Jahren, mit Namen Cotereau. Er hatte 13 Sous in * Tasche. Als er vor der Kavallerie floh, fiel er und als er 13 im Aufstehen begriffen, faßte ihn der Marechal / des ⸗ Logis err Dragoner, legte ihn uͤber sein Pferd und brachte ihn 2 * 2 Posten der Deputirten⸗Kammer. Eotereau, . 3 46 vierzehn k Paris ist, leugnet ubrigens, daß er di etragen habe. . ; . de Lyon“ meldet aus Dꝛar seille de * neue Nachsuchung in der Wohnung des Carpentras . är ge, , r, ge ge ge ,. r nig hat in Bezug ? z ; Juli 233 in . Schreiben an die . ö. i . lassen; Die ,, or, , , tan gebuhrẽ . ö ie 2. * * 23 , wen . Buͤrgern, welche fuͤr die Vertheidigung der Gesetze und der Freiheit starben. Wir glauben den Wunsch . wenn wir fuͤr die glorreichen
Sr ĩ tig 1 deuten s , e . geil lich teten, welche die Kirche den todten Christen zu Theil werden laßt, in Anspruch nehmen. Sie
werden deshal . . allen Kirchen ihrer Diszese feiern.“
Das Journal des Déhats enthalt eine Zusammenstel⸗
lung der Berichte aber den freudigen Einpfang, der dem Her—
zog von Nemours bei seiner Anwesenheit in Pau und an an— ; ) u Theil geworden ist . — Im Phare de Ba⸗ ä , dn rr. „Die Sorgfalt des Herzogs von Nemours für die Interessen der Armee und seine zenduen Kenntnisse der Verwaltung zeigten sich auch wieder in seinen Aeußerungen bei der Aufstelluug einer Abtheilung der
vonne vom 1lten liest man serner noch:
Douanen in Biarritz. Er sprach den Wunsch aus, daß die
Zahl derjenigen Militair⸗Personen, die nach Ablauf ihres Urlaubs derechtigtseyen, in die Douanen einzutreten, durch ein Reglement der oͤffentlichen Verwaltung festgestellt werden möchte. Er sagte, daß diese Beguͤustigung namentlich den alten Unter⸗Osffizieren und den Soldaten, die sich in ihrem Corps am meisten ausgezeichnet
hätten, vorbehalten bleiben muͤsse; daß dies fuͤr die Armee ein
maͤchtiger Antrieb und fuͤr die Verwaltung ein eben so sicheres
als ehrenvolles Rekrutirungsmittel seyn würde. „„Es geschieht
ies allerdings schon zuweilen““, fuͤgte der Prinz hinzu, „allein eid , l r, e ln, Angelegenheiten vorlaͤufig fuͤr neutral erklärt worden.
ich wuͤnschte, daß eine Ordonnanz die Rechte der Armee be⸗
stimmt festsetze und dadurch die beiden Zweige des offentlichen Dienstes, die namentlich an der Gränze bereits mit einander
in enger Verbindung stehen, zum Vortheil beider an einander gade eingetheilt.
knuͤpfen.““
Ein Journal meldet den Besuch, den die Abgesandten der
ische cker-Fabrikanten dem Minister des Handels ab⸗ . ü . in andischen Zu 5 . 3 der ersten Division kommanditt der Erbprinz von Oranien,
Hoͤchstwelcher mit seiner jungen Gemahlin vorgestern Abends
gestattet haben nnd legt diesem die Worte in den Mund: „die KRolonieen müssen unterstuͤtzt werden, selbst auf die Gefahr hin,
daß einige inländische Fabriken zu Grunde gehen.“ Der „Mo⸗
niteur Parisien“ stellt diese Aeußerungen als erdichtet hin.
Das Ministerium soll beabsichtigen, der bedraͤngten Leine⸗ wand-⸗Fabrication dadurch zu Hulsech kommen, daß es den Zoll aaren um 10 pCt. erhohte.
Dagegen haben indeß nicht nur der Englische und Belgische
für die vom Anslande eingehenden
Gefandte lebhafte Reclamationen erhoben, sondern auch zu ver— stehen gegeben, daß ihre Regierungen sich bewogen finden koͤnn⸗
2isten d. M. einen Leichengottesdienst in z ; ᷣ ver ö. an der Boͤrse heute ein starkes Sinken der Consols ein.
6. Bruͤssel, 16. Juli. Die sse daß die belgische Regierung in Deutschland sich durch sechs
838
leichtern, ohne ihre Sitten und ihre Religion antasten zu wollen.“
Großbritanien und Irland.
London, 13. Juli. Es heißt, Lord Melbourne habe der Königin vor einigen Tagen abermals vorgestellt, es sey ihm durchaus unmoglich, die Zuͤgel der Regierung noch laͤnger zu fuhren. Die Königin soll ihn darauf mit Thraͤnen gebeten ha⸗ ben, sie vor den Machinationen der Tories zu schuͤtzen. Er soll endlich nachgegeben haben, und es soll beschlossen worden seyn, nach Ablauf der gegenwärtigen Session das Parlament aufzu⸗ lösen und in der Zwischenzest Alles aufzubieten, um die einfluß— reicheren Wähler fuͤr das Ministerium zu gewinnen.
Der Standard glaubt, daß Sir Robert Peel's Vorher—
a er durch Einführung des Penny-Porto's entstehende 1 22 gung? , , . * 6. e ersten Kammer geltend gemachte Prinzip, daß die Domainen
Privateigenthum des Großherzogl. Hauses seyen und aus die⸗ sen die Apanagen geschö
Ausfall in der Staats- Einnahme werde nicht durch eine Ein⸗ kommen, sondern durch eine Vermoͤgens⸗Steuer gedeckt werden, wohl richtig seyn möchte.
In Folge von Maßregeln der Bank von England, sich durch den Verkauf von Annuitäten Geld zu verschaffen, trat
Die Regierung hat gestern Abend Depeschen aus O stin⸗
ĩ ; e ren J se riedi e Die 735 . dien erhalten, deren Inhalt sehr befriedigend lauten soll. Die Henri andert r uniss ztruht habe; die Redner er, klaͤrten sich he ein ver Hiergegen bemerkten die Redner der Regierung, St ats. Mini ster von Blittersdorf und Legations Rath von Narschall dal ch die Regierung an den klaren Wortlaut des 8. . dern. fassungs⸗ Urkunde halte, wonach jedenfalls ver fassungs man ig der Grundsatz feststehe, daß die Civil ⸗Liste und die
Morning Ehroniele sagt daruͤber: „Der Zweck der aufge— klärten Politik Lord Auckland's ist bereits durch die Abdankung Dost Muhammed Chan's erreicht worden. Wir haben zwac noch keine authentische Mittheilung daruͤber erhalten, doch lassen die neusten direkten Nachrichten aus Indien ein solches Resultat voraussehen.“ Der ministerielle Globe bemerkt, man habe jene Nachrichten uͤber Konstantinopel erhalten, und ihrem Inhalt zufolge, waͤren die Britischen Truppen in Kan— dahar eingeruͤckt, und Dost Muhammed Chan habe zu Gun— sten des Schah Sudschah resignirt.
