der Präsident Dr. Bärmann die erste zin esu] gab, sondern wirft auch den Ober⸗Wallisern vor, daß sie fr her große Neigung ie nt härten, den vergifteten Becher ju kosten, den ihnen die
etzer dargeboten, daß sie sich den verderblichen Grundsaͤtzen freier Untersuchung hingegeben und auf dem Weg gewesen seyen, sich dem Gähorsaln gegen den heiligen Stuhl zu entziehen, daß fich diesem aber Einer? aus der Familie Kalbermatten (ein Kal— bermatten ist Mitglied der neuen Regierung in Sion) wider⸗ setzt, und die protestantischen Prediger aus der Hauptkirche in Sion vertrieben, und dadurch das Land vor einer verworsenen (reprouvy se) Religion bewahrt habe; ja daß noch jetzt in Ober Wallis eine besondere Tendenz zu diesem falschen Glauben herrsche, wogegen Unter Wallis sich mit Recht der treuesten An⸗ hänglichteit an den heiligen Stuhl ruͤhmen duͤrfe.“
91 ie n.
Rom, 13. Aug. (L. A. 3.) Der Koͤnig von Wuͤrttem⸗ berg hat besonders die hier anwesenden Deutschen Kuͤnstler vieser Aufmerksamkeit gewürdigt, und die Bildhauer und aͤlte— ren Maler jeden in seinem Atelier besucht. Die juͤngeren Ma—⸗ ler haiten ihre Arbeiten in dem Atelier des Herrn Tömmel aufgestellt. Man sah daselbst Acbeiten von Tommel, Kuͤchler, Sonne und Hansen, von Pollak, Hottenroth, Kustin, Jakobs und Elsasser. Der König hat beinahe alle diese Bilder an sich gekauft und mehrere andere bestellt. Bei Thorwaldsen wurde die Gruppe der drei Grazien (allein 9000 Scudi) und Basre— liefs bestellt; auch Teverani, Bienaimé und andere Italiänische und Deutsche Bildhauer erhielten Bestellungen. Der Daͤnische Maler Johann Bravo, der die Ehre hatte, den König auf seinen Wanderungen durch die Stadt und nach Tivoli zu be— gleiten, wurde mit einem werthvollen Diamantringe beschenkt. Der Koͤnig hat den Gegenbesuch des Papstes dankend abgelehnt.
Spanien.
Madrid, 15. Aug. Unter den Mitgliedern des Kabinets
ist eine Spaltung entstanden. Die Mehrzahl der Minister ist der Meinung, daß es nicht rathsam fuͤr sie sey, die Zusammen⸗ kunft der neuen Cortes abzuwarten, während der General Alalx und Herr Arazola enischlossen sind, ihre Portefeuilles zu behalten und dem Sturm Trotz zu bieten. Es heißt, eine Deputation der Exaltados habe sich zu Herrn Perez de Castro begeben und ihm vorgestellt, welcher Gefahr das Ministerium sich bloßstelle, wenn es in einer so schwierigen Periode im Amte bleibe, daß es sich der Unannehmlichkeit aussetze, wegen der willkürlichen Suspenditung des Journals „Guiriguay“ in Anklage-Zustand versetzt zu werden und daß es daher kluͤger von Seiten der Minister gehandelt wäre, wenn sie noch vor der Eröffnung der Session resignirten. Die Hof-Zeitung enthalt eine Depesche des Generals Esparters aus Vitoria vom 9. August, worin er dem Kriegs— Minister anzeigt, daß er am Sten mit 17, 09 Mann Infante— rie, 1990 Mann Kavallerie und 14 Kanonen von Amurrio aufgebrochen sey, daß er aber außer einigen wenigen Karlisti— schen Bataillonen keine Feinde gesehen, obgleich er gehofft habe, Marcio auf diesem Marsche zu begegnen und zu einer Schlacht zu néethigen.
Serbien
Serbische Gränze, 17. Aug. (Brest. Ztg.) Die nach der Wallachei abgegangene Deputation zur Abholung des Prin— zen Michael hat die Auslieferung ihres jungen Fuͤrsten von seinem Vater noch nicht erwirkt. Fuürst Ghyka in der Wal— lachei hat dem alten Milosch gerathen, die Sache schnell zu beendigen.
9 d.
Fraustadt, 25. Aug. Heute erfolgte die feierliche Ein⸗ weihung der evangel. Neustäͤdtischen Kirche. Das alte, 16 16 erballte Gotteshaus war 1801 abgebrannt und die kleine ver— armte Gemeinde war außer Stande, an den Bau eines neuen u denken. Dazu kamen dann noch die Kriegsjahre, welche le anderen Aussichten vernichteten. Im Jahre 1821 wurde
. 1
.
endlich durch die Gnade Sr. Masjestät des Koͤnigs der Gemeinde
eine allgemeine Haus- und Kirchen- Kollekte bewilligt und da—
Angaben.
