; Es ist entschieden, daß Reschid Pascha nicht nach Konstan⸗ tinopel zurückkehren, sondern in einigen Tagen abgehen wird.
Die „Vigie
nach London
Nachricht von der
de Dieppe“ bestaätigt die — 41 eines Eng⸗
Einschiffung mehrerer politischer Fluͤchtlin Unter den Entflohenen
ge an Bord , soll sich auch Blanqui London angekommen
er sich in London
lischen Schiffes. befunden haben, und am 26. seyn, obgleich es schon lange vorher
Die Herren Charles Laf ben den Mitgliedern der Kan ster der offentlichen Arbeiten, von Paris nach Rouen zufolge, welcher diese Ein alle Mittel zur Ausführung die Theilnahme Die Bahn, Evreux und
Blouet und Compagnie ha⸗ Eingabe an den Mini— wegen Ausfuhrung der Eisenbahn Ebene mitgetheilt. Dem Briefe gabe begleitet, haben die Unternehmer Bereiischaft, und sie bedauert des Auslandes hatten in Anspruch weigungen nach Meu⸗ lbeuf erhält, wird bei St Germain muͤnden, wodurch der von 5 Millionen und drei Jahre Ar— d. Uebrigens verlangt die Gesellschaft weder eine Garantie der Zinsen, und sie versichert daß sie es ohne Neid mit ansehen wurde, wenn man guͤnstigungen anderen Unternehmungen zuwendete, die minder zuverlaͤssig wären,
Der „Constitutionnel“ behauptet richt der Kommisston der Deputirten⸗ Kammer r Pairs / Kammer angeno Ehren ⸗Legion beauftragt ist,
nur, daß ste nehmen muͤssen. e lan, Andelys, Lanviers, Aenieres in die Bah Gesellschast ei beit erspart wir Subvention, noch eine
ne Summe
als die ihrige. es erhelle aus dem Be⸗ welche mit der mmenen Gesetzes daß das pro ⸗ d Girod (de dieses Ordens ertheilt hätten.
Prufung des von de uͤber den Orden der visorische Ministerium der Herren I' Ain) neunhund ert Decorationen
Thalberg wird im Laufe dieses Monats aus St. Peters⸗ burg hier erwartet.
Die von der Deputirten⸗Kammer beliebte Vertagung der Ersrterung des Budgets wird von den igste angegriffen. lvolleres als dies Votum giebt, auf welche man dasselbe gestuͤtzt hat. , sagte Herr Vivien,
Gasparin un
Zuckerfrage bis nach meisten Blättern auf das heft „Wenn es etwas so sind es die Gruͤnde, Das Uebel ist einmal geschehen““ wir brauchen uns also in diesem Jahre nicht mehr um “““ Also durch das Uebermaß der durch Regierung und der Kammer herbeigefuͤhr⸗ einen Beschluß zu rechtfertigen, welcher die verderblicher machen muß. Eben weil in diesem Jahre muß man schleunigst darauf den⸗ ächsten Jahre wiederhole. ein Gesetz erlassen wird, was Die Kolonieen werden, und die Gouver⸗
Die Presse
dasselbe zu kümmern. die Sorglosigkeit der ten Uebel sucht man Felgen dieser Sorglosigkeit noch Ist das nicht ein grausamer H ein großes Uebel geschehen ist, ken, daß sich dasselbe nicht im n naͤchsten Jahre wird aber, bevor schon geschehen ist, wieder eintreffen. wegen Ueberfuͤllung des neüre genöthigt seyn, kuͤrzlich ergriffenen, zu entscheiden. darum sagen, daß wir uns keine Sorge verkuͤndeten Unglücksfälle schon eingetroffen sind licher Weise àußert sich der Commerce ngnißvolles Votum abgegeb nicht berechnet hat.
Interessen haben zu befürchten ein Jahr verlängert werde.
Kammer eine so wichtige Frage in Die Anhänger der
Marktes, untergehen, sich fuͤr ähnliche Maßregeln, wie die Wird man dann wie— machen sollen, weil die 7“ — In aͤhn⸗ Die Kammer hat dessen Folgen sie wahr⸗ Imaritimen und Kolonial— daß der Status quo noch um ie ist es nur möglich, daß die einigen Minuten hat ent- einheimischen Zucker⸗Fa⸗ brication haben wahrscheinlich alle ihre Krafte aufgeboten, aber sie allein haben die Vertagung nicht zu Stande leider nur zu zahlreichen in der Vertagung nur use zuruͤckzukehren.“ — Die „Presse“ anz entschieden, da—⸗ Journal des Debats“ daß die Kammer die Eröͤrterung und dem Aus— Auch das letztere Blatt spricht ie Zuckerfrage“, st verhangniß⸗
scheiden können?
durch die ten unterstuͤtzt, welche sehen, früher nach Ha haͤlt die Vertagun gegen geben der „ noch der Hoffnung Raum, dieses Gesetz⸗Entwurfs zwischen dem Einnahme gabe Budget vornehmen werde. sich entschieden gegen die Vertagung aus. „ Status quò nicht; derselbe i verhaͤngnißvoll fuͤr unsere Marine, ver⸗ dem durch die direkte Ausfuhr Millionen ent⸗
Zuckerfrage fuͤr g mmerce“ und das „
sagt es, „verträgt den voll fär die Kolonieen, haͤngnißvoll fuͤr den Schatz, aus den Kolonieen eine Einnahme von mehreren Auch den Runkelruͤben⸗-Zucker⸗Fabrikanten kommt denn in Erwartung eines neuen Gesetzes muͤssen roduction beschraͤnken.⸗“
Das Journal de sie von der Regierun
zogen wird. er nicht zu gute,
Paris giebt die Eisenbahnfrage, wie . hingestellt worden ist, folgendermaßen an: „Mehrere Gesellschaften sind durch Berechnungen, an de, ren Richtigkeit sie glauben mußten, so wie durch den ersten Aufschwung der allgemeinen Be Erkaltung trat, getauscht worden und befinden sich Will mah ihren Untergang herbeiführen? Will man mit An⸗ ung des strengen Nechis ihre Caution einziehen? Kann man es ohne Ungerechtigkeit thun, wenn die Gesellschaften durch der Regierungs⸗Ingenieure irre gefuͤhrt worden Anwendung des strengen Rechts politisch und nicht dadurch faͤr immer die Anlegung Dies sind die praktischen hervorsprin⸗— Gesetz⸗ Entwurf ange⸗ erade größtentheils unbeantwortet geblie⸗ (des Bébats zußert sich folgen⸗ artigen Stand der Eisenbahn-Angele⸗ heiten der Gesellschaften entspringen Einmal sind die Kapitalien nicht eglaubt hatte, und sch geworden. Will man die uß man diesem doppelten offten die Minister, durch des Bau⸗Sy⸗ glich aber, indem sie die ch spaͤter zu bewilligen⸗ as System der Regierung zie fich nicht leugnen läßt, aber adel erhaben? inien auf die
eisterung, an deren Stelle bald jetzt in Noth.
