1839 / 249 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

at jederzeit, einzelne Ausnahmen abgerechnet, mit den Bahtk-Assignatiohen immer gleichen Cours gehalten. Da nun aber diese schon vor 1810 so bedeutend ge⸗ fallen, so war die Ausfuhr des auf den Fuß von 16 Nubel ge schlagenen Kupfergeldes, trotz des Verbotes, äußerst vortheilhast, indessen doch im Reich an solchem kein Mangel. ü

3) Die Prägekosten der Kupfermünze haben in letzter 35 etwa nur à Kupfer⸗Rubel aufs Pud betragen, 6 h. nicht ö Rthlr. vom Centner, sondern etwa nur 12 Rubel Papier, also

weniger als A Rihlr. Preußisch. . 38 *

39 Es ist in 1 Zeiten so viel Gold und Silber, und darunter namentlich fehr viele kleine Münze, von gleichem Werth wie die grobe, in die Circulation gekommen, daß das

li ĩ egensatz früherer Zeit die Haupt. Landes⸗ , lh in der Circulation des gemei—

ist, haupt de . . her gl ag. bels Verkehr, so daß die Bank— Assignationen mehr in die gieße Circulation zuruͤckgetreten sind. Es haben nämlich die Gold waͤschereien in 15 Jahren etwa eine Summe von 48 Millionen Goldrubeln (im Cours etwa 3 pCt. mehr als ein Silberrubel) gegeben, wovon allerdings durch die Kriege ein Theil ins Ausland gegangen. Ferner werden sähr⸗ lich aus eigenen Bergwerken etwa 1 Million Silberrubel aues— geprägt und außerdem bringt die guͤnstige Handels⸗Bilanz große Massen edler Metalle ins Land, weshalb sich auch eine Menge guter fremder Gold- und Silbermunze im Umlauf befinden, welche zwar dem Gesetze nach in der Muͤnze gegen Russische

2) Die Kupfermuͤnze

Stempel eingewechselt werden sollten, aber, der Vermeidung der

Umstande wegen, in der Stille in die Circulation eingeschwaͤrzt werden, weshalb es auch nothwendig geworden, offizielle Taxen ihres wahren Werthes zu publiziren.

alles sich zum Manifest vom 1. Juli vorbereitet hatte.

3) Die neue bestimmte Kupfermuͤnze auf Silberwerth soll

wieder zu 16 Rubel ausgeprägt werden, da nach verändertem Geldsystem obenerwaͤhnte Ruͤcksicht auf die Bank- Assignationen wegfaͤllt.

6) Der Verfasser irrt sich auch ganz besonders in Hinsicht

der kleinen Silbermuͤnze. Rußland besitzt schon seit sehr langer Zeit kleine Silbermuͤnze, wie schon gesagt,

und zwar zu 5, 10, 15, 20, 25, 30 Kopeken von gleichem Schrot

und Korn wie die grobe Münze, wobei also die Kupfer Kope—

ken hauptsaͤchlich nur die Scheidemünze für die Bank-Assigna⸗

tionen bildet.

7) Nicht sowohl die Polnische Kupfermünze, als die Pol—

nische Scheidemuͤnze läuft abusiv in einigen Gräͤnz-Gouverne—

ments um und wohl nicht aus Mangel an anderen, sondern

einerseits aus Gewohnheit, und andererseits, um gegen solche, gute Muͤnze zu verschleppen.

8) Es kann nicht zugegeben werden, daß die Preise der Dinge in Rußland nicht verhaͤltnißmäßig mit dem Sinken der Assignationen gestiegen wären; in fruheren einzelnen Jahren war dies der Fall, weil das Papiergeld uͤberhaupt gewöhnlich in Spruͤngen herabgeht; spaͤterhin hat sich dieses nothwendig ausgleichen muͤssen Und in der neuesten Zeit um so mehr, weil die Zahlungen im Innern giöͤßtentheils mit Gold und Silber berichtigt werden. Ein solcher Irrthum betrifft das vom Ver⸗ fasser angenommene Maß des Steigens der Assigngtionen, welche sich in den letzten 15 Jahren nur von M35 auf 350 gehoben

aben. ö ) Daß der Bank-Raͤbel 350 und der Silber⸗Rubel 425 gelte ist unrichtig, denn an den Boͤrsen ist hier kein Unterschied.

Seit mehreren Jahren hat sich indessen eine Art von son— derbarem Volks⸗Agio eingeschlichen: Berechnung auf Muͤnze ge⸗ nannt, welches darin besteht, daß man so wohl auf das Silber als auf die Bank⸗-Assignationen ein eingebildetes Agio auflegt; z. B. den Silber-Rubel zu Rub. 25 Kop. annimmt und den Assignations⸗-Rubel statt 10, zu 121 Kopeken, wobei es zuletzt aber immer auf den Boͤrsen- Cours herauskommt. Wenn man

nämlich 10 Rubel Silber zu den verschiedenen existirenden Cour⸗

sen der Art geradezu in Banknoten umsetzt, so erhält man im— mer bei einem Boöͤrsen-Cours von 350 35 Rubel Bank-A1ssigna— tionen und etwas mehr oder minder kleines Geld, natuͤrlich deswegen, weil alle diese Volks-Course den Boͤrsen-Cours ap—

proximativ im Ruͤckhalt haben. Das Kupfergeld spielt ubrigens

hier gar keine Rolle, da, wie schon gesagt, im gemeinen Leben, in den allermeisten Gegenden fast nur kleine Silbermünze dient.

