Um in Norwich sein Oratorium auffuͤhren zu können, und zwar aus reiner Liebe für die Kunst, ohne den geringsten Ge— danken an Gewinn. Wie verschieden ist dies Benehmen von dem 68 nlichen Gange solcher UnterhandlungLen.
ie Morning Chroniele sagt in ihrem gestrigen Blatte: Das „Journal des Debats“ versichet seinen Lesern, daß die Britische Regierung vorgeschlagen hebe, die Englische und die Franzoͤsische 36e. sollten in Alexandrien von Mehmed Ali die Herausgabe der Turkischen Flotte fordern und noöͤthigenfalls Gewalt anwenden, um dies zu erlangen. Ehe wir auf diesen Gegenstand eingehen, sey es uns erlaubt, unser Erstaunen dar⸗ über auszudrücken, daß irgend ein Mitglied des Franzoͤsischen Kabinets es fur gut befunden haben sollte, der Franzoͤsischen Presse die von einer anderen Regierung gemachten Vorschläge mitzutheilen, die, weil sie von der Regierung, an die sie gerichtet waren, nicht angenommen wurden, ein Geheimniß hatten blei⸗ ben sollen. Wir glauben nun, die von England gemachten Vor⸗ schlaͤge haben darin bestanden, die Flotten Frankreichs und Eng— lands sollten nach Alexandrien segeln, um „„durch die besten in ihrer Macht stehenden Mittel““ die Ausiieferung der Tuͤr— kischen Flotte zu bewirken. Das „Journal des Debats“ er—
klärt, daß die Aegypter unvermeidlich Widerstand geleistet haben
wurden. Wir erlauben uns, widersprechen, und sind uͤberzeugt, kühn genug gewesen seyn wurde, um so etwas zu thun.
Die Englische Regierung hat eben so wenig daran gedacht, sich
diesem zu
ohne die Zustimmung und Mitwirkung Frankreichs in ein Pro /
jekt dieser Art einzulassen, als sie es in Betreff der Erledigung
irgend einer Anderen Orientalischen Frage zu ihun Willens ist.
s war der Vorschlag des einen Verbündeten an den andern, und dieser hätte nicht so gleich veroffentlicht werden oder doch, wenn dies geschah, wenigstens nicht solche Furcht vor einem zwei⸗ ten Navarin einflößen sollen, wie das „Journal des Debats“ sie affektirt. Er haͤtte ein anderes Franzoͤsisches Blatt nicht zu dem Ausdruck veranlassen sollen, daß, wenn die Englische Flotte absegle, um die Aegyptische zu zerstoͤren, „„sie erst mit dem Admiral Lalande sich zu messen
alle Thatsachen mitgetheilt oder ein strenges schweigen be— obachtet hätte. Im ersteren Falle mußten das n Debats“ der „Courrier franggis“ und der „Temps“ gewußt haben, daß die abweichende Ansicht der Franzoöͤsischen Regie⸗ rung vollig hinreichend iar, die Britische Regierung zu bewe— gen, ihre Vorschlaͤge uber diesen Gegenstand fallen zu lassen.
Seitdem haben beide Regierungen andere Vorschlaͤge gemacht, Flotte
und England wunscht, daß man die Tuͤrkische oder, die Mannschaft derselben auffordere, zu erklären, in welcher Absicht und in welchen Verhaͤltnissen sie sich bei Mehmed Ali befinde — ob dies freiwillig geschehe, ob sie dort zu bleiben wuünsche, oder, wenn es ihr freigestellt werde, nach Penstantinopel zuruͤckkehren werde; Überdies follten die Tuͤrken in dem Genusse ihrer Freiheit beschuͤtzt werden. Geschieht dies sogleich, so wird es von außerordentlicher Wirkung seyn; ge— schieht es zu spät, so wird die Intrigue es vereiteln. Jeden— falls sind wir nicht geneigt, ein ernstliches Mißvergnuͤgen uͤber die Behutsamkeit der Französischen Regierung zu fuͤhlen oder auszusprechen, da wir sehen, welche Meinung in Frankreich uͤber diesen Gegenstand herrscht; obgleich wir mit Bedauern bemer— ken, wie sehr der Ton und die Argumente der Franzoͤsischen Presse die Tendenz haben, eine Trennung der Inter— essen und des Buͤndnisses beider Laͤnder herbeizuführen. Die Franzoͤsische Regierung scheint zu glauben, und nicht ohne Grund, daß eine gemeinschaftliche Intervention der Franzoͤsischen und der Englischen Flotte zu Altxandrien nicht sowohl zur Be— werkstelligung des untergeordneten Punktes, der Zuruͤckgabe der Flotte, geschehen muͤsse, als vielmehr um eine definitive Ueber— einkunft vorzuschreiben oder zu beguͤnstigen. Gewiß wäre es besser, wenn man es dahin bringen konnte. Soll aber die Flotte, während man vielleicht drei Monate braucht, um die Sy— rische Frage zu reguliren, so lange dem Pascha von Aegypten elassen werden, damit er sie vollends korrumpire? Wenn man Tuͤrkische Capitaine und Admirale, Soldaten und Matrosen daran gewohnt, sich in Alexandrien nach Patronat, Besoldung und Ehren umzusehen, was werden sie sich dann noch um Konstantinopel und dessen Vertheidigung kuͤmmern. Der Plan des „Journal des Débats“, Konstantinopel von Alexandrien aus zu vertheidigen, ist chimärisch, und wenn man, dies zuge— geben, es fuͤr noͤthig erachtet, die Tur kei unabhängig zu machen, so muß man auch Mehmed Ali zur Zuruͤckgabe ihrer Flotte mann Möge man nicht Achmet's Verrath durch seinen Er— olg ein Beispiel fuͤr jeden Tuͤrkischen Befehlshaber werden lassen. Wir glauben ubrigens immer noch, daß Ibrahim dem wirklich oder scheinbaren Befehle Mehmed's gehorcht haben und innerhalb der Graänzen Syriens stehen geblieben seyn wird. Daß Mehmed Ali auch Marasch und Koniah verlange, halten wir nicht fuͤr wahr.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 17. Aug. Folgende vom Avondbode berichtete Thatsache zeugt von der Veränderung, die in den Gesinnungen der Hollaͤnder in Betreff Belgiens vorgegangen, und von ihrem Wunsche, Alles zu vermeiden, was dieses Land verletzen koͤnnte: „In der allgemeinen Versammlung der Ge— sellschaft tot nut van i Algemeen, die am 14ten d. in Amsterdam stattfand, wurde als Preis Aufgabe ein Lesebuch fuͤr die Jugend
vorgeschlagen, welches Skizzen, Charakterzüge und befondere
Vorgänge aus der Belgischen Revolution und dem zehntaͤgigen
Feldzug (so nennen die Hollaͤnder den Feldzug vom August
1831) enthalten soll. Ein Mitglied, Herr Van Oosterbeek, fragte, ob ein solches Werk schon jetzt mit der gehoͤrigen Un— parteilichkeit geschrleben werden koͤnne, und ob es rathsam ware, ein solches Buch in einem Augenblick schreiben zu lassen, wo so eben zwischen Belgien und den Niederlanden Friede ge— schlossen worden. Sofort ward diese Preis Aufgabe von der Versammlung verworfen.“
Dasselbe Blatt will wissen, daß die Regierung mit dem Plan umgehe, einen Kanal von Vliessingen nach Middelburg zu graben, um so die Insel Walcheren mit Zuid, Beverland zu verbinden.
