mit einer Praͤzision aus, die den altesten Matrosen Ehre machen
wurde.
Das Dampfboot der Donau⸗Dampsschifffahrts⸗ Gesellschaft, „Seri Pervas“, ist am 1sten von hier nach Alexandrien abge⸗ gangen und überbringt, wie es heißt, dem Vice König den Han dels Vertrag und den Zoll⸗Tarif mit dem Befehl, beide sofort in Aegypten und Syrien zur Ausführung zu bringen. Man ist sehr gespannt darauf, wie der stolze Pascha diesen Befehl
seines Souverains aufnehmen wird, denn ungeachtet der den Konsuln gegebenen Versicherung, daß er den Handels Traktat vom 16. August anzunehmen bereit sey, weiß man doch bestimmt, daß er die Annahme so lange wie moglich hinauszuschieben suchen wird und daß er bereits ziemlich offen Maßregeln zu diesem Zweck getroffen hat.
Eich e . Zeit stark die Rede von der Bearbeitung der Tuͤrkischen Steinkohlen⸗Bergwerke, und es sollen zu diesem Zwecke bereits Deutsche Bergleute hier angekommen seyn.
Aufgemuntert durch den Erfolg, den der Cirkus und das Theater erlangt haben, die seit einiger Zeit hier bestehen, ist von Tuͤrkischen Spekulanten, der Kanonier-Kaserne gegenuͤber, ein großes Amphitheatex. erbaut worden, in welchem National— Taͤnze zum Vergnuͤgen des Volks aufgefuͤhrt werden.
Vor einigen TaFen begegneten Seeräuber in den Gewaͤs— sern von Samos einem kleinen Boote, bemächtigten sich der Ladung desselben, durchloͤcherten es und warfen die aus drei Personen bestehende Mannschaft gebunden hinein. Einer von diesen ertrank, aber den beiden Anderen gelang es, nach großen Anstrengungen, sich von ihren Banden zu befreien und die In— sel Samos zu erreichen, wo sie sogleich dem Gouverneur von Allem Anzeige machten. Die Béhoͤrden ließen sofort die Kuͤsten bewachen und es währte nicht lange, so landeten die Seeräuber, von denen drei ergriffen und zuerst nach Smyrna und von da nach Konstantinopel transportirt wurden, um dort die Strafe fuͤr ihr Vergehen zu empfangen.
n 8
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Gumbinnen, 18. Juni. Heute wurde hier der Grund— stein zu der neuen Kirche der Salzburger⸗A1nstalt gelegt in Ge⸗ genwaͤrt Sr. K. H. des Prinzen Friedrich, des kommandiren den Generals v. Natzmer, des General-⸗Majors Grafen von Kanitz und der Chefs der Civil⸗-Behoͤrden.
Marienburg, 24. Juni. (Koͤnigsb. Ztg.) Erst jetzt lassen sich die Folgen des großen Ungluͤcks, welches den Ma⸗ rienburger Werder durch den Nogat⸗Damm⸗Durchbruch betrof⸗
fen hat, recht uͤbersehen. Es sind circa 26 Hufen Kullmisch 1— 8 Fuß versandet oder von der Wuth des Elementes so aus-
gerissen, daß eine Urbarmachung theils die Kraͤfte der Besitzer ganz und gar aͤbersteigt, theils wegen der Hoͤhe des Sandes unmöglich ist. So mancher brave, fleißige Landwirth hat drei Viertel von seinem Besitzthume auf diese Weise verloren. Von diesen Ungluͤcklichen haben Einzelne, die zunaͤchst der Bruch stelle wohnen, noch dazu fast alle ihre Gebäude verloren. Diese nachhaltig zu unterstuͤtzen, dazu reichen die milden Beitrage immer nicht aus. Das Wintergetraide ist selbst in den Gegen— den der höher gelegenen 9rtschaften beinahe ganzlich verloren ge, gangen, während circa 720 Hufen im Tiegenhoͤfschen noch jetzt — 96 Fuß unter Wasser stehen und zum Theil in diesem Jahre gar nicht zu Tage kommen werden, indem das Wasser ausge⸗ mahlen werden muß, wozu eine bedeutende Zeit erfordert wird. Von diesen Laͤndereien ist fuͤr dieses Jahr jeder Ertrag verloren. Sehr viele Gebäude sind ganz eingestürzt, wahrend eine noch bei weitem groͤßere Anzahl mehr oder weniger beschaͤdigt ist. Viele Brücken sind zerstört und armer Leute Vieh ist theils er⸗ trunken, theils in Folge der stattgehabten großen Kaͤlte umge⸗ kommen. Bei dem Mangel an Futter hatte aus den noch
überschwemmten Gegenden fast alles Vieh in die benachbarten
Werder gebracht werden muͤssen. Nur die Milchkuh ist zu Hause geblieben; von ihr muß der Arme leben, sie muß ihm durch Koͤrnerfutter erhalten werden. — Dort
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den unter diesen Umstaͤnden bei weitem nicht hinreichen, um der allgemeinen Noth abzuhelfen, und es werden daher fernere Beitrage zu dem innigsten Danke verpflichten.
