der philoso⸗
Erd ⸗Magnetismus von 5. — Sitzun 89 von Gauß In der Sitzung er r
phisch⸗historischen Klasse am G. Mai legte Serr S fünf Tabellen mit einer ausführlichen Darstellung ihres In⸗ und gab dazu eine kurze mündlich, Erläuterung.
balts vor . In den vorliegenden Tabellen sind die landräthlichen Kreise des Preu⸗
sischen Staat? in 76 Gruppen zusammengestellt, deren Jede in mehr oder wenlger unmittelbar neben einander liegenden Kreisen eins Hei= nahe gleichförmige Masse in Bezug auf Beden, Bevölkerung und Ge⸗ urerbe enthält. Für jede einzelne dieser Gruppen sind in der ersten Tabelle die darin besfdlichen Einmohner nach den bei den polizeilichen Zählungen unterschiedenen Altersklasen und mit Trennung belder Geschlechter so zusammengestellt wie fie zu Anfang des Jahres 1820, uns sodann am Ende eines jeden der fünf dreijährigen Zeiträume, weiche sich von da bls jum Ende des Jahres 185 erstrecken, vorge⸗ funden worden sind. Es ist zugleich angegeben, wie groß die Dicht⸗ beit der Bevölkerung in jeder dieser Gruppen am Anfange und am Schlusse dieses funffehnjchrigen Zeitraums war. Die folgenden drei Tabellen enthalten ebenfalls für jede dieser 70 Gruppen die summa⸗ rische Angabe der während des erwähnten fünfzehnjährigen Zeitraums n ihr Geborenen, Getrauten und Gestorbenen, mit Beachtung des Unterschiedes beider Geschlechter, der ehelichen und unehelichen Ge⸗ burten, des bei den neuen Ehen vorkommenden Lebensalters beider Theile und des Lebensalters, welches die Berstorbenen erreichten, so wie auch der Ursachen ihres Todes. Reben den Angaben der gefun⸗ denen Zahlen an sich besindet sich auch zur Erleichterung der slbersicht eine Beraleichung derselben mit dem arithmrtischen Mittel der Einwohnerzahl während des hier betrachteten Zeitraums. Eine fünfte Tabelle gicht endlich für jed« der 70 Gruppen, die aus den vorstehenden Angaßen berechnete mittlere Lebensdauer beider Ge— schlechter, sowohl von der Geburt, als auch vom Anfange des 2ten, sten und 61sten Lebensjahres ab. — In der Gesammtsitzung der Akademie am is. Mai legte Herr Zumpi eine Abhandlung über die Römischen Ritter und den Ritterstand in Rom vor und las den ersten Theil derselben, der von den Centurien der Römischen Ritter zur Zeit der Republik handelt. — Sedann las Herr Professor Ja— cob. aus Königsberg, auswärtiges Miiglied der Likademie, eine Na⸗ tiz über die komplexen Primjahlen, welche in der Theorie der Resle der Sten, Sten und 12ten Potenzen zu betrachten sind. — Herr Eucke übergab der Akademie das auf ihre Kosten gedruckte Werk; Cangn arithmeticus pro singulis numeris primis. Edidit C. G. IJ. Jacobi. erglini, 1839. 4. — Ju der Sitzung der physikalisch⸗mathematischen Klasse las Herr Horkel über dis Polvembryonie der Coniferen. — In der Gesammtsitzung der Akademie am 30. Mai las Herr H. Rose lber den Mineralkermes. Hierauf wurde der Akademie durch ein RNeskript des Königl. Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Augelegenheiten angezeigt, daß des Königs Majestät die von der Akademie geiroffene Wahl des Professors Horace Haymann Wilson in Oxford zum auswärtigen Mitgliede der philosophisch histo—⸗ rischen Klasse zu bestätigen geruht habe.
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger z Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1839. J. Juli.
Quellwärme 8,50 R. Flußwärme 14,80 R. Bodenwärme 12.89 R. Ausdünstung H, 0i0“ Rho. Niederschlag O, 604“ Rh. N. NDO. Wärmewechsel 4 16,0 — NNDO. 1 n . 335, 61“ Par.. 44 12,5 5 R.. 4 8,80 R.. 75 Et. NM d.
335,59“ Par. 336,62“ Par.
41530 R 4 1090 R.
41020 R . 7.39 R 69 pst. 76 pCt. heiter. heiter.
Luftdruck. .. .. 33 4,61“ Par. Luftwärme ... 4 107790 R. Thaupunkt. .. = 8.00 R. Dunstsättigung SI pCt. Wetter...... Regen. Wind ... NN IS. Wolkenzug ... Tagesmittel:
*
764 Dauer der Eisen bahn Fahrten am Juli. Abgang Zeitdaier Abgang Zeitdauer
um Uhr N. um Uhr
16 7 Mrg. x i090 Potsdam 10 * P 14 spotsdam 1 Nm. Nm. Potsdam J Berlin ö Potsdam 8 Abds. Berlin v Potsdam 9 . Berlin lor Abbe. 1 6 Die letzte Fabrt von Berlin mit Pferden. In der Woche vom 25. Juni bis 1. Juli sind zwischen Berlin und Potsdam 15,368, und zwischen Berlin und Steglitz 3181 Personen aif der Berlin-Potsdamer Eisenbahn
gefahren.
von von
Berlin Berlin 1 Berlin 14
Potsdam
Berlin
6 Den 2. Juli 1839. mn t licher Hon de- u6υ Q Cr Zettel. * Fr. Uonr. 66 Fr. Cour. & Brief. geld. * Brief.. Geld. St. · Sohulc - Se. 1083 f J I03 1/8 0atpr. Pfandhr. 32! — hr. Engl. 9bl. 206. 1935, 12 1021 2 Pom. do. 31 103 Präm Seh. . ech. — 701 — Kur- u. Neum. do. 33 1093/6 Kurmärk. Ohblig. “ — 1013 / 18ehlesiache do. z 1021/9 do. Sehuldveraeh. 1011 101 Coup. uud Zius- Nen. Sehuldv. 33 10112 101 Seli. d. K. u. N. kerl. Studt - OI. 1037/79 1033, 9 Gold al mareo Neue Dueaten
Königkh. do. . Friedrichs d'or
Klbiuger do. — Dau. do. lu Tn. — A7] 2 Aud. Goldmiu- zen à-35 Th.