Belgien.
Bruͤssel, 18. Aug. Der Festtag Maria Himmelfahrt wurde hier auf verschiedene Weise in und außer der Kirche ge— feiert. Auf dem Schlosse zu Laeken war großes Diner. n einem der volkreichsten Quartiere der Unterstadt fand eine seit
zwanzig Jahren weggefallene Festlichkeit statt, namlich eine Ca— valcade, die mehrere r und zur Mythologie der Griechen gehörige Ereignisse darstellte und Burch einige hundert Kinder und Frauen auf reich ausgezierten Triumphwagen ausgefuͤhrt
daß die Aegyptische Flotte nicht toll ⸗·
„Journal des
yo wurde; vorauf zog die Musik und eine große Fahne mit der Ueberschrift vive union! Eine ansehnliche Schaar von Neugie— rigen folgte durch die ganze Stadt.
Man kann sich kaum vorstellen, wie groß die Zahl der Bel— gien besuchenden Holländer ist; es braucht nicht gesagt zu wer— den, daß sie uberall willkommen sind.
Aus Ostende schreibt man, daß Herr Thiers mit seiner Gattin und seinen Schwiegeraͤltern, Herrn und Madame Dosne, am 15ten d. daselbst angekommen ist. Madame Thiers, deren
Gesundheit geschwächt scheint, wird hier die Seebaͤder brauchen.. . * Heilbronn, eine Rektifizirung des Neckars von Heilbronn nach
Mannheim, wuͤrde eine Verbindungsstraße zwischen dem Nor— den und Suͤd-Osten herstellen, welche den Donau-⸗Main⸗ Kanal, wo nicht ganz uͤberfluͤssig machte, doch in hohem Grade
Auch der Ex-Minister sieht sehr leidend und gealtert aus.
In Verviers fanden am 15ten d. M Unruhen statt. 300 Arbeiter begaben sich aufs Stadthaus, mit Stocken und andern Werk— zeugen bewaffget, und verlangten, daß der Brodpreis um 20 Centimen herabgesetzt werde. Die Gendarmerie eilte herbei, um
sie zu zerstreuen, es entstand ein Kampf, in welchem die Gen—
darmen den Kuͤrzeren zogen und sich zuruͤckziehen mußten. Naͤ— here Nachrichten uͤber dieses Ereigniß und seine Folgen sind noch nicht eingegangen.
Der Indépendant beantwortet einen Artikel des „Jour⸗ nal des Debats“, worin dies Blatt gesagt hatte, daß die durch
Belgien Frankreich gemachten Mauth Konzessionen unbedeutend 1 r j . schiffbaren Wassers entbehrte, von großem Nutzen seyn werde.
Wollte die Bayerische Regierung fuͤr die Rectifizirung der Do⸗ nau bis Ulm die Hand bieten, so hieße dies eben so viel als zu
seyen, und daß Belgien sich fur die ihm seit der Revolution durch Frankreich geleisteten Dienste wenig dankbar zeige (vergl. Nr. 228 d. St. Zig), auf folgende Weise: „Bei welcher Ge— legenheit hat es Belgien an Dankbarkeit gefehli? Vielleicht als die Legislatur dem beruͤhmten Marschall, der die in Belgien eingeruͤckten Truppen kommandirte, einen Beweis von Natio— nal⸗Dankbarkeit zuerkannte, oder als bei einer neuern Gelegen— heit den Vertheidigern unserer Rechte in den Franzoͤsischen Kam— mern eine Ehren-Medaille uͤberreicht wurde? Nein, Belgien laͤßt es nie an Dankbarkeit fehlen; es vergißt die geleisteten Dienste nicht; doch wird das Andenken, das man an dieselben bewahrt, nie so weit gehen, daß es seiner Unabhaͤngigkeit ent— sagt und sich scheut, gegen Maßregeln zu reklamiren, die es suͤr ungerecht halt; und wenn wichtige Interessen bedroht werden,
; haben so muß es ihm gestattet seyn, sich daruber, selbst mit ein wenig wurde.““ Alle diese Beleidigungen und Herausforderungen waäͤren
vermieden worden, wenn die Franzoͤsische . . entweder tills
Lebhaftigkeit, zu beklagen. Von unserer Seite ist, wir ver— sichern es, nichts gethan worden, um die durch die Ereignisse von 1830 erzeugte politische Alltanz zu brechen. Wir sind eben— falls aus allen unseren Kräften zum Abschluß einer auf den ge— genseitigen Interessen der beiden Lander beruhenden Handels— Allianz behulflich gewesen, und wenn diese Allianz nicht inniger gewesen ist, so liegt die Schuld davon gewiß nicht an uns. Belgien hat die Verbote aufgehoben, durch welche die Tuͤch die Glaswaaren, die chemischen Erzeugnisse Frankreichs mit Pro— hibition belegt wurden; es hat die doppelte Abgabe, welche eber falls ausnahmsweise die Franzoͤsischen Strumpf wirder— Waaren und Porzellane traf, unterdrückt, und die Abgabe von den Sei— den⸗Waaren fast um die Halfte herabgesetzt; es hat die Abgabe von den Branntweinen um ein Drittel und ebenfalls die Ab— gabe von den Weinen, obgleich in einem schwächeren Verhaͤlt— nisse, vermindert. Was hat Frankreich zur Vergeltung dieser wichtigen Modificationen gethan? Es hat uns Detail · Mo disica⸗ tionen bewilliget, die ohne Zweifel einen glaͤcklichen Einfluß auf die Zunahme unseres Absatzes hatten; allein keine radikale Ver— aͤnderung ist in seinem Tarif eingetreten; das