1839 / 250 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die Nerning Post sagt. „Drei Rekruten, Herr Baring,

Herr Labouchere und Sir G. Geey, sollen die durch den . der Herren Spring Rice und P. Thompson enestendench ——* 96 ken ausfallen. Das ist ein gar sehr gescheidier und ko mforta —— 59 Die drei Herren werden im Kabinet einen hab Cen, J * millenzirtes bilden, und können, wenn sie es gescht n 3 ein gutes Thril von der Verwaltung des Landes nn hw äser betemmen. Herr Baring und Sir S. Gren sin 85 . Herr Baring und Herr Labouchere es , wing 2 schen Gründsatze sind vollkommen identisch 4 54

binet durch den Einfluß Lord Da nun der Pre⸗

ten sie auf das einhelligste uberei nnr annischen Präpit

ee, , . d fiat ; sich vernuͤnstigerweise er, hen Verwandten in allen praktischen

nicht bre n, . s ese ; . ; 2 n herrschen , . . e lar 38. ue. näicle entgegnet auf obige Glossen des „Sta uber die Ernennung des Herrn P. Thomson zum Sener al. ouverneur von Kanada: SÜnsere Antwort kann sich auf wenige Worte geschran ten. ir John Colborne ist nicht abgesetzt worden. Erst nachdem derselbe aufs ernstlichste darum ersuchte, daß man ihn von seinem Gouverneur Posten entbinden möchte, wurde daran gedacht, einen Nachfolger fuͤr ihn zu finden. Dem Ver⸗ äehmen nach, ist Sir John, nachdem er die Insurrection un, terbrückt, sehr abgeneigt, sich einer neuen Aufgabe zu unterzie⸗ hen, die ihm mit den Gewohnheiten seines Berufs in keiner Beziehung zu stehen scheint. Doch wie dem auch seyn möge, so viel ist gewiß, daß man den tapferen General nur auf sein eigenes dringendes Ansuchen von dem Gouverneur-Posten ent— bunden hat.“ 3

Lord Brougham stellte in der Rede, welche er am Freitag bei dem Diner hielt, welches dem Herzoge von Wellington zu Dover gegeben wurde, diesen Feldherrn noch uber Julius Caäͤ— sar, „höchstens etwa“, wie er hinzufuͤgte, mit Ausnahme des übrigens wenig werthen Vorzuges gewandter Beredtsamkeit.“ Dies haͤtten die ministeriellen Blätter dem Ex⸗Kanzler noch hin— gehen lassen, aber daß er auch die Köoͤnigin gluͤcklich pries, weil sie einen solchen Staatsmann immer zur Hand habe, um ihn zu Rathe zu ziehen, daruͤber machen sie sich sehr lustig, um so mehr, als auch die Times, der zwar das dem Herzoge von Lord Brougham gespendete Lob ganz genehm ist, doch nicht umhin kann, dem Letzteren bei dieser Gelegenheit einige Lehren zu ertheilen und ihn besonders vom „spekulativen Optimismus“ abzurathen.

Der Courier sowohl wie die Morning Chroniche, die den Portefeuille⸗Tausch zwischen den Lords J. Russell und Normanby gegen die Toryblaäͤtter vertheidigen, indem sie es fuͤr angemessen erklaren, daß der Erstere, der die Kanadische Frage hauptsaͤchlich bearbeitet und dem Parlamente vorgelegt habe, und der noch fernere Maßregeln in dieser Sache vorzulegen und zu vertheidigen haben werde, auch an der Spitze des Ko. lonial⸗Departements stehe, zu welchem diese Angelegenheit ge⸗ hoͤre, diese beiden halbministerillen Zeitungen sprechen es zugleich ziemlich unumwunden aus, daß Lord Ho wick, dessen Stelle noch nicht wieder besetzt ist, des⸗ halb aus dem Kahinet geschieden sey, weil er sich zum Ein. schlagen einer liberaleren Politik nicht habe verstehen wollen. Sie lassen seiner Gesinnung, die ihnen immer noch liberal ge— nug erscheint, um sie zu ruͤhmen, dabei alle Gerechtigkeit wider— fahren, freuen sich aber der Hoffnung, ihn duech einen entschie⸗ deneren Reformer ersetzt zu sehen; sie erwarten Beide, daß das Ministerium noch einige liberalere Elemente in sich aufnehmen werde; namentlich rechnen sie auf den Eintritt des Herrn Ma caulay und des Lord Clarendon, ehemaligen Herrn Villiers.

Auf dem Forth, und Clyde⸗Kanal in Schottland hat inan den Versuch gemacht, Fahrzeuge vermittelst Dampfwagen vor— warts zu bringen, zu welchem Zwecke man eine einfache Eisen, bahn laͤngs dem Kanal an elegt hat, auf welcher sich die Dampf⸗ Maschine bewegt. Der Versuch soll vollkommen gegluͤckt seyn, und ungeachtet das Zugseil ein paar Mal riß, Überzeugte man sich, daß man auf diese Weise mit einem guten Steuermann an Bord die gewohnliche Schnelligkeit der Eisenbahnen erreichen konne.

Die Geldnoth dauert hier fort, die Prolongation auf Fonds ist noch immer 61/, bis 7 pCt., und die Bank hat den Dis— konto auf 7 pCt. füͤr Schaͤtzkammerscheine und auf 8 pt fur Wechselbriefe erhöht. Die Direktoren der Englischen Bank haben denjenigen, welche gewohnt sind, sich wegen Diskontirung an sie zu wenden, angezeigt, daß sit sich von nun an in dieser Hinsicht innerhalb der genauesten Gränzen halten werden, und zwar nicht so sehr in Betreff der Beschaffenheit des Papiers, weshalb sie nicht schwieriger seyn werden als bisher, sondern ruͤcksichtlich des Betrages. Die Folge dieser Vorsichts-Maßregel ist, daß auch die Privat⸗Diskontirungs⸗Haäͤuser ihr Geld zuruͤck— halten und man selbst das beste Papier nicht unter 61 * bis 7I/., pCt. diskontiren kann. Auch an der Fondsborse ist das Geld sehr selten; fuͤr einen großen, nur auf kurze Zeit gemach— ten Vorschuß hat man in voriger Woche 12 pCt. zugestanden.

