derselben vorbehalten; auch hat sie beschlossen, nach China suͤr dieses Jahr auf 206,009 Pfd. schranken.
In den letzten Tagen sind einige Spielhaäͤuser in London 95. chlossen — 3 erwartet, daß noch 22 n, Veispiele folgen werden, da, dem Vernehmen nach, . I 42 zei Lommissarien einen allgemeinen Krieg gegen a Volt ei⸗ er führen wollen. Das neue Gesetz ermaächti 2 . ö Aufseher, in ein Haus oder Zimmer durch Erbreche ren oder — 1 — einzudringen, w begt, daß verbotene iele Sele r . pern zu ver haften und ,. feade nen Gölder zu bemächtigen, während der, Eigen 2. eines Spielhauses, der Bankthalter, der Croupier . e strafe dis zu 16 Pfd. Sterl erlegen oder. nach dem Ermessen
20 * iat ei is zu 6 ' l ) 1 w Arbei zubringen sollen. Die in einem Spielhause weggenommenen Gelder sollen zum Unterhalte der Felizei rerwendet werden. Alle Personen, die in einem Spiel= hause gefunden werden, fallen in eine Strafe von 5 Pfund Sterl, wenn sie keine rechtsgaltige Entschuldigung vorbringen 9 Konservativen in Marylebone haben die Absicht, den durch seinen Zwist mit Lord Palmerston bekannten Herrn UWr— guhart, früher bei der Gesandischaft in Konstantinopel angestellt, n das Unterhaus zu bringen. Wie die Morning Chroni—
St. zu be—⸗
sa i s . m ei itz im Par⸗ . 3 w. Aufstand zu bringen; er brauche nur die Hand außzuheben, so wuͤ6ürden Rumelien und Anatolien ihm folgen; doch glaube . immer noch, der Kapudan Pascha werde ihm Vorschläge uber, Das bringen, welche die ganze Schwierigkeit aus dem Wege raͤumen
wurden.
lamente, um Gelegenheit zu haben, Lord Nalmerston s Politik anzugreifen.
. In . Schottischen Staͤdtchen Selkirk wurde am 15. Au— gust eine Statue Walter Scott's, von Ritchie, errichtet. Siandbild ist 7! Fuß hoch und von ausnehmender Aehnlich keit. Sir Walter ist in dem Kostüuͤm eines Sheriffs darge— sttellt, mit einer Rolle in der linken Hand, die rechte auf feinen Stab gestuͤtzt.
Nach einem Schreiben aus Dublin in der Morning Post ist dort der Nothstand der Armen auf einen furchtbaren Grad gestiegen, da seit der Annahme des neuen Armengesetzes das Publikum aufgehört hat, der Armenanstalt freiwillige Bei— traͤge zufließen zu lassen. Vorsteher der Anstalt kein anderes Mittel gesehen, als die Ar— men in Masse durch die belebtesten Straßen ziehen zu lassen. „In diesem Augenblicke“, sagt der Korrespondent, „ziehen 890 Bettler in Schmutz und Lumpen unter meinem Fenster hin, einige mit großen Plakaten, welche den Zustand der An— stalt bezeichnen. Den Zug eroͤffnen die Vorsteher der Anstalt, und ihnen folgen die Kinder der Armen. Da das Armengesetz eist im nächsten Jahre zur Ausfuhrung kommt, so muͤssen viele Ungluͤckliche umkommen, wenn nicht die wohlhabenden Ein— wohner der Stadt Beistand leisten“.
Die letzten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten spre— chen allgemein eine Befuͤrchtung uͤber die bevorstehende Lage der Handels-Angelegenheiten aus. Viele Banken in den suͤd—
Geschäfte unverständig übertrieben, so daß man viele Bankerotte
erwartet. Der Zins fuß stand uberall auf 15 bis 18 pCt., ohne
Aussicht auf eine baldige Besserung.
Den Schluß der dem Parlamente vorgelegten Aktenstucke über die Orientalischen Angelegenheiten machen noch drei De— peschen des Britischen Konsuls in Alexandrien, Oberst Camp— bell, aus den Monaten Juli und August vorigen Jahres. Sie erstatten alle drei Bericht uͤber Unterredungen, welche der Oberst mit Mehmed Ali gehabt hatte, doch erst vor der dritten dieser Konferenzen hatte der Konsul die bereits mitgetheilte, unterm 9. Juli von Lord Palmerston an ihn erlassene Instruction empfangen, in welcher ganz unumwunden erklart war, daß England in einem etwanigen Konflikte zwischen dem Pascha und dem Sultan fuͤr den Letzteren Partei nehmen wuͤrde, Die erste dieser Campbellschen Depeschen ist vom 12. Juli 1838 datirt; es heißt darin: ;
„Da einige Krtegsfahrzeuge des Pascha gestern früh den hiesigen Hafen verließen, so machte ich am Abend dem Pascha meine Aufwar— tung, um genauere Erkundigungen über die Bestimmung dieser Fahr⸗ zeuge und die wirkliche Absicht des Pascha bei ihrer Absendung ein— zuziehen. In Entgegnung auf meine Fragen über diesen Punkt äu— ßerte der Pascha, daß er nicht austände, mir seine An- und Absichten frei heraus zu sagen. Er erklärte, daß die Kriegsfahrzeuge bestimmt wären, in der Rähe von Alexandrien zu kreuzen und ihre Uebungen vorzu— nehmen, und daß er nach Kandien an die im Hafen von Suda befindlichen Kriegsfahrzeuge den Befehl gesendet, sich mit den anderen zu Alexan⸗ drien zu vereinigen. Auf meine Frage, wie stark die ganze Seemacht seyn würde, sagte er mir, sie würde aus acht Linienschiffen, fünf schweren Fregatten und einigen Korvetten und Briggs bestehen. Als ich ihm meine Zufriedenheit darüber zu erkennen gab, daß er seine g von dort zurückgezogen, wo sie wahrscheinlicherweise auf das