Prohibitiv-System wird darin in seiner ganzen Strenge beibehalten; durch die oͤf— fentliche Meinung geschlagen, durch die Thatsachen verworfen, wird es durch die Coaltion der Privat-Interessen allein verthei— diget, und wenn der Augenblick kommt, wo erinst— lich dessen Beibehaltung erörtert werden soll, so man aus politisch- ministeriellen oder selbst aus rein persoͤnlichen Motiven diejenigen sich in Vertheidiger eines jeden Theils des Systems verwandeln, die am kraftvollsten den Grund— satz und das Ganze verwerfen. Zuletzt kommt, und man mußte dies erwarten, der bekannte Vorwurf des literarischen Nach— drucks. Wenn Frankreich von einem aufrichtigen Unwillen ge— gen den Nachdruck beseelt ist, warum giebt es denn nicht das Beispiel, indem es denselben bei sich untersagt? Sollten Wal— ter Scott und Cooper weniger geschuͤtzt seyn, als Paul de Cock oder Herr de Balzac? Soll man nicht Goethe oder Schiller von der Frucht ihrer Gedanken eben so sehr Rechenschaft schul— dig seyn, als den Herren de Lamartine oder Casimir De— lavigne?“ Schweden und Norwegen.
Stockholm, 13. Aug. Der juͤngst aus dem Staatsvienst entlassene Freiherr af Nordin (ein Staatsmann aus Wirsen's Schule) soll sich mit den bekannten Patrioten, Freiherrn An— ckarswaͤrd und Herrn Richert, fuͤr den Antrag am Reichstage um Repraͤsentations-Aenderung vereinbart haben. .
Es soll im Antrage seyn, daß die Deutsche Vost kuͤnftig uͤber Rostock, statt uͤber Greifswald, gehen solle. Man meldet namlich aus Rostock, daß das Schwedische Possschiff „Swens ka Lejonet“, bei Gelegenheit, da es in diesem Sommer Warne⸗ münde besucht, sich uͤber die Beschaffenheit des Fahrwassers un⸗ terrichtet habe. Weiteres scheint jedoch über die Sache noch
nicht beschlossen zu seyn.
Christiania, 12. Aug. Im 9Odelsthinge am 9ten d, kam der bemerkenswerthe Umstand vor, daß, seweit man sich erinnert zum erstenmale, ein bestimmter Antrag geschah, das Hoͤchste Ge⸗ richt unter Anklage vor das Reichs-Gericht zu stellen. Der Antrag fiel zwar durch, jedoch aͤußert der „Constitutionnelle“, daß die oͤffentliche Censur, welcher das Hoͤchste Gericht, sowohl in dem Berichte des Protokoll-Comité des Storthinges, als
jetzt unter der Dis kussion jenes Antrages unterzogen worden, i . ; . . t gier erwartet, dessen Verrichtungen sich indessen auf feierliche glieder desselben, wenn sie die Wahl zwischen einer Anklage Uebergabe seines Beglaubiguns⸗ Schreibens , e,, werden,
indem er von Kassel seine Reise nach anderen Deutschen Höfen
zu gleichem Zwecke fortsetzen wird.
fuͤr die Folge nicht ohne Feucht seyn dürfte, und daß die Mit—
und der schonungslosen Censur, die sie nun erlitten, gehabt haͤt— ten, sicher die erstere vorgezogen haben wuͤrden.
Von der Norwegischen Regierung sind jetzt saͤmmtliche vom Strothinge gefaßte Gesetzbeschlüsse, so wie es der Wunsch Sr. Maj. gewesen, Ihnen zur Sanction uͤbermacht worden. Es befindet sich darunter auch der bereits erwahnte (s. St. 3. Nr. 222) wegen Aufhebung der Verordnung von 1741 wider die s. g Konventikel oder Zusammenkuͤnfte zu abgesondertem Gottes— dienste. Es ist das zweite Mal (diesmal mit 73 gegen 27 Stim— men), daß das Strothing diesen Beschluß faßt, und wurde die Sanction abermals verweigert, und das nächste Stroihing be⸗ harrte auf seinem Beschlusfe, so wurde derselbe eo ißso, auch ohne daß die Koͤnigl. Sanction erforderlich, zum Gesetze. — Der ebenfalls mit uͤbermachte, vom Storthing beschlossene Ent⸗ wurf zum Strafgesetzbuch fand Widerspruch von Seiten des ersten Mitgliedes der hiesigen Regierung (Grafen Wedel⸗-Jarls— berg); man will aber um so weniger an der Koͤniglichen Ge⸗ nehmigung zweifeln, da Se. Maj. oͤfters selbst die Wahrheit eingescharft haben, daß man nichts dabei gewinne, wenn man auf ein Ideal oder absolute Vollkommenheit Anspruch mache.
ten der
man ernstlich dort daran gehen wird,
sieht ; ; einer bloßen Actien⸗Speculation, der es durchaus nicht um die
Eisenbahn zu thun ist, sondern vielmehr nur um einen hohen
ihrer Badereise zuruck wieder hier eingetroffen.
mäßigen Zusammentritt des
der neuen er weichend von der alten Sitte, mit unbedecktem Haupte dem Gottes—
dienste beiwohnen. Nur einige Altglaͤubige hatten sich mit einer klei⸗ nen Muͤtze bedeckt. — In dem Streite uͤber die Verpflichtung der pro⸗ testantischen Geistlichen auf die symbolischen Buͤcher erscheinen immer neue Schriften, theils fuͤr, theils dagegen, bald von Geist— lichen, bald von Laien. dieser Gegenstand vielfach besprochen.
benssachen Grundsätze festzustellen und Aenderungen vorzunehmen.
