1839 / 179 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eon, der auf

die Sache auch anzusehen, denn er will, ohne eine weitere vor— herige Diskussion über das betreffende Prinzip zu veranlassen, und ehne den Antrag zu stellen, daß dem Subsid ien, Ausschusse eine Instruction in Bezug auf die Verwendung der verlangten Summe ertheilt werde, da er den Fall zu einem solchen Ber, fahren nicht geeignet findet, kurzweg dem ministeriellen Antrage in diesem Ausschusse ein direktes Nein entgegensetzen, wie el dies gestern im Unterhaufe erklärt hat, zugleich sich, dagegen verwahrend, als ob er deshalb, im Widersptuch, mit . Votum in fruͤheren Jahren, einer ferneren n e, i⸗ gung zu Gunsten jener beiden unterrichts / Vereine * entgegen wäre, und seine Opposition in diesem Falle darauf be⸗ grändend, daß ihm kein anderes Mittel. ubrig bleibe, sich dem ministeriellen Unterrichtsplane zu widersetzen, da die Minister es vermieden haͤtten, denselben dem Parlamente in Gestalt einer

Til zn g g hoe. die neue Gefäͤngniß⸗Disziplin ist in der ge—

des Unterhauses zum drittenmale verlesen wor—

n ,, Ein Amendement des Herrn Paking— e fung dieser Bill antrug, weil sie die frie— denbrichterlichen Behörden, welche die Ober⸗Aufsicht uber die Gefangnisse haben, nach ihrem Gutbesinden zur Einfuͤhrung des Systems der einsamen Absperrung ermächtigt, wurde mit 126 gegen 21, also mit einer Majoritaͤt von 1063 Stimmen, verwor— sen. Herr Pakington behauptete, jenes System habe sich in Amerika keinesweges so bewährt, wie die Anhänger desselben es erwartet hätten, denn einerseits sey die Zahl der Verbrechen

dadurch nicht vermindert worden, andererseits aber habe die Sterb⸗

lichkeit in dem Gefängniß zu Philadelphia, wo es in Anwen⸗ dung, in den letzten 3 Jahren sehr zugenommen und sey auf das Doppelte der Sterblichkeit in anderen Gefaͤngnissen gestiegen; ja, was noch schlimmer, es habe nicht bloß auf das leibliche, sondern auch auf das geistige Wohlseyn der Gefangenen sehr traurig eingewirkt, denn wahrend unter 318 Gefangenen in kurzer Zeit 17 gestor⸗ ben, seyen in derselben Zeit 14 davon wahnsinnig geworden. Lord John Russell dagegen versicherte, er wisse aus guter Quelle, daß die geheime Absperrung in Amerika im Ganzen sehr heil⸗ same Folgen gehabt habe. Ein anderes Amendement, welches

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und sie Alle lassen das Ergebniß dieser öffentlichen Meinung über sich ergehen. Ünd eine einzige Klasse von Personen, die höchstens ein Fünftheil aher gar nur ein Slebentheil der erwachsenen Ber öͤlkerung diefes Landes umfaßt, sollte aller Verantwortlichteit gegen die öffent⸗ liche Meinung überhoben seyn, sollte keine Lontrolle über sich haben hinsichtlich des Einfluffes, welchen Haß und Vorliebe auf sie ausüben, sie sollte ihr ganzes Benehmen hinier den Schild des feierlichen Aftes der Wahl ihrer Repräsentauten verstecken dürfen? Und zugegeben, daß die Einschüchterung ein großes Uebel ist, so hat, man noch gar nicht dargelhan, daß das vorgeschlagene Heilmittel diesem Uebel abhelfen werde. Es mögen Fälle vorkommen, wo die Pächter sich durch die Verwalter ihrer Guisherrn dahin bringen las⸗ sen, für diesen oder jenen Kandidaten ju stimmen; aber ich glaube nicht, daß die geheime Abstimmung dies lange Zeit verhindern wird; es wird nicht lange verborgen bleiben fönnen, wie die Pächter ge— stimmt haben, eb für oder gegen den ihnen anempfohlenen Kandida— ten. Der Verwalter wird zu dem Pächter gehen und ihn fragen: „Sagt mir nur einmal aufrichtig, John Smith, habt Ihr bel der letz— ten Wahl für den Whig⸗Kaudidat gestimmt?“ Und ich glaube gewiß, John Smith wird es bejahen, wenn er es gethan. Aber, sagt mesn chrenwerther Freund, es wäre eben so schlecht von Jemand, offen für

Mitglied, gegen welches er zu siimmen versprochen hätte, und die geheime Abstimmung würde nur dem Namen, nicht der Sache nach hierin etwas ändern. Ich gebe zu, daß es Einem allerdings schwer ankommen muß, für Jemand zu stimmen und sich dann sagen zu müssen: „Obgleich ich für jenen Mann gestimmt, so würde ich doch felnen Gegner vorgezogen haben.“ Aber so schwer ihm dies au⸗

wie er es versprochen. So sehr ich das Eine mißbillige, so muß ich doch das Andere als ein politisches Bergehen, als einen Verrath an dem einem Wähler anvertrauten Gute betrachten.“

Gegen die Aufforderung, daß man es wenigstens mit der geheimen Abstimmung einmal versuchen möchte, bemerkte einer der Gegner dieser Maßregel, Herr Milnes: „In der Staats wissenschaft darf kein Versuch gemacht werden, mit Experimen⸗ ten läßt sich hier nicht kommen, denn ein einziger falscher Schritt, und er ist nicht wieder zuruͤckiuthun. Die geheime Abstim,

ist, die Hoffnungen des Volks nur taäuschen. Sie wuͤrde

Lord Teignmoöͤuih vorschlug, wurde wieder zuruͤckgenommen. Es hatte zum Zweck, die Bestimmung aufzuheben, daß, wenn sich eine gewisse Anzahl von Nonkonformisten oder Katholiken in einem Gefängniß befinde, auch Geistlichen dieser Religions⸗ Parteien die religisse Belehrung und Besserung der Gefange⸗ nen gestattet seyn soll, während jetzt nur Kapläne der herr— schenden Kirche in den Gefängnissen Gottesdienst halten duͤr— fen. Lord Teignmouth fuͤhrte an, daß ja auch den Ma trosen auf den Schiffen und den auf auswärtigen Sta⸗ tionen dienenden Englischen Truppen die Möglichkeit benommen sey, sich den Religions-Unterricht nach ihren Wuͤnschen auszu— wählen. Dagegen wurde aber von Herrn For Maule bemerk— ich gemacht, daß der Dienst in der Armee und Marine vom freien Willen abhänge, so daß hier Niemand zur Entbehrung des seinem Glauben entsprechenden Religions⸗Unterricht gezwun⸗ 3 werde; die Gefangenen aber seyen durch Zwang aus der

