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und Juan Fernandez belegenen Inselgruppe s ladung des Heren von Villeneuve hatte der Kommandant de Station in der Südsee, der Linienschiffs- Capitain Cecille, es uber sich genommen, nähere Erkundigungen üöer diele : einzuzichen und ihre Lage festzustellen. Hern Eecill hät jet dem Meinisterium angezeigt, daß seine Nachsorsch ungen, die 17 Tage gedauert haben, unfruchtbar gewesen sind, und die ungebliche Entdeckung wahrscheinlich auf einer Lustspiegelnng deruht, die in diesen Gewaͤssern haͤufig staitsindet. ö
Wan schreibt aus Bavonne vom 19ten: „Eine große Lebhastigkeit herrschte in diesem Augenblicke in unserer Stadt Der Unter Präfekt und der Spanische Konsul haben sich mit den Gendarmen nach der Graänze begeben.
Man erwartet dort die Ankunft der Ustra-⸗Karlistischen Insurgenten, gegen welche Me roto eine starke Division marschiren läßt.“
Man meldet aus St. Garonne): . indem sie die Truppen der Königin verfolgten, ⸗ diesseltige Gebiet berüht. Hier hat sich zwischen den Karlisten un den Christinos, den Franzoͤsischen Zellbeamten, Forstbeamten und einigen Einwohnern dieser Kommune ein Kampf entsponnen, der eine halbe Stunde dauerte. Mehr als zweihundert Flintenschüͤsse wurden gewechselt. Ein Soldat der Königin wurde am Bein verwun— det und nach Salau gebracht. Die uͤbrigen Christinos, so wie die Karlisten, kehrten auf das Spanische Gebiet zuruͤck.“
Genauen Angaben zufolge, sind vom 1. Januar d. J. bis jetzt von Frankreich nach Afrika 8035 Militairs und 1496 Ko— lonisten, und von Afrika nach Frankreich 5555 Militairs, 144 Seeleute und 95 Verurtheilte uͤbergefüuͤhet worden.
Großbritanien und Irland. Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 22. Aug. Lord Lyndhurst bat um die Erlauh— niß, eine Frage in Betreff des an der Arabischen Kuͤste gelege—
nen Forts Aden an den Premier⸗Minister richten zu durfen „Dies Fort“, sagte er, „ist von Königlich Britischen Truppen die sich zu diesem Zweck von Bombay dorthin begaben, mit Sturm genommen worden. Der edle Viscount hat bei einer früheren Gelegenheit erklart, es sey zwischen dem Sultan und der Ostindischen Compagnie ein Traktat wegen Abtretung dieses Forts geschlossen und eine gewisse Geldsumme dafuͤr gezahlt, je— doch, wegen Nichterfüllung des Traktats, eine Truppenmasse von Bombay abgeschickt worden, um das Fort in Besitz zu neh— men. Ich mochte nun wissen, ob der Vorlegung jenes Trakta— tes etwas entgegensteht.“ Lord Melbourne hatte gegen diese Vorlegung nichts einzuwenden. Dann ging die Bill über die Boltoner Polizei durch den Ausschuß, und uͤber die Manchester— Polizei⸗Bill wurde der Bericht eingebracht.
August. Die neue
Unterhaus. Sitzung vom 21.
Bill wegen des Privilegiums der Bank von Jland, wodurch dasselbe vorlaufig bloß bis zum 1. Januar 1840 stattt bis 1842 verlaͤngert wird, erhielt an diesem Abend ohne alle Opposition die zweite Lesung. Sonst kam nichts von Bedeutung vor.
Unterhaus. Sitzung vom 22. August. Lord Pal— merston legte dem Hause Papiere vor, welche sich auf eine Con— vention beziehen, die zwischen der Englischen und der Franzö— sischen Regierung in Betreff der Austern-Fischereien zwischen den Englischen und Franzoͤsischen Küsten abgeschlossen worden ist und der er noch in gegenwärtiger Session Gesetzeskraft zu verschaffen wuünschte. Er wollte daher schon am nächsten Abend deshalb eine Bill einbringen. Hierauf fragte Herr Hume den Mi nister, ob es wahr sey, daß die fuͤnf Machte über die Basis wegen Regulirung der Tuͤrkisch⸗Aegyytischen Angelegenheiten übereingekommen seyen. Lord Palmerston antwortete, daß am 28. Juli den Pforten⸗Ministern von den Repraͤsentan—
ten der fuͤnf großen Mächte eine Note uͤberreicht wor— den sey, in der diplomacischen Sprache eine Kollektiöo— Note genannt, des Inhalts, daß sie, die Repraͤsentanten,
dahin instruirt seyen, der Pforte zu erklaren, daß die fuͤnf Machte im Allgemeinen einstimmig seyen in Betreff der zwischen der Tuͤrkei und Aegypten jetzt obschwebenden Streitigkeiten, und daß sie (die Gesandten) den Auftrag erhalten haͤtten, die Pforte zur Suspendirung aller mit Mehmed Ali etwa eingegangenen Verhandlungen aufzufordern, so wie dazu, daß die Pforte diese Unterhandlungen nicht ohne Wissen und Theilnahme der fünf Maͤchte fortsetzen mochte. Diese Note sey von der Pforte sehr dank⸗ bar angenommen worden. Das Haus, setzte Lord Palmerston hinzu, könne daher versichert seyn, daß keine Stoͤrung des Friedens im Orient statthaben werde, wenn nicht ein neuer Gegenstand des Zwiespalts entstehe, wozu aber bis jetzt durchaus keine Aus icht vor⸗ handen sey. Dann erstattete der Kanzler der Schatzkammer Bericht uͤber die Ausfuͤhrung der Maßregel zur Fundirung von Schatzkammerscheinen, die demnaͤchst durch den Ausschuß ging. Es sey, sagte der Minister, dem Hause bekannt, daß der Belauf der zur Fundirung vorgeschlagenen Schatz kainmer— scheine 4 Millionen Pfd. ausmache. 500,900 Pfd. seyen so— gleich von der Englischen Bank genommen worden, also 31 Mill. uͤbrig geblieben. Am 19. August sey eine Subscription eröffnet und an diesem Tage die Summe von 691,060 Pfd. gezeichnet worden. Der 2Lbste sey ein sehr träber und regniger Tag gewesen, und es sey wirklich etwas Klaͤgliches, daß der Stand des Barometers und der Wolken auf eine große Geld—
unterhandlung Einfluß haͤtte. An diesem Tage habe es mit der Subscription auch truͤb ausgesehen, die unter— zeichnete Summe sey mit dem AQuecksilber gefallen und
kur 118,500 Pfd. gewesen. Der 2Üste sey ein viel heiterer Tag und die gezeichnete Summe daher bedeutend, namlich 735,006 Pfd. gewesen. Und an demjenigen Tage, an welchem er spräche, sey es nun der Heiterkeit der Atmosphäre oder einer anderen Ursache zuzuschreiben, sey die gezeichnete Summe 1,672,500 Pfd. gewesen, ungeachtet die Subscriptionen zum folgenden Tage auch noch geöffnet seyn sollten; es blieben daher der Konkurrenz nur noch 279,000 Pfd. zur Subscription nach dem neu eingeführten Prinzip fuͤr morgen übrig. Nach Beendigung des Berichts bildete sich das Haus zum Ausschuß uber die Fundirungs⸗-Bill. Es wurden ihr noch Klauseln in Betreff der Fundirung von 900,000 Pfd. Schatzkammer⸗Scheinen, die der Irlaäͤndischen Bank zugehͤren, hinzugefügt, und nach Auflöͤsung des Aus— schusses ward die Berichterstattung derselben auf den naͤchsten Abend angesetzt.
