Expedition nicht erreicht worden sey. Wir konnen dasselbe übri— gens vollkommen über den Admiral Baudin beruhigen; der Admiral Baudin, der einige Zeit in Brest verweilen 6 um seine Quarantaine zu halten, kann ungehindert nach * koramen, und wird daselbst in wenigen Tagen . zu falsch, daß das Ministerium ihn, gehindert habe, fr habe kommen, und daß es eine Rechtfertigung K „der das Detragen des Admirals in den Augen der nenden nicht bedarf. ; ĩ ĩ Die — Gerechtigkeit fl. in 3 n . 3 wurde dutch die Ordonnanz vom 36. Mai 3
) ; ; die einheimische die Muselmaännische Bevslkerung 2 2 * beste⸗
igkei ihrem Prinzip und ihler,. . 2 , . 2 — ö 4 ö. Oist eine offizielle Uebersi er Ju⸗ ner unterwerfen, Folgendze! Algier während des Jahres
liz in der Provinz * . 22 mit der Civil⸗Abtheilung am Ge⸗
anz zu Algier beaustragt war, entschied vom a , nn,. . 31. Dezember 1838 in 2466 Prozes— ̃ dieser Zeit waren 187 Versöhnungen, beson— sen jeder Art. In 26 ; z 283 berg! unter den Eingeborenen, zu Stande gekommen,. Von 285 Friminal-Prozessen, welche waͤhrend des Jahres 1838 instruirt worden waren, blieb am 31. Dezember keiner zur Er— lediaung übrig. Außerdem kamen 234 correctionelle Urtheile und 657 Polizei Vergehen vor, in Folge welcher beider 713 Gefangnißstrafen auferlegt wurden. Das Gericht zu Bona hat im Jahre 1838 582 Urtheile gefällt; außerdem kamen in dieser Probinz 73 Polizei, Vergehen vor. Das Gericht zu Oran hat in der halben Zeit 1019 Urtheile gefällt. — Was nun die einheimische Gerechtigkeitspflege betrifft, so sind die Audienzen der Kadi's oͤffentlich. Im Allgemeinen zeigen die eingebornen Gerichts- Beamten eine große Abneigung, die Angeklagten zu bestrafen, welche ihnen vor der Franzssischen Behörde uͤberwie⸗ sen werden. Dies hat indessen nicht viel zu bedeuten, da die hoheren Gerichtshoͤfe die Urtheile der Kadi's, wenn sie Musel— maͤnner wegen begangener Verbrechen freisprechen, andern koͤn⸗ nen. Sonst übertragen die Araber die Idee, daß alle Gerech— tigkeit vom Himmel komme, eben so gut auf die Franzoͤsischen Gerichtshoͤfe, wie auf die Ausspruͤche der Kadi's und der Medschli's, und sie zeigen sich durchaus nicht abgeneigt, bei den Franzoͤsi⸗ schen Gerichtshöͤfen Recht zu suchen. Was endlich den Gerichts⸗ hof der Rabbiner betrifft, so besteht derselbe aus 3 Mitgliedern, welche oͤffentliche 8 . in der großen Synagoge halten sollen. Indeß sind die a derselben so beschraͤnkt, daß ihnen im Laufe des Jahres 1838 nur wenige Fälle vorlagen. An der Boͤrse war heute das Geruͤcht verbreitet, daß der König erkrankt sey, und daß der Herzog von Orleans durch eine telegraphische Depesche die Aufforderung erhalten habe, zuruͤckzukehren. Ferner i es, Maroto sey mit einem Theile seiner Truppen zu den Christinos übergegangen, und die Re— gierung habe die Nachricht durch den Telegraphen erhalten. Die aktive Spanische Rente stieg in Folge dieser Nachricht auf 223,5, und 23.
Großbritanien und Irland. London, 31. Aug. Die Königin hat sich gestern Nach—
mittag in Begleitung der Herzogin von Kent, des Herzogs Fer⸗ dinand und der Prinzessin Victoria von Sachsen⸗Koburg nach Wind sor 396
Dem Herzoge von Wellington wurde geslern von den funf Hafen⸗Orten, deren Vorsteher er ist, zu Dover ein uͤberaus glänzendes Bankett gegeben, bei welchem Lord Brougham den Toast auf den Herzog ausbrachte, den derselbe mit einem lan— gen Panegyrikus auf dessen Kriegsthaten begleitete.
Herr von Colmont, Franzoͤsischer General- Inspettor der Finanzen, ist, von mehreren Beamten seines Departements be— gleitet, in London angekommen.
Man hat berechnet, daß nach der Vollziehung des neuen Gesetzes uͤber die Einfuͤhrung eines gleichfoͤrmigen Penny-Por— tos 561, 537, 120 Briefe erforderlich seyn wurden, um die saͤhr— liche Einnahme der Post zu ersetzen, die 2,339,738 Pfd. St.
betrug.
Rach dem Globe hat es in der Handelswelt große Un— ruhe erregt, daß die Englische Bank einigen großen Wechsel— haͤusern angedeutet, sie wurden fuͤr a. von ihr auf keine wei⸗ tere Unterstiltzung rechnen können. iese Häuser setzt jenes Blatt hinzu, wuͤrden nun sehr vorsichtig seyn und ihre Unter— nehmungen beschraͤnken muͤssen, und man fuͤrchte, daß daraus große Nachtheile fuͤr das Publikum hervorgehen möchten. Man vermuthe, daß die Bank diese Maßregel ergriffen habe, um eine ansehnliche Ausgabe von Noten zu vermeiden, die sonst
stattfinden wurde, da sie ihre verkaͤuflichen Sicherheiten wahr— scheinlich erschͤpft habe und daher nicht im Stande seyn wuͤrde, ö einmal ausgegebenen Noten nach Belieben wieder einzu— ziehen.
Der 24. August war der erste Sonnabend, wo in London die n des neuen Polizei -Gesetzes in Kraft trat, nach welcher die Schenkhäuser um Mitternacht geschlossen und erst Sonntags um 1 Uhr wieder geoͤffnet werden. Die Schenken waren uͤberfuͤllt, die Gaͤste blieben bis zum letzten Augenblick, und es wurde den Polizeidienern schwierig genug, sie zu raͤu— men. Ueberall erschienen Trinklustige mit großen Gefaͤßen aller Art, um so viel Branntwein und Bier nach Hause zu tragen, als bis zur gesetzlichen Wiedereröffnung ausreichen konnte. Am Sonnabend und am Sonntage horte man laute Verwuͤnschun—
gen 89m die Urheber des Gesetzes. Die guten Wirkungen der Verordnung waren aber auffallend sichtbar. Statt daß, wie sonst gewohnlich, vor dem Polizei-⸗Amte in Bomstreet 50 — 50 Faͤlle von Trunkenheit oder von Schlägereien unter Betrunkenen vorgekommen waren, hatte dle Polizei nur sehr wenig Betrunkene verhaftet, und es hatte nicht eine einzige Schlaͤgerei stattgefunden.