996
durch der Neubau begrandet. Durch die eingegangenen Spen⸗ den war bis zu dem Jahre 1837 so viel zusammengekommen, daß der Bau begonnen werden konnte. Noch fehlte jedoch Manches, wozu die vorhandenen Mittel nicht ausreichten; aber ein Geschenk Sr. Majestät von 601 Thlr. 18 sgr., und noch andere Gaben, die hinzutraten, gestatteten, den Bau zu vollen⸗ den und mit würdigem Schmucke auszustatten. — Zur Ein⸗ weihung an dem genannten Tage versammelte sich die Gemeinde, an die sich viele Tausende von nahe und fern angeschlossen hat⸗ ten, sehr zahlreich in dem Gotteshause, welches dieselbe bisher als Gäste aufgenommen hatte. Hier wurde der Gottes dienst abgehalten, Abschied genommen, und dann der feierliche Zug zur neuen Kirche angetreten. Der Zug wurde von der Schul— jugend der Stadt- und Land⸗Gemeinden mit ihren Lehrern er— offnet, nach diesen kam die Bau, Deputation, der General— Superintendent und Bischof, Hr. Freimark, von zwei Geistli⸗ chen begleitet, der Königliche Landrath, Baron von Heinitz, ebenfalls von zwei Geistlichen gefuͤhrt, das Kirchen Kollegium, der Magistrat, die Stadtverordneten, die ubrigen zur Feier ge— ladenen Militair⸗Personen und Königlichen Beamten, an welche sich die Gemeinde anschloß. Als der Zug an den Eingaͤngen der neuen Kirche angelangt war, sprach der Bischof Dr. Freimark einige erhebende Worte zu der versammelten Menge, worauf der Landrath als Königlicher Kommissarius von einem Maͤdch en die Schluͤssel der Kirche in Empfang nahm und sie oͤffnete. Die Menge der Menschen konnte auch nicht zur Hälfte von den Räumen der freundlichen neuen Kirche aufgenommen wer— den. Nach dem Gesange hielt sodann der Bischof die Weih⸗
sprochenem Segen folgte das Tedeum, womit die kirchliche Feier schloß.
Wissenschaft, Kunst und
Kassel. Nach dem hier trschienenen „Statistischem Handbuch der Deutschen Gomnasien“ fosten die 295 Deutschen Gymnasien mit eiwa 3300 Lehrern und 35,000 Schülern jährlich über 1, S00, 0060 Riblr., mit den Progymnasien gegen zwei Müienen, wovon auf Preußsu die Hälfte kommt. Die Rorddeuischen Gomugsten haben fi Ganzen einen höheren Etat els die Süddeni cken. Die höckste Einnabme eines Gomnasiums ist 3 460 Rihlt. Ju Preußen betragt der Aufwand der Gelehrtenschulen (die 'Drogpmnasien mit eingerechnet) den Fisten Thesl der Staatsciunahme, in Bapern den z77sten, in Wür temberg den A0sten, in Hannover den ze2sten, in Kurhtssen den Zaästen, in Darmsiadt den j 126en; für Unterricht Überhaupt giebt der Staat in Bavern den 25sien, in Baden den 45sten, in Kurhbesstn den 23sten, in Darmstadt den gosten Theil seiner Ausgaben. Aeußere Ehren⸗ Bejeugungen, alz Titel und Orden, der Gymugsial Lehrer sinden mir mehr u Sädwesten und Rordosten von Deutschlaud, als in den übri— geu Ländern. Die Frequen; der Gomnasien läßt eine Abnahme drul— sich erkennen. Die Realschulen, über welche das Buch manche Notit enthält, mehren sich nach Zahl und Wertz. Auch ber statist ische Verhältnisse der Elementarschulen sinden sich in demselben mancherlei Am vollständigsten ist die Uebersicht der Unterricht-ALustal— Die jwanzig Deutschen Uni—
Literatur.
len in Preußen und den beiden Hesseu. versitäten, mit Ausschluß der Oesterreichischen, 11,250 Studenten.
— — Paris. Unter den verschiedenen Kunstsachen, welche bei der dies jäbrigen Rational-Gewerde-KÄusstellung. zugelassen waren, Jeichneten sich besonders auch die Fortepiauos aus; 67 Fabrikanten hatten gegen 20 Instrumente zugesandt, unter welchtu man ganz . Guerrdon), ovale und aufrecht stehende in Form eines Spiegeltisches. Diese nenen Fortepianos waren von Pape Königlichem Hof⸗Instru⸗ nenicnmacher in Paris, der außerdem noch ein tafelförmiges Piano zusgesiellt batte, welches als ein wahres Kunststück dieser Art gelten kann. Es ist mit Elfenbeinblättern von der Größe des Instruments selkst belegt und mit Mosaiten von seltener Schönheit gezieri. produzirt diese Elfenbeinblätter vermittelst einer Maschine ner Erfindung, welche, lichen Elepbanten Zahne ein Blatt von bei einer Breite von Zwei Fuß liefern kaun. auch cinen Flügel von kleinem Format ausgestelst, von einer ganz neuen Cousträctiten, indem nuter Anderem der Resonnanjboden durch
sei⸗
12 bis 15
große Dauerbaftigkeit eihält. KUuch stebt der Rame Pape an der
rede und das Weihgeber, und nach beendigter Liturgie und ge⸗ 23
— — — — — — —
— — —
haben durchschnittlich
neue Foörmen bemmerktt, j. B. sechscckige in Form eines Säulentisches
Pape
spiralförmig schneidend, aus einem zewöhn- Fuß Länge
Di s Fab gat ; — . it ser Fabrikant hatte in 2 Akten,
Spitze der Lisie der Belobnungen, welche bei den letzteren Ausstellunz
vom Könige ausgetheilt worden sind. Die verschicdenen Ersindungen
und Beroollkommnungen dieses berühmten Fabrikanten sind von der ur dermaßen geschützt und anerkannt worden, daß sie ihm das reuj der Ehrenlegion und den Rappel der goldenen Medaille zuer⸗ kannt hat. Bei der Ausstellung von 1831 hatte nämlich Herr Pape schon die erste goldene Medaille von der Gesellschaft zur Aufmunte⸗
rung der National⸗Industrie. Dauer der Eisenbahn-⸗Fahrten am 27. Jeimd auer Abgang
Augu st. SʒƷZeitdauer
Abgang um Uhr
von
Berlin Berlin Berlin Berlin
Potsdam 5 Potsdam 8 Pots dam Pots dam Berlin Pots dam Berlin Potsdam Pots dam
Die erste Fahrt von Potsdam un Pferden.
