glerunas⸗Rath, Professor Dr. Boeckh in Berlin, zu ihrem 2 renmitalied ernannt. s
Dieser Tage hat Dr. John Taylor in dem ge Natienal- Konvent der Chartisten angezeigt, er werde a . die vslige Auflösung dieser Versammiung beantragen. F 2 dem die Besteebungen der Chartisten in England sehlg⸗ . sind, wollen sie ihre Sache in Schottland noch rr, . suchen; es hat daher in Glasgeio bereits eine . von Charttistischen Abgeordneten stattgefunden. Aeußerung Lord
Die Morning Chronicle rügt eine a . — 3 womit derselbe 2. Angr f Lord Londburst f die Poluik des Ministe ums be⸗ 2 Londhurf 8 auf ; vnurst so heftige Veschwerde antwortete. Da namlich Lord ELyndhurl 36 über die Unfruchtbarkeit der dies jährigen Parlaments Session führte, so enigegnete der Premier⸗Minister unter Anderem, das Parlament habe sich nicht bloß mit er Sele gebung zu. besch af tigen, vielmehr sey dies nur eine Nebenpflicht desselben, seine Haubtysiächt aber die Erwägung des Staats-Vedarfs, die Be— schrantung überflussiger Ausgaben und die Bewilligung der nöthigen ? Matel für den offentlichen Dienst. Diese Ve— hauptung erscheint obigem Blait als eine durchaus veraltete, fur die Zeiten der Plantageneis und Tudors passende kehre. „Allerdings“, fügt die Chroniele hinzu, „war par— lnenrakische Gesetzgebung urspruͤnglich nur ein Anhaängsel der Gelbbewilligungen. Die Lehre gehoͤrt jenen Zeiten an, wo die Néepräsentation eine Last war und die Minister nur den Sou— verain zum Gebieter hatten. Fuͤr unsere Tage aber paßt sie nicht mehr. Das Parlament ist jetzt uber jene Zeit hinausge— wachsen und kann nicht wieder in seine Kindheit zuruͤckkehren. Gesetzgebung ist sein Hauptgeschäft und muß es seyn, und haupt— sächlich nur durch Gesetzgebung koͤnnen die Geschaͤfte des Lan— des wirksam gefuhrt werden. Doch wenn die Regierung jene Lehre konsequent durchfuhren wollte, so könnte man sie sich ge— fallen lassen, und es wurden daraus zwei Vortheile hervor— gehen: jede legislative Frage wuͤrde eine offene Frage werden, und der Parteizwist nur Verwaltungs-A Angelegenheiten ausfech— ten. Die Lehre geht eigentlich auf Trennung der Verwaltung und Gesetzgebung hinaus, jene den Ministern, diese dem Par—˖ lamente vertrauend, frei von allem Einflusse der Regierung. Dann wuͤrden nicht nur die geheime Abstimmung und die Ge— traide⸗Gesetze, sondern anch das allgemeine Simmrecht, die Parla⸗ mentsdauer und die Kirchensteuer offene Fragen werden. Doch es fuͤhrt zu nichts, diese Lehren weiter zu entwickeln, die nichts gemein haben mit einem Zustande der Dinge, in welchem das Parlament alles an sich gezogen hat, von der Thei— lung der Gemeinde Laͤndereien bis zu den Ehescheidungen. Selbst wenn diese plumpe Maschinerie vereinfacht und das Parlament noch so sehr verbessert warde, mußte Gesetzgebung doch immer eine Haupt- Aufgabe bleiben, und so lange dies der Fall ist, muß die Regierung fur die Fortschritte und den Charakter der Gesetzgebung verantwortlich seyn. Die Initiative ist bei dem gegenwä tigen Zustande der Dinge nothwendig das große ver— antworiliche Werk der Minister.
Seit mehreren Tagen ziiht der „Erebus“, der zu einer diessahrigen Reise nach dem Suüdpole bestimmt ist und eben in Chatham ausgernstet wird, die Blicke der Neugierigen an. Der „Terror“ wird ihn begleiten Beide Schiffe sind sehr
wut, um allen Abwechselungen der Witterung und den wollen tretzen zu tonnen. Der „Erebus“ wird vom Capi— s, dem Neffen des Eatdeckers im Polarmeere, der vom Capitain Crosier befehligt.
27. August wurde eine Versuchsfahrt mit dem von Gray gebauten patentirten Sicherheitswagen im Hippodrom ge— macht. Der Boden ist hier überaus ungleich und hat viele Rinnen, 1 Fuß bis 18 Zoll tief, uͤber welche Gray bald im Schritt, bald im Galopp, bald mit angefuͤlltem Wagen, bald mit zwei bis drei Personen, immer mit gleich guͤnstigem Er— solge suhr. Wie tief auch die Raͤder auf einer Seite gehen mochten, es hatte keine nachtheilige Folgen fuͤr den Wagen, der stets das Gleichgewicht hielt. Der Wagen haͤngt in Federn, die aber der Lange nach von der Decke laufen und nicht uͤber
dem Kutschersitz oder unter dem Wagenkasten wirken.