Deutschlan d.
Nurnberg, 16. Aug. (E. A. 3.) Die Zeitungt⸗Blaͤtter sind in den letzten Tagen voll von Hoffnungen, melche die Ulmer auf die Ankunst des Regensburger Dampsschiffes gruͤn— den. Man glaubt, sicher darauf rechnen zu duͤrfen, der Lauf der Donau von Ulm nach Regensburg werde rektifizirt werden. Allein, unserer Meinung nach, liegt diese Aussicht noch in ziem— licher Ferne. Eine Rektifizirung der Donau von Regensburg nach Um, eine weitere projektirte Eisenbahn von Ulm nach
beeinträchtigte. Schon jetzt klagt man auf dem hiesigen Han⸗
delsplatze, daß der Guͤterzug von Holland in den Suden
und Osten nicht mehr in den Main durch Bayern, son— dern durch Wuͤrttemberg seinen Weg nehme, wodurch eine Menge Speditions ⸗-Geschaäͤfte empfindlich leiden. Man rechnet darauf, daß die durch den Donau-Main⸗Kanal herge⸗ stellte Wasserstraße diesem Zuge wieder die alte Richtung durch Bayern geben, und namentlich fuͤr Nuͤrnberg, das bisher jedes
Gunsten Württembergs dem Donau⸗Main⸗Kanal an das Leben greifen. Wer nun weiß, mit welcher Liebe unser König dem Unternehmen des Kanals zugethan ist, der wird wehl bezwei— feln, daß die Bayerische Regierung sich fruͤher mit einer Recti—
fizirung der obern Donau befassen werde, als bis bereits die neue Wasserstraße durch den Kanal in gutem Zug ist. Man baut gegenwartig an dem Kanalhafen an der Ostseite unsrer Stadt. Die Chaussee nach Ansbach geht auf einem hohen Damm über den Kanal hin. Erfreulich ist es fuͤr Deutschland, daß auch bei diesem Unternehmen Schwierigkeiten uͤberwunden werden, an denen bei den Deutschen noch vor 50 Jahren jedes derartige Unternehmen schon im Entwurfe gescheitert wäre. Zwischen Nuͤrnberg und Fuͤrth geht der Kanal unter der Eisenbahn hinweg; einige hundert Schritte weiter rechts führt ihn eine massive Bruͤcke über den Pegnitzfluß. Die Bauwerke selbst werden alle aus kolossalen Quadern im Style der alten Roͤmischen Bauten aufgeführt; man sieht es dem Werk an, daß unser Koͤnig sich auch in bau— licher Beziehung dadurch ein neues Denkmal setzen wird. — Fuͤr die Ausführung der sogenannten Mord-Gränz-⸗Eisenbahn von Nuͤrnberg uͤber Bamberg nach der Saͤchsischen Graͤnze schwin— en die Hoffnungen immer mehr. Die Bedingungen von Sei— Regierung, besonders in Bezug auf die Entschädigung
71
1 , 2 w, Ra 1H gen,, n der Post, sollen von der Art seyn, daß sie das Unternehmen nen
)? 30 s R eK R j 9 naste Anwe⸗ kaum zur Ausfuhrung komt lassen; auch hat die juͤngste Anwe—
6
senheit unseres Koͤnigs in Nuͤrnberg durchaus keine Heffaung gege— geben, daß diese Bedingungen ermaͤßigt werden wuͤrden; es
soll vor was man in Sachsen thun wird, ob nach Bayern herauszu— bauen. Allem geht hervor, daß, wie das Publikum, so auch die Regierung, durch das Verfahren der Unternehmer mißguͤn— stig fuͤr diese Bahn gestimmt wurde. Diese namlich haben sich, in der Hoffnung, die Actien wuͤrden bedeutend steigen, für meh rere Millionen vorbehalten, Summen, welche sie zum
Theile niewals im Stande gewesen wären, einzuzahlen; ner, die notorisch keine 50,060 Fl. im Vermoͤgen haben, hatten sich fuͤr mehrere 100, 9000 Fl. Actien zugeschrieben. So erhielt die ganze Angelegenheit gleich von vorn herein das Ansehen
erwartet werden,
Allem
1 Wan⸗
Cours der Actien, wobei man diese mit Gewinn losschlagen koͤnnte, ohne sie wirklich einzuzahlen.
Schw. M.) Die Kurfuͤrstin ist von ĩ l Der Gebrauch der Heilquellen in Wiesbaden hat sehr wohlthätig auf Weeder— herstellung ihrer Gesundheit gewirkt, so daß man kaum nech die
Kassel, 13. Aug.
ö. * J . . Folgen des Unfalls, den Ihre Koͤnigl. Hoheit im vortgen Jahre
bemerkt. — Ungeachtet bis zum verfassungs— neuen Landtags im November noch mehrere Monate zu verfließen haben, so hat doch der Minister des Innern, von Hanstein, die Beschleunigung der neuen Ab— geordneten Wahlen im ganzen Lande angelegentlich empfohlen. Man muß es unserer Regierung nachruͤhmen, daß sie durchaus weder irgend eine Einmischung in die Wahlen, noch einen Ein— fluß auf dieselben zu uͤben sucht, sondern Alles bei dem Wahl— geschäͤfte seinen freien Gang gehen laßt. Auf der anderen Seite hoͤrt man auch nichts von Umtrieben der Opposition, um guͤnstige Wahlen fuͤr sich zu erlangen. ; Bei der am Sten stattgefundenen feierlichen Einweihung israelitischen Synagoge sah man die Maͤnner, ab—
in Meiningen erlitt,
Auch in den hiesigen Tageblaͤttern wind Morgen findet eine Art Versammlung zur gemeinsamen Berathung der Sache siatt. Hauptzweck dieser Versammlung ist, bei der Regierung die Zu⸗ sammenberufung einer Synode zu veranlassen, der nach der Ver— fassung allein die Befugniß zusteht, in liturgischen und Glau⸗
*
In kurzem wird hier ein Gesandter des Königs der Bel
Nachrichten von dem Kurfuͤrstlichen Hofe in Baden zufolge, besucht Se. Königl. Hoheit der Kurfürst wie im vorigen Jahre das Bad Gastein in Tyrol, die Gräfin von Reichenbach Lesso— niz aber die Seebaͤder in Scheveningen.
