giebt es viele: Billeret bleibt hier auch im Aquarell der Erste mit ihm weiteifern Gue, Dandiron, Bois, Lesaint. Die, Belgische und Holländische Schule der Aquarellisien ist der Fran jõsischen so verwandt, daß wir sie hler unmittelbar anfügen dilrfen. Eine Schnee⸗ landschaft von Louterg sist von Werlb, aber iwer Blätter von Scheifbout im Haag (in der Löderitzischen Säauglung) machen ihr auf diesem Felde doch noch die Palme sireilt]. Sehr Achtbares sahen wir ferner von Dreibholzhin Dortrecht, von Somers und Francia. Auch Englische Aquarellen sind uns. jugekommen, theils durch die Handlung des Herrn Sachse, theils durch die des Herrn Kuhr. Coplev Fielding hält sich mehr innerhalb der natürlichen Gräunzen der Aquakellmaltrel und bring! deshalb. ohne Ansirengung und Gri⸗ masse, aber leicht und fübn, sebr Vortreffliches hervor in einigen großartig gefaßten Lindschaftsbildern ist Eharafter und Seele. Unter seinen Landsleuten nennen wir nur noch Cattremole in London, Folk—
stonn und Taylor. Gr.
n-⸗Fahrten am 2 Augu
1 Den 3. August 1839. Im tli cher End. un Geld- Cours - Zet te].
896
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ö Bordeaux · Teste
131 [ Brief.
F DTF Geld.
8 r. Cour. J Brief I Geld.
St gchuld- Seh. 4 Pr. Eugl. Obl. 20. 5
KRKarmãark. Oblig. Ne um. Sehuldv. a Kerl. Stadt - Ohl. Könlgb. do. Elbinger do. ö PDanz. 40. in Th. — Wertpr. Pfandhr. Cron. Pos. do. ampr. Pfaudhr. 21
957 / lo , PramSceh. d. Ze el. — 70
1029 3 1027/9
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los. 8 1025 / 691
1011
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Pomm. Kur- n. Neum. do. Selile nia che Coup. and Tints- 31
Gold al mareo Nene Dacaten — Friedrichs d' or
Aud.
Diaconto
10* — 1011, 1032 loz 1 / 103
do. 2 Ausg. Sch. —.
do.
30. Peru 191 2.
Sch. d. K. a. N. 96 —
106, 23.
212
21
Goldlmuün-
1en aß ThlI. . 25, 215 ; 3
Sonntag, male:
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T echk z el - Cour s.
Fr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. rief. Geld
Abgan
er Abgang * 1 . um Uhr
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ꝛ Pots bam Potsdam 8 . Il Potsdam itt. 41 Potsdam 50 Potsdam 55 Potsdam 91 —
Berlin Berlin Berlin Berlin = Berlin 1
Die letzte Fahrt von Berlin
Meteorologische Beobachtung. 1839. Morgens Nachmittags N 2. August. 6 Uhr. 2 Uhr.
ß a Abends
10 Uhr.
Quellwärme 8,8 9 Flußwärme 17,0
Bodenwärme
338 91“ Par. 339.22 “Par. R. w 17.69 R. 4 14409 R. R. 4 960 R. 4 950 R A8 pCt. heiter.
Caftdrug Tuftwärme
* haupunkt Dunstsättigung Wetter
9
Niederschlag
trübe.
N. R.
1300.
NO.
Wolkenzug ; Tagesmittel: 38 60“ Par.. 9 37 R.. A9pCt.
. /
2
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung. .
Die resp. in und bei Marienburg an dem künstlich angelegten Mühlenfanale belegenen Königl. Wasser⸗ mühlen, und zwar: .
a) die kleine Mühle mit 115 URuthen Magd. Land
in der Vorstadt Marienburg, B. die Mittelmühle mit 2 Mergen 173 URuthen Land in der Vorstadt Marienburg, C. die Bäckermüble mit 5 Morgen 829 URuthen Land; 4 Meile die Landmühle Land; t Meilen . von Mariendurg entfernt, sollen, nebst den dazu gehö⸗ rigen und vorhandenen Werken, Jnventar enstücken, von Trinitatis 18420 ab im Einzelnen oder zusammen an den Meistbietenden verkauft oder auf 24 Jahre anderweit verpachtet werden, je nachdem ein besseres Gebot abgegeben wird. ;
Die klein Mühle hat 3 oberschlägige Mahlgänge mit 11 Fuß nutzbarem Gefälle und kann, nach der bisherigen Erfahrung in den Monaten März, April und Mai mit 3 Gäugen durch 81 Tage, in der Zeit vom 1. Juni bis 15. September durch 2 Gängen, vom 16. September bis 15. Dejember durch 85 Tage mit 2 Gängen und von da ab bis zum 1. März in 75 Tagen mit 2 Gängen arbeiten und in dieser Zeit 63,200 Scheffel Roggen—⸗— oder Gerstenschroot, fein gebeuteltes Weizen— und Roggen⸗ mehl, ordinaires und schlichtgemahlenes und gebeuteltes Roggen-Brodmehl fabriziren. .
Die Mittelmühle hat * oberschlägige Mahlgänge mit 12 Fuß nutzbarem Gefälle und kann ebenfalls nach bisheriger Erfahrung in den Monaten März, April und Mai mit allen 4 Gängen durch 86 Tage, in der Zeit vom J. Juni bis 15. September mit 2 Gängen Sz Tage, vom 16. September bis 13. De⸗ zember mit 3 Gängen 85 Tage und vom 15. Dezem- ber bis zum 1. März mit 2 Gängen 709 Tage arbei⸗ ten und in dieser Zeit 123,810 Scheffel Roggenschroot, fein gebeuteltes Roggen⸗ oder Weizenmehl, ordinaires, schlichtgemahlenes und gebeuteltes Roggen-Brodmehl fabriziren.