Gestern ging eine ziemlich bedeutende Zufuhr von Engli— schem Weizen hier ein, vorzuͤglich aus Essex und Kent, meistens neuer, beinahe von derselben Qualität wie der in der vorigen Woche. Es war . fuͤr den Verbrauch, und schoͤne trockene Partieen wurden um 2 Sh. höher als gestern vor acht Tagen bejahlt. Das Wetter war seit Freitag sehr unguͤnstig fuͤr die Acrndte, und es zeigte sich daher auch mehr Kauflust fuͤr frem— den, vornehmlich fi unverzollten Weizen 2 1 bis 2 Sh. höͤhe⸗ ren Preisen, als in voriger Woche. n Hafer sind vorige Woche, ehe der Zoll auf 7 Sh. 9 Pee. gegangen war, nahe an 296,000 Quarter einklarirt worden. Frische Partieen frem— den Hafers waren ziemlich gesucht zu einer Preiserhöhung von 1 Sh. gegen vorige Woche, andere Sorten wurden ebenfalls hoͤher gehalten, der , war aber beschraͤnkt.

Das vielbesprochene Tournier zu Eglintown hat am Don⸗ nerstag und Freitag e , . aber durch anhaltende Regen— schauer sehr an seinem Glanz eingebuͤßt. Wie es heißt, will der Marquis von Waterford, der sich naͤchst dem Tourniergeber Lord Eglintown selbst am meisten durch glaͤnzendes Kostüͤm und Geschicklichkeit auszeichnete, im nachsten Jahre ein aͤhnliches Schauspiel auf seinem Schloß Ford⸗Lastle auffuͤhren.

O Connell hat den Vorlaͤufer⸗Verein am Montag zu Dublin wirklich aufgeloͤst, um denselben durch einen Reform- Registri⸗ rungs⸗⸗ Verein zu ersetzen. .

Berichte aus Lissabon vom 26. August melden, daß dort fortwährend große Aufregung in Folge der neuen Englischen Sklavenhandel ⸗Bill herrsche uünd durch die dortigen Blaͤtter noch vermehrt werde. Dlese legten dem Lord Brougham unter An⸗ derem die Worte in den Mund; „England muß uͤber Portu⸗

Aussicht zu bauen.

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gen diese Bill ergehen zu lassen, welches an die Mächte gerich= tet ist, die den Wiener Traktat unterzeichnet haben, und es war selbst das äbertriebene Gerücht im Umlauf, daß der Portugie⸗ sische Gesandte in London Befehl erhalten habe, seine Paͤsse zu verlangen, wenn die Bill durchginge. Es war auch wieder von einer Ministerial- Veränderung die Rede, da die jetzigen Minister sich bei ihrem Widerstande gegen die Britische Regierung zu tief eingelassen hätten, um mit einigem Anschein von Wuͤrde noch nachgeben zu konnen. Aus dem feei— willigen Bekenntnisse einiger Portugiesischen Unterthanen, welche auf Sklavenschiffen vorgefunden und von dem Englischen Schiffe „Hastings“ bei Lissabon ans Land gesetzt worden sind, soll her— vorgehen, daß der Sklavenhandel besonders durch den vorma—

ligen Portugiesischen General⸗Konsul zu Rio Janeiro und den kuͤrzlich in Lissabon verstorbenen Gouverneur von Mozambique begünstigt und genährt worden ist. Der Erstere fertigte für den

Preis von 100 Milreis faische Paäͤsse für Schiffe aus, und der Letztere ließ sich fuͤr jeden an Bord gebrachten Sklaven 21 Mil—

reis zahlen, 8 Milreis fur sich selbst und 16 Milreis suͤr die Die Portugiesische Regierung will unverzüglich einen außerordentlichen Gesandten nach Brasilien schicken, um Graf

Regierung.

mit diesem Lande einen Handels-Traktat zu negoziiren. Villareal war dazu bestimmt, hat es aber abgelehnt.

Der Courrier bemerkt über die Spanischen Angelegen⸗ „Alles scheint die schnelle Wiederherstellung der Ord⸗ nung im Norden Spaniens zu versorechen, allein die häufigen Wechsel, die in diesem beklagenswerthen Bürgerkriege vorge⸗

heiten: kommen sind, lehren uns, nicht zu sicher auf diese erfreuliche derblich wurde. dere Aussicht zu ihren Gunsten.

uns gar nicht uͤberraschen, ihn wieder in jene Schlaͤfrigkeit und

Apathie versinken zu sehen, welche die Karlisten fruher in den Stand setzten, sich wieder zu erholen, wenn ihre Angelegenhei⸗

ten fast eben so schlecht standen, wie jetzt.“

Ueber die Stellungen und Bewegungen der Flotten im iesigen Courier Folgen⸗ enedos bis zum 9. Au.

Mittellaͤndischen Meere liest man im des: „Wir haben Nachrichten aus gust, zu welcher Zeit die Flotte des Admiral Stopford noch

dort vor Anker lag; sie bestand aus folgenden Linienschiffen:

„Prinzeß Charlotte“, „Rodney“, „Asia“ „Min den Bel⸗ lerophon“, „Pembroke“, „Vanguard“, „Pawerful“ und Gan—

ges“, aus einer Fregatte, 2 Sloops und 2 Dampfschiffen. Nach

am 5. August, begab sich Admiral Lalande, in Begleitung aller Fran zöͤsischen Capitaine, an Bord der „Prinzeß Charlotte“, um

der Ankunft des Britischen Geschwaders zu Tenedos,

Sir Robert Stopford zu begrüßen. Dieser erwiderte den Be—

such am folgenden Tage, indem er sich, von seinen Offizieren

begleitet, an Bord des „Jena“ begab. An allen folgenden Tagen scheinen sich die Offiziere der beiden Geschwader gegenseitig bewirthet zu haben. Das Oesterreichische Geschwa—

der, unter dem Kommando des Commodore Bandeira, wurde Es soll aus einer Fregatte, einer Sloop, einer Brigg, einer Goelette und einem Dampf- schiff bestehen. Unsere Briefe aus Malta, die bis zum 13. Aug. reichen, erwähnen der Ankunft eines Englischen Paketboots von Ibrahim

Pascha noch zu Marasch und Hasiz Pascha mit dem Rest seiner

täglich von Smyrna erwartet. Beirut und Alexandrien. Am 28. Juli befand sich

Armee, etwa 12,900 Mann, zu Malatiga. Zu Alexandrien war

die ganze Turkische Flotte in den Hafen eingelaufen.

Auszeichnungen, um sie, wie man glaubte, zu bewegen, bei ihn zu

bleihen, falls er gensthigt seyn sollte, die Flotte zurückzugeben.