Habelschwerdt, 21. Juni. (Schles. Ztg.) Das eigent— lich auf den 7. Marz sallende 50 jährige Priester⸗Jubiläum Sr. Hochwuͤrden des Königl. Großdechanten der Grasschaft Glatz, infulirten Praäͤlaen, Archidiakon, Kanonikus in Breslau c., Doctor theologiac Ind Stadtpfarrer Joseph Knauer, war
heute verlegt worden und wurde bei der allgemeinen Achtung, in welcher der Jubilar stehet, von der Geistlichkeit, den Be— hoͤrden, Corporationen und Gemeinden, so wie von einem Kreise werther Freunde und Ve: wandten feierlichst begangen. Schon am Vorabend fanden Festlichkeiten statt, bei welchen unter Anderen der hiesige Magistrat dem würdigen Praͤlaten das Ehrenbuͤrger⸗Diplom übereichte. Heutebegab sich det unerwartet und zu allgemeiner Freude angelangte Ober⸗Praäsident, Wirkliche Geheime Rath Dr, von Merckel, an der Spitze saͤmmtlicher Civil-Behoöͤrden, so wie der evangelischen Geistlichkeit in das Pfarrhaus und schmuͤckte den geruͤhrten Greis unter ergreifenden Worten mit den durch die Huld Sr. Majestaͤt des Königs demselben verliehenen In⸗ signien des rothen Adler-Ordens 2ter Klasse; sodann empfing der Jubilar die Deputatonen, die ihm die Gluͤckwuͤnsche des Herrn Ministers von Altenstein, der Koͤniglichen Regie— rung und des Fuͤrstbischoͤflichen Stuhles und des Dom— Kapitels zu Breslau, der katholischen Discesan“ Geistlichkeit, so wie Seiner Fuͤrsterzbischoͤslichen Gnaden des Erzbischofs von Prag überbrachten und werthvolle und sinnige Ge⸗ schenkè überreichten. Um 9 Uhr holte die Geistlichkeit den Ju— bilar in seiner Behausung ab und setzte sich, unter Vortritt der Schul-Jugend und im Spalier, umgeben von der vereinigten Habelschwerdter und Glatzer Buͤrgergarde, zum Zuge in Bewe— gung und, unter Absingung eines Festliedes, bis zur Kirche, in welcher der Jubilar nach einem kurzen Eintritts- Gebet das veni spiritus saneius intonirte und nach der vom Herrn Dom—
geistliche Berufstreue Johannis des Taufers das Hochamt in den Pontificalten abhielt und nach dem Tedeum den Segen er⸗ theilte. Nachdem der Zug aus der Kirche wieder zurückgekehrt war, versammelten sich saͤmmtliche Geladenen in einem Saale der katholischen Schule zu einem festlichen Mahle.
Magdeburg, 29. Juni. (Telegraphische Nachricht,
von demselben Tage aber nach dem Schlusse des Blattes erst ein— gegangen.) Heute Morgen ! auf 9 Uhr ist die Eisenbahn
beck wurden die Eingeladenen durch ein Frühstuͤck bewirthet, wobei das Lebehoch Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Sr. Koͤniglichen
Hoheit des Kronprinzen, welcher morgen erwartet wird, Sr.
Köoͤniglichen Hoheit des Prinzen Karl, dessen Geburtstag heute
ist, so wie das der Unternehmer dieses Instituts ausgebracht wurde. Die Fahrten hin und zuruͤck sind ohne den geringsten
Unfall voruͤbergegangen.
Koblenz, 26. Juni. (Rhein- und Mosel-tg) Ge⸗ stern Abend gegen 8 Uhr brachten einige Bauern aus dem naheliegenden Dorfe Metternich einen Deserteur ein, den sie im Korn versteckt angetroffen hatten, und uͤberlieferten denselben der hiesigen Hauptwache — es war ein Militair⸗Straͤfling. — Die Hauptwache liegt in dem bevoͤlkertsten Theile der Stadt; bald verbreitete sich von hier aus die Nachricht von dem Vor⸗
fall durch die anstoßenden Straßen und lockte viele Neugierige
herbei. Als nun die Bauern sich aus der Stadt entfernen wollten, wurden sie an der Moselbruͤcke von einem Trupp hand— fester Menschen angehalten, die ihnen in derben Worten ihre
Handlung, wegen des ihnen daraus erwachsenden Geldgewinns,
als eine Schaͤndlichkeit vorwarfen; die Schimpfenden vermehrten sich, und die Bauern nahmen ihre Zuflucht zuruͤck zur Haupt—
ist auch eine Menge Menschen, besonders der niederen Klasse, ohne Verdienst und in huͤlfsbeduͤrftiger Lage. Die Noth wird
aber in dem naͤchsten Winter sehr gesteigert werden, indem kein
Getraide, kein Heu und kein Brennmaterial vorhanden seyn werden. Auf diese traurige Zukunft muͤssen wir hauptsaͤchlich
— —— — — D d: *) NDDꝘ
wache. Es wuchs die Masse der Neugierigen, die Wache trat ins Gewehr, der wachhabende Offizier ermahnte die Andraͤn⸗
genden zur Ruhe. Bericht war bereits an den Kommandanten ergangen, der mit einigen reitenden Artillerie⸗Ordonnanzen auf. dem Platze erschien, eine Compagnie Infanterie von der Veste ;
ebeufalls dorthin beordert. Der Herr Ober⸗ ehoͤrde forderten ebenfalls zur Nachhausegehen auf. Nach 11ñ Uhr verlor ich 12 Uhr war voͤllige Stille einge⸗ en Blaͤttern zu begegnen, uflauf, der ubrigens gar
Kaiser Franz war Buͤrgermeister u Ruhe und zum auch schon die Masse und um treten. Um Entstellungen in auswaͤrti theilen wir diesen Bericht uͤber den keine politische Tendenz hatte, mit.
bedacht seyn! Die bisher eingekommenen milden Beiträge wer⸗ nd die Polizei⸗
Dauer der Eisenbahn⸗-Fahrten am 29. Juni. Abgang
nach dem Wunsche der Geistlichkeit zur öͤffentlichen Feier auf Abgang Jeitd auer
von um Uhr
lor Abde. Die letzt' Fahrt von Berlin mit Pferden.