Meteorologische Beodachtung. Morgeng Nachmitiags Abends Nach einmaliger 6 Unr. . Beobachtung.
1 1
1839.
27. Iugust.
Quellwarme 8.09 R. Flußwäarme 14,49 R. Bodenwärme 12,1 9X. Ausdünstung O. 0a“ Rh. Niederschlag O, 2068“ Rh. Wärmewechsel 44 1940 3 1019 5. 16 R. . 4 1060R. . 71 p6t. S
. 1 1 Taftdrud... 33 a a1 Par. 332,656“ Par. 333 22 Var. ftwã 2. 4 1920 R. - 12,89 R. R. 4 10,89 R. 4 1080 R. s6 over
p Ct
Welkenzug. . Tagesmittel; 333 37 Par- -=
A u
W. J n. Xi srerdam, 24. August. Niederl. wirkl. Schuld. a5 / .. 30/9 do. 102. 59. Span. 1855. Passi ve Ausg. Sch. — Prim. · Sch- Ppoln. —. Oesterr. Met. 1041 /. Antwerpen, 23. August. Neue Anl. 1855. 6.
Frankfurt a. M., 25. August. os Holl. 532/53. Bank-Actien 1838. 57/9 Span. Anl. Arsig Tauausbahn- Actien
Hamburg, 26. August.
Actien 1506. Engl. Russ. 106 5/..
London, 253. August. Cons. 30959 9i5 /. Belg. 103. Neuss Anl. 205/., Passive 566. Sch. 91g. 211299 Holl. 5A! / g. 59.9 10312 .. 870 Port. 28*/. 10. 30 9 19. Eng]. 1146. HBras. 78. ( lum h 31152.
Mex. 28 leru 19. Chili 3:
Kanz-Bill. 267/15 Zins. — Preuss.
Tins l-
21
— *
üoin, Louse 137.
Bank
Aiisg.
Kuss. 23. August. —;
don, Kente sin our. 112. 75. 30/9 sin cour. S0. 78. 0 /g Neapl.
n ronr. 101. 25. 50.9 Spun. Rente 2079. Passive Alta. 32/0 Port. —. Wien, 23. August.
dossJ Met. 10s 1 ss. 200 jol'sg. 30 S]. Bank. Actidn 18A0. Anl. de 185 1371.
Königliche Schauspiel e. ö
Donnerstag, 29. Aug. Im Schauspielhause: Magister
Quadrat, Lustspiel in 1 Akt, von E, Blum. Hierauf. Von
Sieben Sie Häßlichste, Lustspiel in 3 Abth. und einem Vorspiel,
von L. Angely. . . 9 2 Freitag, 30. Aug. Im Opernhause. Auf Befehl: Der . pantomimisches Ballet in 3 Abth. und zehn
inkende Teufel i i e, von Coralli, für die Koͤnigl.! Buͤhne bearbeitet und
in Scene gesetzt von Hoguet. . . Sonnabend, 31. Aug. Im Schauspielhause:
fiz Vorstellung, Posse in 1 Akt und in 5 Abth. Hierauf; hton⸗ und Sopran⸗Gesang, ausgeführt von Maximilian Statk. Und: Er requirirt! Liederspiel in ! Akt, von L. Schneider.
106
815. 216.0 / . de 1839 —
—
199
Königstäůdtisches Theater. Donnerstag, 23. Aug. Auf Begehren: Turandot. Oper nach Schiller bearbeitet. Musik von J. Hoven.
Freitag, 30. Aug. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten.
. . ö . 5 ; ; 1 . ber Gaitenzug sibst angespannt wird, wodürch das Instrument eine Posse in 5 Akten von L. Angely.
Verantwortlicher Redacteur Arnold. 8 — 6 — ö Gedruckt bei A. W Hevn.
*
Bekanntmachungen.
Rothwendiger Verkauf. ODber Landesgericht zu Beomberg.
Die im Juowraclawer Kreise belegenen freien Ailodial⸗ Rittergürer Marcinkowo und Balczewko Rr. 156, land⸗ schaftlich abgeschätzt auf 12, 969 Thlr. 22 sgr. 6 pf., sollen
am 14. Dejember 1839, Pormittags 11 Uhr. an ordentlicher Gerichtsstelle subbastirt werden.
Allgemeiner An
spruch zu haben glauben, hiermit aufgefordert, inner⸗ halb z Monaten, und spätestens in dem auf den z. Dezember d. J., Vorm. um 11 Uhr,
vor dem Herrn Ober⸗-Landesgerichts⸗Referendar Schuh⸗ maun auberaumten Termine ihre Ansprüche entweder in Person oder durch gehörig Bevollmächtigte, wozu ihnen bei etwaniger Unbekanntschaft der Justiz Kom missarinus Werner, Justiz-Raih Roseno und Justiz= Rath Reumann vorseschlagen werden, anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls die Ausbleibendeu mit
Ober⸗Bürgermeisters Masche. Gleichzeitig ersuchen wir hiermit
ihnen g in in
zeiger für die Preußischen Sta
den Tagen in unserm Büreau in der Wohnung des
die seit diesem Jahre (die noch keine Ein—
aten.
