and von dort nach Arabien geschickt werden. Ein Theil der Türki⸗ schen Truppen bat sich nach dem Euphrat zu geflüchtet und leere a Dafsj undegreiflicherweife keine Brücken geschlagen, sich durch a m⸗ men zu reiten. Gegen 12000 Mann fanden in den Fin eg, 1 Tod. Der bei westem größte Theil jedoch warf sich in die 64 nördlich von Aintab, wo das Schwert der , * den, Turkomannen, vor Allem aber Hunger, Elend und 9 sie 4 tenden Krankheiten diese Unglücklichen bald gan 1 w — Aintab hat sich sogleich nach der Schlacht mit 6— * r, e Osman Pascha ergeben. Den Einwohnern, welche die Türkische Armee mit Freuden empfingen, und die Waffen gegen Ibrahim ergriffen hatten. sagte er:! . Ihr verdienter, daß ich Euch alle liber die Klinge springen ließe, aber Eurer i n rd Offi teren geworden, weiß man nicht
Es wird behauptet, der größte
genau.
ü „unter der flüchtigen Türkischen Soldateska, die sich e r meer auflösen wird, wäre ihr Leben in beständiger Gefahr Ibrabim Pascha wird, wie wir bestimmt versichern können, sie auf Das Beste behandeln, und ihnen auf der Stelle nicht nur die Freiheit, fondern auch Alles das bewilligen, was sie nur wünschen werden. Ihuncn ist die Riederlage der Türkischen Armee gewiß nicht zuzuschrei⸗ Fen. Man weiß hier sehr genau, daß ihre Rathschläge niemals von dem stolzen Hafiz befolgt wurden, der, wie alle Türken, sich einbildete, ein geborner Feldherr zu seyn, und daher nur mit Widerwillen ta— jentrolle fremde Offiziere in seiner Armee sah. Unter den Gefangenen befinden sich auch mehrere Engländer, die sich von Konstantinopel zur Armee begaben, bloß um ihre Neugierde zu befriedigen. Ibrahim hat herzlich gelacht, als er sie sah; sie können ibn nun nach Konstantinopel begleiten. Als Mehmed Ali die tele— raphische Depesche erhielt, blieb er eine Zeit lang in sprachlosem Er⸗ re. auf seinem Divan sitzen. Endlich brach er das Still schweigen⸗ fo war also die Armee beschaffen, die mich aus Aegypten vertreiben fellte, das hätte ich nimmermehr erwartet, und wieder fiel er in tiefes RMachdenken, wie wenn das ganze furchtbare Schicksal des Sultans auf seiner Seele lastete.
Weiber und Kinder wegen will Was aus den bei der Türkischen Armee
Theil derselben sey gefangen, was in. sofern am wünschenswerlhesten wäre, als sie dann am sichersten geret⸗
nach der Kuͤste Afcika's unter Portugiesischer Flagge ist bekannt⸗ lich seit einiger Zeit durch die Wachsamkeit der Engländer etwas gestoͤrt; wir haben jetzt Sklavenschiffe. dieses unerlaubten Handels, — dem, sey der silianischen Regierung gesagt, alle mögliche Hindernisse in den Weg gelegt werden, — machen, wenn man Afrika angekommenen, im Darunter kamen aus Benguela 5, Inhambane 1, schlechtweg aus Afrika 17.
20. Juli hier abgehaltenen Wollmarkte waren 299 6416. Pfd. Wolle auf dem Platze, welche bis auf 33 34 Pfd zu 621 Rthlr. bis 75 verkauft wurden.
der
8 Brasilien.
— — Rio Janeiro, 20. Mai. Der lebhaste Handel
auf unserer Rhede vier aufgebrachte Man kann sich einen Begriff von der Große sey es zur Ehre der Bra—⸗ die Liste der hier aus enden Schiffe betrachtet. uilimane 3, Angola 13, Cabinda 1, Rio Zarre 1, Mosambique 2 und Im Ganzen also 43 Schiffe.
Hafen lie
w
— — Kottbus, 25. Juli. Am diesjaͤhrigen den 19ten und entner
entner
8 9 * ᷣ im Jahre 1837 von sammtlichen Preußischen Posten zuruͤckgelegten Meilen. . 182 Schnell⸗ und Personenpost⸗Course. 7J07, 228 Meilen. 390 Fahrpost⸗Course 214 Reitpost⸗Course posten 236 Kariolpost⸗Lourse 385 Botenpost⸗Course
1407 Post⸗Course
153, 237 225. 334
2, 050, 680 Meilen.
D der durch die Königlichen Posten erfolgten Sendungen von Gold, Sil bergeld, Papiergeld, cours⸗ habenden Papieren und P
aketen im Jahre 1837.
Sendungen in baarem Gelde.
Sendungen in Papieren. Packet · Sendungen.
In Gold. In
Reßl 124 z Rthlr. —86r. H
Silber.
Rthlr. Sar. f.
In courshabenden Papieren. Rthlr. Sar. Pf.
Gewicht. Pfund. Loth.
In Papiergeld.
Rihlr.
Stülckzahl.
Sar. vf.