In London hat der Rational⸗Konvent der Chartisten vori— gen Mittwoch seine Versammlungen wieder begonnen, und zwar in dem Arundel⸗Kaffeehause, nicht mehr in Johnson's Tavern, indem der Eigenthuͤmer des letzteren sie fortgewiesen hatte, so—⸗ wohl weil sie die Miethe nicht bezahlten, als auch, weil der Besuch seines Hauses durch ihr Benehmen gelitten hatte. An diesem ihren neuen Versammlungsort hat sich kaum ein halb Dutzend Mitglieder eingefunden, was nicht einmal hinreichend ist, die gewoͤhnlichen Gel zu erledigen, und diese weni⸗ gen Mitglieder sind durch ein so schwaches Band ver— einigt, deß sie wohl in wenigen Tagen sich wieder zer streut haben duͤrften. Auch finden ihre Berathungen jetzt bei verschlossenen Thuͤren statt. Der Manchester Guardian sgt. „Die kraͤftigen Maßregeln, welche gegen die Anführer der Chartisten in den verschiedenen Theilen des Lan— des ergriffen worden sind, haben den erwuͤnschten Erfolg gehabt. Fuͤr jetzt ist durch sie auf allen Fall die herrschende Aufregung niedergedruͤckt, und Manchester und die Umgegend sind wäh⸗
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rend der vergangenen Woche so ruhig und friedlich gewesen, wie zu irgend einer Zeit in den letzten zehn Jahren. Die Parteien, welche noch vor einigen Monaten mit allen Arten von Gewaltsamkeit drehten, wenn ihre Anfuͤhrer gestraft wür— den, nd nun zufrieden, wenn sie selbst der Bestrafung ent⸗ ehen.
ah O'Connell hat vorgestern in einer Versammlung des Vor⸗ läufer-⸗Vereins zu Dublin erklärt, er wolle am Montag die Aufloͤsung dieses Vereins und statt desselben die Errichtung ei—
nes wichtigeren, naͤmlich eines Reform⸗Registrirungs-Vereins,
beantragen, da es jetzt vor allen Dingen darauf ankomme, fuͤr eine möglichst zahlreiche Einzeichnung liberaler Waͤhler zu sor— gen. Zugleich sagte er, daß er fest entschlossen sey, Irland nun— mehr zur Forderung der Unions-Aufloͤsung anzutreiben; die
Union, davon sey er nun äberzeugt, muͤsse aufgelsst werden, so
bestimmt wie morgen wieder die Sonne scheinen werde; das Wort „Repeal“ solle fortan sein delenda Carthass seyn.
Secretair der Kolonieen: „Diese Aenderung geht aus der kla— ren Nothwendigkeit hervor, an der Spitze der Kolonial-Ver—
waltung einen Minister zu haben, der dadurch, daß er wahrend der unruhigen Zeiten in Kanada zum Kabinet gehöorte (zu wel⸗ cher Zeit Lerd Normanby bekanntlich noch Lord-Lieutenant von
Irland war), im Stande ist, zu dieser wichtigen Verwaltung eine genaue Kenntniß von diesem Theile des Reiches, von den
Verhandlungen, welche im Kabinet darüber stattgefunden, so wie von den Ansichten der Regierung daruͤber mitzubringen.
Hieran mußte es dem Marquis von Normanby offenbar fehlen, obgleich dessen Eifer, dessen Einsicht und Thätigkeit nicht be— zweifelt werden können. Verwaltung Irlands zeigte, wird ihn fuͤr das wichtige Ministe— rium, in das er jetzt eintritt, vorbereitet haben und eine Sicher— heit und Buͤrgschaft seyn, daß er es mit Ehre fuͤr ihn und zum Vor⸗— theil des Landes bekleiden wird.“ Die Times dagegen will in dieser Ministerial⸗Veraͤnderung nur eine neue Konvenienz gegen
O'Connell erblicken, dem, wie sie meint, sein Freund Lord Normanhy
als Minister des Innern vermuthlich zur Ausfuͤhrung seines angekuͤndigten Planes, die legislative Union zwischen Groß— britanien und Irland aufzulosen, behuͤlflich seyn solle. Was die Resignation des Kriegs Secretairs, Lord Howick, Sohnes des Grafen Grey, betrifft, so bemerkt der Globe daruͤber Fol— gendes: „Wir sind natuͤrlich nicht im Stande, die Ursache an— zugeben, welche diesen Staatsmann bewogen hat, seine Ent— lassung zu nehmen. die Wahrheit der Angabe wir dieselbe nach der von
ermitteln konnten; Sr. Herrlichkeit im mit
wahrscheinlich halten, daß Nichtuͤbereinstimmung
sichten verträgt, ihn zur Resignation veranlaßt hat. Der Nach— folger Sr. Herrlichkeit ist noch nicht bekannt.“ hen n Herrn Robert Gordon, der die fruͤhere Stelle des Herrn F.
Baring als Unter⸗Schatz⸗Secretair erhalten hat, auf seinem Posten
als Secretair der Ostindischen Kontrolle folgen wird, weiß man noch nicht; die Times meint, es scheine, daß Herr Macauley
fuͤr dieses Ant ausersehen sey, da der Globe dessen Eintritt
in das Kabinet fuͤr moͤglich halte; indeß ist jener Posten kein
zum eigentlichen Kabinet gehdriger, und man koͤnnte daher aus
jener Andeutung des ministeriellen Blattes eher muthmaßen,
daß Herrn Macauley das Kabinets-Amt des Kriegs-Secretairs
zugedacht ey 2 Im Schlosse Eglintoun in Schottland dauern die Zuruͤ—
stungen zu dem dort in einigen Tagen zu haltenden Tournier
fort. Inzwischen stroͤmen von allen Seiten Fremde herbei, die
die Zahl der zu erwartenden Zuschauer auf sechzig- bis achtzig— tausend anschlaͤgt. 650 Fuß lang und 250 Fuß breit.
