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se dringend erscheint, finden sie doch andere Auflagen, die Herr
Fielden gestern im Unterhause als viel druͤckender bezeichnete,
vollkommen gerechtfertigt, weil der Staat nun einmal der
Sceuckn und Abgaben bedürfe, um die Kosten der verschiedenen
Dienstzweige zu bestreiten und seine Gläubiger zu befeiedigen So veriheidigen sie hier, was sie dort bekämpfen, und es wird
ihnen von den Oppositions- Blättern entgegengehalten, daß am
Ende die Reduction des Briefporto's die Zufluchtnahme zu eben dem Mittel zur Folge haben konnte welches sie als Ersatz fuͤr die von Herrn Fielden zur Aoeschaffung vorgeschlagenen Abga⸗ ben so verwerflich finden, nämlich eine Vernfoͤgens Steuer, da es näch sehr zweiselhast ley, ob der Rewland Hillsche Plan nicht einen bedeutenden Ausfall in der Staats⸗-Einnahme zur Folge haben wurde. ; .
Die Fuͤrstin von Hohenlohe Bartenstein und die Fuͤrstin Therese von Hohenlohe verließen am Sonntag fruͤh Marlbo⸗ reäah douse und begaben sich nach dem Tower, wo sie sich am Doors des „Batavier“ nach Rotterdam einschifften.
Die Prinzessin Sophie leidet noch immer an fast völliger Blindheit.
Der Preußische Geschaftsträger, Freiherr von Werther, hatte am Freitag eine Unterredung mit dem Präsidenten der Ostin⸗ dischen Kontrolle.
Sir Robert Peel ist am Sonnabend nach seinem Land— sitze Drayton Manor in Staffordshire abgereist.
Der durch Herrn Praed's Tod erledigte Parlamentssitz fuͤr Aplesburv ist wieder einem Torv, dem Capitain Hamilton, zu— gefallen. Herr Hamilton erhielt 620, der Whiggische Kandidat, Herr Lockhart, nur 72, und Lord Nugent, ebenfalls ein libe— raler Bewerber, dem es jedoch mit seiner Bewerbung nicht sehr Ernst gewesen zu seyn scheint, gar nur drei Stimmen.
Der Courier erklärt sich fuͤr ermächtigt, dem von der „Morning Chronicle“ verbreiteten Geruͤchte von einer partiel— len Ministerial⸗Veränderung zu widersprechen, demzufolge unter Anderem Herr Poulett Thomson als General-Gouverneur nach Kanada gehen, Herr Spring Rice zum Pair erhoben und in seinem Amte als Kanzler der Schatzkammer durch Herrn Francis Baring ersetzt werden und daß der Admiralitaäͤts-⸗Se— cretair, Herr C. Wood, eine höhere Stellung bekommen und auf seinem Posten den Secretair des Schatz-⸗Amtes, Herrn F. J. Stanley, zum Nachfolger erhalten sollte.
Herr Polack erklaͤrt nun, vermuthlich durch den Unterhaus Beschluß eingeschuͤchtert, in oͤffentlichen Blättern, er habe nicht die Absicht, den Drucker des Unterhauses, Herrn Hansard, wegen der Veroͤffentlichung einer in einem Ausschuß-Berichte des Oberhauses gedruckten Schmaäͤhschrift gerichtlich zu verfol— gen. Er sey allerdings, setzt er hinzu, vor einiger Zeit willens Jewesen, so zu verfahren; da er aber seitdem eine Klage zegen die „Times“ wegen der Wiederholung jener Schmaͤhschrift an, gestellt und der Ausspruch der Geschworenen ihm Schaden ⸗Ersatz zuerkannt habe, so halte er es fuͤr uͤberfluͤssig, sich in derselben Sache noch einmal an die Gerichte zu wenden. Bei diesem Enischlusse habe er seinem Sachwalter die Anweisung gegeben, in dieser Angelegenheit nicht weiter zu gehen, und er wisse nicht, durch welche Umstände sich dieser habe bewegen lassen können, gegen die getroffene Verabredung zu handeln.
In Stockrwort hat die Behörde in der Nacht vom 30. Juli 19 Chartisten verhaftet und eine dieser Volkspartei zugehörige Kiste mit Waffen in Beschlag genommen. In Folge dieser Maßregel versammelten sich am Tage darauf in verschiedenen Theilen des Ortes mehrere Volkshaufen, die aber mit leichter Muͤhe zerstreut wurden. Die Verhafteten wurden vor Gericht gestellt. In Manchester war am Freitag wieder (ne Chartisten Versammlung gehalten worden, wobei ungefahr 2990 Personen zugegen waren. Fuͤnf der Hauptredner bei dieser Versammlung und bei früheren sind verhaftet und nach dem Gefaͤngnisse ab⸗ geführt worden. Am Sonnabend fand abermals eine Versamm⸗
lung von 10,0090 Menschen daselbst statt, in welcher wuͤthende
Reden gegen den Magistrat gehalten wurden; auch ward eine Resolution angenommen, welche erklart, daß der heilige Monat m 12. August anfangen solle. Es ist in Manchester eine Pul ver- und Kugel⸗Fabrit aufgehoben und ein Waffenschmidt eingezogen worden, der fur die Chartisten arbeitete. Unter den bisher er folgten Verurtheilungen sind am bemerkenswerthesten die des oftgenann—⸗ ten Vincent vor den Assisen von Oxford zu einjährigem Ge⸗ fangniß und des Konvents-Mitgliedes Collins vor den Assisen von Warwick. Die Strafe des Letzteren, der wegen seines son. ftigen guten Benehmens zur Begnadigung empfohlen wird, ist
aus den Berichten nicht ju ersehen; vor denselben Assisen aber
wurden vier andere Chartisten, welche an der Demolirung des Hauses des Herrn Bournes in Birmingham Theil genommen hatten, zum Tode verurtheilt. .
Daß sehr schoͤne Wetter der letzten drei oder vier Tage hat einen drückenden Einfluß auf den Weizenhandel gehabt. Eng⸗ lischer Weizen mußte 3 bis 4 Sh. niedriger als gestern vor acht Tagen notirt werden, und in fremdem, wovon vorige Woche viel ankam, geht sehr wenig um, obschon er zu niedrigeren Prei⸗ sen angeboten wird. Von Irländischem Hafer traf vorige Woche nicht wenig hier ein, und außerdem sind 30,000 Quarter frem ben Hafers angekommen, welche alle zum gegenwärtigen Zol von 5 Sh. 3 Pee. zu Kauf geboten werden; der Artikel ist ß Pee. bis 1 Sh. wohlfeiler als gestern vor acht Tagen, und der Umsatz beschränkt sich auf die frischen Partieen von frem— dem; die schlechteren Qualitäten des Irländischen finden wenig
Käufer.
