tan bereits gewillig!“ Mehmed Ali hat sein höchstes Erstau— nen über diese Notificatien ausgedruckt, die seine Ansprüche in so enge Gränzen weist. Nach mehreren Unterredungen mit den Konsuln hat er positiv erklärt, daß er unter den gegenwartigen Umständen die Flotte nicht herausgeben werde. ,. er das Schreiben Ehosrew Pascha's gelesen, ist der 8 auf das höchste unwillig geworden. Gewiß hat er . Entschluß gefaßt, und doch erklart er laut, daß er . * Vergleiche fagen wolle, der ihm nicht die Eeblich keit 6 6 29. estaͤnde, weil die Pforte selt st im Begriff gestan den hate, 3 . es Recht zuzuerkennen. Heute ist an einen 2 , , . Eindruck zu bemerken; ohne Zweifel wird 96 eh. . . 2 mehr Ruhe und Kaltbluͤmigkzit ansehen. . ist rn. nicht gewiß, daß man ihm Sprien de nnitie absc at. Meh⸗ med Äli fährt fort, den KCapudan Pascha oͤffentlich auf die eh⸗ renvollste Art auszuzeichnen., Die Aeghptijche Flotte egt mit der Türkischen vereinigt auf der Rhede vor Anter. Die Be⸗— mannung der letzteren scheint eher geneigt, sich uber ihre neue Stellung zu beklagen, a sich darüber Glück zu wuͤrschen, da der Aeahptische Boden ihnen nicht die Reize bietet wie der schoͤne Himmel der Turkei. Die ungeheure Hitze, die seit eini— en Wechen zu Alexandrien herrscht, verbunden mit dem ueber fuß an Fruͤchten, haben unter der Mannschaft der Tur kischen Flotte zahlreiche Krankheiten veranlaßt. Der Nil steigt sehr langsam; voriges Jahr um diese Zeit stand er schon viel höher.“ — Ein anderes Schreiben desselben Korrespondenten vom 19. Auzust beharrt auf der Richtigkeit seiner früheren Nach— richten hinsichtlich der Note der Botschester. „Mehmed Ali, heißt es ferner, „hat auf die Notification der General-Konsuln mit einer sehr langen Note geantwortet, worin er fortwährend die Erblichkeit fuͤr Sprien fordert. Bis man diesen Punkt be— wäilligt, scheint er entschlossen, bie Flotte nicht auszuliefern; er hat es foͤrmlich erklärt.“
2 3 8 1 — !
Dirsch au, 1. Sept. (Elbing. 3. Schon am 27. August ging hier aus Krakau durch Estafette die Nachricht ein, daß in Folge eines mehrtägigen Regens in den obern Sttomgegenden die Weichsel zu einer seit vielen Jahren nicht stattgefundener Höhe angeschwollen und daher ein sehr hoher Wasserstand zu erwarten sey. Dieses ist auch erfolgt, denn seit dem 27. Au— gust ist der Wasserstand von 7 Fuß 5 Zoll auf 15 Fuß 8 Zoll, mithin um 8 Fuß 3 Zoll gestiegen, und das Anschwellen des Stromes dauert mit , bis 2, Zoll in der Stunde sort.— Viele Vorlaͤnder stehen bereits unter Wasser und die bedeuten— den Kartoffelfelder und Sommersagaten in denselben sind vernich⸗ tet. Zur Rettung der hiesigen Schiffbruͤcke sind bereits alle Vorkehrungen getroffen und wahrscheinlich wird dieselbe noch heute abgefahren werden muͤssen.
Elbing, 2. Sept. Das Wasser in der Nogat hat bis heute Morgens 8 Uhr die für die jetzige Jahreszeit so seltene Hshe von 12 Fuß 3 Zoll am Schleusen . erreicht und steigt noch stuͤndlich circa! n Zoll. Diese asserhöhe betragt 7 Fuß 9 Zoll uͤber dem mittlern und 2 Fuß unter dem höͤchsten bekannten, durch Eisstopfungen erzeugten Wasserstande.
Die Sommer-Deiche auf den Ueberfällen haben nur durch große Kraftanstrengung erhalten werden können, da sie, auf einen so hohen Sommerwosserstand nie berechnet, echsht und verstärkt werden mußten, um dem Andrange zu widerstehen. Dennoch ist der Damm auf dem Radacker-Ueberfall noch nicht außer Gefahr, es wird aber ununterbrochen Tag und Nacht hindurch daran gearbeitet. Auf Zeyers-Vorder-Kampen sind mehrere Grundstuͤcke bereits unter Wasser gesetzt, und die Be— sitzer dadurch eines großen Theils ihrer Aerndte beraubt. Im Deich auf Fischerskampe ist in der verwichenen Nacht eine Stelle schadhaft geworden und wird an deren Sicherung durch Berstaͤrkung des Deichs gearbeltet. Die Fahrt durch die Krafohlsckleusen ist unter diesen Umständen unterbrochen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur
St. Petersburg. Am 19. August sand die feierliche Eröff— nung der Kaiserlichen Haupt-Sternwarte auf Pulfowa satt. Zu— nächst versammelten sich auf dem Pulkowa-Berge im mitilern, achi— ecktzen, mit der Büste des erhabenen Gründers der Sternwarte ge— jierken Saale sammiliche Mitglieder der Alademie, die Präsidenien der wissenichaftlichen und der Bau Kommision, ferner der Admiral (Greig und Fürst Donduko Korsake, Bice-Präsident der Akademie, die a dirsem Fesie eingeladenen Runsischen Asironomen“), so wie endlich ie in der Haupistadt anwesenden Ebren-Mitglieder und Korrespon⸗ denten der Ktademie. Bald darauf erschien auch der Minister des öffentlichen Unterrichts und Präsident der Alademie Herr von Uwaroff nnd eine zablreiche Gesellschaft bober Personen, unter denen man den Französischen Boischafter Baron von Barante, den Justiz⸗Minister ven Bludeff, die Gesandten Preußens und Baperns und die Staats— Secretaire Willamoff und Longinsff bemerkie Beim Eintritt des Mäinisters in den Saal ward derselbe von dem Admiral Greig und der aus den Akademikern Strupe, Fuß, Wianiewsfy und Lenz beste— henden wissenschaftlichen Kommusion empfangen und das seitige Ge— bäude ihm förmlich übergeben, worauf die kirchlich' Ceremonie der Einweihung durch die Hef-Geistlichkeit aus Zarskoje-⸗Selo ibren An— fang nahm Rach derselben zerstrente sich die Gesellschast in den Meridian⸗Sälen, wo der große Repseldsche Meridian Kreis, das Er— telsche Durchgangs-Instrument und der von demselben Künfsiler ver— fertigte Bertikal⸗ Kreis, so wie verschiedene kleinere Apparate, aufze— stellt sind, deren Einrichtung ven dem Direktor der Haupt-Stern⸗ warte, Akademiker Strurc, von dem bei diesen Justrumenten speziell
Die Herren Perewoschtschikoff aus Moskau, Simonoff aus Kafanß, Fedoroff aus Kiew, Sjahin auf Chartoff, Slawinstij aus Wilga, Sanitsch aus Dorpat, Paucker aus Witau, Knotre aus RNRitolaj:w.
