militairischen Punkte der ganzen Regentschaft; denn es deckt auf der einen Seite die nur zwei Tagemarsche entfernten sogenannten eiser⸗ nen Thore (Biban) und auf der andern beherrscht es das Thal des Iffer, so daß man von hieraus leicht bie Kabplen des Isser und des Dschebel⸗Dschurgüra im Zaume halten kann. Auch ist s nur zwei Tagemärsche von Titteri und Medeah, entfernt. Zur Zeit der Tuͤrkischen Herrschaft wurde daselbst eine kleine Desahung unterhalten, und der unter ihrem Schutze dort resi, dirende Lea hing unmittelbar von Algier ab. Das Fort Hamscha hat ein einziges Thor. Die Festungswer ke sind im alten Styl erbaut, aber ziemlich stark und noch in gutem Zu⸗ stande; sie bestehen aus einer starken Mauer ohne Thärme und Bastionen, an welche die gewoͤlbten Kasernen fur die Besatzung angebaut sind. Graben waren entweder nie vorhanden oder sind seit langer Zeit wieder verschuͤttet. Es sollen sich noch einige schlechte i. S. I830, nachdem die Tuͤrkische Besatzung den Platz ver⸗ lassen hatte, von den Kabylen aus der Umgegend vernagelte Kanonen dort befinden. Seit dieser Zeit hat sich auch wahrscheinlich nie eine ste⸗ hende Besatzung dort befunden. Erst in neuester Zeit hat Ab— del Kader davon Besitz genommen und einige Truppen hinein— gelegt, obgleich durch die neulichen Zusatz-Artikel zu dem Ver— trag an der Tafna Hamscha mit Gebiet zu den Franzoͤsischen Besitzungen geschlagen worden ist. Die beabsichtigte Expedition hat daher den Zweck, davon förmlich Besitz zu nehmen und zugleich die Treue und die Stärke Abdel Kader's auf die Probe zu stellen. Sollte er es wagen, Widerstand zu leisten oder der Expedition Hindernisse in den Weg zu legen, so wuͤrde ein foͤrmlicher Bruch mit ihm die wahrscheinliche Folge davon seyn. Dies ist jedoch um so weniger zu fuͤrchten, da Abdel Kader nach den neuesten Nachrichten unter den ihm ergebenen Stäͤm— men selbst bedeutend an Einfluß verloren haben soll und noch an den Nachwehen der verungluͤckten Unternehmung gegen Ain— Mayds zu leiden hat, welche selbst auf seine Persoͤnlichkeit und sein moralisches Wesen sehr nachtheilig zu wirken scheinen. Ein zwei— ter Versuch gegen Ain⸗Mayds ist bei ihm eine sixe Idee gewor— den, welche ihm kaum Zeit laͤßt, an einen abermaligen Bruch mit Frankreich ernstlich zu denken. Das Einzige, was er thun koͤnnte, um die Franzosen bei ihrem Zuge gegen Hamscha zu beunruhigen, ware, daß er die in dieser Richtung wohnenden Kabylen aufwiegelte, welche die Ebene von Hamscha mit vielem Fleiße bebaut haben. Dem Fort zunaͤchst wohnt der Stamm der Aribs, welcher, in vier Duars getheilt, etwa 1500 Koͤpfe zaͤhlen soll. An eigentliche Gefahren ist daher bei diesem Zuge gar nicht zu denken, zumal da Hamscha nur zwei Tagemaͤrsche von hier entfernt ist und der Weg dahin keine sonderlichen Schwierigkeiten darbietet.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 20. August. Der Marquis von Westminster zeigte an, daß er in der naäͤchsten Session die Versorgung der Hauptstadt mit gesundem Wasser, so wie eine Untersuchung des Zustandes der öffentlichen Abzugs-Kanaͤle in London und der Eisenbahnen beantragen werde. Nachdem Lord Brougham eine Petition eines Herrn Roberts vorgelegt hatte, der ein Verfahren, die todten Körper vor Faͤulniß zu bewahren, erfun— den haben will, bat er um Erlaubniß, dem Premier-Minister einige Fragen in Bezug auf die Orientalischen Angelegenheiten vorlegen zu duͤrfen.
„Wenn es sich“, sagte er, „mit den Resultaten der Feindseligkei— ten zwischen Mehmed Alt und dem Sultan wirklich so verhält, wie berichtet worden ist, so muß ich glauben, daß man nicht so nach drück⸗ liche und aufrichtige Versuche zur Erhaltung des Friedens zwischen Beiden gemacht hat, wie man Euren Herrlichkeiten sagte. Der Friede wurde von der Pforte und nicht von Mehmed Ali gebrochen, und es ist durchaus unbegreiflich, wie man der Pforte den Rath geben fonnte, den Kampf mit Mehmed Ali zu wagen, da sie so schlecht darauf vor⸗ bereitet war. Ich wünschte daher nicht nur zu wissen eb jene Re⸗ sultate richtig find, sondern auch, ob es wahr ist, daß mein edler Freund (Lord Ponsonby) hei der Pforte weniger kräftige Maßregeln zur Verhinderung von Feindseligkeiten ergriffen hat, als er gesollt hätte. Man behauptete immer, daß die Armeen der, bei⸗ den Mächte sich gerade in der umgekehrten Lage befänden, als es der Fall war. Man sagte, die Türfischen Truppen seven vor— trefflich disziplinirt, und es fey fast absolut gewiß, daß sie die Aegyp⸗ tischen schlagen würden. Ich frage daher, ob es wahr ist, daß das Ministerium von unseren Unterhändlern die Nachricht erhalten hatte, daß Alles zum Vortheil der Türken und zum Nachtheil der Aegppter ausfallen werde? Ob die Nachrichten, daß die Türkische Flotte sich Mehmed Ali unterworfen hat, und daß die Türkische Armee von der Aegpptischen geschlagen worden ist, gegründet sind? Ob mein edler Freund noch der Meinung ist, daß zuvor Alles gethan worden, um den Ausbruch der Feindseligkeiten vorzubeugen? Ob BVersuche gemacht worden sind, die Fortsetzung der Feindseligkeiten zu verhindern? Ob und welche Hoffnung man hat, die Macht des Sultans zu erhalten? Endlich ob die erhalienen Berichte über den Zustand der beiderseitigen Armeen von der Art gewesen sind, daß der plötzliche Beginn und Beschluß des Feldzuges die Regierung überrascht hat.“
Lord Melbourne erwiederte hierauf:
„Ich kann nicht leugnen, daß meine Erwartungen in Bezug auf diese Ängelegenheit, nicht in Erfüllung gegangen sind. Welche Um— stände die Feindseligkeiten veranlaßt, oder von welcher Seite diejeni⸗ gen Maßregeln ausgegangen sind, die um Kriege führten, darüber eine Erklärung zu geben, ist nicht meine Sache, auch scheint es mir in der That unnütz, dies zu untersuchen. Die von meinem edlen und gelehrten Freunde erwähnte Riederlage hat ohne Zweifel stattgefun—⸗ den, aber aus den der Regierung zugegangenen Berichten geht hervor, daß der Steg nicht so vollständig gewesen ist, als er anfangs darge⸗ stellt wurde. Es isi ebenfalls wahr, daß die Türkische Flotte von Koustanttnepel geflohen ist und sich dem Pascha von Aegvpten erge⸗ ben hat. Auf die Frage meines edlen und gelehrten Freundes, welche Hoffnungen man hat, die Macht des Sultans aufrecht zu erhalten, erwieder?e ich, daß unsere Hoffnungen, die Macht des Sultans und die Integrität des Türkischen Reiches aufrecht zu erhalten, sich vor züglsch darauf gründen, daß die fünf großen Mächte in dieser Be⸗ ziehung völlig cinig und zu diesem Zwecke gemennschaftlich und auf energische Weise zu handeln entschlossen sind. Was das Benehmen derjenigen betrifft, die Ihre Majestät in jenem Theile der Erde reprä— seniiren, so muß ich erfflären, daß zu solchen Gerüchten, wie sie mei nem edlen und gelehrten Freunde zu Shren gekommen sind, durchaus fein Grund vorhanden ist, daß sie vielmehr ihrerseits redlich Alles gethan haben, um den Feindseligkeiten vorzubeugen, und daß der Re— gierung kein Bericht zugegangen ist, worin ein von dem wirklich ein⸗ getretenen verschiedenes Resultat als wahrscheinlich oder gewiß wäre dargestellt worden.“ . .
Lord Brougham bemerkte, daß diese von dem Premier⸗ Minister gegebene Erklaͤrung in Bezug auf das Benehmen der Repraͤsentanten Ihrer Majestaͤt ihn voͤllig zufriedengestellt, und der Herzog von Wellington sagte, daß die von Lord Broug— ham an den Minister gerichteten Fragen ihn keinesweges uͤber⸗ rascht haͤtten, denn er selbst habe einen Bericht uͤber die Schlacht gelefen, den schoͤnsten Schlacht-⸗Bericht, der ihm jemals zu Ge⸗ sicht gekommen, und der nur den einen Fehler gehabt, daß nicht ein Wort wahr daran gewesen. (Gelächter. ) Lord Brougham . hierauf an, daß er wegen Abwesenheit des Marquis von Salisbury die Bier. Bil erst in der naͤchsten
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Session, dann aber so fruͤh wie möglich, einbringen wolle. Dann ging die Bill wegen Errichtung einer Polizei fuͤr Man— chester durch den Ausschuß; der Herzog von Wellington hatte seine Opposition gegen dieselbe aufgegeben. Mehrere an dere Bills von untergeordnetem Interesse wurden ein Stadium weiter gefordert.
Unterhaus. Sitzung vom 19. August. In der Ein⸗ leitung zu den Resolutisnen uͤber die Fundirung der A Millio— nen Schatzkammerscheine vertheidigte Herr Spring Rice sich gegen die verschiedentlichen Einwendungen, welche Kauf— leute und Financiers gegen die Art und Weise seines Verfah⸗ rens in dieser Angelegenheit erhoben haben. Er rechtfertigte das System der Konkurrenz durch Gebote gegen einen unbe— kannten Preis und versicherte, es sey durchaus nichts an dem Geruͤchte, daß schon vor dem Eingang des Gebots der Bank eine Communication zwischen ihr und der Regierung stattge— funden habe. „Fruͤher“, sagte er, „war es uͤblich, in solchen Faͤllen einen Preis festzusetzen, der alsdann oͤffentlich angezeigt wurde, und zu welchem die Inhaber von Schatzkammerscheinen dieselben gegen Consols auswechseln konnten. Dies gereichte jedoch oft zum großen Vortheil der Kapitalisten und daher zum Nachtheil des Staates, wie z. B. im Jahre 1827, als 3 Mil— lionen Schatzkammerscheine unter so guͤnstigen Bedingun— gen fundirt werden sollten, daß mehr als der sechs— fache Betrag augeboten wurde; denn es ergab sich ein Profit von 2 pt, der fuͤr das Publikum verloren ging. Man zog daher dieses Mal den Licitationsweg vor. Die Bedingun⸗ gen sind bekannt, so wie, daß die Bank 300,000 Pfd., und zwar zum Preise von 91/2 pCt. in zyrec. Consols genommen, während die Regierung mit 90 Pfd. 18 Sh. 2 Pee. (1II0 Pfd. Consols fuͤr 100 Pfd. Schatz kammerscheine) zufrieden war. Das Haus Rothschild wollte freilich nur zu 0 Pfd. 3 Sh. 10 Pee. und die Schottische Handels-Bank nur zu 90 Pfd. 1 Sh. 10 Pee. geben. Nun betrug der Durchschnittspreis der Con— sols fuͤr die 64 letzten Börsentage am 16ten d. 92 Pfd. 4 Sh. 3, Pee. und der Schlußpreis am Sonnabend vor der An⸗ leihe y Pfd. 12 Sh. 6 Pce., folglich gewaͤhrte das Regie— rungs-⸗Maximum noch immer einen Profit vonetwa ? / pCt. uber den Schlußpreis.“ Uebrigens zeigte der Minister an, daß seitdem noch Anerbietungen zum Belauf von etwa 700,000 Pfd. gemacht worden, und daß zu erwarten stehe, der gesammte Be⸗ trag werde in wenigen Tagen gezeichnet seyn. Sir John Rae Reid, der Gouverneur der Bank, bestaͤtigte die Widerlegung des Ge⸗ ruͤchts von fruͤheren Unterhandlungen mit der Bank und äußerte seinen Unwillen uͤber die Beschuldigungen, welche die „Times“ gegen die Bank-Direktoren vorgebracht. „Was diesen Gegen— stand betrifft“, sagte er, „so sind der Kanzler der Schatzkam— mer und ich Leidensgefährten; es giebt nicht zwei Menschen, die schaͤrfer arbeiten und schärfer mitgenommen werden.