Briefe aus Demerara vom 19. Juli melden, daß das
Resultat der auf Befehl des Polizei⸗Amtes angestellten Unter⸗ suchung uͤber den Zustand der aus verschiedenen Landern dort eingewanderten Arbeiter nicht so befriedigend aus efallen ist, wie es zu wuͤnschen gewesen ware. Die fuͤr die Kuhlit und Malteser getroffenen Einrichtungen entsprechen nicht den Ge. wohnheiten derselben, und sie machten daher kein . ihrer Unzufriedenheit. Die Deutschen dagegen, etwa 13 an der Zahl, waren im Allgemeinen zufrieden, erhalten hohen Lohn und wurden gut behandelt. Die Portugiesen betrugen sich im
̃ rbeit ziemlich bereitwillig. 323 ( Ganzen gut und verrichteten ihre Arbeit z ch 9 lnnree'lt nnn dies nitßüichen Rzachrichten aus 3.
ton vom 7. April über die dortige Englische Faktorei. Der ganze Chinesische Handel mit dem Auslande war gehemmt, die Wohnungen des Hongs und der Fremden waren mit einer militairischen Wache umgeben, den Fremden alle Zufuhr von
Die Krankheiten hatten große Verwüstungen unter den Einge—
wanderten angerichtet, und man schrieb dies hauptsächlich dem
ande zu, daß die Wohnungen der Letzteren so Uberfullt sind. mug . . 6 sieht sich neuerdings zu fol—⸗ ender Entgegnung auf die Betrachtungen des „Journal des Pebats“ über die Orientalischen Angelegenheiten veranlaßt; „In einem früheren Artikel schlug das „Journal des Debats vor, daß die Tuͤrkei in Zukunft unter einem Aegyptischen Pro⸗ tektorat stehen solle, welches durch Aenderungen im Ministe⸗ rium und durch die Ernennung eines Divans im Sinne Meh— med Ali's zu begruͤnden sey. Darauf erwiederten wir, daß Mehmed von Alexandrien aus nicht hoffen konne, seinen Divan und seinen Einfluß in Konstantinopel aufrecht zu erhalten, wenn er nicht eine Armee in seinem Sold habe, welche die Haupt⸗
auf die Tuͤrkische Armee haben, als irgend Einer.
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stadt und die Ufer des Bosporus besetzt hielte, und in diesem
Fall ware nicht Abdul Medschid, sondern Mehmed Sultan. Von jenem Vorschlage ist das „Journal des Debats“ jetzt zu rückgekommen: es spricht nicht mehr von der Ernennung eines Divans, sondern davon, daß Mehmed All die inneren Angelegenheiten der Turkei ordnen solle. Er soll nach Kon— stantinspel gehen, um seine Bedingungen zu diktiren, und die Europäischen Mächte sollen sich nicht einmischen. Mit anderen Worten, er soll di innern Angelegenheiten der Turkei ordnen, indem er alle ihre oͤstlichen und suͤdlichen Pꝛropinzen von ihr losrisse. Wir müssen gestehen, dies ist weder sehr ehrlich, noch sehr klar. Entweder ist Mehmed Ali der Freund des Tuͤrki— schen Reiches, bereit, der Wiedergeburt und Unabhängigkeit desselben seine Kräfte und Hülfsmittel zu widmen, und ent⸗ schlossen, es zu beherrschen, oder er ist der Feind des Turkischen Reiches, der die Absicht hat, es zu zerstuͤckeln und die Hälfte desselben, als rivalisirende Macht, sich anzueignen. Beides zugleich kann er unmöglich seyn. Und doch ist es dies, worauf die Sophismen unserer Französischen Kollegen hinaus kommen Die Folge davon ist der absurde Rath an die Europälschen Mächte, den Thron des Sultan gegen Mehmed Ali als Feind zu beschaͤtzen wahrend derselbe Mehmed Ali als Freund ungehindert nach Konstantinopel mar— schiren soll, um einen Frieden zu dikticen, der fuͤr ihn am vor theilhaftesten ware. Wir können in den Ideen des „Journal des Debats nicht die wohl abgewogenen Ansichten eines Staats mannes oder großen Politikers sehen, und uͤberhaupt glauben wir nicht, daß das Franzoͤsische Kabinet dieselben theilt. Die uber triebene Bewunderung des „Journal des Debats füͤr Mehmed Ali sieht mehr wie die Anhänglichkeit eines Roman-Lesers an den Helden einer Geschichte aus, und nicht wie die Frucht einer auf die wahre Lage der Dinge und auf politischen Scharf— blick gestuͤtzten Änsicht. Wir sehen nicht ab, was Eagland ver lieren oder Frankreich gewinnen könnte bei der Errichtung eines Reichs, das sich vom Nil zum Euphrat ausdehnen soll, wenn man nicht etwa die Hoffnung hegt, daß ein Reich, welches so wenig Elemente der Dauer in sich trägt, dem Ersten Besten, der da⸗ nach Verlangen truge, in Zutunst Gelegenheit bieten mochte, sich einige von seinen Provinzen anzueignen. Wir begreifen, wie es Leute geben kann, welche einen Kreuzzug gegen die Tuͤr ken predigen, um die christlichen Rajahs zu befreien, und die uns vorwerfen, daß wir den Desvotismus und die Ungläubigen lieben, weil wir das Tarkische Reich zu erhalten suchen Das klingt recht huͤbsch, obgleich es kindisch ist Auch giebt es ge— wisse andere Anhänger Mehmed Ali's, deren Absichten sehr deutlich sind. Wir meinen diejenigen, welche die Tuͤrken der Selbstvertheidigung, der Wiedergeburt und der volitischen Existenz fur unfähig halten und sich einreden, daß durch die Thron— besteigung Mehmed Ali's und die Erhebung seiner Araber an di Stelle der alten Tuͤrken und Janitscharen neues Leben uni neue Kraft in das Tuͤrkische Reich ströͤmen würde Diese Ideen sind unpraktisch, da sie nur durch einen Europaͤischen Krieg zur Ausführung kommen koͤnnten Aber sie sind wenigstens klar in ihren Zwecken und stellen doch einige Vortheile in Aussicht Was sollen wir jedoch von einem Politiker sagen, welcher zu⸗ giebt, daß Mehmed Ali nicht Sultan werden, daß er das Tur kische Reich nicht regeneriren kann, — welcher mit Wider streben und spaͤt genug einsteht, daß der Tuͤrkische Thron aufrecht er— halten werden muß, und der doch zugleich der Willtür Meh. med Ali's die Ordnung der inneren Angelegenheiten des Reichs und die Aufstellung der Bedingungen über lassen will, welche die Gränze desselben bestimmen söͤllen? Aus dem Munde eines Staatrsmannes wurden solche unvernuͤnftige, widersprechende Vor schläüge so aufgenommen werden, wie sie es verdienen. Wir können es nur bedauern, sie von Organen ausgehen zu sehen, die jedenfalls viel Einfluß haben und eine gewisse achtbare poli tische Partei reprasentiren.