A. Portopflichtige Sendungen.
K tur⸗Abtheilung 6170529 10 . ; au 2016208 18 3010034 25,
703490 17 9295934 — —
Todo? 39 26 190273 6iz0268 3 8 77021 23 1 Sbz2208 -
AA21979 — 2096928 214 25796982 8
30179 72015 6 00950 5505140 —
307288 207800 28716
6252098 3 006 2 10386769
109065991 21 688 112 28 929801 20 13910098 —
— 10361156 —
17 6 28 —
ö 2775355 —
21265287 81
Summa
Dir 7 v7
T drr dꝰ 7
39205370 28630066 17 5
B. Portofrete Sendungen. ö In der Kalkulatur⸗Adbiheilung Sdoꝛz a 838 1 186387 21 11 233331 20 8 19790 8II5A7 — —
17736869 20 3 s8a6229 11 10
1 ih, 87 A307
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j s s . 21287353
398706
1178787 — S577 1 23 12829418 18 is? 602. — 1068013 —
118631 115207 19119 27004 ö 179 *75
18067537 1 10 3081011 13189892 6896363 — 74A 189A 26 1 2328931 5 10315823 — - 1 866 13 =
16 10
Summa Tod so 201 3
16195136 28 1
631515 4A605122 9
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Ko ea pitiIntinn. 1 A. Portepflichtige Sendungen 21263287 8 6
25646305 12 46195136
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1 .
390208370 109 109 253030903, 17 85 1413681 15075788 6 / Sa 1396 js 6] 631518 36903122 2
29
B. Portofreie Sendungen 2109680 20 3
Summa 23374967 28
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Dazu in Silber .. ; 183976996 13 * 1
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In Papiergeld In Gold, Silber- und Papiergeld. In courshabenden Papieren leberhaupt
6laoꝛ3 009 31 cid iooddbs 155
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 39. Juli. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer um Uhr St. M. . (
von
von
Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin ;
Potsdam ots dam ots dam
— —
Meteorologische Beobachtung.
Nachmittags Abends Nach einmaliger
Morgens 2 Uhr. 109 Uhr. Beobachtung.
6 Uhr.
1839. 30. Juli.
Quellwärme 8,8? N. Flußwärme 17,70 R. Bodenwärme 1409 R. Ausdünstung O, 010“ Rh Niederschlag O, 9“ Rh. W. W. Wärmewechsel 4 1349
33A 09“ Par. 13832 R. K 69 pCt. regnig. halbheiter.
334 69“ Par.
4 13,09 R.
. 60 pCt.
336,19“ Par.
41029 .
. 77 pCt. bezogen. N.
Luftdruck... Luftwärme Thaupunkt Dunstsattigung
Auswärtige Bßör a cen. Amsterdam, 27. Juli. Niederl. wirkl. Schuld S851 / 9. S9 do. 102*/ e. kenn, Blli 271. Span. 1835/9. Passive — Ausg. Sch. — ual. S] sę. Preuss. Präm. Sch. —. Poln. — Oesterr. Met. —.
Ant werpen, 27. Juli.
Zinsl. — Neue Anl. 18! /.
Frankfurt a. M., 28. Juli. . 21s63Ys09 Holl. SMI. Bank- Actien — .. SYIso Span. Anl. S2. boln. Loose 767.5. Taunusbahn- Actien 27912.
Hamburg, 29. Juli. Bank - Actien 1820. Engl. Russ. 1073.
London, 26. Juli. ö
Cons. 30/0 92160. Belg. 1031/4. Neue Anl. 1916. Fasside R- Ausg. Sch. SiIz. 2120,59 Hol]. 53 /a. 500 103 * 50 /o Part. Sl a. do. 30/9 2179. Engl. Kuss. 114 a- Bras. 79. Columb. 331! / . Mex. 23. eru 181/23. Chili 37.
Paris, 26. Juli. . Rente fin eour. 111. 86. 300 fin edur. 79. 70. So so Neap. Sog Span. Rente 1895/6. Passive 4. 30/9 Port. —.
o/ au compt. 100.
Wien, 26. Juli. 109 101i. 3069 6x. de 1833 696. de 1839 271 /a.
11 59/0 Mert. 2 Bank- Actien -
. Au
Königliche Schau spiele. ; . Donnerstag , ö. Aug. Im Schauspielhause: Eugen Aram, Trauerspiel in 5 n dem Roman gleiches Na—⸗ ulwer, von L. Rellstab. . nien,, 2. Aug. Im Schauspielhause: Eine Treppe hoöͤher, Schwank in 1 Att, von A. Cosmar. Und; Das Blatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 Abih., von Schroͤder.
Sonnabend, 3. August. Im Opernhause. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koöͤnigs: Festmarsch, Sr. Majestat dem Koͤnige zugeeignet von Spontini. ien n. Rede, gedichtet von Wollheim, gesprochen von Herrn Rott. Dann: Volksgesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Die Soli werden ausgefuͤhrt von den Koͤnigl. Sängerinnen Diles. Gruͤnbaum, Hedi. Schulze, Mad. Moͤser, Dlle. Ferber, den Dlles. Galafrs und Wittuhn, so wie von den Koͤnigl. Saͤn⸗ gern Herren Mantius, Schneider, Fischer, Zschiesche und Mick⸗ ler. uͤnd zum erstenmale: Der Schwur, Oper in 3 Abih., nach dem Italiäͤnischen von Gruͤnbaum. Musik von Mer ca⸗ dante. Ballet von Hoguet.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rtihlr. 10 Sgr. ꝛcc. .
Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤcksichtigt worden, und wird ersucht, solche bis Donnerstag, den 1. August, Mittags !] Uhr, im Billet, Verkaufs ⸗Buͤreau . zu lassen, nach welcher Zeit dieselben
derweitig verkauft werden muͤssen.
. In Ha loten butt. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Königs: Rede, gedichtet von A. Hein⸗ rich, gesprochen von Herrn Seydelmann. Hierauf, zum ersten— male: Revanche, Lustspiel in 1 Akt, von Louise Fischer. Und, zum erstenmale: Noch ist es Zeit, Schauspiel in 3 Abth, von A. P. Königstädtisches Theater. ö
Donnerstag, 1. Aug. Dreiundzwanzigste große akro batisch⸗ athletische Vorstellung in 3 Abth. Zum Schluß der dritten Abtheilung: Der Raub des Cupido und der Flug der Fama. (neu. Vorher, zum erstenmale wieder holt; Der Besuch. auf dem Lande. (Die letzten zwei Akte von Iffland's Lustspiel: Die Hagestolzen“.) ⸗
Freitag, 2. Aug. Das Madchen aus der Feenwelt, oder; Der Bauer als , e , . . ö. Zauber-Mährchen mit Gesang in? ten, von Ferd. Raimund. ö 3. Aug. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts— festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs. Zum ersten male Die Miouͤhle. Festspiel in 1 Aufz., von A. Cosmar, mit Musik vom Kapelle meisler Franz Gläser. (Der Festgesang am Schlusse wird von dem gesammten Saͤngerpersenale aus gefuͤhrt. Ouverture aus der Oper: „Oberon“, von C. M. von Weber. Hierauf, zum erstenmale:; Turandot. Oper in 2 Akten, nach Schiller bear⸗ betet. Musik von J. Hoven. (Die neuen Decorationen von Fr. Pape)
Es wir bis Sonnabend, den 3. August, kaufs⸗Buͤreau abholen zu lassen, weit verkauft werden. Verantwortlicher Redacteur Arnold.
1
d ersucht, die zu dieser Vorstellung bestellten Billets ( Mittags 1 Uhr, im Billet-Ver— widrigenfalls dieselben ander⸗
9 Wolkenzug W. — . . Tagesmittel: 334 00 Par.. 12,209. . 8.20 R.. 69p6t. W.
Gedruct bei A. W. Hayn.
* .
A
Bekanntmachungen.
Deffentliche Vorladung. Ueber den Rachlaß des am 3. Juni 1837 n Fort Preußen hierselbst verstorbenen ehemaligen Fur lich Schwarzburgischen Geheimen Dber-Forstraths Carl Heinrich Essen von Wilster ist auf den Antrag des Nachlaß⸗Kurators, Justij⸗Kommissarius Mottau, der erbschaftliche Liquidations · Prozeß eröffnet und . Anmeldung und Ausweisung der Ainsprüche n ze⸗ kannten und unbekannten Gläubiger an die Nach aß masse ein Termin auf. den 30. Sftoher 1839. Vor⸗ mitlags 11 Ühr, vor dem Deputirten, Assessor Doenni⸗ es, im hiesigen Dber- Landesgerichts Gebäude ange— worden. J ethn⸗ unbekannten Gläubiger werden Laher aufge⸗ fo dert, in diesem Termine entweder in Person eder durch einen hiesigen, mit Vollmacht und Information versehenen Justij⸗emmissarius, wozu denen, ö es hier an Bekannischaft feht, die Justijräthe 7 ; mann, Bochmer, Calom, von Dewitz und die Justiz⸗ Kominisfarien Hauschteck, Hermann und Krause vor⸗ geschlagen werden, sich einzufinden, ihre Forderung nebst Beweismitteln , . und die darüber sprechen⸗ okumente vorzulegen. 6 in dem Tee ger bleibenden Gläubiger wer⸗ den aller ibrer etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriediaung der sich meldenden Gläubiger von der c. von Wilsterschen Masse übrig bleiben möchte, verwie sen werden.
zu beziehen:
Augen führen:
schinenbau. spinnerei.
Zugleich werden die unbekannten Erben des ꝛc. von Wlisster aufgeferdert, in dem Termine auf die An⸗ sprüche der Gläubiger zu tor die nöthigen Data an die Hand zu geben, auch ihre eigenen Forderungen an die Masse nebst Beweis⸗ mitteln anzugeben und die darüber sprecheuden Dokn, mente vorzulegen. . Stettin, den 3. Juni 1839. Königliches Ober Landesgericht.
a ecm 2 Q --- ,, e, ede m,, , rer /.