“ (Ge— laͤchter). Herr Herries fragte, warum eine Maßregel von dieser Wichtigkeit nicht in einer fruͤuͤheren Periode der Session vorgetragen oder wenigstens angekuͤndigt worden sey, zu einer Zeit, wo eine angemessene Anzahl von Mitgliedern gegenwartig gewesen waͤre. Aus der Rede des Kanzlers der Schatzkammer ginge augenscheinlich hervor, daß er schon lange diesen Schritt im Auge gehabt habe, und daher hatte er in der Angabe des Budgets mit angezeigt werden muͤssen. Eine sehr ernsthafte Betrachtung, die sich daran knuͤpfe, sey, daß derselbe eine fort— dauernde dast erzeuge, ohne dieser Last durch eine fortwaͤhrende Vorkeh⸗ rung zu begegnen, ünd dies sey nicht das gewohnliche Verfahren der Finanz⸗Minister bisher gewesen. Die konservative Opposition, fuhr er fort, habe niemals versucht, Allarm zu erregen, und auch er wolle dies nicht in diesem Augenblick, aber das Ver— fahren der Regierung sey ganz dazu geeignet, ihn zu erzeugen. Nichts koͤnne in der That gefährlicher seyn, als die Rechnung so scharf zuzuschneiden, daß keine Ueberschuͤsse der Einnahmen übrig blieben, um unvorhergesehenen Erfordernissen zu begeg⸗ nen. Die jetzige Regierung habe die Ausgaben des Landes bis zur aͤußersten Graͤnze seiner Einkuͤnfte getrieben, und bie Fol⸗ gen einer solchen Politik durften ihrer Sicherheit sehr gefaͤhr— lich werden. Herr Spring Rice aͤußerte in seiner Antwort, daß er sich auf den Zustand des offentlichen Kredits verlasse, der hoͤher als je stehe; auch bezog er sich auf die Anhaͤufung des Vermoͤgens, welches seit 10 und 20 Jahren immer mehr zuge— nommen habe und dem Staatsglaͤubiger eine noch großere Si⸗ cherheit gewaͤhre. Er habe sich wohl gedacht, daß Einige ihn wegen der spaͤten Vorbringung gegenwärtiger Maßregel ta— deln wuͤrden, doch habe er es fuͤr angemessen gehalten, alle von der Regierung beabsichtigten mit Ausgaben verbundenen Maßregeln, z. B. die fuͤr Kanada vorgeschlagene Mehr⸗Ausgabe und die
Herabsetzung des Briefporto erst zur Kunde zu bringen, ehe er
mit einem Plan, die fundirte Schuld zu vermehren, zum Vor- ; „Aber warum“, fragte Sir T,. Fremantle, ihr „Schuldig“ aus, ͤ endeckten Sie uns nicht auf jeden Fall Ihre Absicht, fundiren herichtet worden, zu 18 Monaten Gefaͤngniß verurtheilte. Herr
schein käme.
zu wollen, zu derselben Zeit, als Sie uns mit jenen andern Maßregeln wegen Kanada's und des Briefsporto's bekannt mach— ten? Sie hätten eben so gut Ihren Plan zur öffentlichen Kunde bringen koͤnnen, als Sie Ihr Budget eroͤffneten, oder wenig— stens doch ein paar Tage nachher, anstatt so lange da— mit zu warten. Der oͤffentliche Kredit ist ohne Zweifel auf einen hohen Standpunkt, aber die Handlungsweise der Re— gierung hat eine beklagenswerthe Tendenz, ihn herunterzubrin— gen. Es durfte sich fr uns ziemen, bei Zeiten uns warnen zu lassen und nicht weiter zu gehen in dem Princip, die Ver— pflichtungen zu vermehren, ohne fuͤr die Deckung zu sorgen. Wuͤrde solch' ein System noch ein Jahr länger befolgt, so wurde es noͤthig seyn, in Friedenszeiten eine Huͤlfsquelle in Anspruch zu nehmen, die fuͤr den Fall eines Krieges aufbewahrt bleiben sollte, namlich eine Vermoͤgenssteuer.“ Die beantragten Reso— lutionen wurden sodann ohne Abstimmung angenommen.
Unterhaus. Sitzung vom 20. August. In der Morgensitzung, die um 12 Uhr begann und ziemlich lange dauerte, nahm O'Connell Gelegenheit, sich uͤber eine Mitthei⸗ lung auszusprechen, die am Tage zuvor im Oberhause von dem ersten Lord der Admiralitaͤt gemacht worden war. Dieser hatte namlich erklaͤrt, daß, einem Berichte des Britischen Gesandten in Rio-Janeiro zufolge, am Bord eines von Britischen Kreu— zern genommenen Poriugiesischen Sklavenschiffes Briefe der Rheder an ihre Agenten auf der Afrikanischen Kuͤste gefunden worden seyen, durch welche denselben befohlen wurde, einige Faͤsser vergifteten Wassers oder Weines auf den Verdecken der Sklavenschiffe bereit zu halten, damit die Mannschaft der Eng— lischen Kreuzer, denen die Sklavenschiffe in die Haͤnde fallen moͤchten, daran ihren Tod faͤnden, da man nur auf solche Weise dieser lästigen Feinde los werden koͤnne. O'Connell erklaͤrte es nun fuͤr die Pflicht der Regierung, nicht nur von dem Portugiesi⸗ schen Kabinette zu verlangen, daß es die Urheber dieses diabo— lischen Attentates zur Rechenschaft ziehe, sondern auch darauf
zu sehen, daß die Strafe gegen dieselben unnachsichtlich vollzo⸗ gen werde. Den größten Theil der Morgensitzung nahm dann die Berathung über die Amendements der Lords zur Bill über die Hauptstadts-Polizeigerichte in Anspruch, die angenom⸗ men wurden. In der Abendsitzung, die nur von 5 bis Sie Uhr dauerte, beschäftigte man sich fast ausschließlich mit der Bill wegen Verlängerung des Privilegiums der Bank von Irland. Der hartnaͤckige Widerstand O Connell's gegen dieselbe hatte endlich die Regierung zur Nachgiebigkeit gezwungen, zumal da sich nicht mehr eine hinlängliche 2 von Mitgliedern des Hauses in London besinden, um die Bill mit einer genügenden Majoritaͤt durchzusetzen. Der Kanzler der Schatzkammer zeigte daher an, daß er die eingebrachte Bill nur pro forma durch den Ausschuß bringen wolle, damit die Details derselben zur Publizität gelangten; dann aber wolle er die Bill vorläu— fig fallen lassen und um Erlaubniß nachsuchen, eine andere ein⸗ zuͤbringen, durch welche das Privilegium der Bank nur bis zum 8. Januar naͤchsten Jahres, statt auf vier Jahre, ver— längert werden solle, unter Hinzufuͤgung einiger anderer pro⸗ visorischer Bestimmungen und der Fundirung von 900,000 Pfund Schatzkammer Scheinen, welche sich in der Irlan⸗ dischen Bank befinden. Diese neue Bill brachte denn der Kanzler der Schatzkammer auch am Schlusse der Sitzung ein, und sie wurde zum erstenmale verlesen; vorher jedoch hatte O Connell seine Opposition gegen die fruͤhere Bill auf den Grund der Schädlichkeit des Monopols der Bank von Irland nochmals ausfuͤhrlich vertheidigt.