die Anschläge
von Eisenbahnen welche durch den regt werden und die ben sind.“ — Das dermaßen uber den gegenw ten: „Die Verlegen lich aus zwei Ursachen. vorhanden, wie die Kapitalisten mißtraui Gesellschaften wieder aufrichte Uebelstande entgegenarbeiten. Bewilligung eines Aufschubz Tarife zu bewirken egierung in e . etz zeigten. idersprüche hervor, wie sie welches System wäre wohl über jeden schwächste Seite desselben ist, Dimensionen von Luxus Aber diese Herabsetzung ist nur sche nicht fuͤr die Zukunft verpflichtend. aber die Vorschläge der nigen, die Eisenk pin oder des Heri
man anfangs
so .
eränderun stems wie der Unterstuͤtzung der Weise in der
aß es die großen und Vergnugungsbahnen her inbar und durchaus dem Falle b bescheiden sie auch seyn
ystem des
gierung, wie weite ais da. Systen llault, denn selbst unter de
n * illault und
her zu nichts.
798
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗ Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 4. Juli. Lord Strang ford bemerkte, er habe mit Bekuͤmmerniß und Ueberraschung in den oͤffentlichen Blaͤt⸗ tern ein Schreiben gelesen, angeblich vom Franzoͤsischen Kensul zu Montevideo an den Englischen Konsul zu Buenos ⸗Ayres
Ef. das vorgestrige Blatt der St. Ztg.), welches die Absicht der Franzoͤsischen Regierung ankuͤndigte, die Blokade, welche vor
letzterem Platze nun schon nahe an 16 Monate . habe, des Schlosses zu beziehen, damit ihre Kinder, wenn sie die
längs des ganzen der Regierung von Buenos Ayres zustaͤn⸗ digen Kuͤstenstrichs auszudehnen. Dieser Kuͤstenstrich habe eine Ausdehnung von z000 Englischen Meilen, es sey daher unmsg⸗ lich, daß die angekuͤndigte Blokade etwas Anderes als eine Papier⸗ Blokade seyn konne. Er wuͤnsche zu wissen, ob die Regierung irgend eine offizielle Lunde davon habe. Lord Melbourne verneinte dies, worauf Lord Strangford anzeigte, daß er naͤchsten Dienstag eine Petition der Londoner Kaufleute uͤber diesen Gegenstand
einreichen werde. Hierauf war die Einbringung des Ausschuß⸗
Berichts uͤber die Jamaika-Bill an der Tagesordnung. Zunaͤchst
stellte der Graf Harewood geradezu das Ersuchen an Lord
Melbourne, die Bill zuruͤckzunehmen, da er jetzt einsehen muͤsse ᷣ ; a . ö die fuͤnf einzelnen Parlaments⸗Wahlen, welche seit dem letzten
wie sehr dieselbe dazu beitragen werde, Unzufriedenheit in Ja—⸗ maika zu erregen. Als nun aber hierauf unmittelbar keine Ant⸗
die zweite Kiausel der Bill, welche dem General“ Gouverneur
die Macht zur Prolongirung der auf die Geld-Angelegenheiten
der Kolonie bezuͤglichen Bills ertheilt, in der Form, daß der sel⸗ ben eine Bedingung angehaͤngt werden sollte, wodurch diese Vollmacht ganz' vernichtet worden waͤre. Er ging dabei von dem Grundsatz aus, daß es das Hauptvorrecht der Englander sey, nur mit ihrer eigenen Einwilligung be— steuert zu werden. Lord Melbourne erklaͤrte nun, daß er die Bill nicht aufgeben und auch die Streichung jener Klau⸗
sel nicht genehmigen wolle; eben so äußerte sich der Marquis
von Rolmanbh, worauf das Amendement Lord Brougham s
ohne Abstimmung verworfen und die dritte Lesung der Bill
auf den folgenden Abend angesetzt wurde. Die zweite Klausel
drei uͤbrigen Klauseln sind nur von sormeller Beschaffenheit. So
wie die Bill jetzt abgefaßt ist, verleiht sie dem Gouverneur und
seinem Rath zwar die Vollmacht, diejenigen laufenden Gesetze zu erneuern, welche in Folge des legislativen Interregnums in Jamaika abgelaufen sind, aber nicht die Befugniß, ein neues Gesetz zu erlassen, so dringend dasselbe auch seyn moͤchte.
Unterhaus. Sitzung vom 3. Juli. An diesem Abend beschaͤftigte das Haus sich hauptsaächlich mit einer langen unin— tereffanten Diskussion der Bill uber die öͤbersten Gerichts hoͤfe in Schottland, deren dritte Verlesung schließlich mit 51 gegen 21 Stimmen genehmigt wurde. Die Ausschuß⸗Verhandlungen aber die Talfdurdsche Bill zur Verlaͤngerung der Dauer des schriftstellerischen Eigenthumsrechts wurden abermals verschoben.