Es wuͤrde zu umständlich seyn, jenes allerdings sonderbare Phanomen weiter zu untersuchen und es ist genug, zu bemer

ken, daß diese Agiotage urspruͤnglich von Auftäufern und Klein-!

e, eme, = rm, me em, er-, =

J! 5 * llgemeiner Anzeiger Der zweispännige Kaleschwagen ist roth J Hälfte jedoch nur ein Mal gestrichen und noch nicht lackirt. Die vier Sitze, von welchen der dritte hier zu⸗ sind mit rothfarbenem Tuche überzogen. v. M. gegen Mittag mit dem Kaleschwagen und zwei Der Wagen hat echt Englische Druckfedern, die Deich E. . * E C. 3 ä,

Bekanntmachungen.

r i . Der Dienstknecht Lud wig Hoffmann ist am 21sien rückgeblieben,

Pferden feines Diensiherrn hier von dein Gasthofe in sel Englischen Beschlag und das Geschinr runde Orth—

Auf dem zußbrette siehen die ben Der Wagenkorb ist himmelblau gefärbt. Die Pferde sind schwarzbraune Wallachen; das grö- ßere ist 5 Fuß 7 Zoll groß, 8 Jahr alt und hat auf der Brust die Rarbe einer Fontanellewunde und an der Rase einen weißen Strich. Das kleinere ist n 6 Zoll greß, 10 Jahr alt und am rechten Hinterfuße weiß gezeichnet.

Beide Pferde waren mit Silen-Plattgeschirren und hanfenen Strängen versehen. Regulaire Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und Magdeburg.

Die schnellstens fahrenden, durch ihre bedeu— tende Räumlichkeit, höchst elegante und vor- bequeme Einrichtung ausgezeichneten, auch mit Privat-Kabinerten und einer großen Anzahl schöner Berten versehenen Hamburger Dampfschiffe „Leipzig“ und „Famburg“ ge⸗ hen zu den bekannten billigen Passage⸗-Preisen

mit Reisenden und Gütern regelmäßig: jeden Dienstag und Sonnabend bei Tagesanbruch von Hamburg nach Magdeburg, jeden Mittwoch und Sonnabend, Morgens 5 Uhr, von Magdeburg nach Hamburg. Meldungen und Auskunft: in Hamburg: am Eomtoire des Unterzeichneten, Alter

Wandrahm Rr. 58; in Magdeburg: am Comtoire des Herrn Au gu st Johannisbergstraße Rr. 15.

Die Direction ,, Com pagn

der Kronenstraße Ri. 8 heimlich davongefahren noch scheiden. an demselben Abend mit den pferden, jedoch ohne den J. L. . Wagen, in Werneuchen gewesen, und hat sich von dort am andern Tage wahrscheinlich nach Soldin und end— lich nach Hamburg begeben.

Alle verehrlichen Civil und Militair-Behörden des In- und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf diesen Verbrecher zu vigiliren, im Betretungsfalle ihn verhaften, unter sicherer Bedeckung, wo möglich mit dem gestohlenen Gute, geschlossen hierher transpor— tiren und an die Expedition der Stadt voigtei⸗Gefäng⸗ nisse abliefern zu lassen. .

Wir versichern die sofortige Ersiattung der Kosten und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfähri keit. .

Außerdem wird ein Jeder, der hierzu im Stande ist, aufgefordert, vom Verbleib des gestohlenen Gutes dem Gericht Anzeige zu machen, widrigenfalls er sich der Gefahr aussetzt, als Diebeshehler bestraft zu werden.

Berlin, den 5. September 1859. . Königl. Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Sig nale men t.

Der Ludwig Hoffmann ist 28 Jahr alt, in Ber⸗ lin geboren, in Teltow wohnhaft ewesen, evangelisch, Diensikuecht, 5 Fuß, hagerer Stalur, hat dunkelbrau⸗ nes Haar, einen starken Stutzbart, eine Rarbe von einer Stichwunde auf der Stirn, einen sehr biegsamen Brusttasten, ä . den Berliner Dialekt, und kann sei⸗ nen rechten Arm wegen eines Schadens wenig gebrau⸗ chen. Bei seiner Entweichung war er belleidet mit cinem dunkelgrünen Tuchüberrock, dunkel grüner Schirm. mütze, mit grüner Tuchweste, grauen Tuchbeinkleidern und langen über die Knie reichenden Wasserstiefeln.

St.

züglich

Kühne,

; Hieraus wird es leicht begreiflich, wie unbedeutend der Einfluß ist, welchen der Ver⸗ faffer jenes Aufsatzes der Kupfermünze zuschreibt und wie sehr

Wetter. . . .....