Zu Malta hieß es, der Admiral Stopford habe sich auf dem Dampfboot „Rhadamanthus“ von Tenedos nach Konstan— tinopel begeben, um eine Unterredung mit Lord Ponsonby zu haben. Der „Talavera“ von 71 Kanonen sollte nach England zurückkehren und durch den „Implacable“ auf der Station ersetzt werden. Geschwaders in der Levante, noch die Linienschiffe „Queen“, „Hastings“, „Benbow“ und „Revenge!“ Geruͤcht, Admiral Stopford, dessen Dienstzeit abgelaufen ist, werde nach Hause zurückkehren und durch den Admiral Elphinstone Fleeming ersetzt werden.“ Nachdem die Nachricht von der Antwort,

gangen ist, bemerkt die Morning Chronicle: „Obgleich die

den dieselben eine Wendung nehmen, die dem

lichkeit, Festigkeit und Offenheit der Sprache. Wird Frankreich Mehmed Ali bei allen seinen Forderungen unterstuüͤtzen wollen? Gewiß nicht; denn sonst wurde es, statt sich der Konferenz der fuͤnf Machte anzuschließen, sich abgesondert und darauf bestan— den haben, daß die Pforte alle jene Forderungen bewillige. Da aber alle Forderungen Mehmed Ali's nicht zugestanden werden sollen, so fragt es sich, welche kann man verweigern, und wie soll man diese Verweigerung in Kraft setzen? Dies sind Fra— gen, deren Loͤsung von der dringendsten Wichtigkeit ist.“

Nach einem dem Courier zugegangenen Privatbriefe aus Tunis vom 29sten v. M. soll die en fh Regierung sich zur Zuruͤcknahme ihrer Forderung von 18 Millionen Piaster Entschaͤdigungsgelder bereit erklärt haben, wenn der Dey die Graͤnzfestung 6 und den Seehafen Bizerta an Frankreich abtreten wolle; weigere er sich aber, hierauf einzugehen, so werbe Frankreich mittelst einer See⸗Expedition sich in den Besitz der . Tunis selbst setzen.

as Paketboot „Toronto“ hat Nachrichten von New— York bis zum 10. August uͤberbracht. In Florida war der Krieg mit den Indianern wieder ausgebrochen, und zwar in Folge der Ueberrumpelung und Niedermetzelung eines Detasche— ments von 18 Amerikanischen Soldaten, wovon nur 5 Mann mit ihrem Obersten Harrey entkamen. Es scheint, daß die Ame⸗ rikaner, allzusehr auf den zu Fort King zwischen den Indianern und dem General laden abgeschlossenen Vertrag bauend, alle

al so herrschen wie uͤber Jamaika; die Waͤsser des Tajo duͤr—⸗ . nicht ohne Englands Erlaubniß fließen.“ Die Regierung hat sich bewogen gefunden, einen Protest oder ein Manifest ge⸗

Vorsichts⸗Maßregeln vernachlaͤssigt und dadurch die Mord und Beutelust der Indianer gereizt hatten. Das Detaschement war

im Staate New - York am

Cabrera steht noch an der Spitze einer starken Macht, und der Abfall Maroto's wird wahrscheinlich die Folge haben, aus den Karlistischen Raths-Versammlungen die Uneinigkeit zu verbannen, die ihnen in der letzten Zeit ver⸗ Außerdem haben die Karlisten noch eine an⸗ Espartero hat niemals große Thaͤtigkeit gezeigt in det Verfolgung der vielen wichtigen Vor⸗ theile, die er zu verschiedenen Zeiten errungen, und es sollte

Der Mannschaft war ihr Sold ausgezahlt worden; der Pascha hatte, um die nsthigen Fonds aufzubringen, einen Theil seiner Baumwolle verkauft. Mehmed Ali bewies den Tuͤrtischen Offizieren die groͤßten

Man erwartete, als Verstärkung des Britischen Besuch des Theaters, das heute ausnahmsweise um Es ging auch das seinen Anfang nahm. schen, die sich in freudiger Bewegung am Abend auf dem großen freien Platze vor dem Hotel, der durch eine Gas-Pyra—

welche Mehmed Ali auf die ihm durch den Capitain Anselme im Namen der funf Machte uͤberbrachte Note ertheilt haben soll, hier einge‘ Ortentalische Frage durch die Intervention der funf Mächte Fackelzug; die Vorbereitungen dazu hatten in weiter nichts bestan⸗ sehr veraͤndert worden ist, so ist es doch deshalb nicht weniger dringend fuͤr Frankreich und England, uͤber die Hauptpunkte, die ihre Politik im Orient leiten sollen, einig zu seyn, denn, wenn sie dort die Angelegenheiten sich selbst uͤberlassen, so wer⸗ ; Westen von Europa und seinen Interessen wenig guͤnstig seyn durfte. Was zuerst vor Allem Noth ihut, ist Entschlossenheit, zweitens Deut-

beim Flusse Coleosahatchie verschanzt gewesen, hatte aber ver— saumt, Schildwachen auszustellen. Der dort kommandirende General hatte nach diesem Vorfall, der sich am 23. Juli er⸗ eignete, unverzuͤglich Befehl ertheilt, Alles wieder in den strene sten Vertheidigungsstand zu setzen. „Wir müssen also“, sagt ein Amerikanisches Blatt, „den graulichen Vernichtungs krie⸗ wieder beginnen, oder uns besiegt erklären von einer Handvoll räuberischer Wilden, die noch dazu das Recht auf ihrer Seite haben. Wie entscheiden uns unzweifelhaft far das Erste. Es hatten auch wieder Gefechte zwischen den Bewohnern von Texas und den Tschirokihs stattgefunden. Der Präsident der Verei⸗ nigten Staaten setzte seine Rundreise fort. Er wurde in Troja

109ten erwartet und gedachte von Saratoga aus gemeinschaftlich mit dem Kriegs- Secretair uber die Seen Ontario und Erie bis Detroit und vielleicht selbst bis Sault Ste. Marie zu schiffen. Der Gouverneur von Ober— Kanada hatte in einer Proclamation eine Belohnung von

2ooh Dollats auf die Gefangennehmung von Leit, dem augeb—

lichen Mörder des Capitain Usher, ausgesetzt. Die letzten Nachrichten vom Vorgebirge der guten

Hoffnung widersprechen dem neulich verbreiter gewesenen Ge⸗

cüchte, daß mehrere Schiffe in der Tafelbai verungluͤckt waren.

Nach Berichten aus Rio- Janeiro vom 6. Juli glaubte man dort, die Regierung werde eine neue Keedit Bewilligung von 1000 Contos verlangen. Die Bank von Rio-Janeiro hatte den Diskonto fuüͤr Schatzkammerscheine auf 7 und fuͤr Wechsel auf 8 pCt. erhoht.