London, 23. August. Die Königin beehrte gestern in Begleitung ihrer Mutter und des Herzogs Ferdinand von Sachsen⸗Koburg nebst Familie ein von dem 6. e von Suther⸗ land gegebenes Diner mit ihrer Gegenwart. eute wird Ihre Majestaͤt wieder in Schloß Windsor erwartet.
53 ziesige Blätter glauben, der Graf Pozzo di Borgo werde al ff er Gesandter nach London zuruͤckkehren.
Girons (Departement der Ober⸗ „Am 2ten d. M. haben 30 Karlistesche 6
* 991 Spectra isser daß der Marquis von cr Specta vissen, daß der Marquis voi
D r manby die Verwaltung der Kolonteen abgeben werde, und daß
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. 2 1 * 68 161 z
oder Lord J. Russell an seine Stelle tre—
8 . 208 5 8m *
Die ministeri n Bl le bestaͤ gen das Gerücht von der 272 8
Fevo stehenden Ernennung des Herrn F. T. Baring zum Kanz
( hent ö ( — — 2 * 8 8 2 6 6a 1 9 d Res Serrn —1 na 8 12 E der chatz ka nmer an die St lle des Herrn Spring Rice, 5 1 d
Fessen Erhebung zur Pairs Würde ir ku zem stattfinden * de. 4 Di orni P thält folgenden Artikel: „Es ist mnsere Pflicht, dem 2 chen Volke eine Mittheilung zu ma— wen, die es mit tiefgefühltem Antheil und, wie wir hoffen und
5
J 53 *
bei Salau das
wünjchen, auch mit einstin Wir haben von einem Kort
vollkommene Vertrauen des doritnen
theilung empfangen, die uns in den d setzt, in den deut— lichsten und bestimmtesten Ausdrücken zu e klarer Daß eine ehe—⸗
liche Verbindung zwischen Ihrer Majestat der Königin von Greß—
britanien und Sr. Durchlaucht dem Prinzen Albert Franz, zweitem Sohne des regierenden Herzogs Ernst ven Sachsen— Koburg-Saalfeld, stattfinden wird. Der Durchlauchtige Prinz, dessen eine so hohe und glückliche Zukunft wartet, wird näch—
Majestäten
stens in diesem Lande in des Königs und der Koͤnigin Er wird kemmen, um — wir glauben es
2 z Gßrer ODegieitung Ihre der Belgier ankommen. eist sagen zu dür⸗
dies
fen nicht wieder zurückzukehren; er wird to]mmen —
wuͤnschen wir eifrigst — um der Britischen Krone neuen Glanz Und eie ; iche r heit 31 verleihen und das hausliche er erlauckt Lady zu befestigen, welche, wie wir hossen und w
schen, die Britische Krone nach den Beschlüssen der Vöorsehung lange tragen wird. Der Prinz Albert Franz von Sachsen-Ko— burg ist am 26. August 1819 geboren und allo 3 Monat und 2 Tage junger als Ihre Majestät. Wie wir vernehmen, wer—
Majestät bei der Prorogation des Parlaments nicht aß die Rede der Kö
1, O6
1
X den Ihre zenwartig seyn, UAnspielung aus
lung enthalten Auf
woraus wir abnehme die von uns angekündigte Bermah—
jeden Fal wird diese in
werde.
essante und wichtige Mittheilung zu Anfang der nächsten 2 * j ö , 7 2 . Session des Parlaments gemacht werden, desien Zujam⸗
werden
1 menkunft vielleicht aus dieser Ursache beschleunigt u durfte Es ist uns angenehm, hinzufügen zu konnen,
daß der jugendliche Prinz, der sich so starke Anspruche auf die Achtung und Zuneigung des Britischen Volkes erwerben nach dem Geständnisse aller derjenigen, die ihn persoͤnlich ken nen, alle Annehmlichkeiten der Person und der Sitten, die noch schätzbareren und dauerhafteren intellektuellen Cigen⸗ schaften besitzt, welche dazu geeignet sind, der Achtung und Liebe eines tugendhaften und einsichts vollen Volkes einen leichten und natürlichen Tribut zu zollen.“ Der Courier theilt diese tiz des Toryblattes mit, ohne ihrem Inhalt zu widersprechen. Der ministerielle Globe aber ertlärt geradezu, daß an der be— vorstehenden Heirath der Königin nichts Wahres sey und meint, Post“ habe sich wohl einen in London fabr zirten Brief mit nachgemachtem Bruͤsseler Postzeichen als ein Bruͤsseler Schreiben zustecken lassen Nichtsdestoweniger glaubt die Post, auf ihren Behauptungen beharren zu koͤnnen.
Die Prorogation des Parlaments scheint jetzt auf Dienstag,
* ch 1 d, nach
** Die
N desinitiv f tzt zu seyn und wi
5 1e stn e
nisteri Blätter, von der Koͤnigin in Person non Non r * J 19811 5 werden. Bon auen . ein, B
eine sehr nutz— letzten Jahre = , .
viedei olten ü che ältnisse denselben Stem⸗
6 . von 4 Millionen Pfd.