esellschaft entfernt und der gewohnlichen Unterrichtsmittel be— raubt, es sey also Pflicht des Staats, ihnen diese nach ihren religiösen Beduͤrfnissen und nach ihrem Glauben zu verschaffen, um so mehr, da es hier darum zu thun seyn muͤsse, Individuen, die gegen die Vorschriften der Religion gehandelt, uber den Werth dieser Vorschriften zu belehren und ein solcher Unter richt gewiß eindringlicher seyn wurde, wenn ein Jeder densel⸗ ben von einem Geistlichen seines Glaubens empfinge.

Der Antrag des Herrn Grote auf Einfuͤhrung der gehei—

men Abstimmung bei den Parlaments, Wahlen wurde von die,

sem Mitgliede züerst im Jahre 1833, in der ersten Session nach der Annahme der Reform-⸗-Bill, vorgebracht und seitdem unab— läͤssig wiederholt. Schon fruͤher war derselbe Antrag von Herrn O en gestellt und sogar von Lord Althorp unterstuͤtzt wor⸗ den. Als jedoch im Jahre 1833 Herr Grote damit hervortrat, erklärte Lord Althorp, der damals der ministerielle Fuͤhrer des Greyschen Kabinets im Unterhause war, daß er sich, welches auch seine Privat⸗Ansicht daruͤber seyn möͤchte, demselben wider⸗ setzen muͤsse, weil das Greysche Kabinet sich verpflichtet habe, bie Reform-⸗Bill als eine Schlußmaßregel, daß heißt, die Par⸗ laments⸗-Reformen durch sie als abgeschlossen zu betrachten. Von da schreibt sich der Ausdruck Finalitaͤt oder Abgeschlos⸗ senheit der Parlaments . Reform her, den spaͤter Lord John Russell wiederholte, und gegen den jetzt von den Radikal⸗ Reformern so heftig angekampft wird. Interessant ist es, die Zahlen der verschiedenen Abstimmungen uͤber das Ballottement seit dem Jahre 1833 mit einander zu vergleichen, um zu sehen, welche Theiinahme die Frage in den einzelnen Sessionen gefun⸗ den und welche Fortschritte sie gemacht. Es ergiebt sich daraus

auch das eigene Zusammentreffen, daß die Majoritaͤt im vorigen und in diesem Jahre gleich viel, namlich 17 betrug, wenngleich die Zahl der Stimmen auf beiden Seiten nicht dieselbe war. Im Jahre 1833 waren 317 Mitglieder zugegen, als uͤber diese

Frage abgestimmt wurde, und die Motion wurde mit 211 gegen

106, also mit einer Majoritaͤt von 106 Stimmen verworfen;

im Jahre 1835 waren 465 Mitglieder anwesend; es stimmten 319 dagegen, 146 dafuͤr, Majorität 173; im Jahre 1836 hatten sich nur 227 Mitglieder eingefunden, es stimmten 139 dagegen, S8 da⸗

far; Majorität oi; im Jahre 183 anwesend 22, dagegen 2öJ, dafür

155, Masorität 112; im Jahre 1838 anwesend AI3, dagegen

315, dafür 198, Masorrtät 17; im Jahre 1839 anwesend id, sem Tage unter dem Kommando des Oberst borenen Schweizers, ankamen, zu empfangen, und am Abend, nachdem der Königl. Commissair angekommen war, wurde die

dagegen 333, dafür 216, Majorität [17 Stimmen. In diesem Jahre war das Interesse für die Sache wohl besonders durch den Umstand, daß die Minister dieselbe zu einer offenen Frage erklaͤrt hatten, etwas . worden; daher mochten sich eine größere Anzahl von Mitgliedern eingefunden haben; aus der ganz gleichgebliebenen Majoritaͤt aber sieht man, daß die ge— eime Abstimmung dadurch nichts gewonnen hat, und nament— 3 ist es von Bebeutung, daß Lord John Russell sich derselben noch eben so entschieden widersetzte, wie fruͤher. Gegen die von errn Macaulay zu n des Ballottements beigebrachten rgumente wendete der Minister besonders Folgendes ein:

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kommen und sagen, wie man jetzt von der Reformbill sagt: Ihr muͤßt den Geist der Wahlurne in Ausfuͤhrung bringen, ihr müßt uns den Geist geben, nicht die bloßen technischen Formen. So wuͤrden wir von Krankheiten zu Kuren und von Kuren zu Krankheiten schreiten, bis am Ende alles Feste in dem ganzen Repraͤsentations-System erschoͤpft und nichts uͤbrig wäre, als unzubefriedigender Uinmuth, der das Kind und der Erzeuger der Umwaͤlzungen ist.“

Der Marquis von Westminster gab vorgestern Ihrer Ma— jestat zu Ehren einen Ball, der zu den glaͤnzendsten gehoͤrt, die man jemals hier gesehen hat. Die Königin erschien um elf Uhr in Begleitung des Lord Melbourne, des Grafen Uxbridge und ihrer Hofdamen; sie eroͤffnete den Ball mit dem Erbgroß⸗ n, von Sachsen⸗Weimar und tanzte spaͤter mit dem Grafen

ilton und dem Lord Grosvenor. ö.

Die Krankheit der Lady Flora Hastings hat an Heftigkeit etwas nachgelassen, und man hofft, sie wiederhergestellt zu sehen. Die Herzogin von Kent hat bei dieser Gelegenheit wieder einen Beweis ihrer ganz besonderen Ruͤcksicht fuͤr dies Hof ⸗Fraͤulein gegeben, indem sie, bloß wegen des Unwohlseyns derselben, mit ihrem ganzen Hofstaate bei dem letzten Cercle der Königin nicht zugegen war. ö

Am vorigen Dienstag sind 180,000 Pfd. Sterling in Me— tall nach Hamburg und am Tage vorher mehrere ähnliche Sen— dungen nach St. Petersburg verschifft worden.