Unterhaus. Sitzung vom 4. Juli. Nach einigen Debatten wurde die Bill wegen Prolongirung der dem Gene⸗ ral Gouverneur von Kanada ertheilten außerordentlichen Gewal— ten ohne Abstimmung zum zweitenmale verlesen. Die Debat⸗ ten bezogen sich weniger auf den Charakter und Zweck dieser Maßregei als auf allgemeine Gegenstaͤnde, namentlich auf das Benehmen der Minister, denen Sir G. Sinclair Mangel an Aelternliebe vorwarf, da sie die andere Kanadische Bill und so viele andere ihrer Sproͤßlinge ausgesetzt und verstoßen haͤtten, während sie dagegen sehr große Amtsliebe verriethen. Herr Ch. Buller, Graf Durham's Privat Secretair auf der Mission in Kanada, bedauerte es sehr, daß das Ministerium kein kuͤhneres und entschie⸗ deneres Verfahren eingeschlagen habe. Das Haus verwandelte sich hierauf in den Ausschluß uber die Irlaͤndische Munizipal ⸗Bill. Nach Verlesung der 20. Klausel erhob sich Herr Shaw, um sich derselben zu widersetzen, weil die darin angenommene Qua⸗ lification nicht die beste sey. Die Klausel schlage vor, daß Je⸗ mand sechs Monate an einem Orte ansaͤssig gewesen sey und sechs Monate Steuern entrichtet haben muͤsse. Diesem wider, setze er sich und statt des Census von 8 Pfd. schlage er einen nach der Armen Steuer zu berechnenden Tensus von 10 Pfd. vor, sowie, daß Einer, der zur Wahl zugelassen werde, zwoͤlf Mo⸗ nate an einem Orte ansässig sey und eben so lange vor dem Be⸗ inn der Wahlen seine Steuern gehöͤrig entrichtet hatte. Der i , habe sich als Parlaments⸗Wahlrecht in Eng⸗ and und in Schotiland bewährt und sey daher um so mehr dem von den Ministern vorgeschlagenen Census vorzu— En h. Er wolle dadurch verhindern, daß man dem
igenthum einen eingebildeten Werth beilege. Sein Antrag werhe bewirken, daß man ein hona kde Wahlrecht und nicht ein fingirtes habe. Viscount Morpeth bemerkte hierauf, daß das Ministerium zuerst einen Achtpfund-Census und später den Englischen Wahl⸗Tensus vorschlagen wolle. Bei allen Dis kus⸗ sionen über diefen Gegenstand habe selbst die sogenannte liberale Partei in Irland erklart, sie sey bereit, das Englische oder Schottische Wahlrecht anzunehmen, nur wolle sie nicht, daß eine neue Art von Wahlrecht in Irland eingefuhrt werde. Ob— gleich auch Sir R. Peei fuͤr das von Herrn Shaw vorgeschlagene Amendement sprach, so wurde dasselbe doch mit 104 gegen 34, also mit einer Majorität von 50 Stimmen verworfen; auch ein paar andere unwesentlichere Amendements der Tories fielen durch, und die ganze Bill ging mit ihren 250 Paragraphen unverändert durch den Ausschuß.
London, 5. Juli. Gestern hatten der Köoͤniglich Bayersche Gesandte am hiesigen Hofe, Baron von Cetto, der Britische Gesandte am Belgischen Hofe, Sir G. Hamilton Seymour Und der Britische Gesandte am Niederlaͤndischen Hofe, Sir Edward Disbrowe, bei Ihrer Majestaͤt Audienz. Der Erste und der Letzte beurlaubten sich bei der Koͤnigin vor ihrer Ab reise, und Sir G. Hamilton Seymour wurde Ihrer Majestaͤt nach seiner Ankunft von Bruͤssel vorgestellt.
Lady Flora Hastings ist nicht mehr; sie verschied heute fruͤh um 2 Uhr im Buckingham-Palast in Gegenwart ihrer naͤchsten Verwandten, aller Wahrscheinlichkeit nach als ein Opfer des Grams aͤber die erlittene Schmach. Schon seit zwei bis drei Tagen war keine Hoffnung mehr, sie am Leben zu erhalten. Dir Königin, welche fie auf dem Krankenbett besuchte, hat den Befehl ertheilt, den Buckingham Palast wahrend des heutigen . streng verschloffen zu halten. Die Herzogin von Kent bezelgte ihrem Ehr fl fnieh bis zum letzten Augenblick die zar⸗ teste ir, . und Theilnahme, und auch Ihre Masestät lat es daran nicht fehlen lassen. Man hofft, daß die Hastings⸗ che Famille dieg zu wuͤrdigen wissen und sich dadurch einiger⸗ maßen in ihrem gerechten Schmerz getroͤstet fuͤhlen werde. Die
Königin hatte wegen Lady Flora's Krankheit nicht nur ein gro⸗ ßes Diner aufgeschoben, welches sie der Königin⸗Wittwe zu ge⸗ ben beabsichtigte, aus Besorgniß, daß das Anfahren der Equi⸗ pagen die Kranke beläͤstigen möchte, sondern sie hatte auch in der letzten Zeit alle Musik im Palaste einstellen lassen. Fur die Verwandten der unglücklichen Dame wurden bei Tag und Nacht Zimmer in Bereitschaft gehalten, damit sie zu jeder Zeit in ihrer Nahe seyn konnten, und die Fuͤrstin von Leiningen war von Ihrer Majestät ersucht worden, einen anderen Fluͤgel
Mutter besuchten, nicht die Ruhe der Kranken stoͤren möch⸗
ten. Lady Flora selbst soll sich uͤber diese Ruͤcksichten sehr dank⸗ bar geaͤußert und kurz vor ihrem Tode versichert haben, daß sie
gegen Niemand einen Groll im Herzen hege. Herr Gibson, bisheriges konservatives Parlaments Mit⸗
glied fuͤr Ipswich, der in der letzten Zeit oft mit den Refor—⸗
mern stimmte, hat aus Zartgefuͤhl auf seinen Sitz, den er mit Unterstuͤtzung der Konservativen erworben, Verzicht geleistet, obgleich er von seinen Konstituenten nicht dazu aufgefordert worden. Die Tories wollen nun den Capitain Cochrane fuͤr ihn wahlen lassen. (
Die ministeriellen Blaͤtter machen darauf aufmerksam, daß
Wiedereintritt des Melbourneschen Ministeriums stattgefunden
wort ekfolgte, erneuerte Lord Broug ham seinen Antrag gegen haben, saͤmmtlich zu Gunsten der liberalen Partei ausgefallen
seyen; bei dreien derselben wurde von Seiten der Tories gar kein Kandidat aufgestellt.
