1839 / 209 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

verald nicht eben so viel Vertrauen verdienen, wie die Mittheilungen jenes Se nischen 8 Cabrera sagt ferner in einem Schreiben das in alle Zeitungen Übergegangen ist, daß die Beschuldigung des Obersten er, er habe keinen Pardon gegeben, falsch ser und daß er vielmehr 3009 Gefangenen das Leben erhalten habe. Das Minisserium hat daber seinen Parstellungen an die großen Mächte Angaben zum Grunde gelegt, die sich nicht auf Falia gründen, und es keweist göeß⸗ warteiichteit von Selten der Menister, anf diese Weise die verübten Graufamkeiten den Kariisten allein aufsußürden, wätzend es doch br, fannt is, daß die Cortstines wensastens eben so schuldig sind. Tiefe ra tetische Darstellung ist den Münsiern der großen Mächte über—= udt und Cabrera darin als ein Ungeheuer, geschildert worden. Dies ist ein Ausdruck, dessen man sich uicht bätte bedienen solen, n, solche Sprache im Munde eines Sesanzten wan gewiß höchst nvasfend. Aber das ist nech nicht Allg. Der Russische Min sster auch aufgeferdert worden, die Sache des Don Carlos aufzugeben. Ist dies ein geziemendes, eb renhafies Verfahren? Nein; aber der le Lord (Palnnerston) hat es gebihigt, Meiner Linsicht nach, ist. es eines großen Landes unmwürdig. Zuerst ist man genöthigt gewesen, den Beistand anderer Mächte nachzusuchen, um den Grausamkeiten bes Bürgerkrieges cin Ende ju machen, und als man diesen Beistand ersaügt batte, da suchte man jene Nächte ju bewegen, ihre Unter— rung éeiger Sache ju en ziehen, Die sie für gerecht halten. Ruß— and fraͤgte, als man seinen Beistand zur Beendigung der Grausamteiten dis Spanischen Krieges erlangt batte, ob es nicht besser wäre, lieber dein ganzen Kriege ein Ende ju machen. Und was geschah nun? Der Mensster der auswärtigen Angelegenbeiten schrieb an Lord Clanricarde, in über die Absichten Rußlands Gewißheit zu veischaffen, und ob ü Macht den Maßregeln zur Beendigung des Krieges ihre Zustim— mung geben würde. Das war doch in der That ein unerhörtes Ver⸗ fahren von Seiten eines Ministeriums, eine einzelne Macht aufjufor⸗ derg, ihre Ansichten über diesen auszusprechen, und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten muß nech sehr unerfahren in seinem Ante seyn, wenn er erwartete, daß Rußland auf eine solche Auffor— derung sich erklären werde. Der edle Lord (Palmerston) bat gesagt, dir Eügland und Frankreich durch besondere Umstände sich in Bezug auf

Soan en in einerganz anderen Lage befänden, als die übrigen großen Mächte.

Welches sind denn nun diese besonderen Umstände, die unsere Lage in Bezug auf die Pazisizirung Spaniens betreffen? Welche Gründe spofechen dafür, daß, wenn irgend eine mit der Humanität überein⸗ limmende Maßregel vorgeschlagen wird, der Quadrupel Trakiat uns in ein: andere Lage versetzgen würde, als die übrigen Mächte? Ich glaube, das Spanische Volk ist jetzt allgemein zu der Ueberzeugung g fommen, daß es weise und zweckmäßig seyn würde, den Krieg zu beendigen, und ich sehe nicht ein, warum die gecßen Mächte nicht eine Uebereinkunft zu Siande bringen sollten. Während der Unter— handlungen könnie ein Waffenstillstand proklamirt werden, der schon an sich den erregten Haß auslöschen würde. Der Minister der aus— wärtigen Angelegenbeiten hat jwei Gründe angegeben, weshalb er nicht auf di- Vorschiäge des Grafen von Resselrode eingehen konnte. zer eine Grund ist, daß England und Frankreich andere Verpflich— ungen bätten, als die anderen gioßen Mächte, und der zweite, daß Rutland den Vorschlag gemacht, auf die Erklärung Englands aber, daß jede Maßregel, die mit dem Quadrupel⸗-Traktat nicht über⸗ einstimmen, unzuläßlich sey, den Gegenstand habe fallen lassen. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn in dem letzten Schreiben Lord Clanrtcarbe's wird besßimmt gesagt, daß der Graf von Nesselrode eine Versammlung der fünf Bevollmächtigten vorgeschlagen, wobei er jedoch

erkiärte, daß er nicht im Stande sey, genau anzugeben, welches seine

Ideen über diesen Gegenstand seven, es sey jedoch dringend nöthig,

ein Ärrangement zu treffen. Ein anderer Punkt, über den ich dem

edlen Viscount eine Frage vorzulegen wünsche, ist das Benehmen

der Spanischen Regierung gegen die Britische Hülfs-Legion. Ich

möchte nämlich den edlen Viscount fragen, ob er nicht mit der Spani⸗

(chen Regierung ein Abkommen treffen kaun in Bezug auf den rückständigen Sold jener unglücklichen Leute? Es ist eine Kommissien ernannt worden, um jene Ansprilche zu untersuchen, und man bat ihnen Anweisungen auf die ibnen schuldigen Summen gegeben, aber das Geld baben sie nicht erhalten. Möge die Kommissson großmüthtger verfahren und onen wenigstens die Zinsen für die auf den Anweisungen bemerkte Samme bewilligen. Ferner wünschte ich noch die Aufmerfksamkeit des edlen Lords auf die Elltotsche Convention zu lenken. Als Entschul— Eizung, daß die Bestimmungen jenes Vertrages nicht auf alle Pro⸗ zen Spaniens ausgedehnt worden, hat man angeführt, es wüzden

dann Rauber und Mörder die Convention benutzen, um als Kriegs—

efangene ausgewechselt zu n, Nun wahrlich, das ist eine rreffliche Ausflücht, und das Ministerium hätte sich niemals durch

ene folche Erklärung der Madrider Regierung sollen verführen lassen. Ich frage nun den edlen Viscount, ob das Ministerium durch deu äaadrupel-Traktat Verpflichtungen eingegangen zu seyn glaubt, die Droßbritanien verhindern könnten, an Ünterhandlungen mit den an— deren großen Mächten Theil zu nehmen die den Zweck haben, Spa— nien den Frieden wieder zu geben? Dann wünschte ich zun wissen, warum man am 27. November den anderen Mächten Eröffnungen gemacht hat, wenn England und Frankreich sich mit den anderen gro⸗ ken Mächten nicht in derselben Lage besinden und ob England und Zrankrech etwa die Spanischen Angelegenheiten etwa mo nopolisiren wollen?“