Wes tpr. pfaudhr. a 10135, G rosak. Por. do. 4] 1051 /. Ditz onto
986 215 181
9o* / 137
10116 10a
32
Fr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.
iv)
HV ech sel- Cons.
1A01s
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.
Amsterdam
do. 250 FI.
300 M. 200 Mb.
Hamburg....
do.
London
Auzshurg
Breslau
Loipaig
Fraukturt a. M). W...... Petersburg
100 ThI. 100 Til. 150 FI.
100 Rhl.
1012, 3113
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28 Juni.
Niederl. wirkl. Schuld S3s / . 36 do. 1021 /a. Kau- Kill. 263 / . Fo so Span. 1811.6. Passive — Ausg. Sch. — Linsl. — Freuss. räm. Seb. 12814. Poln. 1191s2. Gestern, Met. 103! /.
Ant wer pen, 27. Juni.
Lins. —. Neue Anl. 183 / 4.
Frankfurt a. M., 29. Juni.
OQesterr. So /. Met. 10679 G. A½ 191 G. 21! /s27 S9 s / Br. 109 Bü. Br.“ Bank- Adten i616. sin. partir. hl. 181 ir. Laüse zu 500 EI. 13316. 133. Loose zu 100 FI. 282 G. Preuss. Präm. Sch. 725. G. do. Mo Anl. 195 G. Poln, Loose 67. 663 /. 80/9 Span. Anl. i /. 379. 2129/9 Holl. 535 / . S3? / 189.
E Senbabn. erien. St. Germain 6660 Br. Versailles rechtes Ufer 665 Br. do. linkes Ufer 145 Br. Strassburg-Basel 300 Br. Bordeaux. Teste . Sambre- Meuse —. Leiprig- Dresden So! / 9Br. Köln- Aachen 85 Br. Comp. - Centrale —.
Paris, 27. Juni.
5o / Rente fin cour. 111. 39. 309 sin Cour. 79. 25. So / 9 Neap.
sin eour. 99. 80. Solo Span. Rente 193/89. Passive Al.. 39 Port. —. Wien, 27. Juni. A0s9 1016/4. zo /g Sa,. 2120/0 —
1009 —. de 1839 1063/..
Met. 107 17.
S0 /o Anl. de 183A 13A.
Bank- Actien 1516.
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 3. Jüni. Im Schauspielhause: Die Rosen des Herrn von Malesherbes, laͤndliches Gemälde in 1 Akt. (Herr von Heidewaldt Peter, als Gastrolle Und: Der Oheim, Lustspiel in 5 Abth. (Herr von Heidewaldt: den Ba— ron von Löwenberg, als Gastrolle.) — Donnerstag, 3. Juli. Im Schauspielhause: Die selt⸗ same Wette, Lustspiel in 1 Akt. Und, zum ersten male wieder⸗ holt: Der' reiche Mann, oder: Die Wasserkur, Hriginal— Lustspiel in 4 Abth., vom Dr. C. Toͤpfer.
König städtisches Theater. . Mittwoch, 3. Juli. Eilfte große Vorstellung der akrobatisch⸗ athletischen Gesellschaft des Herrn Michael Averino aus Rom, in 3 Abth. Vorher: Die Brandschatzung. Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. (Neu einstudirt. (Herr Simon, vom Theater zu Posen: Major von Thurneck, als Gastrolle) Donnerstag, 4. Juli. Die Schachmaschine. Lustspiel in Akten, von Beck. (Herr Quien, Großherzogl. Hessischer Hofschauspieler aus Darmstadt: Karl Ruf, als erste, — Herr Simon, vom Theater zu Posen: Baron von Wendheim, als
letzte Gastrolle.)
Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 1. Juli 1833. Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf.; große Gerste è1Riöir 2 Sgr. 4 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch ! Rihir. Zu Wasser: Weizen (welßery 2 Rthlr. 20 Sgr., und 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rihlr. ? Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch i Rtblr. 35 Sgr; große Gerste 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf.; fleine Gerste 1 Rthlr.; Hafer 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) Rihlr. 10 Sgr. Sonnabend, den 29. Juni 18539. Das Schock Stroh 8 Rthir., auch 6 Rthlr. 28 Sgr. Der Cent⸗ ner Heu 1 Rthlr, auch 20 Sat.
Verantwortlicher Redacteunr Arnold. 2
Gedruckt bei A. W. Hayn.
ö
Bekanntmachungen.
Rothwendiger Verkauf. Königl. Kammergericht in Berlin.
Das im Thiergarten Sub Rr. 2 belegene Zelt— Etablissement, wovon das Grundstllck auf 24,z99 Thlr. 8 sgr. I pf. und das mit zum Verkauf gestellte beweg liche Inventarium auf 1635 Thlr. 23 sar. 6 pf., zu. sammẽn also auf 26 035 Thlr. 1 sgr. 7 bf. abgeschätzt worden, soll zufolge der nebst Hpothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare
am bp. Sftober 1839, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtssielle subhastirt werden.
O'Brien,
Bekanntmachung.
