1839 / 193 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

man den Sultan an der Bestrafung eines aufruͤhrerischen Va— sallen hindere; Frankreich werde wohl thun, sich mit Ruß, land zu verbünden. Ganz entgegengesetzter Meinung wär der folgende Redner, Herr don ECarné; er verlangte die kraͤf⸗ tigste Unterstutzung des Vice⸗Königs und die Befestigung seiner Macht; nur auf die se Weise könne die Blokade gehoben wer— den, in welcher England das Mittellandische Meer halte. Herr von Lamartine, der jetzt die Tribune bestieg, wollte weder die vom Conseils⸗Praͤsidenten anempfohlene Aufrechthaltung des Status quo, noch die vom Herzog von Valmy und Herrn von Catnèé vorgeschlagenen Unterstuͤtzungen des Großherrn eder des Vice⸗ Königs. Er meinte, unter Aatus quo, verstehe er nichts als die Erhaltung des politischen Gleichgewichts der Staaten von Europa, welches auch nicht gestoͤrt wuͤrde, wenn man das Turkische Reich gleichmäßig unter England, Frank⸗ reich, Oesterreich und Rußland vertheilte, und, auf eine solche Theilung trage er an, da weder von einer Tuͤrkischen noch Ara— bischen BVolksthuͤmlichkeit mehr die Rede sey. Natürlich war ein solcher Antrag sehr geeignet, Sensation in der Kammer hervorzubringen ünd besonders den Beifall der Linken zu er—

regen, die in dem Augenblick wohl vergaß, daß sie noch keine

Gelegenheit hat voruͤbergehen lassen, ohne sich mißbilligend uͤber

die Theilungen Polens zu äußern. Diesen Ansichten des Herrn von kamartine trat der Minister des offentlichen Unterrichts, Herr Villemain, mit sichtbarer Hestigkeit entgegen und nannte sie „poetische Träumereien“, während er die Erhaltung des 3taätus duo als die fuͤr Frankreich einzig moͤgliche Politik bezeichnete, uͤber die des Kabinets jedoch eine gewisse Zuruͤckhaltung beob⸗

achtete. Unbedeutendere Redner folgten ihm, die der Orien— talischen Frage keine neue Seiten abgewannen; dann aber bestieg

Herr Guizot die Tribune. Da dieser unmittelbar vor der Siz⸗ zung eine zweistuͤndige Audienz beim Koͤnige gehabt hatte, so erregte sein Auftreten ein um so lebhafteres Interesse, als man glaubte, die von ihm entwickelten Ansichten einigermaßen fuͤr die des Königs halten zu durfen. Er sprach mit Geist und Gewandtheit fuͤr den Siatus quo. Sein Nachfolger auf der Rednerbuͤhne, Herr Berryer, wgr am 2ten und zten Tage dieser Verhandlungen der Leinzige Deputirte, welcher noch eine abweichende Meinung aͤußerte. Er

drang auf eine Entscheidung der Regierung entweder fuͤr den

Sultan oder fuͤr den Pascha, und hielt beide Rollen fuͤr gleich

ehrenvoll und vortheilhaft. Herr Dupin und Herr O. Bar— rot, mit deren Reden diese Verhandlungen schlossen, aͤußerten sich im Sinne des Conseils-Präsidenten. Es erlebte

demnach bei der Besprechung der Orientalischen Frage das kon⸗

servative Element oder der Status quo den Triumph, von allen Parteien der Deputirten-Kammer unterstuͤtzt zu werden.

Ganz eigene Gefuͤhle erregte der Anblick des Reschid Pascha und des Fethi Achmed Pascha, die den Verhandlun⸗ gen in der Diplomaten-Loge mit beivohnten. Trotz der Orientalischen Ruhe waren sie nicht im Stande, bei mehreren Gelegenheiten, besonders als man ihr Vaterland so freigebig vertheilte, ihre Gemuͤths- Bewegungen zu verbergen; doch moöͤ⸗ gen sie den Sitzungs- Saal gewiß ziemlich beruhigt verlassen

haben.

Die 10 Millionen wurden ohne jegliche Ersrterung mit einer Majoritaͤt von 287 gegen 26 Stimmen bewilligt; die

Regierung wird nun selbst wohl am besten wissen, was sie zu thun hat.

Großbritanien und Irland.

London, 6. Juli. Der Buckingham-Palast, in welchem, Lady Flora Hastings verschieden ist, soll bis zu deren Beerdi⸗ gung, aus Achtung fuͤr die Verstorbene und ihre Familie,

ganz geschlossen bleiben. Gestern Abend fand, auf den Wunsch des Bruders, Marquis von Hastings, eine Leichen⸗Obduction

statt, um jede irrige Meinung über die Ursache des Todes zu entfernen. Die Doktoren Cooper, Brodie, Chambers und Hol

land waren dabei gegenwärtig. Das Ergebniß ihrer Unter—

suchung war, daß Lady Flora an einer Ausdehnung der Leber gestorben sey, die auf die Eingeweide gedruͤckt und dadurch eine Entzuͤndung veranlaßt hatte. Die Leiche soll naͤchsten Dienstag nach der Hastingsschen Familiengruft in Schottland gebracht

werden, wohin der Marquis von Hastings sie begleiten will. Die Etikette erfordert es sonst, daß, wenn ein Mitglied der Hofhaltung stirbt, der Leichnam innerhalb

24 Stunden aus dem Palaste entfernt werden muß; in diesem Fall aber ist auf Befehl der Koͤnigin eine Ausnahme gemacht worden. Als Ihre Majestaͤt die Sterbende besuchte, soll diese ihr nochmals betheuert haben, daß sie schuldlos sey. Es wird jetzt gesagt, daß eine Dampfbootreise, welche Lady Flora in Ge sellschaft des Haushofmeisters und Privatsecretäirs der Herzo⸗ gin von Kent, Sir J. Conroy, der kuͤrzlich von diesem Posten abgetreten ist, nach Schottland gemacht, den ersten Anlaß zu

der ungluͤcklichen Hofklatscherei gegeben habe, und man will die Resignation dieses Baronets hiermit in Verbindung bringen. Die Koͤnigin soll namlich schon fruͤher, eben so wie der verstor— bene Koͤnig Wilhelm 1V., eine enischiedene Abneigung gegen den durch den Prozeß mit der „Times“ allgemeiner bekannt

gewordenen Privatsecretair ihrer Mutter gehegt haben, die sich dann durch senen Umstand noch gesteigert hätte, so daß sie, wie es heißt, die Entlassung desselben gefordert habe. Dem Herzog von Wellington wird die Vermittelung in dieser Sache zugeschrieben; er habe, sagt man, um zwischen der Koͤnigin und

der Herzogin wieder ein innigeres Einverstaͤndniß herzustellen, die Resihnation Sir John Conroy's eingeleitet. Daß die Mi⸗ nister aber, wie Toryblaͤtter behaupten, die Absicht gehabt haͤt⸗ ten, der Herzogin einen anderen Beamten der Hofhaltung an die Stelle des Verabschiedeten als Privat⸗Secretair aufzudrin⸗ gen, wird von ministeriellen Blattern fuͤr eine reine Erdichtung

erklärt, mit der Versicherung, daß das Kabinet sich von aller bewaffnete Macht in Betracht fommen, dem Zustande von Kanada

Einmischung in diese Angelegenheit fern gehalten habe.