Niederland e.
Aus dem Haag, 15. Juli. Nach dem Handelsblatte ist das Luxemburgische Dorf Martelange, welches einen neuen Streit zwischen Holland und Belgien zu erregen drohte, durch Uebereinkunft der beiderseitigen Ministerien der auswärtigen
Se. Majestaͤt der Konig haben eine neue Organisation der Armee beschlossen. Die Infanterie ist in 3 Divisionen, jede von 2Brigaden, die Kavallerie in eine schwere und eine leichte Bri⸗ Die Infanterie-Divisionen werden von den General Lieutenants Baron van Geen, Herzog Bernhard von Sachsen⸗Weimar und de Favauge befehligt. Die erste Brigade
im erwunschtesten Wohlseyn zu Arnheim angekommen und da⸗ selbst mit großen Feierlichkeiten empfangen worden ist. Ihre Koͤnigl. Hoheiten werden uͤbermorgen Ihren festlichen Einzug
in die Koͤnigl. Residenz zum Haag halten.
ei. Die Emancipation will wissen,
ten, die Zoͤlle fuͤr verschiedene Franzoͤsische Produkte zu erhoͤhen.“ Gesandte vertreten lassen wird, namlich in Frankfurt, Muͤnchen,
Die Handels-Kammer in Havre hat an die Deputirten— Kammer eine Bittschrift gerichtet, worin sie den Wunsch aus⸗ spricht, daß das Gesetz über die Verbesserung der Haͤfen noch in dieser Session votirt werden moͤge,U
In Frantreich werden jahrlich 216,829 Kilogramme edler Metalle in den Muͤnzen ausgeprägt, die einen Geldwerth von 8 Millionen Fr., und zwar 5 Millionen in Gold und 43 Milltonen in Silber haben. Ein Drittheil dieser Summen wird allein in Paris geschlagen.
Die Kirch« zu St. Germain J Auxerrois wird mit neuen Glasmalereien versehen. Die zwoͤlf Fenster, durch welche das Licht auf den Hochaltar faͤllt, stellen die 12 Apostel dar.
Die „Malouine“ hat von ihrer Entdeckungs⸗Reise an der Westkuͤste Afrika's den jungen Prinzen Ohino mitgebracht, welcher in Frankreich die Elemente der Schifffahrt und Schiffs— baukunst erlernen soll.
Aus Perigueux wird gemeldet, daß das bekannte Wun⸗ derkind Vito Mangiameli aus Sicilien in dem dortigen Gym— nasium oͤffentlich aufgetreten wäre und auch hier, wie seit zwei Jahren überall in Frankreich und England, alle Anwesenden durch die Leichtigkeit, mit welcher er die schwierigsten arithme— tischen und algebraischen Aufgaben loͤste, in Erstaunen setzte. Wie es heißt, wird er nach Beendigung seiner Reise seine Rechen, Methode bekannt machen, die, nach der Versicherung seines Lehrers, Comparato, höchst einfach und allgemein ver— ständlich ist.
Die neueste Re vuedes deux mond esgiebt einelebersicht der in der Levante versammelten Schiffskraͤfte der verschiedenen Maͤchte, welcher zufolge das Tuͤrkische Geschwader 29 Segel, worunter 10
Linienschiffe, zählt, das Aegyptische 25 Segel mit 10 Linien. schiffen, das Russische 24 Segel, worunter 18 Linienschiffe, das
Franzoͤsische 19 Segel, worunter 8 Linienschiffe.
Eine vom Agenten der auswärtigen Angelegenheiten in Marseille unter dem 13ten d. M. eingesendete telegraphische
Depesche meldet außer anderen bekannten Thatsachen: „Am
28. Juni befand sich die Tuͤrkische Flotte noch in den Darda— nellen. Der Admiral Lalande war mit dem „Jena“ zu Tene— dos, der Rest des Geschwaders zu Kurla. Das Englische Ge⸗ schwader hatte, 13 Segel stark, am 2. Juli Malta verlassen und die Richtung hach der Syrischen Kuͤste eingeschlagen.“
Man schreibt aus Algier vom 29. v. M. „Unser Bi— schof, Herr Dupuch, ist mit dem Paketboot „Lester, von seiner Reise nach Oran und Arzew zurisckgekehrt. Derselbe hat an allen Orten, die er besuchte, die lebhaftesten Beweise der Hoch— achtung und Verehlung von Seiten der Truppen, der Koloni⸗ sten und selbst der Araber empfangen. In Mostaganem hat er den Mnselmaͤnnischen Kirchhof eingeweiht, und die Eingebornen haben sich um die Ehre gestrilten, dem Bischofe den Altar und die Kanzel zu schmuͤcken, die Anwesenheit des Bischofs in Mo⸗ steganem wird die glücklichsten Resultate haben, denn die Ara⸗ ber, welche sehr religids und strenge Befolger ihrer Gebote sind, betrachten uns jetzt nicht mehr, wie fruher, als eine Na⸗ tion, die Gott wegen ihres Unglaubens strafen wird. — Der General Guchenneuc hat sich selbst nach Arzew begeben, um zu sehen, welche Wirkung der ministerielle Befehl, die Kinder der uns befreundeten Araber nach Europäischer Weise zu unterrich⸗ ten, hervorbringen wird. Die Araber glaubten zuerst, daß man ihren Kindern moralischen Zwang anthun wollte, aber der Ge— neral beeilte sich, ihnen Mustapha und die Hauptchefs der Sme⸗ las zu senden, die sie von den wohlthaͤtigen Absichten Frank. reichs unterrichten, und sie belehren follten, der einzige Zweck sey, den Arabern die Abneigung unserer Civilisation zu er—
Stuttgart und Karlsruhe, Dresden, Hannover, Hamburg, die zugleich die Vertretung Belgiens bei den kleinern Deutschen Saaten unter sich vertheilen werden. Der Chef der erstge— nannten Gesandtschaft Lin Frankfurt) wird den Titel eines be— vollmaͤchtigten Ministers fuhren. Man liest im Journal d' Anvers: „Die Zahl der Frem— den, die seit vierzehn Tagen nach Antwerpen kommen, beson, ders aus Holland und England, ist sehr bedeutend. Ueberall
definitive Regulirung der zwischen Holland und Belgien noch obwaltenden Differenzen mag den Regierungen noch zu man— chen Eroͤrterungen Anlaß geben, aber der Friede und die Ei⸗ nigkeit zwischen den Bevölkerungen beider Laͤnder ist definitiv befestigt. Wir unsrerseits wuͤnschen, daß die Regierungen sich bald derselben Eintracht erfreuen, wie die Voͤlker.