eschwader des Sultans hätten treffen müssen, sagte er mir, daß er ein leichtes Fahrzeug vor Kandlen, ein anderes vor Rhodus gelassen, um ihm von den Bewegungen der Flotte des Sultans Nachricht zu geben; — „„und“ “, fügte er hinzu, „„wenn des Sultans Flotte dle⸗ ser Gegend sich nähern sollte, werde ich mich in meinem Bampfboot einschiffen, um an Bord meines Admiralschiffes zu steigen, und ich verspreche Ihnen, daß Sie die ganze Flotte des Sultans, mit Aus⸗ nahme der Fahrzeuge, die in der Schlacht in den Grund gebohrt seyn möchten, nach Alexandrien gebracht sehen werden.““ Ich erklärte ihm, nach meiner Meinung werde ein Angriff auf die Flotte des Sultans als ein Beginn der Feindseligkeiten von seiner Seite be⸗ trachtet werden. Er antwortete, dies könne sicher nicht so angesehen werden, im Falle die Flotte des Sultans ,, herausfordernd vor seinen Küsten erschlene. Der Pascha äußerte hierauf, er ver⸗ muthe, daß der Französssche General⸗Konsul und ich selbst Berhaltungs⸗ befehle von unseren Regierungen mit dem am 14. Juli erwarteten Dampfschiff empfangen würden; auf meine Entgegnung, daß dies wahrscheinlicherweise der Fall seyn werde, sagte der Pascha, daß Herr Cochelet und ich sehr wahsscheinlich würden angewiesen werden, eine sehr starke Sprache gegen iha zu führen, daß er aber als Antwort uns die Gründe seiner Handlungsweise entweder mündlich oder schriftlich, je nachdem es erforderlich, mittheilen wolle; daß die Bri⸗ tische Regierung seine Stellung nicht zu begreifen und nicht einzuse⸗ hen scheine, wie unmöglich es ihm wäre, nach den gebrachten Lpfern und den im Lande eingeführten Perbesserungen ins Grab zu steigen mit dem Flecken auf seinem Gedächtnisse, seine Familie unversorgt, ohne fest⸗ gesetztes Besitzthum und jeder Art Verfolgung preisgegeben, hinterlassen zu haben. Ich entgegnete ihm, nach melner Meinung müsse er sich mit dem Status quo, wie er zu Köutahia fesigesetzt worden, begnugen und, sein Bertrauen hinsichtlich einer künftigen Beilegung auf die großen Möchte setzen; die Briiische Regierung hätte ihm jeden möglichen Beweis ihrer Sorgfali für seine Wohlfahrt gegeben, so lange er die großen Talente und die Thatkraft seines Geistes den Künsten des Friedens und der Einführung des Gedeihens und der Bequemlichkeiten des Lebens unter dem von ihm regierten Bolke gewidmet; ich müßte ihm frei heranssagen, daß nach meiner Meinung das besie Mittel zur Erlangung seiner Unabhängig⸗ keit das wäre, sein Land dergesialt zu regieren, daß er ganz Europa dadurch die Ueberlegenheit seiner Regierung über die der anderen Theile des Türkischen Reiches und das größere Glück und Wohlbefinden des
ihre Rimessen
enn er Verdacht
darin getrieben werden, die beim Oberst Campbell uber eine nochmalige Audienz, die er am Tage
Monat in einem Besserungshause hz U 841 ᷣ ; nommenen Kindern nicht verlassen dürfe, ohne ihr Loos vorher
sicher zu stellen, daß er jedoch vor der Antwort der großen Machte werde, weise dazu noͤthige. großen Mächte verneinend ausfiele, so werde er seine Forderung wiederholen, und er hoffe von ihrer Gerechtigkeit, daß sie in sein Begehren willigen wurden; sollte er aber trotzdem finden, daß es keine Hoffnungen fuͤr ihn gebe, so duͤrfe die Geduld gewisse Grän ⸗ zen nicht uͤberschreiten, und er werde sich dann selbst unabhangig er. klären; es stehe ubrigens in seiner Macht, die ganze Turkei in tzt 2 die Personen-Frequenz ist im Abnehmen gegen die früheren
Unter diesen Umstaͤnden haben die
General -Konsul, Graf Medem, zugegen gewesen.
nicht
im Angesicht
lichen und westlichen Staaten hatten namlich für Baumwolle sinen o große Vorschüsse geleistet, daß sich jetzt bei ihnen Verlegen ⸗ daß er
heiten zeigen; eben so hatten die Baumwollen⸗-Spekulanten ihre
2 103 *
Volkes unter seiner Herrschaft zeigen werde; und daß vor Allem in
England ein, feiches Verfahren auf das Wärmste von der Regierung
und jeder Klasse des Volks gewürdigt werden würde. Der Pascha enigegucte darauf, daß die Umstände seiner ungewissen Stellung ihn gejwungen, eine zu seinen Müteln in keinem Berhältnisse siehende Macht zu erhalten und in Folge dessen schwere Steuern aufzuerlegen; aber daß es einigermaßen die Schuld der großen Mächte wäre, die ihn in eine so schwierige und widerwärtige Stellung gebracht hätten und darin erhielten, und gegen die er kein anderes Mittel fände, als den Schritt, den zu thun er seine Absicht angekündigt.“ .
In der zweiten, vom 17. Jali datirten Depesche berichtet
vorher bei dem Pascha gehabt, und wobei auch der Russische . Mehmed Ali wiederholte in derselben seine fruͤheren Erklärungen, daß er sich
52 Jahre lang bemuͤht habe, zu seiner jetzigen Macht zu gelan—
gen, und daß er seine große Familie, seine Tausende von ange—
keine Feindseligkeiten gegen den Sultan beginnen wofern dieser ihn nicht durch seine Handlungs— Wenn, fügte er hinzu, die Antwort aller
Die letzte Ca De i che v 11. August datirt ist, benachrichtigt Lord Palmerston, dessen In— structionen vom von dem Eindruck, ᷣ derselb med Ali gemacht, und von der Antwort, die dieser darauf ge—
geben. Boghos Bey, der Minister des Pascha's, welchem Oberst CLampbell züerst die ihm aufgetragenen Eröffnungen machte, war Regie⸗ und gab nicht Aenderung er ⸗
der Oberst
geneigt, die Vorstellungen der Britischen rung bei seinem Herrn zu unterstuͤtzen, die gerinste Aussicht auf eine zu erwartende des von Mehmed Ali gefaßten Beschlusses.