Zur Nachfuchung der Publication des von der ver ehdlichten Raschmacher Pick, gebornen Gleven, bei dem inzwischen aufgelösten Reumärkischen Landvoigteigerichte in Schievelbein zufolge Dekrets vom 4. Februgr 1785 niedergelegten Testaments, werden die unbekannten Erben derselben hiermit aufgefordert, sich vom Tage dieser Bekanntmachung an binnen sechs Monaten bei dem unterzeichneten Sber-Landesgerichte zu melden, wsdrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der Bestimmung §. 215 sed. Tit. 12 Thl. I des Allgemeinen Landrechts gemäß verfahren werden wird. —
Frankfurt a. d. O., den 21. Juni iss.
Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.
Avertissement. Nachbenannte Verschollene; ; 1) die unverehelichte Friederike Aune Katharine Sa⸗ lomon aus Grönjngen, geboren den 19. Jannar 1767, Tochter des verstorbenen Einwohners Jo⸗ hann Georg Salomon daselbst, 4.
2) die unverehelichte Marie Justine Christine Zent⸗ ner oder Centner, geboren den 15. Jaunar 1720, Tochter des am 8. Angust 1791 zu Gröningen verstorbenen Wirths zum Gasthofe daselbs — der Kronpriu; genannt — Johann . Zentner und dessen am 11. Jun 1895 9 eichfalls verstor⸗ benen Ehefrau Wilhelmine Marie (fälschlich Doro— lhee genannt) Zentner aus Halberstadt,
welche beide Personen bereits verstorben seyn sollen, deren Tod aber nicht hat nachgewiesen verden köunen, so wenig als über ihr Leben
Branke.
geborue Obervns oder Obereyns
6) deren Sehn Andreas Friedlieb Leckert, von welchen der Erstere, geboren zu Croppen⸗ stedt den 19. Dezember 1779, am 30. März Johann Gottfried Leckert und dessen am 30. Januar 177A verstorbenen ersten Ehefrau Doro⸗ shee Marie Elisabeih Kollmann im Jahre 1791 Croppenstedt verließ, um in die Fremde zu gehen, mit seiner Ehefrau zurückkehrte, welche, angeb⸗ lich aus Cork in Irland gebürtig, Dberyns, bald Sberevns genannt wurde und am 15. August 1804 in Croppenstedt mit einem Sohne niederkam, der in der Taufe die Ramen Andreas Friedlieb Leckert empfing, worauf die ganze Familie J wieder verlassen hat, um nach Irland zurück⸗ zukehren, woselbst ) zu ermstteln gewesen ist und auch sonst feiner von ihnen von seinem Leben und Nachricht gegeben hat, so wie deren unbekannte Erben und den hiermit aufgefordert, sich innerhalb neun ten, spätestens aber in dem den 9. Januar 1849, vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗-Assessor Eammerer an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Termine in Per—⸗ son oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte oder schriftlich zu melden und von ihrem Aufenthalte oder Aufprüchen Auskunft zu geben, widrigenfalls diesel— ben für todt erklärt und ihr Vermögen den sich als ihre nächsten Erben legitimirenden Personen wird zu— gesprochen werden. (Groß-Oschersleben, den 12. März 1839. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.
Bekanntmachung. Der, Rr. 92. pag. 386 d. B., der frühern Inser— tion des Land- und Stadtgerichts zu Groß-Oschers⸗ leben, betreffend die Vorladung mehrerer Verschollenen, ad Rr. A Erwähnte, heißt Groß⸗-Oschersleben, den 18. Juni 1839. Königl. Land- und Stadtgericht.
Rothwendiger Verkauf.
wohl richtiger Hand verkauft werden,;
vor demselben der — Sohn des dort
786 verslorbenen Schneiders Kulm in
1 * . E z . — Allgemeiner Anzeiger für die reußischen Staaten. Die Kaufbedingungen können h zu jeder Zeit in dem Büreau des unterzeichneten Justiz⸗Din dorf gedruckt. Kom missarius und Notarius in Kulm eingesehen, auch Kontrakt sofort abgeschlossen und die Güter jeden Augenblick übergeben werden. Westpreußen, den 18. Juni 1839. Der Juftij⸗Kommissartus und Notarius Neumann.
Aristophanes ist nach der letzten Durchstcht von W. Die trefflichsten Uebersetzungen wurden berücksichtigt und da geändert, wo sie von dem jetzigen Griechischen Texte abwichen.
Die Uebersetzung der nach der vollständigen Aus⸗ gabe von W. Dindorf gedruckten Fragmente ist von C. P. M. Longue ville.
Dle Fragmente des Menander und Philemon find von Düb ner durchgesehen und mit mehr als hun—
ungefähr . sodann aber im Jahre 1804 Dienst mit zwei Schiffen von kraft. Abfahrt von Regensburg der Monate:
Juni 2, A, 7, 9, 12, Fuli 2, A, 7, 9, 12, Äugust 1, 3, 6, 8, 11,B, 13, 16, 18
bald Johanne
um das Jahr 1806 das Land
— e Tage. ihr Aufenthalt indessen nicht vorstehenden, Zag
Aufenthalt
Erbnehmer, wer— Mona⸗ auf
Vormittags 10 Uhr,
aufwärts in zwei Tagen zurück.
burg, über Nürnberg nach Frankfurt Regensburg, ö Mai 1838. ie
Baverisch⸗Württembergische Don au— Dampfschifffahrt.
60 und 75 Pferde⸗
nach Linz während
14, 17, 19, 14, 17, 19.
Rückfahrt von Linz stets am zu nächstfolgenden der
Die direkte Verbindung zwischen Linz und sowohl durch die Schiffe der Oesterreichischen Gesell schaft als durch täglich abgebende Eilwagen
Die Schiffe legen die Reise stromabwärts in einem,
Ankunft in der Regel 8 Uhr Abends in Regens⸗ von wo täglich um 10 Uhr Abends ein Eilwagen abgeht.