Die Englischen Fonds scheinen den Einfluß der letzten An⸗ ordnungen der Englischen Bank in Bezug auf den Zins, und Diskonto-Satz mehr zu empfinden, als es an dem ersten Tage nach jener Bekanntmachung der Fall war. Die angesehensten Boͤrsenmaͤnner sind jedoch so vorsichtig, in dem jetzigen kritischen Augenblicke keine sehr bedeutende Einkaͤufe zu machen, so daß, obgleich der Cours wieder gesunken ist, doch die Schwankungen nicht so bedeutend gewesen sind, wie gestern.

Nachrichten aus New-Orleans zufolge, hatte man daselbst ein Schreiben aus Mexiko vom 235. April erhalten, wonach Santana die Maske des Patriotismus abgeworfen, die Preß— freiheit unterdruͤckt und mehrere Herausgeber liberaler Jour⸗ nale habe ins Gefaͤngniß werfen lassen. Er soll auch den Schatz in der Hauptstadt in Beschlag genommen und den Befehlsha— bern der Truppen in den Provinzen anbefohlen haben, sich der Einkuͤnfte zu bemächtigen.

Nach Briefen, die zu Liverpool angekommen sind, haben sich die Reger in der Umgegend von Moranham in Brasilien empört; sie bemächtigten sich der Pflanzungen und bedrohten die Stadt.

Berichtigung. Im gestrigen Artikel Großbritanien, S. 744 der 8 Ztg., Sp. J, 3. 34 lies: Irländischen, statt: Roͤmischen.

Niederlande. .

Venloo, 23. Juni. Beim Abzug der Belgischen Garni—

son, welcher Freitag fruͤh um Uhr stattfand, ist die Ordnung nicht im Geringsten gestört worden. Da die Stadt ohne Ver—

theidigung war, so bildete sich eine Bürger⸗Garde. Am 22sten ging der Buͤrgermeister an der Spitze des Stadtraths zum

Maaßthor hinaus, um die Holläaͤndischen Truppen, die an die— hoche, eines ge⸗

e, der. Venloo's durch den Buͤrgermeister vom Balkon des Stadthauses herab proklamirt. Belgien.

Bruͤssel, 24. Juni. Man liest im Ind é pendant, dem Organe des Ministeriums: „Der „OHbservateur“ ist mit den Ausdruͤcken, in welchen die Ratification des Vertrages durch die Niederländische Regierung abgefaßt ist, nicht zufrieden. Es scheint ihm bedenklich, daß der König Wilhelm die Formel „fuͤr sich und seine Nachfolger“, die von allen anderen Mächten ge—⸗ braucht worden, vermieden hat. „Wer weiß“, sagt jenes Blatt, „ob dies nicht absichtlich geschehen, ob man sich damit nicht für die Zukunst eine Hinterthür offen halten wollte.“ Der „Obfervateur“ macht diefe Betrachtungen offenbar nur, weil er nichts Besseres zu thun hat; er spricht, um zu sprechen, und wir wurden ihn in diesem unschuldigen Vergnuͤhen nicht stoͤren, wenn solche Bemerkungen nicht dazu dienten, gewisse Leute zu beunruhigen, die in die Sache nicht tiefer eingehen und keine andere Meinung haben, als die ihres Journals. Die Ratifi⸗ cation ist so gut und vollguͤltig, als es ein solcher Akt nur seyn kann, und die in Rede stehende Formel ist insofern ganz uberftässig, als im Volkerrecht, wie im Privatrecht, Jeder, der eine Verpflichtung übernimmt, auch seine Nachfolger bindet,

ein Mitglied zu stimmen, welches ihm nicht zusagte, als für ein

kommen mag, so ist es mlt doch lieber, als die Herabwürdigung, die darin läge, wenn Einer verspräche, für diesen zu stimmen, und er stimmte dann für einen anderen, versicherte aber, er habe so gestimmt,

: ie es mit der Reformbill jetzt der Fall mung würde, so wie es mit der Reformbill jetzt schon der Fa ol * unh e (n, dee Er sbenh? n n, f, , sren feen men

die Masse des Volks lassen, wie sie ist, und dann wuͤrde man

ohne daß dies ausdruͤcklich bemerkt zu werden braucht. Aber abgesehen von diesem Grunde und dem anderen, eben so triftigen daß der König der Niederlande nicht bloß fuͤr sich, sondern au fuͤr sein Volk den Vertrag geschlossen, waäͤre die Formel fuͤr uns und unsere Nachfolger“ in der Ratification schon darum unnuͤtz, weil sie in dem Vertrage selbst enthalten ist. In dem 25sten Artikel des Vertrages vom 19. April heißt es: In Folge der Bestimmungen des gegenwärtigen Vertrages soll Friede und Freundschaft bestehen zwischen Sr. Majestaͤt dem Koͤnig der Belgier einer⸗, und Sr. Majestaͤt dem Könige der Niederlande, Großherzog von Luxemburg, andererseits, sowie zwischen ihren Erben und Nachfolgern, ihren respektiven Staaten und Unterthanen.“ Nach einem solchen Artikel wäre eine Ratifica— tion, die nur aus den Worten bestaͤnde: „Wir bestätigen und ratifiziren den obigen Vertrag“, ganz ebenso guͤltig und bindend gewesen, als zehn Seiten von Eiden und Versicherungen. Der Observateur weiß das so gut, wie wir; wozu also Besorgnisse im Publikum erregen, die ohne Grund sind?“

Aus Antwerpen wird berichtet, daß die Zahl der Personen, die aus Holland kommen, um Belgien und unsere Eisenbahnen zu besuchen, seit einigen Tagen sehr groß ist. Sie werden überall von unserer Bevölkerung mit Herzlichkeit und Gastfreund⸗ schaft empfangen, wie sie selbst ruͤhmend anerkennen; auch ver⸗

sichern sie, daß viele von ihren Landsleuten, die schon lange Bel⸗ glen zu sehen wuͤnschten, ihnen bald nachfolgen werden. Schon

werden die wohlthaͤtigen Wirkungen des Friedens immer fuͤhl— barer. Das Vertrauen wächst, unsere Schiffswerften beleben sich, die Hafen-Arbeiter finden wieder Beschäftigung, und die Leere in unseren Niederlagen, welche auf die geringe Bedeutung unseres Marktes schließen' ließ, schwindet immer mehr. Schon werden Schiffe nach Batavia ausgeruͤstet: Alles nimmt eine andere Gestalt an, und der Handel, der so lange aus Mangel an Vertrauen darniederlag, nimmt einen Aufschwung, der, wie wir hoffen, die Tage des Wohlstandes in den Hafen von Ant— werpen zuruͤckfuͤhren wird. Dänemark. Kopenhagen, 15. Juni. „Die Frage uͤber den Sund⸗