Der Graf von Clarendon, bisherige Botschafter in Madrid, vertheidigte die Minister und uͤbernahm zu gleicher Zeit auch die Rechtfertigung der constitutlonnellen Regierung in Spanten. Er behauptete, die Grausamkeiten, welche wäͤh— ernd des Krieges vorgefallen, seyen durchweg von den Karlisten veranlaßt worden, und zwar groͤßtentheils durch die Anfuͤhr er der Karlistischen Corps, Manner ohne allen Anhalt im Lande, die sich von Don Carlos Offiziers-Patente geben ließen, nur um ihre Räubereien unter einer privilegirten Firma verüben zu kön— nen. Die Minister und Generale der Koͤnigin hätten dagegen stets gezeigt, daß sie geneigt seyen, so weit dies von ihnen ab⸗

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424 reich und Enzland besinden sich, dieser Frage gegenüber in feiner anderen Lage, als die übigen Mächte, außer insofern der Sua— drupel⸗Traktat dadei betroffen st, durch dessen Bestimmungen sie al⸗ lerdings in eine andere Stellun zu Spanien versetzt sind, als dieje⸗ nigen Mächte, welche die Köniln von Spanien nicht anerkannt ba— ben. (Hört) Was die Graufmkeiten aubelangt, welche im Verlauf dieses Krieges in Spanien degagen worden, so will ich darauf nicht eingehen, aber ich hoffe, daß ie in Folge der letzten Uebereinkunft zwifchen den Spanischen Genenlen gänzlich aufböten werden. Lei— der höre ich zwar, daß diese lebertinkunft bei den Haupt-Armeen wohl beobachtet worden, daß iber in anderen Prorinzen, wo nur kleine Corps stehen, noch imme viel Gewaltihaten vorkommen; indeß darüber kann wohl nach Durchesung der dem Hause vorgelegten Pa⸗ piere und besonders des Zeugnsses des Oberst Wolde, fein Zweifel obwalten, von welcher Stite si ansgegangen und im größten Maße

niens, außer den Baskischen Povinzen, noch keine Streiifräfie hatte. Was endlich die Forderungen dr Hülfs-Legion betrifft, so kennt Jeder— mann dle Geldnoth der Spanichen Regierung, doch boffe ich ernst— lichst, daß die durch Ernennung einer Liquidations-Kommission einge—

len lassen.“ Politik des Ministeriums zu protestiren, durch welche dasselbe,

der Graf Clarendon nochmals, jener, um die Hinrichtung des Los Santos gleich zu Anfang der Insurrection und der Mut— ter Cabrera's, als den Grund aller späteren Ermordungen dar— zustellen, dieser, um dagegen zu protestiren, insbesondere in Bezug auf Los Santos, der, wie jeder andere Empörer, vor die Gerichte des Landes gestelt und von diesen zum Tode ver— urtheilt worden sey. Damit schloß diese Debatte, und bald darauf vertagte sich das Hauz.

unterhaus. Sitzung vom 23. Juli. Lord John Russell trug darauf an, daz das Haus sich in einen Ausschus

ö V 22 2 ' aa, . J 7 ten Polizei in Birmingham zu bewilligen. Einige Ultra- Ra dikale, welche der Ansicht zu seyn schienen, daß die Einrichtung

die meisten Mitglieder sich entfernen wuͤrden, sobald der Mi— ministeriellen Antraͤge, nicht aber die Beschwerden des Volkes,

Sprache kommen warden. Andererseits wurde auf die Dring— lichkeit der Sache hingewiesen, und so gelang es, mit 144 ge— gen 3 Stimmen dem ministeriellen Antrage den Vorrang zu verschaffen. Im Ausschusse des Hauses beantragte nun Lord John Rusfell eine Resolution, daß zur Errichtung eines Po— lizei⸗Corps in Birmingham 19,000 Pfd. aus dem konsolidirten Fonds vorgeschossen und durch eine jener Stadt aufzulegende Steuer wiedererstattet werden sollten. Sir Robert Peel un—

hänge, dem Kriege seinen blutduͤrstigen Charakter zu nehmen. Lors Melbourne, der hierauf das Wort nahm, erwiederte Folgendes auf die Bemerkungen des Marquis von Londonderry: . NMIn dem Quadrupel-Allianz⸗-Traktat ist allerdings keine Ber⸗ pflichtung enthalten, welche Großbritanien hindert, sich mit anderen Hächien' in Ünkferhandlungen zur Pacifizirung Spaniens ein zulassen spört!); wenn der edle Marquis aber fragt, warum die Noeidischen Heicht? um ihren Belstand zur Unterdrückung der Grausamkeiten in = mnien angegangen worden, ohne daß man ihnen die Verbindlich, eilten mitgeiheilt, welche der Britischen Regierung in Gemäßheit des Tnäadrupel-Traftats oblägen, so kann ich darauf nur antworten, daß dieser Traktat allen Eurcpäischen Mächten wohlbekannt ist; er liegt vor ihnen allen offen dar; er sst auf die Tafeln beider Parlaments⸗ häuser niedergelegt worden. Obgleich unn aber nichts in diesem Traf⸗ tat enthalten sist, was die Brittsche Regierung hindert, in leberein· immung mit anderen Mächten die Spanischen Angelegenheiten zur Erleotaung zu bringen, so versetzen uns doch die Stipu⸗ ationen desselben, wie es, im anderen Parlament ehause don mucin en edlen Freunde (Lord Palmerstong auseinandergesegt worden, in eine andere Stellung zu Spanien als jene Mächte; und za wir die Königin von Spanien anerkannt haben, so ist es natür⸗ fich, daß wir, wenn man uns fragt, ob wir auf eine solche Verbün⸗ dung eingeben könnten, erst die aflgemeinen Grundlagen keunen zu lernen rünschen, auf welchen diese Unterhandlungen angeknüpft wer⸗ den follten. Daß wir aber das der Bistischen Regierung von dem Grafen Nessclrode gemachten Anerbieten nicht mit dem ernsilichsien Wansch, die uns solchergestalt dargebotene Gelegenheit zu einer be⸗ friedigenden Beendigung des schon so lange dauernden unglücklichen Zustandes in Spanien ju ergreifen, aufgenommen und demselben nicht in diesem Sinne entgegengekommen waren, dies muß ich ganz und gar benreiten. Es war jedoch wobl sehr natürlich, ja nothwendig, daß die Regierung, ehe sie shre n, zu diesem Borschlage gab, enau u wissen wünschte, welches die Grundlagen und Miitel seven, si welche man das erwünschte Ziel zu erreichen gedächte. Frank ö