Niederlande.

Aus dem Haag, 3. Sept. Prinz Heinrich wird am Sten d. M. auf der vom Capitain Arriens befehligten Fregatte, der „Rhein“, als erster Offizier derselben, eine Reise nach dem Mittellaͤndischen Meere antreten.

Belgien.

Bruͤssel, 3. Sept. Der Finanz⸗Minister hat eine Kom— mission ernannt, welche sich mit einer Reorganisation des Ober— Rechnungshofes beschaͤftigen soll. . ;

Die Belgischen Kammern sollen, wie es heißt, im Laufe des bevorstehenden Monats zusammenberufen werden.

Der Commandeur Koopman, welcher während der letzten Jahre den Befehl uͤber die auf der Schelde liegende Hollaͤn— dische Flottille fuͤhrte, ist gegenwartig in Bruͤssel.

Der Ritter von Kobpmans, Geschaͤftstrager von Daͤne— mark bei der Belgischen Regierung, ist von Dresden hier ein— getroffen.

.

Munchen, 3. Sept. (Allg. Ztg) Unser edler Monarch hat den Tag seines Geburts- und Namensfestes init einem Akt Königl. Gnade bezeichnet. Es wurden namlich auf Allerhöchste Entschließung vom 25. August 3 Studirende (Peetz, Stirner und Reinhart), die wegen Verbrechens des Hochverraths pro zessirt und zur Festungsstrafe dritten Grades auf unbestimmte Zeit verurtheilt waren, ganzlich begnadigt, und sogleich (in Wulzburg und Rosenberg) in Freiheit gesetzt.

Leipzig, 9. Sept. (L. A. Z.) Gestern Abend gegen 6!“ Uhr trafen Ewie bereits erwähnt) unser Konig und der Prinz Johann nebst Gemahlinnen auf der Eisenbahn unter dem Ge— laute aller Glocken hier ein, um mit der verwittweten Königin von Bayern und dem Kronprinzen von Preußen und dessen Ge— mahlin, die gegen S!“, Uhr von Berlin aus anlangten, zusam— menzutreffen. Tausende hatten sich schon lange vorher auf dem Bahnhof und in der Nahe desselben versammelt, um mit ihrem Jubelrufe die Ankommenden zu begruͤßen, in welchen die langs des Weges nach dem großen Blumenberg in gedraͤngten Massen versammelte Menge freudig einstimmte. Gleich nach der An kunft erfolgte die Vorstellung der Koͤniglichen und staͤdtischen Behoͤrden, der Universitaͤt und der Geistlichkeit, des Gar— nisons, Kommandanten, des Ausschusses und des Stabes der Kommunal, Garde. Die am Hotel von Seiten des Mili—

lairs und der Kommunal⸗Garde aufgestellten Ehrenwachen wurden,

mit Ausnahme zweier Militairposten am äußern Eingange ent— lassen, unter dem ausdrücklichen Hinzufügen, daß Se. Masje— stat nicht wuͤnsche, daß ein Buͤrger seinetwegen wache. Eine leichte Erkaͤltung des Koͤnigs und der Koͤnigin verhinderte den 7 Uhr Die unuͤbersehbare Menge von Men—

mide von 101 Flammen erleuchtet war, versammelte, mehrte sich, als gegen 9 Uhr von Seiten der Kommunal-Garde durch deren zahlreich besetztes Musik- Corps ein großer Zapfenstreich ausgeführt wurde. Inzwischen oronete sich in aller Stille ein

den, als daß auf Anregung einiger Wenigen das Musik Corps der Kommunal-Garde bestellt worden war und daß man Fak— keln hatte herbeischaffen lassen. Nur ehrenwerthe Buͤrger durf⸗ ten daran Theil nehmen, und ein Jeder mußte seine Fackel be⸗ zahlen und sie selbst tragen. Nicht die leicht bewegliche große Menge sollte einen Fackelzug halten, wie dies so oft geschieht; hier galt es, dem erhabenen Fuͤrstenhaus eine Huldigung dar— zubringen von Seiten des ruhigen, besonnenen Staats burgers, oder, wenn man so sagen wollte, der Aristokratie der Gebilde⸗ ten. Der Erfolg uͤbertraf alle Erwartungen, wenn man erwaͤgt, daß durchaus keine besondere Einladung stattgefunden hatte. Wahrhaft erhebend war es, die ersten Burger Leipzigs, den Rek⸗ tor der Universitaͤt, Br. Weber, wie den Vice⸗Kommandanten der Kommunal-⸗Garde, Kaufmann Coith, und so viele Andere in den Reihen des Zuges mit der Fackel in der Hand zu erblicken. Mit dem zahlreichen Musik⸗-Corps an der Spitze verfuͤgte sich der wohl geordnete Zug auf dem kuͤrzesten Wege nach dem Hotel, wo zu— nächst der erste Vers des Mahlmannschen Sachsenliedes gesun— gen wurde, in welches die ganze Menschenmasse freudig ein— stimmte. Nach Beendigung desselben brachte der Dr. mel. Schmit ein Hoch aus, in welches alle Versammelten jubelnd, so wie in die letzten Verse des vorerwaͤhnten Liedes einstimmten. In der größten Ordnung ging sodann der Zug nach dem Markte, wo man die Fackeln verbrannte und das Lied: „Den Koͤnig segne Gott“ gesungen wurde. Heute Morgen werden die hohen Gaͤste Jahnishausen, das Gut des Prinzen Johann, in der Naͤhe von Riesa, besuchen und gegen Abend hierher zu⸗ ruͤckkehren.

Karlsruhe, 3. Sept. Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen ist gestern am hiesigen Großherzoglichen Hofe zum Be— such eingetroffen und im Großherzoglichen Residenzschlosse ab— gestiegen.