mour), und außer dieser sind noch mehrere kleinere angebracht. Auf allen zusammen werden ungefaͤhr zwischen und 5000 Zu—
gen muͤssen, dem Turniere vom Schlosse oder Grasplatze aus zuzusehen. Man erwartet, die Zuschauer so viel als moͤglich in
Köoͤnig des Tourniers ist der Marquis von Londonderry, und an der Spitze der Ritter steht der Graf von Eglintoun. Die Lan—
anbefohlen, damit nur nach dem Schilde seines Gegenmannes zu stechen. Louis Napoleon haͤlt sich in der Nähe des Schlos— ses auf, ist aber nicht unter der Zahl der Ritter aufgefuͤhrt. Ueber die diesjährige Aerndte enthaͤlt die Morning Poöost folgenden Bericht: „So weit die Aerndte jetzt in Eng— land gediehen ist, kann man dieselbe, was den Weizen betrifft, ungeachtet der zwei oder drei Tage schlechten Wetters, die zwi— schen dem Maͤhen und dem Einfahren einer bedeutenden Quan— titaͤt eingetreten sind, nach dem Urtheil von kompetenten Rich—
allem Recht eine gute DurchschnittsAerndte nennen.
schnitts Aerndte gegeben. aben nur auf die suͤdlich von Leicestershire belegenen Distrikte.
Witterung ab; wie diese sich nun aber auch gestalten moͤge, so erwar⸗ tet man doch in den noͤrdlichen Provinzen keine reichliche Aerndte, im Gegentheil scheint man sich dort auf eine bloße Durchschnitts— Aerndte gefaßt zu machen, wobei jedoch nicht außer Acht gelassen
gewoͤhnlich ausgesaͤt worden ist und also auch eine Ducchschnitts— Aerndöte einen mehr als gewohnlichen Ertrag liefern muß. In den besten Korn-Distrikten von Schottland sollen die Aussichten zu einer guten Aerndte besser als in England seyn; die weniger von der Natur beguͤnstigten sind nicht mit in Anschlag zu brin— gen, da bisher nur wenige Versuche gemacht worden sind, dort Weizen zu bauen. Die letzten authentischen und unparteiischen Berichte aus Irland melden, daß das Wetter sich dort gebessert und die Aerndte begonnen habe, und daß sie allem Anschein nach gut seyn werde. Sehr guͤnstig sind dort wie uͤberall in Großbritanien die Aussichten zur Kartoffel⸗Aerndte, ein wichti— ger Umstand, da der ärmere Theil der Bevoͤlkerung sich dort meistens davon naͤhrt und sogar in den großeren Städten Eng— lands die Kartoffeln selbst zu Brod fuͤr die aͤrmere Klasse ver⸗— backen werden.“
Dem Parlamente sind kurz vor seiner Prorogirung noch eine Anzahl von Aktenstuͤcken vorgelegt worden, die sich zum Theil auf die im Jahre 1833 zwischen der Pforte und Meh— med Ali unter Englands Vermittelung bewirkten, eine Beile—⸗
gung des damaligen Streits bezweckenden Unterhandlungen be⸗
1
Der ministerielle Globe sagt uͤber den Aemter-Tausch zwischen dem Staats-Secrerair des Innern und dem Staats-
Aber die Geschicklichkeit, die er in der
Wir haben gehoͤrt, jedoch ohne daß wir wiewohl Unter⸗
hause uͤber die geheime Abstimmung gehaltenen Rede für dem Kabinet in einer liberaleren Politik, als sie sich mit seinen An-
Auch wer dem
Wirthshäuser in der Nähe des Schlosses sind schon uͤberfuͤllt von Gaͤsten, und man glaubt nicht zu übertreiben, wenn man
Der zu den Schranken bestimmte Platz ist ; Die große Tribune enthalt den Sitz fuͤr die Koͤnigin der Liebe und Schsnheit (Lady Sey
schauer Platz finden, und die uͤbrigen werden sich damit begnuͤ— Kleidertrachten des 14ten oder 15ten Jahrhunderts zu sehen.
zen werden alle von gleicher Laͤnge seyn, auch ist jedem Ritter
tern, die kein Interesse haben, die Wahrheit zu in. mit dafer und Gerste dagegen haben entschieden mehr als eine Durch⸗ Inzwischen beziehen sich diese An⸗
eiter noͤrdlich hinauf hängt noch viel von der zu erwartenden
werden muß, daß in ganz England bedeutend mehr Weizen als.
ziehen, zum Theil die diplomatische Korrespendenz des Engli— schen General⸗Konsuls in Alexandrien, Obersten Campbell, mit Lord Palmerston, vom vorigen Jahre in Bezug auf die schon damals von Mehmed Ali kundgegebene Absicht, sich unab— hängig zu erklären, umsaßt. Die ersteren Aktenstuͤcke bestehrn aus acht Nummern, sammtlich Berichte des Herrn Mandevil der sich vor Lord Ponsonby als Britischer Gesandter in Ko— stantinopel befand, datirt vom 23. Februar bis zum 4. Ma: 1833. Die letzteren belaufen sich auf zehn und datiren vom 6. Februar bis zum JI. August 1838. Von jenen ist zunaͤchst eine Depesche des Herrn Mandeville hervorzuheben, welche dieser an Lord Palmerston abfertigte, nachdem Ibrahim Pascha am 21. Dezember 1832 den Groß Wesir Reschid bei Koniah geschlagen und sein siegreiches Heer bis nach Kiutahia geführt hatte. Herr Mandeville schrieb darauf unterm 23. Februar 1833 an Lord Palmerston, der Reis-Efendi klage uber Ibrahim's Halsstarrigkeit; statt sein Heer zurückzuziehen, breite dieser es in der Umgegend von Kiutahig aus und richte großen Schaden an; der Sultan habe an denselben geschrieben und ihn aufgefordert, den Ruͤckmarsch anzutreten, und er wuͤn— sche, die Gesandtschaften England's und Frankreichs moͤchten dieses Gesuch unterstützen. Herr Mandeville erzählt, er habe vor Allem eine Verwahrung eingelegt und den Reis- Efendi uͤber einen starken Irrthum, in welchem derselbe sich befände, zur Rede gestellt; der Osmanische Staatsmann habe naͤmlich in seiner Note bemerkt, er, Mandeville, hätte ihm die Versicherung gegeben: „Mehmed Ali werde sich unterwerfen und mit der Pforte verstaͤndigen.“ Herr Mandeville proötestirt dagegen. „Ich verwies ihn“, sagte er, Fauf die Versicherungen, welche die Pforte selbst von Mehmed Ali erhalten, wie auf die Aus— sagen General Murawief's, als dieser aus Aegypten zur ůuͤckge⸗ kommen sey, und machte ihm bemerklich, es werde wenig oder gar nichts helfen, falls ich von Ibrahim verlangen wollte, er solle sich zuruͤckqziehen; auf eine solche Forderung durfte der— selbe wohl abschläͤgig antworten.