Deutschlan d.
Hannover, 18. Juli. (Hanno, Ztg.) Nachdem die Nachricht von den Maßregeln, welche Se. Majestaͤt der Konig gegen den Magistrat der hiesigen Residenzstadt ergriffen hatten, allgemein bekannt geworden war, versammelten sich am gestri⸗ gen Tage Morgens der Magistrat, die Buͤrger⸗Vorsteher, so wie eine bedeutende Anzahl von Bürgern auf dem hiesigen Rathhause, und beschlossen, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige eine ehr— furchtsvolle Adresse zu uͤberreichen; Allerhoͤchstdieselben mochten
bis zur Ruͤckkehr des hts . , Koͤnigl. Kommissarius zum interimistischen Vorsitze im Magistrate
gnaͤdigst geruhen, die verfuͤgte Suspension gegen den Stadt⸗ Direktor Rumann aufzuheben, oder doch nicht darauf beharren, tadtgerichts-Direktors Heiliger einen
zu ernennen, indem die staͤdtische Verfassungs Urkunde besage, daß im Falle der Behinderung des Stadt-Direktors und des Stadtgerichts-Direktors der Stadt-Syndikus als Vorsitzender
einzutreten habe.
Nachdem Se. Majestaͤt auf die desfallsige ehrerbietigste An⸗ frage erwiedert hatten, daß Allerhoͤchstsie die Deputation in dem hiesigen Palais an der Leinstraße um 1213 Uhr annehmen woll— ten, verfügte sich eine Deputation von Bürger-Vorstehern und
anderen Mitgliedern der Buͤrgerschaft von dem Rathhause da— hin, und wurde von einer großen Anzahl von Buͤrgern in Ruhe uns Ordnung bis vor das Königliche Palais begleitet.
Se. Masestaͤt geruhten nach Anhoͤrung der Adresse gnaͤdigst zu erwiedern, daß Sie als Koͤnig keine andere Schritte gegen den Stadt-Direktor hätten ergreifen können; und daß, wenn die Verfassungs-Urkunde der Stadt bestimmte Vorschriften gebe, wie es bei Verhinderungefaͤllen des Stadt- Direktors und des Stadtgerichts-Direktors gehalten werden sollen, diese nur in Anwendung kommen moͤchten.
Die Deputation kehrte mit dieser gnaͤdigen Entschließung Sr. Mäjestaͤt nach dem Rathhause zuruͤck, theilte dieselbe dort den Bürgern mit, und noch im Laufe des Tages verkuͤndete eine Bekanntmachung des allgemeinen Magistrats, daß Se. Maßjestät der König Sich Allergnädigst bewogen gefunden habe, auf Veranlassung einer Allerhoöchstihm von der hiesigen Buͤrger⸗ schaft aͤberreichten Petition die dem Stadt-Direktor obliegenden Geschaͤfte dem Stadt⸗Syndikus Evers einst weilen, und zwar bis dahin, daß der Stadtgerichts-Direktor Heiliger von einer Reise zuruͤckgekehrt seyn werde, zu uͤbertragen.
Karlsruhe, 11. Juli. (Karlsr. 3.) In der Sitzung der Abgeordneten? Kammer vom 11. Juli war der Bericht des Abgeordöneten Mittermaier uͤber den Gesetz⸗ Entwurf, die Apanagen betreffend, an der Tagesordnung, In der allgemei⸗ nen Diskussion erklärte von Itz stein, wie das ganze Volk,
werden sie mit der groͤßten Freundlichkeit aufgenommen. Die
sey auch er durchdrungen von der unbegraͤnzten Verehrung fuͤr die Großherzogliche Familie, und halte es daher fur eine hei⸗ lige Pflicht, zu deren standes mäßiger Apanagirung mitzu wirken; da jedoch aus unzureichenden Gruͤnden von den im Jahr 183 vorgeschlagenen Dotationen abgewichen worden, und insb esonder die Apanagen fuͤr die nachgeborenen Prinzen der entfernteren Grade im Verhältniß zu den Kraͤften des Landes zu hoch 93 griffen seyen, so werde er zwar für einzelne Paragraphen des Se fetzes stimmen, über das ganze Gesetz aber sich der Ab st nnn enthalten. Die Witthume anlangend, so wurde er mit vollem Her⸗ zen fuͤr die Fuͤrstin, welche eine Zierde des Thrones und ein Muster der Weiblichkeit sey und in allen Theilen des Landes als wie die beste Mutter verehrt werde, gern das hoͤchste Witthum votiren. Der Redner schließt mit einer Verwahrung gegen das von der Regierung und besonders von einem Redner der
pft wurden; der §. 39 der Verfassungs⸗ Urkunde enthalte in dieser Beziehung eine historische Unwahr⸗ heit. Aehnliche Verwahrungen in Beziehung auf den letzten ö g iter ein die Abgeordneten Welcker, von Roꝛteck Punkt legten weiter ein die Äbg j
B Frundsatz des Deut— und Weller, Letzterer unter Bezug auf den Grund at des Deu ⸗ schen Staatsrechts, wonach vorzugsweise auf den Domainen die
übrigens mit dem Gesetze selbst ein verst anden.