J
BViali en. Turin, 13. Aug. Die Zahl der Bade-Gaͤste zu Aix in Savoyen hat sich in diesem Sommer um 480 Fremde vermehrt, die groͤßtentheils Pariser und Lyoner sind.
Rom, 10. Aug. Der Papst hat den Kardinal Grimaldi auf dessen Ansuchen von dem Amte eines Apostolischen Legaten der Provinz Forli entbunden und dasselbe dem Kardinal Spada uͤbertragen. . .
Am 2. August hielt die Gesellschaft der Arkadier eine Siz⸗ zung zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus. In dieser Sitzung las Kardinal Brignole ein Memoire, worin er zu he⸗ weisen suchte, daß die Ankunft des heiligen Petrus in Rom
schon fuͤr sich allein die Göttlichkeit seiner Sendung zur Ge— nge darthut, sowohl mit Ruͤcksicht auf ihn seiber und das Volk, dem er angehörte, als auch mit Ruͤcksicht auf Rom, wo— hin er sich wendete, um daselbst seinen Apostolischen Sitz zu
gründen. Spanien.
Madrid, 10. Aug. Dem Vernehmen nach, sind die Mi— nister bereits init der Entwersung der Thren,-Rede beschästigt.
Der Franzoͤsische Geschäftsträger, Herr Eugen Pẽrier, welcher bie her die Geschäfte der Gesandtschaft leitete, und in derselben Eigenschaft nach Turin geht, hat den Orden Karl's Ill. erhalten.
Spanische Gränze. Bayonne, 14. Aug. Die in To— losa angekommenen Depeschen Cabrera's beziehen sich auf den ihm ertheilten Befehl, den Arias Tejeiro aus seiner Nähe zu entfernen. Cabrera eiklaͤrt darin, daß er bereits diesem Befehl nachgekommen sey, auch werde er stets die Befehle des Don Carlss erfüllen. Der Oberst Arnao, welcher die Depeschen goerbrachte, ist zum Brigadier ernannt worden. WVeiefe aus Urdax vom 12. August melden, daß die Empoͤ—⸗ rung des fünften Navarresischen Bataillons völlig gescheitert ist. Don Carlos befand sich in Lesaca und war fest enischlossen, die Empörer zu ihrer Pflicht zurückzuführen. Er hatte sich zu dem Zweck mit dem General Elio und dem Brigadier Itzarbe
vereinigt. Aegypten. Franzoͤsische Blätter geben folgendes Schreiben Ibra— Pascha's an Mehmed Ali:
P? ö x 12 „Folgendes legt Dein Diener Dir vor: Ich habe Kenntniß ge—
nommen von den Befehlen meines Wohlthäters, die in dem Schrei
uni enthalten waren, welches ich von Dir durch Herrn
ben vom 14. J e Ab ju anten Sr. Excellenz des Conseils-Dräsidenten und Mi— ir Angelegenheiten in Frankreich, des sehr treff— rschalls Soult, zu empfangen die Ehre hatte. Se. Excellenz ha hatte den Gouverneur von Marasch, Suleiman Pascha,
nta gesandt, der unsere daselbst befindlichen Truppen bela⸗
en Platz einnahm. Wir marschirten am 21. Juni gegen
ps, und es fand eine Schlacht statt. Diese Ereignisse bereits früher mitgetheilt worden; Du wirst Dich ommenen Stellung unterrichtet baben. Den Befehlen äüß hätten wir da bleiben müssen, wo wir uns beim efanden, ohne
inden jenseits Aintab, und ein Theil unserer
s . * 1 ö Pätten wir in dieser
elches bei Ezib liegt.
vorzurücken; allein wir befanden
würden wir durch Mangel an Lebengmst
elbst herbeigeführt haben. So konnte man a ute Adjutant bei uns eintraf, kaum eine mfür jed auftreiben, und wenn wir dort hätten
4 . i l . . * . 9 1 eiben wollen, so würden wir kein Futter für unsere Pferde gehabt ha⸗
se Drt, von dem wir Lebensmittel er
1ot warvierTagemärsche entf .
. * 31 6e. * 8 f laffen wolken, so würden die Lastthiere vier Tage
ze zur Herreise gebraucht haben, ferner ein Tag
faahme der Ladung in Aleppo und ein Tag zum Abladen der— im Lager, fe us
Und die Last- und Zugthiere? Um unser Lager zu verproviantiren, wären
halten konnten, war Ale ⸗ Hätten wirLebensmittel
folglich würden im Ganzen zehn Tage erforderlich 7 r*; . ⸗ w Wir haben weder die
3s S009 Lastthiere erforderlich gewesen, die unmög⸗
Wie ich es Deiner Hoheit bereits in frühe— z Adana zu sagen die Ehre hatte, wenn wir in der enommenen Stellung geblieben wären, so hätte man, da lungen getroffen wurden, um von Kulek her vorzudringen, icht wissen tönnen, ob vorgerückt worden sey oder nicht. Wäre vor⸗ rückt worden, so hätten wir weder zu Fuß noch zu Pferde in jener dringen können. Es blieb uns also nichts übrig, als nach zurtckjugehen; aber es ist unerhört, daß eine siegreiche Armee rückzieht. Uecberdies war Alles um uns her offen, und wir hät—
len uns kaum in Marsch gesetzt, so würden sie mit einem Theil ihrer Truppen über die Gränze gegangen seyn und uns keine Ruhe gelassen n. Man findet Lebensmittel in Marasch und in Biledschig, al ir würden uns dort nicht haben nähren können, ohne Herren
es zu seyn und uns dort aufzuhalten. Als wir uns dort
en, fehlte es uns an nichts. ö Leben, wenn sie sich der Stadt Kulek bemächtigten. Aus diesen Grün— den sohen wir uns gezwungen, uns nach der Seite von Orfa und Marasch hin zu begeben. Diese Aufschlüsse über mein Benehmen „abe ich dem oben genannten Adjutanten mitgetheilt; er ist von Al— em unterrichtet. So ergiebt sich die Nothwendigkeit, die uns ge— zungen bat, unsere Stellung zu verlassen und gerades weges nach Maralch zu marschiren. Ueber das Weitere hat der zu befehlen, dem
, ahne S Recht zusteht.
maren ba rel.