Das Turnier zu Eglintoun sollte am 28. August beginnen. Viele Hunderte von Mitgliedern der Englischen Aristokratie waren theils als Theilnehmer, theils als Zuschauer nach dem Kampfplatze geeilt, und von Edinburg, Glasgow, Greenock und Dundee waren Tausende von Menschen dahin gestrsmt. Unter dem Volke sah man viele alterthuͤmliche Kostuͤme, die man sich bei Trödlern und in Winkel-Theatern zusammengeflickt hatte; Viele jedoch trugen die in jener Gegend uͤbliche hochlaͤndische Tracht, nämlich den Kilt und Philabeg; die Frauen erschienen meist in Tartan⸗Plaids. Hier und da sah man auch Minstrels in blauen Kitteln und mit schwarzem Gurt und dann und wann auch Narren mit Schellenkappen, aber nur die Ritter selbst trugen Ruͤstungen. Viel Aufsehen machte Lord Glenlyon mit 200 bewaffneten Gaͤlischen Knappen. Trotz der schwarzen Wol—⸗ ken, die sich bei Sonnen⸗Aufgang am Horizont erhoben, moch— ten gegen Mittag etwa 30, 065690 Menschen an Ort und Stelle versammelt seyn. Als um 2 Uhr die Prozession vom Schlosse auszog, fiel der Regen in Stroͤmen. Das Publikum suchte sich mit Maͤnteln und Regenschirmen zu schuͤtzen, und man glaubte anfangs, daß aus dem Turnier nichts werden wurde. Um 3 Uhr jedoch traf die Prozession in den Schranken ein. Die Königin der Schoͤnheit, Lady Seymour, Tochter des Herzogs von Somerset, nahm ihren Sitz ein, der mit scharlachrothem, goldbetreßtem Tuch uͤberzogen war. Oer Baldachin uͤber ihrem Haupte war mit blauem Damast und silbernen Borten behäaͤngt. Die Zelte der Ritter schimmerten in allen Farben des Regen— bogens. Nun begann das Lanzen-Rennen, wobei der Graf von Eglintoun zwei Lanzen gegen den Marquis von Waterford zer— splitterte. Es setzte hier und da tuͤchtige Stoͤße und Hiebe, doch kam Niemand ernstlich zu Schaden. Der Graf von Eglintoun wurde von Lady Seymour mit dem Siegerkranze beehrt, und die Musik blies Tusch dazu. Mittlerweile nahm der Regen bestaͤndig zu, und bald glich der Kampsplatz einer Pfuͤtze. Das Turnier mußte aufgehoben werden, und die Menge stroöͤmte in der buntesten Verwirrung nach Hause. Am Frei—⸗ tag klaͤrte das Wetter sich auf, und das Turnier begann von neuem. Das Publikum war dies Mal nicht so zahlreich, doch zählte man im Park gegen 10,000 Menschen. Graf von Eglintoun in seiner glaͤnzenden Ruͤstung, die ihm 2000 Pfd. gekostet haben soll, nahm sich prachtvoll aus und erhielt viele Preise, eben so der Drachenritter, Marquis von Waterford, den man mit Be— zug auf seine Norwegischen Abenteuer spottweise den Ritter vom Morgenstern nannte. Der Marquis von Londonderry, als König des Turniers, trug sich acht Königlich. Unter den uͤbri— gen Rittern bemerkte man einen Herrn Campbell, eine riesige Bestalt in schwarzer Ruͤstung. Nach beendigtem . lief der Narr Wamba durch die Schranken und rief: largesse! lartzesse! (Allmosen!) aher Niemand warf ihm einen Kup⸗
ferpfennig zu.
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Die Kämpfe bestanden außer Lanzenren— nen und Zweigefechten, aus Ringstechen und ähnlichen Divertissements. Ein Herr Jerningham wurde an der Hand ziemlich bedeutend verwundet, allein Lord Salton gebot dem Gefechte Halt. Auch wurden die Lords Water ford und Craven mehrmals vom Pferde geworsen. Abends wurde ein Schmaus fuͤr 400 Personen und ein Ball, der um Mitternacht begann, fuͤr 1000 Personen gegeben. Am Sonnabend regnete es wie— der, und Graf Eglintoun ließ anzeigen, daß das Turnier zu Ende sey Die Zeitungen machen sich uͤber den traurigen Aus— fall des Turniers ziemlich allgemein lustig, um so mehr, als man bei den Rittern keine sonderliche Auswahl getroffen zu haben scheint. den man als Konig der Schönheit bezeichnet, Niemand anders als ein Londoner Kohlenmesser gewesen seyn.
Ueber den Stand der Dinge in Spanien bemerkt die gestrige Morning Chronicle: „Die Sachen stehen nun entschteden gegen Don Carlos, als die letzte Depesche vom 30sten v. Mt. erwarten ließ. Alle Karlistischen Truppen, mit Ausnahme von etwa tausend Navarresen, haben die Sache desselben auf— gegeben, und er ist nach einem Orte geeilt, wo er vieileicht entweder über die Französische Gränze gehen oder durch Cata—
lonien nach Aragonien zu Cabrera entkommen könnte. Die Ein—
nahme Bergara's durch die Christino's heweist, daß die Karli sten eben so wenig Bis caya wie Guipozeoa vertheidigen wollen. Unser Korrespondent in San Sebastian, der selbst Gelegenheit hatte, am 27sten v. M. mit mehreren Karlistischen Offizieren
von Rang zu sprechen, bezeugt, daß der Wunsch nach Frieden allgemein vorherrschend sey. der beiden Parteien erheischt die Einmischung anderer Mächte. Madrider Zeitungen vom 2ssten schreien, man solle keinen Par— don geben, und wollen nichts von Unterhandlung wissen. Sie scheinen die 50,000 Mann, welche noch vor kurzem die Armee des Don Carlos bildeten, wie eben so viel wilde Thiere zu betrachten, die man zu Tode hetzen muͤsse. Sie bedenken nicht, daß diese 50,0090 Mann, wenn man sie uͤbel behandelt, herabwuͤrdigt, er— bittert, ihnen das gegebene Wort nicht halt, sich der Provinzen nochmals bemeistern und den Krieg wieder erneuern koͤnnen. Wir wollen nicht, daß ihnen uͤbertriebene Bedingungen, Heirath und mit den Freiheiten Spaniens unvertraͤgliche Privilegzen bewilligt werden sollen. Aber wenn Veteranen, wie diese, noch stark an Zahl und an Kraͤften, obgleich uneinig, den Frieden
verlangen, so sollte man ihrem Wunsche nicht mit bigottem, blutgierigem Geschrei, sondern mit Großmuth begegnen, die
eben so wohl von der Menschlichkeit wie von der Klugheit ge— boten wird.
entscheidendes Handeln eilaubt. Ist er als Staatsmann so klug wie als General, so wird er das durch die
Werk zu Ende fuͤhren.“ Im gestrigen Boͤrsenbericht Times liest man: „Die Spekulanten in Spanischen Fonds wurden heute fruͤh durch den Inhalt der Nachrichten aus Paris etwas entmuthigt,
Fonds statt. Carlos sich zuruͤckgezogen hätte,
Madrider Regierung finden wuͤrde.
des Kredits der Spanischen Regierung in ganz Europa die
Fonds- Inhaber durch irgend eine Wendung der Ereignisse im Norden, selbst durch die Wiederherstellung des Friedens in eine
viel bessere Lage versetzt werden konnten.“
Belgien.
Bruͤssel, 6. Sept. In Viss und Aubel (Provinz Luͤt— tich) sind fuͤr die aus Preußen und dem Hollaͤndischen Lim—
burg kom]mmenden Waaren zwei neue Hauptzoll-Aemter errich⸗
tet wor den. Be untschlan d.