Die Gesellschaft der Goldschmiede hat vorgestern Sir Ro⸗ bert Peel zu Ehren ein großes Bankett gegeben. Der Ehren⸗ gast selbst enthielt sich bei dieser Gelegenheit in der von ihm gehaltenen Rede aller politischen Anspielungen, mit Aus⸗ nahme einiger Worte uͤber Aufrechthaltung der Kirche und des Staates. Etwas ausfuͤhrlicher äußerte sich Lord Harley. Er vertroͤstete auf die Zeiten, wo, bei einer Aufldsung des Parlaments, das Volk Gelegenheit haben werde, seine Ansichten kraͤftig aus⸗ zusprechen.
Die Bier-Bill, uͤber welche jetzt im Ausschuß des Unter⸗ hauses verhandelt werd, hat schon einige Abaͤnderungen erlitten,
bildet jetzt, da die erste auf den Antrag Lord Lyogdhurst's ver⸗ die den Absichten Lord Brougham's, von dem die Maßregel im
worfen worden ist, den wesentlichen Theil der Bill, denn die
Oberhause ausgegangen, ganz zuwiderlaufen. Die Meinung, daß die Bierhaäͤuser nicht so verderblich auf die Sitten einwirkten, wie Lord Brougham es dargestellt, zeigt sich als uͤberwiegend.˖ Man scheint die Bewilligung der Bierschank⸗Licenzen der Accise uͤberlassen zu wollen, und nach einer vom Unterhause genehmig⸗ ten Resolution soll fuͤr eine solche Licenz kuͤnftig eine jährliche Abgabe von 5. Pfd. entrichtet wer den.
Da es unzweckmaͤßig gefunden worden ist, die Kanadischen Gefangenen in England vor Gericht zu stellen, so hat die Re⸗ gierung, nach Anleitung des vom Schatzkammergericht gefällten Ur⸗ iheils, ihnen angekuͤndigt, daß, wenn sie persoͤnliche Sicherheit stellten, nicht nach Kanada zuruͤckzukehren, sie freigeben werden sollten.
Die kriegerischen Nachrichten aus dem Orient haben auf die Englischen Fonds nur wenig eingewirkt; es scheint indessen die Meinung zu seyn, daß die Bank-Direktoren den erhoͤhten Zinsfuß fuͤrs Erste beibehalten wuͤrden, besonders da aus Liver⸗ pool gemeldet wird, daß die Baumwollen⸗Inhaber nicht im Stande seyen, die hohen Preise zu behaupten, auf welchen der dortige Vorrath, zum Nachtheil der Manufaktur ⸗Interessen des Landes, seit mehreren Mongten erhalten wird.
Diesen Abend wird der Vierteljahres-Bericht uͤber die Staats-Einnahme publizirt werden, und wie verlautet, so ll zwischen dem gegenwärtigen Quartal und dem vorhergehenden fein bedeutender Unterschied seyn. Das Defizit des laufenden Jahres wird auf nicht volle 900, 000 Pfd. angeschlagen, und wahrscheinlich, so . es, werde man Kron-Laͤndereien ver— kaufen, um diesen Ausfall zu decken.
Ba das Wetter fortwährend guͤnstig fuͤr die bevorstehende Aerndte ist, so war, der geringen Zufuhr von Englischem Wei⸗ zen ungeachtet, nur wenig Begehr danach; fremder wurde zu den Preisen vom Montag festgehalten, doch ging auch darin nur wenig um.
Die Ostindische Compagnie hat heute Depeschen aus Bom“ bay vom 2lsten, aus Madras voni 19ten und aus Kalkutta vom 9. Mai erhalten. Sie sollen die Nachricht von dem Tode Rundschit Singh's uͤberbracht haben. Daß der Schach von Persien die Belagerung von Herat erneuern wollte, scheint sich zu bestaͤtigen. Er soll mit 40, 000 Mann gegen die Festung ziehen und 5009 nach Buschir detaschirt haben. Daß die Bri⸗ tisch⸗Indischen Armee-Divisionen von Bombay und Bengalen sich vereinigt haben und jetzt gemeinschafllich unter dem Kom⸗ mando des General Sir John Keane und unter dem Namen der „Armee des Indus“ agiren, wird bestaͤtigt, so wie auch der Durchzug durch den Bolan-Paß. Man will wissen, daß eine Veraͤnderung in dem Plan der Operationen vorgenommen wor⸗ den sey. Afghanistan sowohl als Sind sollten, wie schon er⸗ wähnt, foͤrmtich unter Britische Ober-Hoheit gestellt und in ihnen eine bedeutende Truppenmacht, angeblich 5000 Mann, unter dem Kommando von Britischen Offizieren unterhalten werden.