83 85 *
die jetzt ihrem noch nutzloser, als immer verge zlic Irlandischen Vert
Fundt rung
93 ö
ders die . Regulirur g der pel aufgedrückt haben. e. Schatzkammer Scheinen, was wenig anders als eine Anleihe, nothwendig geworden durch die Ruͤstung des kostspieligen und gefährlichen Heer zuges ge en Afghanistan, die Unterhaltung
D312 — Q 6 —
eines zweiten Heeres in dem nichts weniger als beruhigten Ka— nada, durch die Vergeößerung der Flotte des Mittelmeeres und durch die Aufstellung von Militairmacht und neuen Polizeige⸗
Ruhe zu Anleihe der Bank bei lussicht; Kanada, ein mund Jamaika mißver— Macht niedergehalten;
um die Distrikte in
eine Gelokrise he
walten, halten, Frankreich und eine Korntheuetung Theil von Indien, die Jonischen In gnuͤgt und theilweise nur durch bewaff im Inland in den Fabrik- D hingesandten Truppen und neuerrichteten Konstablerhausen ge genüäberstehend, an verschiedenen Stellen schon zu Gewaltthaten gebracht; Irland ganz von Militair entbloͤßt und seine Ruhe von O'Connell und dessen Verhältniß zu den Ministern abhän— gig: dies ist das Bild, welches die Gegner des jetzigen Kabi— nets von dem Zustande des Landes entwerfen. Die ministe⸗ riellen Blaͤtter selbst leugnen nicht, daß in dieser Session we—
aufgeregten Fabrik rannahend, di—
istrikten die Volksmassen drohend den
3
nig zu Stande gebracht worden; sie suchen aber den Grund nicht, ober wenigstens nicht ausschließlich, wie die Radikalen, in der allzu großen Nachgiebigkeit gegen das konservative System, noch, wie die Tories, in
der allzugroßen Nachgiebigkeit der Minister gegen die Forde— rungen der Demokraten. Der Courier unter Anderem giebt ᷣ u weit ge—
zu, daß die Minister nicht von allem Tadel wegen zu n
triebener Nachgiebigkeit freizusprechen seyen, glaubt jedoch, die Ursache des gegenwärtigen unbefriedigenden Zustandes der Dinge nicht sowohl in der Regierung suchen zu muͤssen, als einerseits in der Apathie des Volkes im Allgemeinen, andererseits aber auch in der uͤbertriebenen Umwaͤlzungssucht eines kleineren Theiles des Volkes, welche die Chartisten-Unruhen herbeigefuͤhrt und dadurch die große Masse der Aengstlichen im Lande von der Bewilligung umfassenderer Reüỹrmen zurückgeschreckt habe.
„Aber“, sagt das genannte Blatt, „es ist unmsglich, daß jener Zustand der Apathie noch langer dauern kann. Die finanziellen Verlegenheiten der Regierung muͤssen
zu einer Krisis fuhren, und diese Krisis wird entweder zum Guten oder zum Boͤssen ausschlagen, je nachdem das Land sich als vorbereitet zeigen wird zu dem zwischen dem Volke und der Aristokratie. Denn nur diese bei— den Parteien existiren, wie sehr auch individueller Ehrgeiz ge— neigt seyn mag, sie in Unter-Abtheilungen zu zerfällen, und es wird nicht lange dauern, so wird Jedermann sich aufgefordert finden, ohne Ruͤckhalt die eine oder die andere Partei zu er— greifen. Unsere Einnahme ist unzureichend, das läßt sich nicht verheimlichen, und das Defizit wird im naͤchsten Jahre noch großer seyn, denn bis jetzt ist noch kein Schritt geschehen zur Beruhigung Kanada's oder zur Regulirung der Verhaͤltnisse in unseren Westindischen Kolonieen; es wuͤrde daher Thorheit seyn, anzunehmen, daß aus der einen Besitzung in der naͤchsten Zu⸗ kunft Truppen hinweggezogen werden koͤnnen, oder daß sich in der anderen die Arbeiten in den Plantagen mit Regelmaͤßigkeit fortführen lassen. Kanada wird mittlerweile dem Mutterlande bedeutende Unkosten verursachen und Jamaika fortwaͤhrend we⸗ niger produziren, als erforderlich ist. Die Annahme der
imiger Befriedigung aufnehmen wird. espendenten zu Bruüssel, der das ofes genießt, eine Mit⸗ 14
bevorstehenden Kampfe
Penny⸗-Perte-Bill, so vortrefflich die Maßregel auch ist, muß zu einem neuen Ausfall in der Einnahme führen, und wenn das Unterhaus aufgefordert wird, seinem Versprechen gemäß, diesen Ausfall zu decken, so wird es keiner geringen Gewandt— heit far die Weinister beduͤrfen, den Widerwillen gegen die neue Steuer zu besiegen, deren Einführung nöͤthig werden wird. ? bis dreihundert Mitglieder des Unterhauses wer— den ihnen bemerklich machen, daß eine Aushebung der Korn⸗ gesetze nothwendig ey, daß dadurch dem Volke Schielraum far
ustrie würde geboten werden, und daß man eine neue Steuer dann nicht mehr brauche; noch eine andere, weniger zahlreiche freilich, aber nicht weniger enthusiastische Partei wird die Ausgabe von Papiergeld in kleineren Noten als unsehlba⸗ res Heilmittel fr den an der Auszehrung leidenden Schatz in (hlag bringen. Kein Land giebt es in der Welt, dessen ellen mit denen Englands in Vergleich zu stellen wären, kein Land, wo mehr wirklicher Reichthum existirte, oder groöͤ⸗
ö SVei⸗
oder ßere Mittel zur Scheffung neuen Reichthums, und doch befindet sich England jetzt am Rande einer finanziellen Krisis, die zu einem Nattonal-Bankerott oder zu einer Alles umstürzenden Revolution führen kann. Eine Regierung, die entschlossen ist, ein küähnes und nationales politisches System zu befolgen, kann das Lind ret— ten, wenn sie ch das Volk mächtig unterstuͤtzt wird, denn unsere jetzigen Verlegenheiten rühren von temporairen Ursachen her; wenn aber diese fast gleiche Abwägung der Parteien im Unrerhause fortdauert und keine Mittel aufgefunden werden, die beiden einander seindlich gegenuͤberstehenden Zweige der ge— setzaebenden Gewalt in Einklang zu bringen, so werden sich die
l serer L vermehren, und eine Explo—
DU
Sch wi keiten unserer Lage stets cz2* 557 9 42 . 316, = sion ist dann unvermeidlich Das Volk muß sich selbst helfen; 1ß ge Combinatien unter der Volkspartei stattfinden.“
seinen Artikel mit der Aufforderung an das ser allgemeinen Parlamentswahl zu ruͤsten, da en Schwierigkeiten es den Ministern nicht ge—
Der Britische Gelehrten⸗Verein wird Ende dieses Monats Jahres-Zusammentunft in Birmingham halten. Viele aben besorgt angefragt, ob auch Alles wieder ruhig Antwort war: Vollkommen ruhig. So wenig hat der Chartisten-Unfug nachgewirkt. Auch sagt die Morning ChreniFele: „Die Chartisten⸗Diversion ist beinahe vorüber. Wir wollen damit nicht fagen, daß man die politischen Grun des Chart'smus vernichtet habe oder vernichten w aber die kürze Laufbahn der Gewaltthaätigkeit naht ihrem Die hitzigen' oder falschen Anfuͤhrer, deren feige Rath⸗ aufteizten, haben effenbar wenig Einfluß auf die beitenden Klassen. Die Minister haben Alles was sie zur Aufrechthaltung der öffent⸗
lichen Ruhe begehrten; zu diesem Zwecke waren alle Parteien wverstanden. Auch wurden ihre Absichten von den Juries nicht und sie haben die ganze materielle Ueberfuͤhrung der Zugleich waren die die Gnade
lerne Mitglieder
sey in der Stadt; die
1
6 . g8Große U asse de
vom Parlament erhalten,
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durchkreuzt, ĩ Angeklagten erlangt, wie sie dieselbe erstrebten.