“ . ö. Mit Bezug auf die Nachricht, daß Mehmed Ali die fernung Chosrewm Pascha's von seinem Posten verlangt habe bemerkt die Morning Chroniele: „Man ist in Betreff Chosrew Pascha's in großem Irrthum. Das „Journal des Debats“ schlägt vor, ihn zu entlassen und einen echten Türken, der den reinen Tuͤrkeschen Geist repräsentire, an seine Stelle zu setzen. Nun giebt es aber Niemanden, der mehr durch und durch ein Türke ware, ohne jedoch bigott zu seyn, als Chos⸗ rew, und Niemanden, der geeigneter wäre, vorsichtig zwischen
Ent
dem entgegengesetzten Xinfluß Rußlands, Englanos, Frankreichs und Aegyptens hindurchzusteue⸗ n Chosrew soll mehr Einfluß hatte
stets eine Anzahl der faähigsten jungen Leute um sich Obgleich er kein blinder Bewunderer der Reformen des Sultags war, so wollte er sich doch nicht zum Umsturz derselben den Bigotten anschließen. Mit einem Worte, wenn irgend Jemand die Tur kei zu retten vermag, so ist es Chosrew. Aber er und Tahir Pascha stehen auf der einen Seite, Halil und Achmeß, der Ka⸗ vudan Pascha, auf der anderen Seite Mehmed Ali hat sich fuͤr die Letzteren erklärt, und es bleibt nun den Europaͤischen Machten nichts übrig, als ihm einen billigen Theil sei
ner Forderungen zu bewilligen, um zu verhindern, daß
*. * sy 3 ö * slor er in Konstantinopel herrsche Eines ist jedoch vor allen
Dingen nöthig, nämlich Entschiedenheit 8d Schnelligkeit. Wenn man in Folge der Zoͤgerung einer ihren Gang gehen läßt, so werden sie sick diren, d keine Macht sie mehr zu ändern vermag, während Frankreich, England und Oesterreich beschäftigt sind, Protokolle und Vor⸗ schläge auszutauschen.“ Schließlich bemerkt die „Morning Chro nicle“ noch, daß England Frankreich noͤthigenfalls ihre vereinigten Flotten nach Alexandrien senden müuß— ten, um Mehmed Ali billige Bedingungen vorzuschreiben. Sir Moses Montefiore ist gegenwärtig in Aegypten, wo
er sich erboten hat, eine Bank mit einer Million Pfd. Kapital zu errichten, wenn der Vice ⸗ König in seinen Ländern den Juden gleiche Rechte mit den andern Glaubensgenossen verleihen wolle. Bei der ersten Audienz, die ihm der Vice⸗-Koͤnig bewilligte, trug
er das Kostüͤm als Scheriff von London.
Die durch Vermittelung des Herrn Waghorn nach London
gelangten Briefe aus O stin dien, welche aus Bombay bis zum
Wasser und Nahrungsmitteln versagt und dieser Zwang nicht eher aufgehoben woröen, als bis Capitain Elliet darein, gewil. ligt hatte, den Chinesischen Behoͤrden den ganzen Opium⸗Vorrath von 20,283 Kisten zu Üüberliefern; und jene hatten Befehl 6 ben, diese Waaren zu vernichten. Es heißt, Capitain lliot habe den Eigenthuͤmern derselben, man weiß nicht, auf welche Autoritaͤt hin, eine Entschädigung von Sei⸗ ten der Britischen Regierung verheißen. Indessen haben
sich die in Bombay ansaͤssigen Britischen Kaufleute unterm
= äche * z ) der Wir 1 Dinge
3. Juni mit einer Bittschrift an den Geheimen Rath der Kö— nigin gewandt, um aus den durch jene Auslieferung des Opiums entstehenden Verlegenheiten gezogen zu werden, wobei den Bitt⸗ stellern der Umstand zu Gate zu kommen scheint, daß die Re⸗ gierung und die Ostindische Compagnie den durch die Chinesi= schen Gesetze streng verbotenen Opiumhandel begunstigt haben, und daß derselbe im Vertrauen auf ihren Schutz betrieben worden ist. Dieser Handel beschaͤftigte jaͤhrlich ein Kapital von Millionen Pfd. und außerdem vielleicht noch eben so viel schwebenden Geldwerth in Bombay, Bengalen und China, und brachte der Compagnie jahrlich 26 Millionen Rupien ein, so daß man besorgt ist, dieser Schlag werde sowohl den Handel des Mutterlandes als der Praͤsidentschaften nicht geringen Ver— legenheiten aussetzen. ;
Der „West-Chester“ hat New-Yorker Blatter bis zum 13ten vorigen Monats mitgebracht, die aber wenig In⸗ teressantes enthalten. Der Praäͤsident der Vereinigten Staa⸗ ten war nech auf seiner Reise im Norden begriffen. Der Ort Sastport in Maine ist beinahe gänzlich durch eine Feuersbrunst zerstoͤrt worden, die sich bis auf die Schiffe erstreckt zu haben scheint. Aus New-Orleans wird Naͤheres die angeblichen Ansichten Mexiko's gegen Texas gemel die darauf hinausgehen, mit nicht weniger als 10,000 Mann iesen Staat anzugreifen und einen Vertilgungs-Krieg gegen ihn zu fuhren Kein Pardon soll gegeben und allgemeine Pluͤn⸗ derung gestattet werden. Das Kommando soll Bustamente er⸗ halten, und sollte dieser fallen oder von den Texianern gefangen genommen werden, so soll Santana selbst sich an die Spitze der Truppen stellen. Im September sollte dieser Feldzug beginnen.
der ẽ1
1 2 J d
Ri eder l a nde
Aus dem Haag, 4. Aug. Der Koͤnig hat den Prinzen Alexander, den zweiten Sohn des Prinzen von Oranien, zum General, Major in der Kavallerie ernannt. Man versichert, sagt das Handelsblad, daß der Kaiser von Rußland diesem jungen Prinzen das Kommando eines Kavalleri. Corps gege⸗
ben hat.