Die Erwartung, daß es mit der Chartistischen Agitation bald zu Ende seyn wuͤrde, ist nicht erfuͤllt worden. Im Gegen⸗ . hat dieselbe in Birmingham, wo es am ersten Tage der
iedereinberufung des sogenannten National⸗Konvents den An⸗ schein hatte, als wuͤrde die Sache gar keinen Anklang mehr finden, zu ernstlichen Unruhen, ja zu einem Kampfe mit der bewaffneten Macht gefuͤhrt. Schon am Montag und Dienstag hielten die Chartisten in Birmingham große Versammlungen, die letztere, von etwa 2000 Individuen besucht, unter dem Vor⸗ sitze des bekannten Feargus O Connor. Rach Beendigung der⸗ seiben durchzogen sie in Prozession die Straßen der Stadt und erregten allgemein? lebhafte Vesergnisse. Es lief indeß, wie auch' in einer am Mittwoch stattgefundenen Versammlung, Alles ruhig ab, und erst gestern kam es zu ernsthaften Auftritten. Die Berichte daruͤber lauten folgendermaßen:
„Birmingham, *. Jult, Mitterngschis. Heute Abend sind die Bersammlungen der Chartisten in dem Bullting zur Krisis gekom⸗ men. Um s Uhr, der gewöhnlichen Zeit der Zusammenkünfte, fand eine große Volks⸗Versammung statt. Zur großen Berwunderung des Pöbels ndeß langte ungefähr eine Vterielstunde nachher eine Abthei⸗ lung der Londoner Polijei an und begann sogleich die Häupter zu arretiren und die Versammlung auseiuanderzutreiben. Es ist unmög⸗ lich, in wenigen Zeilen die jetzt entstehende Verwirrung zu beschreiben. Der Pöbel iessiete Widerstand, und obgleich die Londoner Polizei gut dorberestet war und sebr entschlossen in ihrem Auftreten, so führte doch die Ueberzahl der Chartisten und der Umstand, daß dieselben offen⸗ bar zum Widerstande gerüstet waren, eine momentane Niederlage der Polizei herbei. üunefff⸗ zehn Minuten lang war das Gefecht fürch⸗ terlich, und es ist zu besorgen, daß mehr als Ein Individuum tkdi⸗ lich Wunden davon getragen getragen hat. Die Polijei wurde nach Moor- Sir(et zurückgetrieben lud eine Zeit lang fürchtete man, daß dem Pöbel ein von ihm versuchter Angriff auf das Stadt⸗Gefäng⸗
erweise aber langte das Ate Irländische rton an der Spitze und noch zu rechter Zeit an, und die Polizei vor der er nebst der Schützen-Brigade um⸗ sperrten alle Ausgänge. Der Pö⸗ Mehrere von der det, und einer der Juspektoren eine, wie man glaubt
Eine der Magistrats⸗Personen nimmt Vorfall zu Protokoll, weil man seinen Beamte sind schwer verwundet in das
acht worden.
nis gelingen werde. Regiment mit dem begleitet von dem Mayor, um den Cwil⸗Behörden zu Bolks wuth zu retten. ogleich den Bullri h bei ibrem Anrü Londoner Polizei sind sch bat einen Messerstich in d tödliche Wunde veranlaßt hat. jetzt seine Aussagen Tod voraussieht. Polizei⸗Bürcau gebr. „Birmingham, den flnd gesäubert, und das M anbruch, zurückgezogen hindurch versammelt. sonen sind neun nach vor die nee ,, Angriffs auf die Polizei Brigade ist 2 dem P
Sbersten Chatte ern Schole field, ülfe zu komme
ĩ und * ch allen Seiten.
e bekommen, der
Morgens 8 Uhr. ilstair ist heute früh, gleich nach Tages⸗ Der Magistrat war die ganze Nacht BVon den während der Racht arretirten Per⸗ em Gefängniß von Warwick bessiimmt, um n gestellt zu werden, unter der Beamten und der Ruhestörung. Die Schiztzen— olijei Büreau aufgestellt. Leider haben meh⸗ Messerstiche erhalten und andere sind durch Bei einem der Gefan— worden, mit dem die Stiche wahr⸗ Am Anfang der Nacht hörte man und ein Theil der Aufrührer von dessen Maner Glücklicherweise
Die Straßen
Anklage des den Koͤnigreichen, so daß fuͤr die Offiziere das
rere Polizei Beamte zac und Steine schwer v Bajonnet gefunden worden sind.
Zu den Waffen! sich nach dem Kirchhof von St. Thomas, sie gegen 200 Pfund der eiserne Polizei zur rechten Zei aren Waffen gebörig in ihre Gew fonnte, fonst hätte das Unheil schrecklich i ssen und verjweiflungsvoll schien.
war eine Menge Volks am E
erletzt worden.
genen ist ein scheinlich geführt. den Ruf: „
n Einfassung abrissen. tan und zersireute die Versammlung, be⸗ alt bekommen verden können, da das Volk Kurz vor Abgang der Post nde von Moor-Street versammelt, wo Büreaun liegt, und wo die Gefangenen, die nach W Verschiedene Haufen setzten sich
vor sie diese fürchtb
das Polizei⸗ bestimmt sind, vorbeikommen müssen. auch in der nächsten Umgebung der Stadt in Bewegung, ist cin neuer Versuch gemacht worden auf die eiserne Einfassung homas-Kirchhofs. Die Abgeordneten des Konvents, an de⸗ O'Connor und Dr. Tavlor stehen, versammeln sich jetzt in dem goldenen Löwen in Ashton-Street gestern entschledenerer Art als ireffenden Maßnahmen.
und ihre Beschlüsse waren zuvor in Bezug auf die fernerw Die „heilige Woche“, w in der nicht gearbeitet und von keinen accisbaren Art erden soll, wird, jenen Beschlüssen zufolge, am 18ten d. ch der Sieinregen während des gestrigen Gefechtes so haben die ümliegenden Häuser doch nur wenige
se sie genannt wird, ifeln Gebrauch,
ungeheuer war, so Beschädigungen erlitten.“
London, 6. Juli. (Börs. Halle.) In Birmingham ist das Kriegsgesetz proklamirt worden. genden, vom oͤten datirten Erlaß des Mayor und von Birmingham erhalten:
Jedermann wird aufgefordert, Haufe zu halten, wenn er sich nicht den schlimmsten Gasi- und Schenkwirthe haben ihre? zeige, um sz Uhr zu verschließen.“ (Folge
Alle Laden waren in Birmingham geschlossen, und die arbeitenden Klassen hatten ihre Ar— Man erwartete jeden Augenblick frische Trup⸗ pen von Weedon, wohin um 113 Uhr ein Wagenzug Eisenbahn abgesandt wurde. ten waren noch nicht außer Gefahr.
Man hat in London fol⸗ Magistrats
sich heute Abend zu Folgen aussetzen auf weitere An⸗
„Warnung.
Häuser, bis u die Unterschriften.)
alle Geschafte hatten aufgehoͤrt, beit niedergelegt.