4 1 2962 t8⸗ Mini
Apanagen auf
die Domainen radizir? seyen, deren Ertrag also vorzugs were hierfuͤr, und nur der Ueberschuß zu Bestreitung der Staats be, duͤrfnisse zu verwenden sey— Uebrigens Irschemne es als ganz uͤberfluͤssig, bei diesem Anlaß auf eine Analyse und gleich som auf eine Liquidation des S. 59 einzugehen; es genüge die Uu ber. zeugung, daß jedenfalls der Extrag der 2 omainen,/ weiche . Patrimonial-Eigenthum des Großherzogl. Hauses bilden, weit die Summe uͤbersteige, welche fuͤr die Großherzogl. Familie gefor⸗ dert werde; die Eivil-Liste, wie die Apanagen, ruhten daher nicht auf den Steuern, sondern erschienen als Renten, weiche aus dein Domanial-Vermoͤgen zu entrichten seyen. Die. Regierung sey verpflichtet, diese Rechte des Großherzegl. Hauses zn 1. ren, wunsche uͤbrigens, daß diese unpraktische Viskusston hier nicht weiter fortgesetzt werde. Nachdem noch der Ab⸗ geordnete Merk uͤber der Entwurf im Allgemeinen und der Abgeordnete Bericht-Erstatter bezuglich auf die Einwen— dungen des Abg. von Itzstein einige Vemerkungen gemacht hat—⸗ ten, wurde zur besondern Dis kussion uͤbergegangen, jedoch uͤb er⸗ all kein von den Kommissions-Antraͤgen abweichenser Antrag gestellt, und nur von dem Abgeordneten Welcker zu 5. 27 be⸗ merkt, daß er auf die Fixirung eines Maximums, weiches ein⸗ tretenden Falls mit Zustimmung der Stande voraussichtlich werde uͤberschritten werden, keinen besondern Werth lege, vielmehr eine Combination des Systems der persoͤnlichen Apanagirung mit dem Vererbungs-System vorgezogen haͤtte. Das Gesel wurde sofort mittelst namentlicher Abstimmung einstimmig angenommen (mit Ausnahme des Abg. von Itzstein, welcher sich der Abstim⸗ mung enthielt). Zu §. 2 wurde nach dem Antrag der Kom. mission der Beschluß in das Protokoll niedergelegt: „daß die Einrechnung des Fideikommisses Salem und Petershausen in die Apanagen nicht stattfinde.“ Im Ganzen enthalt der Gesetz—⸗ Entwurf nunmehr nur im §. 27 eine wesentliche Abweichung von der Vorlage, wie sie sich nach den Beschluͤssen der ersten Kammer gestaltet hatte; es soll nämlich die Gesammtsumme er nach diesem Gesetze zu leistenden Apanagen u. s. w. vier— malhunderttausend Gulden nicht uͤbersteigen. Zum Schlusse nahm der Staats⸗-Minister von Blittersdorff das Wort: „Meine
Herren! Ich erfuͤlle die angenehme Pslicht, Ihrer geehrten
Kommission fuͤr ihre umsichtige und ruͤcksichtsvolle Behandlung dieses Gegenstandes und fuͤr den in jeder Hinsicht, sowohl in umfassender und richtiger Darstellung, als in zarter Würdigung
der Verhaͤltnisse gleich ausgezeichneten Bericht den Dank der
Regierung auszusprechen, und auch die Kammer fuͤr die freund— liche Aufnahme dieses Gesetz-Entwurfs der Regierung zu versichern.“ — Dreifaches herzliche
Anerkennung der s Lebehoch erklang von der Versammlung dem geliebten Regenten.
Frankfurt a. M., 13. Juli. Se. Durchlaucht der Land- graf Philipp von Hessen ist gestern hier eingetroffen und xeist heute Abend nach Homburg weiter, woselbst er mit einem Fak⸗ kelzug von den Bewohnern Homburgs empfangen werden soll. Hier brachte gestern Abend die Musik des Jaͤger⸗Bataillons der freiwilligen Stadtwehr, welches im Befreiungskampfe unter dem Oberbefehl des beruͤhmten Heerfuͤhrers stand, demselben eine Serenade. —
. 6 ch.
Wien, 13. Juli. (Nuͤrnb. Korr.) Der Erzherzog Pa— latinus ist gestern aus Preßburg eingetroffen, und zwar, wie man alaubt, wegen Fassung eines bestimmten Entschlusses uͤber das Vergehen des Freiherrn von Pronay, welcher. bekanntlich in seinen Landtags- Reden den obersten Gerichtshof Ungarns einer groͤblichen Pflicht-Verletzung wegen Verurtheilung des Wesselenyi und Kossuth beschuldigt hat. Es durfte dieser Beschluß wohl kaum anders ausgefallen seyn, als diesen De⸗ putirten unter Fiskalklage zu stellen, da er die Un verletzlich leit der Königlichen Tafel durch Injurien so sehr misachtet hat. Die wiederholte Konferenz uͤber die Ungarischen Angelegenheiten hatte die Exzesse bei den Wahlen im Tolnaer und Varscher Komitate zum Gegenstande, wobei strenge gerichtliche Maßre— geln beschlossen worden seyn sollen. — Unter Anderem ist bei den Landtags-Verhandlungen auch der Antrag zur Sprache gekommen, daß die Kesten fur dieselben in den ersteren drei Mongten vom Adel, und suͤr die folgende Zeit vom Lande zu tragen wäͤren. Man glaubt aber, daß fuͤr die ersprießliche Abkürzung der Sessionsdguer der Vorschlag lieber umgekehrt hätte geschehen sollen. — Unser Staats-Minister des Innern, Graf Eollowrath, begiebt sich in kommender Woche nach Boͤh— men auf seinen Herrschasten, um einige Zeit der Erholung von Staatsgeschaͤften zu widmen. — Es besteht das Gesetz, daß jeder eines Verbrechens oder einer schweren Polizei-Uebertretung überwiesene Beamte seine Stelle verliert, oder wenn er sich un— ter solchen Umstaͤnden um Anstellung bewuͤrbe, davon guszu— schlieen sey. Es soll nun diese Verfügung ausnahmeweise fuͤr die Italienischen Provinzen zur Zeit aufgehoben werden, wahr, scheinlich, damit die daselbst Amnestirten, welche der Gnade des Kaisers ihre Freiheit verdanken, nun auch nicht den Weg der Suhsistenz und Ehre irgend verschlossen finden.
9 el 9 X.
8g eatie n.
Mailand, 12. Juli. Die in Bologna erscheinende Zei⸗ tung widerlegt das Geruͤcht von blutigen Austritten, die am 19. und 12. Juni in Bologna vorgefallen seyn sollten. Aus— ländische Zeitschriften nahmen diese lügenhafte Nachricht eines unverschamten Korrespondenten auf Treu und Glauben an, und beklagten die Menge der Gefallenen und Verwundeten, Nach der Versicherung des erwahnten Blattes reduzirte sich Alles auf einige ganz unblutige und kaum des Erwaͤhnens werthe Haͤn⸗ del zwischen Stadtbewohnern und Soldaten der Sch weizer⸗ Garnison, die allerdings nicht im besten Vernehmen mit den Buͤrgern steht.
r e i.
Der Oesterreichische Beobachter enthalt folgende Be⸗ richte aus Konstantinepel vom 3. Juli uͤber die Thronbe, steigung des neuen Sultans, und über das Leichenbegängniß des' verstorbenen Sultans und uͤber Veränderungen in den
ochsten Staatsämtern: ae , am 1sten d. M. in den Morgenstunden erfolgte Ab— leben Sultan Mahmuds wurde den Bewohnern der Haupt— stadt erst nach 1 Uhr Nachmittags durch die Kanonensalven ber Batterien und der Kriegsschiffe und durch oͤffentliche Aus— rufer bekannt, welche dieses traurige Ereigniß und den Regie⸗ rungs-Antritt des Sultans Abdul-Medschid, aͤltesten Sohnes des Verblichenen, verkuͤndeten. Sultan Mahmuds begaben sich die beiden Großherrlichen Schwiegersoͤhne Halil und Said Pascha und der Präͤsident des Reichsrathes, Chosrew Pascha, zum Thronfolger Sultan Abdul-Medschid, welcher sich in einem nahe bei Tschamlidscha gelegenen Hause befand, um ihm die betruͤbende Nachricht vom Tode seines Vaters mitzutheilen. Nachdem sich Se. Hoheit Ihrem gerechten Schmerze uͤberlassen, verfügten Sie sich mit Gefolge, uͤber Haidar Pascha ins alte Serail, wahrend sich der Leichenzug beinahe gleichzeitig uͤber die Kaserne von Skutari ebenfalls nach dem alten Serail in Bewegung setzte.