——

terstuͤtzte die Resolution. „Man spricht von Tyrannei und Beschwerden“, sagte er, „aber keine Beschwerde kommt

der Unsicherheit gleich, die durch einen aufgeregten Pöbel ö. ? ; , auch das Trachten der Deputirten, ihren guten Ruf zu behaup—

mit der taglichen, drängenden Tyrannei des Poͤbels vergleichen. ten, legt sich deutlich an den Tag. Mit dem Ausgabebudget Ich ziehe das Spystem der Lokal⸗Polizei, wie es die Nesolution ufrieden fft 6 wurden 68,960 Spthlr. angewiesen. Außerdem darf man die Hoffnung hegen, daß durch eine Actiengesellschaft in Bergen eine Ha mpffahrt zwischen dieser Stadt und Lerdalsöͤrne und, mit Huͤlfe zu viel oder zu wenig zu thun, indem sie einerseits durch gewalt⸗ eines Darlehns vom Staat, eine aͤhnliche auf dem großen Bin thaͤtiges Verfahren sich auszuzeichnen sucht oder andererseits sen zu ̃ t sich scheut, die erforderliche Kraft zu entwickeln. Ich tadle und und belebt sich nicht nur der innere Verkehr, sondern den im⸗ mer zahlreicheren Besuchenden aus der Fremde, namentlich den Dergleichen Engländern und Deutschen, werden auch die romantischsten Ge⸗

Anstifter pflegen nur bis zu einem gewissen Punkte zu gehen, genden des Landes eroͤffnet. Im Odelsthing hat man bereits

dann gerathen sie in Angst, verlassen ihre Sache und werden da e Je ; fi seit dem ersten ordentlichen Storthing niedergesetzten Kommission

und ausgezeichneter Rechtsgelehrten des In- und Auslandes, die durch Praͤmien, wie sie den Kraͤften des Staates angemes⸗

entsteht, und die Tyrannei eines einzelnen Despoten laͤßt sich

dorschlägt, der Gewohnheit vor, ein Detaschement Konstabler aus der Hauptstadt nach dem Schauplatz von Unruhen abzu— senden. Eine fremde Polizeimacht wird immer in Gefahr seyn,

verachte das Benehmen derjenigen, die zuerst diese insurrection— nelle Bewegung genährt und ermuthigt haben.

von ihren eigenen Kameraden als Ueberlaͤufer verabscheut. Andere und kühnere Personen gehen dann vorwärts, um jene auszustechen; allein auch sie werden wieder ausgestochen durch eine neue Reihe von Anfuͤhrern, die enischlossen sind, noch wei—

ter zu gehen. Ich bedaure, daß die Minister mit ihren Vor⸗ sichtsmaßregeln zu einer so spaͤten Zeit der Session hervortreten,

da es nicht an Vorzeichen fehlte, die sie wohl hatten ver— anlassen konnen, dies fruͤher zu thun. Ich j will jedoch unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden die vorgeruͤckte Session nicht als Gründ zur Opposition gegen das Ministerium be⸗ nutzen.“ Lord John Russell sagte, er habe noch bis vor kurzem gehofft, das Ministerium wuͤrde in dieser Session ohne solche Maßregeln fertig werden konnen. Seiner Meinung nach habe man den Chartisten zu viel Schuld aufgebuͤrdet; er glaube, daß kein kleiner Theil davon dem Oastlen und Anderen zur Last falle, die, namentlich im nördlichen England, das Volk auf die strafbarste Weise gegen das Armen⸗-Gesetz aufgereizt haͤtten. Herr Att wood, Parlaments -Mitglied fuͤr Birmingham, meinte, das Ministerium thue hier etwas, wozu es gar keinen Anlaß habe, denn man habe ja von der Stadt Birmingham noch kein Geld zur Errichtung einer Polizeimacht verlangt; wenn dies geschähe, so warde dieselbe wohl im Stande seyn, eine eigene Macht zu ihrer Vertheidigung aufzubringen. Die Resolutio— nen wurden sodann angenommen und, nachdem daruber Be—

richt erstattet worden, die darauf gegraͤndete Bill sofort einge⸗

bracht und zum erstenmale verlesen.

London, 24. Juli. Der zum Legations-Secretair bei der Englischen Gesandtschaft in Paris einannte Herr Henty Lytton Bulwer ist nach seiner Bestimmung abgereist.

In der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses gab Lord Palmerston auf eine Anfrage des Kapitains Boldero, wegen der Ruͤckstaͤnde der Spanischen Legion, keine sonderlich guͤnstige Antwort, da es der Spanischen Regierung an allen Geldmit⸗ teln fehle. Auf eine Anfrage des Lord Sandon wegen Ab⸗ schlusses eines Handels⸗-Vertrages mit Spanien erwiederte Lord Palmerston, man habe sich große Muͤhe darum gegeben, leider aber herrsche in dieser Beziehung in vielen Gegenden Spaniens

ein so großes Vorurtheil, daß vor Beendigung des Buͤrgerkrie—

ges ein Abschluß wohl nicht zu hoffen sey. ; Das Geruͤcht von der beabsichtigten Resignation des Umnter⸗

Hierauf erhob sich der Herzog von Wellington, der guͤnstig auszufallen.

während der fruͤheren Reden geschlafen hatte, um gegen die seiner Ansicht nach, sich all's Einflusses in Spanien beraubt

habe. Dann sprachen der Narquis von Londonderry und . ' tigen Angelegenheiten, Baron Verstolk van Soelen, unternimmt

verwandle, um eine Subsidie zur Einführung einer permanen⸗ bracht.

der Polizei der Stadt Birmingham selbst überlassen bleiben muͤsse, und daß es sich zieme, erst Antraͤge zur Abstellung der Beschwerden zu machen, durch welche das Volk zu Unruhen gebracht worden, ehe man Maßregeln zur se, d, , dieser Unruhen vorschlage, suchten die ministerielle Motion wenig- n tn . . . stens vorlaufig dadurch zu beseitigen, daß sie sich auf das Re⸗ zum Empfange des ersten Niederlaͤndischen Dampfbootes getrof, glement beriefen, demzufolge am Dienstage vor der Tagesord⸗ fen. Die Artilleristen befanden sich mit brennender Lunte auf nung erst die sogenannten Anzeigen neuer Antraͤge vorgenom⸗ u ) ; ; Dan men werden muͤssen, ehe man zu der eigentlichen Tagesordnung àan und alle ihm zugedachten Ehrenbezeigungen sind ihm zu schreitet, wobei sie voraussagten, was allerdings eintraf, daß 9 sagieren.

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nister seine Resolutionen eingebracht haͤtte, auf welche Weise nur die gelegt und die Belgische Flagge von dem Besamsmast wehen

lassen.

die jenen anzuzeigenden Antraͤgen zum Grunde lägen zur

Staats⸗Secretairs der Kolonien, Herrn Labouchere, scheint eine Erfindung der Toryblätter zu sein.

