1839 / 252 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

länger von Wellington, Perl, Lyndhurst und Sreugham regiert werden, von Brougham, der sich bald als ein hirnverbrannter, charakterloser Geck, bald als ein Genius ven erstem Range zrigt. Es wird wohl Jedermann seinen von Thraͤnen n . Panegvrikus auf Lord Melbourne in seiner im 8, ,. = kbaltenen Rede äber den Unterricht gelesen haben. Als 412 Lob las, erkundigte ich mich sogleich, ob er r, . war er das, so will ich ihn vor der Nai te scher. . kiagen.“ Die beiden Herren, Breugham und 90 * Par, nen sich in der That in der Rolle als kult gmache . . lamentshäuser einander überbieten zu wollen, 7 r,. hauen dabei gar nicht darauf an, sic heute gegen g 9 2 * sten G-obheiten zu 2. und dn, der Eine den An⸗ er st atrioten zu * = 3 * 5 . in Irland muß, wegen Ernennung des

3 Bice / Präsidenten der Handels Kammer, eine Herrn Shsel zum Sich werden; die Konservativen wollen

men e, , , w,, Seite Herrn Barker als Kandidaten

zr, ,., hier befindlichen Nexnäͤsentanten Lon Texas,

Hendersen, und den Herren Adams und Compagnie, r,, ente; in Londen, haben mehrere Unterredun— en wegen Absendung Englischer Hand wer ker und Arbeiter nach Trat ftattJesunden. General Henderson will dabei mit Rath und That behulslich seyn. Texas bedarf tuͤchtiger Arbeitsleute, und der General verspricht ihnen daselbst eine gute Aufnahme und einen besseren Lohn als irgendwo. Zur Aufmunterung ver— seiht die Regierung von Texas jedem Familienvater, der vor dem J. Januar 1830 daseibst Bürger wird, 6410 Acres Land und sedem männlichen Individuum von mindestens 7 Jahren a Acres, die sie selbst sich aus den oͤffentlichen Londertien der Reyublik auswählen können.

Deutschland.

München, 5. Sept. (Baver. Bl.) Dem Landwehr—⸗ Bataillon in Kempten ist unterm 20. August folgende Aller⸗ höchste Entschließung zugekommen: „Sr. Majestät dem Könige ist zur Anzeige gebracht worden, welchen guten Geist und ver⸗ ständigen Sinn die Landwehr zu Kempten dadurch an den Tag gelegt hat, daß am juͤngsten Allerhöchsten Geburtsfeste Ihrer Maßjestaͤt der regierenden Königin die katholischen Landwehr⸗ männer des sehr zahlreich ausgeruͤckten Bataillons dem prote— stantischen Gottegsdienste beiwohnten, se wie daß entgegen ihre protestantischen Waffengefährten an der Feier des katholischen Gottesdiensteß unter Beobachtung der allerhöchsten rein militairdieustlichen Anordnungen Theil nahmen. Se. Mojestät der König lassen der Landwehr zu Kempten Aller, höͤchstihr Wohlwollen bezuͤglich dieses Benehmens aus druͤcken⸗

Karlsruhe, 5. Sept. Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen ist diesen Morgen wieder von hier abgereist und nach Darmstadt zuruͤckgekehrt.

Frankfurt a. M., J. Sept. Se. Durchlaucht der Fuͤrst Metternich wird mit seiner Gemahlin und Begleitung am dten d. Wien verlassen und am 14Aten d. auf dem Johan— nisberg erwartet. Wir glauben nicht, daß der Faͤrst auf der Hinreise sich in unserer Stadt aufhalten werde. Der Aufent⸗ halt Sr. Durchlaucht auf dem Johanniserg wird vier Wochen dauern. Man spricht von diplomatischen Verhandlungen, welche möglichen Falls auf dem Johannisberg stattfinden können. Der Fuͤrst wird indessen die ersten beiden Wochen ganz der Erholung von der kaum uͤberstandenen allerdings schweren Krankheit wid⸗ men und hoffentlich eine vollkommene Kräftigung seiner Gesund⸗ heit alsbald erlangen.

Der Großhandel unserer Messe ist, Leder und Wolle aus— genommen, mit dieser Woche so ziemlich zu Ende gegangen. Im Allgemeinen sind die Verkäufer mit ihren Geschaͤften zu— frieden, und konnten es wohl noch mehr seyn, wenn nicht eine alljugroße Waarenmasse auf den Platz gekommen waͤre. In einzelnen Artikeln war allerdings der Absatz gering, namentlich in kuxus, und Medewaaren, so auch in den Englischen Waa— ren. Frankfurt a. M. hat indessen diesmal als Meßplatz seinen alten guten Ruf wieder mehr behauptet. Die Leder-Zufuhren haben fruͤh begonnen und allem Anschein nach kommt sehr viel Leder hiether. In Wolle wurde aber nech nichts gethan. Die Detailisten klagen und zwar nicht ohne Grund.

Die Börsen-Geschaͤfte beschränken sich jetzt vorzuͤglich auf die Spanischen Fonds, namentiich Ardoins, in welchen auf die Berichte vom ,, in Spanien und die höhere Pariser Notirung bei fieigender Tendenz auch hier große Kauf— lust stattfindet. Alle ubrigen Fonds, die Oesterreichischen nicht ausgenommen, sind im Weichen begriffen. Auch scheint man in Wien den Eintritt des Geldmangels zu besorgen. Hier ist 9 93. fertdauernd auch rar und Disconto steht 5 und

PEt.

Die regelmäßige Fahrt auf einer oder der andern Station der Taunus Eisenbahn kann nicht eher beginnen, bis das Eisen— hahn Comise sich mit der Fuͤrstlich Thurn⸗ und Taxisschen Gene⸗ ral Pest⸗ Direction verständigt hat und bis dies Ziel erreicht ist, kann allerdings noch einige Zeit vergehen.

Me st erreich

Wien, 2. Sept. (A. 3) Der Ungarische Landtag, welcher schon seit Monaten zusammen getreten ist, aber noch wenig Ge⸗ segnetes zu Tage forderte, verspricht nun wenigstens Gedeihli⸗ cheres. Der Abgeordnete Raday, wegen dessen Ausschließun bisher so viel gelarmt worden ist, hat nämlich den Lan e n angekuͤndigt, freiwillig der Wuͤrde eines Deputirten zu entsagen, wodurch diese Hauptursache der bisherigen Stockung in den Landtag s⸗Geschaͤften beseitigt wurde.

Schweiz.