Literarische Anzeigen. In der Expedition des Gen erbeblartez für Sachsen in Chemnitz ist neu erschienen und durch die Stuhrsche Buchhandlung
Industrielle Herausgegeben von der Redaction des Gewerbeblattes
6 Hefte (30 — 40 Bg.). Gr. Svo, — Das erste Heft ist bereits erschienen.
Es wird dies Werk seinen Lesern in 6 Heften fol⸗
gende Haupt-Gegenstände in bunter Reihe vor die
Sber-Erzgebirgische Eisenfabrication. Ober⸗Erz⸗ gebirgische Posamentirweberei.
schinenweberei. — i. — Baumwollspinnerei. — Streichgarn
Kammgarnspinnerei. — Flachsspinnerei.
e * . r fuͤr die Preußis manufaktur. — Kammgarnweberei.
antworten und dem Kura⸗ Damasiweberei. — Seidenweberei. —
Bandfabrication. — Katt undruckerei Cbemische Fabriken.
Wendlandt.
2
zu Berlin und Potsdam Handel u. s w. n. f. w.
Zustaͤnde Sachsens. Bei G. P. Aderbol;
für Sachsen. u haben
Geh. Preis 2 Thlr.
abgefaßt von
— Kunstweberei und
Elb⸗Dampfschifffahrt. — Ma⸗ Preis 18 sgr.
— Baumwoll weberei. — Streichgarnweberei. — Tuch
berei. Strumpfwirkerei. — Petineiw
inetma tur. — Spitzenklöppelei. — binetmanufaktt tz K
— Papierfabrication. - Stein!, Kupfer- und Slahldruckerei. — Fabrication von Porzellain und irdenen Waaren. 1 Spiel. und Servenlin⸗ Waaren Fabrication. — Eisen⸗ fabrication mit Steinkoblen. — Metall waaren Fabri⸗ cation. — Musifalische Justrument«, Uhren-ꝛc. Fabri— cation. — Kultur und Gewinnung der Brennmateria—⸗ lien. — Landwirthschaftliche Gewerbe. rei. — Eisenbahnen. — Actien-Vereine. und Innungen. — Kunst- und Gewerb-Vereine. —
in Breslau ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Rr. 3)
Ueber Evangelischen Kirchenbau. Ein Votum vom Standpunkte der theologischen Wissenschaft und geistlichen
Ad. Aemil Leonh. Preuß, evangelischen Prediger zu Modelsdorf in Schlesien.
Dem Verfasser dieser kleinen, aber gehalt vollen Schrift ist bereits von den stimmfähigsten Beurtheilern das
WVerdienst zuerkannt worden, einen wichtigen und viel⸗ — einen? und fach anregenden Beitrag zur Bebauung . Bleiche. — Fär⸗ ganz vernachlässigten Feldes unserer Literatur- . irkerei. — Bob⸗- zu haben. Sie veidient daher die aufmerksamsie each⸗ Stickerei. — tung aller bei dem Kirchenbauwesen Betheiligten. Bei E. Kummer in Leipzig sind erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in enn in der ö a ef . . 69 A ese j Tragoediaë, in Schol. Acad. us . . Minek wit? bars II. cont. Pro- meiheêus vinctus. Svo. 274 sgr. Aeschvlos Werke, nachgedichtet von J. Minckn itz. 23 Boch. Der gefesselte Prometheus. Svo. 12 sgr. Gumposch, V. PP., über die Logik und logischen Schriften des Aristoteles. S0. 20 sgr. . Maria. Eine Novelle vom Verfasser einer All⸗ tagsgeschichte“. Aus dem Dänischen von W. E Christiani. Svo. 1 Thlr. 18 gr. Minckwitz, J., der Prinzenraub. Ein geschicht⸗ liches Schauspiel in 5 Akten. Svo. brosch. 20 sqr. Rabenhorst, L., Flora Lusatica, oder Verzeich: nisfs und Beschreibung der in der. ber- und Nieder- Lausitz wild wachsenden und häufig kul- rürirten Pflanzen. Ir Bd. Phanerogamen. gr. Svo-.
2 Thlr. ð gr. Stürmer, Th., dle
B uch⸗
— Holz⸗ und
— Bierbraue⸗ — Zün ste
Praxis
Mineralquellen in der Natut und in Br. Struve's Anstalten, das gewöhnlicht Trinkwasser und mehrere Arzneistoffe⸗ ur ö. mittelung der Extreme in der Heilkunde für Aer
und Richtärzte. gr. Svo. 1 Thlr.
Allgemeine
Preußische Staats-⸗Zeitung.
Berlin, Freitag den 2te Au gu st
Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.
Se. Majestät der Koͤnig haben dem Kreis-Justizrath von Drabizius zu Zelz den Rothen Adler-Orden dritter Klasse, dem Propst von Golkowski zu Orchowo im Regierungs⸗Be⸗ irk Bromberg und dem Pfarrer Werlemann zu Wersen den
othen Adler Orden vierter Klasse, so wie den Schullehrern Kiehlmann zu Wederau im Regierungs-Bezirk Liegnitz und Brauer zu Wesel das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
— ——
Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Rath Hoynk zu Attendorn ist zum Justiz-⸗Kommissarius beim Königlichen Land— und Stadtgericht zu Emmerich und zum Notarius im Bezirk des Koͤnigl. Ober -Landesgerichts zu Hamm bestellt worden.
Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestaäͤt des Königs, ihres erhabenen Protektors, wird die Koͤnigliche Aka— demie der Kuͤnste am 3. August Vormittags 10 Uhr eine oͤf— fentliche Sitzung halten, in welcher zugleich der Preis in der Architektur zuerkannt wind. Die Bewerbungs-Arbeiten sind aus— gestellt und die Saͤle werden um 9! Uhr geooͤffatt.