Die Leiche wurde in das Suͤnnet-Odassi (Saal des Propheten⸗
839
der Hoffnung Raum, daß die Differenzen mit dem Aegypti⸗ schen Statthalter im guͤtlichen Wege ausgeglichen werden durften.
In den obersten Staatsamtern haben folgende wichtige Veränderungen stattgefunden: Die Wurde eines Großwesir s ist wieder hergestellt und zu derselben der bisherige Praͤ— sident des Reichs-Rathes, Chosrew Pascha, erhoben worden. Die Stelle eines Basch‚⸗Wekil oder Premier-⸗Ministers, welche Rauf Pascha bekleidete, findet sich hierdurch abgeschafft; Letzterer erhielt die Praͤsidentschaft des Reichs, Naihes. Der erste Schwiegersohn Sultan Mahmud's, Halil Pascha, ist zum Se— rias ker, uud der zweite Schwiegesohn, Said Pascha, an dessen Stelle zum Handels-Minister ernannt worden. Riza Bey, Guͤnstling Sultan Mahmud's, ist zum Muͤschir des Groß⸗— herrlichen Palastes mit dem Titel „Pascha“ erhoben worden. Reschid Pascha ist als Minister der auswärtigen Angele⸗ genheiten bestaͤtigt. Fuͤr die Pforten-Aemter zweiter Klasse wurden die alten Titel wieder eingefuͤhrt. So ist Sche— kib Efendi zum Beilikdschi, Mahir Bey zum Ammedschi, und Zuͤhdi Bey zum Mektubschi ernannt worden. Ali Nedschib Bey hat das Amt eines Walide-Kiajassti (Agenten der Sulta⸗ nin⸗Mutter), Nedschib Efendi das Amt eines Harbije-Nasixi Inspektors der Kriegs-Munitionen) und Hadschi Saib Efendi die Stelle eines Tschausch⸗Baschi (Reichs⸗Marschalls) erhalten. Alle uͤbrigen Staats-Beamten sind bestäͤtigt. Die Gouverneure der Provinzen werden ihre Bestätigung oder Ernennung naͤch— ster Tage erhalten.
Sogleich nach dem Hinscheiden
Die Ceremonie der Säͤbel-Umguͤrtung, die bei den Otto— nanischen Herrschern die Stelle der Krönung vertritt, soll am Uten d. M. mit dem gewohnlichen Gepraͤnge stattfinden.
Die Polizei hat in diesen Tazen die größte Wachsamkeit
entwickelt; die Schildwachen sind uͤberall verdoppelt worden,
und zahlreiche Patrouillen durchziehen bei Tag und bei Nacht die Straßen der Stadt und der Vorstaͤdte. Auch ist die oͤf— fentliche Sicherheit nicht einen Augenblick gestoͤrt worden.
Der Gesundheitszustand ist fortwaͤhrend sehr befriedigend. Nachrichten von den Dardanellen vom 30. Juni zu— folge, hatte die Tuͤrkische Flotte damals jene Meerenge noch nicht verlassen. ö.
Mantels) gebracht, wohin sich Sultan Abdul-Mebschid bald
darauf begab, um daselbst seine Andacht zu verrichten. Von
da verfuͤgten sich Se. Hoheit in den Thronsaal, empfingen da— selbst die Huldigung sämmtlicher Großwuͤrdentraͤger des Reiches und befahlen, daß der Leiche Ihres erlauchten Vaters die letz— ten Ehren erwiesen wurden. Um 4 Uhr Nachmittags fand so— nach das feierliche Leichenbegäaͤngniß statt. Die schoͤnste Lobrede, die dem verstorbenen Monarchen gehalten werden kann, ist sicher die allgemeine Trauer, welche sein Hinscheiden bei allen Klassen der Bevölkerung, sie mochten was immer fuͤr einer Nation oder Religion angehoͤren, erzeugte, und die sich bei dieser Feier— lichkeit am deutlichsten und ruͤhrendsten aussprach. Die Leiche des Sultans Mahmud ward im Stadtviertel Fazli Pascha, an einem in der Nähe der „verbrannten Saule“ gelegenen Orte beigesetzt, wo bereits der Bau zu einem eigenen Tuͤrbe (Mau— soleum) begonnen wurde. Merkwürdig ist der Umstand, daß in demselben Kiosk von Tschamlidscha auch die Mutter Sultan Mahmud's vor zwanzig Jahren mit Tode abgegangen ist.