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augestellten Assisleuten, Dr. Sabler, und von dem Astronomen, Staatsrat; Knorre, erklärt wurde. In dem südlichen Saale, mit dem Durchschnut ven Ost nach Wesi, bewunderte man als ein Meistenstück der mechanischen Kunst, das große Passage-Justrument im ersien Vertikale, dessen Idee unserm Astronomen, die glückliche Aus⸗ führung aber dem Hamburger Künstler Repsold achört. Die Beeb⸗ achtungen an diesem Instruümente, und zwar zunächst für die Bestim— mung der Konssanten der Aberraitien und Mutation hat sich Herr Struape selbst vorbehalten. Beror die Geselischaft diese unteren Räume verließ, um die Tbürme zu besteigen, wurden nech die in dem Sebäude der Sterrwarte sitlbst belegenen Kürbeits-Kabinette der fünf Astrene⸗ men, so wie das Auditorium und die Biblieibek besichtigt und die Zweckmäßigkeit der vaze wie der Einrichtung dieser Lokale allgemein belebt. In dem ösilichen kleinen Thurme zeigte hieranf der Assistent, Herr G. Fuß der Jüngere, das ibm übertragene 7zöllige Heliometer— so wie im mittleen Tburme der Assisient Herr Otto Sirure (Sohn des TDirefters) den großen 11öhigen Refrakter. Beide Justrumente sind nicht allein die größten in ibrer Art, die noch je konstrnirt wor— den find, sendern dürfen auch durch ihre mechanische und optische Vollendung als wahre Denkmäler betrachtet werden, die das berübmie Utzschnelder- Frauenhofersche eptische Justitut sich errichtet hat. Die Künstler, die diese beiden Apparate giliefert baben, sind der Optilus Merz und der Mechanikus Maler. Außer den Instrumenten selbst zog auch der rortrefflich gelungtne, von dem Mechanifer Thi— baut ausgefübrte Bau der Drebthürme mit ibzem einfachen Mecha— nismus die Bewunderung Aüer anf sich, darch die gerinße Kraft, mit der die Tbürme sich auf ihrer Bahn bewegen, wie durch die Leichtigkeit, mit der die Klappen sich öffnen und schließen. Der wesi— liche Thurm wurde nicht erstiegen, weil er dem östlichen in allen Theilen gleich ist, und weil das für denselben bestimmte Instrument, cin 7 zälliger dialvtischer Refrakter aus der Werkstatt Klößls in Wien, noch nicht angeiaugt ist. Vorläufig ist daselbs ein Utzschnei— derscher Kometensucher aufgestellt.
Rachdem dit Gesellschaft, böchst befriedigt von allem Gesth-nen, sich wieder im mitllertn Saale versammelt hatte, ergriff der Direktor der Sternwarte das Wort, um in wenigen Zügen die Stellung der neuen Anstalt zur Wissenschaft zu bezeichnen, dem erhabentn Grün— der und den erleuchteten Förderern derselben im Namen der Wissen⸗ schaft zu danken und sein? versammelien Berusegenossen, sowehi die ans der Ferne gekemmenen, als die bei dir neuen Sternwarte anzestellten zum freudisen Zusemmennmsrken zu Ebr und Frommen der Wiffenschaft auf uferdern und zu ermnihigeu. Wir ent ehmtn aus diefem kurjen und angemessenen Vortrage nur die felgenden Worte: „Eine den Wissenschafttn gewährte Wohithat ist eine solche auch für diejenigen, die ihr obliegen; es ist also der Asironomen Pflicht, cinigermaßen die große Schuld gegen den erhabenen Gründer rieser Sterswarte abzutragen. An Sie wende ich mich denn, meine Herren Berufsgenossen, die Sie ron allen Sternwarten des Reschs hergekommen sind, nu unser Fest mit feiern zu helfen. Lassn Sir uns unsere Anstrengungen vereinigen, anf daß die Zeitgenossen und die Nack kommen uns würdig halten mögen des Zeitpunktes, mo Ruß— land bertits im Besitze der Sternwarten ven Dorpat, Helsingfo⸗s, Miran, Meskan, Rikolajew und Wilna gleichzeitig vier neue Stern— warten sich tiheben sicht, in Kasan, Kiew, Charkoff und unsere Haupt-Sternwarte als Filial-Anstalt der Karseritchen Akademie der Wiffenschafsen. Erkennen wir deutlich, nas unser ertzabener Wo narch, unsere Vocgesetzten nnd die gelehrte Welt ven uns erwarten,
was die Wissenschaft von uns serdert. Es sind wichtige gelebrte
Plan fortgesetzt durch unsere ganze Lebensdaurr, um einst von denen, die nach uns kemmen, weiter geführt zu werden; Acbeiten, die alle Zweige der praktischen Astronomie umfassen müssen, die Ermittelung der Fundamentalwertbde, der Präzession, der Aberalion, der Wntgtion und der Strablenbrechung, die Anfertigung eines vollständigen in Bözug auf die Posttionen ganz genauen First ern. BVerzeichnisses inger⸗ hald gewisser Gränzen, endlich eine sorafäitig und unnmerbrechen sort geführte Üntersuchung der Simmel körper unseres Sonnenspstem nicht allein, sendern des ganzen Sternbimmtis in Bezug auf die Bewegun— gen, wie auf die phpsische Beschaffenbeit derselben, die Entdeckung von Kometen, die Berechnung ihrer Babnen u. s. w., ohne desbalb das Studium und die Anwendung der lieferten Theorien zu vernachlässi- gen oder uns durch die Schwicrigkeit der Rechnungen zurxüctschrecken ju lassen. — Sie werden sich, meine verebrten Herren Berufägenos— fen, der Theilnahme an solchen Aréciten gewiß nicht eben wollen, und es ist zu hoffen, daß die südlichen
die Winternebel und Fröste alle Tbätigkeit der Astronomen im Ror— den beschränken; daß sie sich vorzugsweise der Beobachtung derjeni—
sichibar bleiben eder sich un serm Horizonte zu sebr nähern. Für Put
und Rilo⸗ über Was
wogegen die Astrenomen von Kiew lajew ohne Schwierigkeit bis z0“ südlicher Reigung Wendekreis des Steiabecks hinausreichen werden.