“ Der Mandevilleschen De— pesche vom 23. Februar war die aus dem Tuͤrkischen über— fetzte Note des Reis-Efendi vom 15. Februar 1833 beigefuͤgt. Der Inhalt besagt ungefaͤhr: England habe versprochen, Meh— med Ali zu einem Abkommen zu bringen; er mache aber nicht Miene dazu; Ibrahim halte die Pforte mit leeren Worten hin; an England sey es nun, der Pforte zu helfen; thue es dies nicht, so duͤrfe es sich nicht wundern, wenn man sich auf seine Zufagen so wenig verlasse, als auf die Mehmed Alus und Ibra— him Pascha's. Herr Mandeville schrieb nun eine Verwendungs— Note, datirt aus Therapia vom 23. Februar, und stellte darin „auf Ansuchen der Pforte“ und „pflichtmäßig“ die Bitte, Ibra— him moͤge sich zurückziehen. Ibrahim antwortete unterm 10. Maͤrz, wie folgt:
„Vortrefflichster, geliebtester, gütger Freund! Ich habe Kenutuiß genommen von dem Inhalt Deines Schreibens vom 235. Februar Du willst, ich soll, stalt vorzurücken, den Rückmarsch antreten. Mein Heer stand noch bei Koniah, als ein Russischer Adjutaut, abgeordnet vom Russischen Botschafter, dort ankam und mir eröffnete, ich sollte nicht vorrücken. Ich versetzte: Meine Pflicht erlaube mir nicht, ohne Befehl Halt zu machen. Als ich Kiutahia erreichte, erhielt ich dort von meinem Vater die Weisung, nicht vorzurücken. Diesem Befehl Folge leistend, machte ich auf der Stelle Halt und ließ die hohe Pforte, so wie auch den Französischen Geschäftsträger, Baren Varenne, davon benach- richtigen. Dies ist der Stand der Diuge. Jetzt, ob ich vorwärts rücke oder zu— rückmarschire, werde ich nur in Uebereinstimmung mit den Befehlen meines Vaters handeln, die ich mir, wie Du weißt, in Allem zur Richtschnur dienen lasse. Uebrigens ist ja über die Sache an meinen Vater geschrteben worden; seine Antwort kann nicht lange ausbleiben; was aber die Besorgniß angeht, welche Jene (im Divan) unterhalten als würde ich vorrücken, so muß das Obgesagte sie beseitigen. Ich warte, wie gesagt, anf Befehle und werde ste, sobald sie mir zukom⸗—⸗ men, ohne Verzug befolgen. Indem sch dies alles zu Deiner Infor mation bemerke, ergreife ich die Geiegenheit, mich zu erkundigen, eb Dnu Dich wohl befindest.
— 5 *
Ibrahim.“
Unterm 19. Maͤrz 1833 meldet Herr Mandeville in kurzen Worten an Palmerston, der Reis -Efendi habe sich abermals bittend an ihn gewendet, um einen Versuch, Ibrahim Pascha zum Abzug zu bewegen; er habe jedoch geantwortet, das gehe unmoͤglich an; er wolle sich nicht zum zweitenmal kompromitti ren. Auf diese Depesche vom 19. Marz folgt eine umstaͤndli⸗ chere aus Therapia vom 31. Marz. Die wesentlichen Stellen derselben lauten:
„Nachdem aus Alexandrien gemeldet worden, Mehmed Ali habe die ihm vom Sultan gemachten Vorschlaäͤge verworfen und bereite sich, falls man seinen Forderungen nicht Genuͤge leisten wolle, zu neuen Feindseligkeiten, fand die Pforte fuͤr angemes— sen, mit den Repräsentanten der drei großen Maͤchte zu— sammenzutreten, um von ihnen zu hören, welche Privat Meinung sie hegen in Bezug auf die besten Mittel zur Abwendung der Gefahren, welche diesem Reiche den Untergang drohen. Demgemaͤß verfuͤgte ich mich am 27. Maͤrz zum Reis Effendi; derselbe eroͤffnete mir: er habe mich rufen lassen und zugleich die Repraͤsentanten Frankreichs und Rußlands eingela— den zu einer Konferenz; seine Absicht dabei waͤre, uns mit der Lage der Dinge bekannt zu machen, unsere Meinung zu verneh— men und unsern guten Rath einzuholen.“ Herr Mandeville versetzte, wie er weiter berichtet, er wisse zu gut, wie wenig er selbst in gewohnlichen Dingen geschickt sey, der hohen Pforte zu rathen, als daß er sich bei einer so wichtigen Konjunktur herausnehmen sollte, seine Ansicht geltend zu machen; wenn es jedoch der Reis-Efendi wuͤnsche, wolle er ihm nicht ver— bergen, was er privatim von der Sache halte; tiefer Kummer habe ihn befallen, als er gehört, daß der durch den Franzoͤsischen Botschafter gemeinsam mit ihm, dem Reis— Efendi, gemachte Versuch zu einem Uebereinkommen der Pforte mit dem Pascha von Aegypten nicht gelungen sey und Mehmed Ali so uͤbertriebene Forderungen stelle; man habe ihm gesagt, jener verlange ganz Syrien, Damaskus, Aleppo, Adana, It— scheli, sammt den Häfen Selefkeh (Seleucia) und Alaya. Der Reis-Efendi bemerkte darauf: Das sey nur zu wahr; was aber noch mehr, Mehmed Ali fordere die Statthalterschaft in diesen Provinzen nicht etwa als eine vom Sultan, als dem Souverain, ihm, als einem Unterthan, zu gewährende Gunst, sondern habe rund heraus erklaͤrt, wenn ihm nicht das ganze Gebiet, welches er verlange, sofort uͤberwiesen werde, sey Ibrahim, in dessen Hand er die weitere Unterhandlung gelegt habe, beordert, auf Konstantinopel zu marschiren, um mit Gewalt zu erlangen, was man ihm nicht gutwillig zu— gestehen wolle. „Und nun“, so habe ihn, berichtet Herr Man⸗ deville an Lord Palmerston, der Reis-Efendi nach dieser Eroͤff⸗ nung angeredet, „bitte ich Euch, sagt mir, welche Maßregel Ihr unter den obwaltenden Umstäaͤnden am raäthlichsten erachtet.“ „Ich war bedeutend unschluͤssig“, fahrt Herr Mandeville fort, „weiche Antwort zu geben sey in einer so inhaltschweren An— gelegenheit, und versicherte dem Reis-Efendi, ich wuͤrde nur hoͤchst widerstrebend seinem Wunsche entsprechen, wenn ich annehmen mußte, das Verfahren der Pforte werde sich nach
werde in
Artin⸗ Bei allein.