Der lebhafte Beifall, den unsere größere Pracht⸗ Ausgabe des Don Quixote gefunden, veranlaßt uns, auch eine kleinere in dem beliebten Format der neue— sien Tascheu⸗Ausgabe von Schiller's Werken zu veraustalten, die wir mit theilweise neuen Zeichnun⸗ gen illustrirten und einer gleichen Theilnahme des Pu— blikums empfebleu. 9
Dasselbe hat auf diese Weise Gelegenheit, sich um Kußerst billigen Preis ein Werk anzuschaffen, dessen Originalität? und Tiefe das große Kunsttalent eines Tonv Johannot, unterstützt durch die geschicktesien
— gemäß . und
Die Bene⸗
Hierauf: Ba ⸗
Höpetbekenschein, Bedingungen und Taxe können in der Libtheilung III. der Wegistratur eingesehen werden. Die unbekannten Real⸗Prätendenten werden bei Ver— mesdung der Prätlusion hierzu öffentlich vorgeladen.
.
r Der frühere Besitzer der Güter Siebeneichen mit ] (.
Zudebör, so wie der Güter Klein Wanudriß und Krei⸗ Faun, der verstorbene Ignatz August Graf Poniun von Poninsko, hat mit seinem Sohne, dem Major Wilhelm Grafen don Ponin-Poninstv, unterm 23. Januar 182 einen notariellen unterm 24. Marz 182 auf die Gil⸗ ter Sicheneichen nebst Zubehör Klein Wandriß und Kreiban aub Rubr. II. eingetragenen Kontrakt geschlos⸗ sen, nach welchem er n n, und Bewirihschaftung der gedachten er nebst dazu ge— r ,. instrurto, Vieh-, Feld. und Wirthschafts⸗ . und Forstnutzungen mit der Befugniß berlassen bat: dieselben nach Gutdünken zu veräußern, bie Kauf-Kontrattt in eigenem Namen abzuschließen und zu verlautbaren,
Antrag zu bringen, lugleichen die Kaufgelder in Em. pfang z nehmen und darüber rechtsgültig zu quitti⸗ ren, jedoch mit der im 8. 17 des genannten Vertrags enthaltenen ausdrücklichen Festsetzung, daß derselbe nicht befugt seyn soll, die gedachten Güter mit Schnl⸗ den zu belasten. Das zweite Exemplar dieses Bertra⸗ ges * verloren gegangen, und werden daher, da das Fatabuiat im Hopothekeubuche gelöscht werden soll, Ille diejenigen, welche an die erwähnte Post und das
siber diefelbe gusgestellte Instrnment als Cigenthümer,
Defsienarien. Pfand, odesß sonstige Brief ⸗ Inhaber Au
den Besitztitel zu übertragen und alles diesfalls Nöthige bei der HSvpotheken⸗Behörde in
hren etwanigen Ansprüchen auf das Grundstück prã⸗ klndirt und das Instrument selbst für amortisirt er— klärt werden wird.
Glegau, den 9. August 1839. Königl. Dber Landesgericht von Rieder schlesien und der Lausitz. 1. Senat.
8.) Kuno w.
Berlin-Stettiner Eisenbahn. .
Zur General⸗ Versammlung der Berlin-Stettiner Eifenbabu- Gesellschaft laden wir ergebenst sämmtliche Actionaire auf .
Donnerstag den z. Oktober d. J. Morgens 9 Uhr, im hiesigen Börsenhause ein.
Gegenstände der Verhandlungen werden seyn;
1) Vorlegung der gegenwärtigen Lage dieser Ange—
legenheit;
2) Beraihung und Beschließung über die sich hieraus ergebenden Vorschläge zur Beförderung und Be— schleunigung der Ausführung, darunttr insbeson— dere wegen Ergänzung des noch fehlenden Geld—
bedarfs; 3) etwanige Bervollstäudigung der organischen Ber⸗ hältuisfe der Gesellschaft.
Rücksichllich der Kerbindlichkeit der in dieser Ber— sammlung gefaßten Beschlüsse für die Richterscheinen⸗ den finden die gesetzlichen Folgen, nach dem in der Ge⸗ neral-Versammlung vom 18. März d. J. geschlossenen Geselschafts⸗Bertrage, statt. Legitimation der für sich und su Volliaacht Erscheinenden und dieser gemäß Er. ibeilung der Eintritts⸗Karten und Stimmzeitel, erfolgt
in den beiden der General⸗Rersammlung veranfgehen⸗
in
in
11
in gegen deren Quittung einzuzahlen. Stettin, den 22. Angust 1839. . Das Berlin-Stettiner Eisenbabn-Comite. Masche.
Bekanntmachung für Bauhandwerker.
Der Unterricht in der hiesigen Herzoglich Braun— schweigischen Baugewerkschule beginnt in diefem Jahre mlt dem 4. November, und müssen die Anmeldungen vor dem 1. Oktober hier eintreffen.
Holzminden, den 24. August 1839.
F. Faarman n Kreis-Baumeister.
am m . 2 0 n e.
Literarische Anzeigen. In der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin und Poisdam lst zu haben: Illustrirte Taschen-Ausgabe. Romane und Novellen aus dem Spanischen des Miguel Cervantes de Saavedra. Mit vielen feinen Holzslichen
nach Tony Johannot und andern Künstlern.
Delistecher Frankreichs, erst recht anschaulich gemacht bat. Sämmiliche Werke werden 19 bis 12 Bände um⸗ faffsen. Nach vollständigem Erscheinen des Don Quirote in 5 Bänden folgen zuerst die Novellen; Substriptiens-Preiß pro Band a8 Kr. oder 18 gr.