Zürich, 4. Sept. In Bezug auf den letzten Regierungs— Erlaß und mit einem Hinblick auf die kirchlichen Angele— 2 haben die Bezirks⸗Comitéès von 11 Gemeinden an die Regierung eine Bitischrift eingesandt, welche wegen der Wichtigkeit ihres Inhaltes von den Schweizer Blaͤttern voll— standig mitgetheilt wird. Dieselbe lautet folgendermaßen:

„Hochgéachleter Herr Amt s⸗Bürgermeister! Hochgeachiete, Hech— juverehrende Herren! Die Bersammlung der Bezirkskommittirten der bercinigt petitlonirenden Kirchen-Gemesnden, bestehend aus Bürgern aller Theile und Gegenden unseres Landes, tief bekümusert über den Zwiespalt , r olk und Regierung, erachtet es in ihrer Pflicht, die hohe Regierung auf die bedauerliche und allgemeine Aufregung aufmerksam zu machen, welche in Folge des Erlaffes derselben an die Gemelnde⸗ Beamten vom 23. Augusi und der seither folgenden Schritte sich im ganzen Lande verbreitet hat, und die durch die Kundmachung vom 31. er um so , mildert wurde, als gleichzeinig das Aufgebot der Truppen z bung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit statlhatte, während nirgends eine Störunz derselben drohte.

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jw sind ferne ron der Unmaßung, den heben Regisrungsrath über E fn tadeln eder We ufa von ihm darüber hei schen zu eben und wollen glauben, daß er dieselben für die Ruhe des Lan⸗ des nöihig erachtete. Aber wir bitten die hehe Behörde dringend, das leider bertits vorhandene Mißtrauen gegen sich nicht durch Ver⸗ füzungen ju mehren, welche, und wir sprechen hier die Gesinnung der enischiedenen Mehrheit unserer Mithürger aus, das biedere und au Berfaffung und Gesetz unwandelbar feslhaltende Vel des Kantens ärich auf ünverdient? Weise iief fränken. Fast alle Gemeinden atten im Märj d. J. ihre Ausschüsse gewäblt, um sich zu berathen, wie die Gefahr des Durch das beabsichtigie Wirken des Herrn Doktor Strauß an unserer Hochschule besestigten Unglanbens von unserem Raterland abgewender werden töne. Ruhig waren die bier für be⸗ jeichneten Bürger zusammengetreten; sie erlaubten sich weder unge—⸗ setzliche Schritte noch Drehung von selchen. S Pflicht eifüllt, als sie die Petition vom 8. März entworfen und den Gemeinden zu freier Abstimmung vorgelegt hatten. Die

versagte dem Volke die Garautteen für Glaube in Kirche und Schule, um welche es gebeten hatte, und schmerglich sah es sich an seinem Heiltgsten von mächtigen und einslußreichken Männern gehöhnt. Darum sagten wir, die Bezirks Abgeordneten im Ramen und im Wil⸗ len unserer Kommittenten abermals dem Central-Comitè: Leitet die Angelegenheit in der gesetzlichen Bahn weiter, und sirebt, ste zu einem geteiblichen Ende zu bringen; denn das Belk will Bernhigung über den §. der Verfassung. Das Central ⸗Comitè kam unserm Auftrag auf gesetzlichem Wege nach, indem es junächst in seinem Sendschrei⸗ ben vom 8. August den Gemeinden, die bterüber ganz ohne Kunde geblieben waren, anzeigte, worin der hehe große Raih den Bitten bes Poltes entsprochen und worin nicht, als plötzlich der Erlaß der hoben Regierung vom 23. August uns und unsern Ritbürgern tränkend zur Kunde kam. Denn die zin dem⸗ selben dem Central, Eemité Schuld gegebenen Besirebungen zur Aufwiegelung und des Mißbrauchs des Staats⸗Organismus zu ungesetzlichen Zwecken sind in unserer aller Augen ein unverdienter und grundloser Vorwurf gegen untadelhaste Bürger, denen wir ser⸗ nerhin unser Vertrauen in der heiligen Sache, die uns vereinigt, zu

häufte Beschuldigung uns alle, die Bezirks Kommittirten und mit uns die 0 000 Bürger gilt, welche die Petition vom 8. März ein⸗ reichten. Das Central Comité siebt schuldlos und rein ror uns da, und wir heißen die von ihm und in seinem Namen vom engeren Ausschusse gethanenen Schritte gut und unseren Aufträgen und Voll—

Aufträge an Behörden oder Gemeinden zu ertheilen, und nie wird

weisen wir als grundlos und unverdient zurück; aber die Vereinigung von zo, 600 Bürgern für geletzliche und heilige Zwecke ist eine Macht, die jeder Regierung, jeder Behörde, einen Eindtuck machen muß, der nur dann willkommen und angenehm seyn kann, wann die Ansichten belder Theile übereinstimmen; und nur dann kann das Land glücklich

schöäne Beruhigung im Busen tragen, billigen Wünschen des Volkes freudig entsprochen zu haben. Allein mehr, nech sah sich das Polk in seinem Hersen gekränkt, als die Staats⸗ Auwaltschaft wider die Elieder des engeren Ausschusses Klage erhob über Worte einer Mittheilung desselben, die der heiligen Schrift entnommen, uns in ihrem wahren, erhabenen und hier ohne böswillige Verdrehung einzig stanhaften Sinne bekannt sind, für die wir Alle freudig zeugen. Ünd dieselbe Bebörde hat sich in den jüng— sien Tagen geradezu einer Verletzung des 8. 3 der Verfassung, welcher die Preßfreiheit gewährleistet, schuldig gemacht, ohne daz hierüber der Reglerungsrath irgend wie eingeschritten wäre. Diese Vorfälle haben im ganzen Volke die Frage erregt: Wo will Das hinaus? Warum solcht Maßnahmen, dse nur Unruhe und Unfrieden ver⸗ breiten müsffen? und warum bleiben solche Vergehen ungeahndet, ja ungerügt? Dieser Zustand eines Landes aber, wo das Volk an sei⸗ ner Regierung zweifelt, ist zu ernst, zu bedauerlich, als daß es nicht Pflicht der Bürger wäre, die geeigneten Mittel zu dessen Be⸗ seitigung aufzusuchen und auszusprechen, auch auf die Gefahr hin enn oder mißbilligt zu werden, um dem Lande den Frieden zu reilen. Denn das Polt sst fest entschlossen, seine bürgerlichen, wie seine kirchlichen Rechte unverletzt und unangetastet zu erhalten und ju schirmen. Es ehrt Verfassung und Gesctßz und bleibt ihnen tien, aber es weiß, daß sie ihm gehören. Wir legen Ihnen die folgenden drei Bitten ehrerbietig vor; ihre Erfüllung wird unendliche Wohl⸗ that für das Land seyn, denn sie wird den Bürgern Gewährung ge⸗ ben, daß die hohe Regierung Eintracht mit dem Volke und Frie⸗ den im Lande wünscht, und am meisten wird sie dies, wenn die frohe Stunde einer schnellen Erledigung noch heute von den nach Hause zurückkehrenden Bürgern allenthalben hin verbreitet werden könnte. Unsere Bitten sind; 1) Es wolle die hohe Regierung, die dem Central- und den Comitès im Allgemeinen im