Direction.
dert Versen neuer Fragmente vermehrt worden. Der. selbe hat die metrischen Uebersetzungen von Hugo Grotius, Stephanus und Anderen hinzugefügt und die Lücken durch eigene Arbeiten ausgefüllt.
Außer dem Aristophanes sind bereits in gleich schöner und korrekter Ausgabe von unserer Biblio⸗ thek erschienen: ⸗
Band J. Homeri carmina, zu 3 Thlr. 10 sgr. und Band III. Nenophontis sgripta, zu à Thlr.
Paris, im April 1839. Firmin Didot fréres.
, 2 289. 2, 27 29. 23, 26, 28, 31.
So eben erschien bei G. Westermann in Braun⸗ schweig: . . 6 Wohlfeilste Bibliothek der älteren klassi⸗ schen Romane Englands, enthaltend . die unübertroffenen und unübertrefflichen Meisterwerke Fielding's, Smollet's, Goldsmith's, Sterne's, Swift's u. A. geschmackvollen und vorzüglichen Uebertra⸗
Wien ist
hergestellt.
handlungen, zu haben:
Geheftet
nicht Bruncke, sondern e des Helden uns zur Anschauung
Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn in Berlin (Zimmerstraße Rr. 29) erschien so eben und ist daselbst, so wie in allen Buch—
Hermann, der Cheruskerfuͤrst. Tragödie in 5 Akten von Lu dw. Thebesius. Sy. — Preis 25 sgr. Bei der großen Theilnahme des gesammten Publi- kums am Hermann's-Denkmal hoffen wir nicht ver⸗ gebeus noch besonders auf ein Werk aufmerksam zu machen, das in echt poetischer Weise den Charakter bringt, der jetzt fast in allen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Kreisen mit zu den Gegenständen der Unterhallung gehört. Jedes ferneren Lobes uns enthaltend, verfichern, daß keiner der geehrten Leser das Werk ohne
In ueuen, gungen von Mehrexen.
Herausgegeben von Dr. A. Diezmann. . Unerhört billiger Subseriprionspreis bei schöner tvpographischer Ausstatt ung nur, 10 sgr. pr. Bb. von 10 bis 13 Bogen. Sve. auf schönem ge⸗ glätteten Velinpapier, geheftet in elegantem Umschlag. Ausführliche Prospekte und Subferiptions . Listen sind in allen soliden Buchhandlungen, zunächst in der Stuhrschen, Berlin, Schloßplatz ver. 2, Hohenwegstraße Nr. 4, zu finden.
Kunst Anz ei ge. Nach einem ausgezeichneten Bilde von W atelet: Mühle in der Normandie,
können wir
Potsdam,
ist eine Lithographie von LTempeltei- erschienen, Wow don Probe-Abifricke bei Herrn Kunsthändler Scmhroc— der, Königsstrafsse No. 37, und bei Herrn Bormann,
w p
etwas bekannt
ner, geboren zu 1792, keine ergangen ist,
a) Kari Ernst Friedrich Branke, Sohn des hierselbst verforbenen vormals Wesiphälischen ersten Steuer Aufsehers Johann Georg
18. Mai 1791, welcher
Regimente nach Rußla dem aber keine gegeben hat,
Friedrich — Leckert un
und Aufenthalt seit länger denn 10 Jahren eworden sst, 3) Dorothee Elisabeih Zentner, uneheliche Tochter
der vorerwähnten Marie Justine Christine Zent⸗ Neustadt⸗Beruburg den 17. Mär von deren Geburt an bis jetzt ebenfalls Nachricht über ihr Leben und Aufenthalt
im J
Rachricht von seinem Aufenthalte
geb . 3) der Schneibermesster Andreas Friedlieb auch , =. d dessen Ehefrau Johanne
Branke, geboren den ö. 9 , 5 cant im Wesiphälischen 2ten Linien⸗Infanterie⸗= ö 9j ud marschirt seyn soll, seit⸗
11 sgr. 6 pf.
Guter
nachdem sich
Stadtgericht zu Berlin, Das in der Dresdenerstraße Grundstück des Tischlermeisters Ehefrau, gebornen Schumacher, taxirt zu
am'ili. Februar is ig, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Zwei in Westpreußen, im Kulmer Kreise, 11 Meile von der Kreisstadt Kulm und mit einander gränzende Güter, Aussaat und fast zenboden enthaltend, sollen zusammen oder
unter der Stechbahn, ausgelegt sind, und werden Sub-
nachwirkenden Genuß aus den Händen legen wird. seriptionen auf gute Abdrücke daselbst angenommen.
den 8. Mai 1839. Möge es recht Viele unterhalten und erfreuen!
Nr. 14 und 15 belegene
Methfessel und dessen
6962 Thlr. Se riptorunm Graecorum Bibliotheca Vol. II.
So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun—
en Deutschlands vorräthig (in Berlin bei Wilhelm
Cu fen Behrenstraße Nr. An): . Aristophanis Comoediae
et perditarum fragmenta auctiora et emendatiora. Grace et Latine cum indicihus.
Als Zugabe;
Fraginents inédits d'aneciens poätes grees tirés d'un
Die vor kurzem angekündigten Werke: .
Oderh'eim, L., Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg.