Dem Courier zufolge, hatte die Englische Regierung dem Kabinet der Tuilerieen Vorstellungen daruͤber gemacht, daß das Franzoͤsische Geschwader im Orient nicht größer sein duͤrfe als das Englische; das Linienschiff „Montebello“, welches ebenfalls bestimmt gewesen, von Toulon dahin abzugehen, wuͤrde daher fürs erste noch zuruͤckbleiben, um mit mehreren andern Franzoͤ— sischen Schiffen ein Reserve ⸗Geschwader zu bilden.

Die Absicht der Regierung, ein Gesetz durchzubringen, wel⸗ ches die Lords des Schatzamis ermaͤchtigen soll, 10,000 Pfd. zur unverzüglichen Errichtung einer wirksamen Polizei in Bir⸗ mingham vorzuschießen, soll in jener Stadt, dem Korresponden⸗

verübt worden sind. (Hört, brt! Daß die Eliotsche Convention ten der Times zufolge, allgemeine Zufriedenheit erregt haben;

auf die Gegenwart nichi mahr saßt, davon liegt der Grund darin, daß zur Zeit ihres Abschlusses Don Carlos in den anderen Theilen Spa-

nur hoffe man, sagt derselbe, daß die Organisirung dieser Polizei nicht der Munizipal-Corporation werde überlassen werden, da sich der Magistrat von Birmingham bei Gelegenheit der letzten Unruhen so unbesonnen gezeigt habe. Es ist auch in Birming— ham eine Adresse an die Koͤnigin zur Unterzeichnung im Um⸗

. 9 la vorin Ihre Majestaͤt ers r ie die gangenen Verpflichtungen werden erfüllt werden, und die Britische lauf, worin Ihre Ma fat ersucht werden sesl, zie disser Siadt

Regieruug wird es aun Vorsellungen in dieser Hinsicht nicht feh⸗ ' 3 -. J ö 9 ) 3 . bewahrt habe, wieder zuruͤckzunehmen.

verllehene Munizipal-Verfassung, weil dieselbe sich sehr schlecht

Im ganzen westlichen England scheint die Aerndie uͤberaus

Nieden

.

Aus dem Haag, 23. Juli. Der Minister der auswaͤr—

eine Erhöolungsreise nach Deutschland; während seiner Abwesen⸗ heit ist der Baron von Zuylen von Nyevelt ad interim mit dem Portefeuille dieses Departements beauftragt. Belgien.

Brüssel, 24. Juli. Der Independant ist ermaͤchtigt, zu versichern, daß die vom „Modérateur“ (s. d. gestr. Bl. d. St. Ztg.) mitgetheilte Nachricht, es seyen Befehle gegeben wor⸗ den, die Befestigungen von Mons zu schleifen, ganz falsch sey. Dgasselbe Blatt widerspricht auch der Behauptung, der Bel—⸗ gische Gesandte in Spanien, Herr Latouche, habe nach Bruͤssel einen Handels-Vertrag zwischen Belgien und Spanien mitge— Herr Latouche brachte bloß die Ratification des Ma— drider Kabinets zu dem Vertrag, durch welchen in beiden Laͤn⸗ dern das Heimfallrecht gegenseitig aufgehoben wird und der von Belgischer Seite schon fruͤher ratifizirt worden.

Antwerpen, 20. Juli. Alle Maßregeln waren gestern

dem Fort du Nord. Erst um Mitternacht kam das Dampfboot Theil geworden. Es war die „Stadt Nymwegen“ mit 68 Pas⸗ Diesen Morgen hat das Dampfboot an dem Kai an⸗

Schweden und Norwegen.

Christiania, 16. Juli. (8. A. 3.) Die Sitzungszeit des Storthings ist bekanntlich definitiv bis zum 16. August d. *. verlängert worden. Man kann die ungemeine Thätigkeit des⸗ selben, worin es ihm vielleicht keine andere gesetzgebende Ver⸗ sammlung gleichthun mochte, nicht genug loben. Jeder noch so un, bedeutend scheinende Gegenstand wird in den Comité 's auf das sorgfaͤltigste eroͤrtert, giebt aber dennoch im Storthing wie in dessen Kammern nicht selten Anlaß zu den lebhaftesten Debatten.

Die Ehrfurcht vor dem Publikum, dessen Theilnahme sich, wenn

auch nicht laut, doch auf das unverkennbarste ausspricht, wie

ist man zufrieden. Zur Anschaffung eines Reservedampfschiffes

nensee Mjoͤsen zu Stande kommen werde. Dadurch erweitert

Das neue peinliche Gesetzbuch erledigt. Dies ist die Arbeit einer

sen waren, zur Mitwirkung aufgemuntert wurden. Neulich er⸗ hielt der Justitiartus Grabba in Kiel wegen seiner scharf— sinnigen und durchweg benutzten Bemerkungen zur Belohnung eine Anweisung auf 1000 Spthlr. vom Finanz-Departement. Es ist hier nicht der Ort, diesen Kriminal“ Codex zu beurthei⸗ len, der noch überdies vom Lagthing in nahere Pruͤfung ge⸗ nommen werden soll und wahrscheinlich erst mit dem Jahr 1842 ins Leben treten wird; alle Stimmen sind indeß daruͤber einig, daß derselbe sowohl den Forderungen unserer aufgeklaͤrten Zeit als denen des Grundgesetzes entspricht, und daß der Geist der Milde in allen seinen Artikeln, namentlich in Betreff der poli⸗ tischen Vergehen, vorwaltet. Auch bei uns war die Rede von

Abschaffung der Todesstrafe, wofuͤr sich jedoch nur 13 Stimmen

erklaͤrten. Wahrend dieser Verhandlungen, die bei stets gefuͤll⸗ ten Galexieen fortgesetzt wurden, bemerkte man insonderheit den Dänischen Etatsrath Gersted, den beruͤhmtesten Rechtskundigen des Nordens, in einer ihm Ehren halber vom Sterthing ein— geräumten Loge. Sogar einige Englische Ladies schienen sich nebst ihren Begleitern fuͤr diesen Gegenstand zu interessiren.

Deutschland.

Hannover, 27. Juli. Se Königl. Hoheit der Kronprinz het häute früh die Reise nach Norderney zum Gebrauche des Scebades angetreten. Se. Durchlaucht der Herzog von Anhalt⸗ Köthen ist heute von hier wieder abgereist.