Der ministerielle Courier enthalt heute Abend folgende nzeige: „Die Befehlshaber der Britischen und der

366. A Französischen Flotte in der Levante haben den Befehl bekommen, längs der Syrischen Kuͤste zu kreuzen und ein Zusammentreffen der Tuͤrkischen und der Aegyptischen Flotte zu verhindern. Soll⸗ ten die beiden Parteien vor der Ankunft der Britischen und der Franzoͤsischen Flotte handgemein geworden seyn, so soll der siegreiche Theil aufgefordert werden, nicht weiter vorzuschreiten. bis die Europäischen Mächte eine Üebereinkunft zwischen ihnen u Stande gebracht haben. Aehnliche Justructionen sind, dem ernehmen nach, von dem Fuͤrsten Metternich der Oesterreichi⸗ schen Escadre zugefertigt worden. Sollten die beiden Flotten der Russischen begegnen, so sollen sie dem Nussischen Ad⸗ miral ihre Instructionen mittheilen und ihn auffordern, sich an sie anzuschließen. Wenn der Letztere dies ohne Ueberschreitung der von seiner Regierung erhaltenen Be⸗ fehle hicht thun kann, so sollen der Britische und der Franzoͤ⸗

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sische Admiral die ihnen ertheilten Befehle mit oder ohne seine Zustimmung zur Ausfuhrung bringen.“

Das Ünterhaus versammelte sich heute außerordentlich:r Weise, um die Bill uͤber die Arbeit der Kinder in den Fabri⸗ ken weiter zu foͤrdern; es wurden mehrere Klauseln derselben angenommen, die Erörterung uͤber die Klauseln 22 und 23 aber auf den Antrag Sir J. Graham's noch ausgesetzt. Sodann wurden noch einige andere Bills ein Stadium weiter befoͤrdert, worauf das Haus sich um vier Uhr vertagte.

Unter den fuͤr diese Session noch angezeigten Motionen befindet sich eine von Sir William Molesworth, daß unverzuͤg⸗ lich legislative Maßnahmen getroffen werden muͤßten, um die Regierung von Ober- und Nieder-Kanada definitiv zu ordnen, und eine andere von Herrn Baines, auf Vorlegung des im Jahre 1833 zwischen den Deutschen Zollvereins-Staaten abgeschlossenen Vertrages, so wie der zwischen der Preußischen und Britisch en Regierung gefuͤhrten Korrespondenz in Betreff der im Juli in Berlin zu haltenden Versammlung der Mitglieder des Zoll⸗ Vereins.

Es wird nun bereits von der Times angezeigt, daß Lord Eliot und auch Herr Baring Wall, welche Beide, obgleich zur konservativen Partei gehoͤrig, kurzlich mit den Ministern gestimmt haben, dem Beispiel des Herrn Gibson folgen und auf ihre Parlamentssitze verzichten wollten.

Die Times wuͤnscht der Nation Gluͤck zu der gestrigen Abstimmung uͤber den ministeriellen Unterrichtsplan im Ober⸗ hause, denn daß die Antwort der Koͤnigin auf die ihr von den Lords in corpore zu uͤberreichende Adresse beistimmend aus fallen

muͤsse, dies glaubt das genannte Blatt nicht einen Augenblick

bezweifeln zu duͤrfen.

Herr Talfourd scheint wenig Aussicht zu haben, seine Bill

zur Verlaͤngerung der Dauer des schriftstellerischen Eigenthums

gegner der Maßregel, will sich derselben auf jedem Stadium

widersetzen, wobei er auf Lord J. Russell's Unterstuͤtzung rechnet.

Folgendes ist der wesentliche Inhalt der Auseinandersetzung des Kanzlers der Schatzlammer uͤber die Finanz— Angelegenhei⸗ ten des Landes: .

„Das Budget für das nächste Finanz⸗-Jahr bietet keine sehr vor⸗ thellhafte Aussichten dar, denn die Beranschlagungen haben gegen das vorige bedeutend erhöht werden müssen. Die Ursachen davon

sind, außer dem noch immer bedenklichen Zustande von Kanada, die

vermehrten Unkosten, welche die von vielen Seiten verlangte Ver⸗ stärkung der Marine, die Durchführung des neuen Aimengesetzes (70,000 Pfd.), die neu eingerichtete allgemeine Registrirung der Ge⸗ burten, Sterbefälle und Trauungen (26,000 Pfd.), die neue Zehnt⸗ Ablösungs-Bill (z2, 000 Pfd.), der Beitrag zu der beabsichtigten Ver⸗ bindung mit Ostindien durch Dampfschisfe (50,009 Pfd.), endlich die theilwesse Beförderung der Briefe auf den Eisenbahnen, dem Lande aufgebürdet haben. Der bedeutendste Mehr⸗Betrag in den Veranschla⸗ gungen trifft indeß die Land- und Seemacht und das Artillerie⸗De⸗ partement und beträgt für diese drei Zweige jusammen S2, 0900 Pfd. Bevor ich indeß auf die spezielleren Angaben eingehe, muß ich das Re⸗

sultat darlegen, welches das letzte Finanz⸗Jahr ergeben hat, besonders in so weit der wirkliche Betrag der Einnahme und Ausgabe von den Veranschlagungen verschieden gewesen ist. Von den Zöllen war die Einnahme auf. 20 795 000 Pfd. verguschlagt, hat aber 329 000 Pfd.