London, 21. Aug. Man will wissen, daß die Praͤlimi— narien der Vermaͤhlung des Prinzen Albert von Sachsen⸗-Koburg mit der Koͤnigin Victoria jetzt dem Abschlusse nahe seyen. Der Besuch des Koͤnigs der Belgier zu Anfang des naͤchsten Mo— a soll den Zweck haben, die definitiven Anordnungen zu treffen. Es ist wieder ein Mann festgenommen worden, der sich der Königin in den Weg warf und ihr eine Bittschrist uͤber⸗ reichen wollte. Er heißt Heyward, ist ein aus St. Helena ge— buͤrtiger Handwerker und verlangt Unterstuͤtzung, um dahin zuruͤckzukehren.
Der Herzog Ferdinand von Sachsen⸗Koburg, Vater des Koͤnigs von Portugal, ist mit seiner Familie von Lissabon wie— der hier eingetroffen und im Buckingham-Palast abgestiegen.
Der Ingenieur Brunel hat in diesen Tagen dem Lord— Mayor erklaͤrt, jede Gefahr und Schwierigkeit in den Arbeiten des Themse-Tunnels sey jetzt voruͤber, und er hoffe, in einer Woche das jenseitige Ufer zu erreichen.
In den Schotischen Staͤdten, namentlich in Edinburg und Glasgow, hat die Aufforderung des Chartisten-Vereins, einen National⸗Festtag zu feiern, fast gar keinen Anklang gefunden.
Herr O'Connell hat unter dem 15. August ein Schreiben erlassen, worin er die Bewohner von Dublin lobt, daß sie sich den Umtrieben der Chartisten nicht angeschlossen haͤtten.
Bei dem Prozesse gegen den Geistlichen Stephens, einer der wildesten Volksredner zu Chester, war der Gerichtssaal von Neugierigen überfuͤllt. Die Anklage lautete, daß Stephens in einer naͤchtlichen Versammlung von 3000 zum Theil mit Flin⸗ ten bewaffneten Menschen bei Fackellicht, welche am 14. No⸗ vember 1838 tumultuagrisch und ordnungswidrig zu Hyde abge— halten wurde, durch aufruͤhrerische und gesetzwidrige Reden die versammelten Personen zur Empoͤrung anzureizen versucht habe. Der General-Prokurgtör entwarf eine ausführliche Schilde—⸗ rung der Rolle, die Stephens bei jener Versammlung spielte, und bedauerte, daß ein Mann von guter Erziehung, daß ein Geistlicher sich so weit vergessen konnte, zum Aufstande und zur Revolution aufzufordern. Er sey zwar uͤberzeugt, daß Stephens sich gewandt vertheidigen werde; wenn es ihm aber nicht ge— linge, die schwere Anklage gegen ihn zu entkraͤften, so wuͤrde es die Pflicht der Jury seyn, ihr Schuldig uͤber ihn auszu— sprechen. Mehrere Zeugenaussagen wurden hierauf vernommen, worauf eine fuͤnfstuͤndige Vertheidigungsrede des Angeklagten folgte, worin er mit vieler Geschicklichkeit durch eine Menge von Grunden sein Verfahren zu rechtfertigen suchte und be— hauptete, daß er das Volk bloß zur Wahrung und noͤthigenfalls zur Erkaͤmpfung seiner unbestreitbaren Rechte aufgefordert habe. Am Schlusse seiner Rede sorderte er die Jury auf, mit Unbefangenheit uͤber seine Schuld oder Unschuld sich auszusprechen. Donnernder Beifall erscholl von der Zuhörermenge im Saale, dem jedoch die Beamten so— gleich ein Ende machten. Nachdem der General, Prokurator noch einmal fuͤr die Anklage gesprochen und bemerkt hatte, daß alle Ausfluͤchte und Ableugnungen des Angeklagten durch die Zeugenaussagen hinlaͤnglich widerlegt wuͤrden, zog sich die Jury zuruck, und sprach nach einer Berathung von einigen Minuten worauf der Gerichtshof ihn, wie schon
Stephens bat, ihm den Gebrauch von Schreibmaterialien zu gestatten, was das Gericht auch genehmigte, und wurde hier— auf dem Gewahrsam der Beamten uͤbergeben.
In Manchester ist gestern bei einem Manne, Namens Book, eine Quantitaͤt Munition gefunden und weggenommen worden, und zugleich eine in vielen Exemplaren unter die Soldaten ver— theilte Proclamation, in welcher dieselben aufgefordert werden, gemeinschaftliche Sache mit dem Volke zu machen, besonders gegen die Polizei. Die Behörden sind dadurch aufs neue zur Wachsamkeit veranlaßt worden. Die Wegnahme von 5000 Ge— wehren in Chester erweist sich nur als eine provisorische Maß— regel der dortigen Behoͤrden; es wurden jene Waffen namlich nur deshalb bei den Waffen-Fabrikanten in Beschlag genemmen, um sie den Handen der Chartisten zu entziehen, deren heiliger Monat eine folche Vorsichts-Maßregel noͤthig machte.
Die Ankrbleten wegen Konvertirung der Schatz kammer scheine sollen sich gestern auf nicht einmal 100,000 Pfd. belau— fen haben, so daß im Ganzen jetzt erst 1,80, 00 Pfd. der gan⸗ zen Summe von 009,000 Pfd. uͤbernommen waren. Der un—⸗ guͤnstige Stand des Wetters und die dadurch erregten Besorg⸗ niffe wegen der Aerndte sind auf diese Sache nicht ohne Ein⸗ fluß geblieben.