die an unserer Haupt-Sternwarte betrifft, so wende ich mich an Sie,
ten können,
nun
durch als mebr fünfundzwanzig jäbrige wissenschafiliche Arbeit geübt, sind,
auf Ihre Liebe zur Wissenschaft muß ich zäblen wenn ich vor der uns acsteslten Aufgabe nicht jazen sell. Ich hoffe, Ibnen nützlich seyn zu föngen durch mesuen Rajb; an Ihnen aber itt es, jene Thätigfeit und Ausdauer zu entwicktln, die allein das Besieben dieser Anstalt sichern und ihre bohe und würde volle Stellung bestimmen können. Ich werde mit Ibnen arbeiten. Zugleich Freunde und Nebenbuhler, wollen wir uns besireben, jeder dem andern zum Muster zu dienen.“
Nach Beendigung der Rede des Direktors wurden die zum Üün— denken an dit ses Fest geprägten Medaillen in Silber nnd in Bronze unter die Anwesenden vertbeilt, worauf sich die ganze Gestellschaft in ein vor der Sternwarie errichtetes, geschmackvoll deforirtes Zelt begab, wo das hejter-ernste Fest durch ein frobes Mahl geschlossen wurde.
Rach den bei demselben durch den Herrn Minisser ausgebrachten Toaste für das Wobl Sr. Majestär des Katsers, des erbabenen Gründers der Haupt⸗ Sternwarte und des ganzen Kaiserhauses, wurden noch folgende Toaste ausgebracht und mit Begeisterung aufgenommen. Auf das Wohl des Ministers und Präsidenten der Akademie, des Admirals Greig, Prä— sidenten der wissenschafilichen Kommission der Haupt-Sternwarte, der Kommission selbst, des Architeklen und des Direktors, der versammel— ten Asirenemen und endlich der Kaiserlichen Afademie der Wissen⸗
Leistungen, unternommen und ausgeführt uach einem wohlüberligten!
ent⸗
Sternwaritn des Reichs, unter einem güänstigeren Himmel gelegen, reichliche Beobachtungen liefern werden, ftlbst in der Jahren zeit, wo
gen bimmhischen Erscheinungen widmen werden, die für uns bier un-
kowa ist der nerdische Himmel der wabre Schauplatz; wir werden den himumlfschen Acquator böchstens um 10 bis 159 mir Erfolg überschrei⸗
den anzustellenden Beobachtungen meine Herren Astronomen, die Sir an dieser Anstalt mitwirken sollen. Meine Kräfte allein, wenn geichm
ich verbeble es mir nicht, unzurcichend. Auf Ihren kräftigeren Eifer, ö usp Erste male? Der Nachschluͤssel, Drama in 3 Abth., nach Frederic,
Sprache gesungen von Herrn M. Stark, aus Pesth,
schaften und ihres Vice-Präsidenten. Der beiterste Simmel begün= stigte das Fest, obgleich er am Morgen drobend gewesen war und sich auch am Äbend wieder versinsterte. (St. P. 3.)
Dauer der Tisenb ahn-⸗Fahrten am 4. September. Ab g ang Zeitdauer Abgang Zeitdauer um Uhr St. M um Uhr St. M.
16 Potsdam 5 Mrg. 1412 5 Potsdam 8] — G 41 Potsdam 1: itt. — 40 40 Potsdam . ) — 531 Berlin 6 ' a0 Potsdam S8 Abds. 1 ö Berlin 11 Abds. 45 Potsdam 197 * — Q 53
Die letzt-: Fahrt von Berlin und die erste von Petsdam mit Pferden.
von von
Berlin 7 Mrg. Berlin 105 Berlin 1 Nm. Berlin 3 J
—
* —— *
1
Beobachtung.
ach einmaliet
Meteorologische Metgen.* 7 lin entids tz ur. 2 uhr. 1 usr.
53 abends Beobachtung.
. September.
K 33A, 21. Par. Tattu arme. . 810 R 15 d R. Thaupunkrt. .. 4 619 R. 4 76 R. K 7 Dunstsattigung 85 CGI. 63 Tt. ð0 e Et. Wetter heiter. Wind... .. Sa8. S2s. Woltenzug — J S*. . Tagesmittel. 334A 7“ Fac.. 10 59 R... — 692 R..