fen als gänzlich grundlos erklären. 2) Es wolle die hohe Regierung die von der Staats-⸗Anwaltschaft gegen den engeren Ausschuß des Central Comitès eingeleitete Klage auf Versuche zum Aufruhr als un⸗ siatthaft unterdrücken, und 3) es wolle die hohe Reg erung die Staats Anwaltschaft wegen Verletzung des S. 5 der Verfassung zur Rechen⸗ schaft ziehen, und Vorsorge ireffen, daß jener Paragraph, die Preßfreiheit entbaltend, nicht nur zum Vortheil der Gegner des Volkes gehandhabt, sondern allen Theilen gleiches Recht gehalten werde. Und diesen Bitten schließen wir im Namen der vielen tausend Mitbürger, die jetzt um uns versammelt sind, die Bitte an, es wolle die hohe Regierung die Bürger ihr Petitionsrecht frei und ungehindert üben lassen, die hem⸗ menden Befehle der Staithalterämter enikräften und die Herren Statthalter zur Rechenschaft ziehen, Ihrer ernsten Erwägung die Lage des Vaterlandes und die Stellung der Bürger dringend empfehlend, und Sie im Namen derselben um schnelle und befriedi⸗ gende Antwort bittend, versichern wir Sie unserer schuldigen Hoch— achtung und Treue. Die 11 Bezirk-Cemltès der vereinigt-petttioni⸗ renden Gemeinden: Der Präsident, Hürlimann-Landis. Der

Vice Präsident, Pr. Rah n-Escher. Der Aktuar, Spöudlin.“ Der Regierungsrath hat in seiner Sitzung vom 2ten d.

M. nachstehende Antwort auf die obige Bittschrift erlassen: „Der Regierungerath, nach Anhörung einer aus Kloten vom heu— tigen Tag datirten erh fon unterzeichnet die Bezirks Comité s. der vereinigt petitiontrenden Gemeinden, der Präsident Joh. Jak. Hürli⸗ man-Landis, der Bice-Präsident Dr. Rahn⸗-Escher, der Aktuar Spönd⸗ lin, Prokurator, hat mit Rücksicht auf die Bitte baldiger Erledigung beschlossen, folgenden Bescheid zu ertheilen: Der Beschluß des Regie⸗ rungrathes vom 23ssen v. M., welcher vielfach auf irrige Weise aus⸗ gelegt worden, hat durch die Kundmachung vem z1sten in Bezug auf das Ganze seines Juhalts eine vollständige Erläuterung erhalten, welche hinreichende , ,. giebt, daß den verfassungsmäßi⸗ gen Rechten der Bürger hinsichtlich des Petitionsrechtes und der Preßfreiheit keinerlei Eintrag geschehen solle; es sindet sich der Reglerungsrath daher nicht im Falle darüber sich weiter aus— zufprechen, wird hingegen dem großen Rathe, als seiner vorgesetzten

als Inhalt jenes Beschlusses Bericht erstatten. Staals- Anwaltschaft nach ihrer Stellung von sich aus eingelestete Klage betrifft, welche bereits in den Händen des betreffenden Gerichtes liegt, so sieht dem Regierungs⸗Rathe verfassungsgemäß keine Einwir⸗ kung auf die Verhandlungen des Tribunals zu. In Betreff der Ver⸗ fügung der Staats-Anwaltschaft, gegen welche unter Berufung auf §. 5 der Berfassung, Kiage geführt wird, hat der Regierungs Rath

freiwillige allgemelne Annahme und Billigung derselben war ihr Lohn. Aber die hohe gesetzgebende Behörde unseres Vaterlandes

schenken und ju erhalten fest entschlossen sind. Feierlich erklären wir, daß die auf das Central-Comitè vom hehen Regierungs-Rathe ge⸗

machten entsprechend. Rie hat auch das Central⸗Comitè sich erlanbt,

es dessen sind wir versichert sich selche erlauben. Aber seine Anträge, nach Verfassung und Gesetz zu berathen und darüber zu entscheiden, dieses Recht wahren wir für uns und unsere Kommst⸗ enten, die Bürger der vereinigt petitionirenden Gemeinden, feierlich und ernst. Rie' ist vou den Comité s, nie vom Central-Comite Dro⸗ hung oder Einschüchterung angewandt worden; auch diesen Vorwurf gen Scheren ver fetzt. Fabrik der Feuerwerker, welche, gerade mit Zubereitung von

seyn, und die Folgen für dasselbe segnend, wenn die Regenten die

Erlaß des 23. Augusts gemachten Beschuldigungen der Aufwiegelung und des Mißbrauches des Stagts-Organismus zu ungesetzlichen Zwef⸗

Behörde, bei deren nahem Zusammentrttte sowohl über Veranlassung Was die von der

in Folge einer eingekommenen Beschwerde dieselbe schen früher zur Berscht-Ersiattung aufgeferdert. Endlich sin det der Regierungs Rab, es haben die Beamten, hbinsichtlich der Vollziehung des Beschlusses vom 23sten v. M., durch die Kundmachung rom 31sten bereits die nöthigen Belehrungen eibalten.“

Die Züricher Zeitung theilt auch felgenden Beschluß der 11 Bezirks-Comités mit; . ö

„Die Versammlung der Mit lleber der 1 Bezirks- Comitès der vereinigt peistienirenden Gemeinden, in Berücksichigung, ) daß die Erreichung der in der Petitien vom s. März *. urch das Volk dem großen Rathe vorlegten Wünsche und die Sicherung des Ein, sluͤsses der belligen Religlon auf das häusliche und bürgerliche Leben namentlich daven abhängt, daß sowehl in den Gemeinde und Bezirks,

Sie glaubten ihre als in der obersten Landes Behörde christlichgesinnte, den Glauden un⸗

seres Volkes theilende Wänner sitzen; 2) daß zu diesem Zwecke bet alen vorkommenden Wahlen dit Gätgesinnten nur durch innige Vereinigung nutereinander und gegen dle Gegner der guten Sache jum Ziele gelangen kö4üúrÿuwN ür cine solche Vereinigung aber den besten Anhalispunft die schon zum Schutze der heiligen Sache