Meteorologische Beobachtun
—
Nach einmaliger Beobachtung.
Quellwärme 8,69 R. Flußwärme 15,89 R. Bodenwärme 1249 R. Ausdünstung O, 026“ Rh. Niederschlag 0, 128“ Rh. Wärmewechsel 4 18579
334, 21“ Par. 1582 R.
334, 11“ Par. 41060 R. 4 69 R
33 4, 17“ Par. 4 97 R 4 6,00 R. 4
nf drunk...
Dunstsattigung
Wolkenzug
Tagesmittel: 334,16“ Par.. 4 11586 R.. 4 6,8 OR.. 66 pCt. WM W.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 26 Juni. Niederl. wirkl. Schuld n! 1/16. So /g Span. 1884. räm. Sch. 12812.
Foso do. 102.
Ausg. Sch. —
Gesterr. Met. 1031/2. Ant weren. 25 Juni.
Neue Anl. 181159 6. flamburg, 28. Juni.
Engl. Russ. 197. London, 25. Juni. Neue Anl. 185/83.
Kana · Bill. 263. Passive —.
herrn Dr. Ritter aus Breslau gehaltenen Festpredigt über die Pon, 119i.
Bank- Actien 1497. Passive —.
Fo / bort. 33 /. Columb. 31* /..
0 = — 6 —
Cons. 30 93! / g. Ausg. Sch. —. do. 3910 20162. g Mex. 261... Peru 18. Chili —
baris, 25. Juni. zo / Rente 111. 360. 3960 79. 20. 50 o Nenpl. 99. 80. So / 9 Span. 30/9 Portug. —. Wijen, 25. Juni.
zo / ) Met. 10756. 40,0 1016/96. zog sais. 2130/0 — 10so —
Bank- AUtien 1514. Anl. de 1834 i334. de 1839 10962.
Königliche Schau spiele. Im Opernhause: Musik von Bellini.
29sJ Hols. S5 1/2. 5909 1021/2. Engl. Russ. 113.
von hier bis Schönebeck eingeweiht, wozu saͤmmtliche Behoͤr⸗
den eingeladen waren. Im Landhause beim Bahnhofe in Schoͤne⸗' Rente jo! /g. Passive —
Montag, 1. Juli. 2 Abth, mit Tanz. vom Hoftheater zu Stuttgart: In Potsdam. Zum erstenmale: D Die Wasserkur, Original ⸗Lustspiel in 4 Abthe, vom Im Schauspielhause.
(Dlle. Bertha Ost,
Adalgisa, als Gastrolle.)
er reiche Mann, oder:
Dr. C. Toͤpfer. Zum ersten—
Dienstag, 2. Juli. r Die Wasserkur, Original⸗
Der reiche Mann, oder: Lustspiel in Abth., vom Dr. C. Toͤpfer.
König stadtisch Zehnte große Vorstellung der akrobatisch⸗ ft des Herrn Michael Averino aus Rom, Der Obrist von sechszehn Jahren. B. A. Herr⸗
athletischen Gesellscha in 3 Abth. Vorher: spiel in I Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von
Der Brauer von Preston. Komische Musik von Adam. (Die Herren Eicke und wie Dlle. Dickmann werden, von der Urlaubs— Reise zurückgekehrt, hierin wieder auftreten)
Dienstag, von Kaler, s Verantwortlicher Redacteur Arnold.
. er —
Gedruckt bei A. W. Hayn.
.
. -
Bekanntmachung
gedachte Steckbrief hiermit aufgehoben. Schubin, den 26. Juni 1835.
ö Zugieich werden die etwanigen unbekannten Erben bäude sind in bestem Zustande, und wird das Holz zu deren Bauten, so wie 65 Achtel weich Brennholz zu Kohlen, Schirrhols und Hammerstiele, unentgeltlich aus
Be anntmachung
tigten öffentlichen Behörden zugesprochen und zur freien
ͤ a, ö . der vorgedachten Personen hiermit aufgefordert, späte⸗ Pon dem unterzeichneten Königl. Ober-Landesgericht stens in dem vorgedachten Termine zu erscheinen und
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
Sie betrachtet die Reformation als ein lossenes und sucht nachzuweisen, daß das rall ein psychologisches Fortschreiten
— Landesgerichts⸗-Reserendarius Herrn Liebich angesetzten. In Folge Absterbens meines Ehegatten werde ich B ekannt mach ungen. Termine schriftlich oder persönlich zu melden und die melne hiesigen Kupferhammer, woszu A Dberteiche, 3 Hu⸗ nicht Abgesch ; weitere Auweisung zu erwarten, widrigenfalls gegen fen kulmisch Wald, Wiese und Acker, Der Person des unterm 19en d. M. steckbrieflich diejenigen Berschollenen, welche meder erscheinen, noch rat Prege!-Wiese und ein Eigenkaihe uebst Gärten voraussetze und anstrebe.“ verfolgten Deposital⸗Rendanten Wilhelm Johann sich schriftlich melden, auf Todes-Erklärung erkannt, gebören, im Termine Montag den 25. Au gnst Rc. Dugapp bat man sich bereits versichert, und wird der demnächst aber ihr Vermögen den alsdann bekannten hierselbst meistbietend verkaufen, zu welchem Behufe Erben oder, in Ermangelung solcher, den dazu berech- ich darauf reflektirende Käufer ergebenst einlade und in, . bemerke, wie der Zuschlag bei aunehmbarem Gebot König! Land- und Stadtgericht. Verfügung darüber verabfolgt werden soll. sogleich erfolgen kann. Sämmtliche Werke und Ge⸗
wird hierdurch bekannt gemacht, daß der zum Verkauf ihr Erbrecht nachzuweisen, widrigenfalls den sich legi Königl. Forst verabreicht,
des im Inowraclawer Kreise belegenen Allobial-Rit timirenden Erben der Nachlaß zur freien Disposition Kupferhammer Pregelswalde bei Tapiau in Osipr., verabfolgt werden wird und die nach erfolgter Prätlu⸗ den 6. Juni 1859. Witwe Bartels.