Die Bäckermühle hat A oberschlägige Mablgäunge mit 133 Fuß nutzbarem Gefälle und kann erfabrungs⸗ mäßig in den Monaten März, April und Mai mir allen' A Gängen durch 86 Tage, in der Zeit vom 1. Junt bis 15. September mit 2 Gängen 86 Tage, vom 16. September bis 15. Dezember mit z Gängen S5 Tage und vom 16. Dezember bis 1. März mit 2 Gängen 70 Tage arbeiten und in dieser Zeit 71,415 Scheffel grobe Graupe, fein gebeuteltes Rog— gen- oder Weizenmehl und schlichtgemahlenes Roggen Brodmehl fabxiziren. . . ;
Die Landmühle hat 3 oberschlägige Mahlgänge mit 117 Fuß nutzbarem Gefälle und kaun in den Mona⸗ ten Ptärz, April und Mai mit allen. 3 Gängen dunch S6 Tage, in der Zeit vom 1. Juni bis 15. September S6 Tage mit 2 Gängen, vom 16. September bis J5. Dejember mit 3 Gäugen 85 age und, vom 146. B. Dezember bis zum J. Mär mit 2 Gängen in 70 Ta⸗ gen erfahrungsmäßig arbeiten und in dieser Zei S5, 685 Scheffel fein gebeuteltes Roggenmehl, schlicht. gemahlenes Roggenmehl, Roggenschroot und Graupe C.
briziren. . fat Ermittelung des Ertragswerthes ist mit Rück sicht auf die Lokal⸗Verhältnisse resp. . 4. 1 und z in .
mit 21 Morgen 101 AMRuthen
dazu gehörigen
ausweisen,
459 Thlr.
und die erste von Potsdam mit Pferden. *
Amaterdam do. Ilamhburg
Wien i Außgahurg
Span. 18 16.
14.16 R. ; lwose 1u 500 FI. 1373.6. Präm. - Sch. 693/s, Br. do. M/ 9 At- 5osg Span. Anl. 37/3. 3* /. 21/290 kloll. 8** / . St. Germain 645 Gr.
Ausdünstung O, 039 Rh. 0,0645 Rh. Wärmewechsel 4 17839
Ufer
e, / , . 6
sen, Brücken und Wegen,
len und der denselben zur
Kauf- oder Pachtlustige, welche hi — erm gen besitzen und sich hierüber im Termine vollständig Caution,
auch ) ö ! Papieren, sogleich
weer baar oder in gültigen Staats-? eren deponiren, eingeladen, in demselben zu erscheinen. Danzig, den 11. April 1839. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Dom ainen
monie Nr. 6 (früher Rr.
d
1 F Brela.
Peteraburgs.... .
300 M 300 M
11. 300 F
150 FI. 2 Mt. . 150 El.
1060 T 160 T
150 Fl.
109 R
. r dam. 30. Juli
Aim st
Niederl. wirkl. Schuld 535. Passive Az /g.
poln. 1201.
Ant werpen, 30. Juli.
Neue Anl. 183 / 6.
Gesterr. S5 / q Met. 1073/56. 1071/8.
Bank- Actien
zo / 28516 G.
9
KEisenbahn-
j
eine angemessene
und Forsten.
— —
,
ĩ angenommmen. * dieser Summe ang ö
Die Minima des Kaufzeldes sind festgesetzt: J. Im Falle des reinen Verkaufs: A. Für die leine Mühle aufn 767 Thlr. 19 sgr. 2 pf. B. Mittelmühle do , 1. Y C. . Böäckermühle » 21,469 23 2 * n. D. Landmühle n 20,833 S 10 * II. Im Falle des Verkaufs mit Vorbehalt des 4) Domainen⸗Zinses: ad A. Der Domainen⸗Zins auf Einkaufsgeld 133317 Thlr. ä B. der Domainen⸗Zins auf 600 Thlr. und das Eintaufsgeld 1873 Thlr. 1 sgr. 8 pf,
19 sgr. 2 pf. fj 14
792.
Ae tien.
665 6. do. linkes Ufer 330 G.
è14AèMühlen und den Waßferleltungen, Bollwerken, Schleu die Taxen von dem Mate⸗ rialwerthe und den zu den Mühlen gehörigen Anlagen, die Ertrags Anschläge von den Län sicht der jährlichen Kosten zur Unterhaltung der Müh⸗ Unterhaltung zugewiesenen Bauwerke, so wie die Verkaufs- und Verpachtungs . Bedingungen, können in der Finanz-Registratur der unterzeichneten Regierung, so wie auf dem Domainen⸗ Rentamte Marienburg, eingesehen werden, 93 Tage mit! Für die Ertrags-Berechnungen wird jedoch keine Gewähr geleistet. Zur Veräußerung len haben wir einen Termin ber c.ů, VBormittags 10 U kale des Rentamtes Marienburg angesetzt, und werden nreichendes Vermö
dereien, die lleber⸗
und resp. Verpachtung dieser Müh⸗— auf den 27. Sep te hr, im Geschäfts-Lo—
Rethwendiger Verkauf. Ober ⸗Landesgericht zu Das im Thornschen Kreise belegene
Marienwerder.
Rittergut Chel⸗ 22), abgeschätzt auf 88, 169 Thlr. 21 sar. A pf. zufolge der nebst Hvpothekenschein und den Verkaufs-Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll
am 19. Februar 1840 an ordentlicher Gerichtsstelle subhasiirt werden.
Vor m. um 10 Uhr,
Rothwendiger Verkauf. Königlich Preußisches Land⸗ gericht zu Erfurt.