Karlsruhe, 22. Juni. (Karlsr. Zeitung.) In der 47sten öͤffentlichen Sitzung der zweiten Kammer machte der Praͤsident folgende Mittheilung: Sie erinnern sich, meine Herren, an die Erklarung, die uns der Herr Praͤsident des Ministeriums des Innern vor einigen Wochen gemacht hat, wonach unsere Sitzungen von Mitte Juli an auf so lange Zeit ausgesetzt werden sollen, bis die zur Berathung des Straf— gesetzbuches niedergesetzte Kommission ihre Arbeiten vellendet haben wird. Durch dlese Erklärung betrachte ich das Verhaͤlt⸗ niß so, als wenn die Kammer im Lin e f hn mit der Re⸗ gierung im Interesse der Beförderung einer Hauptaufgabe die⸗ ses Landtags, namlich der Berathung des Entwurfs des

Strafgesetzbuchs, ihre Sitzungen zu unterbrechen beschlos⸗ sen, und jenen Mitgliedern, welche nicht zur Be— rathung des erwähnten Gesetzes nothwendig sind, einen Urlaub auf unbestimmte Zeit gegeben hätte. Unsere Ver⸗ sammlung ist darnach nicht geschlossen, sie ist aber auch nicht vertagt. Die Arbeiten der Kammer gehen ihren Gang fort, unser Verhältniß als Abgeordnete dauert fort. Die Arbeiten der Kammer beschränken sich jedoch auf die Thätigkeit der Kom⸗ mission fuͤr das Strafgesetzbuch. Außerdem wird es gestattet seyn, andere Kommissionen einzuberufen, namentlich werde ich die Kommission auch in der Zwischenzeit einberufen, welche ge— bildet ist zur Berathung des uns kurzlich vorgelegten Gesetz— Entwurfs, wegen Uebereinkunft mit der Standes Herrschaft Lei⸗ ningen. Sie werden, meine Herren, auch Berichte zugesendet erhalten. Sie werden insbesondere erhalten die Berichte der Kommission uͤber das Strafgesetzbuch. Als die Gegenstaäͤnde, welche zur Berathung in der zweiten Hälfte des Landtags außer dem Strafgesetzbuch vorliegen, bezeichne ich Ihnen das nach— trägliche und das außerordentliche Budget, das Gesetz uͤber die Gerichtssporteln, dann das Sportelgesetz in Rechte polizei geschaͤften, den Bericht des Abg. Lang uͤber Aufsuchung der provisorischen Gesetze, den Bericht des Abg. Beck uͤber die Vogelmannsche Motion, den Bericht des Abg. Tresurt uͤber die Mittelschulen, dann das Gesetz uͤber die Eintheilung der Stra— ßen, den Bericht uͤber die Verbringung in das polizeiliche Ar⸗ beitshaus und den Bericht des Abg. Aschbach uͤber die San—⸗ der sche Motion. Petitionen sind bisher eingekommen 374, er— ledigt sind 120, es bleiben somit der zweiten Haͤlfte des Land— tags vorbehalten 253. Von Petitionsberichten, die noch nicht erledigt wurden, liegen vor 34. Ich darf voraussetzen, daß die Mitglieder der Petitionskommission in der Zwi— schenzeit die ihnen zugetheilten Berichte fertigen werden, so daß es bei unserer Wiederzusammenkunft an Stoff zur Berathung nicht fehlen wird. Die Zeit unseres Wiederzu— sammentritts kann ich jetzt noch nicht bestimmen, ich werde fei⸗ ner Zeit mit der Negierung Ruͤcksprache daruͤber nehmen; so

viel glaube ich Ihnen aber sagen zu koͤnnen, daß die Einberu⸗ fung in eine Zeit fallen werde, wo uns die Hitze nicht mehr belaͤstigen wird. Rindeschwender stellt die Frage an den Herrn

Praͤsidenten, wann die Kommission wegen des Strafgesetzbuchs

O

J, wird die Kommission fuͤr das Strafgesetzbuch mit ihren

Sitzungen beginnen. Knapp: Die Maßregel der Urlaubser⸗ theilung ist ganz neu. Nach der Geschaͤftsordᷣnung steht es dem

Praͤsidenten zu, den Mitgliedern der Kammer Urlaub zu ertheilen. Er muß also fagen koͤnnen, wann der Landtag wieder zusammen tritt. Ich frage; wer hat die Mitglieder einzuberufen? Der Praͤsident

oder die Regierung? Ich sage, der Präͤsident und niemand sonst.

Praͤsident: Ich habe deutlich gesagt, daß ich nach genommener

Ruͤcksprache mit der Regierung die Mitglieder wieder einberu⸗ Der Praͤsident habe

sen werde. Dem widersprach Knapp. keine Ruͤcksprache mit der Regierung daruͤber zu nehmen, wann

er die Mitglieder wieder einberufen will. Es ist hier nur von einem Urlaub die Rede, und diesen auf eine gewisse Zeit zu Das Recht der Kammer

ertheilen, ist Sache des Praͤsidenten. schiene ihm dadurch gefährdet. Präͤsident: Es ist hier nur von der Ruͤcksprache mit der Regierung deswegen die Rede, um sich uͤber die Zweckmäßigkeit der Einberufungszeit zu benehmen, da die Herren Kommissaire der Regierung vorzuͤglich Antheil ,,. Berath ungen zu nehmen haben und es darauf an— e. rn, . 3. Vorlagen fertig sind. Sie duͤrfen ver— ah ie Rechte der Kammer jederzeit wahren werde. Hoffmann: Mir scheint, daß der Abg. Knapp wegen des Punk— tes des Wiederzusammentritts nicht ganz beruhigt ist, und es liegt allerdings etwas Zweifelhaftes datin. Wit röhuten ja bis zum naͤchsten Landtage hingehalten werden. Es könnte des wegen der Tag bestimmt werden, an dem wieder oͤffentliche Sitzung ist. Praͤsident: Es ist nicht moͤglich, den Tag jetzt schon zu bestimmen, weil ich nicht weiß, wann die Vorarbeiten fertig seyn werden. Daß ich mich mit der Regierung deswegen be— nehmen muß, werden Sie wohl einsehen. Sie erinnern sich an den Landtag von 1835, wo wir wegen Berathung uͤber den Zollverein die oͤffentlichen Sitzungen auf einige Zeit schließen mußten. Ich betrachte die Sache so, als wenn die Kammer mit Zustimmung der Regierung die Maßregel des Urlaubs an— geordnet haͤtte. Damit wurde die Sitzung geschlossen.

Frankfurt, 26. Juli. Die Orientalische Angele⸗ genheit, oder besser gesagt, die ungluͤckliche Krisis, in welche die Pforte durch die Niederlage ihres Heeres und den offenkundi— gen Verrath des Kapudan Pascha gerathen, erweckt das lebhaf— teste Interesse unserer Handelswelt. Es ist ihr zur Thatsache geworden, daß nun die sogenannte Orientalische Frage an einen sehr ernsten Wendepunkt gekommen ist, der in seinen Folgen möoglicherweise den allgemeinen Frieden nicht ganz unbedroht lassen kann. Billigerweise sollte man aber doch den festen

Glauben hegen, daß die Großmächte, welche seit einer Reihe

von Jahren gemeinsam Alles aufboten, den allgemeinen Frieden

die Tuͤrkische Frage, mag sie sich gestalien, wie sie wolle, Europa

in seinem Frieden stoͤre. Die Bundes⸗Versammlung, welche ver⸗ hindet war, in der zweiten und dritten Woche d. M. Sitzun⸗ gen zu halten, hielt gestern wieder ihre ordentliche Sitzung,ů

welche ungewoͤhnlich lange dauerte.