klaͤrte denn auch in der Unterredung, welche ) sodann mit dem Pascha selbst hatte, und worin er demselben die Depesche Lord Palmerston's vom 7. Juli vorlas, nochmals
Letzterer
aufs emphatischste, daß er seinen Unabhängigkeitsplan nimmer⸗
mehr aufgeben werde. Doch setzte er hinzu, er wolle nichts übereilen und nichts thun, was von der Pforte als feindselig betrachtet werden konnte; er wolle sich gewissenhaft in seinen Gränzen halten, wie denn der Umstand, daß seine ganze Flotte von Alexandrien liege, hinlänglich von der Aufrich“ tigkeit dieser seiner Versicherung zeuge; indeß erwarte er, daß die großen Maͤchte einen billigeren und gerechteren Beschluß zu Gunsten fassen wurden. Dann wiederholte er,
immer noch hoffe, er werde im Stande seyn, mit dem Kapudan Pascha, der wahrscheinlich nächstens mit einem Auftrage des Sultans nach Alexandrien kommen würde, Alles freundschaftlich zu schlichten, ohne daß die Mit⸗ wirkung der Europaischen Mächte nothwendig seyn durfte. Ja, er erklärte sogar, im Widerspruch mit seinem zu Anfang der Unterredung kundgegebenen festen Entfchlusse, sich unabhängig zu erklaͤren, daß er, wenn der Kapudan Pascha kaͤme, um zu
unterhandeln, sich selbst mit der bloßen Erblichkeit in seiner
Familie begnügen wolle, was er jedoch gegen Ende des Ge— sprächs wieder zursckzunehmen schien, wie aus dem weiteren Bericht des Ohberst Eampbell hervorgeht, der folgendermaßen schließt: ⸗ ö -
„Der Pascha sprach hierauf davon, daß er eine Reise unterneh— men wolle, um die neuen Goldbergwerke im Sennaar zu besichtigen, und äußerte, daß, wenn er, die Hände voll Gold, zurückkehre, er keine Freunde und keine Armee suchen werde, um sich mit der Pforte zu einigen. Er sagte, er wolle im Monat Okteber abreisen und einige Monat abwesend seyn, während welcher Zeit die Sachen vielleicht eine günstigere Wendung genommen hätten. Die. Erwähnung der Gold⸗ bergwerke entlockte mir natürlicherweise eine Frage hinsichtlich des Tri⸗ buts, welchen er, wie er äußerte, als eine heilige Schuld gegen den Sultan betrachte, den er bezahlen werde; aber im Augenblicke fand er hinsichtlich des Courses einige Schwierigkelten. Ich meinestheils glaube
jedoch, daß er Anstalten trifft, ihn über Triest bezahlen zu lassen, wo⸗
bin er eine Duantität Baumwolle gesendet hat. Der Pascha begann hier— auf, sich lber das zu verbreiten, was er die Ränke der Pforte gegen sich nennt. Er sagte, daß Churschid⸗Pascha ihm von Sedschas einen Brie geschickt, den Ali⸗Pascha von Bagdad an die Stämme des Nedsch geschrieben, um sie gegen ihn (Mehmed Ali) aufzuwiegeln, und daß er mir zum Beweise dessen eine Abschrift davon zusenden werde. Ich habe sie seidem empfangen und habe die Ehre, Ew. Herrlich keit eine Abschrift davon zu übermachen. Dieses Schreiben scheint, mir jedoch wenig zu bedeuten. Der Pascha fügte hinzu, er sey überzeügt, daß die Pforte hei den letzten Ereignissen in Sprien, die Hand im Spiele ge⸗ habt; er hätte zwar keine gewisse Beweise darüber, aber er sey mehr als je Überzengt, diese Sache könnte ohne die geheime Untersiultzung der Pforte nicht fo lange gedauert haben, und die Drohungen der Pforte an der Sprischen Gränze gegen die Aegyptische Regierung seven. der handgreifliche Bewels davon. Er äußerte; „„Gott sey Dank, die Sache mit den Drusen ist zu Ende, und ich hoffe in den Besitz der Briefe zu kommen, die den Syrern geschrieben worden sind, um sie Ihnen zu zeigen. Ich habe Ihnen immer gesagt, und ich wiederhole es jetzt, daß mein Wunsch steis seyn wird, den Krieg zu vermeiden, nsofern Noth wehr mich nicht dazu zwingt; aber dieser Wunsch soll mein Be— milhen nicht aufhören machen, während meines Lebens das künftige Schicksal meiner Familie, so wie derjenigen Personen zu sichern, die mir anhängen.““ Der Pascha schloß mit der Bemerkung, daß alle Umstände ihn nöthigten, bei seinem Plaue zu verharren und die Ge— rechtigfest der großen Mächte zu dessen Vollstreckung anzuslehen. Ew. Herrlichkeit wird auf diese Weise begreifen, daß Mehmed Ali auf sei⸗ nem Vorhaben besteht, welches er den General-Konsuln der großen Mächte hier seit meiner Zusammenkunft mit ihm wiederholt hat.“
mie
Aus dem Haag, 3. Sept. Der Koͤnigl. Wuͤrttemberg— sche General Lieutenant, Graf von Bismark, ist hier einge— troffen.
siehn der Amsterdamer Boͤrse beschästigt man sich jetzt fast ausschließlich mit den Spanischen Papieren. Die Nachrichten uͤber die Fortschritte der Christinos werden fuͤr so entscheidend gehalten, daß die Spekulanten von neuem Lust bekommen ha— ben, ihr Geld an einem Papier zu wagen, das bereits so Vie— len ihr ganzes Vermoͤgen gekostet hat.
Belgien.
Bruͤssel, 3. Sept. Vorgestern ist die Eisenbahn von Gent nach Deynze eröffnet worden; es ist dies ein Theil der Linie von Gent nach Eourtray, welche binnen kurzem ganz vollendet seyn wird.
Campbellsche Depesche endlich, welche vom 7. Juli der Konsul nunmehr erhalten hatte,
welche die Mittheilung derselben auf Meh⸗ Meinung unter den Stimmfuͤhrern getheilt wurde; indessen
rathene Erholungs⸗Reise mit nächstem anzutreten gedenkt.
Unsere Kunst⸗Ausstellung macht sich wiederum durch einige interessante Werke bemerkt; namentlich wird ein großes histori— sches Gemälde de Keyzer's sehr geruͤhmt.
Deutschlan d.