. 1, 316 J 2 te Ne ergeben; umgekehrt ist dagegen die Accise geringer als die Veranschla⸗ ) . j ; ; . der Finanzen nicht zeitgemäß

Experiment nicht auf ö machen gedenke, sondern daß ich das Versprechen zur Deckung des etwaigen

gung ausgefallen, denn diefe betrug 13,902. 006 Psd., die Einnahme

von jener aber nur 13,729 009 Pfd. Einen Ueberschuß von A3, 000 Pfd. hat die auf 7, 000,000 Pfd. verauschlagte Stempelsteuer ergehen, eben fo die übrigen Steuern, die, auf 3, 5d *. 000 Pfd. berechnet, 3, 00, 000 Pfd. eingetragen haben, während die auf 1,683,000 Pfd. veranschlagte Einuabnie von dem Post-Departement nur 1.671009 Pfd. gebracht bat. Die Veranschlazungen im Ganzen waren 47.371, 090 Pfd., der Ertrag der Einnahmen 7832000 Pfd., also ein Ueberschuß dieser

von ungefähr 600,900 Psd. Bei den Ausgaben ist das Resultat ein

ganz entgegengesetztes gewesen, diese, weit entfernt, in. günstigem Ver⸗ hältnisse zu den Beranschlagungen zu stehen, haben dieselben bedeutend hinter sich zurückgelassen. Besonders ist dies bei den Ausgahen für das Landheer der Fall gewesen, welches 7 201,009 Pfund gekostet hat, während die Veranschlagungen nur 6322000 Pfd. ausmachten. Im

Ganzen betrugen die Ausgaben A8, 263, 000 Pfd. Die Veranschlagun⸗ ö. 2 f M ö Fer j 785 6 SMmBöfd. gen A7, 177, 006, demnach der Mehrbetrag der ersteren jener 785,566 Pfd. län ö 61 Porto und die Erhebung desselben nach de r mehrfachen Bogen.

Bei der vorjäbrigen Veranschlagung des Budgens haite ich ein dr⸗ fijit der Einnahmen im Verhältutß zu den Ausgaben von 206 099 Pfd. als wahrscheinlich angenommen; durch das ungünstige Resultat in Betreff der Veranschlagungen der Ausgaben hat sich dieses Desizit aber am 5. April d. J., dem Schlusse des Finanzjahres, auf 130, 9090 Pfd. gestellt. Ich wende mich nun zur Auseinandersetzung der Ursachen Fer über die Veranschlagungen hinaus vermehrten Ausgaben, muß jedoch zuvor noch einigen Ausweis über die einzelnen Eiunahme⸗ Posten geben. Die Zölle, die einen Mehr-Ertrag geliefert haben, der, wenn auch nicht bedeutend, doch seit mehreren Jahren stets forischreitend ist, lieferten diesen Mehr⸗ Ertrag haupt⸗ sächlich von Wolle, Baumwolle, Holz, Weinen, außer Französischen, bie ift einem Prohibitiv-Zolle belastet sind, Taback, Thee, Zucker, Del, Gewürzen, und zwar in einzelnen Fällen zum Belaufe von 3 bis 7 pet., in Baumwolle von 22, und in Wolle sogar von 31 pCt. Der

Minder -Ertrag, der nicht sehr bedeutend ist, hat besonders in roher

Seide (1sz pCt.) und Talg (69 pCt.) stattgefunden. Die Aceise hat csnen bedeuienden Mehr⸗-Ertrag geliefert. Der Minder⸗Ertrag eini⸗ ger Artikel ist vornehmlich durch die ungünstige Witterung verursacht worden; so ergiebt der Hopfen einen Minder⸗-Ertrag von 18 pCt-, das Malz von 5 pCt. Die Sorten von Glaswaaren, bei denen die Abgabe vor einigen Jahren reduzirt worden ist, haben einen Mehr—

Ertrag, die übrigen tinen, wenn auch unbedeutenden, Minder⸗Ertrag

ergeben, nur bei Spiegelglas ist der Ausfall bedeutend gewesen, näm⸗

lich um 15 pCt. Das Post-Departement hat aus dem Grunde nicht so viel eingebracht, weil dasselbe alle Mittel und Wege zu benutzen sucht, dem Publikum die Vortheile möglichst befördernder und erleichternder Commu⸗ nicationen darzubieten. Was nun die vermehrten Ausgaben im vorigen und folgeweise die vergrößerten Veranschlagungen für das nächsie Finanz⸗ jahr betrifft, so sind dieselben, so weit zunächst die Ausgaben für die

zuzuschreiben. Die außerordentlichen Auegaben für diese Kolonie seit dem Ausbrüche der Insurrection beliefen sich von 1837 1838 auf 2nA5,9012 Pfd., von is3ss 1839 auf 701,400 Pfd., also im Ganzen

bis zum 5. April d. J. auf ur, 000 Pfd., von dlesen sind on000 Pfd.

durch Supplementar? Kredite bereits bewilligt. Die Veranschlagung für za ., Jahr nun, mit Einschluß der noch bleiben pen Rück⸗ stände, beträgt 101,000 Pfd. Die Summe ist allerdings bedentend, äber ihre Ausgabe, so wie die der früheren Szmmen, rechtfertigt sich zur Genüge durch die dringende Nothwendigkeit, in der sich die 6 gierung bifand und noch besindet, die Kolonie gegen inneren er e i und Angriffe von Außen zugleich zu schützen. Man hätte aller gen. noch die Alternative, sie ganz aufzugeben; will man das g er uicht, dann muß. inan auch mit aller Kraft für ihre Erhal⸗ tung sorgen. Im Jahre 1835 standen in allen Brittschen Kolonien in Rord. Amerika zufammen 1611 Mann, im Januar 1838 waren dort zoso, im Äpril 7a60 und im Januar 1839, ohne Einrechnung der Artillerie, 13,215 Mann regulatrer Truppen. Dazu kommen nun noch von jrregulgiren Truppen in Ober-Kanada 21, 600 Mann seßhafter Miliz und z675 Freiwillige, in Rieder-Kanada s22s Milizen, also

33 000 Mann irregulairen Militairs. Der Trans⸗ Waffen dieser Truppen erklären die vermehr⸗ aber noch bedeutend ge⸗

ollkommener Ruhe wäre,

im Ganzen über port, die Bagage und ten Ausgaben hinlänglich. Sie würden sich steigert haben, wenn nicht Irland in so v daß dort eine bedeutende Verminderung der Truppen möglich gemacht In Irland standen 1707 nicht weniger Mann und sostesen Toö00, 0090 Pfd., im Jahre darauf, Rebellson, stieg die Truppenzahl auf 91009. 1799 standen dort sogar 14*000 Mann, auf , 170,000 Pfd.