konsiituirten Gemeinde- und Bezirks Ecmité's bilden, beschließt: I) der

bisherige Organismus der Gemeindez, Bezirks- und der Central-Co—⸗ mitéè's bleibt zur Erzweckung der nöthigen persönlichen und gesetzli—⸗ chen Garantieen fortbesteben, bis sie erlangt sind; 2) die Gemeinde- Eemité's vereinigen um sich die gutgesinnten Bürger zu einem Ge⸗ meinde Verein; dieser Verein hat den Zweck, die Interessen des Glau⸗ bens und der Kirche und Schule in der Gemeinde und in Verhin— dung mit den Vereinen der übrigen petiticnirenden Gemeinden im ganzen Kanton zu wahren und zu fördern, sowehl durch Besprechung und' gemeinsames gesetzliches Handeln für alle Interessen der Kirche und Schnle im Sinne einer religiöstn Feribildung und des chrisilichen häuslichen Leheng, als durch dae Bestichen, bei allen (Eemeinde⸗, Zunft- und Bezirks wahlen tüchtige und christlich gesinnte Männer an dse Stellen zu bringen; 3) Zu diesem Ende versammelt entweder das Comité den Gemeigde-Vereln, wo er konstituirt ist, so oft er nöthsg, namentlich vor jeder ordentlichen Kirch-⸗Gemernde und vor jeder Wahl, um sich gregenseitig geeigneten Schritten und Schlußnabmen zu verbinden, orer seine Glieder streben, in schicklicher und würdiger Welfe bei den Wahlen die Stimmen threr Freunde auf Bei Zunst- und Bezirks⸗W ah⸗

christlichgesinnte Männer zu Lenken.“

len versiändigen sich die zur Zunft, resp Bezirk gehörigen Gemeinde⸗

Comitès mittelbar oder ünmittelbar zum nämlichen Zwecke untere in⸗ ander und leften die nöthtgen Einverständnisse unter ihren Freun⸗ den ein.“ Ftaltien. Rem, 27. Aug. Die hiesige Regierung hat allen Geist⸗ lichen, Beamten und im Staatsdienste stehenden Gelehrten un— tersagt, die Versammlung der Naturforscher in Pisa zu besuchen.

Rom, 29. Aug. Gestern Vormittag wurden die Umweh— ner der Engelsburg durch eine Pulver-Explosion in nicht ger in⸗ In der Nähe dieses Kastells war die

Raketen, Feuerräͤdern und sonstigen Kunstfeuern zur Verherr— lichung mehrerer Kirchenfeste beschaftigt, durch eine nicht zu er mittelnde Unvorsichtigkeit in die Luft flog. Man hat mehrere Leichen dieser ungluͤcklichen Arbeiter, gräßlich verstuͤmmelt, aus dem Schutt hervorgezogen, andere schwer verletzt in die Hospi— täler gebracht, und von einigen war bis jetzt keine Spur zu sinden. Die Mannschaft der PJanGpiere, alle Bürger und zum Theil Familienvaͤter, haben sich hierbei ausgezeichnet, indem sie mit Le⸗ bensgefahr sich der Brandstelle näherten, wo im Erdgeschosse noch mehrere Tonnen mit Pulver lagen, welche, wenn sie vom Feuer ergriffen worden waren, allen anstehenden Wohnungen und den Rettern den gewissen Untergang gebracht hatten. Seit nach dem Einsturz des Nonnenklosters und eines Maga— zins, nun (wie bereits erwähnt) auch ein Theil des Nebenge— bäußes des großen Theaters Alibert einfiel, ist in dieser Bezie⸗ hung eine allgemeine Furcht eingetreten, so daß die Architekten vollauf zu thun haben, Mauern, Gebaͤlke und hauptsaͤchlich die Dachstuͤhle der Häuser zu untersuchen, weil Jedermann glaubt, es konne ihn in seinem Hause ein gleiches Schicksal ereilen.

Der Chef des großen Banquierhauses, Alexander Torlonia, ist nach Paris gereist, und, wie man sagt, in Auftrag der Regierung.

Spanien.

Madrid, 28. Aug. Es hat sich unter den hiesigen Blättern bereits ein Streit darüber erhoben, daß man den Rord Provinzen die Beibehaltung ihrer Fueros bewilligen und garantiren will. Die radikalen Blatter erklären sich gegen diese Maßregel, weil die Einheit Spaniens dadurch verletzt und das Land in zwei Theile gespalten werde.

Spanische Gräaͤnze. Nach dem Abfall Maroto's hat der Kriegs-Minister des Don Carlos an die treugebliebenen Trup⸗ pen nachstehende Proclamation erlassen:

„Freiwillige! Ein Ereignis, so außerordentlich, daß es in der Geschichte Eures Landes ohne Beispiel ist, würde den Ruhm, den Ihr mit Recht in diesem heroischen Kampfe erworben habt, verdun⸗ feln, wenn Einige unter Euch in dem Akfall beharrten, zu dem Ihr htute verlockt worden seyd. Unter dem Verwande des Fritdens hat man dem Feinde den Eintritt in Euer Land gistattet, und die Ketten der Sklaverei, die Schande der Niederlage werden die Lorbeern verdrängen, mit denen Ihr Euch bisher bedeckt habt. Man hat ddie loyalen Gesinnungen Vieler unter Euch übertascht. Die dem Könige unserem Herrn ge—⸗ machten Vorschläge sind Enrer Tapferkeit unwürdig und Ihr werdet nicht daran denken, ihn in den Händen seiner Feinde zu lassen. Dar anf allein beschränkt sich der Friede, in dessen Ramen Mehrere ver⸗ führt worden sind. Dienet dem Könige, Freiwtlligö! Erwägt den Feroismus, den Ihr seit sechs Jahren bewiesen und befleckt ihn nicht durch ein schäudliches Verbrechen. Ein Friede, für den man die Ab⸗ dankung des Könlgs verlangt, dem Ihr geschworen, ein Friede, der zwischen militairischen Anführern ohne Autorifatlon und Garantie abgeschlossen wird, kann ein solcher Friede etwas anderes seyn, als eine Treulosig⸗ feit, um sich des Landes zu bemächtigen, das man durch die, Waffen nicht erobern fann? Täuschet Euch nicht; es ist der schändlich te Verrath, den die Menschcit jemals gesehen hat. Lieber sterben, als sich unterwerfen! die Sache Gottes ist in Gefahr, so wie die Sache des König, dem Ihr versprochen habt, mit Ausdauer und, Ehre in vertheidigen. Ihr seyd loval, Ihr seyd tapfer, Ihr seyd Helden! Ich habe Euch nichls mehr zu sagen, Freiwsllige. Es lebt die Religion, es lebe der König! Villafranca, den 26. August 1830.

nan Montenegro.“

Don Carlos hat sogleich bei seiner Ankunft in Navarra in Dekret erlassen, worin er Maroto für einen Hochverräther rsten Grades erklärt. Er begiebt sich mit der Junta von llavg zu Echeverria. Sein Heer besteht jetzt aus 18 treu ge— liebenen Navarresischen und Alavesischen Bataillonen. Der

General Eguia ist zum interimistischen Ober-Befehlshaber er—

nannt worden; man glaubt jedoch, daß derselbe das Ober⸗Kom⸗ mando nicht lange behalten werde, da er von den Soldaten verabscheut wird. Als seinen Nachfolger nennt man Villar eal oder Moreno. Der Graf von Negri, der als ein zweiter Ma— roto zu betrachten ist, kam am 29. August mit sechs Muni⸗ tions wagen in Tolosa an. Mereno war am Z0sten in Elisonde. Die Auswanderung aus den Nord-Provinzen nach Frankreich

bedeutender, als jemals. Die Nonnen von Tolosa und meh⸗ 9 angefehene Familien sind in Bayonne angekommen. h

Türkei.