Schäffer, F., Beschreibung und Abbildung einer Vorrichtung, durch welche Sch Sarge und Grabe befreien können. ;
sind bel Unterzeichnetem neu erschienen und bereits an
alle Handlungen Deutschlands versandt. (In Berlin
papxyrus appartenant au Muse royal, avec la eopie zu finden in der Ens lin schen Buchhandlung (Ferd. enkftre de lee papzrus, publiès lle nouveau are Müller, Breite Straße Nr. 23). 9 des additions par M. Letrenn e- G. Wilmfen in Landsberg a. d. W-
Preis der zwelten Abtheilung 2 Thlr. Preis des Ganzen in einem ger. Dftav⸗Bande A Thlr.
soll Schulden halber Taxe und
Verkauf aus freier Hand.
der Weichsel belegene, jedes cirga A00 Scheffel durchgängig den vorzüglichsten Wei⸗ einzeln, je Kaufliebhaber dazu finden, aus freier
Scheintodte sich aus dem.
Berlin, Donnerstag den Aten
Allgemeine
————— —— D
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestäͤt der König haben dem Instrumentenmacher Johann Heinrich Wilhelm Otto das Praͤdikat eines Hof— Instrumentenmachers beizulegen geruht.
Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin von Mecklen burg-Schwerin ist von Ludwigslust hier eingetroffen
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Karl ist nach Kis singen abgereist.
Angekommen: Der General-Major und Commandeur der Kadetten⸗Anstalten, von Below l, von Swinemuͤnde.
Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirk liche Geheime Rath und Kammerherr, von Rebeaupierre nach St. Petersburg. !
Der General-Major und Commandeur der 2ten Landwehr-Brigade, von Below II, nach Stettin.
—
.
2
Nachrichten. .
Rußland und Polen.
— — St. Petersburg, 25. Juni. die Garde⸗Regimenter von hier aus ihren Aufbruch ins Lager vor KrasnojeSelo. Schon auf dem Marsche dahin werden sie ein großes Manoͤver ausführen. — Die Zoͤglinge der Militair— Schulen, welchen sich diesmal auch die Zoͤgltuge des neuorgani— sirten, dem Ministerium der Reichs-⸗Domainen beigezählten Forst— Instituts zum erstenmale anschließen durften, verlassen uns uͤber— morgen, um ein Lager bei Peterhof zu beziehen.
; Diejenigen Bataillone der Garde-Regimenter, welche der feierlichen Eroͤffnung des Monuments von Borodino beiwohnen, werden gegen den I1Iten und 12ten nächsten Monats von hier dahin aufbrechen. Die auf unbestimmten Urlaub entlassenen Krieger, welche den denkwärdigen Feldzügen der Jahre 1812, 13 und 14 beiwohnten, haben von den Gouvernements ⸗Chefs derjenigen Orte, wo sie sich gegenwärtig aufhalten, die gemessene Ordre erhalten, sich direkt von ihrer Heimath aus nach Boro— dino zu begeben, um der solennen Weihe des Monuments bei⸗ zuwohnen. Man spricht von mehreren glänzenden militairischen Revuen und strategischen Manövers, die nach Vollziehung des Hauptakts auf der Flaͤche von Borodino im Beiseyn des Kai— sers und vieler anderen hohen Personen zur Ausführung kom— men werden. —
Von Seiten der Koͤnialich Preußischen Gesandtschaft hier selbst ist den im Russischen Kaiserstaate lebenden Preußischen Un— thanen bekannt gemacht worden, daß, wenn sie als solche ferner— hin angesehen und ihre Staatsbuͤrgerrechte nicht verlieren woll— ten, sie spaͤtestens bis 1. Januar 1842 mit einem Schutzbrief ihrer Regierung sich zu versehen haͤtten. Diesen Schutzbrief könnten sie durch die Gesandtschaft erhalten, wozu aber erfor— derlich, daß sie von der Regierung der Provinz, in welcher sie zuletzt gelebt haben, ein Zeugniß ihrer Herkunft beibringen. In den beiden letzten Jahren hat man in verschiedenen Distrikten unserer Bergwerks-Bezicke am Ural und Altay zehn neue, Goldsand enthaltende Schichtlager entdeckt, von denen einige eine bedeutende Ausdehnung hatten. Von den meisten erbeutete man bei der Waͤsche von 160 Pud Sand 2 bis 21 Solotnik Gold.
In verschiedenen Kantons des Gouvernements Rjaͤsan hat man in neuester Zeit mehrere merkwuͤrdige alterthuͤmliche Sachen ausgegraben, unter Anderen: silberne Scheidemuͤnze in einem ledernen Beutel aufbewahrt, deren Gepräge sich aus den ersten Jahren des 15ten Jahrhunderts herschreibt, also der Epoche, wo Rußland noch unter verschiedenen regierenden Fuͤrsten stand; ferner ein kupfernes Heiligenbild, dessen Griechische J
Zeitungs⸗
ner e, eg.
: Inschrift 2 daß es gleich nach Einfuhrung der christlichen Religion e n durch Wladimir den Großen, im Jahre 988, ge— ̃ Die vaterländische Statistik, vor wenigen Jahren bei uns noch ein ganz unbegrbeitetes, wissenschaftliches Feld, gewinnt jetzt durch tuͤchtige Bearbeiter eine immer groͤßere Enifaltung und wird in kurzem, — wenn sie in diesem Grade vorschrei— tet . bald über die Statistit des ganzen kolossalen Kaiserstaats genuͤgendes Licht verbreiten. Von mehreren einzelnen Gouver— nen ht des Reichs besitzen wir bereits treffliche statistische Werke, So eben verläßt auf Hoöͤchsten Befehl die Presse: statistische Beschreibung des Gouverneinents Sakatoff von Leo? poldoff. Unsere kritischen Tagesblaͤtter zollen diesem Werke wegen der kritischen und lichtöollen Darstellung einstimmiges Lob. Die statistische Section des Ministeriuns des Innern giebt ein besonderes Wert, unter dem Titel., Materialien fur die Statistik Rußlands, heraus. Bereits ist der erste Band mit einem Atlas und mehreren Zeichnungen erschienen Da es in der letzten Zeit häufig vorgekommen daß Gen⸗ darmen auf ihren Posten, besonders bei zahlreichen Volts⸗Ver⸗ sammlungen, Paraden z. beleidigt worden sind, so ist eine Kai⸗ serliche Verordnung erschienen, der zufolge alle Gendarmen den Schildwachen gleichgestellt werden, und sollen diejenigen herr— en, , . Bedienten ꝛc., die in der Folge n eisungen der Gendarmen sich wi . ae, n. nn, n men, selgzensmmen und as Provinzial-Gesetzbuch fuͤr die Deutschen vinzen, welches unter der Leitung der , 1 und von Daschkoff ausgearbeitet wurde, ist nunmehr vollenden und nachdem es der Reichs-Rath gepruͤft, ist es von Sr. Ma— jestaͤt dem Kaiser sanctionirt worden.