Perlag der Klassiker in Pforjheim.
2 — 6
Bei G. D. Bädeker in Essen ist erschienen und n allen Buchhandlungen, in Berlin in der Enslin schen Buchhandlung (F. Müller), breite Straßt Rr. 23,
zu haben: ö . 9 * Aus dem Englischen des Lord Boron. Im Versmaße des Originals übersetzt von Adolph von Mares. (Geh. Preis 1 Thlr.) . Der als Dichter der Askanier“ rübmlichsi bekannte Uebersetzer zeigt in dieser Uebersetzung des berühmten Gedichtes des genialen Lord Byron, mit welcher Kunst und Gewandtheit er die Deutsche Sprache zu behan⸗ dein versteht. Die Uebersetzung schließt sich in all Eigenheiten genau dem Original an und ist, nach dem Üriheile von Kennern, meisterbaft ausgeführt. Eine * anch nur oberflächliche Vergleichung dieser Uebersetzung mit den bisher erschienenen wird von der Wahiheit dieser Behauptung die Ueberzeugung verschaffen.
— ———
**
167
2
Allgeneine
Sta ats⸗3
18.
reit
30sten Aug u st
Freitag den
18339.
Amtliche Nachrichten. Kronik des T
Se. Majestaͤt der Köͤnig haben dem Landrath a D von Gerlach zu Steglitz bei Berlin den St. Johanniter-Orden
zu verleihen geruht.
ages.
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Karl ist gestern aus
Weimar in Glienicke eingetroffen. ; Bekanntm achung.
Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem zweiten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats-Bau— meister oder Bau-Inspettoren, oder welche bis zum April kuͤnf⸗ tigen Jahres die muͤndliche Prüfung als Privat⸗Baumeister ab⸗ zulegen beabsichtigen, werden hiermit aufgefordert, bis zum 15ten känftigen Monats sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Letzteren der Termin be— zeichnet werden wird, der zu ihrer Prufung in den Natur— Wissenschaften angesetzt ist. Meldungen, die nach dem 15. Sep— tember ( eingehen, können nicht berücksichtigt werden
Berlin, den 23 August 1839
Königl. Ober-Bau-Deputation
Abgereist: Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath,ů
Fuͤrst Dmitry Eristow, nach St. Petersburg.
Zeitungs-Nachrichten.
1
3
k
Paris, 23. Aug. Die Königl. Familie ist am 22sten d. M. in Eu eingetroffen. Am Eingange der Stadt wurde dieselbe von den höͤhern Civil- und Militair-Behörden empfangen. Der Praͤfekt und der Maire richteteten Reden an den Konig. Auf dem Hofe des Schlosses war die Nationalgarde, so wie einige Compagnieen Linien-Truppen und eine Abtheilung des zweiten Dragoner-Regiments aufgestellt, welche der Koͤnig, in Beglei— tung de eng; von Montpensier, musterte. Gegen Mittag empfing der König die Behörden und Deputationen der Stadt Dieppe. Der Maire sprach im Namen des Muniz-pal-Raths das tiefe Bedauern der Stadt uͤber die Vertagung der Eisen— hahn von Paris nach Havre und daher auch der Zweigbahn nach Dieppe aus. Andererseits berührte der Praͤsident der Han⸗ dels-Kammer die Leere, welche durch die Vermehrung des Ge— schwaders in der Levante auf den Handels-Fahrzeugen entste— hen wurde. Der König, welcher in seinen Antworten eine gleiche Theilnahme fuüͤr die materiellen Interessen wie fuͤr die Wuͤrde des Landes bezeigte, hat, wie der Bericht sagt, dem diese Nachricht entnommen ist, einen Aufruf an die patrio— tischen Empfindungen des Handelsstandes von Dieppe ergehen lassen, welcher werth war, von ganz Frankreich gehort zu wer— den. Um 3 Uhr begab sich der König nach Treport, wo er von der großentheils aus Fischern bestehenden Bevoͤlkerung enthusia— stisch empfangen wurde. Der König besichtigte die bedeutenden Arbeiten, welche an diesem Theile der Kuͤste unternommen wer— den. Der Graf von Paris und der Herzog von Wuͤrttemberg trafen am Abend im Schlosse von Eu ein.
Die Zeitungen aus Bordeaux vom 22sten d. M. melden,
daß die Herzogin von Orleans durch eine leichte Unpäßlichkeit
am 21sten d. M. verhindert wurde, den Herzog von Orleans auf seinen Auefluͤgen zu begleiten. Seminar, mehrere Kirchen, das Militair-Hospital, die Schiffs— schule der Gebruͤder Laporte u. s. w. Am
Regiment musterte.
pizien, die Kirchen und die Stuterei und gab dann ein großes
Mittags mahl. Um 10 Uhr Abends war er wieder in Bor— deaux angekommen.
Der offizielle Theil des „Moniteurs“ daß Herr Henry Lytton Bulwer, Secrerair der Britischen Ge— sandschast zu Paris, dem Koͤnige ein Beglaubigungsschreiben uͤbergeben hat, durch welches er, in Abwesenbeit des Lord Gran— ville, als bevollmaͤchtigter Minister Ihrer Majestaͤt der Koͤni— gin von Großbritanien am hiesigen Hofe akkreditirt wird.
ner meldet der, Moniteur“, daß der Ritter Mazel dem Her—
zoge von Dalmatien ein Beglaubigungsschreiben uͤbergeben hat,
durch welches er, in Abwesenheit des Barons Fagel, als Ge—
schaͤftsträger des Koͤnigs der Niederlande am hiesigen Hofe akkre⸗
ditirt wird.
i ͤ . 18 = 8 * Der „Moniteur paristen“ berichtet, daß der Schah von
Persien, um seine Handels-Verbindungen mit Frankreich aus— zudehnen, Herrn Henry Dolfus zu seinem General-Konsul in Paris ernannt hat.