Einer der Verhafteten hatte einen sechs Zoll langen Dolch bei sich. Die Soldaten sind in ihre Kasernen a. kehrt und die Stadt befindet sich jetzt wieder in ihrem gewoͤhn—⸗ Mit den verwundeten Polizei⸗Beamten geht Gestern fruͤh wurde folgende Bekanntmachung an— geschlagen: „100 Pfund Sterling Belohnung. Gestern Abend sind zwei Polizei⸗Beamte von einem oder mehreren Unbekann— ten meuchelmoͤrderisch angefallen worden, und da ihr Leben in Gefahr ist, so wird hiermit einem Jeden, der solche Auskunft über diesen Vorfall giebt, daß der oder die Thaͤter ergriffen und uͤberfuͤhrt werden koͤnnen, von den Behoͤrden eine Belohnung Richardson, ein Abgeordneter der Chartisten, und Guest, ein Buchdrucker, haben sich erboten, fuͤr den verhafteten Doktor Taylor, einen der Chartisten-A1nfüuͤhrer, Buͤrgschaft zu leisten; ihr Anerbieten ist jedoch nicht angenom⸗ men worden.“

Das Linienschiff „Powerful“, welches Capitain Napier kommandirt, hat Befehl erhalten, sich unverzuͤglich nach dem

sittellaͤndischen Meere zu begeben.

Die Ostindische Compagnie hat vorgestern den Beschluß ge⸗ faßt, beide Parlamentshäcser um Ernennung eines Ausschusses zur Untersuchung der Handels-Verhaͤltnisse zwischen Großbri— tanien und Indien zu bitten, damit ermittelt werde, ob sich nicht die auf Britisch-Ostindische Produkte und Waaren in England bestehenden Einfuhrzoͤlle mit Vortheil fuͤr das Gemein⸗ wesen reduziren ließen.

Der heutige Morning Herald meldet: „Den uͤber Land aus Indien eingegangenen Nachrichten zufolge, ist Sir Willong kley Cotton's Division, nach einem unbedeutenden Gefecht mit der Afghanischen Kavallerie, zu Kandahar angekommen. ist die einzige bestimmte Nachricht, auf die man sich verlassen kann, obgleich zahlreiche Geruͤchte im Umlauf sind. Privatbriefe haben auch den Tod Rundschit Singh's gemeldet, die Regie— rungs⸗-Depeschen enthalten jedoch nichts davon.“ .

Capitain Symonds, Befehlshaber des Schiffes „Rover“, soll, der Morning Chronicle zufolge, auf der zu Guatimala gehörigen Insel Ruaton die Britische Flagge aufgepflanzt und dieselbe im Namen Ihrer Majestaͤt in Besitz genommen haben.

Belgien. Bruͤssel, 6. Juni.

als 78,000

werden konnte. dem Jahre

der Irländischen Ausgabe auf 3, 9090, 900 Pfd.;

und die Kosten beliefen sich Truppenzabl z5, 9000, im Jahre 1820 auf 20,090, am 1. nur 16,37 und am 15. Juni d. J., nachdem Tr artisten- Unruhen abgeschickt worden waren, nur 10 900 nnahmen im nächsten Finanzjahr dürften O00 Pfd. übersteigen, eingerechnet die erhöhten hrere Zweige des Staats-Dienstes; aber die Pfd. für Kanada ist dabei bracht, und diese soll, da sie gewiß nicht zu einer den wird, diefesmal durch Ausgabe von Schatz⸗ Das ungünstige Resultat des ch den Unruhen im Lande zuzuschreiben, ten Theil desselben bezeichneten, die indeß ge⸗ cht zu haben scheinen, und die natürlich er industriellen Thätigkeit, des Quells Dessenungeachtet hat der Werth ahre zugenommen, und mehr als in irgend ausgenommen; es sind agegen 1838 für 50 0090, 900 Aber wenn, was sich th steigt und zu gleicher Zeit, bei Prels der Lebensmittel, so bedeutenderen Verlusten ent⸗ Gelegenheit muß ich bemerken daß eren Ausfalls der Einnahme im vorigen Jahre - Revenüen zu suchen ist, welche das enden Korngesetze veranlaßte, denn fremdem Getraide

Im Jahre 1800

Januar iss standen dort uppen zur Unter⸗ d Die sämmtlichen E de Ausgaben um 14 Veranschlagungen für me außerordentliche Au nicht in Anschlag ge permanenten Last wer kammer ⸗Scheinen aufgebre Finanzjahres ist welche besonders den letz genwärtig ihren Gipfel errei unmittelbar eine Störung der aller Staats⸗Einnahmen, herbeiführten. der Manufakturen im vorigen J einem Jahre vorher, ͤ nämlich 1837 nur für 2,000,909 Pfd., d Pfd. Manufaktur-⸗Waaren fabrizt leicht ereignen kann, der Geldwer nicht besonders günstiger Aerndte, der können die Finanzen des Lande gegenzusehen haben. cin Grund des gering in der Verminderung der Zo

in dieser Session durchzubringen; er hat gestern selbst wieder verkehrte Prinzip der jetzt besteh

einen neuen Aufsschub derselben bis zum Montag beantragen müssen und zugleich erklaͤrt, daß er zwar seine Bemuͤhungen zu Gunsten der Schrifisteller nicht aufgeben, aber doch, wenn er fuͤr jetzt zu heftige Opposition faͤnde, die Bill bis zur naͤchsten Sesfion zuruͤcklegen wuͤrde. Herr Warburton, einer der Haupt

sgabe von 1,101,909

acht werden.

das Jadr 1836 allein

rt worden.

erlegte Zoll im vorigen Finanz-Jahre dagegen, wo vom August ril 1839 in England 2,91, 000 Quarter zum Werthe eingeführt wurden, das nicht so ungünstig ausgefallen wäre, wenn ßigen, festen Zo sorgenden erhöhten Werth des G eintreten, wenn, wie jetzt, die Bank von Englaud chem Maße genöthigt sieht, ihre Noten einzulösen. sorgniß erregendes Ereigniß, de tisten⸗Häupter durch gemein das Geld aus

überall an dem gesunde stand der Sparkassen ha 1837 haben nämlich die Einlagen SI0, 9000 Pfd. betragen; nur A68, 000 Pfd. letzten Jahre um 67,576 zugenor Einführung eines Penny-Porto die Vorschläge des zunächst folgende und demnäch zweckmäßig

einem Pennv zu ermä nahme, bis zu einem

wichte, genommen werden soll Mitgliedern zustehenden Frankirungs⸗ alles Frankirens von Amtsw l flichtet, jeden Ausfall in der E änderung der jetzt