Garde⸗
Fuͤrst von Wittgenstein ist wieder von hier abgereist.
wurden
Odessa, 18. Juni. Se. Durchlaucht der Feldmarschall
Warschau, 28. Juni. Die hiesige Regierungs- Zei— tung enthalt folgende Bekanntmachung:
; „Einige junge Leute, aus den Königreich Polen und aus dem Gebiet der Siadt Krakau gebürtig, die auf der Untversität Krakau studirten, ließen sich von Emissaren der revoluticnairen Propaganda aufregen und beschlossen, im Königreich Polen einen Verein nnter dem Namen „Bund der Polnischen Nation“ zu begründen, der den Um, sturz der bestehenden Regierungsform zum Ziel hatte. Durch Bethörung und Vorspiegelung wußten sie mehrere Personen, größ⸗ tentheils aus der Jugend, in diesen Verein bigeinzuziehen; doch ihre Pläne im ersten Aufkeimen eutdeckt; die Unter—
suchung brachte die Zwecke des Vereins und die Umiriebe seiner Mit⸗
Gestern begannen
nächstiger gens-Confiscation:
Finanzen,
. Die Rädelsfübrer warden vor ein Krüegsge— richt gestellt. Der von diesem Gericht gefällte Uriheils spruch verhängt über jeden der Schuldigen die verdiente Strafe. Der Over-Befehlshaber der aktiven Armee, Staithalter des König reichs Polen, General Feldmarschall Fürst von Warschau, Graf Pas⸗ kewitsch von Eriwan, hat, zufolge dieses Richterspruchs und kraft der ihm von Sr. Majestät verliehénen Gewalt, die Urtheile gegen die Verbrecher bestätigt, kraft deren verurtbeilt find: ) Zum Verlust aller Standesrechte, zur Verbannung nach Sibirien auf schwere Arbeit und un bestimmte Zeit nnd zur Vermögens⸗ Confiscattonz; Gustav Ebrenberg, aus der Stadt Warschau gebür⸗ lig, von nicht adliger Herkunft, als Stifter des hiesigen Vereins, in welchen er Andere bereinzog und d fen Grundsätze er eifrig verbrei⸗ tete. Alexander Wenzvk, aus der Stadt Krafau gebürtig, von adli—
glieder an den Tag.
ger Herkunft, als Leiter des erwähnten Vereins, in welchen er viele
Mitglieder aufnahm und dessen Grundsätze er unter den Handwerkern, cůlern und sogar unter der Armee zu verbreiten suchte. 2) Zum Verlust aller Standesrechte, ju fünfjähriger Berdan— nung nach Sibirien auf schwere Arbeit und dem— Ausiedelung daselbst, so wie zur Vermö— en fi. der Schlachtschiz Karl Podlenm ski, aus Kratau gebürtig; der Applikant bei der Regierungs-Kommission der Konstantin Sawiczewski; der Applikaunt beim Kriminal— Gericht der Gouvernements Masovien und Kalisch, Michael Olszewski;
der Applikam bei demselben Gericht, Michael Geuszecki; der Applikant bei der General-Post-Direction
r 8 —⸗ Diree des Königreichs Polen, Alexander Krajewski; der Kanzelist bei der Regierung des Gouvernements Au⸗ gustowo, Engen Zmijewski; der Applikant beim Warschaner Civil⸗
Tribunal, Marcell Brochockti; der Dolmetscher bei der Kommandantur
der Stadt Warschan, Wladislaus Rabcewicz, und der Sindent an
der medizinisch⸗chirurgischen Akademie von Wilna, Anton Walecki.
Die gegen den Verbrecher Stanislaus Moroziewicz, Äpplikant bei der
General- Proturatur, erkannte Strafe ist aus Rücsicht auf sein auf⸗
schwere Arbeit verwandelt worden.
richtiges Geständniß vor Gericht, aus fünfjäbriger, in bloß zweijchrtge ̃ — 3) Zum Verlust aller Stan⸗ desrechte, zur Verbannung nach Stbirien und dortiger
Ansiedelung, so wie zur Vermögens-Confiscation: Mitglie⸗
der des Vereins, welche die verbrecherischen Grundsätze desselben angenom— men, aber nicht Andere zum Eintritt in den Verein verleitet haben: der
wollte.