Der Montteur erwiedert auf die Angriffe gegen die Or— donnanz wegen der Steuer-Herabsetzung des Kolonial Zuckers: Die Blaͤtter sind verschiedener Ansicht uber diese Maßregel. Ein Theil tadelt, ein anderer billigt sie, und noch andere machen ihre Billigung von Bedingungen abhaͤngig. Wir wer— . nacheinander auf die verschiedenen Einwendungen antwor— ; 236 wollen zuerst den Vorwuͤrfen begegnen, welche von
en Anhaͤngern der Steuer-Herabsetzung selbst erhoben worden sind. Diese Vorwuͤrfe beziehen sich auf zwei Punkte, nämlich die Ordonnanz kommt zu spät, oder sie ist unzureichend. Was den ersteren Punkt beirifft, so genuͤgt es, statt aller Antwort an die Daten zu erinnern. Am 6. August wurde die Session
gen hatte,
Dieser besuchte das kleine
4 Abend war die Stadt erleuchtet und der Herzog und die Herzogin von Or— leans besuchten einen Ball. Am 22sten d. M. begab sich der Herzog von Oeleans nach Libourne, wo er von den Behörden empfangen wurde und die National-Garde und das Jäger—
Zu Saint Emilion besichtigte er die Hos“
enthält die Anzeige, J
Fer⸗
geschlossen, am 21sten die Ooonnanz erlassen. Das Mi— nisterium hat sich also nur 14 Tage zur Entscheidung einer Maßregel vorbehalten, zelche seine Verantwortlichteit in so hohem Brade in Ansprüch nimmt. Und gerade in diesem Zeitraume haben sich neue Thasachen ergeben, welche am mei— sten auf seinen Entschluß einwrkten. Ber Aufschlag, welcher in den Colonieen, in Folge der von den Souverneuren ergrif— fenen Maßregeln eintrat, und welcher die Last, die der Colo— nial Zucker zu tragen hatte, nit ihrem ganzen Gewichte auf die Marine und den Handel des Mutterlandes fallen ließ, ist kaum seit einigen Tagen bekaint. Die zweite Einwendung
ist, daß die von der Regierung ergriffene Maßregel un vollstaäͤn⸗
dig sey. In der That wurde die von der Kommission vorge⸗
schlagene Ermäßigung von 12 Fe, der Ermäßigung von 15 Fr.,
welche die Regierung in ihren Gesetz- Entwurfe vorgeschla⸗ vorgezogen. Abe ist es nicht ganz in der Ordnung, wie der Handels Minister in seinem Berichte an den Koͤnig bemerkt, daß die Ordonnanz gemaͤßigter
sey, als das Gesetz? Mußte dis Regierung, als sie von ihrem
Rechte Gebrauch machte, sich nicht so weit wie möglich der muthmaßlichen Ansicht der Dexutirten-Kammer nähern? Uebri⸗ gens darf man auch nicht vergessen, daß dit Ordonnanz nur einen provisorischen Charakter pat, daß sie nur fuͤr die gegen—
waͤrtigen Bedürfnisse sorgt, zaß ihre Gesetzlichkeit in ihrer
Nothwendigkeit liegt, und daß sie nicht über diese Norhwendig— keit hinausgehen darf. Eine allgemeinere und ausgedehntere Bestimmung bleibt dem Gesetze vorbehalten. So schwinden die Bedenken, welche anmaßende Interessen, oder leidenschaftliche Geister erheben, selbst wenn sie das Prinzip der Ordonnanz anerkennen. Die Regierung hat bei dieser Gelegenheit eben so viel Festigkeit als Klugheit bewiesen: sie hat innerhalb der rich—⸗
tigen Graäͤnze der Pflicht und der Zweckmäßigkeit gewagt, aber
sie hat gewagt. Dies ist die Antwort, welche sie denjenigen ertheilt, die sie beschuldigen, daß sie die Gewalt in ihren Hän— den schwaächer werden lasse.“
Ein hiesiges Blatt fuhrt als einen Beweis der Intole— ranz der Geistlichkeit an, daß sich dieselbe geweigert, dem Lei— chenzuge eines Capitains, auf dessen Sarge die maurerischen Insignien lagen, nachdem der Trauer⸗Gottesdienst beendigt war, zum Kirchhofe zu folgen, wenn dieselben nicht vorher wegge— nommen wurden.