Gegen den Einwan

306,860 Pfd. 1838 bis zum Ap etwa 7, 126, 000 Pfd. nur 116,000 Pfd.; ll gehabt hätte. Was den zu eldẽs betrifft, so wird derselbe gewiß sich ferner in glei⸗ Ein anderes Be⸗ r Sturz der Sparkassen, den die Char⸗ herbeizuführen suchten, daß man all⸗ denselben herausnehmen solle, tst jedoch fast n Sinne des Volkes gescheitert, und der Zu⸗ be ssch vielmehr bedeutend gebessert. Im Jahre gos, 000 Pfd., die Auszahlungen 1838 dagegen jene 1,498,000, Pfd. und diese hl der Deponenten hat überdies in dem Was nun den Plan wegen anbelangt, der im Wesentlichen auf land Hill begründet ist, so bean⸗ Resolution, auf die ich st einbringen werde: Brief Porto der von einem je bestimmten durch

bisher Franzoͤsisch. Herrn Row Beschlossen,

den Briefe ohne Aus⸗ das Gesetz festzustellenden Ge⸗ fhebung des den Parlaments⸗ Rechtes und unter strenger Re⸗ egen; beschlossen zugleich, daß

das Haus sich verp der durch diese Ver ergeben möchte.““

dem gegenwärtigen von mir se

bestehenden Porto⸗ d, daß diese Resolution bei lbst als ungünstig geschilderten Zustande sey, habe ich zu erwiedern, daß ich das ärtigen Finanz-Standes zu mir ausdrücklsch vom Parlamente Ausfalls geben zu lassen Kommission

Kosten des gegenw Ihre Königl. Hoheiten der

niedergesetzt, u . Diese Kommission brachte ein Porto ministeriellerseits

*

von zwei Pence in Vor⸗ ;

eingegangen umfassenden unpassend seyn würde, man vielmehr ing ans Licht treten lassen cheres Urtheil über die Zw Maßregel hoffen lasse. rung gebracht werden soll, dies näher on mir einzubringenden

Am naͤchsten

Maßregel ein mezzo termine den Versuch in möglichst großer Ausdehnr müsse, weil fich nur dadurch ein si keit und Unzweckmäßigkeit der Maßregel im Detail zur Ausfüh ufetzen behalte ich mir bis zu der v ufig soll nichts weiter festgestellt werden, als das Penny⸗ m Gewicht, statt wie bisher In der von mir einzubrin— ann unter Anderem den Vorschlag machen, uverte zu erheben. Was den wahr⸗ unahme betrifft, so läßt sich darüber gar t unzwelfelhaft, daß derselbe sehr Herr Hill hat denselben in seiner Aussage f 00,060 Pfd. angeschlagen, und man darf cht zu hoch berechnet hat, da ja die bst in Anregung gebracht ist. Was endlich die decken, betrifft, welche ich von dem wünsche, so hat man mir eingewandt, rfüllung derselben hätte; auf diese Ein—⸗ hrenwerthen Charakter des Hau⸗ Aus demselben Grunde will ich daß die Mitglieder des

z , , geben sehen wird. UI 8 9 V

nach einfachen ode genden Bill werde ich d das Porto durch gestempelte Co scheinlichen Ausfall in der Post⸗E nichts vorhersagen, bedeutend seyn vor der Kommission wohl annehmen, d Maßregel von ihm selbst Verpflichtung, das Defizit zu Hause übernommen zu sehen daß ich keine Garantie für die E wendung kann ich mich aber dem e ses gegenüber unmögl Wort über Parlaments ihr

nur das schein

er ihn ni Neben diesem Dampfboote er—⸗

ich einlassen. den Vorschlag verlieren, da Frankirungs⸗Recht aufgeben möchten.“

Aus den Debatten, welche diesem Vortrage des Ka noch Einiges hervorzuheben. Herabsetzung des Brief-Porto's ns im ersten Jahre eintreten, An dem Budget hatte Schatz kammerscheinen 25 ob, 000 Pfund

Eisenbahn. der Schatzkammer folgten, ist Hume meinte, das durch die verursachte Defizit wuͤrde hoͤchste spaͤter werde ein Ueber er besonders die vermehrte Ausgabe von zu tadeln, die jetzt schon einen Unter den folgen Gegner des Porto-Planes, jed Robert Peel auf. stande der Finanzen u und der auswaͤrtigen auch fuͤr ni

schuß gewiß seyn. D . .

Betrag von urchstiche den Rednern trat als och nur fuͤr seine Person, Maßregel bei dem jetzigen 3 ohenden Lage der Kolonial⸗ eitgemaͤß und ypothesen ge⸗

kommen hier unzaͤhlige vor be e hi ne diebe! er. ein hindurchzuzufuͤh⸗ höͤchstens Lehmboden Bruͤcken uͤber die zen sind architek— r erscheint die er⸗ aͤnder so elegant, auptstadt, als fuͤr en köͤnnte.

der große durch den F der an das er er

ausmachen.

Er hielt die nd bei der dr Angelegenheiten fuͤr nicht sondern auf leere die sich noch vernehmen ließen, der Alderman Thompson, erklaͤr⸗ der Erstere meinte, wuͤrde selbst durch cht zu theuer

m 8 Uhr uber „Der Befehl, auf der Straße sehen

Die beiden langen cht wohlbegruͤndet, ubrigen Redner, unter Anderen O'Connell und ten sich alle fuͤr das Penny Briefwechsel

erleichterte ̃ Seiten des Staates ni

manentes Opfer von erkauft seyn.

Aus Birming hmte Felsen⸗

eimal so lang nnels werden in der Mitte jedoch ist daß man sich, trotz der ten im Dunkel besindet. gelegten Stations- Or⸗ iben, so oft der Wa—

noch Dresden berühren, tation zur andern (Wur—⸗

ham wird von heute fruͤh u den dortigen Zustand noch Folgendes ge Uhr Niemand mehr ausgefuhrt worden. welche dicht gedraͤngt voll Menschen saͤubert und Keinem, zu bleiben gestattet; chimpfworte gegen das wobei Mehrere der sich versammelt

daß sich nach 8! / lassen solle, ist gestern streng im Mittelpunkt der Stad waren, wurden schnell ge Vorwand es auch seyn mochte, stieß das Volk S ber schnell vertrieben, gebracht wurden,

unter welchem

Seitenstraßen

und vor den Magistrat

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zen, Riesa, Oschatz ꝛc.) begeben. Eine dieser Stationen ist so angebracht, daß sie gerade in der Mitte zwischen zwei kleinen Orten, Luppe und Dahlen, liegt. An einigen Haltepunkten ste— 3 auch Personenwagen, welche die Verbindung zwischen der

ahn und den etwas entfernter davon liegenden Orten, nament—⸗ lich Meißen, Großenhayn ꝛc. erhalten. Auf diese Weise ist ein großer Complexus der Landes-Bevoͤlkerung in den Bereich der Bahn hineingezogen und diese wird, je laͤnger sie besteht, ein immer unentbehrlicheres Communicationsmitiel, ja mit der Zeit sogar die Haupt-Arterie des Gewerbs- und Handelslebens in diesen Gegenden werden. In Leipzig betrachtet man die Eisen— bahn als das zweite große Moment, welches dieser Stadt in der neuesten Zeit einen so bedeutenden Impuls zur rei— cheren Bluͤthe gegeben hat. Als das erste Moment wird naturlich der Deutsche Zoll-Verein angesehen, der, wie miß— trauisch auch der Beitritt Sachsens dort betrachtet wurde,