Nachmittags 1 Uhr un
Flu ßwärme ps3 99 R. ze denn ärme 129 0X. 2usdnrtung G uz9g“ Rh. Del erschlag O0, 108“ Rö⸗ Warmewechsel 4 14090
— 9 777.
76 Et.
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regnig.
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Len 5. September 1839. Im iläck e Hen da- MMM CIA - Cu- Zet tũel.
8 Br. Vontr. 27 F Ter
X Briel. eld. 8 Brief. Geld 1041½.;. 1432 z Ii253/, 19313 10235 Fomm. do. 31 1935.5 — 69! 2 6589 Kur- u. Nenm. do. 3 1033 /, 105 16. Kurmärk. Gblig. 33 1023, 1917 do. 31 1031 — Neum. Schuldv. 8 ; 1017/5 Coup. und Zius- Kerl. Stadt · Ohl. * Seh. d. E. u. N. — Königsb. do. Cold al inareo Eibiuger do- Neue Hukaten Friedrichsd'or - And. zen ù 5 JTkHI.
Gt. · Seliulũ · Sli. Estpr. Prantihr. 3] Hr. Engl. Gh. 39. 3 Iams eh. d. Serh. — Schlenische
96 1s. 95! 215 214
1812 6. dito. do-. 991 13 / 13 Dana. da. in Th. Wes hr. Pfandlir. 3 z ö o. 4 5 . 104 4 piskonto
Goidmũn.
121.2 *
Groseli. Pas.
Pr. Cour. ThylI. Ia 30 Sgr.
Cour 6. Brief. Geli.
Ams terisan Kurz do. w 25 6 2 Mt. 300 Mi. RK nr 20 ME. 2 Mt.
11. 858t. 3 Mt. (x) Fr. 2 At. 150 EI. 2 Mt. 150 Fi. 7 160 ThI. 2 Alt. 10 Tul. Vage 150 FI. 2 Mit. 100 Rl. Z Woch.
iamiruræ do.
ndon
Fraukfurt a. M. V Z...... 25 Hetershurk J n. Amsterdam, 1. September. Niederi. wirkl. Schuld SMM. 59. do. —. Neu Anl. 22/6.
Kanz. Bill. 263,
Antwerpen, 31. August. 2. Neue Anl. 2012. Frankfurt a. M., 2. September. let. 1077 , 3 6. 499 1065/9 6. 210 595.9 Br. 109 Bank- Actien 1838. 18536. Partial - Gbl. 151 G. Loose zu 500 Fl, 137 9. 1367s. Loose zu 109 EFI. — Preuss. Prä J ho /
ILinsl. 6!
Cesterr. 5οι 25! 4 Br.
* 4 8 * n. Seh. 59! /, Ci. 0. *0s 0 ul. 1023/3 6. Holn. Lose 677 / 67 3/ . Span. Anl. 6! /s. 57s. 21sa7ο Holl. S3 / 16. 8537/6.
E Senbahn- Actien. St. Germain 619 hr. Versailles rechtes Ufer 5 0 Rr. do. linkes Ufer 335 Br. St rassburg - Basel 315 Br. kordeauvx - Teste — Sambre- Meuse —. Leipzig Dresden 93 Hr. kKöln, Aachen 85 Br. Comp. Centrale —.
Hamburg, 4. September.
Bank- Actien 19519. Engl. Russ. 107.
Paris, 30. August.
5osg Rente fin our. 112. 50. 30/0 sin Cour. 80. S809 80 Neapl. än eour. 101. 0. So Span. Rente 221! /g. Passive Hs / s. 37 hort. 2015. Wien, 31. August.
no, — of Sit /e. 216, o s, Anl. de 1834 137. de 1839 1377/9.
.
zo / Met. 1081/0. —. Bank- Actien 1541.
Königliche Schauspiele. Freitag, 6. Sept. Im Schauspielhause.
9 1219
—
Zum Ersten⸗
von Vogel. Hierauf: 1) Sopran Arie von Bellini, in . ⸗ 2) Dueit fuͤr Sopran und Baryton (das treue Weib), von Chelard, gesun⸗ gen von demselben. Dann: Der Ehestifter, Lustspiel in Akt, don J. R. Miksch. Und: Sopran-Arie aus dem vierten Akte der Oper: Robert der Teusel, von J. Meyerbeer, gesungen von Herrn M. Stark. Köͤnigstädtisches Theater.
Feeitag, 6. Sept. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus zu Terracina. Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Mu— sik von Auber. (Dlle. Ehnes, K. K. 9esterreichische Hof-⸗Opern— sängerin: Zerlina, als sechste Gastrolle. Im dritten Akt wird Dlle. Ehnes eine Arie von Donizetti vortragen.)
Verantwortlicher Nedacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hadn.
Allgemeine ö. Bekanntmachungen. Regelmässige Dampsschisfsahrt zwischen Magdeburg und Hamburg. Nie anerkannt amn Sehnellsten fahrenden, aufs ele ganteste eingerichteten, mit Betten, Privat-Kahi- netten und jeder izequemlichkeit für Passagiere ver- henen Daimpféchiffe der Magdeburger Compagnie Kronprinz von Preufsen und Paul Friedrich Pferdekraft. sahren von Maglehurg nach Hamburg je den Sonntag un HHeannerstag Morgens 8 Uhr in einem Tage, nnd von Hamburg nach Magdeburg jeden Sonntag und Mittwoch Morgens früh in 1 Tag. Anmeldungen genchehen in!;
hof NV. 8.
am 2. 35. 7.
am 2.