meinen Ansichten von der Sache richten. Bevor ich jedoch uͤber⸗ all eine Meinung äußern könne, begehrte ich zu wissen, ob Mehmed Ali die besagten Statihalterschasten fuͤr immer“ an— spreche oder auf dieselben Bedingungen, wie die, unter welchen der Sultan die verschiedenen Provinzen des Reichs den von ihm ernannten Paschen uͤberweise. Der Reis-Efendi versetzte: Das Letztere sey der Fall. Hierauf sagte ich: Wolle man durchaus meine Meinung kennen lernen, so spraͤche ich sie da⸗ in aus, daß, so lange Widerstand mit Aussicht auf Er folg noch möglich, ich der Letzte seyn wurde, der Pforte zu rathen, sich den Forderungen des Pascha zu unterwerfen; die Pforte selbst muüͤsse am besten wissen, ob sie genugsame Streitkraͤfte besaße, um das weitere Vorruͤcken der Aegyptischen Armee zu hindern; vermöoge sie dies nicht, so wäre freilich der Nothfall des Nachgebens ein sehr harter, das Uebel aber, so groß es sey, doch geringer, als jenes andere, welches eintreten duͤrste, wenn die— ses Land der Schauplatz eines langen und blutigen Krieges wurde und die Hauptstadt in Gefahr der Existenz geriethe. Inzwi— schen frage es sich, ob es denn wirklich schon zu diesem Aeu— ßersten gekommen sey; vielleichr' schwebe dem erleuchteten Geist Sr. Excellenz eine Mittel⸗-Maßregel zur Abwendung des dro— henden Unheils vor. Der Reis Efendi hielt etwas inne und bemerkte dann: „„Obschon nicht dazu ermächtigt, glaube ich Ihnen doch sagen zu durfen, daß die Pforte geneigt ist, zur Herstellung des Friedens ein großes Opfer zu bringen; so wür— den wir wohl zu den Gebieten, die dem Vice⸗-Koͤnig bereits zu⸗ gestanden sind, Aleppo und Damaskus fuͤgen, aber nicht Adana, Itscheli und die Hafen; diese koͤnnen wir nie aufgeben.““
Es folgt nun das spezielle Gesuch des Reis-Efendi, Herr Mandeville moge sich mit dem ‚Franzoͤsischen Botschafter bespre— chen, und Beide zusammen sollten die Vergleichs Vorschlaͤge der Pforte an Ibrahim gelangen lassen und bei demselben unter— stuͤten. In Folge dieses Antrags ging Herr von Varenne, vom Admiral Roussin abgeschickt, ins Lager bei Kiutahia. Herr Mandeville gab ihm ein Schreiben an Ibrahim mit, um die Vorschlaͤge der Pforte seiner Annahme zu empfehlen. Durch eine Depesche vom 14. April meldete Herr Mandeville dann an Lord Palmerston, die Pforte habe auch in Betreff Adana's nachgegeben, und am 16. April uͤbermachte der Englische Ge— sandte seinem Minister die Tages zuvor erschienene Ge— neral-Liste der Statthalterschaften des Osmanischen Rei— ches, in welcher die bestätigten oder neu ernannten Gouverneure namhaft gemacht waren. In dieser Liste war Mehmed Ali als Statthalter folgender Provinzen genannt: Damaskus, Aegypten, Aleppo, Safad, Saida, Beirut, Tripolis in Syrien, Kandien, Jerusalem, Naplus, Kanea und Retimo; Ibrahim Pascha aber als Statthalter von Abyssinien und Dschidda. Das Resultat der Unterhandlung ist in folgendem Auszug aus einer Depesche des Her Mandeville vom 15. April 1833 angege— ben: „Heri ? je“, heißt es darin, „hat mich in Kennt— niß gesetzt, daß, sich an Ihrahim gewendet, und eine Antwort auf das Schreiben Sr. Hoheit des Sultans, welches er ihm uͤberbracht, zu erhalten, derselbe ihm gesagt habe: „„Mein Abzug ist die beste Antwort, die ich geben kann und die Sie dem Englischen Gesandten bringen koͤnnen.““ Hiermit schließt die erste Reihe der Aktenstuͤcke. Die zweite beginnt mit mehreren Depeschen Lord Palmerston's, die dieser Minister zwischen dem 6. Februar und 9. Juni 1838 an den Oberst Eamphbell richtete, und worin er den Konsul beauftragt, Meh⸗
med Ali aufs ernstlichste von jedem Schritt abzumahnen, der
auf einen beabsichtigten Angriff gegen den Sultan und auf die Absicht einer weiteren Ausdehnung seiner Herrschaft hin— deuten Zuerst soll dem Pascha vorgestellt werden, daß seine Conscriptionen und Ruͤstungen in Syrien großes Miß— trauen erregen mußten; dann soll Oberst Campbell eine deutliche Erklaͤrung uber den Zweck der Truppen-Zusammenziehungen in Syrien fordern; er soll ihm ferner erklären, daß die von den Truppen des Pascha's in Syrien veruͤbten Gräuel in ganz Eu— ropa den unguͤnstigsten und schmerzlichsten Eindruck gemacht, und daß die Talente und Thatkraft Mehmed Ali's in der Gruͤndung eines guten Verwaltungs-Systems in den seiner Herrschaft bereits unterworfenen Landern und in der Befreiung ihrer Bevolkerung von mancherlei Uebeln ein hinreichendes Feld fin—⸗ den konnten; endlich soll er den Pascha unverzuͤglich uͤber das Verfahren aufklären, welches England in einem etwanigen Streit zwischen ihm und dem Sultan einschlagen wurde, wenn Mehmed Ali sich etwa darüber täuschen und sich einbilden sollte, Groß— britanien werde eine Unabhaäͤngigkeitserklaͤrung desselben ruhig mit ansehen, Oberst Campbell hatte namlich seinen Minister schon in mehreren Depeschen darauf aufmerksam gemacht, daß Mehmed Ali durch alle moͤgliche Mittel darauf auszugehen scheine, sich seiner Lehnspflicht gegen die Pforte zu entledigen und sich unabhängig zu ertlaͤren. In einer Depesche vom 25. Mai 1838 berichtete er demselben aber, Mehmed Ali habe nun die beabsichtigte Verwirklichung dieses lange vorausbedachten Planes sowohl dem Franzoͤsischen Konsul, als ihm selbst, dem Oberst Campbell, unzweideutig mitgetheilt und hinzugefügt, er wolle indeß den Agenten der großen Maͤchte in Alexandrien Zeit lassen, ihre Regierungen von diesem Entschluß zu benach— richtigen.
könnte.
