1839 / 258 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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rigen Woche, die neue Waare aber, welche im Allgemeinen

duanpfig und ordinair war, nur mit Muͤhe zu 2 Sh. niedri⸗ geren Preisen fortging. Die Preise von fremdem eigen . kaupteien sich auf ihrem Standpunkte, doch war der Um z darin ränkt. K * peculation in Spanischen Fonds, die , Augenblicke besonders lebhaft ist, hat die Preise ö . hier bis zu 21. * * hinaufgetrieben, doch schein 6 des heutigen Markts die . wieder etwas nachgelassen

; d 271. à 1 geblieben. 3. a n n hngt. Burlin nach feinen. Gätern

ann seinen Wagen versammelte Volk eine 2 Hines, en ee, ler fi wer mit zer Wuffogz ung, der Repeal!“ ein dreimaliges Hoch zu bringen. Auf die äägerunn ines Indivipunms, dos zu ihm sagte: Sie saan— ,, me a chen! erwiederte er: „Ich bin,gnischlossen, n der Sache meines Landes sünger als je zu seyn“.

Hecennell ist nun ganz offen als Prsselyten macher au fge¶ treten; er hat einem so eben erschienenen Bericht uͤber die im Jul in London gehaltene katholische Ver sammlung eine Adresse au das Englische Velk vorangesetzt, in welcher er dasselbe auf⸗ fordert, zum Römischen Glauben zuruͤckjukehren, und die Fort⸗ schritte rühmt, welche der Katholizismus uberall in seinen Be⸗ kehrungs versuchen mache. Er wesst auf England hin, wo sich seit 20 Jahren fortwährend neue katholische Kirchen, Schulen und Klöster erhösben und die Zahl der Konvertiten immer mehr zunehme; auf Schottland. wo diese Zunahme noch mehr in die Augen alle; auf Irland, wo die Roͤmische Kirche triumphire; auf Frankreich, welches asmalig wieder christlich und katholisch werde; auf Holland, wo die Zahl der Katholiken, die noch vor wenig Jahren dort

ehr gering gewesen sey, jetzt uͤber ein Drittel, ja vielleicht die s

Hälfte der Bevölkerung ausmache; auf Deutschland, wo er be— sonders auf die Bekehrung von Literaten und Kuͤnstlern auf— merksam macht; endlich auf die Vereinigten Staaten, wo es zur Zeit der Unabhaͤngigkeits-Erklaͤrung nur einen einzigen ka— tholischen Bischof gegeben, und wo sich jetzt ein Erzbischof und 20 bis 25 Bischofe dieser Kirche befaͤnden. In diesen Freistaa— ten scheint uberhaupt die Proselytenmacherei ein besonderes guͤn⸗ stiges Terrain fuͤr sich zu haben, weil die Durchfuhrung der von der Roͤmischen Kirche in Bezug auf die gemischten 89 aufagestellten Forderungen dort in den Landesgesetzen keinen Wi— derstand findet.

Zu Carrick on Suir soll eine Versammlung gehalten wer— den, um zu berathen, welche Anordnungen getroffen werden mußten, um Herrn Shiel eine kostenfreie Wiedererwaͤhlung fuͤr die Grafschasft Tipperary zu sichern.