6 , — ö 2 J.
r Anzeiger fur fIamhurg beim Procurenr Held ing. Theerhof No. s, Magdeburg auf Comtoir der Compagnie, IIola-
Baverisch⸗
Dienst zwischen Regensburg, Linz, Wien ꝛc. während des Monates September iit 2 Schiffen von 60 und 75
Abfahrt von Regensburg nach Linz:
o , 20. 22. 25. T7. 89
Abfahrt von Linz nach Regensburg:
9 . . 7 19. dn. n, 7. 29. In Linz korrespondiren die Schiffe mit denen der
Desterr. Dampfschifffahrts⸗Gesellschakt. Zwischen Re⸗
genbßurg, München, Lug sbnra, visirnber und Frank—
Eiliwagen⸗ Verbindung. Regensburg, im August 18392.
furt besteht für die Hiu- und Herreise eine tägliche
De dire cti dn.
Staaten. Bei Hinrichs in Leipzig ist erschienen und zu ha—⸗ ben bei W. Besser (Behrenstraße Mr. AM, Enslin
ꝛc. in Berlin: ; . ö Schmidt, Cour. Dr. C. C. G., kurzgefaßtt
Lebensbeschreibungen der merkwürdig⸗
Württemberaische Donau— Dampfschiffabrt.
Literarische Anzeigen. In allen Buchhandlungen sind zu baben, in Berlin
(Stechbahn Rr. 3), bei E. S. Mittler: . Julius: Neue, originelle tung des Christenthums durch die Missionen.
sten Missionare. Nebst einer Uebersicht der Verbreitung des Christenthums in Afrika. ztes Bdͤchen. (Jiegenbalg, Gründler, van der Kemp.) Svo. (117 Bogen. Geh. 20 sgr. 1 u. 28 Bdͤchen. Inhalt: Uebersicht der . eben
Schwartz, O. Martin, St. Schultz, W. Carep. Deo.
Polterabend⸗-Scherze . , r 5 Schmid; Befö 5 athums unter den Nebst ausführlichen Bemerkungen über den Borirag ni , , , , und vollständiger Beschreibung der Kostüme. 7 6 9 f Syo. Geh. Preis 123 sar⸗
1
ügen Zustand des Chrisienthums in Ostindien 1c. — Kine ortgesett.
· — —
Allgemeine
Staats⸗
7ien
Sonnabend den
September
Amtliche Nachrichten. ö
— 494 9 e 6.
Se. Majestät der König haben dem Polizei⸗-Kommissarlus Hofrichter in Berlin die Anlegung des ihm von des Kai sers von Rußland Masjestät verliehenen St. Annen-Ordens dritter Klasse zu gestatten geruht.
Se Majestaͤt der Koͤnig haben den Ober-Bergrath Dun— ker zu Halle zum Geheimen Bergrath zu ernennen geruht.
Kronik
Angekommen: Ihre Durchlauchten der Fuͤrst und die Fuͤrs—tin Wilhelm Radziwill, von Swinemünde.
Se. Excellenz der Kaiserlich Oesterreichische Wirkliche Ge— heime Rath und Kämmerer, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Traut— mannsdorff⸗Weinsberg, von Leipzig.
Der Kaiserlich Russische Wirkliche Staatsrath, Freiherr von Brunnow, von St. Petersburg. j
Zeitungs -Nachrichten. 9 u 8 1 a n d.
Rußland G o e h.
— — St. Petersburg, 31. Aug. Se. Majestaͤt der Kaiser haben uns am letzten Dienstage verlassen und von Zars— koje⸗Selo aus die Reise uͤber Moskau nach Borodino angetreten. Hoͤchstdieselben werden in zwei, hoͤchstens drei Wochen hier wieder zuruͤck erwartet. Ihre Majestät die Kaiserin Alexandra und die hier zuruͤckgebliebenen Glieder der Kaiserlichen Familie be— wohnen noch fortdauernd Zarskoje⸗Selo, man erwartet sie aber ehestens in unserer unmittelbaren Nähe auf der Jelagin-Insel.
Seit zwei Wochen ist die Witterung hier fortdauernd kuͤhl, unfreundlich und von taglichen Regenschauern begleitet; dabei
ist die Atmosphäre trotz der vorgerückten Jahreszeit noch derge— stalt mit Elektricität geschwängert, daß häufige Gewitter, mit— unter sehr gefaͤhrliche, wie im Sommer, auch jetzt noch im Spaͤtherbst fortdauernd uns heimsuchen. Die Beysdͤlkerung der Residenz mehrt sich mit jedem Tage durch die heimkehrenden Landhaus-Bewohner. Die Garde⸗Regimenter haben schon seit einigen Wochen das Lager bei Krasnoje⸗Selo verlassen und ihre hiestgen Kasernen bezogen. Die gesellschaftlichen Salons, die Theater und die uͤbrigen den Winter-Vergnügungen gewidmeten Oerter, in den Sommer-Monaten oͤde und verlassen, fuͤllen sich allmaͤlig wieder mit Besuchenden.
Seit einigen Tagen ist Dlle. Taglioni von ihrer Urlaubs— reise hier zuruͤck, und in der naͤchsten Woche beginnt sie wieder den Eyklus ihres siebenmonatlichen Debuͤts. .
Seit mehreren Wochen schon sieht man im Wosnesenski— schen Prospekt an der uͤber den Moika-Kanal führenden blauen Bruͤcke einige hundert Arbeiter in ruͤstiger Thaͤtigkeit das ge— wesene Graͤflich Tschernitschewsche Palais, in den letzten zwan— zig Jahren als Garde-Junker-Institut dienend, welches letztere setzt in einen entfernten Stadttheil verlegt ist, mit einigen ihm anstoßenden Privathäͤusern, welche die Regierung gekauft hat, abtragen, um hier ein neues Palais fuͤr den Herzog von Leuch— tenberg und die Großfüͤrstin Maria aufzuführen, das in drei Jahren beendet werden soll. Ganz in der Nähe dieses neuen Baues schreitet der der Isaaks-Kirche gleichfalls rasch vor und soll in kurzem ganz vollendet seyn. So dürfte dieser Theil der Stadt in einigen Jahren durch seine imposanten neuen Bauten mit der großen und kleinen Million, wie mit dem Newski Pro— spekt rivalisiren, welche ihrer Haͤuser-Pracht wegen bis jetzt zu unsern schoͤnsten Stadbttheilen gehoren.