Die Times bemerkt uͤber die Fundirung der Schatzkam— merscheine: „Herr Spring Rice, dem sein beabsichtigter Kon⸗ trakt mit den Großhaͤndlern mißlungen ist, hat nunmehr einen Laden fuͤr seine eigene Rechnung erdffnet, worin er den naͤmli⸗ chen Artikel im Detail verkaufen und sich den Beduͤrfnissen und Wuͤnschen einer jeden Art von Kaͤufern fuͤgen will. Noch am vorigen Donnerstag erklärte er den Herren Rothschild, daß er jedes Anerbieten fuͤr weniger als 500,000 Pfd. ablehnen wurde, und zwei Tage spaͤter besagt ein Anschlagzettel in der Bank daß felbst Subscriptionen von 1000 Pfd. nicht zuruͤckgewiesen werden sollen. Herr Spring Rice hätte diesen Weg nur von Anfang an einschlagen sollen, da er bei der Schatzkammer durch alle Präcedentien sanctionirt wird.“ Dasselbe Blatt meint auch,
daß die Warnungen, welche die Regierung gestern bei der De— batte über diefe Maßregel von Herrn Herries und Sir Tho⸗ mas Fremantle erhaiten habe, ihre Wirkung im Lande nicht verfehlen wurden. an
Gestern gaben die Direktoren der Britischen und Amerika⸗ nischen Schifffahrts⸗ Gesellschaft ihren Freunden an Bord des Dampfschiffs „Königin Victoria“ ein glaͤnzendes Fest, wobei die Gesunbheit der Königin und gleich darauf die des Präst— denten der Vereinigten Staaten ausgebracht wurde, dessen Na— men man einem noch etwas größeren Dampsschiffe als die „Victoria“ beizulegen gedenkt, welches auf dem Stapel liegt.
Der Coutier macht darauf aufmerksam, daß der von Eng— land abgewiesene Persische Gesandte, Hussein Chan, durch die außerordentliche Artigkeit getroͤstet worden sey, die man ihm am Französischen Hofe erzeigt habe. Sollte hierunter“, meint dies Blatt, „eine täefere Bedeutung liegen? Derselbe Gesandte hat sich in England mit den Tories viel zu schaffen gemacht und ihnen allerlei Material an die Hand gegeben, um Lord Pal— merston in der nächsten Session anzugreifen.“
In Lissabon hieß es, den letzten Nachrichten zufolge, daß in kurzem wohl nene Unterhandlungen in Betreff der Ausfuͤh⸗ rung des mit England abgeschlossenen Traktats zur Unterdruͤk—⸗ kung des Sklavenhandels in London wuͤrden eröffnet werden, und man hoffte, daß diese Frage dann endlich zu beiderseitiger Zufriedenheit erledigt werden wurde. Der Traktat, welchen Portugal mit Spanien wegen freier Beschiffung des Douro abschließen will, ist bis zur naͤchsten Session der Cortes ausge— etzt worden. ; ö. Zu Portsmouth sind Nachrichten aus Halifax vom 2ten d. eingegangen. In Kanada herrschte tiefe Ruhe, und die Leute waren des Burgerkrieges so überdrüuͤssig, daß im Winter schwer— lich ein Ausbruch erfolgen duͤrfte. ;
Nieder ande.
Aus dem Haag, 21. Aug. (Amst. Handelsbl.) In diesen Tagen ist Herr Sevenhoven, Rath von Indien, hier an— gekommen. Es verdient bemerkt zu werden, daß sich jetzt drei Raͤthe von Indien hier in Holland befinden, Herr van Seven— hoven, Herr J. C, Reynst und der General⸗-Major Nahuys van Burgst. Das. Eintreffen dieser drei Räthe gewinnt um so mehr an Wichtigkeit, als man dasselbe in Zusammenhang bringt mit den vielfachen Beschwerden, zu denen die gegen waͤrtige In⸗ dische Haupt⸗Verwaltung Anlaß zu geben scheint. 3
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r nn fe . 3. Konig hat die Schreiben empfangen, durch welche der S Ab i n,, ultan Abdul Medschid den fizirt. . Der Baron de T'Serklaes, außerordentlicher Gesandt
‚ Kö , 9 5 ; er bei mehreren Deutschen Bundesstaaten, ist am 9. d. von Sr Durchlaucht dem Fürsten von Lippe Detmold im Schĩoß Schlieber, und an 12. d. von Sr. Durchlaucht dem Fuͤrsten von Waldeck im Schloß Pyrmont, wie man berichtet, auf die schmeichelhafteste Weise empfangen worden. ö . ö Am Montag ist hier mit Depeschen fuͤr die Regierung der Baron Gustav Van Zuylen van Nyevelt aus London ange— kommen; an demselben Tage traf auch der Baron Van Zandt, Oberst in der Englischen Armee, hier ein, der eine Mission an den Koͤnig von Hannover hat. . a Dut ns de Eistgn es der als der kuͤnftige Gesandte Be giens im Haag bezeichnet worden ist, wird, wie es heißt, morgen sein Schloß verlassen, um sich in diese Hauptstadt zu begeben, wo er bei dem Koͤnig der Niederlande eine Audienz haben wird. Von dem Resultat dieses Besuchs wird die An nahme sener Gesandtschaft von Seiten des Herrn Duͤbuͤs ab— haͤngen: sobald der Koͤnig der Niederlande, der die größte Achtung für ihn hegt, erklaͤrt, daß es ihm angenehm seyn wuͤrde, ihn Belgien vertreten zu sehen, so wird Herr Duͤbus kein Bedenken tragen, diesen Dienst seinem Lande zu leisten.
eber den Echifffahrtszoll von Terneuzen (s. 8. gestr. Blatt
k . man im Messager de Gand Folgendes: „Die Hollandischen Behorden verlangen, den Instructionen gemaͤß,
er Der
die sie aus dem Haag bekommen zu haben behaupten außer den Tonnengeld von 1 Fl. 50 Cents, das die Schiffe, die auf dem Fanal von Terneuzen ins Meer gehen oder vom Meer Iemmen, sahlen. muͤssen, noch die Schifffahrtszölle, die durch den Tan von 1830 festgesetzt sind. Nun betragen aber diese Zoͤlle nicht L Bi. 38 Ez, sondern 54 C. pro Tonne hin und zuruck, was E giebt. Jedenfalls sind die Forderungen Hollands ser Beziehung durchgus nicht gegruͤndet; sie 6 offenbar em . Artikel des Vertrages vom 19. April nd besonders der Auslegung zuwider, welche die Konferen f das Ans 19 No 9rypn h . des Herrn Van de Weyer diesem Artikel .
w ö Im „Ami de lOrdre“ von
ick mn m nn, D ed s zusammen 2 Fl. 4
ollands 1 * Hollands in dieser .