1032

händlern herrührt, welche allmälig die Sache se hoch getrieben haben, well sie dabei gewinnen, wenn sie beim Eintritt des zah⸗ lungstermins den auf Kredit genommenen Waaren eine Erhõö⸗ hung des Agio's vorgeben, also dem Ver kaͤufer einige Prozente weniger bezahlen. Diesem Mißbrauch, der sich in nichts We⸗

sentlichem gruͤndet, aber große Verwirrungen und Nachtheile ge⸗

bracht hat, ein Ziel zu setzen, war nun zugleich einer der Zwecke des Manifestes vom 1. Juli d. J., dessen Haupttendenz aber die ist, das fruͤhere Gefetz aufzuheben, welches zur Stuͤtzung der Bank- Assignationen, diesẽ zur Reichszahlmünze erhoben hatte; ein Vorrecht, das nun wieder dem Siber 462 wor⸗ den, wo man dann erwarten darf, daß das weiter Noͤthige zu feiner Zeit nicht unterbleiben werde. Unterdessen ist das Mani—⸗ fest in allen seinen Verfügungen in Wirksamkeit getreten. Obige Erinnerungen schienen nothwendig, nicht sowohl fuͤr das großere Publikum, als fuͤr die Kenner des Muͤnzwesens der verschiedenen doch muß aber uberhaupt die Auseinandersetzung des Verfassers

einen ungenauen Begriff uͤber die Geldverhältnisse Rußlands

geben, da man leicht denken könnte, es kaͤme hier vorzuͤglich auf Kupfergeld an, während die Hauptsache in dem Reichthum an edlen Metallen liegt. 3

Nachschrift zu der vorstehenden Berichtigung.

Lander, welchen es um richtige Daten zu thun ist;

Pram - Sch. 69.

6. do. 20 Anl. 1D2osñ. G. Doln. L¶ose or /i ot.

Yo Span. Aui. Sig Sie. 2a Holl. * dd? /s. r.

Ufer 660 Br. Bordeaux - Teste —.

Versailles rechtes Basel 318 Br. resden 99 Br.

Eisenbahn- Tetien. St. Germain 620 do. linkes Ufer 335 Br. Strassbur Sambre- Meuse —. Leipzig-

Köln- Aachen S5 Br. Comp.“ Centrale —.

Hamburg, . September. Bank- Actien 1520. Engl. Russ. 107.

1 rm . Den 6. September 1839. Lm tIIECKeM on dS- ννl M e Id - Cour s- Zettel.

Fr. Cour. 23 T7 Cour. Brief. Geld. 8 Briet. Geld.

8

St. Schuld- Sch. 41 Pr. Engl. Ghl. 20. 4 Pram Sch. d. Seeh;.· Kurmärk. Gblig. 36 Neum. Schuldv.

J

richtigung veranlaßten, hatte, wie der ganze Inhalt derselben

zeigt, keinen anderen Zweck, als zur gerechten Wuͤrdigung der und Zweckmäßigkeit der Anordnungen, welche das kaiserliche Manifest vom 1sten Julius enthält, bei den Le⸗—

Nothwendigkeit

Grossh. Fos. do. 1

Der Verfasser der Aufsaͤtze in Nr. 221 und 225 der Allge⸗ meinen Preußischen Staats Zeitung, welche die vorstehende Be⸗

sern dieser Zeitung beizutragen, welchen der neueste Zustand des

russischen Geldwesens, zunächst nur aus den angezognen Auf⸗ mino, komische Oper in

saͤtzen in der sehr geachteten und viel gelesnen Hamburger Boͤr— sen- Halle, bekannt seyn konnte. Die vorstehende Berichtigung ist, der eignen Angabe nach, nicht sowohl fuͤr das großere Pu⸗

bllkum, als für die Kenner des Muͤnzwesens bestimmt: diesen

und denjenigen, unter deren Augen sich die Thatsachen ergeig— neten, worauf es hier wesentlich ankommt, muß allerdings uͤber— lassen bleiben, darüber zu entscheiden, ob und worin der Ver—

in großer Menge, fasser der vorstehend berichtigten Aufsaͤtze wirklich im Irrthume

befangen gewesen sey. H.

Dauer der Eisenbahn Fahrten am 5. September. Abgang Zeltdauer Abgang ;GZeitdauer

St. um ühr r. Me. ö

von um Uhr M. von

Berlin 7 Mrg. Berlin 109 » Berlin 1 Nm. Berlin 3 9 Berlin 6 v

/ 1 / Potsdam 14 Potsdam . Potsdam Pots dam Nm. ö Potsdam 71 Abds. Berlin 197 Abds.“ 1 1 I1Potsdam 58

Potsdam 99 * 1141 Die erste Fahrt von Potsdam mit Pferden.

7) 44

5 Mrg. 1

Mitt.

Kö. 14 . 3 228

Meteorologische Beobachtung. Itorgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

183398. Ußr, 22 uhr. 19 Uhr. Beobachtung.

September.) 6

333,90 Bar. 337, 10* Par. z37 . Gar. Queismwarme ,, , 4 9,8 9 R. 4 12. O N. 4 11,3 R. Ftußwarme 13,99 R. 4 8,50 R. - 1049 R. 4 S, 99 R. Bodenwärme 12,5 9M. 99 po9t. B66 vst. SMI pCt. Ausduünstung O. 028“ R.. trübe. Regen. heiter. Niederschlag O0, 982 Mb. W. W. NV. Wärmewechse 4 189 ö ͤ W. 2 4749. 336 87“ Par. . 44 11.20 R.. 9 39 R.. S7 p.

