für das Heil der leidenden Menschheit zu berechtigen. Baß der Verf. vor Allem darauf dringt, daß nur gründlich gebildeten Aerjten, die Anwendung dieser . überlasfen werden dürfe, dem ist besonders n,, 6. daß er das Beispiel von Prießnitz nicht dagegen gelten läßt. J

die i seten, daß sich die Uuwissenheit und Träg⸗ , . 1 Manner und

heit so gern durch die Anführu . n n ohne das Fundament gründlichen Bildung und D,, WB . , ,, n, , d g ee ,, eien möchten. Der Mut! ; liche Clemi . he hn, und die Zucht und der n . den urkräftigen Geist nur lähmen und verdüstern. Solche hren finden natürlich vielen Beifall, Und gewinnen auch ein gen Sche mm ber Wahrhelt, wenn llchermaß und Berkebrtheit der Siudten ihre den san Wirkung zerstören. Daß hohe geistige Befähigung über viele S sen bin mwegtragen kann und mit geringem AWsssen doch oft Glän⸗ tufen h nat hat? beweist ber weder, daß nicht viele ausgezeslchnete zendes 9 inne an Wissen unwirksam bleibt oder in Berkehrthei⸗ zeeafe , Mme auch, daß die bewunderte nicht, noch gröheres roll. , wörde, wenn sie ein reiferes Wissen befruchtet batte. lesbaren auch löft lich nabr, Laß, den selteüen Gente der Fie ß a die Kenntn sse . wären, so gewännen die gewöhnlichen Men nichts dabet. schen geg g es van (o geringem Umfange, daß elne nähere Angabe des Inhalts Überflüssig erscheint. Jeder, der Interesse sür die Bech nimmt, und sie möchte Niemand leicht ganz gleichgülrig erschesnen wird das Ganze lieber durchlaufen. ö Antlang efunden und Theilnahme erweckt hat, geht daraus hervor, daß sich chon jetzt die zweite Auflage, wenige Wochen nach dem Erscheinen der ersten, unter der Pieffe befludet. a.