Dresden, 30. Aug. (Hannov. 3) . it handbuch fuüuͤr das Königreich Sachsen fuͤr 1839, das in
seiner jetzigen Einrichtung fur 1837 zum erstenmale hervortrat, ist jetzt, und auch wieder vom Direktorio des statistischen Ver⸗ Es beginnt als Einleitung mit einem Abbilde des Landes, das es uns mit sei⸗
eins in Dresden herausgegeben erschienen.
nen geographischen, physischen, industriellen, inneren wie aͤuße—
ren staatsrechtlichen und administrativen Zuständen, Verhaͤlt⸗
nissen und ⸗Eintheilungen, in der noͤthigen Kuͤrze, aber doch hinreichend belehrend darstellt. Ihm zufolge betraͤgt der Um— fang des Königreichs Sachsen 1655 geographische Meilen und sein Areal 271,676 Quadratmeilen, mithin den 43sten Theil der Deutschen Staaten. Sein hoͤchster Punkt ist der, 3720 Pa— riser Fuß uͤber der Nordsee erhabene Fichtelberg im Erzgebirge. Durch die Elbe wird es in zwei ungleiche Hälften getheilt. Sie durchstroͤmt das Land in einer Laͤnge von 16 geographischen Meilen von Suͤdost nach Nordwest. Von allen Fluͤssen Sachsens ist die Neiße der einzige, welcher durch die Oder der Ostsee ufließt. Am Schlusse des ersten Vierteljahres 1838 waren an CThausseen in Sachsen 437,782 achtellige Ruthen erbaut. Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1837, der juͤngsten, betrug die Volkszahl 1,532,114 Personen, worunter sich 285,000 Katho— liken und nur 845 Israeliten befanden. Die Bergwerks-Pro— duktion betrug 1837 in Gelde gerechnet ungefahr 1, SSI„à12 Rihlr., und das Steinkohlen⸗Ausbringen gegen 2, 128,009 Scheffel. In den Jahren 1836, 37, 38 wurden 1,420 526 Rihle, in Gold, Silber und Kupfer ausgepraͤgt. Der Ministerien sind sechs; der Justiz, der Finanzen, des Innern, des Krieges, des Kul— tus und der auswärtigen Angelegenheiten. Ein Staats— rath ist vorhanden fuͤr die vom Koͤnige dahin zu verweisenden Gegenstaͤnde. Die Nutzungen des Staatsgutes sind der Staats“ kasse auf so lange uͤberwiesen, als dem Koͤnige eine Civilliste von wenigstens 500, 000 Rthlr. bewilligt wird. Das Einnahme— Budget faͤr 1838 und 1839 ergiebt eine reine jährliche Einnahme von 5,074,313 Rthlr. Das . Budget fuͤr diese Jahre betraͤgt 4,975,837 Rthlr. Die Staatsschuld belief sich auf 11,170,032 Rthlr. Sie steht unter der Garantie der Regie—⸗ rung und der Stande. Das Bundes-⸗Kontingent beträgt 12, 000 Mann. — Die Koͤnigl. Familie zählt jetzt, mit Einschluß der verwittweten Großherzogin von Toscana, Schwester des Kö—⸗ nigs, 14 Mitglieder. Bei der Stiefmutter des Koͤnigs, Prin“ zessin von Lucca, ist deren Wiedervermaͤhlung mit einem Herrn von Rossi nicht erwähnt. — Den Hausorden der Rautenkrone tragen nur siehen Inlaͤnder, aber 48
So soll ein Ritter mit geschlossenem Visir,
Aber die gegenseitige Erbitterung
Viel haͤngt von Espartero ab, dessen Einfluß auf Armee und Regierung ihm in diesem kritischen Augenblick ein
einsichts volle Thätigkeit Lord John Hay's vorbereitete und gezeitigte c der
denn sie hatten schon geglaubt, Don Carlos habe sich ganz aus dem Kampfe zuruͤckgezogen, und es sey mit dem Krieg zu Ende. Spaͤter jedoch schoͤpsten sie wie⸗ der neuen Muih, und es fand ein bedeutendes Steigen der Sie scheinen zu vergessen, daß, selbst wenn Don doch der Geist der nördlichen Spanischen Provinzen, der ihn während dieses langen Kampfes unterstuͤtzt hat, bald einen anderen Grund zum Streit mit der Und dann ist auch wahr- lich nicht einzusehen, wie bei einer so gaͤnzlichen Vernichtung
Das Staats-
Ausländer, worunter sich auch Hieronym d Napoleon und Ma⸗ ret, Herzog von Bassano befinden. Des militairischen Hein⸗ richsordens Großkreuz tragen nur ein Inländer und zwei Aus— wärtige; das Kommandeurkreuz J. Klasse ein Inländer und zehn Auswärtige, meist Franzosen, das 2 Klasse drei Inlaͤnder und ein Ausländer. Das Ritterkreuz haben 136 Jaländer und 71 Ausländer. Vom Civilverdiensterden haben 15 Inlaͤnder das Großkreuz, so wie 31 Auslander. Das Ko 1hurteeuz tragen 17 Inländer und 33 Ausländer, und das Ritterkreuz 113 In⸗ und 57 Ausländer. — Kammer junker sind 13 aufge⸗ führt, so wie 6ß Kammerherrn. — Das Personal der Kapelle und des Hoftheatert beirägt 162 Köͤpfe, worunter 70 auf die erstere und 92 auf letzteres zu rechnen sind. Die jetz gen Meinister sind: v. Lim denau, Vorsitzender und Chef des Innern; v. Z Ischwitz,
1 1
— 11 ' zinister des Kriegs-Departements; v. Carlowitz Minister des Zeschau, Finanz—
Minister der Justiz; v. ĩ n Staate Rath zahlt dies Ober⸗ Gericht, h Zwickau, einschließlich über Tau— Hauptinann
8
TDBöonnerilz
1IUus; v. aWbnngl!l ih, ‚ 791 59 n .