V 7 7 x . 5 142 Ir (53 = isa E ei
Minister stark und weise genug, der Gerechtig it ? zuzugesellen. Moͤgen immerhin einige oͤrtliche Ausbrüche die 1 ⸗ ! 1
z Aufruhrsinnes bezeichnen, im vernichtet. Und dies wurde bewerkstelligt der Gewaltthätigkeit, nicht durch Un— Der Zustand des Chartis⸗ die politischen oder geselligen
letzten Kämpfe des sterbenden Wesentlichen ist er durch die Unterdrückung terdrücku politischer Meinungen.
nus bietet kein EAntichuldigung,
teformer uschieben; im Gegentheil muß die Regierung dadur werden, ihre Absichten kund zu thun und sich fuͤr ihre ichung vorzubereiten.“ Der Courier meint, daß d e Niederlage des Chartismus in Dublin ihm ollende desstoß versetzt habe.
Der Pfarrer Stephens Hauch noch 8
Pfund Sterling
jährigen Gefängnißstra von 1000
Die letzten Nachrichten a
auf 5 Jahre eine Caution fuͤr sein ruhiges Verhalten stellen. us den Manufaktur-Distrikten lauten
feiedlich, doch stehen noch immer Fabriken an einigen Tagen
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In Westhoughton bei Bolton hatte man wieder 14 Per— sonen verhaftet, die beim Anfang der heiligen Woche zur Un terbrechung der Arbeiten beigetragen hatten, und dieselben vor den Magistrat zu Bolton gebracht, welcher sie an die naäͤchsten März-⸗A Afsisen verwiesen hat Versuche, die Ruhe zu stören, e an zwei anderen Plätzen gemacht worden waren, endig— dei Verhaftung einiger Chartisten, ohne daß es dabei Auftritten kam. Aus dem Umstande, daß der so— genannte National-Konvent, dem groͤßten Theile seiner Nitglieder nach, aus ungebildeten Leuten besteht, seinen ersten bedenklichen Entschluß, die Arbeiten einen ganzen Monat lang einstellen zu lassen, dahin abgeändert hat, daß diese Zeit auf 3 Tage beschränkt werden sollte, schließt man, daß er sich vor dem Aeußersten selbst gefürchtet habe, und aus der Leichtigkeit,
n mit der zu blutigen
Der,
8
womit die Polizei die Tumultuanten zerstreute, daß die Aufre— gung dieser Leute noch nicht den Charakter der Empoͤrung an⸗
genommen hat.
Die Konsolidirung der 4 Millionen Schatzkammerscheine wird nun wohl baldigst vollständig bewerkstelligt seyn. Der vom Kanzler der Schatzkammer in der gestrigen Unterhaus⸗ Sitzung daruͤber erstattete Bericht giebt ubrigens der Tim es wieder zu heftigen Ausfallen gegen den Minister Veranlassung, die aber dießmal den Aerger dieses Blattes uͤber das Gelingen des finanziellen Planes verrathen. Will man den ministeriellen Blaͤttern Glauben schenken, so hätten die Tories an der Boͤrse gegen die Unterzeichnung intriguirt. Auf die Englischen Fonds⸗ Preise hat diese Operatisn wenig eingewirkt. Die Hollaͤndischen Fonds sind etwas heruntergegangen, weil die Niederlaͤndische Regierung es fär nöthig befunden hat, den Rest der Obliga⸗
— 191 ionen der Auleihe von 1837, fuͤnf Millionen an Belauf, aus—
zugeben. 2. . Man will zu den gestempelten Bries Couverts ein von dem Papier -Fabrikanten Dickenson verfertigtes Papier benutzen, in
welchem sich blaue oder rothe Seidenfaͤden in eigenen Mustern befinden. einer sehr kuͤnstlichen und kostspieligen Maschinen⸗ Arbeit beruht, so hält man es für kaum ausfuͤhrbar, solche Couverts nachzu⸗ machen.
Der hiesige Getraidemarkt folgt in seinen Schwankungen dem wechselnden Wetter. In Folge der guͤnstigeren Wendung, welche die Witterung in den letzten Tagen genommen, war der Handel heute in Weizen höͤchst unbedeutend, und wer durchaus verkaufen wollte, mußte sich niedrigere Preise als am Montage gefallen lassen. Der Zoll von fremdem Weizen wurde gestern auf 10 Sh. 8 P. gesetzt, und der Courier meint, er werde in der nächsten Woche auf 6 Sh. 8 P. fallen. „Halten sich“, sagt dieses Blatt, „die jetzigen Preise noch 14 Tage oder drei Wochen, so geht der Zoll auf 2 Sh. 8 Pe. herunter, aber die Preise müssen um ein Weniges steigen, wenn der Zoll dann auf 1 Sh. herabsinken soll. Fangen jedoch die Preise einmal wieder an zu fallen, so wird das Fallen sehr schnell seyn, da
der die Verlegenheiten la
Da diese durch ein Patent gesicherte Erfindung auf
eutende Einsuhren erwarten darf und große Vorräthe earn , ne. werden, weil man noch auf das Steigen X h . ee. ĩ ö Preiß; de t e mache die sich jetzt noch in Irland befindet, bestht aus 819 Mann Artillerie, 1179 Mann Kavallerie und 1315 Mann Infanterie, zusammen aus 13, zz0 Mann.