Neu⸗Strelitz, 30. Aug. Die hiesige Regierung hat un— ter dem 14. August eine Synodal⸗Ordnung publizirt, um in

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Folge der Verordnung vom 26 Februar d. J., betreffend die Wieder herstellung der kirchlichen Synodal⸗Einrichtung, bei sammt⸗ lichen Synoden gleich vom Anfang an eine angemessene gesetzliche Thätigkeit einteeten zu lassen. Die Geistlichen jeder Synode sollen sich darnach zwei Mal in jedem Jahre versammeln. Es soll an dem Synodaltage stattfinden: gegenseitige Mitthei⸗ jung wichtiger und lehrreicher Amts- Erfahrungen, besonders aus dem Gebiete der speziellen Seelsorge; b Berathung über die senigen Gegenstände, welche zu diesem Behuf von dem Super— intendenten vorgelegt sind; o Berathung uͤber Gegenstände des Kirchen- und Schulwesens, welche von den Synoden selbst aus eigenem Antriebe den Behörden durch den Super— intendenten zur Kenntnißnahme gebracht werden moͤchten; I) Fehler und Vergehungen eines Geistlichen, welche in der Amtsführung einen Einfluß haben und die Ach— tung und Wirksamkeit des Predigtamtes schmaͤlern, hat jeder Consynodale die Verpflichtung und das Recht, dem Betheiligten freundlich und liebevoll zu rügen, in dem Fall aber, daß seiner Erinnerung kein Gehor gegeben wird, die Sache an den Propositus zu bringen, dessen gewissenhafter Beur— theilung es überlassen bleibt, jedoch unter eigener Verantwort— lichkeit im Unterlassungsfalle die Angelegenheit zur Synodalsache zu machen und nöthigenfalls zur Kunde des Superintendenten zu bringen. Uebrigens wird, hinsichtlich des Vorstehenden, auf die Kirchen Ordnung verwiesen, namentlich auf Fol. 147, 2, wor⸗ in es heißt, „es soll ein jeder Pastor und Kirchendiener bei sei⸗ nem christlichen Glauben und Gewissen verpflichtet seyn, dem Superintendenten oder der Synode von seinen Nachbarn, was aͤrgerlich, kund bar und beweis lich, und ihm davon bewußt ist, zu offenbaren und nicht zu verschweigen, oder da seine Wissenschaft (Mitwissen) hernach offenbar wuͤrde, soll er gleich strafbar geachtet werden“ Die Präpositi sind verpflichtet: 1) über die Aufrechthal— tung und Nachachtung der Synodal-Ordnung in ihrem ganzen Um— fange zu wachen, im Fall aber, daß ihre Bemühungen fruchtlos blei⸗ ben sollten, dem Superintendenten Anzeige zu machen; 2) ex officio in der Synode Alles zur Sprache zu hringen, was als Ordnungs—⸗ widriges in Kirchen und Schulsachen ihres Sprengels zu ihrer Kunde gekommen ist; 3) für die Verhandlungen an den Syno— dal-Tagen eine zweckmäßige Ordnung zu treffen; alle Stoͤrun— gen, die etwa durch unzeitigen Eifer oder durch Abschweifung zu nicht zur Sache Gehsrigem veranlaßt werden möchten, durch zeitige Hinweisung auf den Gegenstand der Erörterung zu ver— hindern und aͤberhaupt durch Beispiel und Ernst dafuͤr zu sor— gen, daß alle Diskussionen in angemessener, wuͤrdiger Weise ge⸗ führt werden, und daß Alles, was irgend die Eintracht storen konnte, zuruͤckgewiesen werde.

, .

Wien, 3. Sept. Se. Majestäͤt der Kaiser haben dem Herrn Daguerre in Paris in huldreicher Anerkennung seiner Verdienste um die Kunst, die goldene Medaille mit dem Bild— nisse Sc. Majestat auf der Vorderseite und der Umschrift: De arte merito auf der Rückseite, nebst einer goldenen Tabatiere mit der Allerhöchsten Namens- Chiffre durch die Botschaft zu Paris zustellen lassen

—— Prag, 3. Sept. Am 1sten d. M. Abends starb hier an den Folgen der Brustwassersucht der vormalige General der Artillerie, FeldmarschallLieutenant Vincenz Grimmer von Adels— bach; derselbe ward mit den seinem Range gevuͤhrenden Ehrenbezeigungen zur Ruhe bestattet.

heute

K

Sept. Der Regierungsrath des Kantons Zuͤ— rich hat an seine Mitbürger folgende Kundmachung erlassen:

Mitbürger! Als das sogenannte Central—-Comité petitiontrender Kichengemeinden neue Bewegungen im Kanton zu veranlassen fich helfen glaubte, erlie ße Unterm 23. Augast reinen Beschluß, wel cher den Befehl enthielt, bet Verantwortlichkeit keine Gemeinde-Ver— sünumlungen in Folge erwaiger von jenem sogenannlen Central- oder anderen ähnlichen Comttes ausgegangenen Aufträge zu veranstalten. Diesem Beschluß wurde, sep es mit oder ohne Absicht, von mehreren Seiten eine solche Deutung unterlegt, welche den Bürger in einer Zeit Unleugbarer Aufregung mit Besorgnissen für die Erhaltung sei⸗

Zurich, 1.

Wir

ner theuersten Rechte erfüllen und zu Einfragen Veranlassung geben

mußte. Wir dalten es daher Unserer Stellung angemessen, durch gegenwärtige Kundmachung den ohnedies unzweideutigen Sinn Unse— rer, Verfügung nochmals bestimmt zu erklären, den unbefangenen Bürger ju beruhigen, den irregeleiteten zu belehren. Die Berfassung sichert jedem einzelntn Einwohner, so wie den in den Gemeinden regelmäßig versammelten Bürgern das Recht zu, ihre Wüusche und An— liegen dem großen Rathe vorzulegen; soll diese Bestimmung ihren schöänen Zweck erreichen, so müssen die Petitionen die Aeußerungen des eigenen, aus freier Berathung hervorgegangenen Willens seyn. Eben diese Freihein des Bürgers zu schirmen und dem Mißbrauch des Pe— titionsrechtes zu begeguen, war die Absicht und der klare Zweck Un— seres Verbotes, Gemeinde⸗Versammlungen aus Auftrag von irgend welchen Vereinen und Comité's zu halten und vorgeschriebene Wünsche zum Gegenstand der Beratungen zu machen. Nur ein getrübter Sinn konnte hierin die Absicht vermuthen, die Befugnisse der Geinein— den und das Petttionsrecht der Bürger beeinträchtigen oder untergra⸗— ben zu wollen. Wir werden die Rechte der Gemeinden, gesetzmäßige Versammlungen zu halten, in denselben Fragen jeder Art zu erörtern, und darauf hin, innerhalb der Schranten der Verfassung und Gesetze, Beschlüsse zu fassen, jederzeit eben so gewissenhaft achten, als wir entschlossen sind, dieses den Bürger ehrende Recht seiner freien Wil⸗ leusBestimmung vor jedem äußeren Zwang rein zu bewahren. Der feste Vorsatz und ie Uns als gegenwärtigem Vorort in noch erhöhtem Maße obliegende Pflicht, das Ansehen der Gesetze und jene Ordnung im Staate aufrecht zu halten, ohne welche derfelbe nur der Willkür und der Gewaltihat auheimfiele, haben Uns bewogen, eine Anzahl Truppen, theils aufs Piquet zu stellen, theils wirklich nach Zürich in Dienst zu berufen. Sie sind bestimmt, wenn es nöthig seyn sollte, der Erreichung jener Zwecke Rachdruck zu geben, keinesweges aber ruhige Versammiangen ü stören, die versönliche Sicherheit zu gefährden, oder die Auslbung verfassungsmäßiger Befugnisse zu hemmen; denn Wir auerkennen die doppelte Obliegenheit einer aus der Wahl des Volkes hervorgegangenen Regierung, gleich wie alle constitutionnellen Rechte und Freiheiten des Bürgers uud der Gemeinden zu schützen, so auch hinwieder den Mißbrauch diefer edeln Güter mit den Üns zu Gebote stehenden Mitteln zu bekämpfen. Wir hoffen, der nächsten zusammentretenden obersten Landesbehörde den Bericht einer beruhi— genden Gegenwart vorlegen und die Aussicht einer auf den Grundla⸗ gen des Rechtes und der Orduung ruhenden frohen Zukunft eröffnen zu können. Gegenwärtige Kundmachung soll in das Amtsblatt ein⸗ gerückt, öffentlich angeschlagen und durch Austheilung an die Haus— haltungen bekannt gemacht werden. Gegeben in Unserer Rathsfftzung Zürich, den 31. August 1839. Im Namen des Regierungsrathes: Der Ämts-Bürgermeister, Joh. Jaf. Heß. Der erste Staatsschreiber, Hottinger.“