Die verwundeten Polizei⸗Beam⸗— Das Militair durchzog Das Publikum wußte sich diese kriegerischen Die Chartisten⸗Abgeordneten sag⸗ Woche, Sonntags nicht
Herr Richardson aus Es heißt, daß
die Straßen. Ruͤstungen nicht zu erklären, ten, sis wurden an allen Tagen der ausgenommen, ihre Sitzungen halten. Manchester hatte sich von ihnen zuruͤckgezogen. unter ihrem sogenannten National⸗Konvent Verrath chen sey, und daß neue Verhaftungen erfolgen duͤrften.
R ie deri an de.
s dem Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Friedrich werden den 10ten, und Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich den 15ten d. M. die hiesige Residenz ver— lassen, um sich zum Gebrauche der Baͤder nach Teplitz zu be⸗
Aus dem Haag,
ie Generalstaaten sind bloß zusammenberufen, um die Mittheilung der abgeschlossenen Verträge zu erhalten, worauf sie sich wieder trennen werden. Grundgesetz werden in der naͤchsten Session vorgeschlagen werden.
— — Amsterdam, 6. Juli. Am hiesigen Fonds-Markte er⸗— eignete sich diese Woche nichts von einiger wenig Geschäfte gemacht.
Keine Modificationen in dem
Wichtigkeit; es wurden im
Auch am Getraide⸗Markt Wichtigkeit vor; gestern schienen die Konsumenten Einkäufe zu machen, wodurch, da ihnen einigermaßen höhere Course für 127pfünd. bunten Polnischen Weizen 375 bis 26 pfünd dito 370 Fl., 127 pfünd. rothbunten Königsberger Alter Roggen galt bel stillem Handel vorige Preise; 117pfünd. Gute Sorten neuen Roggen sind selten.
Ganzen äußerst siel nichts von von Welzen etwas geneigter, passende Sorten nicht ausgeboten wurden,
angelegt sind, als:
Preuß. 220 Fl.
ö
Das Kriegsbudget wird von 49 auf Man wird die Cadres beibe⸗
Bruͤssel, 4. Juli. 30 Millionen gebracht werden. halten, um die Armee im Nothfall schnell auf einen starken Fuß bringen zu können.
Ueber die im vorgestrigen Blatt erwähnte Zusammenberu— fung der Freimaurerlogen auf den 1. Juli sagt der „Espoire“ vom 2ten d. M.: „Die Freimaurerlogen sind gestern zusammen⸗ berufen worden. Es wurde der Beschluß gefaßt, eine Bittschrift auszuarbeiten, die zum Sturz des Ministeriums kräftig antra— gen solle; aber die Patrioten von 1830 wuͤnschen, bevor sie sich anschließen, daß die Unterzeichner der Schrift genau die Prin— zipien angeben sollen, die eine neue Verwaltung befolgen müsse.“
. Herr de Potter ist seit einigen Tagen hier; er will hier bleiben, um sein Werk uͤber die Kirche fortzusetzen.
Schweden Stockholm, 2. Juli.
und Norwegen.
. Der König denkt, wie es heißt, einige Tage auf dem Lustschlosse Rosersberg zuzubringen. Unsere Koͤnigl. Familie lebt fortwährend mit ihrem hohen Gaste in einem engen Keise. Die Kaiserin und unsere Kron— Eg telsn e ft oft nm, im Schloßgarten, welcher der wegen seiner selte rei ö , seltenen, freien und schoͤnen Aussicht, sehr ie Schwedische Kirche hat einen großen Verlust erlitten Der Erzbischof Wallin ist i i einer Erkältung r el J .. Der Franzoͤsische Gesandte Graf von Mornay hat sich bei feinige Zeit nach Frankreich abzugehen; räger in seiner Abwesenheit Herrn de la Cour vor. Auch der Schwedische Staats-Minister der auswaͤr⸗ tigen Angelegenheiten, Freiherr von Stjerneld, reiste vorgestern auf einmonatlichen Dienst⸗Urlaub mit seiner Famile ab. Von Karlstadt sind der Bruk von Scheele, und der Geschworne
Hofe beurlaubt, um au er stellte als Geschäͤftst
spatron Warn German nach *
799
gegangen, um während des Sommers dort Kenntniß von den Fortschritten in der Eisenbereitung und Verarbeitung zu nehmen.
Durch Königliche Resolution wird die Zeit fuͤr die Zusam— menkunft der zusammengesetzten Schwedisch⸗Norwegischen Kom⸗ mission in Beziehung auf verschiedene Unions⸗Verhaͤltnisse bis zum 15. September ausgesetzt
Mit der Allerhoͤchsten Bewilligung der Verlaͤngerung der Sitzungen des Norwegischen Storthings bis zum 18. August ist die Bedingung verknüpft, daß keine Beschluͤsse des Stor⸗ things später als am 2. August dem Koͤnige zur Sanction sol— len vorgelegt werden konnen.
Die Regierung hat unterm 11. Mai eine Verordnung über den Rang ergehen lassen, der zwischen Schwedischen und Nor— wegischen Regimentern und Corps, so wie persoͤnlich zwischen Offizieren bei denselben, in Acht zu nehmen seyn soll. Diese Rang⸗ ordnung gruͤndet sich auf vollkommene Reciprocitaͤt zwischen bei—⸗
— ihrer Vollmacht den Befehl und Vorrang bestimmt, jedoch mit Wahr— nehmung der Prärogative, welche verschiedenen Rang-Regi— mentern, sowohl in Schweden als in Norwegen, eignen; und findet zwischen den Truppen die Anordnung statt, daß, wenn sie bei Paraden oder in anderen Fallen zusammentreffen, die Re— gimenter des respektiven Landes den rechten Fluͤgel in demselben einnehmen. Die etwas schwierige Rangfrage fuͤr den Fall, daß sie außerhalb der Graͤnzen beider Laͤnder zusammentraͤfen, bleibt der Zukunft und dem Urtheil des alsdann den Ober-Besehl Fuͤhrenden vorbehalten.