Die dem Ziegelei-Besitzer Christoph Friedrich Laue zu Ilversgehofen gehörigen A. des in Dorfe Ilversgeho nen Wohnhaunses nebst Ziegelei und 11 Acker Land auf 1A, 133 Thlr. 6 sgr. 8 pf., in Ilversgehöfer Flur: 194 dem Sandwurf Folio 77? Mr. 427 z. Acker dergleichen der dritte Theil
Hrundstücke: fen unter Nr. A6 gelege
Acker Arthland auf
am Salpeterbügel Folio S7 Mr. A8 in Gispersleber Vitiner am großen Rothenberge A0 Thlr. 10 sgr.,
D. in der Erfurter Feldmark, im Andreas-Felde, Acker Rr. fi. z2p. in der Aue auf A0 Thlr.
Flur: Acker Arthland dolio 526 Rr. 385 auf
b) 3 Acker Wiesen und Weiden Nr. 33, 3A, 35 auf 293 Thlr., c) 2 Acker dergleichen dergleichen in der Aue Nr. 28, 29, 30 auf 219 Thlr., im Hohenwiederfelde jz Acker im Kalkthale am Rande Nr. 692. auf r br oel Nin sor. gf 18 hi zo0 Thlr. und das e) 5 Acker daselbst Rr. 6d aa. uf 18 Xhlr ; ) Acker am Kerspleber Flur: Gewende Nr. 79 . auf A3 Thlr. 22 s8r. 6 pf., 8) 6 Acker daselbst Rr. S1. auf 18 Thlr.
Frankfurt a.
1371s.
r . , . r.
ad C. der Domainen-Zins auf 50 Thlr. und das gerichtli Einkaufsgeld 115344 Thlr. 23 sgr. 9 pf. ͤ ad D. der Domainen-Zins auf 430 Thlr. Einkaufsgeld 11778 Thlr. 3 sgr. 10 pf. an ordenilicher III. Im Falle der Verpachtung: . 4. Für die kleine Mühle 9us Thlr. 21 sgr. 2 pf. 315 Thlr. Gold, ; für die Mittelmühle 1118 Thlr. 3 sgr. 8 pf. 372 Thlr. 15 sgr. Gold, für die Bäckermüble S2z0 Thlr. 19 sgr. 9 pf. 272 Thlr. 15 sgr. Gold, D. für die Landmühle 797 Thlr. J sgr. 10 pf. 265 Thlr. Gold. Dje Beschreibungen von der
und das
incl. incl. incl.
inel.
Septem⸗
ent⸗
und Stadt⸗
Ausg. Sch. —.
1840.
J. 103 6 G. boln. Loose 6755. 671 / 2.
Rur . i]. Montag, 5 2 Mt. — 140
11 1517 23
k. 2 Mi. 1507 —
w k 2 Mi. ,
holt: cadante.
r.
/ 10179 2 Mt. — 1017/5 99;,.,
ö Sonntag, 10 . 31
3 d r SC u.
J lil. 8 Tage 2 ut. ,, well's. 3. mont), von A.
50/9 do.
10929 Kana. Bil. 27. Zins. 55/ 19. Preuss. besterr Met. 10414 . M., 31. Juli. Mittwoch. 4M 1016. 21s200 91. G. 1838. bartial- 0bl. 151162 6. 1008 zu 160 El. —. Preuss
groß
5a! a. Versailles rechtes
325 C
Strasshurg · hasel
Köln- Aachen S6 Br.
Cons. 30 /, 921 /..
do. 37/9 217. Engs. Russ. 118. Bras. 791! /.
50 /, Mer. 1072. ank -- Actien —. Anl.
Noch ist es Zeit, Hierauf: Er requirirt! Liederspiel in 1 Akt, von L. Schneider. Musik von mehreren Komponisten. Aug. Der Schwur, Ballet von Hoguet. Dienstag, r gerliches Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient. : Lowe. Mariane, als letzte Gastrolle)
athletische Vorstellung in 3 Abth. Drama in
Montag, 5. Aug. ͤ
Großes romantisch-komisches Original-Zauberspiel mit Gesang, in 3 Akten, von Ferd. Raimund.
Dienstag, 6.
Oper in 2 Akten, nach Schiller bearbeitet. Musik von J. Hoven.
interssanten Scenen. Asinus Asinum fricat.
Verantwortlichtr Redacteur Arnold.
Sambre · Meuse — Leiprig · Dresden 983 G. Comp. · Tentrale -.
Hamburg, 1. August.
Bank Actien 18502. Engl. Russ. 1097*/..
London, 27. Juli. kelg. — Neue Anl. 1894/9, Passive — 260 /n IHHosf. 3d. Sof 10378. So Fart. 313/.. Golumb. 327/95. Mex. Chili —. Wien, A0,
29. Juli. 1011. de 183A 1377/2.
zo, s2i . 2120/69 —
228 le 1839 iös !,
Königliche Schauspiele.
Im Schauspielhause. Zum ersten⸗
4. Aug. Schauspiel in 3 Abth., von A. P.
Im Opernhause zum erstenmale wieder⸗ große Oper in 3 Abth. Musik von Mer⸗
. Aug. Im Schauspielhause; Verirrungen, an (Dlle. L.
Königstädtisches Theater,
Vierundzwanzigste große akrobatisch⸗ Vorher: Die Tochter Crom— f Akt (nach dem Franzoͤsischen des Rouge— Cosmar.
. Aug.
Der Alpenkoͤnig und der Menschenfeind.
Aug. Zum erstenmale wiederholt: Turandot.
7. August. Zum Benefiz des Herrn Giovanni
Alfonso, genannt Tortoruga (Schildkröte) füͤnfundzwanzigste eläkrobatisch athletische Vorstellung, in 3 Abth., mit neuen
Vorher: die beiden Hofmeister, oder⸗ Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.