— — Leipzig, 5. Sept. Se. Majestaͤt unser Konig und die Königin sind heute gegen Abend mit dem gewöhnlichen Wagenzuge auf der Eisenbahn von Dresden hier eingetroffen, um Ihre Majestaͤt die verwittwete Königin von Bayern, so wie Ihre Königl. Hoheiten den Kronprinzen und die Frau Kronßprinzessin von Preußen auf der Reise von Berlin hier zu bewillkommnen. Die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften haben im großen Blumenberge am Theaterplatze Ihr Absteige⸗ quartier genommen, werden aber nur bis morgen Mittag in unsern Mauern bleiben. ; 3
Nach der neuesten Bekanntmachung uͤber den Rechnung Abschluß der hiesigen Sparkasse vom vorigen Jahre schuldete diefes Institut bis dahin 603,2 Rthlr. an 7503 Einleger, wo gegen dasselbe an Staatspapieren, Hypotheken. und Leih⸗Kas⸗ sen⸗Scheinen, so wie an baarem Gelde 6ä 8d, 030 Rthlr., mithin einen Gewinn von nahe 35,6090 Rthlrn. besaß. t
Mit dem 29. September beginnt die diesjährige Michaelis Messe und endet den 19. Oktober. Die Waaren-Sendungen, schon jetzt von auswärts eingehen, sind sehr bedeutend, so aß man, wenn die Ruͤstungen im Orient die Kaͤufer dort nicht uruͤckhalten, einer sehr guten Messe entgegensehen kann.
Die Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗-A1ctien stehen jetzt 2 pCt.;
2 812 62
3 1
schonen Sommertage. Sie betrug vom 24. bis 31. August 16,700, und die Einnahme 7538 Rihlr. 12 Gr. in 34 Fahrten.
Die neuliche Meldung aus Dresden, daß man dort die Gerichtsbarkeit und Polizei⸗-Gewalt der Stadt an die Regie rung zuruͤckzugeben wuͤnsche, worauf wenigstens der Antrag der dortigen Stadtverordneten gegen die Ansicht des Raths gerich— tet war, konnten die Vermuthung erzeugen, daß auch hier diese
scheint man hier den Werth der eigenen Jurisdietion in einer
Stadt wie Leipzig von einem andern Gesichtspunkte aus zu
betrachten, wie denn uͤberhaupt viele Ritterguts-Besitzer und Ortschaften die Abgabe der Patrimonialgerichtsbarkeit, der Fol— gen willen, sehr bedauern sollen.
Hannover, 5. Sept. Der Prinz Georg von Preußen ist heute von hier nach Duͤsseldorf abgereist.
(Schwäb. M.)
1 .
Stuttgart, 1. Sept. Der Koͤnig und
ie Prinzessin Marie sind am 30sten, die Königin und die Prin—
d
zessinnen Katharine und Auguste am 31sten v. M. von Friedrichs—
hafen in erwünschtem Wohlseyn wieder hier eingetroffen. ö
— — Wien, 31. Aug. Der Fuͤrst von Metternich ist be reits so weit hergestellt, daß er die ihm von den Aerzten J Va Ziel der Reise ist der Johannisberg, die herrliche Besitzung des Fuͤrsten im Rheingau, welchen Se. Durchlaucht seit neun Jah— ren nicht besucht hat. Der Staats⸗Kanzler hatte dort die Kunde von dem Ausbruche der Juli-⸗Revolution erfahren, und war im Laufe der nächsten Jahre immer durch den Drang der Geschaͤfte oder unvorhergesehenen Zwischenfaͤlle, wie noch im verflossenen Sommer durch die ploͤtzliche Erkrankung seiner Gemahlin, ver— hindert, den sehnlich gehegten Wunsch eines abermaligen Be— suches in Erfuͤllung zu bringen. Die Abreise ist auf den 9. September festgesetzt. Der Fuͤrst wird von seiner Familie und einer Abtheilung des auswärtigen Departements begleitet wer— den, und gedenkt vier Wochen am Johannisberg zu verweilen, so daß er erst gegen Ende Oktober wieder in Wien eintreffen durfte. ;
Graf Kollowrat, welcher seit mehreren Wochen auf seinen Guͤtern in Boͤhmen abwesend ist, wird unverzuͤglich nach der Hauptstadt zurückkehren. ; .
Seit einigen Tagen verweilt hier Lord Claude Hamilton; er ist auf der Ruͤckreise nach seiner Heimath, Schottland, be— griffen, nachdem er Aegypten und Nubien besucht, und bis zu dem dritten Katarakten des Nils vorgedrungen ist. Dieser ver— ständige Reisende hat uͤber die Verhältnisse des Neu-Arabischen Reiches viele interessante Notizen gesammelt, welche als Pen— dant oder besser als Gegensatz zu der vom Fuͤrsten Puͤckler-Mus— kau unlaͤngst in der Allgemeinen Zeitung veroͤffentlichten Be— schreibung seiner Reise nach Assuan, dienen koͤnnten.
Der Herzog von Bordeaux tritt eine Reise nach Italien an. Se. Königl. Hoheit wird Mailand, Florenz und Rom besuchen.
Unser der gelehrten Welt bekannte Physiker, Professor von Ettingshausen, der sich gegenwärtig in Paris aufhaͤlt, schreibt an seine hiesigen Freunde mit Begeisterung uͤber die Entdeckung Daguerre's, mit welchem er in nahe Beruͤhrung getreten ist, und der ihn persoͤnlich mit dem Vefahren des Da⸗ guerrotyp bekannt gemacht hat. Auch er scheint die vielfach ausgesprochene Ansicht zu theilen, daß diese Entdeckung der Wißsfenschaft und namentlich der Optik, mehr als der Kunst, zum Nutzen gereichen werde. Unsere Veduten-Maler, deren wir hier eine große Anzahl besitzen, athmen wieder auf, seit durch die Enthüllungen Arago's bekannt geworden, daß das Verfahren, um ein deutliches Licht-Gemaͤlde zu gewinnen, doch nicht so ein— fach und leicht sey, als man sich vorgestellt hatte. Noch mehr als diese materiellen Schwierigkeiten, welche ihr gefährlicher Nebenbuhler, das Daguerrotyp, gegen sich hat, die aber durch Vervollkommnungen früher oder späͤter vermindert werden koöͤn⸗ nen, duͤrfte sie die Betrachtung troͤsten, daß es der Natur, wo sie sich selbst konterfeit, immer an dem Zauber fehlen wird, den die Kunst, der auch ein anderes Reich, als das irdische, er⸗ schlossen ist, allein zu verleihen vermag. Nur denen, die nichts Höheres kennen als die Natur, und den Triumph der Kunst in moͤglichster Naturtreue suchen, kann die Entdeckung Daguerre's Eintrag thun.