Buchhalter bei der Regterung des Gouvernements Augunstomo, Onu—
frius Swierczewski; der Rechnungsführer bei derselben Regierur Gratian Luboracki, und der i fh Lucian Dm Tm erf, selben Strafe ist der Privat-Lehrer Prawdomom Mieczpslaus Wor— zolowski verfallen, der zwar nicht Mitglied des Vereins wurde, aber doch in Verbindungen mit demselben stand, seine Grundsätze thätlg zu verbresten bemüht war und selbst einen anderen Verein begründen wollt I Zur Verbannung nach Sibirien und dortigen Aufenthalt, ohne Verlust der Standes-Rechte und ohne Bermögens-Confiscation: Mitglieder des Vereins, die aus Leichtsinn in denselben eintraten, aber Niemanden zum Anschließen in diesen Verein verleiteten: der Applikant beim Civil-Tribunal des Gouvernements Masovien, Michael Lempicki; der Applikant beim Ci⸗ vil Tribunal des Gouvernements Masovlen, Alexander Bielinski; der Applikant bei dem General- Prokurator des Appellations Gerichts Karl Balinsfi; der Applifant bej der Polnischen Bank, Kari Ezerniawski; der Applikaut bei derselben Bank, Ludwig Keinarsti; der Schüler des Warschauer Gymnasiums, Roman Cschowski; der Applilant bei der Regierungs-Kommission des Innern, Adolph Schütz; das Mitglied eines ähnlichen Vereins in Krakau, der mit dem hiei⸗ gen Verein in Verbindung stand, frei praktizirender Arzt Alexander Ratold, und der Schiller des Warschauer ECymnasium?, Hoppolvt Krivwicki, der zwar nicht Mitglied des Vereins, aher doch unit desfen Grundsätzen bekannt war, sie zu verbreiten suchte, seinen jüngeren Bruder Johann Krzvwicki nebsi Wyrspkowsfi eben dazu bewog und mit diesem Wyrzvkoweki zusammen rinen besonderen Verein begrün— den wollte. ) Zu einjähriger Einsperrung in die Kasemat⸗ ten einer Festung, ohne Berlust der Srandesrecste und ohne BVermögens⸗Eoufiscation aber mit Stellung unter polizeiliche Aufsicht: der Applifant bei der Regierung des Gon— vernements Warschau, Johann Krzpwicki, der zwar seinem Bruder Hippolyt und dem Lehrer Wyrzykowski bei ihren Plänen behülftich war, aber wegen seines noch ganz jungen Alters, denn er zählte da⸗ mals erst 15 Jahre, nicht zum Theilnchmer gemacht wurde. Außer— dem verurtheilte Se. Durchlaucht der Füist Feldmarschall, nach Durchsicht der ersten Uutersuchung, einige minder Schuldige zu mil— deren Strafen, nämlich den Applikanten beim Appellations⸗-Gericht Michael Kaminski, und den Applikanten heim Zuchtpolizei⸗ Gericht. Bonaventura Daniszewski, die angellagt waren, eine Auseinander⸗ setzung der Grundlagen des geheimen Vereins von Seiten Etrenberg's und Wenzf's mit angehört, verbotene Werke gelesen und die dem o kratischen Grundsätze getbeilt zu haben, zu einjähriger Einsperrung in die Kasematten der Festung Zamosc, und den Applikanten beim Ei— vil Tribunal des Gouvernements Podlachien, Alexander Baoft wakt, der angeklagt war, die demokcatischen Grundsätze mit angehört und gelesen auch eidlich versptochen zu baben, daß er Alles, was er gehört geheim halten wolle, zu achtmonatlicher Einsperrung ebendaselbst.“ ; Der General der Infanterie und Corps-Befehlshaber Kaissaroff ist von hier nach Brzesc Litewski abgereist.
Frankreich.
Pairshof. Sitzung vom 28. Juni. Herr Dupont erhob zuerst gegen die Disjunction der Angeklagten Einspruch, und stuͤtzte sich dabei auf die Ansicht des Herrn Dupin, die dieser als Praͤsident der Deputirten-Kammer bei Erörterung des Dis junctions⸗Gesetzes ausgesprochen hatte. Eben so fuͤhrte er das Urtheil des Pairshofes an, das dieser im Prozesse des Grafen Montalembert und Lacordaire's gefallt hatte. Der Red⸗ ner warf dem General⸗Prokurator vor, daß er die Konnexitaͤt mit der Untrennbarkeit verwechsele. Eine Thatsache sey un⸗
trennbar, aber die Konnexitaͤt setze mehrerr Thatsachen voraus, und es sey lächerlich, die Konnexitaͤt einer Thatsache mit sich selbst zu behaupten. Man konne wohl zwei Thatsachen von einander trennen, aber nicht auch wieder jede derselben. Es
gäbe freilich Ausnahmen; so habe man durch das Gesetz vom September 1835 das Prinzip der Untrennbarkeit beschränken zu muͤs⸗ sen geglaubt aber auch dieses sey nur auf einen Fall anwendbar, aus
den Fall der Rebellion. Wenn namlich mehrere desselben Verbrechens Angeklagte sich im Verhoͤre selbst der Rebellion schuldig machten, so könnten sie in Abtheilungen vor verschiedene Assisen⸗Gerichte
gebracht werden. vom September 1835 die Trennbarkeit der Instruction.
In keinem Falle gestatte indeß das Gesetz Es
berechtige nur zur Trennung der Urtheile. Auch habe in Folge
/
des Gesetzes von 1835 der Pairshof nicht die Kategorieen ge⸗ trennt, nicht einen Angeklagten von Lyon von einem Angeklag— ten von Lyon, oder einen Angeklagten von Luͤneville von einem Angeklagten von Luͤneville geschieden. Dagegen behauptete der
General- Prokurator, auf die Attentate vom 12ten und
Iten Mai ware die Konnexität anwendbar und dieselben, ihrem
Wesen nach, trennbar. Das Gesetz stelle nicht einmal nothwen⸗ dig Gleichzeitigkeit der Instruction und der Debatten für ein einziges und untheilbares Verbrechen fest, sondern die Bestim— mung daruͤber bleibe dem Ermessen des General ⸗Prokurators und des Praͤsidenten des Pairshofes uͤberlassen. Der General— Prokurator schloß seine Rede mit den Worten: „Große Ver brechen sind begangen worden und haben alle Bürger in Be⸗ stuͤrzung versetzt. Zahlreiche Opfer sind gefallen, die Gesellschaft fordert ungesaͤumte Gerechtigkeit zur Unterdruͤckung dieser Ver⸗ brechen und zur Verhuͤtung ähnlicher Vorfaͤlle.“ — Der Pairs⸗ hof zog sich hierauf in den Berathungssaal zuruck, um uͤber diese Praͤjudizfrage zu entscheiden. .