regel gepriesen wird, die das Deutsche Gesammtvaterland seit dem Friedens-Abschlusse zur Vollziehung kommen sah. Wer Leipzig seit dem Abschlusse des Zoll-Verbandes nicht gesehen, wird es jetzt auch kaum wiedererkennen, so sehr haben einzelne Stadttheile, besonders der in der Naͤhe des neuen Universitaͤts— und des neuen Postgebaͤudes, sich verändert. Kaum wußten

wir auch, außer Berlin, noch eine andere Deutsche Stadt, in

welcher verhältnißmaäßig so viele Baulust jetzt herrschte, wie in

Leipzig; indessen scheint Dresden dem Beispiele folgen zu wol⸗ len und auch hier erhebt sich in der Naͤhe der alten Wall⸗-Pro—⸗ menaden ein neues Gebaͤude neben dem andern. Besonders

zeichnet sich darunter das eben entstehende Schauspielhaus aus,

das, nach den fertigen Umrissen zu schließen, eine neue Zierde

des großartigen Punktes an der Elbbrücke und Bruͤhlschen Ter⸗ rasse werden wird. Von der Elbbruͤcke aus machte sich auch die prachtvolle Illumination, die am vorigen Sonnabend zur Feier des Reformations⸗Jubelfestes stattfand, am glaͤnzendsten. Die Kuppel, Beleuchtung der Frauenkirche, die zwischen 3 4000 Rthlr. gekostet haben soll, wetteiferte mit der von St.

Peter in Rom und strahlte in den Fluthen der Elbe wieder, die auch das Licht der zahlreichen, an den malerischen hohen / 6 h n, Etablissements reflektirte. Der Strom von Fremden zu die ntli er ! Eis An⸗ , gn, , e nn,, F zu diesem Feste, namentlich der auf der Eisenbahn An— in Antwerpen, der Inauguration des Kanals von Herenthals beigewohnt; dieser Kanal soll, nach den Eisenbahnen, das groͤßte seit der Revolution ausgeführte Werk seyn.

Man liest in der Emancipation: Privatbriefe aus Luxemburg berichten, daß der dortige Gouverneur, Herr Hassen— pflug, befohlen hat, daß dort alle Verwaltungs-Geschaͤfte kuͤnf— tig Deutsch verhandelt und geschrieben werden sollen, statt wie bi : ösis Wer Herrn von Hassenpflug besucht und Franzoͤsisch mit ihm spricht, dem antwortet er Deutsch.

Um zu beweisen, wie nothwendig es sey, daß der Unter— richt der Geistlichkeit anvertraut werde, bemerkt der Courrier de la Meuse: „Wir koͤnnen uns fuͤr die Massen, wie fuͤr die Individuen keinen Unterricht ohne Erziehung, keine Erziehung ohne Moral und keine Moral ohne Religion denken.“ so gut“, antwortet darauf das FZournal de Lisge, „konnte ein Arzt sagen: Wir koͤnnen uns fuͤr die Massen, wie fuͤr die Individuen keinen Unterricht ohne physische Erziehung, keine physische Erziehung ohne Gesundheits-Lehre, keine Gesundheits—⸗ Lehre ohne Arzneikunde denken.“

F ü t schů lg nod.

Dresden, 19. Juli. Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen sind gestern ge⸗— gen Abend aus Potsdam hier eingetroffen und im Köoͤniglichen Schlosse zu Pillnitz abgestiegen, wo in diesem Augenblicke Se. Majestaͤt und die Koͤnigliche Familie die Sommer Residenz haben. Der Koͤnig, welcher in Folge einer Erkältung etwas leidend war, ist jetzt wieder ganzlich hergestellt. Sonnabend erwartet man hier auch Ihre Majestaͤt die ver— wittwete Koͤnigin von Bayern, die sich hier von dreien Ihrer erlauchten Tochter, namlich unserer Koͤnigin, der Kronprinzessin von Preußen und der Prinzessin Johann von Sachsen, um— Ob auch Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzher— zogin Sophie von Oesterreich herkommen wird, scheint noch ungewiß, dagegen wird später Ihre Majestaͤt die Mutter von Oesterreich hier erwartet.

Unserem Publikum ist durch die Dampfschifffahrts-Gesell— schaft Gelegenheit gegeben, während der Zeit des Aufenthaltes der hohen Herrschaften in Pillnitz das Schloß und dessen rei— zende Park-Anlagen zweimal taͤglich zu besuchen. Da hier auch noch die alte Sitte beibehalten ist, das Publikum in die Raͤume des Speisesaales zuzulassen, waͤhrend sich der Hof bei Tafel be— findet, so werden die Fahrten mit dem kleinen Dampsschiffe „Prinz Albert“ fleißig benutzt. hält auch noch ein anderes eine tagliche Verbindung zwischen Dresden und den interessantesten Punkten der Saͤchsischen Schweiz, so wie mit Tetschen im benachbarten Boͤhmen.

Das beständige Ein- und Auswandern von Reisenden hat hier uͤbrigens seit kurzem noch bedeutend zugenommen, und zwar, wie sich leicht denken laͤßt, durch die Leipzig-Dresdener Diese speit, moͤchte man sagen, zweimal taͤglich ei— nen ganzen Lava⸗ Strom von Fremden aus, die zum Theil ei—

nen Umweg uͤber Leipzig nicht scheuen, um die in der That sehr interessante Fahrt kennen zu lernen. Erst durch eine Reise auf der Eisenbahn kann man einen Begriff von den Schwie— , ,,, die hier zu uͤberwinden waren. n eberbruͤckungen, wie sie auf der Berlin—

bei Schoͤneberg . i. , und zwar mit dem Unterschiede,

und zum Theil durch Granit- und ren waren, waͤhrend dort nur Sand- oder zu uͤberwinden blieb. Elbe bei Riesa und uber die Mulde bei Wur tonische Kunstwerke zu nennen; besonders abe stere so zierlich und mit ihrem eisernen Gel daß man sie eher fuͤr den Schmuck einer H das Verbindungsglied einer Landstraße halt Merkwuͤrdigste bleibt freilich immer e, en. bei Oberau,

or von Salzburg erinnert, aber mindestens

ist, als dieses. Nur die beiden Endpunkte ö. 2 noch vom Tageslicht ein wenig erhellt,

es vollig Nacht, und man kann annehmen eilenden Lokomotive, doch wohl an zwei Minu