„Herr Cochelet“, so fährt der Britische Konsul in seinem Berichte fort, „schien von dem Schritte des Pascha überrascht; aber ich halte ihm in der letzten Zeit oft gesagt, daß ich bestimmt ahne, Mehmed Ali kurzem seine Lehns-Abhängigkeit vom Sultan abwerfen; doch hielt ich es ür wahrscheinlich, daß er die gänzliche Unterwerfung der Empörer in Sprien dazu abwarten werde. Herr Cochelet gab zu, daß die gegen ihn und mich seit geraumer Zeit von Mehmed Ali ge— führte Sprache den starken Wunsch und selbst die Absicht verraihe, sich von der Pforte zu befreien; aber er hätte nicht geglaubt, daß er dies in us führung bringen würde. Nachmittags empfing ich eine Botschaft von Boghas-⸗BWei, wodurch ich erfuhr, daß der Pascha mich gegen 5 Uhr Abends zu sehen wünsche, wenn es mir nicht ungelegen wäre. Ich ging nach dem palast, uud nach einem halbstüudigen allgemeinen Gespräche, das haupt⸗ sächlich von einem Dampf-Fahrzeuge handelte, welches für den Pascha aus
England eingetroffen war und in der Näbe unter seinen Fenstern lag,
entließ er seine Begleiter und blieb mit mir und seinem Dolmeischer h Sogleich ging er auf den Gegenstand seiner Unab— hängigkeit ein, welcher alle fein Gedanken und Gefühle zu erfüllen schien. Er sagte, daß er mich aufgefordert habe, ihn zu besuchen, um mir seinen festen Entschluß mitzutheilen, wovon ihn nichts ab— bringen sollte, den Entschluß, seine Unabhängigkeit von der Pforte zu erklären; daß er zwischen zwei Schwertern stände: seiner Familie und den großen Mächten; daß die Interessen seiner Kinder und Fa—⸗ milie ihn gebieterisch aufforderten, ihre zukünftige Lage fesizustellen; daß er mit Thränen in den Augen und gepreßten Herzens seinen ge— geuwärtigen Entschluß gefaßt, in welchem er nicht wanken werde; aber daß die Interessen seiner Famllie es erforderten; daß er jetzt ein alter Mann in den Siebzigen sey, der bald vom Tode weggerafft werden könne, weshalb er die Beilegung der Frage nicht länger aufschieben dürfe; und er er= suchte mich hierauf, meine Regierung so bald als möglich von seiner Mittheilung gegen mich und seinem sesten Entschluß in Kenntniß zu setzen; er wolle eine gehörige Zeit auf die Antwort warten, in' der vollen Ueberzeugung und Hoffnung, daß die Britische Regierung solche
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2 Maßregeln ergreifen werde, die eine freundschaftliche und zufrieden⸗ tellende Beilegung dieser Angelegenheit gestatten würden, sowobl in g auf die Erhaltung des Friedens als in Betreff der Gründung und Anerkennung der Unabhängigkeit Mehmed Alis. Ich entgeg— nete, daß dies ein sehr wichtiger und eruster Entschluß sey, und daß er die Mitteilungen kenne, die ihm schon von meiner Regierung hin⸗ sichtlich Spriens gemacht worden seven; daß ich nicht ermangeln
erst am 19 Junt Alexandrien verlaffen werde; daß ich mit— Lrweile das Vertrauen hege, er werde iu dieser Angelegenheit keinen Schritt thun, oder versuchen, seine Grän ien zu überschreiten, oder ir—= gend etwas Feindseliges unternehmen, so wie daß er den schuldigen Tribut bezahlen werde. die stärksten Versicherungen,
e n. in der kürzesten Zeit nach Konflantinopel alles Geld für die Tribut⸗-Rückstände zu senden; „aber“, fügle er hinzu, „vergessen Sie
gesagt, meinen Entschluß gefaßt habe.“ 14 e daß Ae er . 7 ie s ĩ klärt habe, daß Aegvpten und die Interessen feiner Familie seine ersten und theuersten Erwägungen seven, daß er nicht, es wünsche, warten könne noch wolle, und daß er nicht ein einziges Dorf von dem herausgeben werde, was er von der Pforte besitze.“
noch hinzu, der Pascha habe dem Russischen ünd dem Oesterrei— chischen Konsul eine ähnliche Mittheilung gemacht.
Niederlande. Amsterdam, 1. Sept. sich dadurch aus, daß die Spanischen Papiere neuerdings einen sehr dedeutenden Aufschwung nahmen und Ardoins von 205,5, welches gestern der letzte Cours war, bis auf 22, stiegen, wo— bei ein ansehnlicher Umsatz stattfand.
wird unsere Stadt mit einer schoͤnen und bequemen Einrichtung von Omnibus bereichert. ;
Die Handels, Verhaͤlltnisse der Niederlande mit ihren Ko— lonieen gestalten sich fortwährend guͤnstiger.
21,717,231 Fl. und die Ausfuhr auf 43,201,819 Fl. an. der Einfuhr erscheint der Mutterstaat mit dem Waarenwerth von 6,904,791 Fl., wovon 4,739,056 auf Erzeugnisse Nieder— laͤndischen Ursprungs« kommen. Besonders sind es die Nieder— laͤndischen Manufakturen, deren Absatz sich bedeutend vergroͤ⸗
Fl. bei der Einfuhr verwerthet. Die Ausfuhr nach den Nie— Fl. Dabei ist der Kaffee mit 639,225 Picols ECtr. Holl.) oder 17,116,505 Fl. 608, 98 Picols oder 7,157 Fl.; endlich der In— digo mit SI7, 9141, Pfund aufgeführt. Im Vergleich mit einigen vorhergehenden Jahren hat besonders die Kaffee— und Zuckerproduction außerordentlich zugenommen. detztere,
1 Pied = 110 und der Zucker
wollte, ist durch die klugen und energischen Maßregeln der Re—
zu dem gegenwärtig so guͤnstigen Ertrag binnen Zeit gebracht worden. um 186,B869 Picols und die des Indigo um 414,691, Pfund vermehrt. Auffallend ist, daß, ungeachtet der so beträchtlich zu— genommenen Zucker⸗Ausfuhr, der Äbsatz keine Stockung erfahren
2. September bloß zu Rotterdam allein 157,752 Ballen,
daselbst und zu Dortrecht liegend, feil. Außerdem bringt sie noch in den folgenden Tagen des Septembers 197,230 Ballen 935 Faß Java und Sumatra⸗Kaffee zu Amsterdam und Middel— burg zu Markte.