— 22 00
Feödrudt bei A. W. Ha vn.
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ch abgeschätzt, zufolge der nebst Hopothekenschei⸗ nen in am 14. Oktober 1839, Vormittags Gerichtsstelle subhastitt werden
othwendiger Verkauf. Land? und Stadtgericht zu Meseritz. Das im Dorfe Rybojady belegene, den Martin Freverschen Erben gebörige Erbzine gut, abgeschätzt auf [5,508 Thlr. 27 sgr. O pf. zufolge der nebst Hvypotheken⸗ schein und Bedingungen in der Registratur einzusehen⸗ den Taxe, soll am 6. Februar 1839, Vormittags 1 Uhr, an ordenklicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannse n Real-Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in die— sem Termine zu melden.
.
Rothwendiger Verkauf. Gtadtgericht zu Berlin, den 3. Juli 1839. Das in der Dresdenerstraße Rr. 33 belegene Zieg⸗ lersche Grundstück, tarirt zu 19,151 Thir. 25 sgr. 9pf. soll Schulden halber
am z. April 1810, Vormittags 1! Uhr, an der Gerichtsstelle subhallirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registramur einzusehen.
1 . Der am 16. September 1807 im Werkhause zu Braunschweig ohne betannte Erben verstorbene vor— malige Dekonom, Herr Carl Ernst Wilhelm von Ganzky aus Blankenburg, hat an für ihn zum bergamtlichen Depositum hier abgegebenen Ausbeuten und Kur⸗Ver⸗ kaufsgeldern von antheilig besessenen Kuxtheilen hiesi— ger Reviere die Summe von 5760 Thalern hinterlassen. Da sich nun bis jetzt noch keine Erben dazu ge— meldet, so werden alle diejenigen, welche als Erben oder Erbnehmer Ansprüche auf diese Spezial⸗Masse zu haben vermeinen, hiermit vorgeladen, binnen neun Monaten und spätestens in termine den 23. Oktober 1839, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Berggerichte sich schriftlich oder persönlich zu melden und ihr Erbrecht vollständig nachzuweisen, ünter der Verwarnung, daß sie sonst mit ihren Erb-Ansprüchen präkludirt und der obige Nachlaß, als herrenloses Gut, nach Befriedigung der Erbschafts- Gläubiger, dem Königl. Fiskus zugesprochen werden soll. Eisleben, am 15. Dezember 1838. Königl. Preuß. Mansfeld. Berggericht.
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und A28 auf
0 auf 125 Thlr.,
an der Gera
Wenn sich unter dem Ramen „Stürge“ noch Per⸗ sonen in Deutschland aufhalten, welche ihre Herkunft genau angeben und aufweisen können, so werden solche hiermit erfucht, sich schriftlich an untenstehende Adresse ju wenden, da man denselben wegen Erbschafts⸗Ange legenheiten im angehenden Falle höchst angenehme Nach⸗ richten mitzutheilen hat. E. 5 Leidner . wohnhaft bis Ende Oktober im Gasthofe zum
König von Preußen in Berlin.
Prenßischen Staaten.
der Registratur einzusehenden Tare, sollen 6 11ãUhr, handlungen Linden Rr. 19):
Literarische Anzeigen.
Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Rr. 3)
ist so eben erschienen: Rang- und Quartier-Liste der Königlich Preußischen Armee für das Jahr 1839. Nebst einem Nachtrage, die früher in der Armee ge⸗ standenen Herren Offiziere zc, betreffend, und einem iamen-Register. Svo. Broschirt: 27 sgr. Gebunden: 1 Thlr. 21 sgr.
3 ö /
In der C. F. Müllerschen Hof⸗Buchhandlung in arlsruhe erschien so eben und ist in allen soliden Buch⸗ zu haben (Berlin, bei F. Dümmler,
Fries, J. G., rudiments de la langue allemands a l'usage des collèges et des pensionnats. Gr. Svo. Brosch. 263 sgr. .
Wucherer, r. G. Fr., über Luftpumpen-Con⸗ structionen, ein Vortrag, ursprünglich bestimmt für die sechjehnte Versammlung der Deutschen Na⸗ turforscher und Aerzte. Mit 6 großen illuminir⸗ ten Tafeln im Steindcuck. A0. Brosch. 1 Thlr. 3 sgr.