Berlin, den 31. Juli 1839.
Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Kuͤnste. Professor Friedrich Tieck, Vice⸗Direktor.
Bei der Vertheilung der akademischen Benefizien und der CLollation von Universitäts-Stipendien ist es von Wichtigkeit, daß die akademische Behörde von allen Stipendien Kenntniß erhalte, welche hiesigen Studirenden anderweitig aus Staats— . städtischen Kassen und Familien-Stiftungen verliehen
erden.
Die betreffenden Koͤniglichen Behsrden, Magistrate und Kollatoren von Benefizien werden zu diesem Zwecke dienstlich ersucht, von allen Stipendien, welche an Stucirende auf der häesigen Universität verliehen werden, dem unterzeichneten Officio regelmäßige Minheilung zu machen.
Berlin, den 31. Juli 1839. Die stellvertretenden Königl. Regierungs-Bevellmäͤchtigten bei hiesiger Friedrich⸗Wilhelms- Universitaͤt. Muller. F. Krause. ;
Bekanntmachung,
. im Jahre 1836 Genen ge fergl ggenveres st aten
reiprozentigen Steuer⸗Kredit⸗Kassen⸗ ü
J ö betreffend. assen Scheine
Von den im Jahre 1836 durch Umschreibung der vormals Königl. Saͤchsischen unverwandelten und unverloosbaren Steuer scheine ausgefertigten neuen verloosbaren dreiprozentigen Steuer- Kredit Kassen Scheinen laufen im diesjährigen Michaeli Termin die Zinsbogen ab, und es sollen daher mit dem Eintritt dieses Termins bei der hiesigen Koͤnigl. Haupt-Instituten- und Kom munal-⸗Kasse gegen Abgabe der abgelaufenen Talons, neue Ta— lons mit Coupons verabfolgt werden. Indem nun hiervon die Inhaber gedachter Scheine in Kenntniß gesetzt werden, werden dieselben zugleich aufgefordert, bei der dies maligen Ablieferung der abgelaufenen Talons auch die Scheine selbst der vorge— nannten Kasse vorzulegen, weil deren Einsicht unumgaͤnglich noöͤ— thig ist. Hierbei wird jedoch bemerkt, daß kuͤnftighin die Ver— abfolgung der neuen Zinsbogen gegen alleinige Aushändigung der abgelaufenen Talons geschehen, und die Vorzeigung der Scheine nicht wieder verlangt werden wird.
Mer seburg, den J. Juli 1839.
Der Regierungs-Praͤsident Graf Arnim.
Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Mi— nister und Chef der 2Zten Abtheilung im Ministerium des Koͤ— niglichen Hauses, von Ladenberg, von Kisfingen.
Der General-Major und Direktor des Militair-Oekono— mie Departements im Kriegs-Ministerium, von Rohr, von Stettin.
Der General-Major und Commandeur der 11Iten Infan— terie Brigade, von Lucadou, von Breslau.
Zeitungs⸗Nachrichten. Kd
n ß fand ui oe n.
St. Petersburg, 24. Juli. (St. Petersb. 3. Se. Majestaͤt der Kgiser haben am 28. Mai (5. Juni) 23 neue Statuten des St. Stanislaus-Ordens zu bestaͤtigen und 1 zwei an demselben Tage an das Kapitel der Russischen ; aiserlichen und Königlichen Orden erlassene Utasen unter an— , Folgendes zu verordnen geruht: 1) Die bisherige vierte 3 é des St. Stanislaus Ordens wird aufgehoben. Die vor
rlassung der neuen Statuten zu Rittern der vierten Klasse ernannten Personen werden zu Rittern der dritten Klasse, die der bisherigen dritten Klasse aber zu Rittern der zweiten Klasse umbenannt. Die Personen, denen vor Erlassung der neuen Statuten der St. Stanilaus- Orden zweiter Klasse verliehen worden ist, sollen, die Insignten desselben wie bisher mit dem Sterne tragen. 2) In Gemaͤßheit der in dem neuerlassenen Statut des St. Stanislaus-QOrdens enthaltenen Vorschriften sollen die Gnadenbriefe uͤber Verleihung des Weißen Abler— Oedens an Unterthanen des Königreichs Polen und Ausländer fortan nach der früheren Form nur in Russischer Sprache allein abgefaßt werden.