9
. d.
Reäarien werder, 16. Aug. Die Verwaltung des West—
pr eußischen Land-Armen-Fonds und der Besserungs⸗ Anstalt zu Graudenz haben im Jahre 1838 folgende Haupt— Resultate ergeben. Die Einnahme des Land-Armen⸗-Fonds be— tung inklustve eines Bestandes von 2098 Rthlr. 13 Sgr. 5 Pf. aus dem Jahre 1837 31,911 Rtihtr. 12 Sgr. 9 Pf, * und die Ausgabe im Allgemeinen 2759 Rihlr. 2 Sgr. 2 Pf., zur Un— tarhaltung der Westpreußischen Taubstummen in Matlenburg ä Rihlr., zu den Gnaden Gehalten an Westpreußische Pro⸗
e
vinzial-⸗Invaliden 2792 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf, zur Unterhaltung
er Vesstrungs,Anstalt in Graudenz 6470 Rihle, fuͤr das Land; Krankenhaus in Schwetz 35865 Rthlr. 27 Sgr. 19 Pf. und zu
e, n Unterstützungen, so wie zu Kur, Medizin- und RM legungs⸗-Kosten der in den Provinzial-⸗Krankenhaͤusern zu
ar en werder, Danzig, Stargard und in den sonstigen Kommunal⸗
Von hier konnten wir zu ihnen
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„atethen behandelten Personen, welche grundsaͤtzlich dem Land⸗Ar⸗
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n, Berbandeanheimgefalien sind, 11, 125 Rthir. 16 Sgr. 9 Pf, zu, Annen 23084 Rthlr. 3 Pf., mithin sind am Schlusse des Jahres 3827 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. im Bestande geblieben. Ber Fonds hatte jedoch an Einnahme⸗-Resten noch 338 Rthlr. 8 ö 3 Pf. zu erwarten, dagegen an Ausgabe ⸗Resten 1113 . Sgr. 4 Pf. zu leisten. — In der Besserungs⸗-AUnstalt * Graudenz befanden sich am Schlusse des Jahres 1837 88 „Yaltinge, im Jahre 1838 wurden 207 eingeliefert und 216 entlassen, es blieben also Ende 1838 noch 78 der Detinirten 56 Die tägliche Durchschnittszahl belief sich auf 104, naͤm— ch 79 männliche und 25 weiblich Personen, von denen 16 Irbeitsunfahig waren, 50 zum vollen und 20 zum halben Pensum, wie 18 mit Haus Arbeiten beschästigt worden sind. Diese haben ber dient: an baarem Gelde 375 Rihlr. 8 Sgr. 10 Pf, durch Arbeiten fir die Anstalt 205 Rthlr. 5 Sgr. 11 Pf. und durch Gewinn von den and Arbeiten 365 Rthlr. 12 Sgr., zusammen 945 Rthlr. . Sgr. 9 Pf., und es fallen daͤoon auf jeden Arbeiter zum vollen Pensum 18 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf. Fuͤr die Bekoͤstigung, Selleidung und sonstige Kosten betrugen die Ausgaben der An— kalt io Rihlr. S* Sgr. 3 Pf, mithin fuͤr die Person 2 Rihlr. 1 Sgr. 9 Pf Und nach Abrechnung des Ver— dienstes der Arbeitsfaͤhigen, jedoch mit Zuziehung der General— Kosten, die Unterhaltungs-Kosten fur den Häusling in der
971
Anstalt durchschnittlich fuͤr das ganze Jahr 62 Rihlr. 28 Sgt. 11 Pf. und fuͤr jeden Tag 5 Sen, zf⸗ Rih 8 Sgt.
Muͤn ster, 20. Aug. (Westph. M.) Landwi f Das Heu vom ersten Schnitt ist ergiebiger als . stand, und wenn auch bei dem damals eingetretenen Regenwet⸗ ter mit einigem Verluste an der Farbe, doch ziemlich unverdor— ben eingescheuert worden. Die Roggen ⸗Aerndte hatte begon⸗ nen und wird in der Quantität, vorzüglich aber in der Quali— taͤt gelobt. Der Weizen hat unter allen Fruchtarten den voll— kommensten Stand und berechtigt fast überall zu guten Hoff— e. ö Ruͤb⸗ und Rapssamen ist gut eingebracht, der 8 4 faͤllt indeß nur mittelmäßig aus. Alle Sommerfruͤchte n lr gesset⸗ Flachs prangen meistens in seltener Ueppig— eilt d ie Gartenfruͤchte versprechen reichlichen Ertrag, Obst Hauri egg spärlich aus. Die Runkelruͤben für die Zucker— er. 2. haus haben sich, selbst auf sehr sandigen Aeckern un⸗ * 2 und es wird jetzt nicht mehr bezweifelt, daß der . ge leichte Boden bei guter Duͤngung und Behandlung fur
en Bau dieser Frucht gut geeignet sst.
Bonn, 18. Au— t f ĩ f
18. Aug. Gestern traf, von London kommend, auf
der Ruͤckreise nach Weimar Se. Königl. Hoheit der Erbaroß
herzog von Sachsen⸗Weimar mit Gefolge hier ein und über— nachtete im Gasthof „zum Stern“.