Ueber die in Französischen Blättern publizirte Apologie des Kapudan Pascha und uͤber die Antwort ehmed Ali's an Chosrew Pascha äußert sich die Morning Chroniele folgen— dermaßen: „Wir können den Tuͤrkischen Admiral nicht ankla— gen, daß er Thatsachen erlogen oder entstellt habe; nein, er ührt gar keine Thatsachen an. Er gesteht, daß er in Allem dutch Haß gegen CThosrew Pascha und durch Furcht vor dem— selben geleitet worden sey. Diese persoͤnlichen Beweggruͤnde räumt er offen ein. Europa wird gewiß höchlich erbaut seyn, durch dieses Beispiel Taͤrkischer und Alexandrinischer Logik, wie sie sich in der offiziellen Mublication des Verraͤthers Achmed Fewzi Pascha kundgiebt. Der Charakter des Admiral Achmed ist von höchst geringer Bedeutung. Nur Mehmed's Stellung und Politik erheischt Aufmerkjamkeit, und aus seiner Antwort auf die Notificationen Chosrew's und der Europaͤischen Ge⸗ sandten ist zu ersehen, daß er zur Intrigue seine Zuflucht neh⸗ men will, um seine Zwecke zu erreichen. Er hat Emissaire und ohne Zweifel auch Geld abgeschickt, um im ganzen Reiche Unru— hen zu erregen, und eines der Hauptfelder fur seine Operationen wird Konstantinopel selbst seyn. Es fehit ihm dort nicht an Freunden, selbst im Divan. Es sehlt nicht an anderen Amts⸗Kandidaten, die durch dieselben Mittel, wie Achmed, einen künftigen Posten in. Divan zu erlangen hoffen. Gegen solche Mandver haben die funf Mächte keine Waffen, keine Verhinderungsmaßregeln. Und alle Hoffnung auf Erhaltung der Ruhe in der Tuͤrkei oder ihrer Hauptstadt hängt von Chosrew ab, der die einzige Per— son ist, welche Einfluß auf die Armee und ihre Offiziere besitzt. Der verstorbene Sultan wußte dies sehr wohl, als er seinen jungen Erben und Nachfolger den Rathschlaͤgen Chosrew's an— vertraute. Daher ist der Groß⸗Wesir das Hauptziel von Meh— med's und Achmed's Haß; ihn zu verdrängen, ist ihr sine qua non und um dies zu bewerkstelligen, werden sie sich wohl leider durch nichts zuruͤckhalten lassen. Wenn die großen Machte also ent— schlossen sind, die Integritaͤt und Ruhe des Tuͤrkischen Reichs aufrecht zu erhalten, so muͤssen sie nicht nur entscheiden, was im Fall von Ibrahim's Vorruͤcken, sondern auch was im Fall von erfolgreichen Aufstaͤnden in Rumelien oder Kon— stantinopel zu thun ist. Rußland wird es nicht zu— geben, daß die Tuͤrkische Hauptstadt von Franzoͤsischen und Englischen Streitkräften vertheidigt werde. Frankreich und England werden es nicht von Russischen Streitkräften verthei⸗ digen lassen. Beide Theile sind, was wohl nicht unnatuͤrlich sc, eifersuüchtig auf einander, und es ist vermuihlich Mehmed's Wunsch, den Streit zu beschleunigen. Dieser Voriheil darf ihm nicht eingeräumt werden. Frankreich und England haͤtten zu Alexandrien eine Sprache führen können, die den Pascha da— von abgeschreckt haben wurde, den Orient und wohl gar Eu— ropa in Konvulsionen zu stuͤrzen. Aber wenn Frankreich dies nicht will, so kann es Oesterreich vielleicht. Seine Buͤrgschaft für die Ruhe und Integritaͤt des Tuͤrkischen Reichs wuͤrde wohl von England, von Frankreich, ja sogar von Rußland unterstuͤtzt werden. Ohne einen solchen Schritt fuͤrchten wir sehr fuͤr das Schicksal des Orients.“ Die Times spöoͤttelt daruͤber, daß man immerfort von Aufrechter haltung der Integritaͤt des Tuͤr kischen Reichs spreche, da doch, wie sie meint, diese Integritaͤt, wie sie durch den Wiener Traktat garantirt worden, läͤngst nicht mehr bestehe.

In Lissabon sprach sich, nach den Berichten vom 2ten d. M., der Widerwille gegen die Engländer immer lebhafter in den Zeitungen aus. Der „Procurador dos Povos“ unter Anderen meinte, man muͤsse sammtliche im Lande lebende Eng— sander gleich Wolfen erschießen und ihr Blut sich mit dem Krystall Wasser des Tajo vermischen lassen.

Den neuesten Nachrichten aus NewYork vom 24. August zusolge, war der dortige Geldmarkt noch immer in sehr gedrück= tem Zustande und der Diskonto uͤbertrieben hoch. Wie es heißt, hatte der Land-⸗Agent des Staats Maine fuͤr z0, 009 Dollars unbefugter Weise am Arrostook gefaälltes Bauholz verkauft, und er soll gesonnen seyn, so viel davon zu verkaufen, als hinreichen wuͤrde, um die Kosten der Expedition nach diesem Schauplatz der Kollisionen zu decken. „Dies Bauholzfaͤllen“, bemerkt ein Korrespondent, „scheint freilich eine Verletzung des zwischen Sir John Harvey und dem kühnen Gouverneur Fairfield ab⸗ geschlossenen Vertrages; aber der Britische Repraͤsentant druͤckt

wahrscheinlich aus Vorsichtsgrüͤnden ein Auge dabei zu.

1070 Alles Bauholz am Arrostook oder in Nord Amerika wücde kein Aequivalent für die Folgen eines Krieges zwi— schen Großbritanien und den Vereinigten Staaten darbie— ten.“ In Baltimore hatte ein Volks- Auflauf stattge— funden, der nur mit Mühe unterdruͤckt wurde und dadurch veranlaßt worden war, daß eine junge Karmeliter⸗-Nonne gegen den Willen ihrer Oberen das Kloster verlassen hatte. Die * ster wollten sie mit Gewalt zuruͤckfuͤhren, und das Volk, als die Sache ruchbar wurde, das Kloster stuͤrmen. Dem Major ge— lang es, mit Huͤlfe der Polizei dies Vorhaben zu vereiteln. Das erwähnte Blutbad zwischen den Sioux und Tschippewaͤ— Indianern hatte zu Ende des Monats Juni oder anfangs des folgenden Monats bei den Wasserfällen von St. Anthony statt⸗ gefunden. Die Sioux hatten ihre Gegner dahin beschieden, um Frieden mit ihnen zu machen, überfielen dieselben aber während der Unterhandlungen verraätherischer Weise und erschlugen gegen 200 Mann; sie selbst verloren im Gefechte ungefahr 56 der Ihrigen. In Florida sind durch eine Abtheilung des siebenten Infanterie⸗Regiments im Fort Mellon in den ersten Tagen des

bekannt sey.

schen Schiffe mehr gestatten, in den Fluß einzulaufen.