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Namur liest man: „Aus ; 8 r 5 guter . n,, ü daß der Abbe Laurent, . zu 3 ö jetzt Pfarrer zu Gymmenich, Kanton Aubel, Dis g . le, zum apostolischen Vikar fuͤr die Hansestaͤdte ernannt zorden sey und seine Refidenz zu Hamburg haben wird.“
ö. wir,
, . .
„ ünchen, 21. Aug. (Allg. 3) Die Probefahrten a
,, Augsburger Eisenbahn werden, 3. * schon . , n üthend u ente, vor der Hand noch nicht statthaben. de , eine Kommisston von Sachverstaͤndigen von hier ab, . 696. Lie, ganze Bahnstrecke pruͤfend zu untersuchen hat, . . Ausspruche dieser Kommission wird es dann ab Maßregel der enn in n,, . . 26 ö , 9 * reis-Regierung verdient unstreitig allen , . theimer Rath von Klenze ist gestern Abend gesund ö 9) zurückgekehrt. — In verwichener Nacht sind mehrere
tere durch unsere Stadt passirt.
Stuttgart 21 Aug Gk, 8 3 2 . =. sin Welz! gart, 21. Aug. Ihre Königl. Hoheit die Prinze ,,, eke ßen nebst 966 kam gestern 9 ö. ͤ den hier an und nahm ihr Absteigequartier Gasthof zum Konig von Wuͤrttemberg. ? e,,
Nassau, 23. A Her ae chung Me ug. Das Verordnungs⸗Blatt des an e ee: äsau vom 22. August enthalt nachstehende Be . Landesherrliches Edikt. „Wi ö. ; r kt. „Wir Adolph, von Gottes Gna— n en n , , n Nassan ꝛ. ꝛc. fügen hiermit zu wössen: n an n , n ichen Borsehung gefallen, Unseres geliebten Herrn Va— Eeben * 1 den souverainen Herzog Wilhelm, gestern aus diesem 5 n. und Wir haben nach den Gesetzen Unseres Hauses unamse! ,,. Unseres Herjogthums die bisher von Ünseres n Hott ruhenden Herru Vaters Gnaden geführte Regie
Baters und seine eigene Thronbesteigung noti⸗
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Unterthanen eröffnen, versehen Wir Uns 5 si l . zu dense ; Uns und Unserem Hause geleisteten . — 43 die Treue, Liebe und Anhänglichkeit beweisen werden, mit welchen sie — 1 nunmehr in Goit ruhenden Herrn Vater zugethan waren ir aber werden Uns bestreben, so weit es an Unz ist, mit Anstren⸗ ung aller Unserer Kräfte das Wohl Unseres Landes zu befördern, essen Verfassung zu handhaben und die auf Uns übergegangenen Re⸗ n Yen zien auszuüben. Gegeben Bieberich, — 1 8 8 — Gra c Kilb ere. 3) Aboinb, Herta in Raffau, vn. 2 Beneral⸗Befehl. „Bieberich, 21. August 1839 ü ie ne wird hiermit bekannt — daß , — , geen bat, Unseres geliebten Herrn Vaters Gnaden, den — 1. N26 9 Nassau, aus diesem Leben abzurufen, und Wir . 9 Gesetzen Unseres Hauses und der Verfassung Unseres . ! gierung des Landes angetreten haben. Wegen . em zestrigen erfolgten Hintritts Unseres Herren Vaters ; . wegen Anlegung einer halbsährigen Trauer für Unf sämmtliches Militair R die 2 . r Rachstehendes verordnet: 1) die Fahnen der Re⸗ n,. * mit schwarzem Flor behängt; 2) Porte-Epees und . arg ef it ann Scherpen und Fangschnüre der Offiziere, e,, f mit schwarzem Flor umzogen; 3) das ganze Ofsi— ler⸗Corps trägt während dieser Zeit einen Flor am r s. Dienstbriefe werden schwarz gessegelt ‚? Für a, . Abschrift: Wegen tödtlichen Hintrfits des TDurchlauchtlas Herzogs , Wilhelm, souverainen Herzogs zu , n ,. . ein halbes Jahr eine allgemeine Landestrauer veranstaltet wor⸗ sechs Wochen, vom 20sten d. M. an p 2 Uhr auf die übliche Weise 72 wie el
Adolph,
— — Frankfurt a. M., 23. Aug. Se. Koni ĩ
=. N., 23. Aug. Königl. Hoheit
. 26 August von Preußen, Geng al, Inspet u gund W. er Artillerie, ist gestern unter dem Namen eines Grafen von
Hof“ abgestiegen. Gestern emp toͤnigl. Hohei
) stiegen. — pfing Se. Koͤnigl. Hoheit noch
. k . . hiesigen Königl. ren g n * dilitair⸗Staatsdiener und . ies.
. .. geruhte, heute dieselben zur
verlassen.
von Schoͤler,
schoben hatte seine Abreise nach dem
schen Gesandten bei dem Ehren, chem auch die beiden regierenden Bu ĩ ĩ irgermeister fer e . beiwohnten. Der ; . andte war, wie aus Obigem hervorgeht hi ĩ ; ver e Diner zu erscheinen, ; ö. ,,
Deutschen Bunde, Herrn Lebeau, zu
Sitzung der Bundes-Versammlung wi ff g wieder nach dem R abgereist und also heute hier nicht anwesend. ch heingau . 3 besteht, inem Gesandtschafts e,. Attache s. hafts-Secretair und zwei Durchlaucht hat auch hier vielfaches Ded
hohe Leiche ird ah czein ga e,. edauern erregt. BVieberich hier barchr i ere, ch morgen auf dem Wege nach
mes von Rothschild, wird in den naͤchsten Tagen auch hier erwartet. Die Baͤder, . 9. Taunus baͤder werden setzt von den Fremden stark verlassen. Durch die einge⸗ tretene Landestrauer tritt ohnedies jetzt eine große Stille da— selbst ein, allein die Witterung ist auch so unfreundlich, daß viele auf eine beabsichtigte Nachkur verzichten muͤssen, dagegen wird es in unserer Stadt jetzt taͤglich lebhafter. Die Gasthöfe koͤnnen die Menge der Fremden nicht alle fassen und viele Pri— vatwohnungen sind schon von den Meßfremden besetzt. Die Meßgeschaͤfte nehmen nächsten Mittwoch ihren Anfang und zwar unter eben nicht sehr guͤnstigen Auspizien. . Beriot und Thalberg haben unsere Stadt nicht beruͤhrt , ö. . rheinabwaͤrts gegangen. Thal⸗ erg hat versprochen, im naͤchsten Fruͤhjahre auf der Reise n Wien unsere Stadt zu . .