Dunsssattigung

Wind .. ... Wolken zug .* Tages mittel

WN n

J n. Amsterdam, 2. September. Niederl. wirkl. Schuld. 53! . 39½ do. 162. Passive 6. Ausg. Sch. —. Linsl. boln. —. Oesterr. Met.. Antwerpen, 1. September.

Neue Anl. 23 .

Frankfurt 4. M., 3. September.

Gesterr. 50/9 Met. 1072. G. AG 10053‚8 E. 21/20 / 595, 1067 251 Pr. Bank- Actien 1834. 1832. Partial - Gbl. zu 500 FI. 13716. 137. Loose zu 1090 FI. —.

z hreuss. Früäm.- Seh.

3 2 59e Span. 23.

Tinsl.

L008

Hr. 151 G.

Preuss.

Abth.,

162 IG I/, 3 Iv 2s ion la. 1 68? / 12 591i 1023/8 1017, z 1623/3 1017 Conn. uud Zins- Berl. Stadt · Ohl. Seli. . K. u. N. kKönigsb. do. 4 . Gold al mareo kKlbinger do. Neue Dukaten . Friedricihsdr or ö. Danr. do. in Tn. -= Aud. Goldmin- Wert sir. Pfandhr. 3! 1025/9 ö zeu à 5 Tul. 105 *.. 104 *, Diskonto

I etpr. Pfandbr. Ponm. do.

Kur- u. Neum. do. 32 Schlesische do. 3

103 */ lo */ 10631 /,

1031 / 951s. 21*

13

dit. io.

121 /

Königliche Schauspüiele.

Sonnabend, 7. Sept. Im Sch auspielhause⸗ schatzung, Lustspiel in l Akt, von Kotzebue. Hierauf: Der erste Schiitt, Lustspiel in 3 Abth, von Frau von Weissenthurn.

Sonntag, 8. Sept. Im Opernhause: Der schwarze Do⸗ Z Abth. Musitk von Auber. Der Nachschluͤssel, Drama in 3 nach dem Franzoͤsischen, von Vogel. Hierauf: Der Lustspiel in ! Akt, von J. R. Mitsch. .

Montag, 9. Sept. Im Schauspielhause: Don Carlos, Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. Mad. Clauer: Prinzessin von Eboli, als Gastrolle. Herr Sey—

delmann: Philipp II.)

In Charlottenburg:

Ehestifter,

Köoönigstädtisches Theater.

Sonnabend, 7. Sept. Der Alpenkoͤnig und der Menschen⸗ feind. Großes romantisch⸗ komisches Original Zauberspiel mit Gesang, in 3 Akten, von F. Raimund.

Sonntag, 8. Sept. Der verzauberte Gesang in 2 Akten, von A. Baͤuerle. rector Kugler. . . .

Montag, 9. Sept. Die Nachtwandlerin, Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Ehnes, K. K. GSesterreichische Hof⸗ Opernsaͤngerin: Armina, als siebente Gastrolle.)

Gienstag, 10. Sept. Zum erstenmale; Witzigungen, oder Wie fesseit man die Gefangenen. Lustspiel in 3 Akten, nach

Prinz. Parodie mit

dem Englischen von W. Vogel.

23 Sgr. 9 Pf.;

I Rible.; Hafer 27 Sgr.

Markt⸗-Preise vom Getraide. Berlin, den 5. September 1839. Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 27 Sgr. 06 Pf., auch 2 Rihlr. Roggen 1 Rihlr. 12 Sgr., auch große Gerste 1 Rihlr. 2 Emigegangen 30 Wispel. 6 Vf., auch

25 Sgr. 11 Pf.; Linfen 2 Rthlr. 16 Sgr. Zu Wasfser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 27 Sgr.

2 Rshlr. 28 Sgr. und 2 Rihlr. 20 Sar. z Roggen 1! Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr; große Gerste ! Rihlr; Hafer 25 Sgr. Eingeg ingen 223 Wispel 23 Scheffel.

Mittwoch, den J. September 18539. Das Schock Stroh 6 Rthlr.,, auch 5 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.

Ceuiner Heu 1 Rihlr., auch 26 Sgr.

Kanz-Bill. 261/43 A0 pCt., li Branntweln 20 Riblr., auch 19 Riblr. 13 Sg.

Branntwein ⸗Preise vom 30. August bis 5. September 1839. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 5A pt,, nach Richter gegen baare Zahlung und sosortige Ablieferung. Korn⸗ Kartoffel-Brannt—⸗ wein 18 Rihlr.7 Sgr. 6 Pf., auch 17 Rihlr. 15 Sgr.

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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3 Thlr.

Dr. G.

und

Erster Band.

——

Sa witri, krit übersetzt von J

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99 . fuͤr die Preußis Literarische Anzeigen. Musikalien - Leili Institut der Buch-, Kunst: und Musikalien-Hlandlung von

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Der

Preußis

——

Berlin, Sonntag den Stun September

Allgemeine

che Staats⸗-Zeit

Ung.

1839.

Amtliche Nachrichten. Kroniet des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Land ⸗Bau In⸗ spektor Puppel zu Königsberg in Pr. zum Regierungs- und Baurathe zu ernennen geruht.

Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt— Cöthen und Ihre Durchlaucht die Herzogin, Höchstdessen Gemahlin, sind von Cöthen hier eingetroffen.

Anzeige, die Kunst-Ausstellung betreffend.