In der Expedition des Gewerbeblattes für Saäͤchsen in Chemnitz ist neu erschienen und durch die Stuhrsche Buchhandlung zu Berlin und Pots⸗ dam zu beziehen: Fe m nn Farbe, ihre hehe Bedeutung für die Industrie von ee, . Mit vier lithographirten Abbildungen. Gr. Eto. Geh. Preis z Thlr. Motto: Form und Farbe — welche Waffen Eine Welt sich zu erschaffen. Inhalt: Ueber das Verhältniß der Kunst zur Ju— dustrie und die wünschenswerthe Annäherung beider. — Einleitung. — Veredlung des Bedürfnis⸗ ses der Rahrung. — Kleidung und Wohnung. verschönt durch Kunst und Industrie. — Ueber die Herrschaft der Mode. — Stoffe. — Kattun für Frauenkleider. — Halstücher, Sch nupf— tücher, Schürzen. — Meubel-Kattun, Beirt— decken. — Store (Rouleaux). — Seidenstoffe. Linnenweberei. — Teppiche. — Shawls. — Tüll und Spitzen. — Plastische Jndustrie. —Me⸗ tallner Guß. — Gepreßte Metalle und die Lunst der Goldschmidre. — Gebrannte Erden. — Ueber die Entwickelung und Verbreitung der Ver— zierungskunst in Deutschlaud. — Die Ornamentenkunst in Frankreich. — Ueber das Erlernen der Zeichnen⸗ kunft und deren Anwendung in Gewerben. — Leich⸗ tigkeit, freier Schwung, Reinlichkeit. — Mo⸗ delle. — Vorlegeblätter in Umrissen. Architeftonischt Drnamente. Gopsabgüsse. Pflanzen und Blumen. Modelle gestochener und litboaraphirter Blumen ꝛc. Landschaften. Geometrische Körper als Modelle für das freie Handzeichnen. Menschliche Figur., Orna⸗ mente enthaltende Werke als Modelle. — Erläuterung zu den lithographirten A Beilagen. Ueber die ver— schiedenen Mittel, Körper auf einer Fläche darzustellen. Wasserdeckfarben. — Aquarell farben. Selbstbildung. — Ueber die Farben. Gelb. Roꝛhgelb. Gelbreth. Blau. Rothblan. Blauroth. Roth. Grün. Charakleristische Zusammenstellungen. Gelh und Blan. Hhelt und Purpur. Blau und Purpur. Gelbroih und Blaureth. Charakterlose Zusammensstellungen. Bezug der Zusammenstellungen zu Hell und Dunkel. — Uleber Geschmack. — k Im Verlage des Unterzeichueten ist so eben erschie— nei und an alle Buchhandlungen versandt worden, in Berlin vorräthig bei Burmeister C Stange, Lin— den Rr. 22: Dar st el lung der Landwirthschaft Großbritaniens in ihrem gegenwärtigen Zustande. Nach dem Englischen bearbeitet von Dr. A. G. Schweitzer, Professor der Landwirthschaft zu Tharandt. Ersten Bandes erste Abtheilung. Mit 36 Holzschnitten. Gr. 8vo. Geh. 1 Thlr. 15 sgr. Das ganze aus zwei Bänden bestebende Werk wird im Laufe des nächsten Jahres vollständig erscheinen und sicher Jedem, der sich für Landwirihschaft interes⸗ sirt, um so willkommener seyn, als gerade Großbrita⸗ nien in dieser Beziebung fast unter allen Ländern Europa's den ersten Rang einnimmt, Für die gedie— gene und zweckmäßige Bearbeitung bürgt Schweitzer's
Name. Leipzig, im Oktober 1838. Z. A. Brockhaus
Allgemeine
1839.
— . —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs arzt und Geburts und Mitgliede des denburg zu ernennei Allerhoͤchstselbst zu v
Anzeige.
Die fuͤr die diessaͤhrige akademische Preisbewerbung ange— fertigten architektonischen Konkurrenz- Arbeiten bleiben bis zum hten d. M. im langen Saale der Atademie taͤglich von 11 bis z Uhr zu geneigter Kenntnißnahme oͤffentlich ausgestellt, um demnaͤchst vorschriftsmaͤßig in die am 15ten k. M. beginnende große Kunst-Ausstellung aufgenommen zu werden.
Berlin, den 3. August 1839.
Direktorlum und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste.
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats— und Kriegs-Minister, General der Infanterie, von Rauch, nach Leipzig. :
Se. Excellenz der General der Infanterie und Chef des Generalstabes der Armee, Krauseneck, nach Halberstadt.
Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirtliche Geheime Rath und Ober-Jaͤgermeister, Graf von Wassiltschikoff nach Dresden. ; !
Zeitungs-⸗Nachrichten. J
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Paris, 30. Juli. Wenn schon die Feier des 28. Juli, wie die Blaͤtter klagen, keinen großartigen Eindruck hinterlassen hat, so ist es am gestrigen Tage, der für die Volks⸗-VBelustigun— gen bestimmt ist, desto lustiger zugegangen. Schon ganz feuͤh stroͤmte die Menge nach den Elyfaͤischen Feldern, nach der Espla— nade der Invaliden und nach der Barriere du Tröne, wo Pan⸗ tomimen und Seiltaäͤnzereien, Musik und Klettermasten nebst an— deren Ergoͤtzlichkeiten der Vergnuͤgungslust von 2 Uhr Nachmit— tags bis tief in die Nacht hinein dargeboten wurden. Um 1 Uhr war Ringelstechen auf dem Wasser zwischen dem Pont Royal und dem Pont de la Concorde. Am Abend war der Wasserspiegel der Seine von illuminirten Barken erhellt, von denen fortwährend Musik erschallte. Um 9 Uhr wurde ein gro⸗ ßes Feuerwerk auf dem Pont de la Concorde abgebrannt.
Der „Moniteur“, wie auch die meisten Pariser Blaͤtter, sind diesen Morgen aus Anlaß des gestrigen Festes nicht er— schienen.
In ihrer heutigen Sitzung verwandelte sich die Pairs— Kammer zur Erganzung der Mitglieder der Freilassungs-Kom— mission in einen Gerichtshof.
Zu einer Suseription fuͤr unbeschaͤftigte Arbeiter, welche der „National“ eroͤffnet hat, sind auch von einem Galeeren— sclaven in Rochefort 15 Fr. eingesendet worden. In der Zu— schrift, welche diese Einsendung begleitet, sagt derselbe: „Sie werden vielleicht in Erwaͤgung ziehen, daß mein Beitrag einen unglücklichen Arbeiter vor meinem Loose bewahren kann.“
Das Corrections-Gericht zu Rochelle hat uͤber die Theil— nehmer an den Unruhen, welche zu La Rochelle, Dompierre und Branlt und in mehreren anderen Gemeinden auf Veran— lassung der Getraide-Ausfuhr stattfanden, das Urtheil gefaͤllt. Von der Anklage, daß sie die freie Circulation des zur Aus— fuhr bestimmten Getraides gehindert hatten, hat der Gerichts— hof sie freigesprochen, weil dieser Fall in keinem Gesetz ange— fuͤhrt werde. Dagegen sind aber die Angeklagten wegen Wi⸗ dersetzlichkeit gegen die Behoͤrden, wegen Zusammenrottung u. s. w. zu verschiedenen Gefaͤngnißstrafen verurtheilt worden.