Auf den in der Naͤhe mehrerer Landstaͤdte an ten ist ein bestaͤndiges Draͤngen und Tre genzug (in der Fruͤhe und Nachmittags) nutzen die Bahn, die weder Leipz sondern sich nur von einer Zwischen⸗

gekommenen, war so groß, daß in ganz Dresden kein Unter— kommen mehr zu finden war. Fuͤr die Dauer der Anwesenheit der fremden hohen Herrschaften

ist die beruͤhmte Sängerin, Demoiselle Ungher, zuletzt in Nea— pel und Wien angestellt, auf 15 Gast-Darstellungen hier enga—

girt, deren jede ihr, neben freier Wohnung und Equipage, mit 30 Frdor honorirt wird. Sie tritt morgen zum erstenmale in Bellini's „Montecchi“ auf; Plaͤtze sind fuͤr die ersten Vor— stellungen nicht mehr zu haben.

Karlsruhe, 8. Juli. (K. 3.) In der 36sten Sitzung der 2Bten Kammer brachte der Praͤsident folgende in den juͤngst stattgefundenen geheimen Sitzungen gefaßten Beschluͤsse zur Kenntniß; 1) Die Dauer des Zollvereins-Vertrags vom 12. Mai 1835 wird vom 1. Januar 18412 an auf weitere 12 Jahre erstreckt; im Jahre 1851 wird die Regierung wegen der Fort⸗ dauer oder Aufhebung des Vertrags den Ständen Vorlage machen; kommt eine Vereinbarung nicht zu Stande, so wird der Vertrag aufgekuͤndigt. 2) Den in dem zwischen den Zoll— vereins Staaten und dem Koͤnigreich der Niederlande unterm 21. Januar d. J. abgeschlossenen Handels⸗Vertrage enthaltenen Abaͤnderungen des Zoll-Tarifs die nachträgliche Genehmigung zu erheilen. 3) Den vorgelegten Verabredungen der Zollver— eins-Regierungen wegen vollständiger Einfuͤhrung des Zollge⸗— wichts die Zustimmung zu erheilen. ö

e , re , m. Tröest, 5. Juli. (Oesterr. Lloyd.) Lapitain Marassi

nh zu Syra den Capitain Zencovich vom „Lodovico Arciduca Austria“, der ihm erzählte, in der Nacht vom 22. auf den * Juni habe er auf der Höhe von Caraburnu von Capitain Jacuzzi, auf dem Schiffe „Graf Kolowrat“, das mit 280 Pas⸗ sagieren von Alexandrien zuruͤckkehrte, vernommen: daß das Aegyptische Geschwader, aus 10 Linienschiffen, 5 Fregatten und

10 kleineren Fahrzeugen bestehend, zwischen Rhodus und Alexan—

drien kreuzte, und daß die Ottomanische Flotte, 35 Segel stark,

darunter 10 Linienschiffe und 10 Fregatten, sich am 21. Juni am Ausgange der Dardanellen befand. Capitain Zencovich fuͤgte hinzu. der Franzoͤsische Gesandte habe der Pforte foͤrmlich erklaͤrt, daß, wenn das Tuͤrkische Geschwader das Auslaufen aus den Dardanellen versuchte, die Fran— zoͤæsssche Flotte sich mit Gewalt widersetzen werde, und daß in dieser Hinsicht der Admiral die gemessensten Instructio— nen habe. Am folgenden Tage nach Mittheilung dieser Note ertheilte der Franzoͤsische Gesandte allen in Konstantinopel wohn— haften Franzoͤsischen Unterthanen den Rath, sich zu ihrer Ab— reise bereit zu halten, falls die Umstände es erheischen soll— ten. Nach den ersten kleinen Scharmuͤtzeln in Syrien war es zu einem etwas ernstlicheren Gefecht zwischen zwei Kavalle— rie, Corps der Avant-Garden gekommen, in welchem die, ob— gleich an Zahl uͤberlegenen Aegypter von den Tuͤrken geworfen wurden. In einem spaͤteren Zusammenstoß zwischen zwei starken Corps wurden die Aegypter gaͤnzlich geschlagen. Die Armee⸗-Estafette, die diese Nachricht nach Konstan— tinopel uͤberbrachte, versichert, das besagte Aegyptische Corps sey

von Soliman-Bey persoͤnlich befehligt gewesen, und dieser Sie habe dem Osmanischen Heere die Thore Antioch ens in,

wo es von der ganzen Bevoͤlkerung mit Enthusiasmus empfan—

gen worden. Nun fuͤrchtet man, diese ersten Waffen-Vorthei moͤchten auf den Sultan und seinen . der , 394 fuͤr den Krieg gestimmt ist, einen so ermuthigenden Eindruck machen, daß dadurch alle Bemuͤhungen der Europaͤischen Diplo⸗ . eine großere Kollision zu verhuͤten, vereitelt werden uͤrften.

. Mailand, 30. Juni. Die Aussichten auf eine

reichliche Seiden⸗Aerndte in Italien und Frankreich, u ĩ Ermaͤßigung der schon seit einigen Jahren , , Preise, sind nicht in Erfuͤllung gegangen. Die uͤbermaäßige Hitze, welche in den Tagen vom 19 bis 23. Juni stattgefun— den, ist fuͤr die Seidenraupen von solchem Nachtheil gewesen, daß ein großer Theil derselben umgekommen ist, und die schon zum Einspinnen gegangenen Wuͤrmer ihren Bau unvollendet gelassen haben. Statt, wie man gehofft hatte, die Sammlung werde die vorjaͤhrige Aerndte um die Hälfte uͤbersteigen, ist solche um ein Viertel und ein Drittel geringer als dieselbe aus— gefallen. Die Folge davon war ein schnelles Steigen der Ko— kon⸗-Preise, was die Preise der rohen Seiden sofort auch ge— steigert und gerechte Besorgnisse fuͤr einen ferneren Aufschlag

erweckt hat; da uͤberall keine Vorraͤthe vor Franzoͤsischen, Schweizer und Deutschen Fa Lebhaftigkeit arbeiten.

anden sind und die riken mit ziemlicher

Türkei.