Minister des Junern. Vi
äsident. Außer den Minist . Mitglieder. . Gericht und auch ein Appellations noch drei, in Bautze Die Zahl der Patrimonial der stiftischen und standesher . send; Chef des Bergwesens ist Freies leben. Außerordentliche Gesandte nister hat Sachsen in Frankfurt 4. ., zugleich in Hannover ist, in Paris, St Petersburg, in Tu— rin und in Wien. Minister-Residenten einen: in London. Geschaäftstraͤger sind in Munchen und Stuttgart; Kon— suln und Handelsagenten überhaupt 22. Von auswärtigen Hö— fen sind in Dresden: ein Bayerscher, ein Franzoͤsischer, ein Vꝛi⸗ tischer, ein Hannoverscher, ein Oesterreichtscher, ein Preußischer, ein Russischer, ein Sardinischer, ein Schwedischer und ein Wuͤrt— tembergischer außerordentlicher Gesandter und veve limächtigter Minister. Altenburg und Koburg haben Geschaͤftstraͤ er daselbst, so wie Bayern und Mord-Amerika Konsuin.
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delcher es
Die gestern früh um Uhr von Sr.
Leipzig, 7. Sept. . en Anwesenden
Majestäͤt dem Konig in Begleitung der uͤbrigen unternommene Extra⸗Dampfwagenfahrt nach is hausen, um daselbst auf dem Schlosse des Prinzen Johann das Mittagsmahl einzunehmen, ist ausgezeichnet von statten gegangen. Die Fahrt dahin, his zu dem Bahnhofe Riesa (beinahe neun Meilen
dauerte im Ganzen 1 Stunde und 8 M e Ruͤckfahrt am Abend 1 Stunde und 10 Minuten. Lauter Jubel der zahlt reichen Menschengruppe laͤngs der Bahn vor der Stadt wie auf dem Wege nach dem großen Blumenberge begrüßte die Zuruͤckkeh— renden. Heute morgen haben die hohen Gaͤste seit vori gem Sonntag eroͤffnete Gemaälde⸗Ausstellung in der Buchhaäͤndler— böͤrse und andere Sehenswuͤrdigkeiten in Augenschein genommen. Zu Mittag ist die verwirtwete Königin von Bayern nach Weimar gereist; der Kronprinz von Preußen und dessen Gemahlin werden um 3 Uhr nach Sanssouci, und Koͤ⸗ nig und der Prinz Johann nebst Gemahlinnen
tig mit dem Dampfwagen nach Dresden zuruͤckkehren.
üunser
gleichzei⸗
Hannover, 7. Sept. Der rezierende Herzog von 8 266 9 1 2 X * Ri nd vᷓer Mrinz essi z Sachsen-Altenburg nebst Frau Gemahlin und vier Prinzessinnen
sind hier angekommen.
Am 3ten d. M. hat Ottfried Außer einem jungen Maler, den hoͤll aus Ber— ft, auf seiner
Vierzehn
Göttingen, 5. Sept. Muͤller Gottingen verlassen. er von hier mitgenommen, wird ihn noch P S lin, welcher in Munchen mit ihm Reise nach Griechenland und Monate hat er dazu ausgesetzt.
zusammentti 3
&ręBIier liallen
Stuttgart, 26. Aug. (Schwäb. Merk.) Wenn gleich unserer Tuchmesse, die sich in diesem Jahre zum viertenmale wiederholte, nicht von allen Seiten ein günstiges Prognostikon gestellt worden war, so hat doch der Erfolg bewiesen, daß der Meinung: „die hiesige Messe sey weder fuͤr diejenigen, die wol¶ lene Waaren suchen, eine erwuͤnschte Kaufs-Gelegenheit, noch fuͤr die Mehrzahl der Wuͤrttembergischen Tuch-Fabrikanten ein Beduͤrfniß“, keinesweges uͤberall beigestimmt wurde. Das In⸗ teresse jener Fabrikanten mag allerdings verschieden seyn, und wahrend viele sich uͤberzeugten, daß sie bei der Tuchmesse ihren Vortheil finden, so konnten einige glauben, daß sie ihnen Nachtheil bringe, und sonach darf es auch nicht auf— fallen, daß da und dort Bemuͤhungen vorkamen, welche nicht auf den Flor der Messe berechnet waren. Ob diefe Bemühungen wirklich einen Einfluß auf die Messe ge⸗ aͤußert haben, mag dahin gestellt bleiben; indessen konnte viel— leicht die Thatsache, daß im Jahr 1838 von 288 Personen 12,836 Stuͤcke Tuch und andere wollene Waaren zu Markt gebracht wurden und im Jahr 1839 nur 264 Personen mit 11,923 Stuͤcken sich einfanden, solches bescheinigen. Aber auch diese verminderte Waaren-Zufuhr ist mehr als hinreichend, um den dermaligen Anforderungen zu genügen; denn auf einem Handelsplatze wie Stuttgart, der fuͤr jenen Artikel sich noch keiner weitfuͤhrenden Verbindungen ruͤhmen kann, sondern vor— erst hauptsaͤchlich auf die Nachbarländer beschränkt ist, kann eine Anhaͤufung von 12,000 Stuͤcken Tuch als sehr bedeutend, wie als ein Zeichen einer sehr thaͤtigen und fruchtbaren Fabri— cation erklärt werden, und zugleich als eine Andeutung dafuͤr gelten, daß deren Vermehrung in einem Grade moͤglich sey, wie solche nur immer durch die Nachfrage geboten oder gerechtfertigt wird. Ueberhaupt bietet in Wuͤrttemberg nicht die Waaren-Production sowohl der Guͤte, als der Menge nach, sondern die Veraͤußerung derselben, die Hauptschwierlgkeit dar, und wenn auch der Verkauf auf der letzten Messe von nahe an 4000 Stuͤcken, also vom dritten Theil des ganzen Vorraths, unter den obwaltenden Umständen, nur als ein erfreuliches Resultat erklart werden kann, so soll doch dasselbe, wenigstens theilweise, nur durch ein starkes Her— abdruͤcken des Preises, beguͤnstigt durch einigen Mangel an Einkäͤufern von groͤßern Quantitäten, bewirkt worden seyn. Da nun die Tuchmacher kein anderes Gewerbe als dieses be— treiben, und nicht stille stehen oder unthätig bleiben koͤnnen; da ferner die Einrichtungen und Verbesserungen, welche zur Ver— vollkommnung des Fabrikats dienen und immer allgemeiner angewendet werden, meistens eine großere Production zur Folge haben, so gehoͤrt nicht viel dazu, um vorauszu— sehen, daß auch die näaͤchste Messe eine große Menge guten und vorzuͤglichen Tuches zusammenbringen und zum Kau— fen eine Gelegenheit darbieten werde, bei welcher die Einkaͤufer gar wohl werden bestehen koͤnnen. Wie die Stuttgarter Messe fortan fur die groͤßeren oder kleineren Wuͤrttembergischen Tuch fabrikanten ein Hauptausweg zur Veräußerung ihrer Waagre seyn wird, so duͤrfte sie, wenn einmal die Vortheile derselben
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allgemeiner erkannt werden, immer mehr Käufer aus der Ferne, Bataillone in Schlachtordnung aufgestellt und ließ sie die Re—
wie aus der Nähe anziehen; dann wird sich das Verhaͤltniß zwischen den Interessen der Verkäufer und Kaͤufer —— u zuf eine beide Theile befriedigende Weise herstellen, und die Folge davon nicht allein ein groͤßerer Flor der Messe, sondern, was ihr Hauptzweck ist, die Beförderung der Tuchfabrication scha, welche, als eine Quelle des Wohlstandes fuͤr Viele, ge— wiß die aufmerksamste Beachtung verdient.