Der kommandirende General in Maͤhren und Schlesien, Feldzeugmeister Graf Mazzuchelli, ist zum Gouverneur der Fe—⸗ stung Mantua ernannt und in Folge dieses der zum komman« direnden General in Inner-Oesterreich bezeichnet gewesene Feld⸗ zeugmeister, Graf Nugent, zum kommandirenden General in Maͤhren und Schlesien, dagegen der kommandirende General in Galizien, Feldmarschall-Lieutenant Freiherr von Langenau, zum kommandirenden General in Inner-Oesterreich, der kom⸗ mandirende General in Siebenbuͤrgen, Feldmarschall⸗Lieutenant Freiherr von Wernhardt, zum kommandirenden General in Ga⸗ lizien und der Feldmarschall-LZieutenant und Divisionair in Ita⸗ lien, Retsey von Retse, zum kommandirenden General in Sie⸗ benbuͤrgen ernannt worden. Der Feldmarschall-Lieutenant Frei⸗ herr von Watlet wurde zum Ober⸗-Lieutenant und der Feldmar⸗
n„nach den
unterrichtet, **
von Granada und Anderen in Iturmendi. taillone, welche Maroto begleiteten, wußten nicht, daß er Ver— aath beabsichtige; als sie sich davon uͤberzeugten, eroͤffnete ein
sches Feue
schall⸗ieutenant und bis herige Festungs Kommandant zu Man⸗
jua, Freiherr von Fuͤrstenwarther, zum Unter -Lieutenant der er— sten Arcier⸗Leibgarde ernannt.
1 .
Turin, 27. Aug. (A. 3) Da die Stein-Beschwerden unsers Königs immer Bedenklicher werden, so wird er die sei⸗ fenhaltigen, für solche Uebel sehr wirksamen Wasser von Evian am Genfer See gebrauchen, vorher aber eine Excursion in das westliche Savoyen machen, besonders um die neue merkwuͤrdige Drahtbrücke von la Caille zu besehen, die seinen Namen fuͤhrt.
zahlreiche Trinker und Bader aus dem oͤstlichen Frankreich, aus
der sädlichen Schweiz, aus Rußland, England und Nord-⸗Ame⸗ rika eingefunden. in ihrem Ruf, die an sich reizende Umgegend wird immer mehr angebaut, eine Menge neuer Landhaͤuser erheben sich um Air. Sehr begunstigend wirkt auch die Dampfboot-Verbindung uͤber den anmuthigen Bourget⸗See und die malerische Rhone mit Lyon. In trefflicher Verbindung wird damit die Eisenbahn von Chambery bis zu diesem See stehen, die wohl noch vor kuͤnfti— gem Fruͤhling fertig werden durfte. Es fragt sich nur, ob jeder Handelszug von Chamßhery uber den See mit Dampfboͤten nach Lyon und umgekehrt bedeutend genug werden wird, um aus dieser Eisenbahn eine leidliche Unternehmung zu machen. In unmittelbarer Verbindung damit stehen die großen Arbeiten, die jetzt viele Hände beschaͤftigen für die Rectification und Er— weiterung der Straße, die von Grenoble nach Montmeillan und Chamhery fuhren, und letzterer Stadt die Waaren von Marseille zuführen wird.
Genua, 28. Aug. Gestern fruͤh kam hier das vom Ba— Nicola kommandirte Neapolitanische Geschwader Es besteht dasselbe aus dem Linienschiffe „Vesuv“, den Fre gatten „Parth „Urania“ und „Isabella“, einer Kor—
henope“, dotte und einer SBriaantine vette Und einer wDrigantine.
* * ron von San an
Rom, 26. Aug. Die Bevoͤlkerung der Stadt Rom war mit nächstem erscheinenden statistischen Tabellen in dem letzten 148,328 Personen herabgesunken, während sie bis zu Ostern dieses Jahres wieder bis zu 153,720 heran—
gewachsen ist
* ü —89*
hre auf
2p
drid, 26. Aug. Die Eroͤffnung der Cortes wird in ahre mit ungewöhnlichem Glanze stattfinden. Die seit
zicht gebrauchten Koͤniglichen Wagen sollen bei die— Man will durch
8
iheit wieder hervorgesucht werden. 1 Pomp den Exaltirten imponiren, durch die au Espartero's hervorgebracht haben, in Schrecken gesetzt sind. Die Koͤnigliche Sitzung wird in dem Saale der Repraͤsentanten— Kammer und nicht, wie sonst, im Senats-Saale stattfinden. Herr Moscoso de Altamira ist zum Praͤsidenten des Se— nats ernannt worden; Vice -Praͤsidenten sind die Herren Ta—⸗ rancon und Espeleta. Man schließt aus diesen Ernennungen, daß das Ministerium entschlossen sey, den Cortes nicht zu
eneral Alaix hatte gestern eine lange Unterredung
Zeneral Francisco Narvaez, General-Capitain von
Madrid, um sich äber die zur Erhaltung der oͤffentlichen Ruhe
erforderlichen Maßregeln zu besprechen. Der General Narvaez
machte sich anheischig, die Ruhe in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten.
Spanische Gränze. Bayonne, 30. Aug. Die nach— thiligen Gerüchte fuͤr die Sache des Don Larlos, welche seit eingen Tagen hier zirkuliren, bestaͤtigen sich immer mehr. Man wiß jetzt, daß am 25. August, in dem Augenblick, als Don larlos sich anschickte, dem großen Kriegs-Rathe beizuwohnen, daroto Bataillonen zu den Christinos uͤberging, in— dem er vorgab, er wolle dieselben angreifen. Don Carlos, hiervon änderte seine Reiseroute und schlug den Weg nach
Am 26sten war er mit den Ministern, dem Ge— neral Villareal, dem Marquis von Valdespina, dem Herzog Die fuͤnf Ba—
, ,, mit 1nf mit fünf
Navarra ein.
Bataillon Guiden und eine Escadron Navarresen ein moͤrderi— er auf die Christinos und schlugen sich durch. Espar— tero und Maroto befanden sich am 27sten in Tolosa. . Smyrna, Aug. Das Journal de Smyrne ist mit dem welches die Franzoͤsische Presse in der drientalischen Angelegenheit beobachtet, keinesweges zufrieden
14.