hier in den letzten Tagen und noch sind. Die uͤbrigen Fonds, halten sich fest.
heute wesentlich gewichen namentlich die Oesterreichischen,
.
d es err Wien, 21. Aug. (Oest. Beob.) Der Fuͤrst von Met— ternich ist am Montag den 12ten d. M. von einem rheuma— tisch-katarrhalischen Fieber befallen worden. Die Krankheit nahm ihren regelmaͤßigen Verlauf. Der vollkommen fieber freie Zustand des Fuͤrsten am achten Tage und die geringe Fieber Aufregung beim Beginn des neunten Tages bezeugen auf das
erfreulichste die Abnahme der Krankheit und den baldigen Ein,
tritt der Rekonvalescenz.
Ofen, 10. Aug. Zu Velkenye, im Goͤmoͤrer Komitat ö oͤmöͤrer Komitat ,. am 29sten v. M. um 11 Uhr fruͤh ein geistesz err arte er
eigenen Hauses an, und weil die Einwohner, auf ihren F . mit der Aerndte beschaͤftigt, nicht etre ʒur r . ö. ten, um zu loͤschen, so verbreitete sich das verheerende Element ungehindert mit der groͤßten Schnelligkeit, so daß in einer hal⸗ ben Stunde uͤber 70 Haͤuser, 90 Stallungen und 40 Scheunen sammt Kirche und Schulhaus gleich einem Feuermeer bedeckt waren, und jetzt außer zusammenstuͤrzenden Mauern nur noch ein Huͤterhaus den Ort, wo Velkenye gestanden, zeigt. Außer dem Geistesirren, welcher das Ungluͤck verursacht hat, verbrann— ten noch 2 Fjaͤhrige Kinder. Mehr als 500 Menschen sind ohne Obdach, Lebensmittel und Kleidung.
tali
seil des Kollegiums de propaganda side ein Sendschrei i
das in den ane del ee n vollstandig , , sem Schreiben zufolge, wohnen in Algier gegenwaͤrtig 10,000 Katholiken, ungerechnet die Truppen der Garnison. Die ganze Oecupations/ Armer belaͤuft sich auf ungefahr 50,0090 Manu groͤßtentheils katholischen Glaubens. In Algier und seinen Umgebungen fehlt es noch sehr an Gotteshaͤusern, wie auch an Geistlichen. Bugia, eine kleine, aus Truͤmmern der Roͤmischen, Arabischen, Spanischen und Genuesischen Herrschaft zu⸗ sammengebaute und in einer uͤppig fruchtbaren Gegend be—
rung angetreten. Indem Wir dieses Ereigniß Unseren Dienern und
legene Stadt, welche zu den neuesten Franzoͤsischen Besitzungen gehort, hat vielleicht vor allen ubrigen Ji, . der .
am Oberarm; A) alle Herzog zu Nassan. der Ge⸗neral-Kommandant von Prern.“ .
Das Trauergeläute wird in allen Gemeinden des Herzogthums
Mittags bis 1 Uhr ) Wiesbaden, den 21. August 1835. 3 x 8 9. . oem 1. Augu 839. Herzogliches Staats⸗Ministertum. Graf von Walderdorff. er,.
Mansfeld hier eingetroffen und im Gasthaus zum „Russischen
Morgen werden Hoͤchstdieselben u er Hoͤch l nsere Stadt er Köoͤnigl. Preußische Bundestags ⸗Gesandte, Herr Niederrhein ver⸗
Heute gab der Bundes- Praͤsidial⸗Ges. 2 5 9 ndes Gesandte, Herr Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen, uͤblicherweise dem neuen Koͤnigl. 2
ein großes diplomatisches Diner in Galla⸗Uniform, wel ⸗ Koͤnigl. Preußische Bundestags⸗Ge⸗
z und der Königl. Niederländische Bundes tags⸗Gesandte, Herr Graf von Gruͤnne, k nach 3a
⸗ Die hiesige Kö ⸗ außer dem Gesandten, aus Gesandtschafts⸗
Die Nachricht von dem Tode des Herzogs von Nassau Die
Der Baron Salomon von Rothschi ᷓ s 2 2 zild, Chef des Wiener Hauses,ů verweilt noch hier; der Chef des . 1 . von Kissingen
Von dem Boͤrsengeschaͤfte ist namentlich zu 5 die r . e jentlich zu melden, daß die Hollaͤndischen Fonds, durch den Impuls der Anisterbamer Boͤrse,
andmann, der allein zu Hause geblieben, das Strohdach seines
Rom, 14. Aug. Der Bischof von Algier hat an das Central⸗Con⸗
schaft die Wohlthaten einer christlichen Colonisati ĩ Während der Belagerung wurden 1266 i sorgfältig ausgemalte Hütte, die noch vor kurzem als Theater diente, ist jetzt in eine christliche Kapelle verwandelt. Der Bi— schof hat in dieser Stadt fuͤr die Soldaten der Europaͤischen Garnison und fuͤr die Kinder einen Geistlichen placirt, der zu— gleich das Amt eines Schullehrers verwaltet. Die junge Ko⸗— lonie Philippeville an der Bai von Stora (dem Numidischen Golfe), welche uͤber die Truͤmmern von Russicada emporblüht, zaͤhlt bereits gegen 1000 wackere und thaͤtige Kolonisten, die bis jetzt unter Zelten wohnen. Der Bischof gedenkt daselbst eine Barracke aus Brettern errichten zu lassen und sie als proviso—⸗ rische Kirche einzuweihen.