Aug. — Aerndte. — Die dies gemeinen gut ausgefallen, in den—
ꝛ Die Raps⸗ ᷓ und die Roggen-A erndte hat begonnen. ttungen erweisen sich jedoch ni
wie fruͤher, iß sie den Er— Die fruͤhere Duͤrre, nig: J Reife und die darauf merklich geschadet haben. Ruck sichtlich der Kartoffeln vird 2 ‚. par sch aden en Kreisen gellagt⸗/ daß viele gar nicht aufgegangen sind, und dei naͤherer Untersuchung sich verschimmelt oder verdorhen ge— funden haben. Die Urfache dieser Erscheinüng i einer mangelhaften oder zu großen Ausschuͤttung der in den Kellern finden. Bei solchen Resultaten sind der Koͤrnerfruͤchte, welche zu Anfange des Monats zu weichen begannen, von neuem gestiegen, und sie durften vor der Hand auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte bleiben, zumal wenn das Ausland seinen Getraide⸗Bedarf aus der eigenen Aerndte nicht decken kann, was namentlich in England der Fall seyn soll. . Gewerbe. Der Betrieb auf den verschie Hüttenwerken war wie immer außerordentlich schwunghaf Fabrication der Eisen- und Stahlwaaren konnte jedoch le ter betrieben werden. — Was die Tuch— imufakiuren
er suͤber Mangel an Beschaͤftigung erd Baumwoll⸗-Zeugen wird seit einiger Zeit nur maͤßig gearbeitet, und die Baumwoll-Spinnereien find ge⸗ noͤthigt, wegen des uͤbermäßig hohen Preises des Urstoffs ihre Arbeit einzuschraͤnken. — Die Seiden Manunf wal im Allgemeinen in lebhaftem Betriebe, ren selbst nur geringe Geschaͤfte gemacht indessen ein guͤnstiges Resultat von den Ve aufen, welche um die jetzige Zeit in Amerika zu beginnen pflegen. — Handel und Schifffahrt waren während Juli lebhaft. Einschließlich von 15 Dampfschiffen sind 280 8 hier angekommen und abgegangen, und haber S8, 943 CEtr. Guͤter ein- und 14,793 Ctr. Guͤter ausgeführt — Die Eisenbahnstrecke von bis Erkrath, in einer Laͤnge von 2300 Ruthen, erfreut sich fortwährend einer großen Frequenz, indem durchschnittlich an jedem Fahrtage bei— nahe 1000 Personen befoͤrdert werden
Trier, 17 Aug. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen, General-⸗Inspecteur und Chef der Artillerie, sind gestern Nachts um halb 12 Uhr hier angekommen und im Ho— tel „zum rothen Hause“ abgestiegen, wo die oberen Mllitair— Behoͤrden Hoͤchstdenselben erwartet hatten.
44 ' noch 9492 T
— 0 2 Achter Bericht des Ritters von Gerstner aus Nord— Amerika. (Fortsetzung.) 3) Bau kosten der Dampfschiffe.
Die Dampfchiffe auf den westlichen Flüssen, deren Bauart auf unseren Flüfssen in Europa mit vielem Vortheil eingeführt werden könnte, werden, wie ich schon oben bemerkte, größtentheils in Louis ville, Cincinnati und Pittsbury gebaut. Gewöhnlich wird der Kör— per (Hull) des Schiffes von eigenen Schiffs-Zimmerlenten (Ship— Corpenterz) gebaut, die Maschine von einer Manufaktur geliefert, und an das Schiff befestigt, worauf dann eigene Schreiner (oine Kajüten bauen, und die übrige Ausstattung besorgen. also dreierlei Klassen Arbeiter erfordert, mit welchen man abgesonderte Verträge macht; doch giebt es noch einzelne Individuen, welche den Bau eines Schiffes sammt der ganzen Ausstattung kontraktimäßig übernehmen. Da die Preise je nach der Festigkeit und Eleganj der Schiffe verschieden sind, so theile ich die Baufossen von einigen Schif— fen mit, welche zu den besten gehören. . 5 Zwischen Cincinnati und Louisville gehen die zwei Dampfböte „Pike“ und „Franklin“, welche die Mail führen; eines hiervon geht täglich stromaufwärts, das andere stromabwärts. Das Dampfboot Franklin ist am Verdecke 183 Fuß lang, seine größte Breite beträgt 25 Fuß; die Tiefe oder eigentlich die Höhe vom Boden bis zum ersten Verdecke (the hole), worein die Güter zu liegen kommen, mißt 61 Fuß. Der Gehalt des Schiffes beträgt 200 Tonnen. Im eberen Verdecke sind 32 Kajütten (tate rooms), jede mit 2 Betten, zusammen also 83 Betten, doch werden noch Betten am Boden des Speifesaales ge⸗ legt, so daß im Nothfalle 150 Personen auf dem Schfffe schlafen on. nen. Das Dampfschiff hat 2 Maschinen, wobet der Dampf mit S0 Pfd. Spannung auf den Quadrat⸗-Zoll wirkt; der Durchmesser der horijontalen Dampfcyplinder ist 28/ Zoll, der Kolbenzug 7 Fuß; der Dampf wird bei „s des Kolbenzuges abgeschnstlen, uns wirkt durch die übrigen 3, durch seine Expansson. Der Durchmesser der 2 Was— serräder ist 28 Fuß, ihre Breite 1 Fuß, die Höhe der Schaufeln 22 Zoll; die Wasserräder machen 28 Umdrehungen in der Minute; die Berbindungsstange der Kurbel mit dem Kolben mißt 23 Fuß. Es sind 0 Kessel von Schmiedeisen, jeder 25 Fuß lang und 45 Zoll im Durchmesser vorhanden; in jedem Kessel find 2 durchgehende Feuer— züge von 18 Zoll Durchmesser.
Im Durchschnitte führt dieses Dampfschiff 123 Passagtere, wo von die Hälfte in den Cabins und die andere Hälfte im unteren Ber—
men also 60,000 Dollars. sem Schiffe während des Baues bedeutende und kostspielige Aenderun⸗
Meilen weit ist hi
8 dede ist; außerdem führt das Schiff im Durchschnitte ⸗ ter. Mit dieser Ladung geht es 6 ZJuß 82 r, , 1836 gebant, und kostete: ahre Der Hull à 25 Dollars pro Tonne zoo Del Die beiden Dampfmaschinen 120090. Die Holzarbeit in den Cabins 1009 Die Drappericen, Spiegel, Betten u. übr. Einrichtung 9009
. — Zusammen 390 000 Doll. Das Schiff gehört, wie bemerkt, zu den solidesten und elegantesien;
andere Dampfschiffe von gleichen Dimensionen kosten gegen 5 — 60006
Dollars weniger.