Kunst-Ausstellung angemeldeten Gegenstaͤnde werden die Be— theiligten hierdurch ergebenst ersucht, dieselhen unverzuͤglich im Akademie-Gebaͤude abliefern zu lassen, indem es sonst unmsg— sich fallen durfte, Alles nach Wunsch zu placiren; auch wird darauf aufmerksam gemacht,

Kunstwerke beschaͤftigten Personale gestattet werden kann. Berlin, den 7. September 1833.

Direktorium und Senat der Königl. Akademie der Kuͤnste. Bekanntmachung.

Die Ziehung der Prämien von den nach unserer Bekannt— machung vom 1sten Juli d. J. zur Ausloosung bestimmten 80900 Seehandlungs-Praäͤmienscheinen wird am 15. Oktober d. J.

bäudes, unter Zuziehung von zwei Notarien und von zwei vereideten Protokollfüͤhrern stattfinden. Nach Beendigung der, selben wird die Liste der Praͤmien zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht werden. Berlin, den 22. August 1839. General⸗Direction der Seehandlungs⸗Soecietaͤt. Kayser. Wentzel.

Angekommen: Der Herzogl. Anhalt-Coͤthensche Ober— Hofmeister, Freiherr von Sternegg, von Cöthen.

Zeitungs⸗Nachrichten. 9

ö B n

Warschau, 3. Sept. Der Graf Walewski, Mitglied des Etaatsraths und Praäͤsident des Wappen-Amts, ist von Krakau vieder hier eingetroffen.

Das Wasser der Weichsel war gestern fruͤh am Pegel auf 4 Fuß 2 Zoll und heute fruͤh bis auf 1 Fuß 3 Zoll gefallen. Die hiesige Munizipalitaͤt aber hat aus Krakau gestern mit Staffette die Nachricht erhalten, daß das Wasser dort vorgestern schon wieder um 2 Fuß gestiegen war, und daß man ein noch ferneres Anschwellen des Stroms befuͤrchtete. Die Einwohner ö werden daher ermahnt, noch immer auf ihrer Hut zu seyn.

ö Paris, 2. Sept. Am 31sten v. M. nahmen mehrere

Offiziere von den Schiffen, die auf der Rhede von Traport liegen, die ihnen auf Vorschlag des Marine Ministers zuerkann—

ten Belohnungen im Schlosse von Eu aus der Hand des Kön Erbfolge nach Europäischen Gesetzen handelt, Grund finden

nigs entgegen. Dieser trug die Uniform eines Contre⸗ Admirals. Nach einer kurzen Anrede, in welcher der Konig sein Bedauern

bezeugte, daß er, des unguͤnstigen Wetters wegen, den Offizie, ten die Belohnungen nicht habe am Bord ertheilen koͤnnen, zog er sich züruͤck, und der Admiral Duperr« unterhielt sich

hierauf mit den Offizieren in der ungeschminkten und freimuͤthi— gen daß auch er Matrose gewesen sey.

Bei ihrem Einzuge in Bayonne wurden der Herzog und

die Herzogin von Orleans von dem Praͤfekten, dem Maire, dem

Munizipal-⸗Rath und dem General Harispe unter einem Triumph⸗ Nach Anhoͤrung und Erwiederung der an

bogen empfangen. sie gerichteten Reden begaben sich Ihre Königl. Hoheiten nach

der Kathedrale, wo der Bischof sie mit der Geistlichkeit erwar⸗ Dieser hob in seiner Anrede besonders hervor, daß das Gluͤck der Voͤlker seine hauptsaͤchlichste Quelle in der Religion Wenn die goͤttlichen Pascha 43 Jahr. „Ich danke Ihnen“, erwiederte der Herzog 3

tete.

habe und wesentlich von dieser abhaͤnge. Gesetze beobachtet wuͤrden, so wurden auch die der Gesellschaft nicht uͤbertreten. von Orleans, „daß Sie die Bemuhungen des Koͤnigs zur Auf—

rechterhaltung und Befestigung der Religion so wohl zu wuͤr⸗

digen wissen. Ja, die Religion muß einen heilsamen Einfluß auf die Voͤlker ben, wenn diejenigen, welche sie lehren, sich, wie Sie, innerhalb der Gränzen ihrer heiligen Pflichten hal— ten.“ Eine Deputation des Munizipal-Raths von St. Jean de Luz war nach Bayonne gekommen, um gegen den Prinzen ihr Bedauern auszusprechen, daß die Stadt nicht seinen Be— such empfinge. Der Prinz erwiederte, er bedaure sehr, sich der Spanischen Graͤnze nicht mehr naͤhern zu koͤnnen, aber er wolle nicht zu dem Glauben Anlaß geben, daß er durch seine Gegen— wart einen Einfluß auf die Begebenheiten uͤben wolle, deren Schauplatz jetzt die Baskischen Provinzen waͤren.

Herr von Fonton, Privat-Secretair des Fuͤrsten Pas ke⸗ witsch, ist in diesen Tagen hier angekommen; er ist, wie man sagt, beauftragt, die Geschichte des Fuͤrsten zu schreiben.

ö. Der Courrier frangais enthält folgenden Artikel: „In rmangelung ernster Reformen sucht das Ministerium sich durch

sichten gleichkommt.