Schweden, sowohl Petitionen von Kaufleuten, als auch Jour— nal · Artikel zu veranlassen. Die Sache theilt sich in zwei Punkte, von welchen der eine dahin zielt, bei unserer Regierung eine Veränderung der bestehenden Traktaten zu bewirken, der an—

dere aber sich darauf beschraͤnkt, eine gewissenhafte Sr—

fuüuͤlhung der Traktaten zu verlangen, das soll heißen, baß man den Traktat von Christianopel vom Jahre 1645 und späͤtere Conventionen befolge, dagegen die eine lange Zeit hindurch befolgten sogenannten Usancen, besonders ruͤck— sichtlich der Kolonialwaaren, aufhebe. Mehrere Stockholmsche Handlungshaäuser haben auch durch ihre Commissionaire in Hel— singör Notariats-Proteste niederlegen lassen, um sich das Recht der Erstattung fur die vermeintlich zu viel abgeforderten Zoll— Abgaben zu reserviren. Diese Proteste hat die Sundzoll⸗Kam⸗ mer in der Regel mit der Antwort angenommen: „„daß sie sich nicht darauf einlassen koͤnne, irgend etwas darauf zu ant— worten. ““

Der vormalige Redacteur der Kjbenhavnspost, Herr Giödwad, war wegen eines Artikels in diesem Blatte, Prinz Ehristian's Besuch in Schleswig betreffend, von Staatswegen angeklagt, aber am 27. April vom hiesigen Hof- und Stadtge— richte völlig freigesprochen und der Staat in die Prozeßkosten verurtheilt worden. Jetzt hat die Däͤnische Kanzlei den Befehl gegeben, daß von jenem Urtheile an das Höchstegericht appellirt

werden solle. Deutschlan d.

Hannover, 24. Juni. Den nachträglich von der Han“ nov. Ztg. mitgetheilten Berichten über die Verhandlungen der zweiten Kammer entlehnen wir noch Folgendes. In der Siz— zung vom 13. Juni war das nachstehende Königl. Schreiben, die Errichtung einer Kredit-Anstalt behufs der Ablöͤsungen be— treffend, verlesen worden: „Ernst * ic. Wir beabsichti⸗ gen, um einem laͤngst gefuͤhlten Beduͤrfnisse abzuhelfen, eine Kredit-Anstalt fuͤr Abloͤsungen zu errichten. Wir lassen demnach den Entwurf der Statuten einer solchen Kredit-Anstalt fuͤr Un» ser Königreich nebst seinen Grunden der getreuen allgemeinen Staͤndeversammlung zur reglementsmäßigen Berathung hiene— ben zugehen, und sehen der Erklärung daruͤber entgegen. Zu— gleich geben Wir Unsern getreuen Standen Unsere Ansicht da, hin zu erkennen, daß Wir um den beabsichtigten Zweck moöglichst vollstaͤndig zu erreichen und die Abloͤsungen zu befoͤr—⸗ dern es fuͤr wuͤnschenswerth erachten, in Ansehung der nach Maßgabe des Entwurfs der Statuten hier in Frage kommenden gutsherrlichen Rechte auch den Gutsherren ein Recht, die Ab⸗ sösung zu verlangen, einzuräumen, und wollen Wir hierüber die weilern Anträge Unserer getreuen Stände erwarten. Wir verbleiben ꝛc.“ In der Sitzung vom 20. Juni kam der Be— schluß erster Kamnier in Beziehung auf jenes Koͤnigl. Schrei— ben zur Berathung. Erste Kammer hatte ein Er wiederungs⸗ Schreiben an das Königliche Kabinet des Inhalts beschlossen: „daß Stande fuͤr die Vorlegung des Entwurfs der Statuten einer Kredit-Anstalt behufs der Abloͤsungen, durch welche einem sehr fuͤhlbaren Beduͤrfnisse abgeholfen werden wuͤrde, rn ehr⸗ erbietigen Dank bezeugen, und den Entwurf bei nich er Wie⸗ derversammlung sofort in Berathung nehmen werden, da solch es ür diesmal nicht thunlich gewesen; daß Staͤnde aber in Bezie⸗ hh auf die im Königl. Schreiben zur Erwägung gestellte ö ob nicht auch dem Berechtigten ein Provocationsrecht einzuraͤu⸗ men, keinen Anstand nehmen, sofort dahin sich aus zusprechen, daß eine Abaͤnderung der Abissungsgesetze, möchte sie in der beregten Hinsicht auch als der Gerechtigkeit enisprachend sich darstellen, doch weder fuͤr nothwendig noch ö. wünschenswerth erachten“ Nach Verlesung dieses in erster Kamm einstimmig gefaßten Beschlusses trug ein Mitglied auf dessen Annahme an, fnben es dafur hielt, daß zwar der Zwischensatz „möchte sich darstellen“ ihm nicht zusage, und in sofern darin ein bestimmter Ausspruch bahin, daß die Ablöͤsungsordnung in der fraglichen Beziehung eine Ungerechtigkeit enthalte, liegen sollte, die Ablehnung des ganzen Beschlusses seiner Ueberzeu⸗ gung nach erforderlich sey, daß aber ein solcher bestimmter Ausdruck darin nicht zu finden, sondern nur eine Frage aufge⸗ worfen werde, wegen deren den ganzen ubrigens vollkommen angemessenen Beschluß abzulehnen, fuͤr zweite Kammer nicht ge⸗ rathen erscheinen könne. Der Antrag fand keinen erheblichen Wiberspruch, indem auch diejenigen Mitglieder, welche dafuͤr hiel⸗ ten, daß, wenn von erster gi der Ablöͤsungsordnung jetzt die Rede ware, fuͤr die Gegenseitigteit des Pro a n rechts aus dem Gesichtspunkte der Gerechtigkeit sehr Vieles ö sagen lasse, doch saͤmmtlich der entschiedenen Ansicht waren, d von einer solchen Abaͤnderung der einmal bestehenden seit 6 Jahren in Wirksamkeit getretenen Gesege dermalen nicht die Rebe werde seyn durfen. Nachdem ein Bedenken gegen ble so=

den Beschluß erster Kammer beseitigt worden war, wurde dem Beschlusse erster Kammer mit an Stimmeneinhelligkeit graͤnzen⸗ der Majoritaͤt beigetreten, und kam das desfallsige Schreiben an das Königl. Kabinet noch r Verlesung.