Verfahren,
und stempelt dasselbe vielmehr mit dem Namen einer „enthu—
siastischen Politik“, die von der Civilisation des Orients, von einer Regenergtion des Arabischen Volksstammes rede, ohne doch die Zustaͤnde und Personen richtig zu beurtheilen, an die nan dergleichen philanthropische Pläne knuͤpfe. Die Franzoͤsischen
Blaͤtter hatten bereits die ganze Arabische Halbinsel dem Vice— Könige von Aegypten zugedacht, ohne sich im Geringsten darum pu kuͤmmern, ob denn die Bevölkerung dieser Gegenden wirklich so große Lust habe, das und dieses Schicksal sey es, was man in Frankreich als die neue Civilisation des Orients zu betrachten scheine. nal de Smyrne“ setzt indessen seine Hoffnung auf die Einigkeit der Europäischen Maͤchte und sieht darin die beste Gewaähr⸗ ieistung dafuͤr, daß die Plaͤne der Franzoͤsischen Blaͤtter nicht ealisirt werden.
Schicksal der armen Fellahs zu theilen,
Das „Jour⸗
Ueber die bereits erwähnte Landung Aegyptischer Emissaire
. n der Kuͤste von Macedonien enthaͤlt das Journal de Smyrne
olgenden Bericht aus Salonichi vom 10. August: „Am Don—
- nerstög Abend gegen Sonnen-Untergang sah man eine Brigg mit Tuͤrkischer Flagge ankommen, die, indem sie ankerte, die
tadt mit 21 Kanonenschuͤssen begruͤßte. Der Gruß wurde er—
wvwidert und da es zu spaͤt war, Um Jemand an Bord zu sen— den, so wartete der Gouverneur von Salonichi bis zum folgen— genden Tage.
. Am Freitag fruͤh ee sich daher ein Palast— ame zu dem Befehlshaber des Schiffes, der ihm eroͤffnete, aß dasselbe eine Aegyptische Brigg sey und sechs Emissaire Nehmed Altes an Bord hahe, die mit geheimen Aufträgen fuͤr den Pa— ha von Salonichi, den Muschir von Macedonien den Rumeli Valessi Ind andere hohe Beamte jener Laͤnder versehen seyen. Isset
ascha beeilte sich, die Ayans und offentlichen Beamten von der Antwort des Aegyptischen Befehlshabers in Kenntniß zu ltzen und Couriere an Mustapha Ruri Pascha und an den
umeli Valesci abzusenden, um deren Befehle einzuholen.
Die Aixer Quellen steigen mit jedem Jahn
10335
Unterdeß befahl er, Aß die Brigg zwei Tage Quarantaine halten solle. Man hat diese Maßregel allgemein fuͤr unzurei⸗ chend gehalten und wenn der Gouverneur glaubte, er könne die Brigg nicht zuruͤckhalten, so ist man der Meinung, daß er derselben eine so lange Quarantaine hätte vorschreiben muͤssen, daß er unterdeß Instruktionen aus Kenstantinopel hätte erhal— ten können. Heute erhält die Brigg die freie Praktika und Jedermann ist begierig zu sehen, was man mit den Emissairen der Unordnung und Unruhe anfangen wird. Der Gouverneur glaubt, sie nach ihren Bestimmungsorten abgehen lassen zu muͤs⸗
) J sen, nachdem er Mustapha Nuri Pascha und den Rumeli Va—⸗ Die Bäder in Aix sind dieses Jahr sehr besucht, und noch weit keph Pasch
mehr von Fremden als Einheimischen; besonders haben sich wohner der Stadt meinen dagegen, man muͤsse sie in Salonichi
lessi davon in Kenntniß gesetzt habe. Die angesehensten Be—
festhalten und um sich hieruͤber zu berathen, verfammeln sie sich
heute sammtlich im Palast das Gouverneurs. Von dem Führer der
*
ale, , —
Aegyptischen Brigg hat man erfahren, daß zwei andere Briggs, die
haben, nach den Kuͤsten von Albanien und Karamanien gesegelt sind.
Der Vice⸗Koͤnig will jene Lander gegen die Pforte aufwiegeln, er will. die Beamten der Regierung bestechen, um das Volk zum Bürgerkriege
aufzureizen. Diese Projekte sind seiner wuͤrdig, allein man zweifelt,
daß sie ihm gelingen werden, denn es giebt in der Tuͤrkei Ni⸗e⸗
mand mehr, der aus Feigheit oder aus Habgier sich dazu ver— staͤnde, seinen Namen der Schande zu überliefern. — In Dschu—
murdza, in einiger Entfernung von Cavalle bei dem Hafen La-
gos, hat eine Bewegung stattgefunden, die jedoch mit der Po— litik nichts gemein hat. Die Bewohner dieser Stadt, unzufrie— den uͤber die Bedruͤckungen ihres Gouverneurs, gegen den sie mehrmals vergebliche Klage gefuͤhrt, rotteten sich zusammen we—
gen eines Palastes, den der Gouverneur sich auf Kosten der
gekostet hat.
durch die Ordnung wiederhergestellt wurde.
Gemeinde erbauen laßt und der bereits 1. Millionen Piaster Der Aufstand nahm bald einen beunruhigenden harakter an, und der im Bau begriffene Palast wurde die Bevölkerung den Flammen uͤbergeben, worauf Die angesehensten Ein—
wohner haben indeß eine Deputation nach der Hauptstadt ge—
sandt, um die Abberufung des Gouverneurs zu verlangen, dessen
Benehmen höchst tadelnswerth ist und fast die von dem Volke veruͤbten strafbaren Erzesse rechtfertigte, wenn dergleichen sich
Guns, ist abberufen und durch Herrn Gillet, der sich gegen.
überhaupt rechtfertigen ließe. — Der Franzoͤsische Konsul, Herr
waͤrtig in Tarsus aufhält, ersetzt worden, bis zu dessen Ankunft
Herr Vattier de Bourville die Konsulats⸗Geschaͤfte versucht.“
Griechenl Athen, 13. Aug.
a nd.