sion sich etwa erst meldenden nähern oder gleich nahen 3
anstehende Termin eingetretener Umstände wegen auf- Erben alle Handlungen und Dispositionen derselben
gehoben worden ist. anzuerkennen schuldig, auch von ihnen weder Rech⸗
nungslegung noch Ersatz der erhebenen Nutzungen zu
Königl. Ober-Landesgericht. fordern berechtigt sind, sondern sich lediglich mit dem,
waz alsdann noch von der Erbschaft vorhanden seyn
wird, zu begnügen haben werden. Der Haussekretaär
6 1 J
Ein vollständiges Handbuch zur Abfassung aller Gat— Erster Senat tungen von Briefen und schriftlichen Aufsätzen, wie . sie im gewöhnlichen Leben und in den bürgerlichen
tergutes Gensewo Nr. 33 am 23. September d, J.
Bromberg, den 18. Juni 1839. S ditktal⸗ Citation.
und Aufenthalt die Rachrichten fehlen, gerichtlich für
—
Bei dem unterzeichneten Königlichen Ober⸗-Landes-⸗! Breslau, den ?
ö. Juni 1839. gericht follen nachstehende Personen, über deren Leben Königl. Dber-Läandesgericht von Schlesien.
todt erklärt werden, nämlich:
1) der Fleischergefelle Johann Gottfried Blümel aus Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom Dber-Leipe, geboren am 18. April 1778, 27. April 1. machen wir die Herren Inhaber von der Fleischergeselle Carl Sigismund Blümel, ge⸗ Quittungsbogen der Berlin-Sächsischen Eisenbahn—
Gesellschaft darauf aufmerksam, daß die ausgeschrie=
Franz Schneider, geboren den 6. Oktober 1783 bene vierte Einschußzahlung von 10 Procent oder
zu Schlaupe, 20 Thlr. auf den QBuittungsbogen an die esellschafts schsenen und lin allen Buchhandlungen zu daben, in
Anna Meyer, Tochter des Fürsilich Würzauschen Kasse in dem neuen Lotgle, unter den Linden Berl ; 8 Inspeftors . nnn ang Nr. 6, in den Pormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, Berlin und Poisdam in der St ur schen Buchhand⸗
boren den 25. Mai 1778 zu Altenburg,
der Breschgärtnersohn Johann Gottfried Peukert vom 1. bis 15. Juli é. zu leisten ist, und daß auf brhber Bornträger:
aus Bröpeiwitz, geboren den 19. August 1770, jeden Quittungsbogen wiederum die Zinsen à 4 Pro— ; e ;
der r ee ; er Gottlob v. gu ty! ge⸗ een. seit der dritten Eluschu ße ahlung⸗ 6. 71 eds Aphorismen über alten und neuen Glauben
baar gezahlt in Anrechnung zu bringen sind. r
7) der Lieutenant 4. D. Eduard Wilke aus Breslan. Zur Beschleunigung der Abfertigung ersuchen wir, Preis brosch. 15 sgr. Alle diefe Personen oder, insofern sie verstorben die einzureichenden Quittungsbogen mit einem Num-
sind, deren etwanige zurfickgelassene Erben oder Erb⸗ mern⸗-erzeichnisse ju verseben.
nehmer werden demnach hiermit öffentlich vorgeladen Berlin, den 26. Juni 1839. ken über Religion, Offenbarung und Christenthum,
ch benen neun Monaten, spätestens aber in dem auf Direction der Berlin. Sächsischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. , ,. nn, . gn * lt ö. . rkungen, da ort Gottes und die symboli⸗
boren zu Trebnitz den 7. April 1701,
eu 1. April 1820, um 11 Ühr, vor dem Ober⸗ Bloch.
Bode. Carl. Meyer. den⸗
schen Bücher.
eine Hufe sepa-⸗Christenthum übe
kei E. II. Schroeder in Berlin, Königsstrasse No. 37, int eben erschienen und in allen Buchhand- lungen zu haben: Vergleichende Darstellung der von den Hausthieren auf Menschen übertragharen Krankheiten. Nach seiner on der medizinischen Eakul- tät zu Berlin gekrönten PFreisschrift bearbeitet
5 . . Literarische Anzei Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Rr; 29, ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:
Jacoh Lewin,
Doktor der Medizin und Chirurgis,
Preis 1 Thlr. 18 sgr. ausgearbeitete Schrift, für deren Vorzüglichkeit der von der Berliner me dic. Facultät ihr zuerkanntęe Preis spricht, „wird dem ärztlichen und veterinair - ärztlichen Publi- kum, besonders auch den Physikern eine um so will- komimnerèe Erscheinung seyn, als ein ähnliches Werk bisher noch nicht existirt. darin mit gleicher Sorgfalt die Dia Therapie behandelt und es sich auc sondern Aufgabe gemacht, die Momente, welche bei der Anstechung besonders in Betracht kommen, ge-. nau darzulegen und hierauf die Anweisung, wie jener am sichersten vorzubeugen sexy, zu basiren.