B elg i e n.
Bruͤssel, 6. Aug. Gestern Abend ist der Koͤnig nach Laeken zurückgekehrt. Der General Gérard, der dem General Magnan im Kommando der Avantgarden-Brigade gefolgt war, kehrt nach Frankreich zuruck. Er ist zum Commandeur des Leo⸗ pold-Ordens ernannt worden.
Die Frage, ob diejenigen Personen, welche aus einem j'tzt an Holland abgetretenen Gebietstheil gebürtig sind, vor dem Vertrag vom I9. April 1839 aber an einem Orte domiliparr waren, der nach diesem Vertrage Belgisch ist, ob diese Per so nen die durch das Gesetz vom 4. Juni 1839 vorgeschriebenen Formalitäten erfuͤllen muͤssen, um das Belgische Staats Burger recht zu behalten, ist jetzt vom; Ministerium bejahend entschie⸗ den woͤrden. Die Personen folgen in Hinsicht des Indigenats dem Lande, aus dem sie gebuͤrtig sind, ausgenommen, wo eine Naturalisation stattgefunden hat, und der Umstand, daß fie vor dem Vertrag vom 19. April 1859 in einer nach diesem Vertrag für Belgisch erklaͤrten Kommune ihr Domizil hatten, n jenigen, die aus den an Holland abgetretenen Theilen von Lim— burg und Luxemburg gebuͤrtig sind, nicht von der Pflicht ent⸗ binden, die durch das Gesetz vom 4. Juni 1839 vorgeschriebe⸗ nen Formalitäten zu erfuͤllen, wenn sie nicht ihr Belgisches Staats-Buͤrgerrecht verlieren wollen. 1 .
Der Minister des Innern und der auswärtigen Angelegen— heiten hat verordnet, daß der Weizen nach Belgien frei von aller Abgabe eingeführt werden darf, und daß bei der Ausfuhr desselben 25 Centimes süͤr 1000 Kilogramme zu erheben seyn sollen.
Schweden und Norwegen. 1
Stockholm, 2. Aug. Ein Geruͤcht, das, weil es im „Stockholms Dagblab“ angeführt ist, fuͤr halboffiziell gehalten wird, will, daß der Kronprinz, welcher sich mit dem jungen Prinzen Oskar in See befindet, den Kaiserl. Hof in St. Pe⸗ tersburg mit einem Besuch uͤberraschen werde. Das Norwe gische Gdelsthing hat nach einer interessanten Debatte, mit Stimmenmehrheit die Aufhebung des Verbotes außerkirchlicher gottes dienstlicher Versammlungen (vom Jahre 1741) beschlossen.
D än nan.
Kopenhagen, 6. Aug. Unsere Besitzungen in Indien haben schon seit einiger Zeit durch das Zoll-System und die freiere Handels-Politik der Engländer allen Handel verleren und die Verwaltungs-Ausgaben uͤbersteigen weit die Einnah⸗ men. Im Jahre 1825 betrugen die ersteren in Tranquebar 7I „936, die setzteren nur 30, Sa Rupien. Auch hat die Volks— menge sehr abgenommen.
ö
München, 5. Aug. (A. 3.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin von Leuchtenberg, die sich jetzt bekanntlich in Diepn« aufhält, wird von da, wie verlautet, einen Abstecher nach Pa— ris machen, nach ihrer Rückkehr aber sich auf einige Zeit nach Tegernsee begeben, wo, dem Vernehmen nach, auch im dies jaͤhrigen Herbste mehrere höͤchste Personen, namentlich Ihre Käiserl. Hoheit die Erzherzogin Sophie von Oesterreich, die allverehrte Königin Mutter mit einem Besuche erfreuen werden. Doberan, 6. Aug. (Schw. 3. Am zten d. M., dem Geburtsfeste Str. Majestät des Koͤnigs von Preußen, welches auch in diesem Jahre, wie schon fruher, hier feierlich begangen ward, brachten Se. Koͤnigl. Hoheit unser Allerdurchlauchtigster Großherzog an der Mittagstafel einen Toast auf das Wohl 56 Majestaͤt aus. Am folgenden Abend ward ein Feuerwerk ab gebrannt, und gestern gaben Se. Koͤnigl. Hoheit sammtlichen hier anwesenden Badegaͤsten einen Ihe dansant.
Hamburg, 8. August. Der Redaction des hiesigen „un, parteiischen Korrespondenten ist nachstehendes Schreiben mit Bitte um Insertion und Nachachtung zugegangen. 1
„Die Untersuchung, welche nach dem Willen Sr, Maj. des Kö nigs gegen die Unterzeichner der Vorstellung des hlesigen Magistrats über die , , ,,. eingeleitet ist, hat ihren ufang genommen. Da der Prozeß kein öffentlicher ist, so können Berichte über dessen Verlauf nur ungenau seyn, und Reflexionen leicht störend auf den ruhigen Gang der Justiz einwirken. Angelegentlichst bitten wir daher die verehrlichen Zeiiungs-Redactionen, vor Beendigung des Prozesses keine referirende und rgisouuirende Arttfel über den Gegen, siand desselben aufzunebmen. Wir selbst werden es uns angelegen sfeyn lassen, nach Beendigung des Prezesses demselben die größte 8. setzlich zulässige Publizität zu geben. 5 den 5. August 18539. Rumann. Evers. Kern. Oelzen. eyer. Baldentus.“
durch das Untersuchungs⸗ Recht festgestellt werden sollte, hat
594 (irregulaire Ern en ö
in einer Entfernung von 6090
Ftai en.