(Hamb. Korr. Die freudige Auf—
regung aller Gemuͤther, welche durch die Ereignisse im Orient hier hervorgebracht worden war, ist einem Gefuͤhl der Schaam ge—
die bereits ordentliche Wirkung, welche die Sieges⸗Berichte
wichen, wie wir sie bei Völkern wahrnehmen, die gegen Lust und Willen sich genoͤthigt sehen, dem Gebot der Umstände zu weichen. Wir haͤtten gern einen Zug uͤber unsere Gränzen ge— macht, in der allerdings unbestreitbar richtigen Voraussetzung,
Aufstande gegen die Pforte bringen. Jetzt schweigt die Presse wieder von den extravaganten Plänen einer Invasion in die Tuͤrkei, und begnuͤgt sich mit einer Beleuchtung der Theilungs— Projekte des Osmanischen Reichs im Griechischen Interesse. — Vor den fremden Angelegenheiten haben die eigenen fast ganz zuruͤcktreten muͤssen. Man spricht davon, es seyen aus England
nicht die angenehmsten Nachrichten eingegangen. Fast muß man auf das Eine oder Andere aus dem Verkehr schließen, welcher wieder zwischen unserem Hofe und dem Englischen Gesandten eingetreten ist. schaften hier begruͤndet. einer jetzige Spannung zwischen unserem Hofe und Lord Palmer⸗
— Graf Armansperg hat nachhaltige Freund— So werden denn von mehr
Seite alle die Unerheblichkeiten, welche die
her
ston herbeigefuͤhrt haben, der Regierung aufgebuͤrdet, welche
theils manchen Griechen, theils den Freunden Sir Edmund Lyon's noch immer als zu Deutsch, zu Bayerisch, zu Rudhar—
tisch erscheint, und zwar geschieht dieses immer in den grellsten
Farben. — Man spricht wieder viel von einem Besuch, welchen noch in diesem Herbst der Kronprinz von Bayern seinem Bru— der, unserm Konig, abstatten werde. Auch ein naher Verwand— ter der Koͤnigin wuͤrde, einem nicht unglaubwuͤrdigen Geruͤchte
nach auf einige Zeit hier erwartet. — der Aerndte mindern sich in der Regel die Raͤubereien.
Mit der Einbringung
jetzt ist es wieder so. Sie ganz auszurotten, wird bel dem Zu—
noch lange nicht möglich werden. mit wenigen Ausnahmen, sehr ergiebig ausgefallen. len sich die Preise nicht so vortheilhaft, wie man es nach den keiegerischen Constellationen erwarten sollte.
stande unseres Heeres und dem Mangel an Geld wahrscheinlich Uebrigens ist die Aerndte, Nur stel⸗
Auf Deutsche Ein⸗
wanderer fuͤr die Vermehrung unserer Grundeigenthuͤmer muͤs—
Italien akklimatisiren.
sen wir wohl verzichten. Eher wuͤrde sich vielleicht der von Suͤd—
Bis jetzt sind alle zu Grunde gegan—
gen oder rechtzeitig freiwillig heimgekehrt.
kö
Alexandrien, 6. Aug. Auch der Korrespondent des Journal de Smyrne versichert, daß Mehmed Ali die Vor— schlaͤge der Europaͤischen Konsuln vorerst zuruͤckgewiesen und sich eine Bedenkzeit von drei Tagen ausgebeten habe. Er fuͤgt dann hinzu: „So ist die Frage in Betreff der Tuͤrkischen Flotte noch nicht erledigt, und ungeachtet aller Vorstellungen, die Mehmed Ali gemacht worden, will er die Flotte nicht eher herausgeben, als bis seine Forderungen ihm bewilligt worden sind. Die Un— zufriedenheit dieser Flotte ist ubrigens aufs Hoͤchste gestiegen,
und es kann auch nicht anders seyn, wenn man erwägt, daß die
Tuͤrkischen Offiziere in Aegypten gar Avancement haben. Dazu kommt noch, daß man gar nicht gesonnen zu seyn scheint, sie zu besolden. Der Pascha hat so— gar 80, 909 Okas Schiffs-Zwieback, die sich am Bord der Schiffe befanden, wegnehmen und durch eine Art Brod ersetzen lassen, das die Matrosen um keinen Preis essen wollen. Sie leben daher groͤßtentheils von Fruͤchten und da das Klima ihnen nicht zuträglich ist, so sind sie im Allgemeinen von ziemlich ernstlichen Krankheiten befallen. Das Benehmen des Pascha's ist schwer zu erklären; denn es läßt sich nicht annehmen, daß er eine Flotte zur Unzufriedenheit reizen wolle, von der er so großen Nutzen haͤtte ziehen koͤnnen, und die ihm die groͤßte Verlegenheiten bereiten kann, wenn sie sich der Lage, in die man sie versetzt hat, entziehen wollte. Mehmed Ali hat es indeß keinesweges an Vorsichts-Maßregeln fehlen lassen. Sein Geschwader ist so aufgestellt, daß jedes Tuͤrkische Schiff neben einem Aegyptischen liegt; auch haben erstere keine Kriegs, Munition, während letztere mit Allem wohl versehen sind. Bis jetzt haben nur die hoheren Tuͤrkischen Offiziere das ir Kostuͤm angelegt; Mehmed Ali scheint nicht geneigt, die Kosten r ,, wollen, die durch die Umänderung des Kostuͤms der ganzen Mannschaft verursacht werden warden. In
keine Aussicht auf
Folge der Pruͤfung, der die Aerzte der Täͤrkischen ö haben unterwerfen muͤssen, sind nur zehn im ö die Uebrigen aber wegen Unfähigkeit entlassen worden. Man wundert sich, daß der Pascha diese Maßregel nicht auch auf die Aerzte seiner eigenen Flotte ausgedehnt hat, wo gewiß auch viele Ausmerzungen wurden stattgefunden haben. Noch mehr muß man aber erstaunen, wenn man sieht, daß der Vice⸗König Personen ihrer Aemter entsetzt, die nicht seine Unterthanen sind. Die Tuͤrkischen Aerzte erkennen die Autorität des Pascha s von Aegypten nicht an und wollen sich seinen Entscheidungen nicht fügen; sie treffen Anstalten, nach Konstantinopel zu gehen,
als
Auch
um dort die Wiedereinsetzung in ihre Aemter zu f Der Kapudan Pascha ist fortwährend der Gegenstand der Auf merksamkeit von Seiten des Vice⸗Koͤnigs und der Personen seines Hofes, aber die Bevolkerung von Alexandrien und die
hier anwesenden Europaͤer beurtheilen sein Benehmen aus dem gleichfalls Agenten Mehmed Ali's mit aͤhnlichen Missionen an Bord
richtigen Gesichtspunkte.“
Eine (fahrt das „Journal de Smyrne“ fort) eben so un⸗ politische als druckenden Maßregel, die über den Gang der hie— sigen Verwaltung vollkommen charakterisirt, ist die Herabsetzung des Tuͤrkischen Geldes auf einen ganz niedrigen Werth. Einige
Muͤnzen verlieren 25 bis 40 pCt. Ben der Verwirrung, die dadurch hier entsteht, kann man sich keinen Begriff machen, und es ist auffallend, daß die fremden Konsuln noch keinen Schritt in dieser Beziehung zu Gunsten ihrer Landsleute gethan haben
Es ist die Rede von der Herausgabe eines Journals un— ter dem Schutze von Boghos Bei. Der Haupt⸗Redacteur soll sich sehr gut auf die Foulard-⸗Fabrication verstehen und zur An⸗ legung einer solchen Fabrik nach Aegypten gekommen seyn, wahrscheinlich glaubt er, daß das eine Geschäft dem anderen keinen Eintrag thun werde und will daher beide zu gleicher Zeit betreiben. Die erste Nummer des neuen Journals hat indeß noch nicht erscheinen können, weil man nicht weiß, welchen Titel man ihm geben soll
Am 3ten Morgens ð Uhr war der Wasserstand an dem Pegel der Krafohlschleuse 12 Fuß 9 Zoll, und zwar seit Nachts 12 Uhr unverandert, weshalb die Hoffnung rege wurde, daß das Wasser allmälig zu fallen an— fangen werde. Die Quellungen an den Ellerwalder Deichen
oberhalb der Kirche hatten sich bei fortgesetzter Erhöhung der Erdbanketts bis dahin gut gehalten. Auf Fischerskampe waren zwar mehrere gefährliche Stellen, namentliche eine, wo das