In dem erwähnten Artikel des Standard über die Orien⸗ talischin Angelegenheiten heißt es ,, ,. man Jahre lang burch Drohung und Inteigue Alles aufgeboten, die Vergröͤ⸗ 3a, . Pascha s Ton Aegypten zu hintertreiben, muß es far Lord Palmerston nothwendig Wermuth seyn, enen, in eine Stellung gebracht zu sehen, worin er nicht nur geichgůltig ge⸗ gen das Poltern der Downingstreet seyn kann, sondern sogar
chen 23 . 23. n . ist mehr als hinreichender Grund fur das Zuͤrnen Lord Palmerston 9 2 em gr , ü wr Rebellen. wie er den Regenera⸗ tor der Araber nennt; aber es entschuldigt ihm nicht, daß er gewähnt, die Franzoösische Regierung werde sich ihm in ein ex so abgeschmackten und unausfuͤhrbaren Expedition anschließen. Abge— sehen von der Frage, ob die Vernichtung der Aegyptischen Flotte der Sache der Menschheit oder der Civilisation irgend inen Dlenst leisten koͤnnte, wurde ein Seemann von der ge—
ringsten Erfahrung,
St Herrsihkeit berichtet haben, daß die Schiffe in dem dor, Hafen vollig sicher gegen einen solchen Angriff sind⸗/
tigen Haf ) J . n 29 daß folglich eine Drohung, sie zu zerstoͤren, ein bloßes
Brutum kalmen seyn wuͤrde. Wir sind uͤberdies erstaunt, daß Lord Palmerston sich von seinem Aerger so sehr einnehmen ließ, sich ein zubllden, die Franzoͤsische Regierung werde, nachdem sie sich so große Mühe gegeben, die Gruͤndung Englischen Ein— flusses in Aegypten zu verhindern, eine so glaͤnzende Gelegen⸗ heit vorbeigehen lassen, den Pascha in den Stand zu setzen, seinen Freunden und seinen Feinden zu unterscheiden!
zwischen 3 . . a . ietet die Sprache der beiden Kabinette
Weich einen Kontiast
dar! Auf einer Seite wird dem Pascha von Aegypten gedroht, als wäre er ein bloßer Seeräuber und seine Verbrechen gestat—
ten keinen Aufschub seiner Vernichtung, wahrend auf der ande— ren Seite er als Souverain angeredet wird, ohne irgend eine Drohung mit einem ungelegenen Ereigniß“, selbst wenn er sich wi⸗ derspenstig zeigen sollte. Ueberdies ist Mehmed Ali kein Vor— wurf daraus zu machen, daß er die Tuͤrkische Flotte in seiner Gewalt hat. Er nahm Jie an und zog aus einer freiwilligen Handlung des Verraths BVoktheil, dessen Gelingen wir leicht hindern konnten, wäre nicht unsere Flotte, wie gewohnlich, wo es etwas zu thun giebt, nicht am Platze gewesen. Haͤtte Ad— miral Stopford vor Alexandrien gelegen, anstatt zu Malta
auf Verhaltungs⸗ Befehle zu warten, so konnte der Abfall des Kapüdan Pascha verhütet werden; denn er wuͤrde kei—
nen Kampf mit dem Britischen Geschwader gewagt haben, um den Eingang in den Hafen von Alexandrien zu erzwingen. Es scheint ein eigner ungluͤcklicher Stern uͤber jeder Bewegung unserer Whigregierung in Bezug auf die Tuͤrkei zu herrschen. Im Jahre 1833 konnten wir den Vertrag von Unkiar-Ske— lessi hintertreiben, aber wir konnten keine Schiffe von unserer fruͤchtlosen Blokade der Portugiesischen und Hollaͤndischen Kuͤste entbehren. Im Jahre 1839 sind alle unsere Kriegs— schiffe bereit, zu handeln, aber ungluͤcklicherweise 1000 Meilen von dem Schauplatze der Ereignisse, bis die Krisis herrlich vor— über und die Osmanische Flotte sicher zu Alexandrien vor An ker
Bai am Vorgebirge der guten Hoffnung gestrandet seyn.
Rien
Am sterdam, 21. Ang. Die hiesigen Fondscourse haben diese Woche fast ohne Ausnahme einen erheblichen Fall erlitten, wobei zu— gleich der Umsatz in Staatspapieren recht lebhaft war. Die nächste Veraulassung zu solcher Preiserniedrigung schien die Anzeige des dies⸗ seitigen Finanz Ministeriums zu seyn, wonach von der noch unbenutz— ten, zu Lasten dtr Ostindischen Besitzungen gebrachten Schuld, aber⸗ mals ein Beitrag voön 5 Millionen Gulden unter der Hand in Eircu— lation gebracht werden wird; und außerdem hat anch die plötzlich ent⸗ standene Schwierigkeit, um mit hiesiger Riederländischer Banf Pro⸗ longations Geschäfte abzuschließen, und der hieraus entstandene hohe Zinecours merklich dazu beigetragen, die Preise zu drücken, indem sich sür die vielen Partien Holländischer Staatspapiere, welche ausgebo— ten wurden, so leicht keine Käufer fanden. Seitdem nun die dringen— den Verkäufe aufhörten, zeigten sich die Course gleich wieder fester und einige kamen wieder eiwas empor. Integrale fielen von 535, auf 5ä!“!s pCt. und blie den zuletzt zu 54!!, pCt. 5proc. wirkliche Schuld ging allmälig bis 1917. pCt. herunter, doch erholte sich nicht wieder; Fprec. Ostindische Schuld wich auf 9973 pCt.; dieser Tage meldeten sich indetz wieder mehrere Käufer, die gestern bis 90?“ und pari an— legen mußten; Kanzhillets standen am niedrigsten 251, und zuletzt 263. Fl. Auch die Actien der Handels-Gesellschaft machten die Be⸗ wegung mit und sielen bis 1721 pCt, während dieselben spätcr wie⸗ der 1121/2 pCt. erreichten. Russische 6proc. Juscription wurde eben⸗ falls stark ausgeboten und war zu 6s pCt. zu haben, einige Nachfrage brackte den Cours auf 6816. pCt. Das Steigen der Spani— nischen Fonds an den auswärtigen Börsen ermunterte die hiesigen Spetulanten, welche sür Ardoin-Obligationen bis 181, pCt. und de— ren Coupons 115. pCt. angelegt baben. In Süd-⸗Amerstanischen Obli⸗ ationen fiel wenig vor. Die Rheinischen Eisenbahn-Actien sind durch starkes Ausbieten fehr slau geworden und fielen von 1033, bis 102 pCt. Der Zinscours stand zuletzt für Leihungen A1, pEt. und Pro— longationen 5pCt. Disfonto A pCt.