Im Journal du Havre vom 23sten d. M. liest man: Die Verkuͤndigung der Steuer Herabsetzung des Kolonial— Zuckers hat allgemeine Freude in unserem Hafen hervorgebracht. Als die Nachricht bekannt geworden war, wurde die Stadt festlich geschmückt; alle Schiffe zogen die Flaggen auf, und die dreifarbige Fahne wehte auf offentlichen und Privat⸗Gebaͤuden. Diese freiwilligen Aeüßerungen, welche durch kein Programm hervorgerufen worden, beweisen zur Genuͤge die Ungeduld der öffentlichen Meinung. Ohne Zweifel wird am Abend eine glaͤnzende Illumination stattfinden.“
Der Moniteur enthalt einen Bericht des Admirals Du—⸗ perré uͤber das Corps der Marine, welcher lautet: „Das Koͤnig— liche Corps der Marine besteht aus 1263 Offizieren aller Grade, die Zöglinge nicht eingerechnet. Aber diese Zahl steht nicht mehr im Verhaͤltniß zu den Anforderungen des Dienstes. Man vermehrt immer mehr die Ruͤstungen an der Afrikanischen Kuͤste, d. h. alljährlich wird eine groͤßere Anzahl von Dampfbsten flott gemacht, deren Generalstab dem der Segelschiffe entsprechend gebildet ist. Das Geschwader in der Levante, die Kreuzer an der Spanischen Kuͤste sind verstaͤrkt worden, und nach Amerika sind, außer den gewohnlichen Stationen, Schiffe zur Blokade von Buenos-Ayres und zur Bildung des Geschwabers von Mexiko abgesendet worden. Diese außerordentlichen Ruͤstungen haben die Zahl der disponiblen Offiziere erschöͤpft, und der Man⸗ gel ist so groß geworden, daß es in einigen Hafen unmoglich war, den Kriegs Rath zu bilden. Sobald daher ein Schiff
von einem langen Seezuge zurückkehrt, wird es schwer, den
Offizieren, deren Gesundheit Ruhe erfordert, einen Urlaub zu bewilligen. Sie muͤssen in den Haͤfen bleiben, um den Dien st zu versehen. Einige sind sogar gezwungen, sich von neuem ein⸗ zuschiffen. Endlich, da jetzt neue Ruͤstungen fuͤr die Levante erforderlich sind, so veranlassen diese Umstände ernste Schwie⸗ rigkeiten. Sollte es nothwendig seyn, zu den bereits angefuͤhr⸗ ten Grunden neue zu fügen, so würde ich anfuͤhren, daß es dringend ist, den Avancements-Verheißungen zu genügen, welche, im Namen des Koͤnigs, nach dem Mexikanischen Zuge gegeben wurden und das gewohnliche Verhältniß der Befoͤrde⸗ rung, welches augenblicklich unterbrochen wurde, fuͤr das Offi⸗ zier- Corps wieder herzustellen. In der That findet jetzt keine Erledigung in den höheren Graden statt, und es wuͤrde unmog— lich seyn, diesen Zustand aufrecht zu erhalten, ohne die Offiziere aller Grade zu entmuthigen. Zur Abhuͤlfe schlage ich Ew. Majestaͤt vor, die jetzigen Tadres zu vermehren durch: 10 Kor⸗ vetten- Capitains, 50 Schiffs Lieutenants und 50 Schiffs Fähn⸗ driche. Die vorgeschlagene Vermehrung macht fuͤr das Budget der Marine eine Erhohung von 211,060 Fr. nothwendig.“ — Hierauf folgt die Königliche Ordonnanz, durch welche die Zahl der Korvetten-Capitaine von 150 auf 160, wovon 53 erster und 107 zweiter Klasse, die Zahl der Schiffs-Lieutenants von 450 auf 500, von denen 100 erster und 400 zweiter Klasse, und die Zahl der Fähndriche von 550 auf 600 erhsht wird,
Der Courrier françgais berichtigt die Angabe des „Capitol“ über die Anwesenheit des Prinzen Muͤrat dahin, daß derselbe sich nur voruͤbergehend hier aufhalte, um die Erb— schaft seiner Mutter zu reguliren, und daß er versprochen habe, nur wenige Tage in Paris zu verweilen.
Paganini ist nach Marseille zuruͤckgekehrt; seine Gesund— heit soll sich durch seinen Aufenthalt in den Baädern von Ba— larue und Vernet gebessert haben.
Zu Nantes wird gegenwärtig eine Petition unterzeichnet, in welcher auf Herabsetzung des Briefporto's und auf Annahme eines gleichfoͤrmigen Tarifs fuͤr das ganze Reich angetra— gen wird.
Mit dem von Herrn Cotelle erfundenen Apparat zur Trink⸗ barmachung des Scewassers sind neue Versuche angestellt wor⸗ den, welche sehr befriedigende Resultate ergeben haben. Ein
Apparat produzirt in 8 Minuten 105 Litres, wozu eiwas ne— niger als 3 Kilogramme Steinkohlen erforderlich waren. Ein anderer, fuͤr größe Handels-Fahrzeuge bestimmter Apparat ist eine volständige Küche von der Größe der auf den Schiffen ge—= woͤhnlich gebrauchten; er ist so eingerichtet, daß er alle Bewe⸗ gungen und Stoße des Schiffes aushalten kann, Dieser giebt 25 Litres in einer Stunde. Die vam Marine⸗Minister ernannte Kommission hat diese Versuche fuͤr vollkommen befriedigend er— klärt und darauf angetragen, einen dieser Apparate auf ein Staatsschiff zu bringen, um neue Versuche damit anzustellen. Der Kriegs-Minister hat durch einen Erlaß vom 18ten d. die Organisation der Kommission, die mit wissenschafilichen Nachforschungen im Franzoͤsischen Afrika beschäftigt ist, festge⸗ stellt. Diese Kommission besteht aus 21 Mitgliedern, worunter sich die Herren Bory de St. Vincent, Pellissier, le Vaillant, Enfantin, Bové, Arthur, Morelly, Falbe u. s. w. befinden. Der Kommission wird ein Chirurg und zwei Dolmetscher bet, gegeben werden. Zum Praͤsidenten derselben ist der Oberst Bory de St. Vincent, Mitglied des Instituts, ernannt worden. Von den 21 Mitgliedern sind 10 von der Akademie der Wissen⸗ schaften und 5 von der Akademie der Inschriften und schoͤnen Wissenschaften bezeichnet worden. Alle diejenigen, welche sich nicht schon gegenwärtig in Algier befinden, werden am 20. Nov,. in Toulon zusammentreffen.