19 Bogen gr. Svo. vieler Sorgsalt
Berhältnissen vorkommen, zur Selbstbelehrung. Von J. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrathe. zte durchgesehene u. vermehrte Ausgabe. Preis
Der Herr Verfasser hat nostik wie die ferner zur be-
So eben ist bei Eduard Eisenach in Leipzig er⸗
lung, in Breslau bei Hirt, in Königsberg bei Ge⸗
Pie beliebtesten Tänze aus dem Ballet:
Das Jubilium von Herrmann 8
erschienen so eben in me em Verla Inhalt: Ouverture, Ida - Walzer, Menuette und Gavotte, Unghenese, Walzer und 1 Ungarischer Galopp. M or it Westphal Breite Strasse No., 20.
vom Professor Dr. Theile. e für das Pfte. iläüum- Marsch, 2 Schottische Preis 25 sgr .
Ein Recensent sagt: „Diese Schrift, zugleich für gebildete Nicht⸗ Theologen, verbreitet sich in 9 Abschnit⸗
Allgemeine
Preußische Staats⸗-Zeitung.
M 181.
Berlin, Dienstag den 2teu Juli
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Konig haben dem Prinzen Friedrich Anton zu Hohenzollern-Hechingen, Kaiserlich Oesterrei⸗ chischem General⸗Major, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse zu verleihen geruht.
Se. Majestäͤt der König haben dem Hauptmann a. D., Justizrath Wolters zu Bonn, die Erlaubniß zu ertheilen ge— ruht, die ihm von Sr. Durchlaucht dem Herzoge zu Sachsen— Koburg verliehene Silberne Medaille zu tragen.
Se. Königl. Hoheit der Kronprinz sind aus der Provinz Westphalen und der Rhein⸗Provinz wieder eingetroffen.
Ihre Durchlaucht die Frau Fuͤrstin von Liegnitz sind nach dem Seebade Haͤringsdorf abgegangen.
Der bei dem Land- und Stadtgericht zu Eilenburg ange— stellte Justiz⸗Kommissarius Lüdecke ist zugleich zum Notar in dem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Naumburg bestellt worden.
Bekanntmachung.
In Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 16. Mai d. J. bringen wir hierdurch zur offentlichen Kenntniß, daß von den Seehandlungs⸗Prämien⸗-Scheinen die Neunzig Serien:
A3. 296. 536. S66. 1066. 1303. 1489. 1638. 1988. 2212. 365. 587. 906. 11265. 1312. 1510. 1667. 2041. 2222. 385. 614. 958. 1198. 1366. 1532. 1757. 2057. 2266. 416. 640. 999. 1212. 1394. 1547. 1762. 2081. 2340.
74. 444. 666. 1015. 1247. 1400. 1551. 1793. 2109. 2373. A453. 680. 1020. 1264. 1401. 1566. 1847. 2117 2423. A474. 736. 1032. 1267. 1436. 1596. 1954. 2161. 2426. 517. 783. 1043. 1270. 1478. 1610. 1963. 2179. 2454. 524. 827. 1058. 1285. 14180. 1623. 1963. 2190. 2487.
heute gezogen worden sind,
Die Ziehung der 9000 Nummern, welche diese 90 Serien enthalten, wird am 15. Oktober d. J. und an den darauf fol— genden Tagen stattfinden.
Berlin, den 1. Juli 1839.
General, Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt. (gez Kayser. Wentzel.
Zur Feier des Leibnitzischen Jahrestages wird die Köoͤnig— liche Akademie der Wissenschaften am Donnerstage, den 4ten d. M., Nachmittags um 4 Uhr, eine oͤffentliche Sitzung hal— ten. Der Zutritt steht, auch ohne besondere Einladung durch
Karten, frei.
Angekommen; Se. Excellenz der General- Lieutenant, Chef der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, von Tip—
pelskirch, von Freienwalde a. d. O
Der General-Major und Chef des Stabes Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, von Neumann, aus den Rhein—
Gegenden.
Zeitungs-Nachrichten. s n l d n d
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 25. Juni. Der General⸗Gouverneur von Reu⸗Rußland und Bessarabien, Graf Woronzoff, hat vor seiner Abreise ins Ausland um Anlegung einer Muhameda—⸗ nischen Vorstadt bei der Stadt Kertsch und um Ertheilung ei— niger Abgabenerlasse und Vorrechte an die sich dort niederlas⸗ senden Tartaren angesucht. Nach Durchsicht dieser Sache und nach desfallsiger Korrespondenz mit dem Finanz⸗Minister ist der Dirigirende des Ministeriums des Innern mit einst Vorstellung beim Minister⸗ Comité eingekommen, auf dessen Beschluß Se. Majestaͤt der Kaiser befohlen haben: 17. Die Anlegung einer Muhamedanischen Vorstadt bei der Stadt Kertsch zu erlauben und fuͤrs erste 150 Tartarischen Familien aus den benachbarten Domainen-Aemtern auf ihren Wunsch zu gestatten, sich dort niederzulassen, wobei die Regeln beibehalten werden sollen, die bei der Uebersiedelung von Tartaren in die bei Feodosia beste— hende ahnliche Muhamedanische Vorstadt beobachtet worden sind. 2) Die sich in der Muhammedanischen Vorstadt von Kertsch niederlassenden Tartaren, von der Anlegung derselben an, auf 25 Jahre von der Entrichtung von Landschafts-Leistungen und Steuern, so wie auch von der Rekrutirung während dieses Zeit⸗ raums zu befreien. 3) Zur Erbauung einer Moschee in dieser Vorstadt ein fuͤr alle Mal aus dem Reichsschatze 5000 R. ohne
Wiedererstattung zu verabfolgen.