Die Weijenpreise haben sich im Laufe der Woche etwas höher ge— stelt; gestern war indeß der Begehr merklich geringer und da die In— haber zurückhallend blieben, war der Umsatz unbedeutend. In getrock— netem Roggen war das Geschäft lebhaft, in Preußischem Roggen aber still. Die gejahlten Preise sind für 128pfünd. weißbunten Polni, schen Weißen iin Entrepot 303 Fl.; 129pfünd. bunten dito 393 Fl. im Verbrauch; 129pfünd. geringen rothbunten Polnischen 868 Fi; 125pfünd. alten weißbunten dito 08 Fl.; 124pfünd. rothbunten dito 366, Flee 123pfünd. Königsberger 340 Fl; 126pfünd alten Pommer— Hhen 879 Fl 118pfünd. Rigaer Roggen 160. 162 Fl. 120pfünd. eng ichen Roggen 175 Flü; 116pfünd. Preußtsch? Pommerschen
Il.
Belgien.
Bruͤssel, 24. Aug. Herr Ch. von Brouckere ist gestern nach Nußland und Polen abgereist.
Man liest im Observateur; Es ist zu hoffen, daß seit dem Friedensschluß mit Holland die Reform des Wahl⸗Systems neue Anhaͤnger gewonnen hat. Diejenigen, welche der Zeit⸗ verhaͤltnisse halber für die Erhaltung des gegenwartigen Wahl—
. gesetzes waren, koͤnnen jetzt, ohne eine Inkonsequenz zu bege—
hen, ihre Meinung ändern. Nachdem Holland und Belgien
. mit einander versoͤhnt sind, ist es Zeit, auch die Belgier unter einander zu versoͤhnen.“
Man beschaͤftigt sich jetzt in Bruͤssel mit der Gruͤndung
hö. allgemein Belgischen Bibliophilen⸗Gesellschaft. Bis dahin
es deren nur zwei besondere, in Mons und in Gent. Diese Gesellschaft hat außer dem Zweck, seltene Manufkripte oder
*
der nur etwas von Alexandrien weiß,
.
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merkwürdige, nicht veröffentlichte Papiere herauszugeben, auch den, die Hauptschriftsteller des Landes von Zeit zu Zeit zu versammeln, wie es in den benachbarten Landern ae ieh?
Das „Echo du Luxembourg“ berichtet, Herr Simons, der vor der Revolution Distrikts Kommissar und Advokat in Die— kirch war und spaͤter Mitglied der Repraͤsentanten⸗Kammer ge⸗ wesen, habe sich in Luxemburg etabliren wollen, aber von der Großherzoglichen Regqierung fey ihm untersagt worden, in Luxemburg Prozesse zu führen. Die Belgischen Blätter äußern ihr Erstaunen über dies Verbot, das, ihrer Ansicht nach, nicht bloß der von Konig Wilhelm im Augenblick der Besitznahme proklamirten Amnestie, sondern auch dem 20. Artitel des Ver— trags vom 19. April zuwider laufe, nach welchem Niemand in den abgetretenen Landestheilen wegen direkter oder indirekter Theiln ahme an den politischen Exeignissen verfolgt oder beein⸗ trffhtigt werden konne. ñ̃
ö.
13 Deutschland.
Kissing en, 23. Aug. Es fand hier gestern Nachmittag
Bie Leichenöffnung Sc. Durchlaucht des verstorbenen Herzogs von
Nassau, statt, die in Gegenwart einer gerichtlichen Kommission,
der Begleiter des Herzogs, der Aerzte, als des ihn behandeln. den Dr. Balling, des Leibarztes Sr. Durchlaucht Regiments— Arztes Dr. Ebhardt, des konsultirten Arztes, Hofrath von Markus, des Privat-Docenten hr. Mohr den Warzburg und des Aussichts⸗ Arztes im Gasbad Dr. Pfriem angestill wurde. Man fand in Folge derselben an der Gtundflaäͤche des Gehirns, an dem sogenannten Gehirnanhaug, eine krankhafte Bildung, welche die Größe einer welschen Nuß schon erreicht und mit einem sogenannten Blutschwamm die größte Aehnlichkeit hatte. Diese krankhafte Bildung hatte sich wohl n einer Reihe von Jahren zu einer solchen Größe entwickeln können, und fuͤhrte endlich durch Schlagfluß den Tod herbei. Die vielen Lei den des Herzogs, die oͤfters eintretenden Sinnes-Stoͤrungen vor— zuͤglich des Gesichtes, die häufig sich einstehenden heftigen Kopf schmerzen und starken Ohnmachten, Leiden, die der hohe Ver— blichete so standhaft zu ertragen wußte, fanden darin ihren Grund und standen offenbar mit einer tiefgewurzelten hereditaͤ⸗ ren Hämorrhoidal Anlage im innigsten Zusammenhange. So wie im Aligemeinen in solchen organischen Gehirnleiden nur eine ableitende Behandlungsweise die moglich guͤnstigsten Resul— tate liefert, so hatte auch der Herzog von Nassau einer einsichts— vollen und zweckmäßigen Behandlung in den letzten Jahren die Verhuͤtung eines schnellern Fortschrittes seines Uebess zu ver— danken und dahtr hat auch der wiederhelte Gebrauch der hie— sigen Bäder durch die Bethätigung der Unterleibsfunctionen Demselben immer so große Erleichterungen gebracht. Sein so unerwarteter Verlust wird, außer von seinen trauernden Unter— thanen, auch von unserer Badegesellschaft, der er sich immer auf die herablassendste Weise anschloß, noch lange gefuͤhlt werden.