Der Koͤnigl. Preuß. Bundestags-Gesandte, der General der Infanterie, von Schoͤler, begiebt sich morgen wieder auf

mehrere Tage nach Schlangenbad, wird aber seine Kur daselbst 1 Kurze beendigen. Der hanseatische Bundestags-Gesandte, Synditus Sirveking aus Hamburg, ist von seiner Reise nach Lissingen hierher zuruͤckgekehrt. Dieselbe soll namentlich den Zweck gehabt

Minister dahier, Baron Alley? de Lyprey, trifft Anordnungen

kiges Jahr versetzt wurde, aber we ieges i gen des Krieges zwischen SFrantgteich und Mexiko nicht abreisen konnte. ,

een kunserer Stadt ein Fiaker Fuhrwert eingeri

; . gerichtet werden silier d Ten: soll nun wirklich die Konzession zu diesem 5. 56 die Dauer von 15 Jahren ertheilt haben. fern De sha er werden die Fonds fuͤr das Unternehmen st ldi. Kad l sl ö Boͤrse ist wenig zu melden. Im Ganzen schwech unb , unsichern Stand der Dinge im Orient, ntlich war heute eher Flauheit der Fonds vor—

herrschend. Das Geld ist aber wieder überflüssig am Platze.

Schweiz

Aus der Schwei Zuͤrich nach Basel, der 686. . wurde und noch immer die meiste A

Mit der Eisenbahn von die in der Schweiz angeregt ussicht hat, zu Stande zu kom⸗

sich wieder zu versammeln habe. Praͤsident: Am 16. Sept. d.

Kapudan Pascha jetzt befindet, ist einl nd. zu seiner nahen Abreise nach Mexiko, wohin er bekanntlich schon vo⸗ n n , ,,

875

men, ist es nun wenigstens so weit / daß die Unternehmer hoffen, in ihrer nächsten Versammlung dn Beginn der Arbeiten be—⸗ schließen zu koͤnnen.

It ali n.

Rom, 18. Juli. Vor einiga Tagen hat man auf der Sternwarte des Cöllegio Romane einen neuen telestopischen Kometen entdeckt, der im Schwaze des Drachen erschienen

ist, und gegenwartig zwischen du Sternen - und d dieser

Constellation steht. Tür k i. Konstantinopel, 8. Juli. A. 3.) Schon gestern er—

hielten wir die Nachricht von den Auslaufen der Ottomani⸗

schen Flotte unter dem Kommand des Kapudan Pascha's.

Dieser, bekannt durch seine Treue egen den verstorbenen Sul— tan und durch seinen biedern Charater uͤberhaupt, konnte nicht leicht den Verdacht der Verraͤtherei regen. Man glaubte da-

her anfänglich, daß Ahmed, unzufrioen über die unerwarteten,

von der Pforte scheinbar ohne Bezeggrund gegebenen Erklä⸗n ; 3 lager durchbohrt, aber es bedarf, wie es heißt, erst einer nahe

rungen der friedlichsten Gesinnungen noch mehr aber uͤber die,

wie er damals geglaubt haben muß unmotivirten, Mehemed

Ali gemachten Kenzessionen, auf eigne Faust den Krieg fort—

zusetzen und Hafiz Pascha zu gleich‘ n Verfahren aufzumuntern gesonnen wäre. Es verbreitete sich aich bald darauf das Geruͤcht von einer Seeschlacht, in der die Tuͤnische Flotte von der Aegyp⸗ tischen geschlagen worden sey. Dies bestätigte sich nicht. Dann wollten Viele wissen, daß Ahmed Pscha mit der ganzeñ Flotte

zu Mehmed Ali uͤbergegangen oder uͤberzugehen Willens sey. Dies fand noch weniger Glauben. Dieherrschende Meinung ist ge⸗ genwaäͤrtig, daß der Kapudan Pascha sth in der Absicht nach Rho— dus begeben habe, um mit dem Sesasker der Taurus-Armee

uͤber die Art und Weise sich zu veitaͤndigen, auf welche die

nach seinem Dafuͤrhalten verrätherishe Regierung in Konstan—

tinopel zu stuͤrzen sey. Der Kapudar Pascha wolle, wie er sich

selbst gegen den Admiral Lalande arsgedruͤckt haben soll, den jungen Monarchen aus den Haͤnden der treulosen Rathgeber, von denen er umringt ist, befreien; sie hatten dessen Vater er—

mordet, und wollen ihn selbst, wenn sie nicht noch verderblichere . , Ur von sich ab auf den Koͤnig selbst wirft.

Projekte hegen, unter bestaͤndiger Voimundschaft erhalten. Seine Absicht sey daher, Hafiz Pascha zu bewegen, einen dreimonat— lichen Waffenstillstand mit den Aegyptiern zu schließen, und dann mit seiner Armee auf Konstansinopel loszugehen, um da— selbst, von der Flotte, die zu gleicher Zeit im Bosporus erschei— nen wuͤrde, unterstuͤtzt, Abdul Medschid in den Stand zu setzen, frei von jedem Zwange seine Rathgeber zu wahlen.

die Ausfuhrung dieses Vorhabens zu verhindern wissen werde, ja ver⸗

hindern muͤsse, indem sonst Aegypten einen neuen Zuwachs an Macht

erhielte, was den Ansichten Englands nicht entsprechen durfte. W ; . Theocharis, den Assessor Graf, den Baron Stengel, auch wohl

Trotz aller gegruͤndeter oder ungegruͤndeter Besorgnisse er—

wartet man auch andererseits, daß Achmed Pascha, so wie ihm die naͤheren Umstaͤnde von dem Tode Mahmuds und die trau⸗ rigen Schlaͤge am Euphrat werden kund werden, zu seiner Pflicht zuruͤckkehre, da nach dem, was bisher bekannt geworden, die ö 6 Pforte wegen ihrer Bereitwilligkeit, Unter den bekannten, mehr nichts als eine größere Beleidigung betrachten und zugleich als demuͤthigenden Bedingungen der Frieden zu schließen, doch einige Entschuldigung verdient. Den Ausgang der Schlacht bei Nisibi soll namlich der Pforte bereits am 3ten d. bekannt ge⸗ die ? . ae ,, ; . wesen seyn; an diesem Tage foll sie bereits gewußt haben, daß ein solches Deng in der Wirklichkeit gar nicht, und die Dla. die Armee fast aufgeloͤst, daß Kaisarieh zum neuen Sammelplatz fuͤr sie bestimmt, daß Hafiz Pascha vermißt, vielleicht gefangen Dazu kamen noch die Vorstellungen einiger fremden Repraͤsentanten; beides zusammen bestimmte die Pforte,

oder getoͤdtet sey.

den Frieden zu wählen. Erst heute wurde dem diplomatischen Corps die Katastrophe von Nisibi bekannt: daß der Eindruck

teressen leicht ermessen.