— — Frankfurt a. M., 5. Sept. Heute Vormittag wurde bei günstigem Wetter die erste namhafte Probefahrt auf der Taunus Eisenbahn, und zwar auf der Strecke vom Bahn hof voe unserer Stadt nach Höchst, d. h. auf einer Entfernung ven zwei Stunden in 12 bis 14 Minuten vollbracht. Die Ruͤck— fahrt ging eben so schnell. Der Versuch — angestellt mit der Lokomotive „Blitz“ und einer Reihe angehängter Wagons — fiel zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Unter den Mitfahren— den bemerkte man die Chefs der Handelshaäͤuser Bethmann, Rothschild und Du Fay, und zwar haben die vier Bruͤder An— selm, Salomon, Karl und James von Roihschild — die gegen— wärtig hier vereinigt sind — sämmtlich an der Fahrt Theil ge— nommen.
Hamburg, J. Sept. (Böͤrsenh) Ein Schweriner Korrespondent der „Leipziger Allgemeinen Zeitung“ laßt sich aus Hamburg melden, daß die projectirte Eisenbahn nach Bergedorf
aufgegeben sey, und daß man dagegen eine Dampfboot Verbin⸗? dung mit Boitzenburg und von da eine Eisenbahn nach Luͤbeck und Wismar und eine zweite zum Anschluß an die Berlin- Allerdings ist von diesem neuen
Magdeburger beabsichtigte. Projekt in den hiesigen Tagesblaͤttern die Rede gewesen, aber so viel wir wissena, nur als Vorschlag und Empfehlung, und vorläufig noch ohne Anstalten zur Ausfuͤhrung; daß aber die beabsichtigte Eisenbahn aufgegeben sey, ist ein vollkommener Irrthum, zu dem wahrscheinlich nur die lange Verzoͤgerung der
Ausfuhrung Anlaß gegeben hat, eine Verzoͤgerung, die sich sehr daß eine unerläßliche
wohl erklären läßt, wenn man erwägt, Bedingung die Annahme eines Expropriations-Gesetzes war, und daß ein solches Gesetz, dem Prinzip und dem Verfahren nach fur unseren Staat vollig neu, den bisher bestehenden An— sichten entgegen, und eine Menge von Verfuͤgungen enthaltend, die wegen der unzähligen dabei betheiligten Interessen nicht
reiflich genug erwogen werden konnen, auf keine Weise uͤbereilt Entwurf des Gesetzes (aus 2 Theilen in
De
werden darf. Der
39 Paragraphen bestehend) ist üuͤbrigens dem Vernehmen nach 9 *
fertig und harret vielleicht nur noch der Zustimmung der ver schiedenen buͤrgerlichen Kollegien. Ist diese erfolgt, so wird dem
Beginn der Ausführung nichts weiter entgegenstehen. S est er re i ch.
— — Wien, 4. Sept. Gestern Nachmittags traf hier Graf Fiequelmont von Genf ein, wo ihn die erste Kunde von der Erkrankung des Fuͤrsten Staats-Kanzlers und die Weisung, bis zur Hersteilung Sr. Durchlaucht an der Leitung der aus— waͤrtigen Angelegenheiten Theil zu nehmen, ereilt hatte. Der Graf, eben im Begriff, mit seiner in den Savoyeschen Baͤdern verweilenden Gemahlin die Reise nach Italien anzutreten, brach sogleich nach Wien auf. Obgleich Fuͤrst Metternich schon so weit genesen ist, daß er sich wieder seit mehreren Tagen den Staarsgeschaͤften widmen kann und bereits einige der fremden Botschafter und Gesandten empfangen hat, so erklärten die Verzte doch Luft-Veränderung und Erholung als erforderlich zur Stärkung seiner Gesundheit. Es ist daher zu vermuthen, daß Graf Ficquelmont, wahrend der Abwesenheit des Fuͤrsten, die sich auf sechs Wochen belaufen duͤrfte, einen thätigen An— theil an den Geschaͤften nehmen wird; — daß der Staats⸗Kanz—
ler aber auch auf dem Johannisberge nicht ausschließlich der
Nuße leben werde, scheint daraus hervorzugehen, daß er sich mn mehreren hoheren Beamten der Staats-Kanzlei begleiten ißt. — In diesen Tagen beehrten Ihre Majestaäͤten der Kaiser und die Kaiserin dem Fuͤrsten mit einem Besuche.
Mit dem gestrigen Donau-Dampfboot ging General Heß, der, wie bereits gemeldet wurde, bestimmt ist, dem Sultan die Begluͤckwuͤnschungs-Schreiben des Kaisers zu uͤberbringen, nach Konstantinopel ab.
Unter den Fremden, welche sich hier aufhalten, bemerkt man den Praͤsidenten des Senats der freien Stadt Krakau,
von Haller.
Die in der Allgemeinen Zeitung enthaltene Anzeige der men zei be j meine Freunde, die Offiziere und Soldaten aller Corps, die unter mei—
Ernennung des Grafen Rechberg (nicht Rechfeld) zum Oester— reichischen Gesandten in Karlsruhe ist voreilig.
.
Rom, 24 Aug. Der General Intendant der verwittweten
Koͤnigin von Sardinien, der als Schriftsteller und Archaͤolog ruͤhmlichst bekannte Marchese Biondi, Praͤsident der Paͤpstli⸗
chen Akademie der Archäologie, liegt gefährlich krank darnieder; man befuͤrchtet, diesen allgemein geschätzten Mann zu verlieren.