katholischön, so wie auch die im Militairdlensie Lande oder im Civildienste gestandenen oder bis jetzt stebenden, welche den St. Stanislaus Orden vom 17, 9. Rovember 1831, . h. der Zeit der Zujzählung dieses Ordens zu den Rusüschen Or— den an, ohne Unterschied der Klasse desselben, erbalten haben oder noch erbalten, werden mit ihren Rachkommen im Adelestande des Rus— sischen Reichs anerkannt, wenn sie auch ihrem Range nach nicht zuin Adel gehörten. — Die Römisch-katholische Geistlichkeit erhäir durch Verleihung des St. Stanielaus-Ordens an dieselbe nur die Rechse des persönlichen Adels. Polen, sowobl auf den erblichen als auch persönlichen Adel, wird
ö Auszug aus den ODrdeng. destimmt, die das allgemeine Wohl des Russischen Kaisertbums oder des mit demselben unzertrennlich verbundenen Königieichs Polen be—
Statuten des St. Stanislaus—
fördern. Die ser Orden bat drei Klassen: das Kreuj der ersten Klasse e Wr r , , , . . 6 Me
wird an einem 21s4 Werschok breiten rothen Bande, mit einer dop— pelten weißen Einfassung an beiden Seiten, über die rechte Schulter mit einem achteckigen Stern auf der linken Seite der Brust, get agen. — Die zweite Klasse hat zwei Unter Abtheilungen: I) ein Kreuz von gleicher Hestalt wie das der ersten Klasse, nur tleiner, mit der Kaiserti— chen Krone, welche zur Erhöhung des Werthes der zweiten Klasse dient. Die⸗ ses Keeuz mit der Krone wird an einem gleichen Bande von 1Werschof Brei⸗ tt um den Hals getragen. 2) Dasselbe Kreuz ohne Krone an einem gleichen Bande, ebenfalls um den Hals. — Die dritte Klasse hat ein eben solches Kreuz, jedoch noch kleiner wie das der zweinen, und wird im Knopfloch der Uniform oder des Fracks au einein gleichen Bande von 5; Werschock Breite attragen. In der allgemigen Rangordnung der Russischen Orden folgt der St. Stanislaus⸗Orden nach dem St. Annen Orden. Deshalb tragen die Inhaber des St. Stanielaus Ordens lster Klasse weder den Stern noch das Band ditses Ordens, wenn sie den St. Annen⸗Orden erster Klasse haben; um aber den jüngtren Orden
anzuzeigen, tägt man das Krenz desselben, bei dem älteren, am Halse,
an dem Bande der zweiten Klasse dieses Ordens. Die Jasignien der zwetten und dritten Klasse des St. Stanislaus-Ordens aber wer— den bei keinem anderen Russischen Orden abgelegt. — Der St Stanis—⸗ lans-Orden feiert jährlich seinen Stiftungstag am 25. April (7. Mai), welch:r Tag auch zur Verleihung der drüten Klasse diests Ordens durch die RitterDuma bestimmt wird. Ein Recht auf Erlangung des St. Stauislaus-Ordens überhaupt haben alle getreuen Unteriha— nen des Kaiserthums Rußland und des Königreichs Pelen, welche sich durch christliche Tugenden oder ausgezeichneten Eifer für den Dienst in der militairischen Laufbahn, sowohl zu Wasser als zu Lande, so wie auch in der Civil-Laufbahn, oder auch im Privatleben durch irgend eine Handlung zum Wutzen der Menschheit oder der Gesellschaft, eder der Gegend, wo sie wohnen, oder des ganzen Russischen Reichs her—
vorthun, und die besondere Aufmerksantelt Sr. Majeslät des Kasers
auf sich ziehen. Dieses Recht erstreckt sich auch auf Geistliche der ausländischen Konfessionen, so wie auch auf alle Militair« und Civil— Personen, auf Edelleute mit und ahne Klassenraug, auf Ghrenbür— ger, auf Kauflente, und überhaupt auf Dienende und Nichidienende. Den St. Stanislaus , Orden können auch Autcländet erhalten, die durch die That, Eifer und guten Willen für das Russische Reich zeigen, und dadurch die Aufmertsamkeit und Erkenntlichken Sr. Ma— jestät des Kaisers auf sich ziehen. — Die Ertbeilung des St. Stanis— iaus-Ordens 1ster und 2ter Klasse behalten Sc. Majestät der Kaiser Ihrem eigenen Ermessen vor. Die dritte Klasse diests Ordens wird von einer besonderen Duma, aus den 12 ältesten in St. Petersburg anwesenden Rittern jeder Klasse des St. Stanislaus Ordens unter Vorsitz des ältesten Ritters der ersten Klasse, zuerkannt. Unter andern können auch Hauslehrer sür ausgezeichneten Dienst in diesem Berufe den St. Stanislaus-Orden 3ter Klasse unter folgenden Bedingungen erhalten: 1) Hauslehrer von adeliger Herkunft nach 15jährigem, von persönlichem Adel nach 20jährtae m Dienste, von den übrigen Ständen nach 25jährigen Dienste, von ihrer Bestätigung im Klassenrange an gerechnet; 2 die Zeit, während welcher solche Lehrer sich außer Dienst als Hauslehrer befinden, wird von der obenbezeichneten Frist abaerechnet; z wenn verab— schiedete Militair- oder Civil Beamte Hauslehrer werden, so wird die oben