Am 1sten d. M. hat die Goͤta⸗Kanal⸗-Gesellschaft den Be— schluß gefaßt, die Werkstatt von Motala zum Verkauf auszu— bieten, woruͤber Art und Weise noch bestimmt werden sollen.
Das Eomité der Gesellschaft hat 260,090 Thlr. Beo. als Mi— nimum vorgeschlagen, wodurch aber die Gesellschaft einen Ver⸗— lust von 388,854 Rthlr. Beo. erleiden wuͤrde.
Dänemark.
Kopenhagen, 4. Juli. Gestern Nachmittag um 41/5 Uhr kam der König auf dem Königl. Dampfschiffe „Kiel“ im besten Wohlseyn bei der Zollbude an, wo er von der Koͤnigin und den hier anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnigl. Hauses empfangen wurde. Eine zahlreiche Menschenmasse hatte ssch bei der Zollbude und Langenlinie versammelt, welche mit Erlaubniß der Kommandantschaft fuͤr Alle offen stand; auch der Theil der Amalienstraße, durch welchen der Konig zum Palais fuhr, war mit einer Menge Menschen angefuͤllt. Nach der Ankunft im Palais trat der Konig auf den Balkon und wurde von der unten zahlreich versammelten Volksmenge freudig be⸗ gruͤßt.
r n 6.
Stuttgart, 14. Juli. In der heutigen Sitzung der Ab— geordneten-Kammer stellte Frhr. von Hornstein den Antrag: Es liege im Interesse der Kammer, daß deren Verhandlungen auch vollstaͤndig und richtig in die Zeitungen eingeruͤckt werden. Die bisherigen Berichte aber liefern kein getreues Bild der Verhandlungen, sondern entstellen dieselben oft gaͤnzlich. Es sollte der Ausschuß beauftragt werden, zu untersuchen, wie das Publikum die Verhandlungen moͤglichst bald und vollstandig erhalten koͤnne. Die Berichterstatter fassen die Verhandlungen nur so auf, wie sie solche hoͤren wollen. v. Zwergern stimmt zwar bei, vertheidigt aber die Berichterstatter. An diesen liege nicht die Schuld, sondern an der Censur. Er wisse dies aus eigener Erfahrung. Henkel unterstuͤtzt den Antrag; ein eigenes Landtagsblatt sey übrigens nicht ausführbar. v. Ringler, Clemens und Andere stimmen auch bei. Kamerer stimmt den Ansichten v. Zwergern's bei. Der Antrag des Frhrn. v. Hornstein wird durch Zuruf genehmigt.
Detmold, 29. Juni. (A. 3.) Man hofft in unserem Lande die außerordentliche Zusammenberufung der Stände noch während dieses Sommers, um den Anschluß an den Preußi⸗ schen Zollverein zu vermitteln.
— — Frankfurt, 6. Juli. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin von Oranien haben, nach drei⸗ tägigem Aufenthalt in unserer Stadt, dieselbe heute Morgen wieder verlassen und duͤrften Ende der naͤchsten Woche im Haag eintreffen. Die hohen Neuvermaͤhlten beehrten vorgestern ein glaͤnzendes Diner des Koͤnigl. Wuͤrttembergischen Bundestags— Gesandten, Freiherrn von Trott, mit Ihrer Gegenwart, statte— ten gestern an dem Landgraͤflichen Hofe zu Homburg einen Be— such ab, und nahmen die Sehenswuͤrdigkeiten unserer Stadt in Augenschein.
Aus Hanau vernimmt man, daß Ihre Königl. Hoheit die Frau Kurfürstin von Hessen in den naͤchsten Tagen aus Wies⸗ baden daselbst eintreffen und zur Freude der Bewohner Hanau's einen längeren Aufenthalt in dem Fuͤrstenhause zu Wilhelms bad nehmen werde.
Der Koöͤnigl. Preußische Bundestags- Gesandte, Herr Gene⸗ ral von Schoͤler, hat fuͤr die Dauer von einigen Wochen seinen Aufenthalt in Ems genommen, doch ohne dadurch die Sitzun— gen der Bundestags-Versammlung zu versaͤumen.
Der Koͤnigl. Wuͤrttembergische Ober⸗Tribunalsrath, Freiherr von Breitschwert, ist von dem Posten eines Mitglieds der Bun— des Central⸗Kommission provisorisch abberufen worden und kehrt naͤchsten Montag nach Stuttgart zuruͤck. Ungewiß scheint es noch zu seyn, ob die Bundes⸗Central⸗Kommission zur Veroͤffent⸗ lichung ihres Schlußberichts schreiten werde, nachdem von eini— gen Deutschen Regierungen bereits Darstellungen der ihrerseits gefuͤhrten politischen Untersuchungen erschienen sind.
Die Mittheilungen oͤffentlicher Blaͤtter, nach welchen die vier auf dem Hardenberg noch sitzenden politischen Gefangenen auf die Citadelle in Mainz zur weiteren Abbuͤßung der ihnen gesetzlich zuerkannten Strafe gebracht werden sollen, sind nicht ungegründet, doch ist die Uebersiedelung noch nicht vollfuͤhrt worden. Eine Begnadigung derselben durfte wohl erst dann beim Senat in erfolgreiche Berathung gezogen werden, wenn die Gefangenen sich selbst an den Senat wenden.
Bei unserer gesetzgebenden Versammlung liegt nun der Gesetz⸗ Entwurf, nach welchem es gegen eine Abgabe gestattet seyn soll, Fleisch in unsere Stadt einzubringen, zur Berathung vor, und es ist wahrscheinlich, daß er angenommen wird. Bis⸗ 8 hat die Metzgerzunft die Fleisch⸗Accise gegen eine ansehnliche
umme gepachtet und dagegen die Erlaubniß erhalten, an den rn isitatoren aufzustellen, welche verhindern sollen, daß kein Fleisch hereingebracht werde. Diese Visitatoren machen aber auf dem Stadtgebiet ordentlich Jagd auf fremde Leute, die Fleisch in die Stadt heimlich einbringen wollen, und es ergeben sich dabei oft Scenen, welche schwer zu rechtfertigen
nd. Die Boͤrse liefert jetzt im Allgemeinen wenig BVemerkens⸗/
Die Besorgniß aber, daß der Geldstand dahier unguͤnstiger stellen werde, hat sich — und * 164 lust der Spekulanten wird dadurch sehr gedämpft, wiewohl die Course zu London und Amsterdam sehr sfest bleiben. — Dem⸗ naͤchst wird der Baron James von Rothschild auf der Reise nach Kissingen hier eintreffen, er geht im Spätsommer nach Paris zuruͤck.