Konstantinopel, 9. Juli. (A. 3.) Nachrichten aus ihm gelungen, gegen 25, 000 Mann von der zersprengten Tur— kischen Armee in der Umgegend jener Stadt wieder zu ver— sammeln, mit denen er noch einmal seine Richtung gegen den

Euphrat zu nehmen beabsichtigte. (?) Seine Niederlage scheint

daher nicht so vollstaͤndig gewesen zu seyn, als man anfaͤnglich

glaubte. Uebermorgen wird die Feierlichkeit der Säbel-Um⸗ guͤrtung (die Kroͤnung der Tuͤrkischen Sultane) statifinden.

Bereits ist das diplomatische Corps eingeladen worden, dem Zuge nach der Moschee von Ejub als Zuschauer beizuwohnen.

Es sind dieser Tage viele Personen hingerichtet und ihre Proplnz Rio grande do Sul dauert leider noch der Kampf, der durch die Verblendung eines Theiles ibrer Bewohner veranlaßt ist; aber die Ausdauer und Mäßigung der Kaiserl. Regierung, unterstützt durch dar

Nach der Ankunft eines gestern in Belgrad eingetroffenen Beispiel der Festigkeit und Lovalität der ihrem Eide treuen Brastlia

zu erhalten, es nicht so leicht dahin kommen lassen werden, daß

Leichname in den Bosperus geworfen worden.

Von der Serbischen Gränze, 18. Juli. (Leipz. 3.)

Blitzesschnelle das Geruͤcht, daß der Kapudan Pascha, welcher

seiner Fahrt nach Rhodus von dem Englischen Admiral Stop— ord angehalten und genöthigt worden sey, zum Schutz der Hauptstadt zuruͤck zu segeln. Englische Schiffe sollen die Tuͤr— kische Flotte an die Dardanellen zuruͤck begleiten. Bekanntlich war die Englische Flotte, aus 7 Linienschiffen, 2 Fregatten, 1 Corvette, 1 Brigg und 1 Keiegsdampfschiffe bestehend, am

Aten von Malta nach der Syrischen Kaͤste unter Segel gegan— 9. ö. sie i, , vor dem 10ten eintreffen konnte. Es scheint, daß der Kapudan Pascha bei seiner Fahr = 2 haben, des Koͤnigs von Bayern Maßjestaͤt in z 8 n b . ruͤckenan seine Aufwartung zu machen. Der Königl. Franz.

dus Hafiz Paschas gaͤnzliche Niederlage und Vernichtung seiner Armee noch nicht wußte. In welcher falschen Lage sich der P e Er duͤrfte sich wahrscheinlich auf ein Englisches Schiff retten. Die Saͤbel— umguͤrtung des Sultans soll am IIten mit vielem Pomp statt⸗

im gefunden haben. Seit einiger Zeit wird davon gesprochen, daß in dem In⸗ ö )

Griechenland.

Athen, 12. Juli. (Allg. Ztg.) Wie die wichtigen Nach— richten aus Konstantinopel und Syrien hier die Gemuͤther be— wegen, koͤnnen Sie leicht ermessen; alle innern Angelegenheiten treten davor einstweilen in den Hintergrund. Doch soll dies mich nicht abhalten, Ihnen wenigstens das wesentlichste davon mitzutheilen. Dahin gehöͤrt als ein Zeichen der Zeit, daß die Zahl unserer Journale sich wieder vermehrt, und daß alle ein— stimmig, auch der feuͤher fuͤr ganz monarchisch im Russischen Sinne geltende „Aeon“ wider den Feldruf Constitution erheben. Die Athene, welche vor einigen Tagen wegen eines Artikels ge⸗ gen die sogenannte Camarilla (mit welcher Benennung sie das Kabinet und einige Herren am Hofe bezeichnet) vor Gericht

Wie sich eigentlich die Sache verhalte, wird die nächste Zukunft lehren. Auf jeden Fall hofft man, daß die Englische Flotte, sollte der Kapudan Pascha wirklich zu Mehemed Ali uͤbergehen wollen, ; verstehen darunter das Kabinet des Köoͤnigs und einige P

stand, ist freigesprochen worden. Seit einigen Tagen ist der Prinz Georg von wieder in unserer Stadt. Er hat, obgleich er öffentlich sein In⸗ kognito als Baron Culloden streng beebachtet, bei Hofe dic zu⸗ vorkommendste Aufnahme gefunden, und am 9gten d. haben Ihre Majestaͤten in der Gesellschaft des Prinzen eine Landpartie nach den schoͤn gelegenen Ruinen von Phyle auf dem Ruͤcken des Pa⸗⸗ 8 gemacht, von der sie erst gegen Mitternacht zuruck kehrten. morbruͤchen von Pentele unternommen werden, der aber wegen einer leichten Unpäßlichkeit des Prinzen unterbleiben mußte; und heute wird Lord Culloden mit dem Dampfboote wieder ab⸗

reisen. Inzwischen ist gestern auch Se. K. K. Hoheit der Erz⸗

Cambridge, nach uͤberstandener Quarantaine,

Gestern sollte ein ähnlicher Ausflug nach den Mar⸗

herzog Friedrich auf der von ihm befehligten Korvette im Pi räeus angelangt, wo ihn der Befehlshaber des Oesterreichischen Geschwaders in der Levante, Kommodore Bandiera, bereits seit einigen Tagen erwartete. Prinz Friedrich wird hier längere Zeit verweilen. Aus den inneren Provinzen giebt es keine bemerkenswerthen Neuigkeiten. Bei den am Piraeus angestell— ten Bohrversuchen hat man in beträchtlicher Tiefe ein Kohlen—

ren Untersuchung, ob die Maͤchtigkeit des Lagers und andere Verhaͤltnisse es raͤthlich machen, einen Bergbau zu unternehmen.