festgesetzte Zeit zur Erlangung des Ordens von dem Tage ihres Eintritts in den Dienst als Hauglehrer berechnet. Jede Person, die den St. Stanislaus-Orden erhalten hat, wird Riner dieses Ordens genannt, mit Ausnahme der Geistlichen, welche, ihrer Würde angemes⸗ sen, uicht Ritter genannt, sondern diesem Orden zugezählt werden. Edelleute, die mit dem St. Stanislaus-Orden belohnt werden sind, wenn sie auch nicht in Diensten stehen, haben das Recht, an den Ver— handlungen der Adels⸗Versammlungen ihrer Gouvernements Theil zu nehmen. Von den Unterthanen des Russischen Kaiseribums erlangen Personen geisilichen Standes der ausländischen christl chen Konfessio— neu, mit Ausnahme der Römisch-katholischen Geistlichle t, und Per— sonen, die im Militair-Dienst zu Wasser oder zu Lande, oder im Civil-Dienste stthen durch Verleihung des St. Stanislaus-Or— dens an dieselben, ehne Unterschied ibrer Herkunft, den erblichen Adel des Russischen Kaiserthums unter folgenden Bedingungen: l Von den Personen, die den St. Stanislaus-Orden seit dem 21. April (3. Mai) 1818 bis zum 17.9. Rooember 1831 erhalten haben, werden nur Diejenigen im Adelstande des Russischen Kaiser— thums anerkannt, welche die erste Klasse dieses Ordens haben; ki jenigen Personen aber, welche während jener Zeit niedere Klassen
dieses Ordens erhalten haben, können nicht als Edellente anerfannt . ö ; ; ; ant Leidenschaften entschuldigt werden? Und welche Zeit wählen Sie
weiden. 2) Alle christliche Geistlichen, mit Ausnahme der Römisch
zu Wasser oder zu
ven
Das Recht auf den Ä el im Königieiche
durch den St. Stanielaus-Orden auf Grundlage dis von Sr. Ma— jestäüt dem Kaiser im Jahre 1836 für dieses Königreich erlassenen he— sonderen Reglements über den Adel erlangt. — Die Roionen und Saißaugen des im Gouvernement Astrachan und in der Provin; Kaukasien nomadisirenden Kalmüken-Volkes die den St. Stanielaus— Orden erbalten, genießen dadurch die Rechte des Rassisheu Eib— adels.— Die im Baschkiten- Heere dienenden Personen eilangen durch den St. Stanielaus-Orden nur die Rechte des persönlichen Adels. — Die Kinder von Beamten nicht adeliger Herkunst und von Geist— lichen, welche den St. Stanislaus-Orden mit dem Rechte des Erb— adels eihalten haben, werden, wenn sie vor Verteihnng dieses Ordens an ihre Väter geboren sind, gleich den nachber gebornen Kin— dern im Adelsstaude anerkannt, mit Ausnabme der Kinder, welche im Stande der Leibeigenen oder Steuerpflichtigen geboren sind. — Per— sonen vom Kausmannsstande, die vem 17! 9. November 1831 his zum 10632. April 1832 den St. Stanislaus-Orden erhalten haben, werden als persönlich Adelige anerkannt, diejenigen Kaufleute aber, denen dieser Orden vom 10. April 1832 an verlichen worden sst, erlangen dadurch den erblichen Ehren-Bürgerstand.
Warsch au, 28. Juli. Nachdem die Nachricht von der gluͤcklich vollzogenen Vermählung Ihrer Kaiserl. Hoheiten der Großfuͤrstin Marie und des Herzogs Maximilian von Leuch— tenberg hier eingegangen, war der vorgestrige Tag hier der Feier dieses Ereignisses gewidmet. Um 160 Uhr sruͤh empfing der Fuͤrst Statthalter die Gluͤckwuͤnsche der vornehmsten Per—⸗
Der St. Stanislaus-Orden wird fortan füe Verdienste nen des Königreichs, die sich dann mit ihm in die Griechische
Kaihedrale begaben, wo der Bischof Anton den Gottee dienst
verrichtete Während des Tedeums wurden 101 Kanonenschusse
von der Citadelle abgefeuert und gleichzeitig in allen Kirchen
maͤhlung des hohen Paares verlesen. Um 4 Uhr gab der Furst Statthalter im Königlichen Palaste ein glänzendes Mahl, und
als er den Toast auf das Wohl Ihrer Masestäten und der er—
lauchten Neuvermaͤhlten ausbrachte, ertonten wieder 191 Kano⸗
nenschuͤsse aus dem am Kanal aufgestellten Geschuͤtz.
lichkeiten.
Militair⸗ Musik und Gesänge erfuͤllten die Luft, und um 7 Uhr eilten die Bewohner der Hauptstadt nach dem Schauplatz der Fest⸗ Als das Amphitheater vom Publikum schon dicht
gefuͤllt war, erschien der Fürst Statthalter und nahm mit den
stern uͤber wies.
angesehensten Damen, Generalen und Beamten die ersten Platze in. Nach einem Ballet „Mars und Flora“ wurde eine von Dmuszewski neu gedichtete und von Kurpinski in Musik ge— setzte Kantate gesungen. Allegorische Voistellungen folgten dar⸗ auf, und den Beschluß des Fest-⸗Abends, an weichem der Gar— ten des Königlichen Palastes und die Umgebungen desselben prächtig erleuchtet waren, machte eines der brillantesten Feuer— werke. Die ganze Stadt war zugleich fesilich illuminmt.