Karlsruhe, 24. Juni. (K. 3) Ständeverhandlungen zweite Kammer. Unter andern Petitionen wird die des Ver⸗ eins zur Verbesserung der bürgerlichen Verhaͤltnisse der Juden, die gefetzliche Gleichstellung der Staatsbarger ist aelitischer Re⸗ ligion mit denen der christlichen betreffend, vorgelegt. An der Tagesordnung war die Motion des Abgeordneten v. Rott eck * Wiederherstellung einigen Rechtszustandes in der Preßfache. Herr von Rotteck erklart, er habe nur die Absicht, zu unter— süchen, welche Mittel die Badische Verfassung gewähre, um die Presse vor allzu druͤckender Beschränkung zu schuͤtzen. Er schildert das Verfahren der Regierung bei Modifizirung des Preßgesetzes im Jahre 1833 als unguͤltig, weil es ein ein seitiges, ohne Mitwirkung der Stände gewesen sey und weiter gehe, als der Bundesbeschluß vom 5. Juni 1832, der jene Mo— difizirung des Preßgesetzes veranlaßt habe. Nicht gegen den Bundes beschluß, sondern gegen die Anordnungen der Regierung muͤsse er kaͤmpfen. Einheimische Angelegenheiten sollten auf keinen Fall der Censur unterworfen, oder die Censur in dieser Beziehung doch milde gehandhabt werden. Der Redner kriti⸗ sirt bie Bundes beschluͤsse wegen der Censurluͤcken und wegen der Aufnahme von Berichten uͤber landstaͤndische Verhandlungen in fremde Zeitungen. Er fuͤhrt einzelne, ihn und den Abgeordneten Welcker betreffende Fälle von Verstuͤmmelungen durch die Cen⸗ sur an und behauptet, daß hiernach die Stellung eines Abgeord⸗ neten eine unwuͤrdige sey. In Württemberg habe der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten eben erst mildere Handhabung der Censur zugesichert, und er hoffe, daß man in Baden dieses Beispiel nachahmen werde. Die fruͤheren Protestationen und

Bitten koͤnne die Kammer nicht wiederholen, ohne sich laͤcher⸗

lich zu machen. Es sey daher ein ernster Schritt zu thun, eine Beschwerde zu erheben, aber nicht gegen den gegenwartigen, durch Humanität und Freisinnigkeit ausgezeichneten Praͤsidenten des Ministeriums des Innern, der das nicht verschuldet habe, was fruͤher vorgefallen sey, sondern gegen die von der Regie— rung an den Tag glegte Nichtachtung der Beschluͤsse und Bit ten der Kammer. Eine hierauf gerichtete Adresse werde eine

von diesem Antrag auch dadurch nicht abschrecken lassen, daß die Adresse die Zustimmung der ersten Kammer haben muͤsse, da sein Antrag gewiß in der Kammer der Abgeordneten allge— meine Billigung erhalten werde. Der Abgeordnete von Itz⸗ stein unterstuͤtzt die Motion und beantragt ihre Verweisung in die Abtheilungen und den Vorausdruck. Nachdem noch meh— rere Redner dafuͤr gesprochen, wird der erste Theil dieses An— . n, der Vorausdruck mit allen gegen eine Stimme eschlossen.

Darmstadt, 25. Juni. Das heutige Regierungsblatt enthaͤlt eine Verordnung, durch welche die unterm 25. Novem⸗ 1834 gegen die Hand werker⸗Vereine, die damals in der Schweiz bestanden, erlassenen Maßregeln, als in Folge stattgefundener wesentlicher Veränderung der Verhaͤltnisse nicht mehr nothwen⸗ dig, aufgehoben werden.

Kiel, 23. Juni. 83g n. 3.) Nachrichten aus Rends⸗ burg zufolge, befinden Sich Se. Masestät, allen Strapazen wahrend der großen Hitze zum Trotz, im besten Wohlseyn. In Erwartung eines hohen Befuches ist das Linien? Manswer, * in der Ordnung gestern stattfinden sollte, bis morgen ben 2ästen ausgesetzt Am 2östen werden Se. Majestät Rendö— 1 . und Sich zum Besuche Ihrer Durchlauchtigen 5 k n nn,, N, ,. zu Hessen 36 nach

] den, 0 er ĩ . . den. z gern e. e, chstdieselben am 29sten d. M

. o burg, 25. Juni. (Fränk. Merk.) Gestern brach ein nicht zu beschreibendes Ungluͤck uͤber ,,, Neu⸗ stadt an der Heide aus. Fast die ganze Stadt wurde in wenig Stunden bei einem heftigen Südwestwind ein Raub der Flam' men. Alle Häuser um den Markt herum, Kirche, Rathhaus, das Kammer Amt, die Post, die Wohnungen der angesehensten Handlungshäuser sind abgebrannt, über 2600 Haufen liegen in der Asche, das große neue Schulgebäude wurde uur durch außer— ordentliche Anstrengung gerettet.

Detm old, 230. Juni. (Hann ov. 3.) Se. Koͤnigl. Ho— heit der Kronprinz von Preußen haben am 23sten d. M., zu— nächst von Pyrmont und Hannover kommend, die merkwürdigen Extersteine abermals besucht, und ist daselbst von dem regieren den Fuͤrsten zu Lippe, dem Erbprinzen, dem Prinzen Woldemar zur Lippe und dem Praͤsidenten Eschenburg empfangen worden. Se. Koöͤnigl. Hoheit nahmen dort ein von der Furstlichen Hof— haltung veranstaltetes Dejeuner ein, und verwellten gegen drei Stunden in den reizenden Umgebungen der Extersteine—

Die Beiträge für das Herrmann's Denkmal fließen fort⸗ waͤhrend reichlich aus allen Theilen des Deutschen Vaterlandes. Auch außerhalb den Graͤnzen desselben sindet diefe große Natio— nal⸗ Angelegenheit Anklang. Ünfere Deutschen Brüder senseits des Weltmeeres haben nicht zurückbleiben wollen, und gewiß darf man annehmen, daß ihre' reichlichen Beiträge aus reinem, wahrhaft vaterländischem Intereffè hervorgegangen sind. Bis jetzt sind aus Baltimore durch den Konsul Foöhdewald 20 Stack Louisd or, und aus Havang und Matanzas 265 Piaster 4 Nea— len durch den Konsul H. Watjen in Habanna eingegangen.