Ein hiefiges Blatt meldet, das Ministerium wolle eine
entschiedenere Stellung in den Spanischen Angelegenheiten ein⸗ nehmen. Nachdem vor zehn Monaten der Franzoͤsische Kom⸗ miffarius das Hauptquartier des Espartero verlassen, solle jetzt der Generalstabs-Offizier Zaragoza, in Begleitung der Capi— taine Guilhon und Jardot, dorthin abgesendet werden.
ͤ Der Moniteur Parisien enthalt folgende telegraphische Depesche datirt aus Bayonne vom 21. Aug Mittags 12 Uhr— „Die Zusammenkunft des Don Catlos mit Maroto hat gestern zu Ormaistegui statthaben sollen; die zwei Lffiziere, welche zu ihnen geschickt worden, sind noch nicht nach Vera zuruͤckgekehrt, und eine Art Waffenstillstand besteht fortwährend zwischen Elio und den Empoͤrern.“
Der Toulonnais enthält ein Schreiben aus Philippe ville vom 5. d. M., worin es heißt: „Vor einiger Zeit ging unter den Befehlen des Obersten des 25sten Linien⸗Regimentes
eine Kolonne von Konstantine ab, um die Stämme der Med— schana, die durch Abdel Kader und seine Agenten aufgeregt waren, wieder zu beruhigen. Diese Kolonne ist in den letzten Tagen wieder zuruͤckgekehrt. — Die Nachricht von der Aufhe⸗ bung des Lagers von Sctif ist ganz kurzlich hier eingegangen; die Besatzung hat sich gewissermaßen aus demselben geschlichen, ohne vorher die Eingebornen davon zu benachrichtigen, welche sich um das Lager drängten. Auch war die Furcht der uns be— freundeten Araber groß, als sie sich von uns verlassen und der Rache der uns feindlich gesinnten Stamme preisgegeben sahen; es blieb ihnen kaum noch Zeit uͤbrig, unseren Solda⸗ ten zu folgen. Der von uns ernannte Kalifa der Med schana, el Mokrain, war der Erste, welcher sich der retrograden Bewegung anschloß, da er keinen Einfluß hat, als den, welchen ihm ünsere pomphaften Buͤlletins oder die Bajonnette unse⸗ rer Soldaten geben. Aber als sich die Medschana nun plotzlich von uns verlassen sah, zoͤgerte sie keinen Augenblick, ihre neuen Herren anzuerkennen. El⸗Barkani, Kalifa Abdel⸗Kader's, des⸗ sen Scheik El-⸗Arab und der wirkliche Scheik der Medschana, Abdel-Selim, sind an unsere Stelle getreten. Durch diese Vor—⸗ gaͤnge ermuthigt, sollen die Kabylen, die uns befreundzten Ara— ber, welche um Dschemilah lagen, angegriffen und einige von ihnen getödtet haben. Der plötzliche Aufbruch einer Infanterie— Kolonne in der Richtung nach Sctif giebt diesen Geruͤchten ei⸗ nigen Grund.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz‚⸗ zung vom 23. August. Lord Brougham wunschte zu wis⸗ fen, ob die in Paris verbreitete Nachricht gegruͤndet sey, daß dem Vice-Köoͤnige von Aegypten seine Besitzungen in Aegypten, als die einer unabhängigen Macht, garantirt worden, und daß die Pforte ihm den Oberbefehl uber die Tuͤrkischen Streitkräfte angeboten habe, was von Lord Melbourne verneint wurde. Hierauf veranlaßte Lord Lyndhur st, eben so wie am Schluß der vorigen Session, eine lange unersprie ßliche Debatte uͤber die Unfrucht⸗ barkeit der gegenwärtigen Parlaments Session, wobei die schon zum Ueberdruß wiederholte Klage der Tories, daß die jetzigen Ministe unfaͤhig seyen, das Land zu regieren, wieder das. Haupt⸗ Thema bildete! Um einen Vorwand zü diesen Angriffen auf. das Kabinet zu haben, trug Lord Lyndhurst auf Vorlegung eines Nachweises über alle eit Beginn dieser Session vom Ünterhause in das Oberhaus gebrachte Maßregeln und uͤber das Datum ihrer Einbringung ins Oberhaus an, welcher Antrag schließlich auch ohne Abstimmmung genehmigt wurde. Er klagte vesonders darüber, daß in den ersten fuͤnf Monaten der Session auch nicht eine einzige wichtige Bill erledigt worden sey, und daß die Minister. weil sie, so lange als das Unterhaus fuͤr einen richtigen Ausdruck der Meinung des Landes gelten ien, ersfn son lange e. noch ziemlich vollzaͤhlig sey, auf das Vertrauen jenes Hauses nicht rechnen konnten, mit ihren Maß⸗ regeln warteten, bis die Bänke leer geworden und das Haus nur noch das Ansehen eines Regierungs Kollegiums habe, so daß also' das Ministerium mit einem wirklichen Unterhause, wie dasselbe jetzt konstituirt sey, gar nicht zu regieren ver— moge, sondern abwarten muͤsse, bis dasselbe auf ein ihm ergebenes Häuflein von Regierungs⸗Beamten zusammengeschmel⸗ zen. Lord Melbourne vertheidigte seine Verwaltung durch Hinweisung auf die vielen Schwierigkeiten, mit denen die⸗ selbe zu kämpfen habe, und machte bemerklich, daß der Antrag Lord Lyndhurst's keinen praktischen Nutzen haben konne,