Mailand, 3. Aug. Aus Messina wird Folgendes berich⸗ tet: „Ein junger Mann aus dem Dorfe Garzirri, Namens Latterio Staiti, war nach einem Brunnen in einem tiefen und steilen Hohlgrunde unweit der Kuͤste gegangen, um Wasser zu schoͤpfen. Der Eimer fiel ihm aus der Hand, und er stieg in die Kluft hinab, um ihn wieder zu holen. Kaum war er un— ten angelangt, als er, von den gasigen Dämpfen uber waͤltigt, die Besinnung verlor. Sein Vater, der das Schicksal des Soh— nes geahnt hatte, eilte, ihn zu retten, versank aber in denselben bewußtlosen Zustand. Bald darauf begaben sich die Königl. Gendarmerie und der Königl. Richter an den erwähnten Ort und ließen einen mit geistigen Essenzen versehenen Mann an einem Seile hinabsteigen, allein man mußte ihn, ehe er noch unten angelangt war, wieder heraufziehen, weil er selbst das Bewußtseyn verlor. In der allgemei, nen Bestürzung kam man auf den Gedanken, eine große Quantität Essig in den Brunnen zu schuͤtten; und sogleich er—⸗ folgte ein Schrei, der den Helfern anzeigte, daß die Ungluͤck⸗ lichen noch lebte. Da entschloß sich ein gewisser Francesco Spadaro, trotz der flehentlichen Vorstellungen seiner anwesenden Mutter, hinabzusteigen; und schon hatte er Einen der Ungluͤck⸗ lichen mit einem Stuͤcke Seil an das Ziehseil festgeknuͤpft, als Die Gewalt der Dämpfe auch ihm die Besinnung raubte. Er würde heraufgezogen, und jetzt versuchte man die Rettung der beiden im Brunnen Liegenden vermittelst eiserner Haken. Die— ses letzte Mittel gelang, und der junge Mann wurde durch freundlichen Beistand wieder ins Leben gerufen. Den Alten brachte man nach dem großen Hospital von Messina, wo er aber trotz aller Versuche zur Wiederbelebung seinen Geist aufgab.“
Spanien.
Madrid, 28. Juli. Die Stimmlisten der a . sind gestern Nachmittag um 2 Uhr geschlossen worden. on den 3818 Wählern der zehn Wahlkollegien, der Hauptstadt nahmen nur 2600 an den Wahlen Theil, die vollig zu Gunsten der Exaltirten ausgefallen sind.
Der General Zabala und der Militair- Intendant der Nord-⸗Armee haben zwei Schreiben an die Regierung gerichtet, worin sie derselben zur Unterdruͤckung des Journals Guirigay“ Gluͤck wuͤnschen. Diese Schreiben sind in demseiben Sinne abgefaßt, wie das des Herzogs von Vitoria, und man glaubt, daß auch die ubrigen Anführer in Navarra diesem Beispiele folgen werden.
Der General Isidro ist zum Militair-Gouverneur von Madrid ernannt worden.
Der General O Donnell ist am 20sten in Valencia ein⸗ geruͤckt.
Portugal.
Lissabon, 29. Juli. (Times.) Seitdem die Cortes ge⸗ chlossen worden, beschäͤftigt man sich hier hauptsächlich mit den Namen derjenigen Personen, hie wahrscheinlich die erledigten Portefeuilles und namentlich das des Finanz-Ministeriums er— halten duͤrften. Herr Manuel Antonio Carvalho ist im Be— griff, seine Entlassung einzureichen. Der Marquis von Sal— danha, der Deputirte Celestino Castor und Manuel da Silva Passos werden besonders als diejenigen genannt, die wohl ins Kabinet treten durften; gut unterrichtete Personen halten dies jedoch nicht fuͤr wahrscheinlich. Die von Lord Palmerston dem Britischen Parlamente vorgelegte Bill zur Unterdruͤckung des
unter Portugiesischer Flagge betriebenen Sklaven-Handels, wo⸗
Mißhelligkeiten unter den diplomatischen Celebritäten erregt, und die Bildung eines neuen Ministeriums durfte wohl nicht eher stattfinden, als bis man weiß, in wie weit jene Drohung in Ausführung gebracht wird. Man vermuthet, daß dann Herr Manuel de Castro Pereira, der mit einer Sendung nach Rom beauftragt worden ist, das Portefeuille der Marine, und der
Visconde Sa da Bandeira das der Marine erhalten werde. Die „Regierungs⸗Zeitung“ enthaͤlt einen gut geschriebenen und gemäßigten Artikel uber diesen Gegenstand, worin das Beneh⸗ men der Minister, die bei den Unterhandlungen stets rechtlich zu Werke gegangen seyen, gerechtfertigt, dagegen uber Lord Pal⸗ merston's feindselige Gesinnung gegen Portugal offen Beschwerde gefuhrt wird.
In Folge einer aus Coimbra eingegangenen telegraphischen Depesche, worin die Begnadigung eines Mörders nachgesucht wurde, fand heute ein Käbinets⸗Rath statt, in welchem die Kö⸗ nigin das Gesuch verwarf. Heute wird in Estremez ein Sol— dat des 19ten Infanterie⸗Regiments erschossen, der seinen Com-! mandeur ermordet hat, und dem Vernehmen nach sollen in die— ser Woche noch mehrere Personen, die zum Theil schon seit längerer Zeit wegen Mord und Kirchenraub verurtheilt worden sind, hingerichtet werden.
Die Guerilla s setzen den Gebirgs- und Pluͤnderungs⸗Krieg noch immer mit ihrer gewohnlichen Kuͤhnheit fort. . derselben, größtentheils desertirte Soldaten, haben sich freiwil⸗ lig gestellt, um von dem am 1. Juni bewilligten Pardon Nutzen zu ziehen.
Es ist von dem Ministerium sehr uͤbel aufgenommen, daß dem Portugiesischen General-Konsul in . 4 . Heißt auf Verlangen des dortigen Britischen Gesandten, das Exequatur entzogen worden ist, und man glaubt, daß derselbe bald wieder in seine Functionen eingesetzt werden duͤrfte.
„Briefe aus San Paulo de Loando melden, daß der Por— tugiesische Schooner „Fayal“ an der dortigen Küste eine Brigs
Miarasch zurück.