Konstantinopel, 21. Aug. Folgendes ist das (bereits mehrfach erwahnte) Antwortschreiben des Vice-Königs von Aezypten an Chosrew Pascha;

Ich babe das Schreiben erhalten, welches Ew. Exzellenz mir durch meinen Geschäftsträger in Konstantinopel, Musiz Bei, zu über⸗ nden die Güte hatten. Ew. Excellen melden mir darin, daß Sie en dem Inhalte der Depeschen, die ich Ihnen durch Akif Lfeudi zu öersenden die Ehre hatte, so wie Lon dem Bericht dieses Gesandten Kenntniß genommen haben, daß die hohen Würdenträger der hohen Fforie, nächdeim mein Schrelben und der Bericht Atif Efendt's ib— nen mitgetbeslt worden, überelngekommez waren, meinen Forderungen nich zugeben, und um die Art der Dlensie, die ich dem Reicht leisten sönnte, deutlich darzulegen und zu destimmen, welche Maßregeln unter den gegenwartigen Umständen zu ergreifen seyn möchten, den Minister Said Efendi mit dem Dampfboote an mich zu senden, als unterdessen die Gefandten der fünf großen Mächte Ew. Excellenz eine Rote über⸗ reichten, von der Sie mir eine Uebersetzung in Ihrer Depesche über⸗ sandt haben und binzufügen, daß die in Alexandrien besindlichen Ge⸗ neral-Konsuln der fünf großen Mächte mir ähnliche Mittheilungen machen würden, und, daß mein Geschäftsträger mir mündlich ie erforderlichen Erläuterungen lber diese Angelegenheit geben werde. Die Herren General- Konsuln haben mich mit dem Inhalt der Justructionen, die sie von ihren respeftiven Bot⸗ fpafsern empfangen, bekannt gemacht, und Mußsiz Bei hat mir Alles mitgetheilt, was man ihm aufgetragen hatte, mir zu sagen. Mein einiger. Wunsch, mein einziges Bestreben ist, unserem edelmü⸗ spigen und mächtigen Herrn und Gebieter mich zu unterwerfen und om meine Dienste zu weihen. Aber ich habe Se. Hoheit unterthä⸗

iist gebeten, mir als einem so alten Diener des Reiches und in ; ; x —⸗ , Rücksicht auf meine früheren Dienste, zwei Wünsche, die ich ihm vor. eben so wenig bezahlen wird, als seine eigene. Zudem sind, ob—

zulegen wagte, großmüthig gewähren zu wollen. Ich bitte Gott, daß ir bis zum Untergange der Welt die erhabene Person unseres Herrn und Gebieters auf dem Thron erhalten möge Als mein Geschäfts⸗

träger den Befehl erhielt, sich zu mir zu begeben, hatte er die aus- gezeichnete Ehre, Sr. Hoheit seine Ehrerbietung bezeigen zu dürfen, welche an ihn die Worte zu richten gerubten: „„Mußsiz Bei, grüße den

Pascha von mir und sage ihm, daß ich ihm die Bitte, welche er we⸗ gen der Erblichkeit in Aegypten und dessen Nebenländern an meinen öron hat gelangen lassen, gewähre und bereits die nöthigen Be⸗ fehle gegeben habe, um diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen.““ Diese wohlwollenden Worte Sr. Hohelt haben mein Herz erfreut, in⸗ fem si⸗ meinen sehnlichsten Wunsch, nämlich die Erblichkeit zu erbalten, erfüllen und mir unter den Großen des Reichs Ruhm verleihen. Die im Conseil versammelten hohen Würden—

träger des Reichs haben darauf ebenfalls, zu Mußfiz Bei

gefagt: „„Unser erhabener Herr und Gebieter hat das genehmigt, Mehmed Alt Pascha zu den Füßen des Throues erbeien, näm— ch die Erblichkeit in Aegvpten und dessen Rebenländern; jetzt haben aber die Gesandten der fünf großen Mächte diese Note überreicht, pon der Mehmed Alt Kenniniß nehmen muß.““ Ich feue mich, daß einer von meinen beiden Wünschen erhört worden ist; ich sehe jedoch, daß man Müene macht, den anderen für jetzt zu übergehen. Nichts— destoweniger hoffe ich, daß auch dieser mir durch das hohe Wohlwol— sen St. Hoheit wird bewilligt werden. In diesem Falle, denke ich, wird rs nicht nöthig seyn, zu der Vermittelung der fünf großen Mächte seine Zuflucht zu nehmen. Die Gesandten werden nach den Depeschen, die sie von ihren respektiven General⸗Konsuln in Alexan: drien empfangen, Ew. Excellenz mit meiner Meinung bekannt machen. Üüm ' Ew. Excellenz diese Dinge mitzutheilen, hahe ich die Ehre, Ihnen ditses unterthänige Schreiben durch meinen Geschäfts⸗ träger Muhfiz Bei zu übersenden.“

Konstantinopel, 21. Aug. (A. 3.) welche Mehmed Ali nach Salonichi gesendet, haben bei dem dortigen Pascha den Anklang nicht gefunden, den man sich in Alexandrien versprach. Dieser wies alle muͤndliche Mittheilung zurück, nahm aber eine sehr lange Zuschrift Mehmed Ali's an, jedoch nur um sie gleich durch einen Tataren an den Großherrn zu senden. Als die Emissaire dies erfuhren, schifften sie sich in großer Eile wieder nach Alexandrien ein. Somit ware wieder eine Gefahr uͤberstanden, vor der es hier nicht dem Divan allein, sondern auch manchem fremden Diplomaten bangte. Es st indeß gewiß, daß der Vice Konig nicht leicht seine einmal