MNachstehendes ist der Bericht eines Augenzeugen uͤber das Leichenbegaͤngniß des Sultans: 4 Konstauttnopel, 2. Juli. Die ängstliche Spannung herrschte seit einigen Tagen in dieser Hauptstadt; dite widersprechendsten Ge— rüchte über das Besinden des Sultans ließen bald eine traurige Ka⸗ tastrophe, hald eine glückliche Lösung erwarten. Als gestern bald nach 1. Uhr die Kanonen auf allen Türtischen Kriegsschiffen gelöst und alle Flaggen aufgesteckt wurden, fragte jeder zagend, ob dies Freude oder Trauer bedeute? Die nächsten Augenblicke lösten die Zweifel; denn bald sah man öffentliche Ausrufer die Straßen der Hanptstadt und der Vorstädte Pera und Galata durcheilen, die den Toðd Sultan Mah— muds und den Regierungs-Antritt Abdul⸗-Medschid's verkündigten. Nachdem der neue Sultan im Palaste zu Beylerbei, auf dem Asiati— schen Ufer des Bosporus, die Huldigung empfangen, wurde die Leiche seines Vaters unter dem Donner der Kanonen von Beyvlerbei ins alte Serail nach Konstantinopel gebracht. Eine zahllose Menge von Trauernden und Neugierigen sirömte aus allen Vorstädten nach der Stadt, um den Leichen- Feierlichkeiten beizuwohnen. Eiage Menge von Schiffen drängte sich auf der Ueberfahrt nach Konstankinopel, und diese war nicht ohne Gefahr bei dem sehr stürmischen Meere. Der Pfortenpalast und das Münz— gebäude waren geschlossen, die Bazars verlassen, die Wachen auf allen Punkten verdoppelt, und zahlreiche Patrouillen zogen durch die Stra— ßen. Von dem Thore des alten Serails bis zur Moschce Sultan Ahmeds waren alle Straßen gedrängt voll von Zuschauern Dle Ruhe und Ordnung, mit der sich die Frauen auf der einen, die Män— ner auf der anderen Seite aufstellten, waren in der That bewunderns— werth. Man hörte von allen Seiten uur Töne der Trauer, Worte des Bedauerns und der Klage. Um Aà Ur 0 Minuten verkündete ein allgemeines Klagegeschrei der Weiber das Herannahen des Leichen⸗ zuges; Alles drängte sich an die Spaliere, um der Leiche des verewigten Herrschers näher zu seyn. Während, die Frauen ihrem Schmerze freien Lauf ließen, äußerte sich bei den Männerneine stille, aber nicht min⸗ der tiefgefühlte Trauer. Die Dienerschaft sämmtlicher Hofämter eröffnete den, Zug; hierauf folgten die Musteschare und Beamten der höchsten Würdenträger; diesen die Ulemas, die in Masse zugegen waren; dann lamen die böchsten Würdenträger, der Fingnz⸗Minister Hasiz Pascha, die beiden Swiegersöhne des verstorbenen Sultans, Halil Pascha und Said Pascha, der Präsident des obersten Reichs-Rathes, Chosrew Pascha, zuletzt der Basch-Wekil Rauf Pascha mit dem Scheich-ul— isl im, oder obersten Mufti, alle zu Pferde in ganz einfachem Ko— stüm. Endlich nahte der Sarg, der die sterblichen Ueberreste des Sul⸗ tans umschloß, von einfachem, weichem, ungefärbtem Holze, mit fünf bis der reichsten Shawls behangen; auf dem vorwärts getragenen Kopfende war das Feß des Sultaus, mit der Reiherfeder und der di imantenen Agraffe befestigt. Der Sarg selbst ruhte auf zweß einfachen Duerhölzermn, die, von zahllosen Händen unter— stützt,. in der Luft schwebend erhalten wurden. Jeder, der nur auf Augenblicke den Sultan getragen hatte, war siolf und glücklich; man war zufriedengestellt, wenn man nur die Querhöljer be⸗ 5 konnte. Während die Männer sich solchergestalt um 21 85 drängten, erreichte das Klagegeschrei der Weiber . sten Grad. In einer geringen Entfernung vem Sarge 869 n. Beamte und dann ein Nobr zu Pferde, der 3 n das Volk auswarf, Wer das Wogen des Volkes und ö ö Drängen der unübersehbaren Menge um den Sarg ge— nung bien . kaum für möglich halten, daß die Ruhe und Oid⸗ an die Aff id ein g; Kavasse erhalten wurde; dachte man überdies siatifand en it han r , die fast bei jeder bisherigen Thronbesteigung e. h var man versucht zu glauben, daß der Geist des Ver⸗ pen, als Genius der O 3 . tern seines Vosfes s er Ordnung und Ruhe unsichtbar über den Häup⸗ rastlose und ieh fe gl te, das, in dautbarer Erinnerung an das ses nnd, der irn irken des hohen Verhlichenen, Worte des Prei⸗ solgen ließ em seinen Angen allmälig entschwindenden Sarge
Sult ; ö ; 6 . hat bei seinem Regierungs- An⸗
ie / andarmee in Kleinasien sowohl als an
, erlassen, daß die Feindseligkeiten gegen
der Tr pita ot df u d sollen. Diese Maßregel hat in igste Wirkung hervorgebracht und giebt!
3
„Rio-Janeiro, 8. Mai. Die Regierung hat dem Koͤnigl. Portugiesischen General-Konsul und interimistischen Ge— schäftsträger Herrn Joao Baptista Moreira das Exequatur ent— zogen. (Vergl. St. Ztg. Nr. 197 London) Seit langer Zeit wußte man nämlich, daß er den Sklavenhandel unter Portu— giesischer Flagge beguͤnstigte und selbst dabei betheiligt war. Beeinträchtigt bei den zwei, von den Englaͤndern aufgebrachten Prisen, wiegelte er das schlechte Gesindel bei den letzten Vor⸗ faͤllen wegen des auf einem Dampfboote getödteten Passagiers, gegen die Englaͤnder und alle Fremden auf. Man lobt sehr die Festigkeit der Regierung bei dieser Gelegenheit. — Herr Baron von Daysser-Sylbach ist von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich zum Minister-Residenten am hiesigen Hofe er— nannt worden. — Die Kammern wurden am 3ten d. eroͤffnet. — Der Prinz von Savoyen-Carignan befindet sich gegenwaͤrtig hier. — Nachrichten aus Rio Grande lauten guͤnstiger fuͤr die Kaiserlichen, sie haben einige gluͤckliche Gefechte geliefert. — Un— ser Cours steht jetzt auf 295). 3 30 Pence. — Mehl 21 21, 000 pr. Faß.
8 n an d.
Berlin, 19. Juli. — Eisenbahn. — Als gestern der Mittags 12 Uhr von Potsdam abgegangene, aus 14 Wagen bestehende und von 3 Lokomotiven gezogene Train auf den hie⸗ sigen Bahnhof ankam, war der Eccentrik — ein bewegliches Schienenpaar — im Durchschnittspunkte zweier Schienenstraͤnge mit einer Vorrichtung zum Hin- und Herschieben von dem hierzu angestellten Aufseher unrichtig eingestellt. Die 3 Ma—
schinen wichen daher von den Schienen ab, liefen circa 80 Fuß
auf den Unterhoͤlzern in einer springenden Bewegung sort, bis sie, ungefähr 2 Fuß in den Sand gearbeitet, kurz vor der Halle stehen blieben. Das Zusammensteßen der Personenwagen bei diesem Unfalle war, da der Zug, bereits früher gehemmt, sich in minder schneller Bewegung befand, nur mäßig. Niemand sist dabei beschaͤdigt worden.