Konstantinopel, 26. Juni. (Oesterr. B.) Die Ho nungen, welche man hinsichtlich des Befindens des Sultans 6 4 duͤrfen glaubte, sind leider durch den Erfolg bisher nicht gerechtfer— tigt worden. Die Krankheits⸗Symptome blieben ungeachtet der angewandten Mittel stets dieselben und erregen daher fortwäh⸗ . ö w,, Besorgnisse. an nicht abhalten, am verflossenen Freitage die nahe bei Tscham— lidscha gelegene Moschee von Scutari, Selimie genannt, zu be— suchen, wohin er sich zu Wagen begab. Die damit verbundene

t 1. Anstrengung s Kr ili jetzt von allen Leipzigern als die erfolg- und segenreichste Maß, h . gung fat an nn,,

Dennoch ließ sich der Sul—

Der Sultan hat sich bewogen gefunden, den Einwohnern dieser Hauptstadt die neu eingefuͤhrte, zur Deckung der Quaran— taine Auslagen bestimmte Haussteuer nachzulassen. hat Se. Hoheit befohlen, daß saͤmmtliche wegen Schulden ver— haftete Individuen in Freiheit gesetzt werden sollen. Auch diese vereinigen nun ihre Gebete mit jenen der uͤbrigen Unterthanen, damit Gott das in Gefahr schwebende Leben des Monarchen r . moͤge.

Am 21 sten d. M ist der nach dem Lager Hafi ascha s bestimmte Muͤsteschar Fark Efendi auf 3 Ser , . Dampfbogte nach dem Schwarzen Meere abgegangen.

Die Tuͤrkische Flotte befand sich nach den neuesten Berich— ten noch immer in der Meerenge der Dardanellen.

Der oͤffentliche Gesundheits-Zustand ist befriedigend. We— gen der in Smyrna stattgefundenen Pestfaͤlle sind die Prove— nienzen aus jener Gegend einer vierzehntaͤgigen Quarantaine unterworfen worden.

Das Journal de Smyrne enthaͤlt einen Artikel uͤber die Orientalischen Verhaͤltnisse, welcher zuerst nachweist, wie der Bruch zwischen der Pforte und Mehmed Ali nicht länger zu verhindern gewesen, und dann untersucht, welche der beiden Parteien vom Krieg am wenigsten zu fuͤrchten habe. „Ver— gebens“, heißt es darin, „suchte die Europaͤische Diplomatie, einen Zustand aufrecht zu erhalten, der eben so verderblich für den Orient selbst war, als laͤstig und ermuͤdend fuͤr die bei der Qrientalischen Frage betheiligten Machte, welche bestaͤndig zur See geruͤstet seyn mußten, um jedem Ereigniß begegnen zu l Die Gewalt der Verhaͤltnisse war mächtiger, als die Berechnungen der Klugheit, und trotz der Vermittelungs-Ver— suche⸗ die in den letzten Monaten gemacht worden, kommt die Kollision, die wir von Tag zu Tag drohender werden sahen, in diesem Augenblick zum Ausbruch.“ um die Huͤlfsquellen des Sultans mit denen des Aegyptischen Pascha zu vergleichen, gezeigt hat, wie Aegypten das letzte Geld und die letzten Soldaten hergegeben habe, und keiner weitern Opfer mehr faͤhig sey, wie der Pascha im Fall einer Niederlage in Syrien huͤlflos dastehe, da ein Theil seiner Unterthanen eben erst in einem Aufstand begriffen gewesen, der mit Muͤhe unterdruͤckt worden, und der andere Theil (die Fellah's) sich im Zustand der tiefsten Erniedrigung und Demoralisation be— finde, wie uͤberhaupt von Sympathieen zwischen dem Pascha und seinem Volk, und einer durch jenen gewissermaßen repraͤsentirten Na⸗ tionalitaͤt gar nicht die Rede seyn konne, faͤhrt es fort: „Gewiß eine Schlacht kann die Geschicke der Tuͤrkei nicht entscheiden und die Zeit ist eine mächtige Waffe in den Handen des Sultans. sich auch das Reich von seinen letzten Schlagen erholt hat und ein frisches Leben in seinen Adern pulsirt, so sehr auch der Geist der Bevoͤlkerungen und die Organisation der Osmanischen Ar— mee es raͤthlich machen, daß ein entscheidender Schlag geschehe, so waͤren ö 1. a zur Geduld und Vorsicht

! Aegypten ist erschoͤpft, die Tuͤrkei =

ruͤhrte Huͤlfsqueilen. Diese Huͤlfsquellen ieee . haͤnglichkeit des Volks an den Sultan, in ihren Finanzen, in

dem unter allen Klassen gleich sehr gefuͤhlten Beduͤrfniß rein

Opfer zu scheuen, um die Integrität des Reichs j ferner in einer zahlreichen Reserve⸗Armee, die in sammelt ist, in der Organisation des redik oder der National— Miliz, die im Nothfalle dem Feinde kompakte und gut diszipli— nirte Massen entgegenstellen koͤnnte, und, was das aͤußerste Mittel waͤre, ein Mittel, das dem Pascha ganz fehlt, in einer Anleihe, zu der sich alle Plaͤtze in Europa auf der Stelle bereit finden wuͤrden. So ist es also klar, daß in den Wechseln des Krieges ein erster, ein zweiter Unfall, der die Pforte trifft, ihre Existenz nicht bedrohen kann, wahrend beim Pascha von Aegypten ist. 3 e. . ich verlassJ . die Syrische Bevoͤlkerung, muͤde des ö. 4 schmachtet, genheit, es abzuschuͤtteln und 66 ganzen Lande gegen ihn man nicht vergessen, wie Ibrahim Pascha von den Bewohnern von Naplus . ä. . schimpflichen Vertrag er in Folge dieser Belagerung eingehen mußte; der Aufstand von Hauran datirt erst von gestern; noch hat man nicht vergessen, wie viel Muͤhe es Mehmed Ali kostete, diese einzelnen Empoͤrungen zu unterdruͤcken, und nun stelle man ihn einer Osmanischen Armee gegenuͤber, die ihrem Fuͤhrer ver— traut, fuͤr ihre Sache begeistert ist und sich auf ganz Syrien stuͤtzt, und berechne dann, welche Partei die meisten guͤnstigen Chancen fuͤr sich hat. Wir sind weit entfernt, den Krieg zu wuͤnschen, glauben aber, daß er fuͤr den Sultan mit allen Chan⸗ cen, die er fuͤr sich hat, immer noch besser ist, als die Lage der Dinge, die Mehmed Ali herbeigefuͤhrt hat.

Ueberdies

Nachdem es sodann,

zu rathen.

u erhalten, iutaya ver⸗

das Gegentheil

zu erheben. Noch hat

t. Ztg., S. S0 7,

Im gestrigen Blatte der S statt: „neufundirte.“

ichtigung: a6 lies: unfundirte Schuld,

Dauer der Eisenbahn-⸗Fahrten am 12. Juli.

Töogang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

Die letzte Fahrt von Berlin und die ersie von Potsdam mit Pferden.