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Bruͤssel, 31. Aug. Die beiden jungen Prinzen haben den Konig und die Königin nicht nach Eu begleitet, sondern verweilen noch in Ostende. ö
Ueber das Eigenthumsrecht der Schriftsteller und insbeson— dere auch der Theaterdichter in Belgien hat ein Herr van Hecke ein Werk herausgegeben, welches dem Könige überreicht und von Sr. Majestaͤt mit Wohlgefallen aufgenommen worden.
Der Vater des zum Belgischen Gesandten in Holland de— signirten Fuͤrsten Joseph von CThimay ist ein juͤngerer Bruder des Franzoͤsischen Herzogs von Caraman, welcher wahrend der Restauration Gesandter von Frankreich in Wien war, und hat sei— nen Titel, so wie seine Guͤter in Belgien voneinem Oheim muͤtter licher Seite geerbt. Der Fuͤrst vermählte sich im Jahre 1865 mit der beruͤhmten Madame Tallien, die erst vor wenigen Jah— ren gestorben ist, und aus dieser Ehe ist der Fuͤrst Joseph von Chimay der erstgeborene Sohn.
Schweden Stockholm, 30. Aug.
und Norwegen. Die Stats-Tidning berichtet,
d. M. ein Schreiben an den Schwedisch⸗Norwegischen General— Konsul Anastasy in Alexandrien mit der Anfrage erlassen habe, ob es gegruͤndet sey, was das „Journal de Smyrne“ in be— fremdlicher Weise melde, daß namlich bei der Ankunft des Ka— pudan Pascha mit der Tuͤrkischen Flotte in Alexandrien auf dem Sch wedisch⸗Norwegischen Konsulats- Gebäude die Flagge als Zeichen der Theilnahme und Freude geweht habe. Der König, heißt es in dem gedachten Schreiben, hege die Hoffnung, daß diese Nachricht ungegruͤndet sey, indem die Schwedische Flagge,
Der General⸗Konsul soll demnach sofort einen genauen Bericht daruͤber erstatten.
D entschla nh
Muͤnchen, 30. Aug. Das heutige Regierungsblatt bringt die Aufhebung der dermaligen Kammer der Abgeordne⸗ ten. Die desfallsige Koͤnigl. Erklaͤrung, datirt aus Berchtesga— den vom 24 August, lautet im Eingang also: „Nachdem in Folge der neuen Eintheilung des Koͤnigreichs die durch die Verfassungs— Urkunde vorgeschriebene Vertheilung der in jede einzelne Stan⸗ desklasse treffenden Zahl von Abgöordneten auf dle einzelnen Regierungsbezirke wesentliche Abaͤnderungen erlitten hat, und sonach die dermalige Bildung der im Jahre 1836 gewählten
würde, über die gegenwärtige Unterredung Bericht abzusiatten, daß
aber einige Zeit veistreichen würde, ehe ich irgend eine Antwort er- balten könnt, da ich meine Depeschen mie auders als mittelst des Dacpfschiffes der Britischen Regierung absende und das nächste
Hierauf autwortete er bejahend und gab mir . Ser sich daß er weder die Gräuzen überschreiten, noch irgend eine feindselige Handlung begehen wolle, und daß er beab⸗
h c 8 ö ö * 6 ö 2 Mr nicht, Ihre Regierung in Kenntuiß zu setzen, daß ich, wie ich früher ö. . Er sagte mir, daß er am Morgen Herrn Cochelet eine gleiche Mittheilung gemacht und ihm er⸗
wie Herr Cochelet
Oberst Campbell fügt in einer Nachricht zu dieser Depesche
setzte und
Unsere heutige Boͤrse zeichnete
Bei Gelegenheit der Eroͤffnung der Harlemer Eisenbahn
ĩ ᷣ . . Amtliche eben von dort hierher gekommene Ausweise über Handel und Schifffahrt auf Java und Madura setzen fuͤr 1837 die Einfuhr auf Bei
ert hat. Von Kaffeesaͤcken wurden 238,750 Stuck, im Werthe von 96, 791 Fl., in die Kolonien eingefuͤhrt, und Leinen und Kattuns mit 3, 678,710 Fl, Tuͤcher und Wollstoffe mit 1,281,600 derlanden allein betrug die bedeutende Summe von 30,018,315
mit
welche auf Java durchaus in fruͤherer Zeit nicht emporkommen gierung, durch Prämienvertheilung, Leistung von Vorschuͤssen ꝛc.
8 . ganz kurzer Die Kaffee⸗Erzeugung hat sich bis 1837
hat. Die Niederlaͤndische Handelsgesellschaft bietet kommenden 1076 Faß Java und 14,285 Ballen Sumatra⸗-Kaffee, in den Depots
.
daß der Minister der auswärtigen Angelegenhelten unterm 16ten
als ein Symbol der Ehre, nicht gemißbraucht werden duͤrfe, um eine Verrätherei, wie die des Kapndan Pascha, gutzuheißen.
Kammer der Abgeordneten mit den staatsgrundgesetzlichen
Bestimmungen nicht mehr im Einklange ste
auf den Grund des Tit. VI. §§. 10, * ef, *
Urkunde, dann des Tit. J. 5. 2 und 11 der X.
Beilage das Bestehen der dermaligen Kammer der Abgeordne⸗ ten fuͤr aufgehoben, und verordnen demnach, daß binnen drei Monaten vom heutigen Tage an eine neue Wahl der Kammer der Abgeordneten vorgenommen werden soll.“
Dasselbe Regierungsblatt enthalt ein Privilegium fuͤr den Geheimen Ober-Revisionsrath von Savigny in Berlin gegen den Nachdruck des von ihm unter dem Titel; „System des heutigen Roͤmischen Rechtes“, herausgegebenen Werks.
Hannover, 3. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg von Preußen, Enkel Ihrer Majestaͤt der Köͤnigin von Hannover, ist von Norderney hier eingetroffen.
Aus Hameln wird unterm J. September berichtet: Heute hatten wir nach langem Harren die Freude, daß die über die Weser hier erbaute Kettenbruͤcke geweihet und zum allgemeinen Gebrauche geoͤffnet wurde.