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Aegvptische Arẽmer wurde. Da Hasiz Pascha Kunde erhalten hatte, daß mehrere aus Syriern bestehende Rezimenter die Absicht hatten, zu ihm überzugehen, ließ er am 253. Juni um 11 Uhr Abends das Aegvptische Lager beschießen, um Uuortnung in selbem zu verbreiten und den Uebergang der besagten Corps zu erleichtern. Zu diesem Ende rückten vier Batterien Vierundzwanzig-pfünder in der Stille der Racht bis auf 10090 Metres vom Aegvptischen Lager vor und schossen 260 Kugeln in dasselbe. Dieses Bembardement verbrestete Schrecken und Verwirrung im Lager Ibrahim's. Die Zielpunkte des Türkischen Geschützes, die von den Europaäischen Offizieren im Gene ralstabe Hafiz Pascha's um 3 Ubr Abends gerichtet wurden, waren die Zelte Ibrahim und Soliman Pascha's, die man leicht erkennen konnte. Diese beiden Pascha's stiegen eilends zu Pferde, um der Un— ordnung, die sebr groß geworden war, zu sten ern. Mehrere hundert Sprier liefen ius Ottomanische Lager über, und mehrere Pelotens standen im Begriff, ihrem Beispiele n folgen; allein die Thätigkeit, welche So⸗ liman Pascha bei den Vorposien entwickel!«, hinderte das Ausreißen einer größern Zabl von Ueberläufern. Rothwendigkest, der Sache durch eine große Schlacht ein Ende ju
Ibrahim Pascha erkannte die
machen. Demzufolge trat die Aegpptische Armee mit Tagesanbruch unter Waffen und eine Dirision schlug in guter Ordnung in sechs“ Kolonnen die Richtung in den Rücken des Türkischen Lagers ein.
Die erste Kolonne, aus 69 Feuerschlünden bestehend, marschirte sec—
liongwelsz; die jweite Infauterie⸗-Kolonne (Directions-Kolonne), aus 12 Bataillons bestehend, marschirte divisionsweise in ganzer Disiance;
die dritie und vierte Infanterie Kolonne jede von 12 Bataillons,
marschirten in doppelten Kolonnen, in Masse gedrängt, in ganzer Auf⸗
marsch-Distance; die fünfte und sechste Kolonne, aus 9 Kavallerie—
Regimentern bestehend, marschirten escadronsweise iu Kolonnen auf
halbe Distance. Soliman Pascha haite zwischen den Distancen der Infanterie, vorn und hinten, 8 Bataillons in doppelten, in Masse gedrängten Kolonnen eingeschoben, um die Angriffe abzuwehren, welche die Ottomanen anf die Spitze oder auf den Schweif der Ko
lonnen ausführen konnten; er hatte gleichfalls zwei Batterien
von zwölf 36 Pfündern vorangestellt, die mit vieler Genauigkeit schossen. Die Absicht Soliman Pascha's wurde von einem Ordonnanz⸗Offizier Hafiz Pascha's errathen. Ersterer hatte die Ab— sicht, eine schiefe Linie auf der äußersten Linken der Ottomanischen Linien zu bilden. Seine Linien hatten eine Schwenkung nach Links, mit der Fronte rückwärts, unter einem Winkel von ungefäbr 60 Gra— den gemacht; da aber die Spitzen der Kolonnen Ibrahim Pascha's sich nicht bis zur Höhe des Dorfes Risib verlängern konnten, indem sie durch das wohlgenährte Feuer des Türkischen Geschützes daran ge— bindert wurden, gab Soliman Pascha seinen sämmtlichen Truppen Befehl, mit der Fronte nach Links in Schlachtordnung aufzumarschi— ren, und der Aegvptische General manöorirte unter dem furchtbaren Feuer des Türkischen Geschützes bewundernswürdig mit eben so groö— ßer Ordnung, wie auf dem Exerzierplatze. entspann sich ein sehr lebbaftes Feuer von 3 dis A Feuerschlünden in
12s. Stunden; die Aegpptische Artillerie, die sehr bastig feuerte, hattt
ihre Munition verschossen und war genöthigt, ihr Feuer bis zum Ein treffen der Reserve⸗WMunition zu mäßigen. Dieser Augenblick wurde kritisch für die Aegyptische Armee; 16 Bataillons vom rechten Flügel der ersten und zweien Linie hatten bereits in großer Unordnung die Flucht ergriffen; jetzt gab einer von den Europäischen Ordonnanj⸗-Of fizieren Hafiz Pascha's diesem den Rath, die Aegvptier mit dem Baͤ— jonuetie anzugreifen. Während Hafiz Pascha zögerte und den gün— stigen Moment unbenutzt verstreichen ließ, zwang Soliman Pascha, von seinem Adjutanten unterstützt, mit dem Säbel in der Faust, die Fliehenden unter dem mörderischen Feuer des Türkischen Geschützes, in die Schlachtlinie zurückzukehren. Rachdem Ibrahim Pascha's Ge . angekommen war, entspann sich neuerdings auf eine Entfernung von 600 Metres ein wohlgenährtes Kartätschen— Feuer. In diesem Augenblicke war ez, wo die Baschi⸗Bo⸗ zuks bes Hafiz Pascha in größter Unordnung dle Flucht ergriffen; Hasfiz Pascha und seine Ordonnanz-Ofsfiziere hieben mit dem Säbel auf die Fliehenden ein, um sie zur Umkehr zu nöthigen; allein alle Energie des Ober-Befehlshabers war vergebens, und die Türkischen Truppen, die unter einem furchtbaren Kartätschenfener standen, singen an, Reißaus zu nehmen. Die Unordnung wurde immer größer, trotz
der Thätigkeit und Bravour Hafiz Pascha's und der Aufepferung der
Europäischen Offiziere in seinem Dienste. Ein großer Theil der In fanterie, der während der Schlacht ziemlich viel Kaltkbltttigkeit und Muth gezeigt hatte, verließ das Schlachtfeld und warf die Gewehre weg; Tie Türkische Kavallerie, die durch die schlechte Leitung ihres Ober⸗Befehlshabers keinen Theil am Treffen zenommen hatte, wurde durch die Flucht der Baschki⸗Bozuks und der Jufanterie mit fortgerissen; nichts desto weniger bewerkstelligte sie allein ibren Rückzug mit Ordunng, und der Scraskier Hafiz Pascha zog sich mit dem Ueberreste seiner Armee auf ; . Die Türkische Armer ließ über hundert Kanduen, ihr Lagergeräth und ihre Munition auf dem Schlachtfelde. Dit Ar—
meec⸗Kasse, in der sich 45, 000 Beutel (8, 800, 9090 Franken) befanden,.