Der Polizei-Praͤfekt hatte einige Tage vor den Julifesten anonyme Briefe erhalten, die ihm anzeigten, ein abermaliger Emporungs⸗ Ver such solle an den Julitagen unternommen wer- . Eine wahre Unzahl solcher Briefe war bereits seit zwei
tonaten an die Polizei-Praͤfektur gerichtet worden. Deshalb waren denn auch die außerordentlichen Vorkehrungs-Maßrogeln und die Entfaltung militairischer Streitkraͤfte, welche man waͤh— rend dieser Tage in Paris wahrnahm, angeordnet worden. . , de Rochefort“ zufolge, hat der Seemini— le ö. ; . ob in dem dortigen Hafen zwei Fregatten . a. donats ausgeruͤstet werden koͤnnten, eine vernei—
. erhalten. ch . ö. Débats meldet den definitiven Ab— han n, n we he die Bank von England hier unter⸗ . . Tagen, sagt das angefuͤhrte Vlatt, ban Ergkand , . . Varing im Namen der Bank weiche bee wech. ö. . ftigt, eine Convention abzuschließen, Wa he , ; . dessen Stand die Geld⸗ Dank ven Engi nd nä beguͤnstigte und die Geld-Reserve der In igen rtl : zu er schpfen drohte, zu modifiziren. Nach stigung undi Kung ö Convention definitiv unter Beguͤn— geschlessen wolte. deny uspicien der Bank von Frankreich ab— gu igt h auser var icht?) . der bedeutendsten Pariser Ban⸗ bis zur Hohe olnchh 6 Tratten der Bank von England , . ionen Pfund Sterling anzunehmen Eonto e ffn. teich wird diesen Häusern ein besonderes
näund diese Tratten diskonli suür die Französischen lite en diskontiren. Als Buͤrgschaft wird dis Bönh den X . isten und die Benk von Frankreich
gland eine wenigstens gleiche Summe
von Engli n ,,, Staats-Papieren jn der? want von Frankreich
1 Folgendes ist eine Uebersicht saͤmmtlicher Eisenbahnen in a,. sowohl der vollendeten, wie der im Bau begriffenen: 17 Eisenbahnen, welche schon der öffentlichen Benutzüng uͤber— geben sind: Von St. Etienne nach Andrezieux, 22,060 Metres — von St. Etienne nach Lyon 58,000 Metres — von Andre— zieux nach Roanne 67,000 Metres — von Epinac nach dem Vurguner Kanal 28,000 Metres — von Nimes nach Beau— caire 24006 Metres von Monthrison nach Montrond 50,500 Metres — von Paris nach St. Germain 18,400 Me— tres — von St. Vaast nach Denain 8,909 Metres — ven Cette nach Montpellier 27,060 Metres. 2) Fertige Eisenbah— nen, die aber noch nicht der oͤffentlichen Benutzung übergeben sind: Von Paris nach Versailles, rechtes Ufer 18,335 Metres — von Muͤhlhausen nach Tann 19,660 Metres — von Creusot nach dem Kanal du Centre 10, 69 Metres — von Villers— Cottereis nach Port“ aux Perches 8351 Metres. Total— Summe 321,960 Metres oder 81 / Franzoͤsische Mellen. 3) Eisenbahnen, welche noch im Bau begriffen sind: Von Paris nach Versailles, linkes Ufer, 18,650 Metres — von Nismes nach Alaix 46,z!g Metres — von Alaix nach La Grand' Combe 18,006 Metres — dem Kanal du Centre 24,031 Metres — von Bourdeaux nach der Teste 51,000 Metres — von Ascon nach Denain 5940 Metres — von Straßburg nach Basel 140,000 Metres — von Montet⸗aux Moines zum Allier 25,000 Metres — von Paris nach Orleans 120. 000 Metres — Totalsumme 448,920 Metres oder 112 Franzoͤsische Meilen. — Also 13 Gesellschaften haben ihr Unternehmen gluͤcklich zu Ende gebracht, und 9 andere setzen muthig ihre Arbeiten fort. Nur 3 Gesellschaften, naͤmlich die von Paris nach Orleans, von Paris nach Versailles auf dem linken Ufer und von Bordeaux nach der Teste haben die Hülfe der gesetzgebenden Versammlung in Anspruch nehmen muͤssen, um den Schwierigkeiten, in die sie verwickelt sind, zu entgehen.
Dem Annuaire des Laͤngenbuͤreaus zufolge, betragt der Flaͤchen⸗Inhalt der 86 Franzoͤsischen Departements 540, 085 Qua— dratKilometres und 560 Quadrat Centimes. Die groͤßten De— partements sind: die Gironde (10,26 1 Kilom. 43 Cent.), Kor⸗ sika (O24 Kilom. O2 Cent.), die Landes (9005 Kilom. 43 Cent), die Dordogne (8902 Kilom. 71 Cent.), Aveyron (8820 Kilom. C64 Cent) und die Cote dor (8769 Kilom. 56 Cent.) Das Seine Departement enthaͤlt nur 485 Kilom 11 Cent, — Die Vevdlkerung Frankreichs betragt nach den Zaͤhlungs-Listen von 1836 33,540,910 Einwohner. Das Seine Departement hat l, 106,891 Einwohner, wovon auf Paris allein 909, 126 kommen. Das Nord Departement 1,026,417 Einwohner; das der Nordkuͤsten (605,563; das der Gironde 524,809, das der Aisne 527,075, und das des Calvados 527,775 Ein— wohner. — Im Jahre 1836 sind in der Bevoͤlkerung des Landes folgende Veraͤnderungen vorgegangen: eheliche Gebur— ten, 367,002 Knaben, und 439,316 Maͤdchen; uneheliche, F,ä3z Knaben und 36,066 Madchen. Heirathen 374,145 und Todesfälle 771, 700. — Nach den Bevoͤlkerungs-Listen von 1817 bis 1836 sind in Frankreich 10,000,562 Knaben und 9,399,883 Maͤdchen geboren; hierin ist die Zahl der unehe— lichen Geburten, namlich 707,782 Knaben und 677719 Maͤd— chen mit begriffen. — In Paris allein sind im Jahre 1837 geboren 14,651 Knaben und 14,541 Madchen. Die Zahl der Gestorbenen betrug 28,134, namlich 14,011 männlichen und 14,123 weiblichen Geschlechts; Heirathen wurden 8356 geschlos— sen. Von den letzteren werden zwischen Jun gesellen und Jungfrauen 6788, zwischen Junggesellen und . 430,
zwischen Wittwern und Jungfrauen 378, zwischen Wittwern
und Wittwen 260 eingegangen.