Es soll sowohl am See, als im oͤstl. Theile des Kantons in Folge der Regierungsmaßregeln wieder sehr aufgeregt seyn. Morgen ist Versammlung des Bezirks⸗Comitsé in Kloten (2 St. von Zurich); allein bereits ist Nachricht hier, daß aus den mei— 6 Gemeinden nicht allein die Mitglieder des Comités, son⸗ ern das Volk in Masse mit erscheinen werden. Die Anträge,

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welche das Central⸗Comits stellen wird, sind nicht bekannt: man spricht von einer Einladung an gewisse Großraäͤthe, ihre Stellen abzugeben; allein es scheint dies nicht wahrscheinlich, wenigstens nicht als Hauptzweck der Versammlung.

Die in der Proclamation angekuͤndigten Truppen ruͤcken so eben beim staͤrksten Regen truppweise ein. Das Ober⸗Kom⸗ mando ist dem Oberst Hirzel übertragen, der es mit der Er— klärung uͤbernommen hat, daß er es keineswegs zur Durchfuͤh— rung von Parteizwecken, sondern lediglich zur Verhuͤtung von Unruhen gebrauchen werde.

Sitten, 29. Aug. so eben von dem Verfassungsrathe unter Vorsitz der Repraäsen— tanten ausgesprochene Annahme der Verfassung gefeiert.

alien,

Neapel, 23. Aug. (A. 3.) Ueber den Stand der Be— völkerung unserer Hauptstadt sind genaue Notizen erschienen.

Im Jahr 1838 wurden geboren 13,228 Kinder, Und zwar 6850 thume ungemein geschadet hat; auch gewahre ich, daß Per“

Knaben und zö78 Maͤdchen, darunter 2022 Bastarde, M3 Knaben, 1029 Madchen. männlichen, 06031 weiblichen Geschlechts. schlossen 3513; 564 Wittwer unb zum zweiten Mal. Die Beoslkerung Januar 1838 336,302, am J1. Januar 1839 336,537, nämlich 156,595 männlichen, 179,84 weiblichen Ge— schlechts, hat sich also nur um 233 Individuen vermehrt, hin— gegen wurden 190, also Über ein Sechstel mehr Ehen in diesem, als im vorhergehenden Jahre geschlossen. Die Gebornen ver— hielten sich zur Bevölkerung wie 1: 25. 42, die Gestorbenen wie 1: 25. 8, die Ehen wie 1: 91. 91. Zwillinge wurden geboren 68 mal, und zwar 27 mal zwei männliche, 23 mal zwei weib— liche und 17 mal verschiedenen Geschlechts. Bei der gegebenen Anzahl sind 279 männliche und 243 weibliche, im Ganzen 522, Todtgeborne nicht mitgerechnet. 9073 Personen starben in den eigenen Wohnungen, 1155 in Spitaͤlern und anderen oͤffentlichen Anstalten. Acht Weiber und nur ein Mann erreichten ein Al—

Ehen wurden ge—

betrug am J.

ter von mehr als 100 Jahren; 287 Individuen verstarben eines Man im Norden versetzt sehen, nicht eher Zugestaͤndnisse zu machen, als bis sie freiwillig oder gezwungen die Waffen niedergelegt haben

plötzlichen Todes, darunter 97 mehr als 90 Jahr alt. rechnet auf jeden Monat 1102, auf jeden Tag 36 Geborne, 1082 und 35 Gestorbene. Unter den Geborbenen zählt man

5495 Kinder bis zu einem Alter von sieben Jahren. Im Laufe Selbstmorde, 10 von Einheimi⸗

22

des Jahres ereigneten sich 22 schen, 12 von Fremden; 7 Personen fanden ihren Tod in den Wellen.

Minimum im Jahre 1829 14. Im Jahre 1838 brachen in der Hauptstadt 16 Feuersbruͤnste aus; das Maximum des De—

cenniums betrug in den Jahren 1833 und 1836 20, das Mi— nimum im Jahre 1834 6.