wurde jedoch gerettet. Bon den fünf Europätschen Ofsizieren in Ha— fis Pascha's Diensten wurde einer bei einem Kavallerie- Angriffe ge— fangen genommen, während er mehrere Batterieen, die auf dem Rück⸗
zuge waren, wieder in Linie aufstellte, um zu verhindern, daß sie nicht
in die Hände des Feindes sielen. Die Ottomanen haben an Todten und Verwundeten 000 Mann verloren; der Verlust Ibrahim Pascha's beläuft sich edenfalls auf 3200 Mann; aber seine Verwundeten sind es fast alle tödlich. Man muß der Türkischen Infanterie die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie viel Muth und Ausdauer bewies, aber leider nicht gebörig unterstützt wurde. Der Verlust der Schlacht ist sol—
genden Ursachen zuzuschreiben: Daß man den ESuropäischen Offizie⸗ ren kein Gehör schenkte, als sie riethen: 1) daß die Ottomanischen
am Persischen Meerbusen ist diesen Augenblick zu mächti die Völkerstamme ganz Arabiens sind * w Seite und zwar hauptsaͤchlich gegen die Engländer, daß ein re— trograder Schritt ihm sehr gefährlich werden konnte. Was nun seine urspruünglichen Absichten betrifft, so sind wir uͤberzeugt, daß er früher weder an Basra noch an den Persischen Meer“ busen dachte, ja daß er vielleicht gar nicht einmal wußte, ob die Bareininseln in der Welt existirten oder nicht. Aber es geht mit den Eroberungen wie mit dem Appetit, il vient en mangeant. Der Krieg im Nedschd ward urspruͤnglich unternom⸗ men, um mit Gewalt 30,000 Kameele daselbst zur Fuͤhrung des Krieges gegen den Assir zusammen zu treiben. Ismael Bey ward bei Derraieh vernichtet, worauf Kurschid Pascha mit 3 Regimentern In⸗ fanterie und Maggrebi⸗ Kavallerie in den Nedschd einruͤckte, Derraieh wegnahm, den Fürsten Ebn Turki zum Gefangenen machte und hierauf nach Kassim marschirte, das 10 Tagreisen von Basra entfernt ist. Von hier wußte er nicht, sollte er nach Basra oder El Kateb marschiren. Er machte eine Bewegung gegen erstere Stadt, da aber von allen Seiten die Beduinen Lachsa's Hülfe gegen die Seeräuber im Persischen Meerbusen anspra—⸗ chen und man ihm außerdem eine verfuͤhrerische Schilderung der Perlen, die man bei Barein fischt, machte, so wandte er sich plotzlich nach El Kateb und setzte von hier nach Barein uüͤber. Hier versammelte er eine Flotille, nahm mit dieser eine andere nördlich gelegene Insel weg und druͤckte die Absicht aus, in der Schat-el⸗-Arab einzulaufen. So ist in kurzem der Stand der dortigen Dinge. 8 nl
Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs.
— — Greifswald, 4. Aug. Am gestrigen Tage feierte die hiesige Universitaͤt den Geburtstag Sr. Königl. Majestät in der festlich geschmuͤckten Aula durch eine von dem Professor Dr. Erichson gehaltenen Rege über die neuere Christologie, vor einer großen Versamsalung. Eine besonder? Bedeutung fuͤr die hiesige Universitaͤt erhielt aber diese Feier noch dadurch, daß mit dem gestrigen Tage bei derselben zum erstenmale eine Einrichtung bleibend ins Leben trat, deren sich die uͤbrigen va⸗ terländischen Universitaͤten schou langst erfreuen, indem namlich durch die Gnade Sr. Koͤnigl. Majestaͤt in diesem Jahre auch die hiesige Universitaͤt nach ihrem jetzt beinahe vierhundertjäh—
In diesem Augenblicke rigen Bestehen in den Stand gesetzt worden ist, alljährlich am
3. August den Studirenden aller Fakultäͤten Preisaufgaben
einer Entfernung von fab Melles, diescs Ar rillerf Gefecht dauert aufzugeben. Die dies ahrigen Preisaufgaben, weiche am gestri⸗
gen Tage nach der Festrede von dem zeitigen Rektor der Uni⸗ versitaͤt, Professor Dr. Grunert, den Studirenden bekannt ge⸗ macht wurden, sind folgende. Die theologische: „eine wissen⸗ schaftliche Darstellung der Lehre Jesu Christi von der geo dict nach seinen eigenen Aussprüchen, und eine Weihnachtspredigt über Joh 1, 14 — 18.“ Die juristische Fakultat verlangt eine Beantwortung der Frage, „ob und auf welche Weise sowohl nach dem alteren als justinianeischen Römischen Rechte ineertae personae als Erben eingesetzt und denselben Legate und Fidei⸗ kommisse hinterlassen werden können.“ Die von der medizini— schen Fakultät aufgegebene Aufgabe verlangt eine Untersuchung daruber, „ob die von dem Engländer Marschall-⸗Hall unter dem Namen Reflexwirkungen der Nerven beschriebenen Erscheinun— gen in der That neu und eigenthuͤmlich oder mit den uͤbrigen Wirkungen der Nerven uͤbereinstimmend sind.“ Die philoso— phische Fakultät hat die beiden folgenden Aufgaben gestellt⸗ „Welchen Einfluß hat der Cartesianische Rationalismus auf die Erkenntnißlehre des Spinoza, Leibnitz und selbst Kant's ge⸗ habt?“ und eine „kritische Beleuchtung der Ansicht des Orosius und anderer Geschichtschreiber des 5ten und 6ten Jahrhunderts uͤber die Identität oder die Verschiedenheit der Dacier und Go—⸗ then.“ Die Urtheile der Fakultäten sollen am 3. August 1840
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Truppen eine Anhöhe, die sog Metres vor dem Centrum ihrer Fronte
lag, nicht verlassen sollten; 2) daß sie den Bajonett-Angriff ausfüh⸗
ren sollten, als die Aegyptische Armer ihr Feuer geschwächt hatte und vier ihrer Regimenter in Deroute waren. Sie hätten, sich en eche— lons, regimenterweise, die Linke voran, deploytrend, eine konkave Schlacht⸗
Ordnung gegen die Spitzen der Kolonnen Ibrahim Pascha's bilden,
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bekannt gemacht werden. Alle Bearbeitungen muͤssen in Latei⸗ nischer Sprache verfaßt seyn. Ein besonderes, gestern ausgege⸗ benes Lateinisches Programm enthalt das Naͤhere uͤber die Be⸗ dingungen. z So ist also nun auch bet der hiesigen Universitaͤt durch die Gnade Sr. Königlichen Majestäͤt eine Einrichtung bleibend ins Leben getreten, welche jedenfalls eins der wirksamsten Beförde⸗ rungsmittel echt wissenschaftlichen Geistes und Sinnes unter den Studirenden ist. Meteorologische Beobachtung. —— 1833. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 10. Augus. 6 Uhr. 2 uhr. 10 uhr. Beobachtung.