Frankreich.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 26. Juli. Un—⸗ ter den Butschriften, mit deren Prüfung sich die Kammer be— schäftigte, befanden sich mehrere, die nach der Vemertung eines hirsigen Blattes im hohen Grade die Aufmerksamkeit des Bri— tischen Parlaments erregt haben wurden, uber welche indeß die Kammer fluͤchtig hinwegging, und sie nur ganz kurz den Min— Hierher gehören die Bitischriften wegen be sse— rer Vertheilung der Tranksteuer und wegen einer Revision des Gesetzes uͤber die koͤrperliche Haft. Eine dritte beantragte die seit 3 Jahren vertagte Konversion der 5prec. Rente. In einer andern war die Herabsetzung der Baumwollen-Steuer gesordert. Ferner kamen mehrere Departements um Vollendung des Py— renäen⸗Kanals ein. Dagegen veranlaßte eine andere Petinion, wegen Ausdehnung der Amnestie auf alle politische Gefangene,
eine äußerst lebhafte Erörterung. Der Berichterstaiter, Herr von Sivry, beantragte, in Ben ach der Ruhe, die in der beim Aufruhr von 1832 betheiligt gewesenen Departements herrsche, die Bittschrist dem Conseilt⸗Peaͤsidenten zu überweisen, und es wuͤrde gegen diesen Antrag wohl schwerlich etwas ein— gewendet worden seyn, wenn sich nicht Herr Hennequin zum Apologeten der bewaffneten Revolte aufgeworfen hatte. In der Rede, die er zur Veriheidigung des Antrages hielt, er— klärte er die Aufruͤhrer fuͤr Menschen, welche, durch ihre Ueber— zeugung fortgerissen, geirrt haͤtten. Strenge, meinte er, müsse der Unterschied zwischen politischen Verbrechen und gewohnlichen Verbrechen festgehalten werden. Uebrigens finde sich derselbe auch im Rechte selbst, und wenn man einen von polttischen Lei— denschaften fortgerissenen Menschen mit dem Mitschuldigen eines Lacenaire oder Jadin zusammenwerfe, so begehe man einen juristischen Irrthum. Durch die Anwesenheit pelitischer Ge— fangener konne das Bagno nur wieder zu Ehren kommen. Heir Hennequin schloß seine Rede, welche einen großen Tumult in der Kammer hervorbrachte und oͤftere Unter— brechungen veranlaßte, mit den Worten: „Das politische Schaffot ist fuͤr immer umgestuͤrzt.“ — Gegen die von Herrn Hennequin geäußerten Ansichten nahm der Justiz⸗Minister das Wort: „Wissen Sie auch“, sagte er, „was das fuͤr Verbrechen sind, die Sie als Irrthuͤmer bezeichnen? Ich frage, ob es ein politisches Verbrechen ist, wenn man sich damit belustigt, einen Rechnungs⸗Beamten auf das Feld zu fuhren, und ihn 24 Stun⸗ denlang das Grab graben zu lassen, in welchem er lebendig be— erdigt werden soll? Ich frage, ob es ein politischer Irrihum
ist, wenn man einen Greis aus der Mitte seiner Famine reißt, ihn einem brennenden Feuer nähert und hier langsam zu Tode martert? Koͤnnen solche Abscheulichkeiten jemals duech politische
zu einer solchen Sprache? Noch vor wenigen Tagen besudelte ein Verbrechen, welches nicht nur die Regierung, sondern auch die Ge⸗ sellschast und das Eigenthum angriff unsere Straßen mit Blut. Unter solchenUmstaͤnden ist das Wort Amnestie fast ein Angriff auf Alles, wa wir achten. In dem Augenblicke selbst, wo Sie die Tridun besteigen, um das zu fordern, was nur eine Gnade seyn soll, ist man mit der Ausarbeitung einer Ordonnanz beschäfligt, welche der König mit Ungeduld erwartet, und welche neue Ver— Anderungen und Milderüngen fuͤr die Strafen bringen sollen, aber die Sie sich beklagen. Aber nähren Sie nicht die Haff— nung, daß die in unseren Gesetzbuͤchern verzeichneten Strafen ausgestrichen würden, und daß das politische Schaffot fär im— mer umgestuͤrzt sey. Glauben Sie ja nicht, daß man in Zu— kunst ungestraft die nichts wuͤrdigsten Ausschweifungen wird be⸗ gehen knnen.“ — Die Kammer beseitigte mit gloßer Majori— taͤt die Bittschrift durch die Tagesordnung. — Der Praͤsident zeigte hierauf an, daß kein Gegenstand weiter an der Tages⸗ drbnung sey, und die Kammer veitagte sich bis zu dem Augen⸗ blicke, wo ihr die Kommissarien des Koͤnigs die Ordonnanz wegen Schließung der Session überbringen wurden.
aris, 27. Juli. Heute Morgen um 8 Uhr begab sich 3. . Zahi 383 Juli Kämpfer, mit dem Juli Orden ge⸗ schmuͤckt, nach dem Carroussel Platz, der jzum Sammelort be— stimmt worden war. Von hier aus zogen sie truppweise nach ben Gräbern der in den Julitagen Gefallenen.
Der König der Belgier wird sich bis zum 65. August in Frankreich aufhalten, an welchem Tage sich der König nach Eu begiebt. Der erf von Orleans, heißt es, werde am 18ten desselben Monais seine Reise nach Algier antreten.
Die Pairs Kammer empfing in ihrer gestrigen kurzen Sitzung die Mittheilung der letzten von der Deputit ten⸗Kam⸗ mer angenommenen Gesetz Entwuͤrfe. Die Gesetz Entwuͤrfe über
die Eisenbahn von Paris nach Orleans und von Bordeaux nach