Bei der unerwartet großen Anzahl der fuͤr die bevorstehende bitiv⸗Systems, unter welchem wir leben, ist eine kuünstliche Vertheue—⸗

rung der Handarbeit und der Arbeits⸗Wer kzeuge. Eine Herabsetzung

danke

wollen.

Sprache eines alten Seemannes, wobei er daran erinnerte,

unbedeutende Maßregeln populair zu machen. Es heißt, Herr Lunin. Gridaine werde vom Schlosse von Eu Ordonnanzen mit— bringen, durch welche die Eingangszoͤlle fuͤr einige Artikel herab grset werden sollen. Es ist ausdrücklich von Dampf-Maschinen . Rede. Das Ministerium ist ferner gesonnen, durch eine ,,. den Tarif fur leinenes Garn herabzusetzen. Diese Bewilligungen, welche wir noch nicht beurtheilen ksnnen, wer— den jedenfalls ungenügend seyn. Fruͤher oder spaͤter wird man nicht umhin können, sich an die großen Schwierigkeiten unseres Handels Syystems zu machen. Im Ministerium befinden sich Leute, welche genug staatswirthschaftliche Kenntnisse haben, um die Sache leicht erscheinen zu lassen, wenn der Wille den Ein— Der hauptsächliche Uebelstand des Prohi—

der Steuern auf Eisenwaaren und Vieh mußte der erste Ge— l des Kabinets seyn. Wir begreifen nicht, wie in einem Augenblicke, wo die Franzoͤsischen Eisenfabrikanten mit den

ͤ : daß der Eintritt in die Ausstel, Englischen Produkten bis ins Königreich Neapel konkurriren, lungs-Saͤle bis auf Weiteres nur dem mit der Aufstellung der man diese Industrie gegen die fremde Konkurrenz durch einen Zoll, welcher auf 86 pCt. anzuschlagen ist, kann beschuͤtzen

i. In Betreff der Steuer, mit welcher die Vieheinfuhr aus Belgien, Deutschland, der Schweiz und Piemont belegt

sst, braucht nur bemerkt zu werden, daß dieselbe den einzigen Vorwand verloren hat, der zu ihrer Aufrechterhaltung geltend gemacht werden konnte. Die Franzoͤsischen Viehzuͤchter koͤnnen allein nicht mehr unsere Märkte versehen. ist der Preis des Fleisches bedeutend aufgeschlagen, und die Beschaffenheit desselben hat sich in gleichem Verhältniß ver⸗

und an den darauf folgenden Tagen, Vormittags von 8 Uhr schlechtert.

ab, in dem großen Konferenz⸗Saale des Seehandlungs⸗ Ge

Seit 10 Jahren

Das Pfund Rindfleisch, welches zu Nizza 4 Sous kostet und 5 bis 7 Sous im Großherzogthum Baden, kostet 15 Sous in Paris. Das Fleisch, weiches den Hauptbestand—⸗ theil der Nahrung des Volkes ausmachen sollte, ist ein Luxus— artikel geworden. Was wartet man noch, um eine Gesetzgebung

zu reformiren, welche so traurige und laͤcherliche Resultate nach sich zieht?“

Nach einer Berechnung des Herrn Arago gehen jaͤhrlich

an der Franzoͤsischen Kuͤste des Atlantischen Meeres und des Kanals im Durchschnitt 88 Schiffe zu Grunde.

Die Korvette „Ariane“ ist am 27sten v. M. in Brest an— gekommen. Sie hat Herrn Roger, Franzoͤsischen Konsul in , n. an Bord, der mit einer Mission nach Paris beauf— tragt ist.

Aus Brest wird berichtet, daß, sobald die Quarantainezeit der „Nereide“ vorüber war, all- Befehlshaber der Schiffe auf der dortigen Rhede dem Sieger von San Juan de Ulloa ei— nen Besuch abstatteten, den dieser erwiederte, bevor er ans Land stieg. Am Nachmittage und Abend empfing er die Gluͤckwuͤn— sche und Besuche der Behorden der Stadt, und am 28sten vo— rigen Monats veranstalteten ihm die See⸗Behoͤrden von Brest ein Gastmahl. .

In den ersten 6 Monaten des Jahres 1836 sind in Frank— reich eingefuhrt worden: 467,397 Etr. Weizen, Rü, 239 Ctr. an— deres Getraide und 2654 Ctr. Mehl, im Monat Juli desselben Jahres 190,952 Ctr. Weizen, 1662 Ctr. anderes Getraide und 4466 Ctr. Mehl. Ausgefuͤhrt wurden dagegen in diesen 6 Mo— naten 266,216 Ctr. Weizen, 109,828 Ctr. anderes Getraide und 72, 398 Ctr. Mehl.