gefaßten Plane aufgiebt; er handelt nach einem durchdachten

System. Nicht nur in der Hauptstadt sind seine besoldeten Agenten in Thätigkeit, sondern das ganze Land ist von ihnen überschwemmt. Beim Anblick aller Intriguen, die Mehmed Ali spielen laßt, bei Betrachtung, wie durchgreifend und ausgedehnt die Maßregeln sind, die er anwendet, um seine Absichten durch— zusetzen, ohne daß er bis jetzt der Erreichung seiner Wuͤnsche sich in vollem Maße haͤtte erfreuen dürfen, muß man zur Ueberzeu⸗ gung gelangen, daß die Tuͤrkei der Elemente durchaus nicht entbehrt, welche zu ihrem Fortbestehen und sogar zu ihrer Ver— juͤngung als nothig erachtet werden duͤrften. Trotz aller Er— klärungen der Großmächte und trotz ihrer Kollektiv Note, woraus der Vice-König entnehmen sollte, daß die Erhaltung der Pforte der ausgesprochene Zweck von ganz Europa ist wiederholt er aber nur immer seine bekannten Forderungen, und zwar in einem Tone der Zuversicht, als wäre er uͤberzeugt, daß die Einigkeit der Mächte nicht von langer Dauer seyn konne. In einigen Tagen werden die hier befindlichen Preußischen Mili⸗ tairs samnmtlich ihre Ruͤckreife nach Europa antreten. Der Kai— serlich- Hofrath Herr von Huszar ist heute mit dem Dampf— schiff aus Gallacz angekommen; er hat dem Internun— tius seine neuen Kreditive uͤberbracht. In der Som— mer ! Saison finden gewoͤhnlich die diplomatischen Di⸗ ners statt. Der Internuntius hat am Aten d. M. den Anfang gemacht. Das Diner war glänzend; außer den Repraͤsentanten der funf Hauptmaͤchte waren dabei noch einige ausgezeichnete Fremde zugegen, als Admiral Stopford, Graf Rzewuski und Fuͤrst Puͤckler Muskau. Letzterer reist bereits am naͤchsten Mon⸗ tag wieder von hier ab, in Begleitung der schoͤnen Negerin, die er in Aegypten angekauft. In Pera sieht es graͤulich aus; die Regierung hat den Mohammedanern die Erlaubniß und den Befehl gegeben, den Rajahs, die durch den Brand ohne Obdach geblieben, ihre Wohnungen zu vermiethen, und so sind gegenwärtig die Ungluͤcklichen meist untergebracht; es sind nebstdem fuͤr sie viele ünd bedeutende Sammlungen ver— anstastet worden. Das Geruͤcht geht, daß nach löͤblicher, alter Sitte alle unter der Regierung Sultan Mahmud s ertheil— ten Fermans werden erneuert werden muͤssen, eine Maßregel, die nur mit Ruͤcksicht auf den schlechten Finanz- Zustand, in dem sich die Pforte gegenwärtig befindet, einige Entschuldi— gung verdient.

Aegypten.

Alexandrien, 16. Aug. (A. 3.) Ibrahim ist in Ma— rasch und befindet sich daselbst sehr wohl, obgleich sich vor eini—⸗ gen Tagen das Geruͤcht verbreitete, er sey gefaͤhrlich krank.

Hafiz Pascha befindet sich nördlich ven Marasch, aber ohne ruppen, denn die wenigen Tausend Mann Kavallerie, die er

nach seiner Niederlage zu sammeln vermochte, haben sich, wie

Die Emissaire,

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Ibrahim schreibt, gaͤnzlich wieder verlaufen, und es weiß Nie⸗ mand, was aus ihnen geworden. Die Aegyptische Armee lei⸗ det in dem dortigen ausgesogenen Lande viel Mangel, die Sol— daten haben bann nichtss als verschimmelten, von Würmern belebten Zwieback; Fleisch, Gemüͤse, Früchte ꝛc. fehlen gänzlich. Dennoch ist der Soldat guten Muths, jeder glaubt, daß der Marsch nach Konstantinopel unverzüglich angetreten werde. Der Krieg wird diesen Augenblick nur mit Proclamationen gefuͤhrt, eine Menge Agenten sind in dem ganzen Tuͤrkischen Reiche in der größten Thätigkeit, nach allen Seiten zu wirkt Mehmed Ali, und von allen Seiten stroͤmt es ihm zu. Dies ist Alles, was man vorläufig uͤber die Syrischen Angelegenheiten weiß; im Innern wird sich die Aufregung nach und nach legen, die strengen Maßregeln, mit denen Ibrahim niemals zaudert, wer— den in kurzer Zeit die gaͤnzliche Unterwerfung aller hartnäckig widersetzlichen Stämme herbeiführen. Der Aneses gedenkt er ganz besonders, er hat sie mit einem Vernichtungskriege bedroht, er will, wie er sich ausdruͤckt, diese räuberische Horde ganz von dem Erdboden vertilgen. Der Kapudan Pascha ist (wie be— reits erwähnt), von dem Vice-Admiral Hassan Bey begleitet, auf einige Tage nach Kahira gereist. Man sprengte aus, er wuͤrde nicht wieder zuruͤckkehren, sondern sich nach Mekka und von da nach dem Sennaar begeben, wo er ein Kommando er— halten solle; allein daran ist kein wahres Wort. Mehmed Ali glaubt im Gegentheil, daß ihm seine Anwesenheit späterhin in Konstantinopel von dem groͤßten Nutzen werden kann. Unter den Tuͤrken der Flotte herrscht viele Unzufriedenheit, hauptsaͤch⸗ lich wegen der unklugen Geld-⸗Muͤnz⸗Reduction. Die Unzufrie⸗ denheit wird aber in einem Monat noch größer werden, da sich

gleich wir jetzt die der Gesundheit zuträglichste Jahreszeit ha— ben, schon viele Krankheiten unter den Türken eingerissen, und uͤber 2600 liegen in den Spitälern. Wie wird das erst in zwei Monaten werden?

digiren soll. Er handelte fruͤher mit Foulards, und da die hier nicht gehen, so wird er Journalschreiber. Um seine vielseitigen Kenntnisse vorher in gehöriges Licht zu setzen, wird er nächstens eine Broschuͤre herausgeben, worin er beweisen will, daß die Säule des Pompejus sowohl, wie der Obelisk der Kleopatra, nicht aus Granit, sondern einem Cement besteht. Es wird eine ziemlich seltsame Broschuůre.

Heute sind zwei Kriegs-Fahrzeuge hier eingelaufen: eine Franzoͤsische Brigg, in vier Tagen von Tenedos kommend, wo

die Franzoͤsische Flotte mit der Englischen vereini i . = t zösische glischen vereinigt liegt, und unedirte, sämmtlich in Herat geprägt und mit Namen versehen, die ein

eine Oesterreichische Korvette. Sie haben wichtige Depeschen, die man aber noch nicht kennt, da der Pascha im Garten des Muharrem Bey ist, wo er nicht gern politische Besuche empfaͤngt. Vor einigen Tagen war das Englische Dampfschiff „Rhada— manthus“ von Tenedos mit Depeschen für die hiesigen Gene—

ral⸗Konsuln gekommen, die desselben Inhalts waren, wie die

fruheren, namlich daß die Europaäͤischen Maͤchte die Orientali⸗ schen Angelegenheiten selbst erledigen wurden. Mehmed Ali!s Antwort ist immer dieselbe, seine Handlungen sind es aber auch. Eine Goelette des Pascha's ist vor einigen Tagen nach Syrien und anderen Theilen der Turkei abgegangen. Sie wird ein Manifest des Pascha's uͤberbringen.

Süd⸗Amerika.

Rio Janeiro, 28. Juni. Da Se. Majestaͤt der Kaiser aus Hoͤchsteigenem Antrieb den Wunsch geaͤußert hat, die Deutsche Sprache zu erlernen (Franzoͤsisch spricht Se. Majestaäͤt bereits), so ist Don Rochus Schuch als Lehrer der Deutschen Sprache bei Sr. Majestaͤt ernannt und angestellt worden. Der Kaiser befindet sich jetzt im vierzehnten Jahre seines Alters.