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Ener öl, war, sss s, wer, sss gs wer. Quellwärme F§,8 9 R. Lustwärme.. 4 12,59 R. 4 1840 R. 4 12,86 9 R. FIlußwärme 16,5 0 R. Thaupunkt.. 10,49 R. 11,69 R. 4 1020 R. Bodenwäcme ˖ 14,1 0R. Dunstsattigung 78 p6ét. 6260 t. 76 vCt. Ausdünstung O, M0 Rh. heiter. heiter. heiter. Niederschlag CO. dead. WW. OSO. Wärmewechsel 4 18389 . — 4. 10,86. Tage ĩ R.. 72 p6t. WoW.
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Abends zwischen 9 und 10 Uhr viel große Sternschnuppen, besonders in der Rich
und eine gewaltige Kraft entwickeln können, weil die drei Waffengat— tungen im Einklange auf den Punkt agirt haben würden, welcher der
Schlüssel der Schlacht war.“ — Andern Nachrichten aus Anatolien zufolge, ist das Ge—
zucht, welches sich verbreitet hatte, daß das g000 Mann starke Toryps Osman Pascha's von Erserum gleichfalls sich zerstreut habe, durchaus ungegruͤndet; man hatte diesen General mit
unter Portugiesischer Flagge, die „Virgin?“ aus Rio. Jane Osman Pascha von Kaißarieh verwechselt, dessen Truppen die ie ödlag gini⸗ io⸗ Janeiro, 2 ö , n. n weggenommen hat, die mit Kesseln, g schẽkee. , ,. Mwantgarte des Corrs von Izzet Pascha von Angora gebildet,
Artikeln, im Werthe von 73 Contos, welche beim Sl
z avenhan⸗ del gebraucht werden, beladen war . Mannschaft . einen Versuch, sich zu befreien, wurde aber uͤberwaͤltigt und das Schiff gluͤcklich in den Hafen von Loando gebracht.
8 rf
Der Oesterreichische Beobachter enthält uͤber di
l ei ; te
5 bei Nisiß zwischen den Tuͤrken und Aegyptiern, 6. ie sich nun mit Gewißheit ergiebt, am 2. Juni stattge⸗ l * at nachstehenden Bericht eines Augenzeugen: „üs Ottomanische Lager war sildlich von Rüth auf drei Linien
aufgeschlagen, die besden st ; i ler rern ersteren aus Infanterie und die dritte aus i , Die Artillerie bessand aus 110 Feuerschlünden;
beltef sich auf zzbo0 Mann, worunter 23 os e , n ,. kön (drei Dibtssons,Generalen, Had nter g , den unter Cc n, vr n Lem er 5000 Mann Kavallerie stan⸗ von Berir Pascha, efeblen; 3000 Mann Lirtillerie wurden
I brahi t ihrn, von Soliman Pascha kemmandirt.
ie Armee s war links von der Türkischen Armer
ches die intl gu nf. e, d r. gelagert. Das Terrain, wel⸗
schen wodurch die Schlacht in diefer dach ger r (r, ür isfhft .
und am Tage der Schlacht zuerst die Flucht ergriffen hatten. Das zweite Armee⸗Corps unter Hadschi Ali Pascha von Konieh, uͤber 30, 9900 Mann stark, ist noch unberuͤhrt, und die Pforte hat zur Stunde noch 80 bis 100,000 Mann unter den Waffen.
Re g,,
Alexandrien, 15. Juli. (A. 3.) Die Englische Regierung hat vor einigen Tagen dem Pascha eine Note uͤberreichen lassen, in der sie eine ausdrückliche Erklaͤrung uͤber seine Bewegungen am Persischen Meerbusen verlangt, und ob es wahr sey, daß seine Truppen sich Basra's bemaͤchtigen wollten, oder vielleicht gar schon bemächtigt hatten. Die Aegyptische Regierung hat hier⸗ auf geantwortet, „daß es eine wahre Ab surdität sey, zu glauben, die Aegyptischen Truppen wuͤrden auf Basra oder vielleicht gar auf Bagdad marschiren. Der Pascha habe niemals daran gedacht, er habe nur seine Truppen zum Persischen Meerbusen geschickt, um die frechen Seeräuber daselbst zu bestrafen, die den Arabi—⸗ schen und auch den Europaͤischen Handel benachtheiligten. Um jedoch England seine friedlichen und freundlichen Absichten zu beweisen, wuͤrde sogleich an Kurschid Pascha der Befehl ertheilt
tung ORO. nach WSW. sich bewegend.
A ug wärti ge Börse nr. Amsterdam, 7. August. Niederl. wirkl. Schuld Sa 5/36. 50 do. 1022 /.. Kan- Hill. 26! *“ 4. Span. 1815. Passive — Ausg. Sch. —. Zins. — Preuss. bröm. Sch. —. Poln. —. Gesterr. Met. —. . ; Ant werpen, 6. August. Einzl. — Neue Anl. 185 6 6. ; Hamburg, 89. August. Rank Actien 1498. Engl. Russ. 1075. London, 6. August. j Cons. 30/9 921. Belg. 103 1636. Nene Anl. 19a. Fassizre 1166. Ausg. Sch. SisJ. 21200 Hon a7 /g. 800 1035 *. eng Port. 31. do. dos, 197. Engf Kuss. 1141. Bras. 79. Columb. 8] sa· Mex. 2319. Peru 19. f ij 87. ; Paris, 6. August. Sog Rente fin cour. 112. 48. 23060 fin ea S0. 10. o / Neap. So / Span. Rente 19366. Pansive 31a. so Fort. - . i s1* / 2! o/ os)g9 M os... 140, 101 *. 0 2. 270 — 19i5 ö. e , * 43. de 1832 6867... de 1839 — 6 Königliche Schauspiele. Montag, 12. Aug. Im Opernhause: Die Lichten steiner, dramatisches Gemälde in 5 Abth., nebst einem Vor⸗ spiele, nach van der Velde's Erzählung, von Bahrdt. Dienstag, 13. Aug. Im Opernhause⸗ Der Freischuͤtz, Oper
in 3 Abth. Musik von C M. von Weber.
Königstädtisches Theater. . Montag, 12. 2 Siebenundzwanzigste und letzte große akrobatisch/ aihletische Vorstellung in 4 Abth. Vorher: Die schlimme Liesel. Lustspiel in 1 Akt, von A. Bauerle.
Berantwortllcher Redacteur Arnold.
werden, die Bareininseln zu raͤumen.“ Was uns betrifft, wir glauben an diese Räumung nicht. Der Einfluß Mehmed Ali's
Dedrudt bei . B. G ann.