Die hiesige Polizei-Zeitung theilt uns einen tragischen Vor— fall mit, der am vergangenen Freitage Abends vor dem Sta— tions-Gebaäude der Zarskoje-Seloschen Eisenbahn statt hatte. Der Ober-Conducteur Witt namlich, nachdem er das Zeichen zur Abfahrt gegeben und der Train sich schon in Bewegung gesetzt, wollte seine Linie besteigen, gleitete aber mit dem Fuße aus, fiel unter die Räder der Wagen und wurde von ihnen zer— malmt. Alle Versuche, ihn im nächsten Hospital, wohin man ihn transportirte, ins Leben zu bringen, blieben erfolglos.
Herr Russadier ist als Schwedischer und Norwegischer Konsul in Archangel anerkannt. Während der Abwesenheit des Herrn Konstantin Thal, hiesigen Konjuls fuͤr die Staͤdte Ham— burg und Lubeck, der sich auf einige Zeit ins Ausland beur— laubt, wird sein Bruder Alexander seine Charge hier vertreten.
Am 19ten v. M. langte ein Norwegisches Fahrzeug, von Kopenhagen kommend, mit dem Leichnam des im Februar d. J. in Rom verstorbenen Russischen Genergl-Adjutanten Fuͤrsten Liewen auf der Rhede vor Riga an. Tags darauf ward die Huͤlle des Verewigten auf sein Landgut nach Kurland abgefuͤhrt und hier in der Familiengruft beigesetzt.
uf Ansuchen des Finnläͤndischen Senats und mit hoͤchster Genehmigung wird zur Schlichtung der Civil- Angelegenheiten noch ein drittes Hofgericht im Großfuͤrstenthum Finnland, und zwar in Wiburg, der Provinzial-Hauptstadt Alt-Finnlands, or— ganisirt werden. Die feierliche Installation dieses Tribunals ist auf nächsten Oktober festgesetzt.
Nachdem der Reichsrath die ihm vom dirigenden Senat vorgelegten Dokumente uber den wirklichen Ursprung des Ge— nerals der Kavallerie, Kreuz, von dem alten graͤflichen Geschlechte dieses Namens in OGesterreich, fuͤr richtig befunden, haben Se. Kaiserl. Majestaͤt den General mit seiner ganzen Des cendenz in dieser Wurde zu bestaͤtigen und dabei zu befehlen geruht, das Wappen seines Geschlechtes in das allgemeine Wappenbuch der edlen Familien des Russischen Kaiserstaates einzutragen.
Die neueste Nummer der Russischen Handels⸗Zeitung fuͤhrt heftige Klage gegen eine nicht unbedeutende Menge von Indi—
1
gara besetzt. I Man erwartet ihn zu Elisondo. Moreno und Villareal erthei—
viduen in unserer Handelswelt, welche, um den Zwecken ihres Eigennutzes zu froͤhnen, den wohlthätigen Erfolgen, die das am lzten Juli höchsterlassene Münz- Reglement auf unseren Cours haben muß, zu widerstreben suchen, und welche jetzt auf andere Mittel sinnen, die ihnen die ungerechten Vortheile er setzen sollen, die sie bisher aus dem enorin hohen Agio bezogen, und gelingt es ihnen damit nicht, die fruheren Preise, die beim Agio berechnet waren, stetig erhalten. Einige dieser Habsuͤch⸗ tigen halten die kleine Muͤnze zuruck, andere suspendiren den Verkauf, noch andere drohen mit einigen ehestens in unserem Geld-Systeme eintretenden Veranderungen: „doch erfahren wir
aus allen Gegenden des Innern“, fährt gedachtes Blatt fort,
„daß die hoheren Handels-Klassen bereits die Absatz-Preise her— untergelassen haben und den Verkauf nach dem neuen festbe— stimmten Preise des Silber-Rubels von 3 Rub. 50 Kop. in Banko betreiben, ihre fruheren Handels-Verträge berichtigen, daß endlich die Orts, Behoͤrden wirksame Mittel zur gaͤnzlichen Ausrottung des bisherigen Agio ergreifen, somit auch zugleich das Fallen der Preise aller Erzeugnisse bewirken, fuͤr welche das ob— gedachte Reglement seine Vollziehung noch nicht fand. — Jetzt bleibt es dem Publikum uͤberlassen, zum Wohl dieser Angele— genheit zu wirken, sich mit seinem Tadel gegen alle taͤu— schenden Vorspiegelungen zu erheben, welche die Beibehaltung des fruͤheren Agio, oder die Einfuͤhrung anderer eigennuͤtzigen Entwuͤrfe bezwecken. Eine gleiche Behandlung verdienen auch diejenigen Verkäufer, die gewissenlos an den fruheren Preisen halten und somit einen Ueberschuß von 260 und mehr Pro— zenten fordern.“
Fran e ch.
Paris, . Sept. Der König und die Koͤnigin der Bel— gier sind im Schlosse von Eu angekommen. Höchstdieselben wurden vom Koͤnig, der Koͤnigin, den Prinzessinnen Adelaide und Clementine und dem Herzoge von Montpensier eimpfangen.
Die Herzogin von Orleans wird Ihren Gemahl nicht, wie es eine Zeitlang hieß, nach Algier begleiten, sondern sobald derselbe sich nach dem Einschiffungsorte Port-Vendres begeben hat, wird sie nach dem Schlosse Randans in Auvergne reisen. Dort wird sie von Madame Adelaide, der Prinzessin Clementine und den jungen Prinzen erwartet werden. Gegen Ende dieses Monats werden die Hohen Personen dann nach Fontainebleau zurückkehren. Der König wird in Fontainebleau bis zur Auf— hebung des Lagers verweilen.
Der Graf Le Hon, Belgischer Gesandter am hiesigen Hofe, ist nach dem Schlosse von Eu abgereist.