Vor einigen Tagen ist ein Theil des hiesigen Theaters Alibert eingestuͤrzt, ohne daß jedoch Jemand dabei verungluͤckt Die Letzteren wollten die Hoͤhen von Santa⸗Cruz besetzen, muß ten sich aber, nachdem sie den Angriff elfmal wiederholt hatten,
waͤre. Spanien.
Madrid, 27. Aug. schafter habe Depeschen aus London erhalten, worin ihm gemeldet
werde, daß die von Maroto dem Lord John Hay gemachten Vor- g jedoch die Truppen der Königin nach einem siebenstuͤndigen Ge— fecht gezwungen, sich mit großem Verluste, besonders an Kaval— Feierlichkeiten, die bei Eroͤffnung der Cortes am J. September
schläge von der Britischen Regierung angenommen worden seyen. Die heutige Hof-Zeitung enthalt das Programm der
stattfinden sollen. . Der Infant Don Francisco de Paula ist von drei Wahl— Kollegien in der Provinz Toledo zum Senator erwaͤhlt worden.
Spanische Gränze. Der Phare de Bayonne ent— haͤlt nachstehendes Schreiben von der Navarresischen Gränze vom 29 August: „Dem Maroto sind alle seine Plaͤne gelungen. Er begann damit, diejenigen Generale erschießen zu lassen, die sich der Ausfuhrung seiner Entwuͤrfe haͤtten widersetzen konnen, sodann erniedrigte er Don Carlos in den Augen des Auslandes, raubte ihm die Achtung und Liebe der Armee und des Volkes und verführte und demoralisirte zu gleicher Zeit die Truppen. Als seine Plaͤne gereift waren, forderte er am 24. August Don Carlos schriftlich auf, sich am 2östen nach Elorrio zu begeben, um einer Versammlung von Generalen, die dort stattfinden sollte, zu praͤsidiren. Don Carlos folg— te, dieser Aussorderung, obgleich er von dem Verrathe seines Generals uͤberzeugt war. Da er auf die Ergebenheit der Armee gegen seine Person rechnete, so reiste er ab in Beglei— tung seines Sohnes, des Infanten Don Sebastian und einer Kavallerie⸗ Eskorte. Bei seiner Ankunft in Elorrio fand er sechs
geben.
Es heißt, der hiesige Britische Bot⸗
vue passiren. Maroto befand sich an seiner Seite. Nach der Revue redete Don Carlos die Truppen mit folgenden Worten an: „„Freiwillige! erkennt Ihr mich als Euren König an? Seyd Ihr bereit, mir zu folgen, wohin ich Euch fuͤhre?““ Die Soldaten antworteten: „„Ja, ja, uͤberall hin! Es lebe der Köͤnig!““ fuͤgten aber nach einigen Minuten hinzu: „„Es lebe unser General! Es lebe Maroto!““ Aufgebracht uͤber diesen Ruf, sagte Don Carlos: „„Es ist hier nicht die Rede von Eurem General, es ist Euer Konig, der zu Euch spricht. Ant— wortet mir, wollt Ihr mir folgen?“ Tieses Stillschweigen folgte diesen Worten, und nachdem Maroto und seine Offiziere sich einige Zeichen gegeben, marschirten die Truppen in der Richtung von Durango ab. Da Don Carlos einige verdächtige Bewegungen bemerkte, so wandte er sich zu seinen Begleitern und rief: „„ Fort, im Galopp! Wir sind verrathen!““ in— dem er dies sagte, wandte er sein Pferd und jagte im Galopp nach dem Hauptquartier Bergara zuruͤck, wo sich die Prinzessin von Beira befand. Bei seiner Ankunft daselbst eilte er in das Zimmer der Prinzessin mit den Worten: „„Zu Pferde! oder wir werden den Christinos ausgeliefert!““ Alles stieg sogleich zu Pferde und am naͤchsten Morgen um 3! Uhr kam Don Carlos mit seinem Gefolge in Villafranca an, nachdem er sich in der Nacht nur einen Augenblick in Villareal und Zumagara aufgehalten hatte. Ein Schreiben aus Elorrio vom 2östen meldet, daß Maroto sogleich, nachdem Don Carlos Elorrio verlassen hatte, nach Durango hin aufgebrochen sey und ein Bataillon
fuͤgt noch hinzu, daß drei Castilianische Bataillone sich ihm an— geschlossen hätten. als die Soldaten sahen, daß man ihr Land verlasse, ohne einen Schuß zu thun, kehrten sie in ihre Heimath zuruͤck; nur einige Offiziere sind geblieben. Die Alavischen Bataillone sind dem Don Carlos treu geblieben, dagegen sind die Offiziere und Sol— daten der Guipuzcoischen Bataillone durch die Intriguen des General-Kommandanten verfuͤhrt worden. Als Don Juan Echeverria von diesen Vorgängen in Kenntniß gesetzt wurde, sandte er sogleich einen Offizier an Don Carlos mit einem Schreiben, worin er ihm versichert, daß die Navarresen ihm treu und fuͤr die Vertheidigung seiner Sache zu sterben ent— schlossen seyen. Die nachstehende Korrespondenz zwischen Ma— roto und Don Juan Echeverria zeigt, welcher Geist in Navarra herrscht, auch ergiebt sich zugleich daraus, welche Mittel Ma— roto anwandte, um sich der Person des Don Juan Echeverria zu bemaͤchtigen.
1) Der General
„Señor! pörung des fünften Bataillons und mehrerer anderer der Sache des Königs den Todesstreich versetzt. Ueberlegen und bereuen Sie; stehen Sie ab von Ihrem tollkühnen Unternehmen, und seyen Sie überzeugt,
Maroto an Don Juan Echeverria.