— — Frankfurt, 19. Juli. Die fuͤr den Großhandel nunmehr beendigte und bloß noch im Jahrmarkts-Verkehr fich fortsetzende hiesige Margarethen-Messe ist im Allgemeinen vorzuͤglich gut ausgefallen. Bei dem Eingange von mehr als S0 Tausend Centner Fabrik⸗Waaren und Produkten aller Art zeigte sich kein Ueberfluß derselben. Einzelne Laͤger wurden bald ganz aufgeräumt. Mehrere Handlungen haben noch Waa— ren durch Eilfuhren herbeikommen lassen. In Tuch und tuch— artigen Waaren war der Absatz äußerst betrachtlich, auch mit Wollenzeugwaaren wurden gute Geschaäͤfte gemacht. Inlaͤndi— sche und vereinslaͤndische Baumwollenzeugwaaren fanden außer— ordentlichen Begehr. Mit Berliner gedruckten Waaren sind besonders gute Geschaͤfte gemacht worden. Auch die Schlesi— schen Baumwollenwaaren fanden reichlichen Absatz. Fuͤr Englische Baumwollenwaaren war das Geschaͤft weni— ger zufriedenstellend. Mit Seiden, und Halbseidenwaa— ren wurden viel Geschäfte gemacht. Leinwand und an— dere Leinenwaaren fanden guten Absatz. Mit Kurzen— waaren, so wie mit Eisen- und Stahlwaaren, Porzellan- und Glaswaaren, auch mit Holz-, Leder- und Rauchwaaren war der Handel ebenfalls lebhaft. — Rohe Produkte, als Rind- und Roßhaͤute, Kalb⸗, Schaaf- und Ziegenfelle, Schweinborsten, Pferdehaare, Federposen, Bettfedern, Hornspitzen und dergleichen, waren viel am Markte, sie fanden aber nicht so raschen Abfatz, wie in der letzten Messe, doch wurde viel, wenn auch nur zu gedruͤckten Preisen gekauft. Wolle war uͤber 6000 Centner ein gegangen. Es blieb davon nichts uͤbrig, die Preise waren et— was im Steigen. — Der mit der Messe verbundene Pferde— markt war mit circa 1200 Stuͤck Pferden besetzt. Mit guten Zug- und Wagen-Pferden war der Handel lebhaft. Nach Luxus-Pferden war wenig Begehr. — Inlaͤndische Einkaͤufer aus dem oͤstlichen Theil der Monarchie waren zahlreich auf dem Platze, auch an auslaͤndischen Einkaͤufern fehlte es nicht. Die Zahl der Meß-Fremden hat sich nach den Fremden -Listen auf 9, 712 gestellt.
Muͤnster, 13. Juli. Zu Meteln starb Anna Maria Dei— termann, geborne Elbers, im Alter von 1065 Jahren, 9 Mona— ten 8 Tagen, nachdem sie bis zum letzten Tage voͤllig gesund gewesen war.
Köln, 16. Juli. Die erste Rhein-Seefahrt zwischen
Köln und NewYork ist gluͤcklich beendigt, indem der „Ver—
dent Sethe 20 Rihlr.
Herr Geh. Ober-Finanz-Rath Kerll 10 Riblr.
Gold. Herr A. Wolfschmidt 6 Rihlr.
ein“, Capitain Lange, am 1Iten d. M. wohlbehalten in Dort— recht eingelaufen ist.
Dem unterzeichneten Verein sind wiederum nachstehende Beiträge age ßang en; Se. Kaiserl., Heheit der Großfürst Thronfolger 106690 Rihlr. Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißzes in Preußen 2000 Rihlr. Herr . Heinsius 20 Rihlr. Herr Th. S — .. z Rihlr. Herr Justizraith Kunowski 10 Rthlr. Herr Justizraih ron Sandt 10 Rihlr. Herr Geh. Medizinal⸗Rath Dr. Dieffenbach 3 Rihlr. Herr Fr. Splittgerber 19 Rthlr. Madame Julie Bennecke 3 Nihlr. Herr Banquter M. Bielefeld 20 Rihlr. Herr General⸗Major von Scharrnhorst 10 Rthlr. Se. Excellen; Herr General-Lieutenant von Reiche 15 Rtblr. Herr Baron von Eckartstein in Charletten⸗ burg 30 Rihlr. Die Herren Prätorius und Brunzlow 309 Rihlr. Herr Direktor Dr. Schadow 10 Rtblr. Herr C. Mitscher 3 Rihlr. Herr Ad. Mitscher 8 Rthlr. Madame Mitscher, geb. Baerwald 3 Rthlr. Herr Kammergerichts Assesser Brose 5 Rihlr. Herr Zr. Curschmann 3 Rihlr. H. und S. 10 Rihlr. C. GS. J3. 20 Rthir. Gold. Herr Geh. Medizinal-Rath Lichtenstein s Rihlr. Herr Thier⸗ mann 5 Rtihlr. Herr H. F. Kaufmann 18 Rihlr. Th. D. 2 Rihlr. Herr G. St. D. Kuhlmeyer 15 Rihlr. Herr Präsi⸗ . Herr Vice-Präsident Busse 3) Rthlr. Derr Geheime Finanzrath Oesterreich 19 Rihlr. Derr Geheime Qber-Finanz-Rath voön Pommer, Esche 3 Rihlr. Herr Geh. Ober Medijinal-Rath von Könen 3 Rihlr. Herr Rꝛegierungs⸗Assessor ven Boddien 3 Rthlr. Herr Geh. Ober- Medizinal-Rath Link 3 Rthir. Herr H. A. Fürst Herr Dr. Schmidt 109 Rihlr. x Herr W. Dupré aus Mainz 10 Rthlr. Herr Kammergerichts-Präsident von Bülow 5 Rthlr. Gold.
10 Rthlr. Herr Glatz jun. 5 Rihlr.
Herr P. L. Grand 5 Rthlr. Herr Rittmeister von Rudolphi 10 Rthlr. Herr Barthold 5 Rihlr. Gold. Herr von Warburg, Lieutenant a. D., 3 Rthlr. Herren Gebrüder Goldschmidt 20 Rthlr. Herr Geh. Finanz- Ratb' Beurmann 5 Rihlr. Herr Baron von Hertefeld auf Liebenberg 25 Rithlr. Herr Rudelph Brose 3 Rthlr. Herr Apotheker F. Beyrich 3 Rihlr. Herr L. Ackermann 1 Rihlr. Herr Geb. Ober⸗ Bau-Raih Schmid 19 Rthlr. Herr Dr. W. Doenniges 3 Rihlr. Herr Em. Ebeling 5 Rihlr. Herr Greßmann 2 Rthlr. Herr Geh. Regierungsrath Doenniges 5 Rthlr. Herr Geh. Finanz Rath Lon Paton 15 Rthlr. Herr Prof. Dr Hellwing 5 Rthlr. Herr Prof. J. Beard 3 Rthlr. Herr Prof. Schul; z Rihlr. Herr Prof. Vatke 3 Riehl Herr Prof. Lachmann 20 Rihlr. Herr Prof Homeyer 390 Rihlr. Heir Pref. ven Henning 3 Rihlr. Herr Professor Stuhr 3 Rihlr. Herr Pre⸗ fessor von der Hagen 6 Rthlr. Herr Professor Meyen Rihlr. Herr Geheime Medizinal-Rath Dr. Casper 5 Rihlr. Gold. Herr Geheime Justizrath Prof. Dr. Dirksen 3 Rihlr. Herr Prof. Dr. Werder 1 Rihlr. Herr Prof. Dirichlet 5 Rthlr. Herr Prof. Ru⸗ dorff 5 Rthlr. Gold. Herr Geheime Ober-Regierungs-Rath Diete⸗ ric 5 Rthlr. Herr Prof. Dr. Müller 5 Rthlr. Gold. Herr Ober⸗ Konsistorial⸗-Rath Dr. Marheinecke 5 Rthlr. Herr Geh. Medizsnal⸗ Rath Dr. Jüngfen 15 Rthlr. Gold. Herr Prof. Dr. Steffens 10 Rihlr. Heir Bau-Inspektor Krey 5 Rthlr. Perr General-Licnte⸗ nant ron Tippelskitch 13 Rihlr. Herr Kriegsrath Pappritz 5 Rihlr. Herr Kunstbändler Sachse 10 Rthlr. Herr Louis Funck 30 Rihlr. Herr Direktor Waagen 15 Rihlr. Ungen. 35 Rthlr. E. H. H. 3 Rihlr. Herr Reisigger 5 Rihlr. Herr Gr. Schwerin zu Putzar 18 Rib!r. Herr Hauptmann von Forstner 3 Rihlr. Herr G. Reichardt 3 Rihlr. Herr Seidenfärber Schwendy 3 Rihlr. Herr Polizei⸗Registrator Villain 1 Rihlr. Herr Referendar von Knebel-Döberitz 3 Rthir. Die Summe aller bis zum heutigen Tage erfolgten Unterzeich—
nungen beträgt 19,278 Rihlr. 20 Sgr., incl. 282 Rthlr. 2214 Sar. Gold. Berlin, den 19. Juli 1839.