Oesterre ich.

Wien, 24. Juni. (W. 3.) Di dem Deutschen Bichter des Tom) n n .

ihres großen Sohnes“ ein eigenes Dankschreiben dekrerirle, hat nun dem Herrn Ludwig August . neuen . anerkennender Erinnerung gegeben, in dem sie ihm ein pracht⸗ voll verziertes Exemplar des „Coder Eolombo“ als Geschenk übersandte. Dieses Werk, welches auf Kosten der Stadt und nicht im Buchhandel erschien, enthält den Abdruck alser Briefe welche Colombo mit Spaniens Souverainen wechseite, sein Te⸗ stament, sein Facsimile, Portrait, Wappen und Monument! wel— ches die Signoria n Genua ziert. ine gelehrte Abhandlun uͤber Colombo's Geburtsort und die Geschichte der Schicksale 21 lar n, 96 e et und De welche die Stadt als r rt, lei r a n, . . leiten das mit wahrer Pracht

3. Spanien.

adrid, 17. Juni. Die Regierung hat

Ober Befehlshaber der Eentral⸗ Armee, . ,

Franciseg Narvaez, den General Capitain von Madrid, zu er⸗

setzen. Der mißliche Gesundheits Zustand des Generals ogue⸗

ras gestattet diesem nicht, die gegenüber einem sso unermuͤdlichen egner, wie Cabrera, unersäß liche Thätigkeit zu entfalten.

Erledigung der Sache durch einmalige Abstimmung uͤber

Der Baren von Meer, bisheriger General, Capitain von CLatalonien, gedenkt sich nach Ve. urack . Eu . 26 in der 3— Zeit zu vader gn 6. seine Entlas⸗ un er,. rst kuͤrzlich hatte einer seiner Adjutanten, wie⸗ wohl vergeblich, von der Regierung die Zusendung von! / Ver⸗ staͤrkungen gefordert, um die Angriffe des Grafen d ẽspaña zu⸗ ruͤckweisen zu konnen.

Der Belgische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Lalaing ist wieder hier eingetroffen. J

Türkei.

Wahrend die uͤber Triest aus dem Orient angekommenen Nachrichten (s. das vorgestrige Blatt der St. Ztg.) den Krieg neuerdings als unvermeidlich und als bereits begonnen dar— stellen, ist das neueste Journal de Smyrne wieder voll Hoff— nungen fuͤr die Erhaltung des Friedens. Konstantinopel., heißt es in demselben, „stimmen alle darin uͤberein, die Kriegsfrage so darzustellen, daß sie täglich neue Chancen gewinnt, baldigst ohne Blutvergießen erledigt zu wer— den, indem der Großherr fest entschlossen scheint, die Feindselig—⸗ keiten nicht zu beginnen. Bringt man nun diesen Entschluß mit demjenigen in Verbindung, den Ibrahim Pascha genommen

eine Erklaͤrung gerichtet hat, worin er mit Bestimmtheit aus— spricht, daß er sich des Angriffs enthalten wolle, und sich nur vertheidigen werde, falls er angegriffen werden sollte, so darf man noch hoffen, daß, ungeachtet des weit vorgeruͤckten Stan“

duͤrfte. Was uns betrifft, so bleiben wir inzwischen der Ansicht, Truppen zu entwaffnen, der Krieg immer in Aussicht bleiben,

uns um so begruͤndeter, als Mehmed Ali eben erst in einer Art von Manifest gewisse bereits bekannte Praͤtensionen von Neuem zu erkennen gegeben hat, Praͤtensionen, die wir, wegen ihrer Uebertriebenheit durchaus nicht können gelten lassen.“

Von einer Erkrankung des Sultans meldet das Journal de Smyrne, welches Nachrichten aus der Hauptstadt bis zum 5. Juni enthält, durchaus nichts. Vielmehr wird gesagt, daß die Uebersiedelung des Großherrn von seiner Winter- Residenz

ße net al che Krast dell ewe erben, mur er wrde f nach dem Palaste Beylerbey mit allem bei dieser Gelegenheit

uͤblichen großen Ceremoniell und unter dem Donner der Kano— nen geschehen sey. Es heißt, daß der Palast von Beschiktasch, den der Sultan eben verlassen hat, niedergerissen werden soll, um nach einem großartigeren Plane neu erbaut zu werden. Briefen aus Tabris vom 20. Mai zufolge, welche in

wieder begonnen werden. Der Schah hatte die Absicht, in Sultanieh, zwischen Tabris und Teheran, ein großes Lager zu errichten, doch war man uͤber den eigentlichen Zweck dessel— ben noch nicht ganz im Klaren. Man wußte bloß, daß die da⸗ selbst versammelten Truppen von dem Prinzen Karam Mirsa, ehemaligem Gouverneur von Tabris, ere werden sollten. Die Nachricht, daß sich die Einwohner von Buschir (im Per— sischen Meerbusen) gegen die dort vor einigen Monaten ausge⸗ schifften Engländer empörten, wird bestaͤtigt. Es sollen bei die⸗ ser Gelegenheit von beiden Seiten Mehrere getoͤdtet und eine große Anzahl verwundet worden seyn.

Griechenland.