daß ich, wie die Zeit lehren wird, nur das Beste des Monarchen, der
Religion und der Provinzen beabsichtige. Wenn es Ihnen angenehm
ist, zu mir zu kommen, so könnten wir uns gemeinsam darüber berathen. ich kann Sie und ihre Anhänger allein werden für alles Unglück verantwortlich seyn,
Der Feind überzieht das Land mit zahlreichen Siretrfräften; ihm nicht widerstehen, wenn nicht Einigkeit unter uns herrscht. wenn Sie meine offene und loyale Aufforderung den 23. August. Raphael Maroto.“
2) Don Juan Echeverria an den General Maroto
„Sie sind es, der der Sache des Königs, Provinzen den Todesstreich versetzt hat; Sie, Mörder, der erklärte Feind Aller; der Sie die Mordthaten in Estella
das uns bedroht, verschmähen. Elorrio,
verübt und mit dem Dolche in der Hand den König gezwungen haben,
das Widerrufs-Dekret zu unterzeichnen; Sie, der Sie Ramales Guardamino, Balmaseda, Ordusia, Urquiola und Durango verkauft und aufgeopfert; Sie haben endlich alle treuen Anhänger des Köntas verfolgt. Ich werde mich niemals mit einem Verräther und Mörder, wie Sie sind, verbinden. Truppen haben wir stets den Feind verhindert, in das Land einzu— dringen. Dies wäre jetzt um so leichter, da die Feinde ihre Angriffe auf eine solche Weise machen, daß sie bis auf den letzten Mann ver tilgt werden müßten; aber da Sie mit Espartero einverstanden sind, so ist es gar nicht auffallend, daß Espartero schon seit längerer Zeit Überall hinmarschirt, wohin es ihm beliebt. Glauben Sie übrigens nicht, daß das fünfte und das zwölfte Bataillon die einzigen Trnp pen sind, die sich mt dem Rufe: „„Es lebe der König! Rieder mit Maroto!““ offen erklärt haben; alle wahren Rovalisten und nament lich alle tapfere Navarresen sind diesem Beispiele gefolgt; ihre Tha ten werden dies bald bewetsen. Ich begreife nicht, wie Sie es wagen können, von Religion zu sprechen, da Sie durch Ihr ganzes Beneh— men zeigen, daß dieselbe keinen größeren Feind hat, als Sie. Ich,
nen Befehlen stehen, wir sind sämmtlich von unserer Pflicht durch— drungen, die unser Gewissen uns auferlegt. Diese Pflicht besteht dar in, den Monarchen und die Religion mit unserem Blnte zu verthei— digen, und niemals einem Vergleich irgend einer Art mit den Prin— zipien, deren Vernichtung wir geschworen, Das Volk wird unsere Anstrengungen unterstützen. San Estebau, den 26. August 1839 Juan de C Am 23sten und 24sten August hat bei Maneru zwischen den Christinos unter Don Diego Leon und den von Elio kom— mandirten Karlisten ein moͤrderisches Gefecht stattgefunden.
cheverria.“
mit großem Verlust zurückziehen. Sie waren uͤbrigens, nament—
lich was Kavallerie und Artillerie betrifft, weit geringer an
Zahl, als die Christinos. Der Kampf währte von 9 Uhr Mor— gens bis 2 Uhr Nachmittags.
lerie, nach Larraga zuruͤckzuziehen. Für e.
Konstantinopel, 16. Aug. (L. A. 3.) Gestern ist Ca— pitain Anselme von Alexandrien hierher zuruͤckgekehrt. Wider alles Erwarten des Diwans hat sich Mehmed Ali bestimmt ge— weigert, auf die ihm gemachten Vorschlaͤge, die ihm der Fran— zoͤsische Capitain uͤberbracht hat, einzugehen. fanden gestern und heute bei der Pforte lange Konferenzen statt, als deren Resultat der Entschluß des Divans betrachtet werden darf, dem Willen des Vice⸗Koͤnigs in Bezug auf die Entlassung Chosrew Pascha's nicht nachzugeben, und die Botschafter haben sogleich ihren Beifall uͤber diesen Entschluß zu erkennen gegeben. Sie haben zugleich erklart, daß sie Mehmed Ali durchaus nicht gestatten wollen, Bedingungen zu stellen, daß er seine Sache völlig in die Haͤnde der fuͤnf großen Machte legen und sich den definitiven Anordnungen fuͤgen muß, die sie auf dem bevorste— henden Kongresse zu Wien erlassen dürften. Wie dem auch sey, die Antwort Mehmed Ali's ist entscheidend, und man sieht augenscheinlich, daß es ihm darum zu thun ist, die Machte zu noͤthigen, klar mit ihren wirklichen Absichten herauszutreten, dadurch Zeit zu gewinnen und mittlerweile neue Verwickelungen
herbeizuführen, indem er an andern Punkten des
Reiches Unruhen erweckt. Was ihm bei diesem 2 ie ren Vorschuß leistet, ist der Umstand, daß die Borschafter sich gezwungen sehen, bei jedem unerwarteten Ereigniß auf neue Instructionen ihrer Hofe zu warten, da, wie man bis jetzt we— nigstens gesehen, fuͤr Eventualitäten keine Vorsorge getroffen war Was alle Welt hierbei in Erstaunen setzt, ist die voll⸗ kommene Ruhe, die hier herrscht, und welche selbst bei der schrecklichen Feuersbrunst, die wir vor wenigen Tagen erlebt hatten, keine Storung erlitt.
Konstantinopel, 21. Aug. (Oest. B. Se. Köoͤnigl. Ho⸗ heit der Prinz von Joinville hat am 14ten d. M. diese — * stadt verlassen, um einen Ausflug nach Nicomedien und Brussa zu unternehmen, und sodann wieder zu der im Archipel statio— nirten Königl. Franzoͤsischen Escadre zurückzukehren.
Am 15ten 8d. M. ist der Königl. Großbritanische Admiral und Befehlshaber der Escadre im Mittelländischen Meere, Sir Robert Stopford, auf einem Dampfschiff in dieser Haupt— stadt angekommen.
Der unlängst aus dem Tuͤrkischen Lager zuruͤckgekehrte ehe— malige Großherrliche Secretair Mehmed Ali Bey ist zum Fe⸗ rik oder Divisions-General ernannt, und dem Seraskier Pascha beigegeben worden. Osman Bey, ebenfalls Secretair des ver⸗
und eine Escadron Navarresen und zwei Bataillone und eine Escadron Guipuzcoer mit sich genommen habe; man
Die Biscayschen Bataillone sind aufgeloͤst;
Ich bin erstaunt, daß Sie es sind, der durch die Em-
der Religion und der der Verräther, der
Mit geringeren Hülfsmilteln und weniger
unsere Zustimmung zu
Am folgenden Tage wurden
In Folge dessen
storbenen Sultans, hat das Amt eines Dschizie⸗Muhassili oder Kopfsteuer⸗Einnehmers erhalten.
Der oberste Reichsrath, welcher bisher seine Sitzungen im Serail hielt, ist angewiesen worden, sich kuͤnftighin bei der Pforte zu versammeln; das Pforten-Conseil hingegen hält seine Wohnung Reschid Pascha's, Ministers der
auswärtigen Angelegenheiten, der bereits auf der Ruͤckreise von seiner außerordentlichen Sendung nach England begriffen ist.