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— — Leipzig, 26. Aug. Mit dem ersten Oktober d. J. soll die neue, bereits fast vollstaͤndig eingerichtete zweite Buͤrger⸗ schule vor dem sonst inneren Rannstädter Thore eroͤffnet wer⸗ den. Sie ist nur zur Bequemlichkeit der in dieser Gegend der Stadt und Vorstäͤdte wohnenden Schulkinder erbaut worden, und wird hinsichtlich des Unterrichts wie der Stellung gegen die langstbestehende dieser gleich seyn. Der Direktor Dr. Vo— gel wird auch uͤber die neue Anstalt die Ober-Aufsicht fuͤhren. — Die vor mehreren Jahren hier ins Leben getretene Gustav— Adolph⸗Stiftung, deren Zweck besonders dahin geht, evangelisch— lutherische Gemeinden in tatholischen Laͤndern des Deütschen Vaterlandes zu unterstuͤtzen, und ihnen die Moglichkeit zur Ausübung ihres Gottesbienstes zu sichern, erfreute sich auch die— ses Jahr nicht unbedeutender Unterstützung. Durch die beim dritten Jubelfeste der Reformations-Einfuͤhrung in Leipzig ver— anstalteten Sammlungen sind 1500 Rthlr. eingenommen worden, welche die Vorsteher nebst den aus Schweden eingegangenen 500 Rthlr. sogleich auf Interessen angelegt haben. Der staͤd⸗ tische Bezirks-Arzt Dr. Guͤntz hierselbst, welcher schon vor eini gen Jahren in Möckern, etwa eine Stunde von Leipzig ent— fernt, eine Irren⸗Heil⸗-A1Anstalt eingerichtet und leitete, hat auf eigene Kosten und zu gleichem Zwecke ein aus mehreren Fluͤgeln bestehendes ansehnliches Gebäude bei Stoͤtteritz, kaum [. Stun den von hier, in sehr gesunder Lage, auffuͤhren lassen und wird diese Anstalt zur Heilung geisteskranker Personen nach der Mi— chaelis-Messe d. J. eroͤffnen Se. Konigl. Hoheit Prinz Johann sind heute Morgen gegen 10 Uhr mit dem Dampf— wagen hier angelangt und haben von gegen 11 bis nach 1 Uhr die hiesige Kommunalgarde, welche ebenso pänktlich als zahlreich erschienen war, die Revue passiren lassen. Nach eingenomme— nem Mittagsmahle im Hotsl de Prusse kehrte der Prinz um 3 Uhr auf der Eisenbahn nach Dresden zurück.
— — Chemnitz, 25. Aug. Die vor einigen Jahren zu— sammengetretene und in der Meinung, schnelle Vortheile durch das eingeschossene Kapital zu gewinnen, rasch gebildete Actien— Gesellschaft zu Fertigung und Verbreitung Saͤchsischer Bobbi⸗ nets und ahnlicher Stoffe und Fabrikate, hat sich genoͤthigt ge— sehen, zu liquidiren, da die Erwartungen sich nicht erfüllt ha— ben. Die Actien sind fast gar nicht in baares Geld zu setzen, und bei der Liquidation kaum 10 pCt. auf jede zu gewaärtigen, da die letzte Waarensendung nach Rußland, auf die das Direktorium viel Hoffnung gesetzt hatte, zu schlechten Preisen verkauft worden sind. Die der Gesellschaft gehoͤrigen Grund— stuͤcke, Fabrikgebaͤude, Maschinen u. s. w. sollen den 31. d. M. oͤffentlich versteigert werden. Dieses verdrießlich enden— den Unternehmens ungeachtet, ist unser Fabrikwesen jetzt im all— gemeinen in besonderem Flore, und selbst die Maschinenbau— Gesellschaft in unserer Nähe sehr thätig. Auch haben unsere hiesigen, wie die benachbarten Fabrikanten, auf der letzten Messe zu Frankfurt a. M. so bedeutende Geschaͤfte gemacht, daß sie sich fuͤr fruͤhere unguͤnstige Maͤrkte reichlich entschädigt finden. — Der Bau der sogenannten Erzgebirgischen Eisenbahn von hier bis zu der Leipzig-Dresdner scheint nunmehr definitiv be— schlossen zu seyn, auch wenn man sich nicht allgemein von Rea— lisirung der getraͤumten Vortheile dabei uͤberzeugen kann. Irrig ist es jedenfalls, wenn man, wie neulich oͤffentlich, behaupten will, daß der Bau dieser Eisenbahn verhältnißmäßig weniger kosten wuͤrde, als der der Leipzig Dresdner; die oberflaͤchlichste
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Hannover, 26. Aug. Se. Majestaͤt der König haben sich gestern auf einige Tage nach Celle begeben, woselbst heute die Wettrennen beginnen.
Baden, 22. Aug. Ihre Köͤnizl. Hoheit die Prinzessin Wilhelm von Preußen ist gestern zu einem Bade⸗A ufenthalte hier angekommen und hat das Absteigequartier im Gasthefe zum Englischen Hof genommen.
— — Frankfurt, 25. Aug. Der Eroͤffnung der Taunut⸗ Eisenbahn darf man sehr bald entgegensehen, indem von den
Eisenbahn-Comité's bereits die Erlaubniß zur Eröffnung und
Befahrung der nun vollendeten einzelnen Bahnstrecken von Frankfurt nach Hattersheim und successive, bis Flörsheim und von Castell uach Wiesbaden, zum bevorstehenden 1. September, bei den resp. hohen Staats⸗Regierungen nachgesucht worden ist.
Die Reisenden, welche von Hattersheim nach Mainz wollen,
sollen, wie verlautet, nach deren Belieben durch Post oder durch
Lasteiler Kuischer dahin gefuͤhrt werden. Der Erlaubniß zur
Befahrung dieser einzelnen Bahnstrecken soll kein Hinderniß im Wege stehen und sie wird daher in kurzem erwartet wer— den durfen. Auch erfahrt man aus sicherer Quelle, daß die nun zum größten Theil ausgeführten Arbeiten fast
durchgängig bedeutend unter den Kosten-Voranschlaͤgen ge⸗
blieben sind, und daß zur Vollendung der Bahn und ein— schließlich des Betrags der durch die Expropriation erwor— benen Ländereien und aller sonstigen Anschaffungen das Actien Kapital schwerlich ganz zur Verwendung kommen wird. Den Actionairen wird zu Ende dieses Jahres eine zweite Di— vidende ausbezahlt werden. Nimmt man an, daß die Route von Frankfurt nach Mainz, und zur Sommerszeit auch nach Wiesbaden, eine der frequentesten in Deutschland ist, so möchte es vielleicht nicht gewagt seyn, der Rentirung dieser Bahn ein guͤnstiges Horoskop zu stellen. Der Verkehr und die Zunahme der Frequenz duͤrfte, nach Analogie anderer Bahnen, mit der Zeit uͤberraschend werden, besonders wenn die Direction es sich angelegen seyn laßt, diesem Ziele mit allen Kraͤften entgegen zu arbeiten und den Wuͤnschen und Beduͤrfnissen des reisenden und Vergnuhen suchenden Publikums in Allem, was gut und wuͤnschens werth ist, zu ensprechen. Die Vortheile, die hieraus fur die Stadt selbst entstehen, werden fuͤr die Zukunft von nicht geringer Bedeutung seyn. Bereits sind dreißig Personen⸗Wa—⸗ gen fertig und in wenigen Monaten soll die doppelte Zahl zur Befahrung der Bahn bereit gehalten werden.