Nach den neuesten statistischen Notizen uber das Wilnasche Gouvernement giebt es in demselben zusammen 1I2 Lehr ⸗Anstal⸗ ten, darunter die Wilnasche Medike Chirurgische Akademie mit 537 Studirenden, die Wilnasche Roͤmisch-katholische geistliche Akademie mit 50 Studirenden, 3 Gymnasien mit 73 Schu— lern, J Kreisschulen mit 1378 Schuͤlern, 79 Pfarrschulen mit 1555 Schuͤlern und 168 Schuͤlerinnen, 2 geistliche Seminarien mit 16 Schuͤlern, adlige Pension in Wilng mit 148 Schuͤlern, Fl adlige Maäͤdchen⸗Pensionen mit 577 Schuͤlerinnen, 3 geistliche Lehr,; Anstalten fuͤr die Roͤmisch-katholische Konfession mit 187 Schuͤlern, folglich im Ganzen 112 Lehr-Anstalten mit 5396
Schuͤlern und Schuͤlerinnen. Frankreich.
Deputirten- Kammer. Sitz ung vom 25. Juni. (Nachtrag.) Fortsetzung der Erorterung über die nach⸗
träglichen Kredit-Bewilligungen für 1838 397. Herr Taillandier: „Wir haͤtten einen Theil der Korrespon⸗ denz des Ministeriums mit dem Admiral Baudin zu erhalten gewuͤnscht. Diese Korrespondenz ist uns verweigert worden. Ich fordere sie von neuem. Die Kommission hat nur die er— sten, vom Grafen Mols ausgegangenen Instructionen gesehen; diese waren voller Wuͤrde und Festigkeit. Bald aber änderte sich die Sprache. Dies muß man wenigstens nach den Ereig— nissen vermuthen. Vom 10. November 1838 big zum 9, Maͤrzʒ 1839 war die Korrespondenz in einem anderen Geiste. Zu glei⸗ cher Zeit hatte England Herrn Pakenham nach Mexiko ge⸗ schick, und seit der Ankunft desselben zeigte sich der Admiral Baudin, vermuthlich den neuen Instructionen nachkommend,
tionen hätte seyn durfen.“ — Der Conseils⸗Praͤsident: „Um auf die Interpellation des Herrn Taillandier zu antwor— ten, werde ich eine Depesche des Admiral Baudin vom 27. April vorlesen. Das Datum dieser Depesche wird beweisen, daß die Regierung noch nicht alle nöͤthigen Aktenstuͤcke hat. Die Depesche lautet: „„Ich hatte schon seit 1 Tagen gehofft, von Veracruz absegeln zu können, aher die Langsamkeit, womit die Mexikanische Regierung gewisse Klauseln des Traktats voll⸗ zieht, noͤthigt mich, alle meine Krafte hier zu behalten und dem Nexikanischen Kabinet anzudeuten, daß ich genoͤthigt seyn wuͤrde, mich wieder des Forts von San Juan de Ulloa zu bemaͤchti⸗ gen und dasselbe als Unterpfand zu behalten. Diese Drohun⸗ gen wirkten, und jetzt ist Alles in Ordnung.““ — „Diese De— pesche“, fuhr der Conseils-Praͤsident fort. „ist erst vor einigen Tagen nach Paris gekommen. Das Kabinet wird sorgfaͤltig
vandy: „Dieses Aktenstuͤck berechtigt mich, zu sagen, daß die Regierung an den Admiral Baudin in Ausdruͤcken geschrie⸗ ben hat, welche ihn auf die Nothwendigkeit hinfuͤhren mußten, das Fort nicht aufzugeben.“ — Eine Stimme: „Aber es ist aufgegeben worden.“ — Herr Guyet Desfontaine: „Wenn
nen wir sie nicht fordern, aber die Kommission hat das Recht, zu sagen, daß sie nicht hinlaͤnglich uber die Frage unterrichtet ist.“ — Der Con seils⸗Präsident: „Das gegenwärtige Ka— binet hat dem Admiral Baudin keine Instrüctionen gegeben. Alles, was sich auf die Unterhandlungen mit Mexiko bezieht, gehört dem vorigen Kabinette an. Was die Ratification be— trifft, so habe ich nichts gesagt, was auf irgend eine Muth— maßung führen könnte.“ — Herr Guyet-Desfontaine: „Da ich die Aktenstuͤcke unter Augen gehabt habe, so erkläre ich, daß sich zwischen den Instructionen des Grafen Mols an den Admiral Baudin und dem Traktat vom 9. Maͤrz bedeu—⸗ tende Verschiedenheiten ergeben. Die Kommission hat wissen wollen, welche Korrespondenz in der Mitte laͤge. Diese ist ihr aber nicht mitgetheilt worden. Drei auf einander folgende Ka⸗— binette sind bei dieser Angelegenheit betheiligt, ein jedes wird die Verantwortlichkeit fuͤr das tragen muͤssen, was von ihm ausgegangen ist.“ — Der Conseils-Präsident: „Uns feh⸗ len die Nachrichten, wir koͤnnen uns nicht weiter erklären.