Athen, 1. Juni. (Journal de Smyrne) Dem Kom— modore Kanaris, Befehlshaber des Griechischen Geschwaders im Aegeischen Meere, ist es endlich gelungen, zwei von den Seeräubern, die in den Gewaͤssern am Berge sen trieben, nebst ihren Fahrzeugen in seine Gewalt zu bekom— men und dadurch der Seeraͤuberei in jener Gegend ein Ende zu machen. Er uͤberfiel nämlich am 7. Mai auf der Insel Pi—⸗ peri den Seeraͤuber⸗Hauptling Nasca und zwei seiner Gefaͤhr⸗ ten in dem Augenblick, als sie beschäftigt waren, die in einem fruͤheren Gefechte mit den Soldaten des Kommodore erhalte— nen Wunden zu verbinden. Ihr Fahrzeug fand man hinter einem Felsen vor Anker liegend, wo es nicht leicht zu entdecken

Nordkap derselben Insel ein anderes Piratenschiff, als es eben in einer Bucht den Anker auswarf und die Mannschaft ans Land ging, um einige vortheilhafte Positionen zu besetzen. Der Kommodore Kanaris lte sogleich dorthin, griff die Seeraͤu⸗ ber zu Lande und zu Wasser an und es gelang ihm, sich ihres Schiffes und der darauf befindlichen Mannschaft zu bemaͤchti⸗ gen. Unter der letzteren waren zwei Anfuͤhrer, Georg Macri und Johann Kamarula. Nur zwei Personen gelang es, sich

verhaftet seyn, da ein starkes Detaschement zur Verfolgung der⸗ selben auf der Insel zuruͤckgelassen wurde. Am 12ten durch⸗ suchte Kanaris jeden er vermuthete, daß etwa zehn Seeraͤuber sich dort versteckt haͤt⸗

ter dem Schutze eines plotzlich eingetretenen dichten Nebeis in die Waͤlder zuruͤck; doch wurden vier zu den Seeraͤubern ge— hoͤrende Matrosen ergriffen und sechs Gefangene aus der Ge— walt der Rauber befreit. Man erfuhr von diesen Letzteren, daß die Anfuͤhrer Triandafili Ttzantzakli und Apostoli Kanalioti, welche die Bande befehligten, auf der Flucht verwundet wor den seyen. Der Kommodore Kanaris befahl hierauf den Moͤn— chen des Berges Athos, sich zu 1 und die Rauber auf⸗ , Er selbst setzte sodann die Verfolgung der Fluͤchtlinge fort, und Alles laßt hoffen, daß die Ueberreste der Banden, die in jenen Gewaͤssern Schrecken verbreiteten, in seine Hände ge⸗ fallen sind. Das Benehmen des Kommodore Kanaris bei die⸗ ser Gelegenheit ist uͤber alles Lob erhaben.

Aegypten.

Alexandrien, 27. Mai. (Journ. de Smyrne.) Man erfaͤhrt, daß Mehmed Ali sein Geschwader hat in Stand setzen lassen, das Meer zu halten und daß er im Geheimen alle Vor— kehrungen getroffen, dasselbe heute auslaufen zu lassen. Er selbst wollte sich auf dem Schiffe Nr. 6. einschiffen, um sich nach Syrien zu begeben und persönlich sich von der Wendung zu unterrichten, welche die Angelegenheiten an den Ufern des Eu⸗ phrat nehmen werden. Die gang. Flotte, welche aus 10 Li⸗ nienschiffen, 5 Fregatten und ampfboͤten besteht, sollte ihn n, und dann nach Rhodos segeln, wo, wie man im Pa— last wissen will, die Tuͤrkische Flotte bereit angekommen seyn soll. Sobald die Konsuln hiervon Nachricht erhielten, begaben sie sich zum Vice⸗Koͤnig und suchten ihn von seinem er ren abzubringen; auch , ihnen, denselben, sey es durch Ueberredung oder durch Drohungen, zu bewegen, seine Reise

aufzuschieben, doch erklaͤrte er zugleich, daß in dem Augenblick,

zu haben scheint, welcher seinerseits an die fremden Konsuln

des der Dinge, der Friede in diesen Gegenden erhalten werden daß, so lange man den Pascha von Aegypten nicht zwingt, seine P

und der Friede stets gefährdet seyn wird. Diese Ansicht scheint

Konstantinopel und Smyrna uͤber Trapezunt eingegangen sind, soll die Belagerung von Herat durch die Perser nächstens

wo er erfahre, daß die Tuͤrkische Flotte die Dardanell sey und sich der Syrischen Kuͤste nähere, nichts mehr nen 1 seyn werde, ihn zuruͤckzuhalten.

Das Abfenden von Truppen und Munition zu Lande und k Wasser wird fortwährend mit einer wunderbaren Thaͤtigkeit etrieben. Die wenigen Lastträger, welche die Pest verschonte und saͤmmtliche großen und kleinen Hafen-Fahrzeuge werden seit einigen Tagen dazu verwendet, Lebensmittel und Muniton aller Art am Bord der Kriegsschiffe zu bringen.

Syrien.

Aleppo, 21. Mai. (Journ. de Smyrne.) Die ganze Aegyptische Armee befindet sich jetzt hier, wo Ibrahim Pascha

sein Hauptquartier aufgeschlagen , und es scheint nicht, daß er r

die Stadt 11 ane, Dr, , verlassen werde. Die

! kische Armee ihrerseits hat keine Bewegung gemacht und ihre Stellung am Euphrat ist durchaus nicht feindseliz. Es hat kein Gefecht, kein Schar— mützel stattgefunden, und alle sowohl in Syrien, als in Aegyp— ten in dieser Beziehung verbreiteten Geruͤchte sind durchaus un⸗ gegruͤndet. Man glaußt hier allgemein, daß Ibrahim Pascha, sich in Mehmed Alt Befehl, die Feindseligkeiten nicht zu be⸗ ginnen, son dern zu erwarten, bis man ihn angreife, wenigstens scheinbar fuͤgen, dabei aber im Geheimen Alles anwenden werde, um einen Angriff hervorzurufen. Uebrigens erwartet man hier mit großer Ungeduld das Resultat des ersten Gefechts und wuͤnscht, daß es guͤnstig fuͤr den Sultan ausfallen möge.