Unter den Damofschiffen größerer Gattung, welche nur zwischen New⸗ Orleans und Louisville gehen, ist dermalen die „Sultana“ und der „Amhassador“ vom Publikum vorzüglich beliebt; der, Ambassador“ hat 215 Fuß Länge am Deck, und 33 Füß größte Breite. Sein Gehalt beträgt 4350 Tonnen. Der Hull desselben kostete 12000 Dollars, die Maschinen 17,000 Dollars, die Tischlerarbeit und der ganze übrige höchst elegante Bau sammt Einrichtung 31,000 Dollars, zusam⸗ Es muß aber bemerkt werden, daß an die⸗
ßen gemacht wurden, so daß es gegenwärtig nicht über 55,000 Dol lars fosten würde. ; . AUnterrichtete Persenen, welche sich für Dampfschifffahrt vorzüg— ich in tere siren, nehmen an, daß im Durchschnilte ein Vampfschiff auf den östlichen Gewässern A5, 9090 bis 0 0690 Dollars, auf den westlichen Ge⸗ naß grun, n ach einer hierüber speziell gemachten Rechnung im Durchschnitt 25 80 Dollars und auf den nördlichen Seen den Mittelpreis zwischen beiden oder z5, 900 Dollars gefosset habs. Demgemäß kosteren die lin Jahre 1838 im Betriebe gesiandenen Dampfschtffe:
Dollars Dollars A7, 500 163672, 500 23 500 9 017 500 35 000 2, 240,000
351 Schiffe auf den ösilichen Gewässern zu K ö wesilichen ö ; 94 l 800 Da
i mpfschiffe im Mittel zu .. . . . . 34,9560 27,960,906 ö a unn seit Einführung der Dampfschifffahrt 1300 Dampfböte ge⸗ baut würden, so beträgt das ganze Kapital, welches die Amerikaner dieber auf Dampfschifffahrt verwendeten, A5, 435, 000 Dollars. Der bei weiten rößte Fhei . 6, . . fin? Ligwettem größte Theil dieses Kapitals wurde in den letzten fünf Jahren verwendet. S. Kosten des Betriebes der Dampfschiffe— sese hestehen in den Löhnungen des Personale, den Kosten des den Kosten der Verpflegung der Cabtu⸗Passengers und n den Auslagen für Reparaturen. r Nr. A die außerordentliche Steige⸗ che in den letzten Jahren statt hatte, ange— tet erung liegt vorzüglich in der beden nd dem Mangel an brauchba⸗ Steigerung aller Preise in den auf dem „Franklin“ kostet mo⸗
38 Personen en 100 Personen ö 83 ö Zusammen ohne Reparaturen M05 Dell ollaxrs monatlich. Das Schiff macht während 9 M Meilen, zusammen also A, 500
n übrigen 3 Monaten fann es wegen Mangel an braucht werden;
hen und alle nothwendigen Reparaturen vorgen
Hzctragen bei einem neuern Schiffe von dleser Größe
1 ähr Hierzu kommt nun noch der B Das
ing, welcher sehr bedeutend ist.
61Uüiig . fe hler gebaut werden, ist unter dem helzer
*
chsen, daß ein Schiff selten über 6 bis 7 Jahre
ersten Ranges weiden nur vier Jahre ge verkauft; der neue Eigenthümer fährt zwar mit „Jahre, allein diese Fahrten sind nicht mehr gen in uimmt sonach 25pCt. der Baukosten als den. allgemeinen z-Betrag im ersten Jahre an, welches bei dem Schiffe Doll. brträgt; das Schiff hat also am Ende des er— r noch 223590 Doll. Werth. Im zweiten Jahre Abnutzung s⸗Betrag von diesen 223500 2 araturen betragen aber im zweiten Jahre = daß ihr Betrag und jener für allgemeine Ab intzung abermals auf 10,500 Doll. jährlich kommt. So wird dies im itten und vierten Betriebs-Jahre berechnet, worauf das Schiff nur ) Doll. Werth hat, zu welchem es dann verkauft wird. Wir haben songch folgende Auslagen während eines Jahres bei dem Dampfschiffe „Franklin 7 Während 9 Betrtebs⸗Monaten à A500 Doll. . . . . Während der übrigen 3 Monate Gage und Ver gung dem Capitain und den 2 Schreibern, de beibehalten, die übrigen Personen aber
A0, 500 Doll.
3 gert ke * 5 Werthes,
mur bis zu diesem Betrage asseku—
1
Zusammen 54,500 Doll.
n die Auslagen für Verpflegung und
er Passagiere am Bord des Dampfschff⸗
e nl, 144000
c-, r m -= . .
so bleiben für die eigentlichen Fahrten .... 40500 Doll.
Da nun das Schiff während 9 Monaten täglich eine Fahrt von
150 Meilen oder im Ganzen 10500 Meilen zurücklegte, so kostete
jede Meile Reise des Dampfschiffes gerade etnen Dollar.
Dagegen sind die Einnahmen dieses Schlffes im Durchschnitte bei jeder Fahrt:
Bon 62 Ca
63 Deck- Passengers à l
ö —
125 Personen im Durchschnitte pro Reise. Für 25 Tonnen Gilter à 3 Doll., Transport der Mail pro Reise.
218 Doll.
Zusammen 399 Dem. Der Betrag von 4 Dollars fülr den Transport der Mail 150 k er ungemein klein, weil das . die Mail⸗ Hzte wegen ihrer Pünktlichkeit und Sicherheit gewöhnlich vorzieht, Hot cgh, f hi nner 6 Dampfschiffe also den Transport der Mail selbst zu dem allernfedrigsten Preise übernehmen. Bergleich der Frachtkosten auf Dampfschiffen mit
; je nen auf Eisenbahnen.
Vergleicht man die gesammten jährlichen Betriebs Auslagen der Amerllanischen Eisenhahnen mit der Anzahl der Mellen, welche fämmtliche Trains jährlich zurücklegen, so ergiebt sich als Durchschnitts⸗ Resultat, daß die Besörderung eines Eisenbahn⸗Trains eine Englische Meile weit einen Dollar kostet; eben so viel kostet aber, wie wir frül⸗ her gesehen haben, die Reise eines Dampfschiffes von 200 bis 300 Tonnen Gehalt eine Meile weit. Es ist gewiß ein merkwürdiges
es wird aber während dieser Zeit neu
.
ö
—