“ — Herr Lacrosse äußerte, es sey ganz falsch, wenn man behaupte, der Kommission seyen die Aufschluͤsse verweigert worden. Zum Be⸗ lag fuͤhrte er einen Brief des Tonseils-Prasidenten an den Praͤsiden⸗ ten der Kommission an, welcher um die dem Admiral Baudin vom 10. Rovember 1838 bis 9. März 1839 ertheilien Instructionen bat. In diesem Schreiben heißt es: „Die verlanzte Korrespondenz wuͤrde dem Wunsche der Kommission nicht entprechen. Der Admiral Baudin knüpfte mit der Mexikanischen Regierung am 18. No⸗ vember 1838 Unterhandlungen an, welche indessen nicht fortgesetzt wurden. Erst im Februar 1839 zeigte sich die Mexikanische Regierung geneigter zu neuen Unterhanzplungen. Um diese Zeit beharrte der Admiral Baudin bei seinen fruͤheren Vorschlaͤgen. Er hatte also keine neue Instructionen rhalten. Die Verschie— denheiten, welche der Kommissien aufgffallen sind, finden ihre Erklarung in dem weiten Spielraume, den man einem Unter⸗ haͤndler in solcher Entfernung lassen maßte.“ Herr Durand se Romorantin: „Eine Depesche vm 21. September 1838 empfiehlt dem Admiral, die Vermitteluig keiner dritten Macht anzunehmen. Wie hat der Admiral Baudin davon abgehen konnen? Er hat also neue Instructi nen bekommen? Diese wollen wir sehen. Die Kommission lat den Traktat vom 9. Maͤrz strenge beurtheilt. Sie hat die Regierung getadelt, daß sie auf ihr Ultimatum keine imposante Entwickelung von Streit⸗ kraͤften habe folgen lassen. Wir tadeltn den Traktat, weil er uns nicht mehr gab, als in den ersin Konferenzen gefordert wurde. Der Admiral Baudin hit aber wahrscheinlich den Traktat nur in Gemaͤßheit der Istructionen abgeschlossen, die man uns vorenthaͤlt.“ — Herr Kfitte, den Brief des Conseils⸗Praͤsidenten vom 12. Juni in der Hand haltend, for— dert laut das Wort. — Der Justiz⸗Minister steht auf und richtet einige Worte an Herrn Lafitt; wodurch die Aufmerk— samkeit der Kammer auf Beide gelent ward. — Der Con— seils⸗Praͤsident: „Ich wiederhole daß der Traktat noch nicht ratificirt ist, daß das Kabinet nch zu pruͤfen hat, ob es denselben dem Könige zur Annahme vorlegen soll.“ — Herr Lafitte: „Ich sehe in dem Briefe des Gnseils⸗Praͤsidenten an den Präsidenten der Kommission folgende Stelle: „„Obgleich die Regierung gewuͤnscht haͤtte, im Tralate vom 9. Maͤrz einige Bestimmungen der fruheren Depeschen zes Admiral Baudin wie⸗ derzufinden, so hat sie doch nicht angennden, den Traktat anzu⸗ nehmen, und sich die ganze Verantwortlhkeit gefallen zu lassen.““ Der Justiz⸗Min ister: „Ich w nicht, welchen Vortheil man aus der Bersch e enheii der schiftlichen Aeußerung des i ,, und der Behaupung des ganzen Kabinets, daß der Traktat nicht ratificirt sey, zihen will. Der Brief des Conseils⸗Praͤsidenten ist vom 12 Jun und ich weiß nicht, ob damals die Regierung den Traktat schn erhalten hatte.“ Der Conseils⸗Präsident: „Nein!“ — Der Ju stij⸗Minister saäh l söbann aus der Verlieichung de Daten zu arweisen daß
der Admiral Baudin nach dem Septaber keine neuen Instruc⸗
nachgiebiger, als er es nach dem Inhalte seiner ersten Instrue⸗ . ; tragt, der von der Mannschaft der Brigg „Griffon“ verwun—
prüfen, was es dem Koͤnige zu rathen hat.“ — Herr von Sal, von Ehasseloup fahrt fort: „Wir Deputirte muͤssen aber
das Kabinet die Mittheilung der Depeschen verweigert, so koͤn— n angeordnet worden ist. An den Landgränzen sind die strengsten
1839.
tionen erhalten hat. Auch ist es falsch, wenn man glaubt daß der Traktat vom 5. Marz unter Vermittelung einer dritten Macht abgeschlossen sey. Nur die Abschaͤtzung der Schadlos haltung war einer dritten Macht übertragen. — Es wurde hierauf über das Kapitel, uber welches sich diese Debatte entsponnen hatte, abgestimmt und dasselbe angenommen. — Der ganze Ge⸗ setzs Entwurf wurde ebenfalls mit 196 gegen 3* Stimmen an⸗ genommen.