Deputirten- Kammer. Sitzung vom 27. Juni. Nachtrag) Bei Gelegenheit der Kredit- Forderung uͤber die Afrikanischen Besitzungen aͤußerte Herr Desjobert: „So lange wir im Besitze Aftika's sind, hat man uns bestaͤndig vorgewor— en, daß man die Kolonie nicht ihrer eigenen Leitung uͤberlassen habe. Seit der Verwaltung des Marschalls Valse ist dies nicht mehr der Fall. Ob das Land sich aber unter der Herr⸗ schaft der Freiheit besser befinde, ist eine andere Frage. Der Marschall Clauzel hatte für die Besetzung der ganzen Regent— schaft 30, 00 Mann regelmäßige und 5006 unregelmäßige Trup⸗ pen gefordert, und jetzt werden fuͤr die Halfte der Regentschaft 3,0 Mann verwendet.“ Auf diese Aufstellungen beschrankte sich indeß der Redner nicht, und entwarf das trübste Gemalde von dem Zustande der Afrikanischen Besitzungen mit der Nutz⸗ anwendung, daß man dieselben baldmsͤglichst aufgeben moͤge. Der Krieg sey unvermeidlich, die Colonisation schreite nicht vorwärts und sey eine wahre Mystification. Der Handel wolle nichts bedeuten. Die Einfuhren beliefen sich auf z3 Millionen, die Ausfuhren auf 1 Millionen. Mit einem Worte“, sagte er, „die Besetzung Algiers koster 30 Millionen jahrlich; das ist der Ertrag der Salzsteuer. Ware es nicht besser, Algier aufzugeben und die Stenler abzuschaffen?⸗ Der Schatz wird dabei nichts verlieren, das Volk aber gewin⸗ nen.“ Der Redner kam sodann auf das neu errichtete Bis— thum in Algier zu sprechen, und sprach dabei die Befůrchtung aus, daß sich, wie in den ersten Jahrhunderten des Ehristen⸗ thums hier wieder 300 Bisthümer erheben möchten. Damals seyen freilich nach dem Zeugnisse des heiligen Hieronimus die Bischoͤfe arme Pfarrer gewesen, jetzt dürften sie aber wohl nicht mehr so bescheidene Ansorderungen machen. Der ganz? Gesetz Entwurf wurde hierauf mit großer Majoritaͤt ange— nommen. ;
Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 28. Jun! Der Marschall Clauzel entwickelte eine Proposition, . auf die Offiziere, welche in Folge der Ordonnanzen vom 5. Fe⸗ bruar 1823 und 8. Februar 1829 in Ruhestand versetzt worden waren — Herr Teélemague Guilhen bekämpfte die selbe und fuͤhrte dabei an, daß diese Entschaͤdigungen sich aut ohh, 060 Fr. belaufen wurden. Aber auch abgesehen davon haͤtten . seiner Meinung nach, die im Jahre 1815 und in dem ersten Jahre der Restauration verabschiedeten Offiziere ungleich großere Anspruͤche auf die Beruͤcksichtigung der Kammer. Der Tonseils-Praäsident schlug vor, bloß zo, 000 Fr. als Huͤlfs leistung anzuweisen. — Die Proposition wurde indessen nicht in Berathung gezogen. — Hierauf ging die Kammer zur Erörterung, des Gesetz⸗ Entwurfs über eine Kredit- Forde— rung von 416,007 Fr. zur Vermehrung der Munizipal Garde über. Vermoͤge des ersten Arkikels wird dem Kriegs Minister auf das Jahr 1839 ein außerordentlicher Kredit von 195,00 Hr. als Subvention fuͤr die Stadt Paris bewilligt merden. Dem 2. Artikel zufolge, soll diese Subvention, welche für ein ganzes Jahr 1,187,596 Fr. betragt, nur gegen Belegung der Unterhal— tung von 1552 Mann über den jetzigen Efekteo⸗Bestand hingus, ausgezahlt werden. Der Gefetz Entwurf murde mit großer Ma— sorität angenommen. An der Tageserdnung war sodann die Erörterung der Proposition des Herrn Chapuis Montlapille, wegen Versetzung der sterblichen Ueberreste der Juli-Opfer in die' unterirdischen Raume der Julissule. Das Resultat der Ab⸗ stimmung war bei Abgang der Post noch nicht bekannt.
Paris, 28. Juni. Durch eine Königl. Ordonnanz ist das Zu⸗ sam mentreten der Arrondissements Raͤthe auf den 21. Juli festgesetzt.
Madrider Zeitungen vom 21 sten berichten, daß der Herzog von Nemours am 1Iten in Cadix angekommen war, wo er einige Zeit zu verweilen gedachte. Am I3ten wollte er inkognito einen Besuch in Sevilla abstatten.
Die erste Sitzung des Pairshofes bot Gelegenheit, das Aeußere der Mai. Angeklagten näher zu betrachten. Größten theils sind dieselben junge Leute von sanftem Aussehen, welche man für nichts weniger als Verschwoͤrer halten wurde. Barbes
allein hat etwas Männliches in seinem Ausdruck und etwas