Darmstadt, 1. Sept. Unsere Erbgroßherzogin ist heute nach dem Seebade Scheveningen abgereist. Der Großherzog, der Erbgroßherzog, Prinz Alexander und Prinzessin Marie begleiteten Höchsthieselbe bis Gernsheim und von da auf dem Koͤlnischen Dampfschiffe „Koͤnigin Victoria“ bis Mainz, von wo die Erbgroßherzogin die Reise auf diesem Dampfschiffe fort⸗ die übrigen Höchsten Herrschaften hierher zuruͤck— kehrten.
Schweiz.
Zurich, 29. Aug. (Schweiz Bl) Der Stadtrath von Zuͤrich hat eine Erklarung an den Regierungs⸗Rath beschlossen, wesentlich des Inhalts, daß er den Erlaß des Regierungs⸗Raths nur dahin verstehe, daß ihm (dem Stadtrath) untersagt werde, bestimmende Auftrage und Befehle von dem Central⸗Comits anzunehmen, was er ohnehin immer beachtet habe. Dagegen werde er nach wie vor von seinen Rechten Gebrauch machen, eine beliebige Petition, selbst wenn sie von dem Central⸗CLomits verfaßt seyn sollte, sobald sie ihm gefalle, als seinen Antrag, oder wenn ein Sechstheil der Burger solches verlange, als Motion an die Gemeinde zu freier Berathung und Abstimmung zu bringen. Aehnliche Erklärungen sollen auch bereits von an⸗ deren Gemeinde- Raͤthen beschlossen seyn. Das Interesse der Gemeinde⸗Freiheit vereinigt alle.
Der Bischof von Sitten hat bei der Tagsatzung gegen die Annahme und Vollziehung der neuen Verfassung, als die Rechte der Geistlichkeit schmaͤlernd, protestirt; er verwahrt seine bishe⸗ rigen Praͤrogativen.
Unter-Wallis und Sitten haben am 25sten d. M. in Ruhe und Ordnung, nach dem von den Repraͤsentanten vorgeschriebe⸗ nen Modus, uͤber den neuen Verfassungs-⸗Entwurf abgestimmt. Wenn die Tagsatzung die Kraft hat, ihren Beschluͤssen Achtung zu verschaffen, so wird das Ganze durch eine einfache energische Aufforderung geendet seyn. Wo nicht, so mag sie die . nung unterschreiben. Unter-Wallis ist nicht im Stande, den an⸗ dern Landestheil mit Gewalt sich zu unterwerfen und hat nun den festen Willen, sich keiner neuen Reconstitution zu unterzie⸗ hen, um nicht aufs neue wieder der Spielball derjenigen zu werden, welche nun die Unordnung in die Lange zu ziehen suchen.
ie lRig n Livorno, 24. Aug. Der Baron Spannocchi Piccolo⸗ mini, Militair- und Civil-Gouverneur der hiesigen Stadt, ist in der verflossenen Nacht mit Tode abgegangen.
Rom, 24. Aug. (A. 3) Wie bestimmt versichert wird, ist die Köoͤnigin-Wittwe von Sardinien zu dem Entschluß gekommen, sich aus der Welt zuruͤckzuziehen, und ihr Leben als Nonne in einem Kloster zu beschließen. Die ihr gehoͤrige Villa Rufinella auf der Höhe des alten Tusculum, wo sie gegenwaͤrtig wohnt, soll sie als ein fruͤheres Eigenthum dem Jesuiten⸗Orden zurück
gegeben haben.
In Folge der letzthin entdeckten Veruntreuung eines hie—
sigen Post-Offizianten ist von der Regierung nun an alle Ober—
beamten der verschiedenen Verwaltungszweige eine geschaͤrfte Verordnung erlassen, welche diese gleichsam fuͤr ihre Untergebe— nen verantwortlich macht.
Endlich ist die Regierung in Neapel auf die oft wieder— holten Vorschlaͤge eingegangen, daß vom 1. Oktober an zwischen hier und Neapel eine regelmäßige Diligencen-Verbindung ein⸗ treten soll, wodurch der Reisende gegen jede Prellerei geschuͤtzt wird.
Spanien.
Spanische Gränze. Die Zeitungen von Bordeaux vom 2hsten d. M. berichten, daß der General Leon am 23sten das Fort St. Barbara angegriffen hat; das Feuern dauerte auch am folgenden Tage fort, aber das Resultat des Angriffs war noch nicht bekannt. — Lord John Hay ist am 26sten von San Sebastian nach Tolosa abgegangen, wo er eine Zusammenkunft mit den Karlistischen Anfüährern haben sollte. — 2000 Mann
sollten in St. Sebastian eingeschifft werden, um sich des Hafens
von Bermeo zu bemächtigen. — Ein Brief, datirt von der Na—⸗ varresischen Gränze vom 26sten und in der „Emancipation“ vom 28sten abgedruckt, bestätigt das Geruͤcht, daß der Oberst Yturmendi, Kommandant des 2ten Navarresischen Bataillons, und sehr einflußreich in diesem Koöͤnigreiche, sich mit Don Juan Echeverria vereinigt hat.
Aegypten.
Marseiller Blätter vom 25. August melden aus Alexandrien vom 6. August Folgendes. „Die Depeschen, welche Herr Anselme an die hiesigen General-Konsuln uͤber⸗ bracht hat, sind jede von einem der fuͤnf Botschafter der großen Maͤchte zu Konstantinopel unterzeichnet. Jedoch enthalten sie alle die nämliche Note, deren wesentlicher Inhalt folgender ist: „Die General. Konsuln der fuͤnf großen Machte sollen dem Vice⸗Koͤnige notificiren: I) daß, da bei den Tuͤrkisch⸗Aegyptischen
Angelegenheiten die Ruhe Europas betheiligt erscheint, jede
besondere Beilegung, welche zwischen der Pforte und dem Pascha von Aegypten stattfinden koͤnnte, von diesen Mächten als null und nichtig betrachtet werden wuͤrde, wenn dieselben nicht ihre Zustimmung gegeben haben. 2) Mehmed Ali wird aufgefordert, unverweilt die Tuͤrkische Flotte nach Konstantinopel zuruͤckzusenden und sich mit der Erblich— keit zu begnügen, die ihm fuͤr Aegypten zugestan⸗ den werden wird, bis die Mächte in einem Kongresse, der zu diesem Zwecke stattfinden soll, die gegenseitige Stellung der Tuͤrkei und Aegyptens definitiv geregelt haben, worin der Sul—