73 Priester, 990 Dia⸗ conen und 82 Sub - Diaconen erhielten die kirchlichen Wei— hen. Zum Gehrauch der Bevölkerung wurden eingefuͤhrt: 348,737 Centner Getraide, 110,466 Centner Mehl, 23,521 Centner Tuͤrkisch Korn, 174,666 Centner Pasten (Maca— roni u. s. w.), 87 Centner Reis und Roggen, 12,068 Cent—

ner Gemuͤse, 4134 Centner gesalzenes Fleisch, 2164 Centner

Salami, 6, S89 Centner Käse und dergleichen, 12,473 Cent— ner Stockfische, 58, 76 Centner Karruben, 5o, 752 Centner Ha— fer und Gerste, 179,173 Faͤsser Wein, 56,001 Centner Oel,

26,495 Stuͤck Horn vieh, 250, 753 Stuͤck Woll vieh, 5 1,215 Schweine,

263 Centner Kaffee, 571 Pfund Zimmet, 16 Centner Pfeffer, 2365 Centner Zucker und 52,919 Flaschen Bier. Ferner fol— gende Bequemlichkeits, und Luxusgegenstaͤnde: 13,241 Kannen (Stab) Tuch, 7612 Kannen Kasimir, 1021 Livre (Libbre) Mo—

dewaaren, 437, Sz Kannen Circasse, 755,289 Kannen Musseline,

131,339 Gewebe Leinwand, 33, 560 Libbre Seidenzeuge, 1,255,136

Kannen verschiedene Stoffe, Baumwollengarn 14,888 Kannen,

Nastuͤcher verschiedener Art 79a, 054. Seit 1831 war im Ganzen

die Einfuhr von Mundbeduͤrfnissen so ziemlich die nämliche, nur im J. 1838 war die Einfuhr von Pasten, Wein und Bier großer,

die von Stockfisch, Salaini, Zucker und Pfeffer dagegen bedeutend

geringer. Neapel zählt Maisons meublées, 355 Lokanden, 90 Trattorien, 89 Trattorien di Campagna, 432 Cafés, 14 Kaffee— und Eislaͤden, 19 Sorbetterieen, 708 Miethwagen, 397 nicht numerirte noblere Miethwagen, 38 Kaleschen, 10 Diligen een, 37 Saͤnften, 386 Karren und 740 Fischerbarken. Im Laufe des Jahres sind aus dem Hafen gelaufen 976 Neapolitanische Schiffe, 81 Franzoͤsische, 98 Englische, 2 Russische, 19 Sardi— nische, 33 Toskanische, J! Romisches, 3 Amerikanische, ! Schwe— disches, 1 Hollaͤndisches, Norwegisches, 1 Lucchesisches, 1 Bel— gisches, I Spanisches und ein Tuͤrkisches Schiff; eingelaufen 998 Neapolitanische, S4 Franzoͤsische, Sz Englische, 28 Sardi— nische, 33 Toskanische, 3 Amerikanische, 2 Russische, ! Schwe— disches, 1 Norwegisches, 1 Lucchesisches, ! Römisches, 1 Bel— gisches, ! Spanisches und 1 Tuͤrkisches Schiff. In den Jah— ren 1831 und 1832 liefen zä9gz und 3455, in den Jahren 1833 und 1838 nur 460 und 976 Schiffe aus; in den Jahren 1834, 1835, 1836 und 1837 inimer mehr als 1000. Im Jahre 1838 besuchten 9108 Fremden die Stadt Neapel, von denen gag am 1. Januar 18359 noch nicht abgereist waren. Im Laufe des Jahres wurden acht Bankerotte publi— zirt, im letzten Quinquennium im Ganzen 37, namlich 1834 acht, 1835 vier, 1836 zehn und 1837 sieben.

Vorgestern Abend wurde der Polizei-Minister Delcaretto beim Nachhausegehen von vier maskirten Individuen angehalten und mit Faͤusten mißhandelt, so daß er den folgenden Tag das Bert huͤten mußte. Der Minister selbst hat durchaus keine Ahnung, wer die Vermummten gewesen seyn mochten.

Spanien.

Madrid, 24. Aug. (A. 3) Alle Briefe, die aus San Sebastian, Bilbao, Vitoria und uberhaupt aus ben Nord⸗Pro⸗ vinzen hierher gelangen, druͤcken mit der groͤßten Zuversicht die Erwartung aus, daß binnen kurzer Zeit dem Kriege vermittelst einer Transaction werde ein Ende gemacht werden. Man geht sogar in jenen Berichten so weit, die Punkte anzugeben, auf deren Grundlage diese Uebereinkunft abgeschlossen werden soll. Diesen zufolge wuͤrden den Provinzen ihre bisherigen Freiheiten auf 28 Iehrt⸗ und den Generalen und Offizieren der Karlisten ihre Grade und Besoldungen zugesichert, wogegen diese sich dem Scepter der Königin von Spanien zu unter wer— fen haͤtten. Diese Bedingungen waren, so versichert man, durch Maroto vorgeschlagen, und durch Lord John Hay an die Engl. Regierung be⸗ foͤrdert worden, um diese aufzufordern, den Karlisten fuͤr die Erfuͤllung derselben ihre Gewaͤhrleistung * geben. Man wurde hier um so mehr geneigt, diesen Ger man erfuhr, daß der Karlistische Oberst Martinez, der fruͤherhin

*

schon vor zwei Jahren Espartero selbst feierlichst an,

Es starben 12,993 Personen, 6962 . zu jener Zeit als den einzigen von der Vorsehung auserkor— 1309 Wittwen heiratheten

Waͤhrend eines Decenniums von 1829 bis 1839 war das Maximum der Selbstmorde im Jahre 1832 33, das

mum i Das vaccinische Institut besorgte 2627 Einimpfungen, viele Kinder werden außerdem in den Familien durch Privat-Aerzte geimpft.

daß Der Graf von Belascoain Allo am

in dem Garde -Lancier⸗Regiment der Königin

als Parlamentair in Espartero's r eine lange Besprechung mit ihm hatte, worauf diefer einen Courier hierher abfertigte, der am 21sten bin eintraf. und in dem Kriegs⸗Minister abstieg. Dieser begab sich sogleich mit den

empfangenen Depeschen zu der Königin, und nach Abhaltun eines Ministerraths wurde noch am seiben Tage der 9 4

Espartero zuruͤcłbefördert, und ein anderer nach Paris geschickt. lieber den Inhalt der eingegangenen Depeschen hat nichts ver, lautet, man vermuthet aber, daß sie theils auf die eben er—

. waͤhnte Zusammenkunft mit dem Obersten Martinez, theils e In diesem Augenblick wird unter dem Krachen der Kanonen und lustig drein schallender Musik die

der Karlistischen Truppen

Aufstand Bezug hatten. aben sollen, Aufrechthaltung rade und Gehalte, bot ihnen und mit Verachtung wurde dieser Antrag damals zuruͤckgewiesen. Ich bin zwar smmer der Meinung gewesen, daß Maroto durch die

auf den unter einem Theil gegen Marote ausgebrochenen Was jetzt die Karlisten verlangt der Fueros und Zusicherung der

Rolle, welche er den Praͤtendenten nach den in Estella vorge—

nommenen Hinrichtungen spielen ließ, dem Karlistischen König— sonen, welche Maroto persoͤnlich nahe standen, und ihn noch nen Retter des legimitimen Throns vergsöͤtterten, ihn jetzt einen