Oesterre ich.
Görz, 25. Juni. (A. 3.) Der Herzog von Blacas kaufte kurz nacheinander die Hertschafte Froschdorf im Erzherzogthum Oesterreich, die fruͤher der Graͤfin Lipona gehsrte, und von der Gräfin Camerata, einer Nichte Napoleon's, die Herrschaft Ca⸗ nale di Romena, die einen Bezirk des Goöoͤrzer Kreises aus— macht. Das Schloß von Canale di Romena ist vier Stunden von hier, auf einem hohen, terrassenartigen Vorsprunge an der linken Thalwand des Isonzo gelegen, mit koͤstlichen Anlagen umgeben, und des von Slaven bewohnten, aber nech viel mit Italiäͤnischem Reiz und Flor ausgestatteten Thales schoͤnsten eh Es giebt einen so angenehmen Sommersitz ab, daß sich die Göͤrzer zu hoffen berechtigt glauben, die Koͤnig⸗ liche Familie werde ihn kuͤnftighin gegen den von Kirchberg (bekanntlich ebenfalls dem Herzog von Blacas zugehörig) ver⸗ tauschen. Seit Jahren bewohnten dieses Schloß Napoleoniden; in dem schwarzen Schranke seines Saales hing Napoleon s Konsul-⸗Schwert und sein grauer Rock, welche beide die Fahrt von St. Helena zuruͤck gemacht haben, wahrend der, der sie Europa nicht mehr erblicken sollte. Bourbonen in diese Raͤume einziehen!
Theil beherrschend.
Jetzt sollen die
Schweiz.
(Schw. Merk.) Bei der gestrigen Eroͤffnung der Tagsatzung fand gleich ein kleines Geck n die folgenden Verhandlungen statt: der Praͤsident hatte den Ge⸗ sandten von Ober- und Unter⸗Wallis gleichmäßig die Anwesen—⸗ heit bei der Eröffnung versagt, und dagegen protestirte, so wie der Rede der Damm geoͤffnet war, Neuenburg. Seine Stimme wird also die Vorfechterin bei diesem Kampfe der Legitimitaͤt Der Praͤsident, hieß es, habe nicht das Recht gehabt, den Abgeordneten eines vom Bund anerkann—⸗ ten Kantons den Zutritt zu weigern. Fuͤr heute schloß aber der Tag noch friedlich durch ein Festmahl, das die Abgeordneten bei ihrem Praͤsidenten vereinigte.
Zurich, 2. Juli.
gegen die Resorm seyn.
Span ien.
Madrid, 27. Juni. Die heutige Hof⸗-Zeitung enthaͤlt die Ernennung des Herrn Jimenez, der das Portefeuille des Finanz⸗Ministeriums interimistisch uͤbernommen hatte, zum wirkli⸗ chen Finanz⸗Minister, so daß das Ministerium endlich vollzaͤhlig ist. Man erwartet nun, daß Herr Jimenez unverzuͤglich in dem Personal der Provinzial⸗Intendanten diesenigen Veraͤnderungen vornehmen werde, welche die Umstaͤnde und namentlich die be⸗ vorstehenden Wahlen noͤthig machen.
Es ist noch immer kein Befehlshaber der Central-Armee an die Stelle des Generals Nogueras ernannt worden, man spricht zwar von den Generalen Narvaez, Sanz und O Don— nell, doch sind dies nur Vermuthungen.
Alle Generale, Kammerherren und anderen Beamten des Hofes, die auf Urlaub sich im Auslande befinden, haben den Befehl erhalten, unverzuͤglich nach Madrid zuruͤckzukehren.
Der General Espartero hat in sehr freundlichen Ausdruͤcken an den General Nogueras geschrieben und ihm angezeigt, daß er, sobald der von ihm entworfene Plan ausgefuhrt sey, Ara— nn . e. werde.
er General Amor ist zum Befehlshaber der Tr ĩ Murgia ö. . 2663 e,. h 3
In Cadix ist die Aufhebung des Belagerungs durch oͤffentliche eg ne , . worden. J n, Stadt erleuchtet.
Spanische Graäͤnze.
Abends war die
Die halboffizielle Karlistische Zeitung enthaͤlt nachstehendes Schreiben , O ssez a , Juni: „Seit drei Tagen stehen 6000 Karlisten in der Naͤhe von Berga und der Graf d'Espana läßt an jedem Abend zwei Wa—⸗ gen mit Lebensmitteln und Munition von Berga in die um⸗— liegenden Landhäuser transportiren. 2506 Mann Infanterie, kommandirt von dem Guerillafuͤhrer Bep du Loli, haben San Barthomeu, zwei Leguas von Vich, Man versichert, sie haͤtten den Auftrag, den Kanal zu zerstren, der das Wasser nach Vich fuͤhrt. Der Graf d España hat den oben erwahnten Truppen Besehl gegeben, sich bereit zu halten, um sofort, man glaut nach Vich, marschiren zu kon⸗ nen. 606 Mann stehen im Ribas⸗Thale.“ ö
Die Agramer politische Zeitung enthaͤlt die derselben aus Belgrad zugekommene „Entsagungs⸗ und Abtretungs- Ur⸗ kunde des Fuͤrsten Milosch“ in Folgendem:
„Entsagungs⸗Akte brigkeit, die Geistlichkeit und an das
2000 Kavalleristen und
n jüngerer S Zunamen
unkfundig bin) unter;
drückt hat. Gegeben flo fch Obrenovich.“
Leitung des u entsagen,
eiwillig entsage,