Spanien.
urd Spanische Gränze. Bayonne, 18. Aug. Briefe aus rdax vom 16 ten melden, daß die zwei Compagnieen vom 3ten . zwei Compagnieen vom 12ten Navarresischen Bataillon, *. . besetzt hatten, diesen Platz wieder geräumt haben, 4 ann, vom 11Iten Navarresischen Bataillon, die e. 9 des Don Sarlos (oder Maroto's) treu geblieben, Ca. . Elite-Compagnieen gegen sie anruͤckten. * se . wurden von dem Obersten Aldare befehligt. ei 2 Insurgenten⸗Compagnieen zogen sich nach Vera zurmsck. k ihnen gegen das Fort von Landibar unternommener (angriff war durch die Festigkeit des Gouverneurs Irribaren ge— ,, Elio soll morgen mit 5 Bataillonen und 2 Artillerie⸗ tuͤcken die zu Vera konzentrirten Infurgenten angreifen, wo— fern sie sich nicht in Guͤte unterwerfen. Man hofft, daß es noch möglich seyn werde, Blutvergießen zu verhüten. Die Ehri— 6 . sich während aller dieser Vorfalls noch nicht von . 2 telle gerührt; sie scheinen warten zu wollen, bis die Zwie⸗ ö. ht noch großere Fortschritte in den eihen der Karlistischen ern en gemacht habe. Don Carlos war am 16. zu San⸗ steban. Er hat uͤber die ihm treu gebliebenen Bataillone im
Ulzama⸗Thal Heerschau gehalten. ö F ür
Die Leipziger Zeitung enthalt ein Privatschreiben aus . stantinopel vom 7. August, en,, ,, im BDiderspruch mit den Versicherungen Franzoͤsischer Blatter be—⸗ richtet „Die Botschafter von England und Frankreich haben tinige Tage nach Abgang des Herrn von St. Anselm und Sa rim Efendi den Admiralen der vereinigten Franzoͤsischen und Englischen Flotte, welche bei Tenedos weitere Befehle erwarte⸗ ten, die Order ertheilt, sich nach Alexandrien zu begeben und im Falle die Tuͤrkische Flotte nicht schon vor ihrer Ankunft vom Vice⸗Koͤnig von Aegypten zuruͤckgegeben ist, sie mit Gewalt ab⸗ zuholen. Sarim Efendi nahm namlich die offene Ordre des Sultans an Mehmed Ali mit, die Tuͤrkische Flotte unverzüͤg⸗ lich nach Konstantinopel zuruͤckzuschicken. Beide Admirale se⸗ geln in Folge dieses Auftrages mit sechs Brandern nach der Kuͤste von Aegypten ab. Sollte Mehmed Ali Widerstand leisten, so werden beide vereinigte Flotten gemeinschaftlich ope⸗ riren. Somit beginnt bereits jetzt die bewaffnete Europaͤische
Intervention.“ ö
Königsberg, 23. Aug. Die Weichsel ist bei Thor ‚. . Aug. i Thorn am 15. und 16. August um 6 Fuß, bei Dirschau am . Augu st innerhalb 24 Stunden um 6 Fuß 5 Zoll gestiegen. Bei Za⸗ . (in der Naͤhe von Warschau) war am 12. August der , . 23 ö, hoffte in Thorn und Dir— . as Steigen der Weichsel nicht weiter b n ohne Nachtheil erfolgen wuͤrde. ᷣ .
Inster burg, 19. August. — Pferderennen. — Am heutigen Tage ward zum erstenmale die fuͤr die Provinz Lit⸗ thauen — das Centrüm der Preußischen Pferdezucht — Durch
das Direktorium des Vereins fuͤr Pferderennen und Thiersch au in Preußen mit Bewilligung der hohen Staatsbehörden gestif⸗ tete Rennbahn eroͤffnet. Der hiesige am Pregelthal belegene / Exerzierplatz des 1. Dragoner⸗Regiments und die daran stoßende feste Pregelwiese gewaͤhrten zu diesem Zweck ein Terrain, wel⸗ nichts zu wuͤnschen uͤbrig ließ. Um halb 3 Uhr Nachmittags begannen die Rennen wie folgt: 1) Subscriptions-Ren— nen. Pferde aller Lander. 806 Ruthen auf freier Bahn. Doppelter Sieg. 4 Dukaten Einsatz. Sieger war des Herrn Majors von Auerswald-Faulen br. H., Jerth; der Preis * der Einsaͤtze und das Ehrengeschenk der Ein— wohner Insterburgs, eine geschmackvolle silberne und ver⸗— goldete Schale mit hippologischen Emblemen, das zweite Pferd der Einsätze⸗ IJ. Subscriptions⸗-Rennen. Rennen auf freier Bahn. M Meile. Doppelter Sieg. Vollblut ausgeschlossen. Pferde jedes Alters und Landes. 2 Frd'or Einsatz. Sieger des Herrn von Keudell-Gilgudischken F. H. Fra Diavolo. III. Subscriptions⸗Rennen. Saämmtliche Offiziziere des Dragoner— Regiments 28 an der Zahl. Die große Anzahl der Konkur— renten machte es nothwendig, daß in zwei Gliedern abgeritten wurde. Der Herr Major von Gerhard auf der (Tra— kehner) Fuchsstute Juno siegte und erhielt eine Jagd— peitsche mit silbernem Knopf. 17. Subscriptions- Rennen. 6, Meile auf freier Bahn. 3 Dukaten Einsatz Pferde aller Lander, Fehler und Gewicht unberüͤcksichtigt. Herren reiten. Der Sieger, des Herrn von Schoͤn-Kleinhof-Tapiau brauner Hengst Herod erhielt die Einsäͤtze. V. Trab⸗Rennen. 250 Ru— then in 2 Minuten, ohne einen Galloppsprung zu machen. Preis ein kleines Andenken von der Stadt Insterburg. Sie⸗ ger des Herrn Simpsonis Schimmelmallach. I. Subserip⸗ tions- Rennen. Jagd Rennen. * Meile. Herren reiten. Einsatz 2 Frdior. Fuͤr die Einsaͤtze erhielt der Sieger, Herrn Majors von Auerswald Faulan brauner Hengst Jerth, ein Andenken.
Aachen, 19. Aug. Bei der großen Ausdehnung, welche in neuerer Zeit der Schleichhandel an der Hollaͤndischen und Belgischen Graͤnze erlangt hat, ist es nothwendig geworden, die zur Unterdruͤckung desselben bestehenden Anordnungen auch durch polizeiliche Mitwirkung zu unterstuͤtzen, Zu diesem Zwecke sind mit Allerhoͤchster n dn in den bedrohtesten Graͤnz⸗ kreisen der Regierungsbezirke Duͤsseldorf und Aachen Landpoli⸗ zei⸗Kommissariate eingerichtet worden, deren Bestimmung es ist, gegen die gewerblichen Schleichhändler jener Gegenden diejenigen Maßregeln in Ausfuͤhrung zu bringen, welche durch das Regulativ vom 12. Januar d. J. vorgeschrieben worden sind. .
Aachen, 22. Aug. (Aach. 3) Da Se. Majestäͤt der Koͤnig dem Gesellschafts-Vertrage aber die Bildung des Ver—