— — Paris, 26. Juli. Die Session der Wahlkammer ist faktisch beendet. Ein Ruͤckblick auf hl ö wird 9. zugleich vorwaͤrts in die Zukunft hinuͤberweisen. — Wenn uͤber— all in menschlichen Dingen ein steter Fortschritt nothwendig ist, wenn diese Entwickelung oft in der Form von Kämpfen hervor— tritt, so muß unter Verhaäͤltnissen wie die unseren, die seit einem halben Jahrhundert aus einer Reihe so gewaltsamer Katastrophen erwachsen sind, dieses Gaͤhren und Wogen und Kämpfen um so staͤrker und natuͤrlicher erscheinen. In diesem Gestaltungs— Prozesse nimmt die letzte Session nun eine merkwuͤrdige Stelle ein. Sie hat an den schwachen Pfeilern der Macht, welche den Thron und mit ihm das einzig feste und erhaltende Prin— zip stuͤtzen, stark geruͤttelt; es lag nicht an ihr, wenn die Wahl— kammer nicht die letzten Rechte der Krone thatsaͤchlich an sich gerissen hat. Der Weg dahin wurde betreten. — In fast zwei gleiche Haͤlften war die Kammer getheilt. Die eine erkannte den gegenwärtigen Zustand des Landes und den Geist der Ver— waltung als zufriedenstellend, und wollte in der treuen Festhal— tung an der Charte, nach Sinn und Wort, die weitere Ent— wickelung in der bisherigen Weise segensreich fortschreiten lassen. Die andere, unter dem Namen der Coalition, aus den hetero— gensten, ja, sonst feindseligsten Elementen zusammengesetzt, war dagegen weder mit der inneren noch mit der äußeren Politik zufrieden; Jeder wollte etwas anderes; Alle aber wollten das bisherige Ministerium nicht. Die Verwaltung sollte nationaler, parlamentarischer seyn. Dies waren sehr allgemeine, vieldeu— tige Worte. Erst jedoch war nur das alte Ministerium zu ent— fernen, und dann sollte ihre nahere Bestimmung, ihre Realisi— rung schon folgen. Die erste Probe ihrer Kraft legte nun die Coalition bei der Wahl des Praͤsidenten ab; nur mit 5 Stim— men mehr wurde nach langer Ballotage der Kandidat der Reglerung, Herr Dupin, gegen den der Coalition, Herrn Passy, gewahlt. Das zweite Stadium war die Adresse. Hier entfalteten sich die Ansichten und Bestrebungen schon deutlicher; nur mit 221 gegen 208 Stimmen konnte die Adresse im Sinne der konservativen Haͤlfte gefaßt werden. Am 17. Dezember waren die Kammern eroͤffnet wor⸗ den, am 19. Januar kam man erst mit der Adresse zu Stande. Das Ministerium hatte sich indeß zu uͤberzeugen hinlaͤngliche Gelegenheit gehabt, daß es mit dieser Kammer die Verwaltung
von Epinac nach
erfolgreich nicht ferner leiten konne; es reichte daher am 22. Ja— nuar seine Entlassung ein. Ein neues Ministerium war nun aber nicht zu bilden möglich; alle Versuche schlugen fehl. Es mußte daher das alte sich wieder am 31. Januar an das Steuer des bedrohten Staatsschiffes stellen. Wenn aber das Ministe⸗ rium bleiben sollte, so konnte die Kammer nicht bleiben, sonst waͤre ja das Ministerium nur aus uͤbler Laune fruͤher zuruͤck⸗ getreten, nicht aus innerster Ueberzeugung von der ünmöoͤglich⸗ keit mit dieser Kammer sich zu verstaͤndigen. Es erfolgte also am 23. Februar die Aufloͤsung der Kammer. Die neue sollte am 26. Maͤrz eröffnet werden. Die Wahlen gaben nun der Presse und den Wahl⸗-Kandidaten Zeit und Gelegenheit, ihre Grund—⸗ sätze vielfach zu entwickeln. Die Aufregungen, die bei der Menge nie ihre Wirkung versagenden Anklagen, Verdaächtigun— gen, Anfeindungen der Regierung siegten, und die neue Kam— mer war unguͤnstiger zusammengesetzt, als die alte: 238 Depu⸗ tirte gehoͤrten der Coalition an, und 221 waren ministeriell. Da zog sich denn, am 8. März, das Ministerium vom 15. April zuruck, und die unselige Minister-Krisis trat ein. Hinläͤnglich ist schon erortert worden, woran die Schuld gelegen, daß kein Ministerium ins Leben treten konnte; das bleibe daher unbe— ruͤhrt. Die Eröffnung der Kammer wurde bis zum 4. April verschoben, aber auch bis dahin konnten sich nicht S bis 9 Mäͤn—⸗ ner verstaͤndigen, und ein provisorisches Ministerium war der einzige Ausweg, wenn man nicht noch einmal die Kammer ver— tagen wollte. Diese Zeit war jedoch nicht ganz verloren gewe— sen; sie hatte manche Mitglieder der Coalition aufgektlaͤrt, zur Besinnung gebracht, dem constitutionnellen Throne genähert, und so konnte derselbe Mann, welchem vor kurzem Herr Dupin als Praͤsident der Kammer gegenuͤbergestellt wurde, jetzt selbst der Kandidat der Regierung werden, und Herr Passh trug den Sieg gegen