5. Elbing, 3. Sept. (Elb. Anz.)
Bankett um 3 Fuß gesunken war; man arbeitete hier aber eben⸗ falls mit aller Kraft-Anstrengung und hoffte, auch hier den Deich zu halten. gehalten, wenn gleich der Sommerdeich bereits um etwa 3 Fuß und die Einlage- und Zeyerschen Deiche ober- und unterhalb des Ueberfalls um etwa 1 Fuß hatten erhoͤht werden muͤssen,
derselbe werde alle Pꝛrovinzen mit christlicher Bevölkerung zum da das Wasser bereits anfing, sie zu uͤbersteigen. Dagegen war
Auch der Radacker Ueberfall war bis dahin
der Deich unterhalb Zeyer bereits am 2ten Abends spät an meh⸗ reren Stellen durchbrochen und gegen Morgen brach auch der Ueberfall an der Stubaschen Schleuse und es entstand auch hier ein Grundbruch von 15 Ruthen Breite. Durch diese Bruͤche, die gar nicht zu schließen waren, wurde sofort der größte Theil der Zeyerschen Laͤndereien unter Wasser gesetzt und bald darauf auch die niedrigen Ländereien von Einlage und Stuba, so wie naͤchstdem die Ortschaften Neudorf, Klein? Mausdorferweide und Jungfer bis zur Jungferschen Laache uͤberschwemmt. Durch diese Bruͤche ist wieder ein neues großes Ungluͤck uber den Elbinger Kreis gekommen, da noch sehr viel Getraide auf dem Felde stand, und der Grummet und die Viehweide bis zum Herbst den Wirthen verloren gehen. Das letztere wird am schwersten zu ersetzen seyn. Der Wasserstand im Haff ist eben⸗ falls ungewöhnlich hoch und erschwert den Ablauf des Wassers aus der Nogat; auch ist ein großer Theil der an den Ausfluͤssen belegenen Ländereien durch Ruͤckstau uͤberschwemmt worden. Vor dem Schlusse des Blattes (am 3ten Abends) geht uns noch die Nachricht zu, daß das Wasser in der Nogat um 1 Zoll (zwar wenig, aber unter den obwaltenden Umständen doch wich— tig) gefallen ist, und daß Fischerskampe und die Quellung im Eller wald sich hoffentlich halten werden. Leider erschwert der an haltende Regen die ohnehin so anstrengende und schwierige Arbeit.
Koblenz, 2. Sept. Gestern feierte sein 50jähriges Dok tor-Jubiläum der Geheime Medizinal- und Regierungs⸗ Rath Wegeler. Dem Jubelgreise wurde am Vorabend des Festes eine Serenade gebracht, an welche sich ein Saͤnger-⸗Corps von Herren und Damen angeschlossen hatte. Die Gluͤckwuͤnsche brachte ihm zuerst eine Deputation fremder Aerzte im Verein mit den hie⸗ sigen, und überreichte im Namen saͤmmtlicher Aerzte der Rhein⸗— Provinz eine kostbare silberne Vase. Deputirte der Universitaͤt Bonn brachten das erneuerte Doktor-Diplom und die Apothe⸗ ker des Regierungs-Bezirks von Koblenz, an welche sich mehrere von Bonn und Koln ohne Aufforderung angeschlossen hatten, einen goldenen Pokal mit reichen Verzierungen. Um 9 Uhr Morgens erschien der Ober, Präsident von Bodelschwingh in Begleitung des Koͤnigl. Provinzial⸗Schul⸗Kollegiums, des Medi— zinal-Kollegiums und der Regierung und uͤberbrachte im Auf— trage Sr. Majestät des Koͤnigs als Anerkennung und Beloh nung fuͤr die 5s0jährigen treuen Dienste, welche er dem Koͤnig, dem Vaterland und der Rhein-Provinz insbesondere gewidmet hatte, den Rothen Adler⸗Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub. Sodann übergab er dem Jubilar ein Schreiben des Ministers Freiherrn von Altenstein, und nachdem er ihm im Namen des Regierungs— Kollegiums den Gluͤckwuͤnsch abgestattet hatte zwei silberne Arm leuchter. Es folgten dann noch mehrere Deputationen, Ge⸗ schenke und Begluͤckwuͤnschungen vom Militair und Civil, und seibst die Dampfschiffe und andere Fahrzeuge hatten ihre Flag— gen aufgezogen und die Stadt mit Boͤllerschüͤssen begrüßt Ein großes Festmahl vereinigte gegen 260 Freunde des Jubilars und ein Thadansant im Hause desselben beschloß den feierlichen Tag.
Dauer der Eisenbahn Fahrten am 6. September Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von mem Uhr St. U M. um Uhr St. M.
Berlin 39 Berlin 103 2 39 Berlin 11 Nm 55 Berlin 3 ö — 14 * Berlin 6 x 43 Potsdam 8 Adds. 57 Berlln III Abos. 45 Potsdam o * 157
von
45 39 42 4
Pots ham Potsdam
ots dam ots dam
7 Mrg. — . — 8 *
12 Mitt. 44 Nm.
Ble letzte Fahrt ven Berlig und die erste von Potsdam mit Pferden.