. Odilon Barrot ist in diesen Tagen nach London ab⸗ gereist.
In den letzten Tagen haben wiederum einige Verhaftun— gen stattgefunden, welche sich auf die Insurrection vom 11. und 12. Mai beziehen. Namentlich ist ein Hutmacher, Na mens Rozier, in seiner Wohnung, vermoͤge eines Mandats des Instructionsrichters, verhaftet worden. Ein Amputirter, der so eben im Begriff war, den Krankensaal des Hotel Dieu zu verlassen, ist ebenfalls angehalten, und unter dem Vorwande, daß er an der Insurrection Theil genommen, nach der Con— ciergerie abgefuüͤhrt worden.
Die telegraphischen Nachrichten, welche das Geruͤcht veranlaßt zu haben scheinen, daß Maroto zu den Christinos uͤbergegangen sey, und welche nur melden, daß ein Bruch zwi— schen Don Carlos und ihm eingetreten sey, lauten: 1) Bayonne, 365. August: „Die Besprechung, welche am 26sten zwischen den Karlistischen Anfuͤhrern stattgefunden, hat einen vollstaͤndi— gen Bruch zwischen Don Carlos und Maroto zur Folge ge— habt. Am 2nsten hat sich Don Carlos nach Estella gewendet, und Maroto hat sich mit nur 4 Bataillonen nach Aspeitia be— geben; in den Provinzen herrscht große Aufregung.“ — 2) Bavonne, 31. August: „Am 2s8sten ist Maroto in Zu— maraga mit 4 Bataillonen angekommen. Espartero hat Ber— Don Carlos befand sich am 29sten zu Larainzar.
len den Truppen Befehle. Simon Torre mit 4 Bataillonen
aus Alava und Itiriaga mit 7 aus Guipuzcoa, sprechen sich noch nicht aus; Don Carlos kann nur auf die Navarresen zaͤhlen.“
Der Moniteur parisien enthalt folgenden Artikel:
„Die Blatter uͤberlassen sich, auf Anlaß der Orientalischen An— gelegenheiten, wie uͤberhaupt aller auswaͤrtigen Unterhandlun⸗ gen, so müßigen Voraussetzungen, so vielfachen und zuweilen so widersprechenden Auslegungen, daß es unmöglich ist, auf alle ihre Behauptungen zu antworten. auch gewöhnlich den Thatsachen selbst, ihre Deutungen zu wi— derlegen, um so mehr, da die Beschaffenheit der diplomatischen Akte eine ganz andere ist, als die der ubrigen Regierungsakte,
und da hier nur dann eine wahrhaste Oeffentlichkeit eintreten
Daher uͤberlassen wir es
kann, wenn die Thatsachen vollendet sind. Dennoch koͤnnen wir die befremdende Behauptung eines Blattes uͤber die ver— meintliche Anarchie in unserer Diplomatie nicht mit Stillschwei⸗ gen uͤbergehen. Es ist sehr wahr, wie der „Courrier frangais“ bemerkt, daß uͤber die Orientalischen Angelegenheiten zu gleicher Zeit in Wien, Paris und Konstantinopel unterhandelt wird, und das angefuͤhrte Blatt haͤtte sogar hinzufuͤgen konnen, zu Berlin und Petersburg, denn uͤberall, wo der Sitz einer der großen Machte ist, wird unterhandelt. Aber dies ist auch das einzige Wahre in der Behauptung des „Courrier français“, und was er fur Anarchie genommen hat, ist, im Gegentheil, nur das Zusammenwirken der zur Bewahrung der Einheit ergriffenen Maßregeln. Alle Unterhandlungen, welche unsere Repräsentan⸗ ten leiten, laufen in einem Punkte zusammen, von welchem der Anstoß ausgeht. Aber dieser Mittelpunkt ist nicht in Wien, sondern in Paris, im Ministerium der auswärtigen Angelegen⸗ heiten. Die Gesandten korrespondiren unter einander, damit Alles, was auf einem Punkte vorgeht, auch auf dem andern be— kannt werde, aber kein Gesandter hat das Recht, einem andern Gesandten Instructionen zu geben.“
Die Angelegenheit von Portendic beschäͤftigt noch immer lebhaft die Franzößsschen Blatter, von denen der Indicateur de Bordeaux folgende Angaben uͤber den Ursprung des Streites bringt: „Im Jahre 1830 war die Englische Kolonie St. Maria Bathürst am Gambiastrome in Folge eines Krieges mit den Mandingo's in Gefahr, ganz zerstoͤrt zu werden, als der Gouverneur Randall am Senegal Beistand suchte. Der Sou ver neur Renault de St. Germain schickte augenblicklich die Korvette „la Bordelaise“ ab, aber da er diese Huͤlfsleistung fur ungenügend hielt, und obgleich die Kolonie am Senegal fast in offener Feindschaft mit dem Maurischen Stamme der Trazas war, so organisirte er doch eine Expedition von 300 Mann, welche er auf mehreren Schiffen der Kaufleute von St. Louis einschiffte. Einige Tage vor der Ankunft dieser Expedition im Gambia hatten die Englaͤnder eine neue Nlederlage erlitten. Sie waren von ungefähr 10,0090 Mann eingeschlossen, welche gesonnen waren, Alles zu erwuͤrgen und zu zerstõren. Die Ausschiffung der Franzosen machte einen solchen Eindruck auf die Belagerer, daß sie den Angriff unterließen« Einen Monet spaͤter trafen Truppen von Sierra Leone ein, und da der Gouverneur des Senegal seine Anwesenheit fuͤr un⸗ nuͤtz erachtete, so verließ er St. Maria, ließ jedoch daselbst die „BVordelaise“ und einige Gebirgs-Kanonen zuruck. Die Miß⸗ helligkeiten zwischen den Trazas und der Franzssischen Kolonie fuͤhrten im Juli 1833 zum Kriege. Zur Bezwingung dieser nomadischen