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ö 29. Juni. Die Amtsblätter enthalten Nach⸗ Auf die Frage, in wie fern den in Folge der Einrichtung von Eisenbahnen nach 5. 14 des 23 r, 6, richtn * 35

der Gesetzsammlung, von der Gesellschaft herzustellenden nsuen Com— munications, und Feldwegen und dem dazu verwendeten Grund und

Boden die Grundsteuerfreiheit zustehe, ist höbhern Orts Folgendes be⸗

stimmt worden: 1) Die Befreiung von der Grundsteuer soll dem zur Anlage öffentlicher Wege, deren Gebrauch Jedermann freisteht, ver— wendeten Grund und Boden zugestanden werden. Dahingegen sollen 2) Privat⸗Wege, Triften und Hußsteige, welche nur für gewisse Grund⸗ Eigenthümer oder sür gewisse oder sämmtliche Interessenten einer Gemeinheit bestimmt sind, mögen sie einzelnen Gruündbesitzern zustän⸗ dig oder das Eigenthum und der Gebrauch derselben mehreren In⸗ teressenten vorbehalten seyn, der Besieuerung unterliegen; 3) lessien die Grund-Eigenthümer, über deren Grundstücke ein Weg geht, und diejenigen Nachbarn, welchen derselbe zum Gebrauch dient, auf das Privat- Eigenthum und die Ausschließung Anderer von

dem freien Gebrauch derselben Verzicht, so sollen, vorausge⸗ setzt, daß wegen künftiger Unterhaltung eines solchen Weges von der beireffenden Gemeinde kein Einspruch erhoben wird, wegen dessen An⸗ erkennung als öffentlicher Weg keine Schwierigkeiten erhoben werden; * Bei einem Zweifel darüber, in wiefern ein Weg in polizeilichen

Interesse als öffentlicher Weg zu behandeln sey, entscheidet der Land—

rath mit Vorbehalt des Rekurses an die geordneten höheren Instan«

zen. Hiernach kann auch dem zur Herstellung der durch die Ein⸗ richtung der Eisenbahn nothwendig gewordenen Trift- und Fahrwege, Seitens der Gesellschaft längs der Bahn acquirirten Terrain, welches nur den neuen Communtcations⸗Wegen bedürftig gewordenen Grund⸗ besitzern zur Benutzung überlassen ist, und sich im Eigenthum der Ge⸗ sellschaft befindet, die Grundsteuerfreiheit erst dann n ,, wer⸗ den, wenn die sub 3 gedachten Modificationen bei dessen Besitz und

thos ihr We⸗ . im Ganzen 12 Boͤcke und zwar 7 um den ersten und 5 um

säammtlich am

war. Am folgenden Tage bemerkte der Kommodore bei dem telung des Siegers soll hier durch Division des Feinheits⸗Gra⸗

zu retten, indeß durften sie in diesem Augenblick auch bereits sten si s genblick auch bereits Bullen zuerkannt. 35 Wurden mehrere von den nicht zur Kon kurrenz um . sondern . . 5 2666 . inkel der Kuͤste am Berge Athos, weil ausgezeichnet befunden und zu hohen Preisen verkauft; so eine J h , , gemaäͤstete Faͤrse fuͤr 112 Rthlr. und ein fuͤnf Wochen altes Kalb

ten. Es gelang ihm auch, sich ihres Schiffes zu bemächtigen. fuͤr 20 Friedrd'or.

Die Raͤuber, von den Marine⸗Soldaten verfolgt, zogen sich un⸗ Veränderungen in der Bevölkerung des preußischen

Benutzung eingetreten sind.“

Stettin, 28. Juni. Mit der Thierschau am l4ten d. M. waren folgende Konkurrenzen verbunden: 1) Konkurrenz der Zuchtwidder. Um die zum Ankauf der preiswuͤrdigsten Zucht⸗ widder vom Vereine ausgesetzten durch Subscriptionen gebil—⸗ deten Preise von 250 Rthlr. fur den besten Krempelwoll⸗Bock, und 150 Rthlr. fuͤr den besten Kammwoll, Bock konkuarrirten

den zweiten Preis. Es wurden fuͤr diese Preise die zwei Boͤcke,

welche von den ernannten Richtern als die vorzuͤglichsten erkannt worden, dem Vereine uͤberlassen, und der durch die Subsriptio⸗ nen zusammengebrachte Fonds Ueberschuß zum Ankauf noch eines

dritten zur Schau gestellten Bockes verwendet, welche dann 15ten Vormittags unter die Subskribenten verloost worden sind. Zur Konkurrenz um den Staats-Preis

von 100 Rthlr.ͥ, waren 5 Boͤcke gestellt worden. Die Ermit⸗

des in das Wollgewicht geschehen. Das Resultat steht, da die Ermittelungen einige Zeit erfordern, noch nicht fest und wird spaͤter bekannt gemacht werden. 2) Bei der Konkurrenz um

die fuͤr Pferde und Rindvieh, im Besitz bäuerlicher und an⸗

derer kleiner Grundbesitzer, vom Verein 6, Preise,

wurden Prämien von 30 Rthlr. fuͤr die beste Mutterstute, von 25 Rthlr. fuͤr das beste zweijaͤhrige Fohlen, von 20 Rthlr. fuͤr das beste einjährige Fohlen und 25 Rthlr. fuͤr den besten Zucht—

Staats wahrend des Kalenderjahres 1838. Erster Artikel.

Es ist bereits in Nummer 192 der Allg. Pr. St. 3g. vom 13. Juli 1838 angezeigt worden, daß die zu Ende des Jahres 1837 vollzogne Zählung der Einwohner sämmtlicher acht Prövinzen des preußischen' Staats mit Einschluß des Militärs ergeben habe

eine Einwohnerzahl von 1a, ogs, las dazu wurden nun im Laufe des Kalende

geboren 566

dagegen starben

es verblieb also ein Zuwachs von

wornach ohne Ruͤcksicht auf die durch Ein- Und Auswandern entstandene Veranderun *. Zahl der Einwohner zu Ende des Jahres 1848 sich er= 14 2713530 hoͤht haben wuͤrde auf ; 1 3 ö 3 meinen sind hiernach auf hunderttausen in⸗ 'r e, . 2. des Jahres ha vorhanden waren, im Laufe desselben geboren worden gestorben

173,405

also Ueberschuß geblieben.. 1230

Die Zahl der Gebornen betrug demnach er ds uüͤber 4, der De storbsien etwas über 27 Prozent der Lebenden, und der Zu wachs durch den Ueberschuß der Gebornen folglich ahe ö auf Hundert: oder es wurde auf beinahe 23 Lebende Eins eboren, es starb Eins auf beinahe 36 Lebende, und zu 860 Herner hiern trat Ein neuer hinzu. Diese Za slen enthalten