Der Sud Marseillais enthaͤlt folgende nahere Angaben uͤber Mehmed Ali's Familie, deren Verhaͤltnisse bei dem Tode Mehmed Alt's von großer Wichtigkeit seyn konnten: „Ibra— him Pascha, obgleich in einer legitimen Ehe erzeugt, ward doch zu einer Zeit geboren, als Mehmed Ali noch nicht Vice— Konig von Aegypten war. Ibrahim Pascha theilte dies Schick⸗ sal mit Ismaßl und Tussum, den erstgebornen Kindern Meh— med Ali's, die aber Beide schon seit laͤngerer Zeit gestorben sind. Nun ist es nicht unmöglich, daß man, wenn es sich um eine

wird, die Legitimität oder Nichtlegitimitaͤt der Descendenten Mehmed Ali's anzufechten, welches die Ursache zu einem Buͤrger— keiege in Aegypten werden konnte. Um jeden Streit uber diesen Gegenstand zu vermeiden, ware es wohl zweckmäßig, daß der Vice⸗ Konig vor seinem Tode eine Erbfolge⸗Akte entwerfen ließe, die von allen seinen Kindern unterzeichnet wuͤrde. die Liste der Prinzen, die die neue Aegyptische Dynastie bilden: Mehmed Ali 71 Jahr, Ibrahim Pascha, sein Sohn 48 Jahr, Sard Bey, sein zweiter Sohn 29 Jahr, Hussein Bey, sein dritter Sohn 17 Jahr, Ali Bey, sein vierter Sohn 15 Jahr. Enkel des Vice Königs von seinem Sohne Ibrahim Pascha: Mahmud Bey 18 Jahr, Husta Bey 13 Jahr, Jematl Bey 12 Jahr. Enkel des Vice⸗Konigs von seinem verstorkbenen Sohne Tussam Pascha: Abbas Pascha, Gouverneur von Kahira, 30 Jahr. Neffen des Vice⸗Köͤnigs von seinen Schwestern und Bruͤdern: Achmed Pascha 3tz Jahr, Ibrahim Pascha 34 Jahr, Hussein Diese 3 Prinzen bekleiden den Rang eines Generals in der Armee und kommandiren die Divisionen in Arabien und Syrien. Sohne Achmed Pascha's sind: Mehmed Bey 16 Jahr und Ibrahim Bey 13 Jahr. Außerdem hat der Vice-Koͤnig noch folgende Neffen: Scherif Pascha, Gouverneur in Syrien 43 Jahr, Ismael Bey, General und Schwiegersohn Ibrahim's Pascha 35 Jahr, Hussein Bey 38 und Ali Beh 18 Jahr. Die Descendenten Mehmed Ali's be— stehen also in 1 Söhnen, 4 Enkeln und 9 Neffen, im Ganzen aus 17 Prinzen. Said Bey, derjenige Sohn des Vice-Koͤnigs, der nach Ibrahim Pascha zu regieren bestimmt ist, wird viel— leicht bald die Zuͤgel der Regierung ergreifen, da Ibrahim Pascha von einer Krankheit befallen ist, deren Heftigkeit seine Familie schon mehreremal die lebhasteste Unruhe eingeflößt hat. Sard Bey ist in Aegypten geboren, seine Mutter ist ein Cir⸗ cassierin. Nachdem seine Tuͤrkische Erziehung vollendet war, hat man ihm eine Europaͤische gegeben, die einem Herrn Koͤ—⸗ nig uͤbertragen war. Er spricht und schreibt Franzoͤsisch und Englisch. Fuͤr das Marinewesen, dem sein Vater ihn ganz be— sonders widmen wollte, zeigt er sehr wenig Neigung. Der

Hier folgt

dritte Sohn des Vice⸗Köͤnigs, Hussein Bey, zeigt weit mehr Neigung zu den Studien als sein Aͤlterer Bruder.“

Zu ren letzten Vorgaͤngen in Spanien bemerkt das Jour- nal des Deb ats; „Seit 3 Monaten hat die constitutionnelle Armee große Fortschritte in den empörten Provinzen gemacht. Die Karlisten schlagen sich nicht mehr, vertheidigen sich nicht einmal. Die Entmuthigung hat sich ihrer bemächtigt; sie schei⸗ nen bei der Ueberlegenheit ihrer Gegner alle Hoffnung aufzu— geben, und anzuerkennen, daß das Ende des Kampfes gekom⸗ men ist. , . sie ohne Kampf die befestigten Linien von Amurio, El-RNodio, das Fort Arquiola, die Stadt Durango und eine Hälfte Biecaya's aufgegeben. Der General Espar⸗ tero benutzt geschickt die Umstände, er operirt methodisch, lang⸗ sam, aber seine Methode ist sicher und untruͤglich Es wuͤrde eine schlechte Taktik seyn, wenn er die Sache zu fruͤh zu Ende bringen wollte und in das Innere des empoͤrten Landes einzu= dringen versuchen würde. Ein Angriff dieser Art wuͤrde nur dazu dienen, die beiden Karlistischen Parteien gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinen. Es ist weit kluger, Schritt vor Schritt Terrain zu gewinnen, den Kreis immer enger zu schließen und der inneren Zwietracht die Entwickelung zu ͤberlassen. Die Ereig“ nisse, deren Schauplatz Spanien war, haben in der That sehr auffallend gezeigt, daß unvorhergesehene Zufaͤlle sich ohne alle berechnende Leitung und gegen die Voraussehungen menschlicher Klugheit in großer Menge ergeben.“

An der heutigen Börse wurden viele Geschaͤfte in Spani⸗ schen Papieren gemacht; die aktive Rente eröffnete mit 24, stieg auf 235 und fiel dann wieder auf 24* /.

Großbritanien und Irland.