Voͤlkerschaft mußte man die Zufuhr von Waffen, Munition und besonders Hirse hindern, und durch eine Flotille auf dem Flusse die Verbindungen dieser Voͤlkerschaft mit dem linken Ufer abschneiden. Die Trazas waren auf dem Punkte, die Friedensbedingungen anzunehmen, als man erfuhr, daß einige Fuͤrsten derselben die Wachsamkeit unserer Kreuzer ge— taͤuscht, und sich nach St. Maria begeben hatten, wo ihnen Unterstuͤtzungen jeder Art versprochen wurden. Hier⸗ von unterrichtet, ließ der Gouverneur des Senegal den Gouverneuren von St. Maria und Sierra Leone die Blokade der Kuͤste von Portendie andeuten. Dies waren die Gruͤnde, welche zu der Blokade veranlaßten, in Folge welcher die Eng— lischen Schiffe von der Bai von Portendic zuruͤckgewiesen wur⸗ den. Aber es ist falsch, daß Portendie eine Engliche Nieder⸗ lassung sey. Der Traktat vom 3. September 783, welcher allein die Rechte der Franzosen und der Engländer an der West⸗ kuͤste Afrika's regelt, erkennt unsere gar,, in den bestimmtesten Ausdrücken an. Nur im 11ten Artikel wurde die Freiheit, den Gummihandel vom St. Johannis-Flusse bis zur Bai von Portendie zu treiben, den Englaͤndern vorbehalten. Aber dieser Artikel setzt auch ausdruͤcklich fest, daß sie weder in dem gedachten Strome, noch auf der Kuͤste, noch in der Bai von Portendic eine bleibende Niederlassung bilden durfen. Uebri⸗ gens steht es auch fest, daß die Englaͤnder erst dann versucht haben, Gummihandel in der Bai von Portendie zu treiben, als die Kolonie am Senegal in Krieg mit den Mauren war. Sicher konnen sie von ihrem Rechte Gebrauch machen, sobald sie es fuͤr angemessen halten, aber Frankreich hat auch das Recht, seine Feinde zu unterwerfen, und es kann die Blokade seines eigenen Gebietes anordnen.“
Die Eisenbahn nach St. Germain, welche am 26. August 1837 eroffnet wurde, hat bis zum 25. August d. J., also im Laufe zweier Jahre, 2,680,025 Reisende befoͤrdert.
Aus Rheims wird gemeldet, daß in dieser Woche die Weintrauben von Sillery und Verzenay von den bedeutendsten Häusern zu so hohen Preisen angekauft seyen, daß ein Faß von 2 Hektolitren auf 500 Fr. zu stehen kommen wuͤrde. Dennoch sind die Trauben noch gruͤn und man weiß noch nicht, ob die Qualität gut oder schlecht seyn wird. Nach diesem uͤb ermäßigen Preise wird die Flasche Champagner im Jahre 1842, in welchem der diesjaͤhrige Wein erst versandt werden kann, dem Kauf⸗— manne schon 3 Fr. 40 pCt. kosten.
Der Messager knuͤpft an den Bericht uͤber die Kriminal— Justiz⸗Verwaltung folgende Betrachtungen: Wenn man sich von der schrecklichen Zunahme der Verbrechen im Jahre 1837 Re— chenschaft zu geben sucht, so wird man auf eine sehr natuͤrliche Weise zu dem Gedanken hingefuͤhrt, daß die erstaunliche Nach— sicht der Geschwornen den boͤsen Leidenschaften eine Art Sicher⸗ heit verleiht, welche deren Entwickelung beguͤnstigen muß. Wenn man sieht, auf welche unverstaͤndige Weise die Geschwornen meistentheils Nachsicht uͤben, wenn man erwägt, wie sehr sie das Interesse der Gesellschaft hintansetzen, so ist es ohne Zwei— fel bis zu einem gewissen Punkte erlaubt, sie als die unwillkuͤr= lichen Helfershelfer dieser Masse von Gewaltthaͤtigkeiten und Raͤuberẽien zu betrachten. Es ist jedenfalls Pflicht sie vor dem schlechten Gebrauche zu warnen, den sie von dem Rechte, das Gesetz zu mildern, machen. Diese falsche Philanthropie, welche ein Abkommen wischen der Bestimmung des Strafgesetzbuches und dem Ver⸗
rechen zu treffen sucht, hat noch eine andere schlimme Richtung genommen. Es ist Mode geworden, die Serge, welche das
Schicksal der Verurtheilten sicherlich in gewissen Beziehungen verdient, bis aufs AÄeußerste zu treiben. Wahrend wir mit dem volltommensten Stoicismuͤs das Leiden der arbeitenden Klasse betrachten, haben wir uns plötzlich von der ungeregelten Sucht fortreißen lasfen, das Loos des vem Strafgeseg getroffe⸗ nen Menschen zu bessern; wir haben Diebe und Moͤrder in unser Herz geschlosfen, und suchen für sie nach Beguemlichkeiten, welche der kedliche Wann oft nicht als Lohn smner Arbeit sin= det. Das llebel geht so weit, daß diese Philanthropie eines der eintraͤglichsten Gewerbe geworden ist, und daß sie Ehrenstellen, Auszeichnungen und reiche Belohnungen einträgt. In Folge dessen hat inan sich mit Leidenschaft auf die armen Verbrecher geworfen, welche die Muͤhe so gut lohnen, und da diese sehen, daß sie Gegenstand einer Sorgfalt sind, welche die Wärme eines In— tereffes hat, so fuͤrchtet das Verbrechen weniger die Strafe, welche ihm auf jede mögliche Weise erleichtert wird. Zu dieser falschen Vichtung der Mildthätigkeit muß man ferner die un⸗ mäßlge Sucht nach Wohlbesindin und Genuß rechnen, welche aufs höchste gestiegen ist. an hat nicht einsehen wollen, daß
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