In einem Schreiben der Allgemeinen Zeitung aus Athen vom 27. Juni heißt es, nachdem uͤber die von Vielen behauptete unruhige Stimmung in Rumelien gesprochen wor— den, weiter: „Wenn nun keine Gefahr vor Aufstand ist, so heißt das freilich nicht, daß Alles im vollkommenen Zustande sey. Wir behaupten, daß der Koͤnig und das Volk in einem sehr befriedigenden, in einem wahrhaft schoͤnen Verhaͤltniß zu einander stehen, und daß beide davon das Bewußtseyn haben. Allein wir gestehen mit Bedauern, daß unter denen, die zwi— schen dem Koͤnig und dem Volke stehen, viele sind, welche cher zu den Barrieren, als zu den Bruͤcken der Liebe und des Ver— staͤndnisses gezählt werden muͤssen... ... Was das Ministe⸗ rium betrifft, so besteht dasselbe aus Maͤnnern von sehr verschiedener

Farbe. Die natuͤrliche Folge davon liegt nahe. Dabei entzieht e Griechischer Minister sich haͤufig der Verantwortlichkeit, indem er sich

uf den Koͤnigl. Willen beruft, und das Odium einer Maßrege! Er laͤßt z. B. eine vielleicht sehr gerechte Entsetzung eines Mannes aus einer an⸗ gesehenen verdienten Familie nicht vom Ministerium, sendern

vom Koͤnigl. Kabinet ausgehen, und entschuldigt sich gar damit, es sey ohne seinen Willen durch den Koͤnig geschehen. Dieses

Verfahren erstreckt sich aber nach der oͤffentlichen Meinung häu— fig auch auf Regierungs⸗Maßregeln. Die Blaͤtter, statt gleich— wohl sich an die Minister zu halten, sind seit einiger Zeit in die journalistisch unpolitische Taktik gerathen, nicht sowohl d Minister, als die sogenannte Camarilla anzugreifen. Sie

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Jer⸗ sonen seiner nächsten Umgebung, namentlich den Leib Arzt Wibmer, den Oberst-Lieutenant Lemair, den Staats ⸗Raih

die Adjutanten des Königs, namentlich Kolokotroni (den junge, ren) u. s. w. Den Ministern kann von der einen Seite nichte erwuͤnschter seyn, als die Verantwortlichkeit von sich auf die Privatdiener des Königs geworfen zu sehen, während sie gerade

nicht unbeachtet lassen sollten, wie nahe durch solche Taktik die Anschuldigung der unverletzlichen Königlichen Person tritt. Vas die Angriffe gegen jene sogenannte Camarilla betrifft, so existir:

wissen es auch sehr wohl, daß die Personen, welche sie daz zaͤhlen, weit entfernt sind, irgend eine durch eine politische Ide verbundene Einheit zu bilden. Indessen läßt sich wohl vorau sehen, daß jene Angriffe nach der letzten Englischen Post gege die Herren Wibmer, Lemair und Stengel mit groͤßerer Lebha

̃ . tigkeit fortgesetzt werden.“ derselben auf die verschiedenen hier beglaubigten Gesandten sehr veschieden seyn muß, kann man bei der Getheiltheit ihrer In⸗

Brafi ien. Rio⸗ Janeiro, 17. Mai. Die Kammern sind am

3. Mai mit folgender Thron⸗Rede eröffnet worden;

„Erlauchte ünd sehr würdige Herren! Se. Majestät der Kaife

und Seine Erlauchten Schwestern find fortdanernd von dem Höchsten

ö . Malatig zufolge war Hafiz Pascha daselbst angelangt. Es war mit der besten Gesundheit geseguet gewefen. Die Verhestatt un

Ihrer K. Hoheit ist einer der wichtigen Gegenstände, welche met

ne Aufmerksamkeit beschäftigen, und ich empfehle Ihnen im Na⸗

men des Kaisers, diefelbe in gan besondere Erwägung zu zieben damit sie auf eine Brasilien's und des Throns würdige Weise bewirtt werde. In unseren Freundschafts-Verhältnissen zu den anderen Nationen bat sich nichts verändert. Sie fahren fort, uns die befrie⸗ digendsten Beweise zu geben, wie sehr sie sich für die Befestigung d

BHrasilianischen Monarchie und für den Ruhm und das Glück des Thrones interessiren, und die Beweggründe, welche einen Augenblick das vollkommene Einverständniß zwischen dem Kaiserl. Kabtnerte und dem heiligen Stuhle zwelfelhaft machten, sind beseitigt. In der

Courier ĩ m 12 ö . n ner, wird (ich hoffe es zum Allmächtigen) die Herrschaft der Gesetz⸗ Couriers aus Konstatinopel vom 12ten d. verbreitete sich mit wieberherstellen Und die Eintracht zwischen den Kindern Einer Fan ihm f . ; neu befestigen. In den anderen Provinzen zeigt sich im Algemei die Dardanellen am 4. oder am 5. Juli verlassen hatte, auf 6 e, ,.

nen (ich freue mich es sagen zu können) ein Geist der Ordnung und der Ergebung an die Gründsätze einer wohlverstandnen Freiheit, der

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uns dauernden Frieden verspricht. Die Auslegung des Gesetzes von

12. August 1834, welches die Constitution des Reiches umzestali ele,

die Verbesfferung des Geldumlaufes, die Revision der Strasgesetzn— bung und ein regelmäßiges Unterrichts System, welches bie Brast!n nische Jagend für die wichtigen Aufgaben der Gesellschaft, sowohl in Cihil- Als Militairfache, gehbrig befäblgt; das, meine Herren, sind die Gegenstände, welche vorzugsweise Johnen ein nützliches Feld für Ihre neuen Ärbeiten darbieten werden. Dle Sltzung ist zresnet;. Die bisherigen ersten Sitzungen der Kammer zeichnen sich durch eine besondere Anarchie aus, da keiner der Minister De putirter ist; bis jetzt drehen sich noch alle Debatten um das Ex⸗M.inisterium, und zu bemerken ist nur, daß die Andrada s entschieden sich an Limo de Abreu und die Fesßoistsn anschlie ßen, im Senate ist Feijs zum Präsidenten er wählt worden. Dei den' Debatten über die Adresse, die jetzt heginnen, werden die Partelen und ihre Tendenzen wahrscheinlich bestimmter aus einandertzeeten. Gestern hat nun auch der Kriegs Minister seine Dimission gegeben. Er hat damit so lange gezoͤgert, um selbst der Kammer über seine Reise nach Rio⸗grande berichten

zu koͤnnen. Inwiefern es ihm wirklich, wie er sagt, gelungen ist, die Mißhelligkeiten der Legalisten⸗ Chefs zu beseirigen, muß die Zeit lehren. Die Absetzung des Praͤsidenten Eliziario hat er als noͤthig anerkannt. Außerdem wurde unter seiner Lei— tung ein Ausfall gemacht, auf dem es gelang, das Gepaͤck des General en chef, Netto, wegzunchmen; aus den darin gefun— denen Papieren geht hörror, daß, unter den Insurgenten ge, waltige Anarchie und Geldmangel herrscht; die Zahl der Le— galistischen Truppen giebt er auf beinahe 600 Mann an, eine

bedeutende Macht fuͤr Brasilien.