Herrn Odilon Barrot davon. Die Coa— lition war aufgelost. Die naͤchste Zeit verging nun unter fort— gesetzten vergeblichen Bemuhungen, ein Ministerium zu bilden, und der Kammer in Erklärungen uͤber die Vergangenheit und in den Bemuͤhungen sich zu verstaͤndigen und sich eine neue Basis zu geben. Unerwartet kam endlich die Loͤsung dieser lan⸗ gen Wirren. Am 12. Mai trugen sie ihre erste Frucht. Aber Barbes bewirkte zugleich auch, worauf alle Versicherungen der Selbstverleugnung, des Patriotismus, alle Kunst der Unter— handlung vergebens hatten warten lassen: die Bildung eines definitiven Ministeriums; eines sogenannt parlamentarischen, in welchem der Kammer-Praͤsident auch seine Stelle fand, und Herr Sauzet ihm auf dem Praͤsidentenstuhle folgte. Nun war es denn so weit, die langverheißenen und erwarteten Wunder der neuen Ordnung der Dinge gebären zu lassen, aber partu= riunt montes .... Erst waren es die Ereignisse in Paris, welche die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen; dann die Orien⸗ talischen Angelegenheiten, über die vielerlei gesprochen wurde; dann war die Jahreszeit schon zu weit vorgeruͤckt, die Bäder, das Land u. s. w. riefen die Deputirten unwiderstehlich fort, und die wichtigsten Fragen der materiellen Interessen blieben verschoben oder wurden mit der unglaublichsten Eile abgethan. In dem, was sonst entweder nur diskutirt oder auch zur Ab⸗ stimmung und Entscheidung gebracht wurde, ist die Richtung sichtbar geworden, die Regierung uͤberall mehr zu beschraͤnken; nirgends aber auf ihre Kraftvermehrung Bedacht zu nehmen. Das Ministerium, im Sturm und Drang geboren, hat seinen wesent⸗
lichen Halt in den bedrohlichen Verhaͤltnissen gefunden und muß se ne
Konsolidirung in sich und seine feste dauernde Stellung zu der Kam⸗ mer erst in der Zukunft gewinnen; Alles ist bisher nur vorbereiten⸗ der chaͤotischer Natur gewesen. Ehe sich die bewegten Elemente wieder beruhigen, sich das Verwandte finden und fest verbinden konnte, ist die Session beendet. Nichts von dem, was die ganze Bewegung hervorgerufen hat, ist zu seinem Resultate gelangt; alles bleibt noch ungelbst; es ist nur ein provisorischer Zustand, durch den Drang der Umstände geboten. Die naͤchste Session laͤßt die weitere Entwickelung erwarten und wird besonders auf folgende Fragen die Antwort geben: Welche Unterstuͤtzung wird der schon jetzt vorbereitete Feldzug der Bewegungs⸗-Partei in der Kammer und außerhalb derselben finden? Wie werden persoͤn⸗ liche Verhaͤltnisse und andere Richtungen außerhalb jener sich zu ihr stellen und sich etwa mit ihr gegen die Regierung wie⸗ der verbinden? Welche Stellung, Festigkeit und Dauer wird das gegenwartige Ministerium gewinnen?
Alle wollen dasselbe, der Konig, die Minister, die Kam⸗ mern; die Herrschaft der Gerechtigkeit, gesetzmäßige Freiheit, friedliche Entwickelung der materiellen und geistigen Interessen. Der Zwiespalt bezieht sich nur auf die Loͤsung der Aufgaben, wie diese Zwecke in der Wirklichkeit am besten zu erreichen sind. Die Form und das Maaß sind es, um die es sich handelt. Hier droht dann die gespensterische Furcht vor der UoOotwmacht und dem Mißbrauch der Regierungs-Gewalt, das Bestreben, sie überall zu feffeln, zu schwächen, verderblich zu werden. Sie fuͤhrt endlich unbemerkt zur Auflssung aller festen Grundlagen, zu den Demonstrationen der mißverstandenen Freiheitslehren, und zur trostlosesten Anarchie und Gewalt-Herrschaft. Moͤge unser' guter Genius uns schüͤtzen, daß wir nicht weiter auf die⸗ ser traurigen Bahn fortwandeln, daß die Sischeinungen dieses Jahres nicht wiederkehren, daß die letzten Wallungen der auf⸗ geregten Gemuͤther sich bis zum Beginn der neuen Verhandlun⸗ gen voͤllig legen, und daß Einigkeit und Vertrauen alle die durchdringe, in deren Haͤnden das Heil Frankreichs ruht!
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ ung vom 26. Juli. Lord Brougham aͤußerte an diesem Abend seine Unzufriedenheit uͤber das Zusammendraͤngen der meisten Geschäfte auf die letzte Zeit der Session in besonders
ungestüͤmer Weise, und als mitten in einer Debatte der Lords eine Deputation des Unterhauses erschien, die eine Bill uͤber— reichen wollte, konnte er nicht umhin, den Zöͤgerungen des Un⸗
terhauses die Hauptschuld an dem von ihm beklagten Uebelstand beizumessen. Es war 11 Uhr, als die Vir re er sich e .