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. Wien, 23. Aug. In den letzten Tagen hat sich der Zustgnd des Fuͤrsten Staats-Kanzlers fortwährend gebessert. Die Aerzte haben die Krankheit nunmehr fuͤr ein dreitägiges Fieber erklaͤrt, welches den angewandten Mitteln hoffentlich bald voll⸗ staͤndig weichen wird. — Vorgestern ist der Russische Botschaf⸗— ter, Herr von Tatistscheff, nach einer raschen Reise, von Pe— tersburg kommend, hier eingetroffen. Von eben daher ist auch Fuͤrst Jablonowski angekommen. Erzherzog Friedrich hat Wien nach einem dreitägigen Aufenthalte verlassen, um sich wieder
an Bord seiner Korvette zu begeben und unverzuͤglich zu unse—
rer Escadre in der Levante zu stoßen. Dieselbe wird nunmehr durch mehrere größere und kleinere Fahrzeuge, welche in die— ᷣ
sem Augenblicke im Arsenal zu Venedig ausgeruͤstet werden, bedeutend verstärkt werden. Das Ober-Kommando ist dem
Contre Admiral Bandiera, einem unserer ausgezeichnetsten Ma⸗
rine/ Offiziere, anvertraut. Mit dem letzten Lloydschen Dampf⸗
boote, welches den Pyraäͤus am 12ten verlassen hat, ist unser
Gesandter am Koͤnigl. Griechischen Hofe, der auch in ber lite—
rarischen Welt bekannte Oberst von Prokesch, in Triest einge—
troffen, wo er seine Quarantaine halten und sodann mit Urlaub hierher kommen wird. In der vorigen Nacht ist ein Oester— reichischer Kabinets- Courier aus London hier eingetroffen.
Die B res lauer Zeitung vom 256. August enthalt aus Teplitz: „Se. Majestat der Koͤnig von Preußen erließ an einen unserer allgemein hochgeachteten Mitbuͤrger ein neues Andenken seiner Huld und Werthschätzung des Verdienstes. Der katholische Dechant des Ortes hatte im vergangenen Jahre seine funfzigjaäͤhrige priesterliche Jubelfeier begangen, die fuͤr Teplitz um so bedeutsamer war, als der Greis hier als Priester
seine Laufbahn begonnen und bis jetzt fortgesetzt, und wie schwie—
rig auch sein Standpunkt unter einer großen Anzahl Protestan⸗ ten und in der Nähe der Graͤnze Sachsens war, Aller Liebe und Hochachtung sich zu erwerben gewußt. Der Koͤnig hatte
kaum bei seiner Ankunft von dieser Feier vernommen, als er dem braven Geistlichen den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit einem hoͤchst huldvollen Begleitungs-Schreiben zusendete.
Die Ruͤhrung hieruͤber war allgemein.“
Preßburg, 20. Aug. (Preßb. Ztg.) Sanitaͤts⸗Nach⸗ richten aus der Wallachei berichten aus Silistria, daß von je— nen Pestkranken, die in das Spital außer der Festung gebracht worden sind, nur ein Weib am 14. Juli gestorben ist, Und daß an demselben Tage in der Festung ein Jude erkrankt ist, den man aber sogleich mit seiner Familie in das Spital schaffte. — In allen ubrigen Gegenden jenseits der Donau und herwaͤrts der Balkane, so wie in den Fuͤrstenthuͤmern Moldau und Wal— lachei herrscht der beste Gesundheits-Zustand.
Seit einigen Tagen steht die protestantische Kirche in Bu— karest unter Kaiserlich Oesterreichischem und Koͤniglich Preußi— schem Schutze, und im Laufe dieser Tage sollen alle auf die Kirche Bezug habenden Papiere 2c. an die Herren Konsuln der genannten zwei hohen Mächte uͤbergeben werden. — Vinnen kurzem wird in Bukarest auch ein Koniglich Saͤchsisches Konsu,
lat und eine Agentie des Leipziger Handelsstandes errichtet und dazu wahrscheinlich Baron Konstantin Sakelario ernannt werden. .
Zu Jassy hat sich ein Verein junger Damen zur Ueber⸗ setzung klassischer Meisterwerke in die Moldauische Sprache ge⸗ bildet, Fuͤnf Romane von Walter Scott, mehrere Wet ke von
Lord Byron, Goethe's Faust, Lamartine s Denkwuͤrdigkeiten sei⸗
ger Reise in den Orient, Delavigne's Schule der Alten, zwei
Trauerspiele von Joseph Koschnewsky und einige andere Werke
sind von ihnen schon uͤbersetzt. Der Hospodar, Fuͤrst Sturdza,
ein großer Freund der Literatur, unterstuͤtzt dieses schoͤne Unter⸗ nehmen nach Kraͤften und theilt goldene und silberne Denkmuͤn⸗
Kenntniß des Terrains laßt das Gegentheil befürchten. — Unser zen als Praͤmten fuͤr die besten Uebersetzungen aus.
neues Theater, uͤber das man in auswärtigen Lokalblaͤttern sich ohne allen Grund lustig gemacht hat, erfreut sich der Theil! nahme des kunstsinnigen Publikums, das nicht ohne hinlaͤng— liche Mittel ist, das neue Institut zu befestigen und zu heben. Selbst fremde Kuͤnstler und Kuͤnstlerinnen, wie die Damen Dessoir und Franchotti aus Leipzig, und die Schroöder⸗Devrient von Dresden haben uns durch ihre Talente genußreiche Abende
geschaffen.
Schweiz.
Vom Genfer See, 16. Aug. (A. 3.) Die Walliser Wir ren sind zwar in keine neue Phase getreten, scheinen aber außer der politischen auch eine religibse Richtung annehmen zu wol⸗ len. Das Echo des Alpes, als Organ der Unter⸗Walliser Re⸗ volution, spricht sich jetzt nicht nur stärker und heftiger gegen Protestanten im Allgemeinen aus, wozu vor einigen Wochen
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