Die Bremer Zeitung theilt in einem Schreiben aus Montevideo vom J. Juli folgende Nachricht aus Buenos—

Apres mit: „So eben trifft hier mit einem Franzoͤsischen Bote von Buenos⸗-Ayres die Nachricht ein, daß in einer Sitzung der Repraͤsentanten der Praͤsident Maza von den Mitgliedern der Masorca (eines unter Rosas Einfluß stehenden Jakobiner— Klubs) unter dem Ausrufe: „Stirb Verraäͤther!“ erdolcht ist. Sein Sohn, der Oberst Maza, wurde zu gleicher Zeit mit Messer- und Bajonettstichen im Gefaͤngniß, wohin er an dem— selben Morgen gebracht worden war, niedergemetzelt. den zahlreiche Verhaftungen zu Buenos-Ayres statt, und man sprach von einer entdeckten Verschwoͤrung gegen Rosas.“

Es fan⸗

Dasselbe Schreiben sagt ferner: „Die Nachlaͤssigkeit, wo—

mit die Franzosen, sey es absichtlich zder aus Unfähigkeit und Schwache, die Blokade von Buenos⸗Ayres betrieben, hat nach und nach bei den Einwohnern die Meinung hervorgebracht,

daß die Franzosen nicht mehr vermögen, els vor 12 Jahren die Brasilianer, und so hat man angefangen, sich an die Blo— kade zu gewöhnen, zumal es bei dem fortwährenden Schmug—

im Angesicht des Franzoͤsischen Blokade-Geschwaders aüf den

Grund und saß zwei volle Tage fest, ohne daß die Franzosen Anstalt machten, denselben zu nehmen, weshalb man allgemein

an ein Franzoͤsisches Interesse bei dieser Schmuggelei glaubt.

Arroyo del Sauce gemacht, wobei es von beiden Seiten Todte

ihren Zweck, indem sie fuͤnf Schiffe mit ihren Ladungen ver— brannten.“

J hl dh b

Vom 31. Juli bis 7. August sind im hiesigen Regierungs⸗-Bezirk die jaͤhrlichen Remonte⸗Maͤrkte abgehalten worden, welche jedoch in ihrem Resultat gegen die vorjährigen zuruͤckgeblieben sind, denn nur 31 Pferde wurden angekauft, waͤhrend im vorigen Jahre sich der Ankauf auf 46 Stuͤck belief. Auch die Zahl der in diesem Jahre zum Verkauf angebotenen Pserde betrug gegen 1838 ungefähr 15 bis 20 Stuͤck weniger. Der niedrigste Preis war 65, der höchste 105 Rthlr., und in dieser Beziehung stellte sich das Geschaͤft fͤr den Verkaͤufer etwas guͤnstiger, als bei den 6 Markten.

Der am 29. und 30. August abgehaltene Viehmarkt

9 Gnesen war diesmal besonders besucht, indem an 600 itthauische Pferde, 1400 einheimische Pferde der Provinz, 209 Fohlen, 00 Ochsen, 200 Kuͤhe und 700 Schweine zum Verkauf gebracht wurden.

Wohlthätig keit. Fuͤr die durch den im Fruͤhjahr stattgehabten Weichsel⸗Deichbruch Verungluͤckten der Marienburger Niederung ist die im hiesigen Regierungs / Bezirk eroͤffnet ge⸗

Argandschen Lampe aus, Lichte des Feuers, steigt bei dem Sonnenlichte und bleibt unbeweglich

2

wesene Kollekte nunmehr geschlossen, welche 101 gr

2 Pf. eingebracht hat. Leider erhält der e m e n , der Umgegend aufs neue durch das jetzt eingetretene Hoch wasfer der Weichs el Gelegenheit, sich zu bethätigen. Saͤmmt— liche Niederungs⸗Ortschaften an der Weichsel sind dergestalt total überschwemmt, daß selbst viele Gebäude bis zum Dache unter

Wasser stehen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

St. Petersburg. Der jüngst von seiner Sendung aus Persien hierher zurückgekehrte diesseitige Gesandte, der General⸗Major Graf Simonstsch, hat unserer Akademie der Wissenschaften werthvolle Geschenke, während seines dortigen Aufenthalts gesammelt, verehrt. Sie verdankt ihm sämmtliche aus den Pressen von Tebris, Teberan und Ispahan hervorgegangene Persische und Arabische Werke, so wie nächsidem einen reichen Beitrag aus seinem mitgebrachten Orienta⸗. lischen Münzschatz. Aug letzterem bejog die Akademie ? ihrer Mehr jahl nach fer wertholle und seltene Münzen, von denen ? in Gold, öl in Sllber, die Üebrigen in Kupfer sind. Dem Asiattschen Münj⸗ Kablnet der Atademse lamen davon 27, ihrem zweiten Kabinet 7 In. Unter den dem ersteren zugekommenen zeichnet sich vorzüglich die Par⸗ tie der Münzen neuester Zeit aus, worunter man eine Chiwaisch=

Tilla (1236 der Hedschra oder 1815 n. Chr. geprägt) bemerft. Der

vom Direktor des Assatischen Museums, Herrn LAkademtfer Frähn,

der Afademie in diefer Beziehung vorgelegte Bericht giebt darüber folgende Auskunft: „Abul-ghasi Muhammed Rahim Behadür Chan, den ihr Avers nennt, ist der im Jahre 1826 verstorbene Chan von Chiwa, ein Sohn des Eives Inak und Vater des gegen—

wärtig regierenden Chanes Allah⸗kull. Er soll nach Herrn von Mu⸗

rawjews Angabe der ersie Chan dieses Staats gewesen seyn, der das alsdann die Flotte ohne Geld befindet und sie Mehmed Ali Münzrecht geübt. Sonach hätten wir alse in diesem Goldstilck viel⸗

leicht einen der Ersilinge des Chiwaischen Münzhofes. So unglaub⸗ lich dies auch scheinen mag, um so mehr, da in der Geschichte schen gegen Ende des 17ten Jahrhunderts von Münzen dieses Chanates . 536 ist, so ö. sᷣge e., wirklich kein früheres , . keine Münze von all den Vorgängern dieses Muhe be⸗ Zu den Neuigkeiten gehßrt die Anstellung : , n, eines Franzosen, des Herrn Marin, der hier (wie bereits das Journ. de Smorne berichtete) ein Gouvernements-Journal re⸗

kannt. Da dieses Land bis auf den gedachten Chan meistens als eine Dependenz von Bucharg angesehen ward, mag es wohl hauptsächlich Bucharisches Geld gewesen seyn, was bis dahin im Lande coursirte. Die vorliegende Münze ist übrigens auch die erste und einzige, welche uns den Ramen Chiwak oder Ehaiwak, d. i. Chiwa, zu lesen⸗—