Teufel nennen, und wenn ein so schwankendes Urtheil gewiß nicht geeignet ist, eine zu uͤbertriebene Ansicht von dem

Werthe jenes Mannes fassen zu lassen, so will ich ihm doch

noch nicht zutrauen, daß er den Fuͤrsten, dessen Rechte er bis zu seinem letzten Blutstropfen zu vertheidigen öffentlich an— gelobt hat, fur schmähliches Geld zu verkaufen bereit seyn sollte. Denn fur sich selbst Beibehaltung des Grades und Soldes zu bedingen, und dagegen den Prätendenten aufzugeben, wurde doch nichts weiter als ein solcher Verkauf seyn. Hat daher Maroto in seiner Unterredung mit Lord Hay vielleicht einige Andeutungen gemacht uͤber die Bedingungen, welche zur Be— endigung des Kampfes fuͤhren könnten, so mochten diese leicht hhoͤher gestellt seyn, als daß die Regierung der Königin darauf eingehen konnte. Diese scheint vielmehr dem Grundsatz zu hul⸗ digen, den Karlisten, zumal in der bedraͤngten Lage, in welche sie sich durch innere Zwiste und die Uebermacht ihrer Feinde

werden. Wären die Transactionen wirklich so weit vorgeruͤckt wie man sagt, wozu dann die Verheerung der Kornfelder und die Fortsetzung des taͤglichen Blutvergießens? Gerade indem ich dieses schreibe, geht von Vitoria aus die amtliche Nachricht ein, daß die Truppen Espartero's uber Ochandiano auf dem Wege nach Durango vorruͤckten, und am 20sten Nachmittags das Fort von Urquiola, eine der festesten Gebirgs-Stellun—

gen, nach einer schwachen Gegenwehr der Karlisten besetzten.

Letztere ließen 40,000 Patronen und eine Menge Lebens— mittel zuruͤck, und wurden bis in die Gegend von Mañaria verfolgt. Espartero scheint also als Ultimatum seine De— genspitze geltend machen zu wollen. Zugleich erfahren wir, 18ten, Dicastillo und mehrere Verschanzungen einnahm, und in Elloy bei Estella übernachtete. Der General O Donnell war noch am 20sten in Valencia, die Division Aspiroz in Nules, Hoyos in Segorbe. Cabrera ging am 20sten mit der Artillerie nach Chel— va, und man glaubte, er wurde einen Versuch gegen Cuenca machen. Von Cañete aus dringen die Karlisten in die Alcar— ria ein, befestigen Zafrilla (14 Leguas von hier), und machen sich dadurch zu Herren des Tajo-Thales von seinem Ursprunge bis Trillo.

Hier nehmen die ministeriellen Intriguen ihren Fortgang. Der Finanz-Minister Timenez, der in heimlichem Einverständ— niß mit den Exaltirten war, hat seine Entlassung erhalten, und da, bei dem vorauszusehenden Sturz des Kabinets, Niemand zu einem Portefeuille Lust hat, so hat man einstweilen das der Finanzen dem Marine-Minister übertragen. Es heißt, Espar— tero habe den General D. Antonio van Halen zum Chef seines Generalstabs verlangt, Alaix aber widersetzte sich dieser Ernen— nung, weil van Halen wegen seines Ruͤckzugs von Segura vor Gericht stehe. Hieruͤber soll einige Spannung zwischen Espar— tero und Alaix entstanden seyn. Mendizabal hat in dem Pa⸗ laste des Grafen von Tepa ein prachtvolles Lokal gemiethet, das zum Versammlungsort der Deputirten und Notabilitäͤten der exaltirten Partei dienen soll. Man nennt es hier den Jakobi ner⸗Klub. Der General⸗Capitain der Insel Cuba, D. Joa—

quin Ezpeleta, verlangt seine Entlassung.

Spanische Graäͤnze. In einem von der Morning Chroniele mitgetheilten Schreiben aus San Sebastian vom 25. August heißt es unter Anderem: „Mit dem Karlismus ist es nun wohl zu Ende; man kann sagen, daß er in dieser Provinz, so wie in Biscaya, kaum noch existirt, und wenn die Generale der Koͤnigin die Neigung des Baskischen Volkes dadurch zu gewinnen suchten, daß sie ihm seine Fueros unter der Garantie Englands zusicherten, so koͤnnten alle jetzt in den Provinzen befindlichen Truppen der Kon gin in weniger als einem Monat von dort entfernt werden. Es kann Niemanden unbekannt seyn, daß die Basken in der Karlistische Armee sich sehr nach dem Frieden sehnen und nur einen ehrenwerthen Vorwand suchen, um die Waffen niederlegen zu koͤnnen. Die Verletzung ihrer Fueros, wenn sie auch nicht den Krieg veranlaßte, wurde doch von den Karlisten als Vorwand gebraucht, um die Basken gegen die Constitutionnellen zu er— bittern. Sicherte man ihnen setzt einen Theil dieser Fueros, so wurde die Mehrzahl der Karlisten zu ihrer Unterthanentreue zuruͤckkehren, und dies wuͤrde mehr dazu beitragen, die Sicher⸗ heit und den Frieden in den Provinzen dauernd zu begründen, als alle Siege der Generale der Königin. Es it Ihnen be⸗ reits bekannt, daß die Basken durch Maroto s Vermittelung, von dessen Üünterhandlungen mit Lord John Hay lange gespro—⸗ chen worden ist, den Frieden zu echalten hoffen. Es ist wohl kaum zu bezweifeln, daß Maroteg indem er die Abhängigkeit der Armee von Don Carlos auf sich übertrug, nur seinen eigenen Vortheil dabei im Auge hatte; aber welches auch seine Motive gewesen seyn mö⸗ gen, er hat der constitutionnellen Sache wesentliche Dienste geleistet, ünd die Karlistische Armee erwartet durch ihn einen ehrenhaften Vorwand zu erlangen, um sich von dem Kampfe zuruͤckziehen zu koͤnnen., England und Frankreich scheinen jetzt

heide den aufrichtigen Wunsch zu hegen, diesem abscheulichen Kriege ein Ende zu machen. Die letzte Post brachte uns die Rachricht, daß drei große und volkreiche Städte in der Nähe von Estella am 19. August auf Befehl des Don Diego Leon gepluͤndert und bis auf den Grund niedergebrannt worden sind. Ich sehe bei der gegenwartigen Krisis die Nothwendigkeit einer

chten Glauben zu schenken, als

solchen Vernichtung des Eigenthums nicht ein und halte diese