— Sitzung vom 26. Juni. Der a e,, legte einen Gesetz' Entwurf vor, wegen Bewilligung von 2 Mil⸗ lionen fuͤr die Departements, welche während der letzten Stuͤrme den größten Schaden gelitten haben. — Der Fin anz ⸗Mini⸗ ster legte hierauf einen Gesetz⸗ Entwurf vor, welcher die Be⸗ willigung einer Pension fuͤr den Englischen Matrosen bean—
det wurde. Der Pensions-Ansatz ist auf 1375 Fr. bestimmt. An der Tages-Oröͤnung war sodann die Eroͤrterung des Ge—
setz⸗ Entwurfs wegen Bewilligung von 4,912, S00 Fr. zur Er⸗
gaͤnzung der Seerästungen, welche zum Schutz der Franzoͤsischen Handels -Interessen in Amerika und zur Ueberwachung der Spanischen Kuͤste bestimmt sind. Herr von Chasse— loup Laubat sprach sich gegen den Gesetz⸗Entwurf aus, und beantragte eine Reduction von 506,900 Fran⸗ ken. Derselbe bemuͤhte sich, dem Marschall Soult und mehreren seiner Kollegen, die sich fruͤher in einem vorliegenden Gefetz⸗Entwurf im abweichenden Sinne ausgesprochen hatten, Widerspruͤche nachzuweisen. Es ist bequem, sagte er, wenn man zur Macht gelangt, die Prinzipien zu vergessen, welche man in den Reihen der Opposition vertheidigte. Bewegung auf der Bank der Minister. Herr Dufaure gestikulirt lebhaft. Herr
darüber wachen, daß die Steuerpflichtigen nicht das Opfer dieser Meinungs⸗Aenderungen werden.“ — Herr Carnot unterstuͤtzte den Vorschlag der Regierung, weil er darin eine liberale Ten⸗ denz erblickte. Nun ergriff der Marschall Soult das Wort. Er sagte: „Die Kammer weiß, was in Bezug auf Spanien
Befehle gegeben worden, um die Tontrebande zu hindern, und uͤberall hat man das gewuͤnschte Resultat erreicht. An der Meergränze ist dasselbe schwerer zu erlangen, denn wir ha⸗ ben nicht das Recht, neutrale Schiffe zu untersuchen. Wir
fordern nur eine Verstärkung von] Kriegsschiffen, welche, wie
wir glauben, hinreichend seyn wird. Es geziemt der Regierung, ihre ganze Freiheit zu bewahren. Ware eine Intervention in Spanien nothwendig, so wuͤrde die Regierung und die Kam—⸗ mer keinen Augenblick Bedenken tragen, sich dazu zu ent— schließen. Aber dieser Augenblick ist nicht gekommen und Spa⸗ nien fordert selbst keine Intervention“. Der Marschall Soult las sodann ein Danksagungsschreiben der bedeutendsten Ein— wohner von Bilbao vor, und ging hierauf zu den Kreditforde⸗ rungen fuͤr die Seeruͤstungen zur Verstaͤrkung des Amerikani⸗ schen Geschwaders uber. Bei dieser Gelegenheit erinnerte er daran, was er gestern uͤber den Traktat mit Mexiko gesagt hatte. „Der brave Admiral Baudin“ , sagte er, „wird nicht des avouirt wer⸗
den. Wollte man den Traktat nicht ratifiziren, so muͤßte man den Krieg wieder von vorn anfangen. Ich glaube nicht, daß die Kammer uns das anrathen wolle. (Murren auf der linken Seite) Der Admiral Baudin hat in politischer Beziehung Alles gethan, was zu thun moͤglich war.“ — Herr Matthieu de la Redorte beschuldigte hierauf das Ministerium, daß seine Politik unbedeutend sey, und daß sie sich durchaus nicht von der des Kabinets vom 15. April unterscheide. In Bezug auf Spanien bestehe der einzige Unterschied zwischen beiden darin, daß die Französischen Schiffe jetzt Spanische Truppen transpor⸗ tiren duͤrften. Ferner erinnerte der Redner den Finanz-Mini—⸗ ster an seine im Jahre 183 gesprochene Rede, worin dieser ge⸗ sagt haͤtte, daß Frankreich sich gegen Spanien verpflichtet habe. Herr Passy machte ein verneinendes Zeichen. Herr Mat⸗ thieu de la Redorte: „Ich wundere mich nicht, daß es in der Kammer Maͤnner giebt, welche das Ministerium unter stuͤtzen, weil seine Politik sich nicht geandert hat, und Andere, welche es unterstuͤtzen, weil seine Politik sich geaͤndert hat.“ Der Minister der offentlichen Arbeiten: „Man sagt zu uns: Eure Politik unterscheidet sich nicht von der des Mi—⸗ nisteriums vom 15. April. Ich will das Gegentheil beweisen. Der Marine-Minister schickte unmittelbar nach seinem Eintritt in das Ministerium ein Rundschreiben an die Agenten der Re— gierung in Spanien, welches in den ermuthigendsten Aus druͤcken abgefaßt war, und welches unter den Anhaͤngern der Koͤnigin allgemeinen Enthusias mus hervorbrachte.“ Herr Dufaure be⸗ hauptete weiter, der Gedanke der Intervention, wenn diese noth⸗ wendig würde, ware der Gedanke der Regierung. Indessen, wenn die Intervention vermieden werden koͤnne, so sey das Be⸗ tragen der Franzoͤsischen Regierung das dem AQuadrupel· Trak⸗ tat entsprechendste, und sie waͤre weit entfernt von dem Gedan—⸗ ken, zu interveniren, um eine Regierung einzuführen, welche im mel den Makel haben würde, das Resultat fremder Ein mnischüung zu seyn. Am Schlusfe seiner Rede erkfitee der Minister, daß das Ministerium vom 12. Mai nie den Triumph der! Conte. Revolurion in Spanien dulden würde. Herr Matthieu de la Redorte: „Ich freue mich über diese Er⸗ klaͤrung. Das ist allerdings ein wesentlicher unterschied zwischen dem jetzigen und dem vorigen Kabinet. Indeß ist es erschreck⸗ lich, wie leicht die Regierungen, ihre Erklaͤrungen vergessen. Davon giebt die Sprache des Ministers der auswärtigen An⸗ gelegenheiten in der gestrigen und heutigen Sitzung ein deut— liches Beispiel⸗ Schließlich empfahl Herr n, de la Re⸗
dorte dem Ministerium, es mochte dem Franzoͤsischen Geschwa⸗ der dieselben Befehle geben, die das Englische erhalten hatte. Die Kammer nahm , die einzelnen Artikel des Gesetz⸗ Entwurfs ohne weitere Erörterung an.
Paris, 26. Juni. Der Monteur verdffentlicht eine Zusatz Convention zu der Convention zwischen Frankreich und