Auf allen anderen ist der Prägeort Charisa, worunter Argendsch zu versteben. Chiwa⸗Münzen gehören bis jetzt noch zu den Seltenheiten. Kein Kabinet des Auslandes, so viel mir aus gedruckten Katalogen und sonst bekannt, besitzt eine solche. Auch muß ich, was das Auë— land befremden dürfte, hier bekennen, daß ich mich zur Zeit nech

in Ungewißheit über die eigentliche Abstammung des gegenwärtigen

Regentenhanses von Chiwa befinde. Auch neue Afghanen Münzen gehören selbst bei uns noch zu großen Seltenheiten. Graf Simonitsch hat uns von diesen drei noch

besonderes Zeit⸗Interesse darbieten, zukommen lassen. Die erste (vom Jahre 1215, d. i. 800 J. Chr.) ist von Seman Schah, dem dritten Sohne Timur

Schahs und Enkel von Ahmed Schab, dem Gründer der Durrani⸗Dy⸗ nastie. Seman Schah wurde bekanntlich 1890 von seinem Bruder Mahmud entthront und darauf geblendet. Er lebt jetzt in Luisiana von einer.

Pension der Englisch-Sstindischen Compagnie. Die zweite vom Jahre

211 1825 265 ist von dem gedachten Mahmnd⸗Schach, der nach.

manchen bekannten Glückswechseln im Jahre 1818 nach Herat zu ent fliehen sich genöthigt sah, wo er im Jahre 1829 siarb. Die dritte ist von Kamram, Sohn des vorigen, dem sein Vater noch vor seinem Tode die Regierung der Stadt Herat übergeben hatte und nach sej—

nem Tode seine Ansprüche auf den Thron von Kabul zurückließ. Er ist der aus der nenesten Zeit durch seine tapfere Vertheidigung Herats

gegen die Perser rühmlich bekannte Fürst. Das Datum der Münze

sst nicht vollständig erhalten (123).“

Ueber die dem zweiten Munikabinet aus pieser mebrgedachlen Sammlung gewordenen Münzen spricht sich der ihm vorstehende Di⸗—

rektor, Herr Akademiker Gräfe, in seinem der Akademie darüber vor

gelegten Bericht also aus: „So lange ich die numismatischen Samm—

lungen der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften kenne, ist ihrem:

antiken Münzschatz keine so bedeutende und werthvolle Bereicherung zu Theil geworden, als durch das großmüthige Geschenk des von sei⸗ ner Sendung nach Persien zurückgekehrten Grafen Simonitsch. Dem

mir untergeordneten Kabinet sind zugekommen: 23 Arsaciden⸗Mün

zen, unter denen sich 13 seltenere mit mehr oder weniger abweichen⸗

dem Gepräge und einer Legende in anderer Sprache, nächstdem drei

ähnliche Bronze⸗Münzen befinden; ferner zehn Grüiechische Königs⸗ Münzen von seltener Erhaltung in Silber, eine in Bronze und drei (Griechische Städte-Münzen, gleichfalls in Silber. Eine vorzügliche Auszeichnung in dieser Sammlung verdienen zwei Baktrische Sülber— Münzen von Enkratides, und noch fünf ihnen verwandte kosibare Silber-Münzen, die ihrer Seltenbeit wegen einer genauen Bestim⸗ mung und Beschreibung bedürfen In allem sind ihrer A3 Silber— und vier Bronze-Münzen, alle durch Seltenheit und Erhaltung vor— züglich.“ Beide Herren Akademiker trugen in ihren der Akademie darüber vorgelegten Berichten an: dem liberalen Geber für ein so aus⸗ gezeichnetes Geschenk, das er den beiden akademischen Museen, dem Asiatischen und numismatischen gemacht, ihren wohlverdienten Dank

auf offiziellem Wege zukommen zn lassen.

Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 2. September theilte Herr Arago aus einem Schreiben Mello— ni's nachstehende interessante photometrische Erscheinung mit: Wenn man die eine Kngel eines Leslieschen Thermometers mit einem Me—

4 J x 1 * ö al 9 j . B. 1 Gold qt . 1a un geln an Lebensmitteln nicht gebricht. Der Montevideo⸗Scheoner iallblätichen, z. B. einem Goldblättchen, bedeckt, und se4zt es wach und

„Hannibal“ brach vor einigen Tagen die Blokade, gerieth aber

nach dem Lichte des Feners, dem Sonnenlichte und dem Lichte einer so ergiebt sich Folgendes: Es sinkt bei dem

bei dem Lichte der Argandschen Lampe. Herr Poisenille theilte

ein Bruchstück aus seinem großen Werke über die Bewegung des Blu⸗ tes in den Capillar Gefäßen mit. Wenn die Temptratur beinahe auf In der vorigen Woche haben die Franzosen abermals eine Landung in herabgesunfen ist, so wird die Bewegung des Blutes langsamer und a. ö hört selbst auf; erniedrigt man aber die Temperatur noch mehr ebe in n t die ; ; h 57 Ei son sogleich wied der D ser apillar⸗Gefäße ver⸗ und Verwundete gegeben hat; dieselben erreichten inzwischen Circulation fogleich wseder und der Durchmesser der Capil f

mehrt ich merklich durch diese Erkältung. Herr Papillon, Lieutenant

auf der Brigg „Nisus“, meldete der Akademie, daß das Schiff am z. März, während es an der Küste von Senegambien, im Flusse Ga⸗

bon, in Lat. 065 15. R. und Long. 7 35. W. Paris, vor Anker lag,

um 3 Uhr Morgens vom Elitz getroffen wurde, der jedoch, ohne Schaden ansurschten, dem am großen Peast angebrachten Blitzableiter

Bromberg, 7. Sept. Remonte⸗ Markte. folgle. Die Erschütterung war so stark, daß Herr Papillon, der etwa

sechs Fuß von dem Mast entfernt stand, zu Boden stürzte. Das aus Platina bestehende Ende des Blitzableiters war geschmeljen. Herr Arago bemerkte, daß die Schiffe weit häufiger im Herbst und Win⸗ fer, als im Sommer, vom Blitz getroffen würden.

Dauer der Eisenbahn Fahrten am 9. September. Argan g= zeit auer

von um Uhr St M.

Potsdam 5 Mrg. 1 15 Potsdam 8 560 Potsdam 12 Mitt. 39 Potsdam 4 Nm. 49 Berlin z Potsdam 8 Abds. 59 Berlin 1 Potsdam 90 * 85 Pie letzte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.

At gang Jeitdauer

* von um Uhr St. / M.

Berlin , Berlin 2 Berlin .

Berlin 33

In der Woche vom 3. bis 9. September sind auf der Eisen⸗

bahn zwischen Berlin und Potsdam 12,772, zwischen Berlin

, —— 2