Der Verein Berlinischer Kunstfreunde zur Ausführung der Kisschen
Amazonen-Gruppe in Erz. ;
Benecke von Gröditzberg. W. Brose. J. M. Fränckel.
Friebe. F. G. von Halle. Krausnick. von Olfers. Graf
von Rachonski. Rauch. Graf von Redern. Schinkel Skalley. S. H. Spiker. F. Tieck. Wach. Waagen.
Wagener.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. . Potsdam, 16. Juli. Die Königl. Märkische dis mische Gefellschaft hielt heute ihre diesjährige General-Versam lung. Der zeitige Direktor, Herr Geheimer Regierungs- und Medi
zinal-Rath Dr. Augustin eröffnete selbige mittelst eines Vortrages
liber die Resultate der neuesten Versuche und Erfahrungen zur Be⸗ förderung der Landwirthschaft. Demnächst folgte der General-Bericht des zeitigen Secreeairs über den finanziellen Zustand des Vercsus und über die Wirksamkeit desselben im verflossenen Jahre zur Ver⸗ breltung nützlicher Kenntnisse, zur Anregung zweckmäßiger Erörterun gen, zur Vertheilung von Sämereien, zur Vermehrung guter Kort arten u. s. w. Die Theilnahme an dem Vereine habe sich durch! deutende, in 137 Bänden und 60 Hefen bestehende Geschenke zur Bi⸗— bliothek ausgesprochen. Auch seyen außer den nöthigen Geld- Fonds alle Hülfsmittel zur Eröffnung der projektirten Lehr-Ansialt für junge Oekonomen vorhanden. ; Darauf wurden an Prämien, aus dem von Sepdlitzschen Fonds vertheilt: zur Aufmuterung in der Bienenzucht und zur Veibesse— rung und Vervollkommnung derselben, nach neueren Methoden: a) dem Herrn Rektor Lindstädt zu Schönhausen 20 Thlr., b) dem Lehre Herrn Frohner zu Potsdam 135 Thlr., e) dem Bauerguts⸗-Besitzer Herrn Ückermann zu Vedersiedt bei Eisleben 10 Thlr., ünd aus demfselben Fonds ausgesetzt: a) 100 Thlr. auf die beste Beantwortung der Frage: Wie verhält sich die Milch⸗Erzeugung des Wiesenheues, Klei htues, der Kartoffeln 1c. an Kühe gegeben zu einander? bis Ende Februar 1840; b) 100 Thlr. auf die beste Abhandlung über die Lun— genseuche und deren Entstehung ꝛc. bei dem Rindpiehe, bis Ende 1816, c) 150 Thlr. für Denjenigen, welcher bis Ende 1841 den Nachweis führt, auf früher unkultivirtem Sandboden der Mark Brandenburg mindestens 5 Morgen Acker durch zweckmäßige Berteselungs-Anlagen und Besaamung mit Futterkräutern, in Kultur gesetzt zu kaben; ) 20 Thlr., 15 Thlr. und 19 Thlr. zur Aufmunterumz in der Blenen— zucht nach neueren Methoden (Das Nähere im Monatsblatt des Vereins.) Hierauf kamen verschiedene Abhandlungen zum Vertrage: 1) Beobachtungen des Herrn Rektor Lindstädt zu Schönhausen über die verbesserte Nuttsche Methode der Bienenzucht; 2) Versuche des Herrn Apotheker Belle zu Angermünde mit dem von ꝛc. Pieps zu Pesth erfundenen neuen Wollwaschmittel; 3) über die Kultur des Saflors von dem Herrn Regterungs-Rath von Boddien zu Aurich; Y über die Schädlichkeit der Pappeln in der Nähe von Obsigärten und gutem Acker; 3) über das Verfahren der Schwefelung, verdächti⸗ gen Hopfen chemisch zu prüfen ꝛc. von dem Königl. Baherischen Geh. Hofrah Herrn Dr. Kasiner zu Erlangen. Endlich wurden noch meh⸗ rere, dem Landwirthe nütziiche Maschtenen: iu sbesondere; a) eine Flachs Schwing-Maschine und M zwei Sc; und Drill Maschtuen im Modell vorgejesgt, welche vom Herrn Hof⸗Mechanikus Amur! zu Ber⸗ fin eiͤngesandt waren, und c) fehr gut gearbeitete Bienenkörbe von Stroh ven dem Bauerguts-Besitzer Ackermann zu Dederstedt bet Eisleben. 8.
Bedenken der theologischen Fakultäten der Landes— Universitàͤt Jena und der Universitäten zu Berlin, Gottingen und Heidelberg, über das Restript des Herzoglichen Konsistoriums zu Altenburg vom 13. November 1838 (den kirchli⸗
chen Seperatismus in der Ephorie Ronneburg betref— fend) und uͤber zwei verwandte Fragen. erf einlei⸗ tender geschichtlicher Darstellung und Aktenstücken. Al— tenburg 1839.
Das Schreiben des Herzoglichen Geheimen Ministeriums zu Al⸗
tenburg an die theologischen Fakultäten der oben im Titel gena Untversitäten eröffnet dieses i als geschichtliche elner n,