Der Ottomanische Botschafter in Paris, Ahmed Fethi Pascha, ist nach dieser Hauptstadt berufen worden. Er wird
durch den am 17ten d. M. in der Eigenschaft eines Geschaͤfts⸗ tragers nach Paris abgesendeten Talat Efendi ersetzt werden.
Der Bau eines neuen Pforten-Palastes, statt des im ver—
flossenen Jahre abgebrannten, ist bereits begonnen worden. Er
wird, dem Vernehmen nach, aus drei Abtheilungen bestehen,
die durch hohe Feuermauern von einander geschieden seyn wer—
den und deren erste fuͤr den Groß-Wesir, die zweite fuͤr den
Minister des Innern und die dritte fuͤr den Minister der aus— waͤrtigen Angelegenheiten bestimmt seyn soll.
Das neue von Stein aufgefuͤhrte Mauthgebaͤude in Ga⸗ lata ist vollendet und wird bereits benutzt. Vor demselben wurde eine geraͤumige Landungstreppe gebaut, an welcher mehrere Schiffe zugleich ihre Ladungen ans Land setzen konnen, was fur den Handel einen bedeutenden Vortheil gewährt.
Der Koͤnigl. Preußische Hauptmann von Muͤhlbach ist nun auch aus dem Tuͤrkischen Lager in die Hauptstadt zuruͤckgekehrt.
Am l6ten d. M wurde der neu angekommene Königl. Belgische Minister-Resident, Baron Behr, auf die uͤbliche Weise durch den Pforten-Dolmetsch wegen seiner Ankunft bekom⸗ plimentirt.
Heute hatte der Kaiserl. Russische Gesandte, Herr von Bu— tenieff, eine Audienz beim Groß-Wesir, um ihm sein neues Beglaubigungsschreiben zu überreichen. Herr von Butenieff war von dem Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Adam Grafen Rzewusky, begleitet, welcher bei dieser Gelegenheit von Chosrew Pascha Abschied nahm.
Der Gesundheits-Zustand erhalt sich hier fortwährend be— friedigend. ;
— Die Schlesische Zeitung berichtet aus Konstanti— nopel vom 21. August: Der Franzoͤsische Botschafts-Secretair, Capitain Anselme, ist am 15ten d. aus Alexandrien hierher zu— ruͤckgekehrt und hat die Anzeige uͤberbracht, daß Mehmed Ali die ihm gemachten Propositionen zuruͤckweise und auf seinen For— derungen in ihrem ganzen Umfange bestehe. Er verlangt be— kanntlich die erbliche Herrschaft uber alle gegenwaͤrtig von ihm verwalteten Provinzen. Gewaͤhre man ihm dieses, so sey er bereit, die Turkische Flotte sogleich auszuliefern. Zugleich be— harrt er auf die Absetzung Chosrew Pascha's als auf einer conditio In Folge dieser Nachrichten berief der Groß Wesir am 16ten die Repräsentanten der Großmaͤchte zu einer Konferenz, in welcher die Antwort Mehmed Ali's vorgelegt und verschiedene Vorschlaͤge hinsichtlich der hierdurch provozirten Noth⸗ wendigkeit ersterer Maßregeln gemacht wurden, ohne daß man sich jedoch zu einem Beschluß vereinigen konnte. Die Repraͤsentan ten der Maͤchte haben noch an demselben Tage Estaffetten abgehen lassen und scheinen weitere Instructionen zu erwarten. Die Emissaire Mehmed Ali's, welche, wie mit letzter Post gemeldet wurde, auf einer Aegyptischen Kriegsbrigg in Salonichi anka— men, sind, wie es heißt, durch Englische Vermittelung angehal— ten worden und sollen hierher gebracht werden; man hofft, aus ihren Papieren Beweise ihres sträflichen Vorhabens, die Un— terthanen der Pforte in Macedonien und Albanien zum Auf ruhr zu verleiten, zu gewinnen, und damit Europa die Ueber zeugung zu liefern, daß der Vice-Koͤnig von Aegypten seine Feindseligkeiten gegen die Pforte noch keinesweges eingestellt hat, obgleich er seiner Armee Halt gebot.“
Sitzungen in der
Ine 91a 10m.
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M e gh R m.
Alexandrien, 17. Aug. (L. A. 3.) Gestern war Herr Cochelet bei dem Vice-Koͤnig und sagte ihm in bloß vertraulicher Mittheilung, daß wohl in diesem Augenblicke das vereinte Englisch-Franzoͤsische Geschwader seine Instructionen erhalten haben und in Folge derselben vor Alexandrien erscheinen könnte. Darauf antwortete der Pascha, wenn sie kommen, so werde ich
Ibrahim Befehl geben, auf Konstantinopel zu marschiren. —
Die Tuͤrkische Flotte hier ist ein bedenkliches Geschenk. 17,000
Mann zu besolden, mit Fleisch zu naͤhren und mit Brod, das sie, wenn es nicht weiß genug ist, ins Meer werfen! Was aber
schlimmer ist, diese 17,6000 Mann wollen bewacht seyn, sonst / machen sie sich zu Herren des Hafens. Vor einigen Tagen sollte auf dem Molo Revue uͤber sie gehalten werden; es kam aber plötzlich Gegenbefehl, und sie mußten an Bord zuruͤck. Diese Truppen fangen an, sich sehr laut zu machen; sie pruͤgeln die Araber, die sich' weigern, das Tuͤrkische Geld anders als zur Halfte seines Werthes zu nehmen. Sie werden sogar auch ge⸗ gen Europaͤer insolent und haben neulich einen Engländer und und einen Toskanischen Matrosen verwundet, jenen, weil er unvorsaͤtzlich beim Vorubergehen einen dieser Tuͤrkischen Soldaten gestoßen hatte, diesen, weil er Lintensteine ausschiffte. „Was, Ghiaur“ riefen die Tuͤrken, „Du bringst Flintensteine, um sie dann gegen uns zu gebrauchen?“ und gingen auf die Toskaner los; diese vertheidigten sich, wurden aber uͤberwältigt und einer derselben wurde fuͤr todt auf dem Platze gelassen. — Am 160. August ist der Peiki⸗Chevket mit Musid Bei nach Konstantino⸗ pel abgegangen. Mit demselben Dampfboote reiste auch Herr
Anselme ab, der uͤbrigens durchaus keinen andern Auftrag ge⸗