London, 31. Aug. Die Antwort, welche Lord Melbourne in einer der letzten Oberhaus-Sitzungen auf eine an Lord Strangford im Namen Britischer Kaufleute uber die von den Franzosen dem Englischen Handel am Senegal zugefuͤgten Be—⸗ eintraͤchtigungen gefuͤhrte Beschwerde ertheilte, und die unter der Franzoͤsischen Presse solchen Allarm erregt hat, lautete nach den Parlaments-Berichten der Englischen ministeriellen Blaͤtter wortlich folgendermaßen: „Es muß natuͤrlich klar seyn, daß, wenn die Angaben des edlen Lords (Strangford) und die An⸗ gaben in der von ihm uͤberreichten Bittschrift ganz gegruͤndet sind und ich glaube, daß sie nicht bestritten werden können,

daß, sage ich, dann diese Sache von sehr ernster und bedeutender

Wichtig keit ist, und daß sie sehr ernste Folge haben könnte. Es ist eine Sache, welche die von dem edlen Lord so sehr deprezirten Fol⸗ gen haben konnte, wenn nicht Mittel aufgefunden werden, sie

auf friedliche und billige Weise zu erledigen.“ Lord Strangford

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hatte nämlich gesagt: „Gott verhuͤte, daß ich je einen Bruch

des guten Vernehmens zwischen Frankreich und Großbritanien

erlebe, denn es ist wohl nicht zu viel, wenn man sagt, daß von

diesem Vernehmen das Heil der civilisirten Welt abhängt; aber

Gott verhuͤte auch, daß wir die Fortdauer dieses guten Verneh— mens mit Opfern erkaufen mußten, durch welche die Ehre und die Interessen unserer Nation angetastet wuͤrden.“ Der Pre mier⸗ Minister fuhr dann in seiner Erklarung folgender maßen fort: „Ich halte die Angaben fuͤr wohlbegruͤn det, und es ist jedenfalls die Ansicht der Britischen Re— gierung, daß in jenem Theile der Welt eine arge Unbill gegen Unterthanen Ihrer Majestät verübt worden, daß ihnen großes Unrecht geschehen, und daß eine starke Verletzung wenn nicht von Traktaten, mit Bezug auf welche allerdings Zweifel gehegt werden koͤnnen, so doch eine Verletzung jener allgemeinen Gesetze stattgefunden hat, nach welchen der Handel zwischen verschiedenen Nationen gefuͤhrt wird. Ich kann dem edlen Lord versichern, daß die Britische Regierung es an ernst— lichen Vorstellungen nicht hat fehlen lassen, und daß sie nicht geneigt ist, wie der edl- Lord es andeuten zu wollen schien, den leichtsinnigen Ministern Karl's II. nachzuahmen. Waͤhrend des ganzen Ganges der Unterhandlung ist kein Zögern, keine Gleich guͤltigkeit in Bezug auf diese Sache gezeigt worden. Wir glau ben, daß Britischen Unterthanen von Agenten der Franzoͤsischen Regierung großes Unrecht zugefuͤgt worden ist, die Franzoͤsische Regierung aber will die Sache leider nicht von diesem Gesichts« punkte betrachten. Ich kann jedech versichern, daß die Angele— genheit aufs ernstlichste und feierlichste jener Regierung vorge stellt worden, und daß man ferner in sie dringen wird. Die Britische Regierung hegt auch die feste Ueberzeugung, daß, wenn die von dem edlen Lord dargelegten Prinzipien im gehörigen Lichte werden betrachtet werden, vollkommener Schadenersatz fuͤr die Unbilden, welche Britische Unterthanen erlitten haben, ge⸗

währt werden wird.“

Das Oberhaus hat in der nun geschlossenen Session 111, das Unterhaus 133 Sitzungen gehalten.

In Manchester wollen die Konservativen bei der neuen Parlamentswahl, welche durch die Ernennung des Herrn P. Thompson zum General Gouverneur von Kanada dort nothwen⸗ dig wird, Sir G. Murray als Kandidaten aufstellen.

Ueber Lord John Russell's Ernennung zum Kolonial ⸗Mi⸗ nister bemerkt der ministerielle Globe? „Lord John Russell s genaue Kenntniß aller Punkte, die sich auf den Zustand von Kanada beziehen, in Verbindung mit seiner wohlbekannten Ge— schaͤfts⸗Praxis und Hingebung zum Besten des offentlichen Dien⸗ stes, wird hinreichende Buͤrgschaft dafür geben, daß die wichti⸗ gen Interessen der Kolonieen auf einsichts volle Weise und mit freisinniger Ruͤcksicht auf die befriedigende Ausgleichung aller Zwistigkeiten, welche die Bewohner jener Kolonie aufgeregt und in Parteien gespalten, daheim aber so große Besorgniß erregt haben, werden verwaltet werden.“ In Bezug auf den in Aus— sicht gestellten Eintritt des Herrn Macaulay in das Kabinet, sagt dasselbe Blatt: Der Gewinn eines in jeder Hinsicht zur Kraͤftigung des Ministeriums so geeigneten Staats mannes wird den Freunden einer liberalen Verwaltung zur Freude gereichen.“

Die Ostindische Compagnie will, einer von ihr in Ostindien erlassenen Bekanntmachung zufolge, mit dem Jahre 1840 ihre Agentschaft in China einziehen, sich jedoch die Wiedererrichtung.