Belgien. Bruͤssel, 12. Sept. befinden sich jetzt zwei Daguerresche Zeichnungen, die der Kuͤnst— ler dem Koͤnige der Belgier zum Geschenk gemacht hat. Der Krieggs⸗Minister hat eine Geschaftsreise nach Namur und nach dem Belgischen Luxemburg angetreten.

dern, ihr Unternehmen, das im Interesse der katholischen Reli—

Bruxelles“ bekaͤmpfen soll. Es sey daher die Pflicht aller ka—

großen Zwecke und Bestrebungen von keiner Seite gestsrt wer den koͤnnten.

2 Deutschlan d. . Braunschweig, 10. Sept. (L. A. 3.) Am 18. August, in der Nacht gegen 2 Uhr, verkuͤndete die Sturmglocke der Kirche des Ortes Bevern eine unter den Korrigenden der dor— tigen Anstalt ausgebrochene Meuterei. Es hatte naͤmlich ein Schreiber der Anstalt, Namens Stoppel, welcher vormals selbst

gefaͤhrlichsten Subjekte unter den Korrigenden den Plan ver—

Gemaͤcher der Korrigenden leise zu oͤffnen, diesen die Freiheit zu verkuͤndigen und init Huͤlfe derselben den Direktor, den Pre— diger, den Rendanten und sammtliche Aufseher der Anstalt zu uͤberfallen, auf besondere Zellen einzusperren, das Gebaͤude in Brand zu stecken und dann, vielleicht nach Ausuͤbung anderer Teufeleien (wie es denn darauf abgesehen gewesen, sich der Frau und Tochter des Direktors zu bemächtigen, die sich nur mit Muͤhe durch Flucht gerettet), hoͤchst wahrscheinlich aber

das Weite zu suchen. Um diesem Plane bei den zur Theil— nahme an seinem Bubenstuͤcke zuerst erkorenen Korrigenden Ein⸗ gang zu verschaffen, hatte der Urheber der Mordbrennerei, ꝛc. Stoppel, jenen feinen Genossen einen von ihm selbst verfaßten, mit der Unterschrift: „Karl, Herzog“ und mit der Adresse: „An den Grafen Struensee“ versehenen Brief vorgelesen, des In— halts: der Herzog werde am 18. August fruͤh Morgens um

3 Uhr mit einer namhaften Macht in Bevern eintreffen und wolle sich mit ihm (dem Grafen Struensee Stoppel) und mit den durch ihn in Freiheit zu setzenden Korrigenden verei—

nicht nach dem Wunsche des Boͤsewichts Stoppel ausgefuͤhrt. Zwar hatte er die Hauptschlafgemaͤcher der Korrigenden geoff— net, an die aus dem Schlafe geweckten, von dem Vorhaben bis her noch nicht Instruirten Branntwein vertheilen und dieselben durch Versprechungen und Drohungen zur Theilnahme an der Meuterei auffordern lassen; aber ein gegen die Berechnung Stoppel's von den Freigelassenen erhobener Freiheitsruf machte einen Strich durch die schaͤndliche Rechnung. Der Nachwächter der Anstalt, ob— gleich durch die Korridore der mittleren Etage bis an die Thuͤr des in den Hofraum fuͤhrenden und verschlossenen Thurmes versolgt, rettet sich, nach Huͤlfe schreiend. Der Direktor, der Prediger werden wach; jener weckt durch die Sturmglocke die Gemeinde und eilt mit dem Ortsvorsteher und einigen anderen Beveranern zurück ins Schloß, wirft sich den wuͤthenden Meu— terern entgegen, wird nach einem vergeblichen Versuche, den Naͤchsten zu durchbohren, durch Bajonnethiebe verwundet und ist gezwungen, mit zweien seiner Gehuͤlfen, welche gleichfalls Wunden empfangen, zu weichen. Den Prediger aber hatten die Meuterer, wahrend der Direktor stuͤrmte, als er ihnen entgegentrat, um sie zur Besinnung zu bringen, auf eine Zelle gefuͤhrt; auf einer anderen war bereits ein in seiner Kammer uͤberfallener Aufseher eingesperrt. Vergebens hatte auch der Rendant der Anstalt dem Unfuge der Meute⸗ rer Einhalt zu thun versucht; verwundet entkam er ihren Haͤn⸗ den. Aber einer der Aufseher, mit Namen Petersen, erlag der

vorigen Monats àß Seminolen zu Gefangenen gemacht worden, die, obgleich von der Ermordung der Weißen am Calahoosatchee⸗ Flusse unterrichtet, sich doch in das Fort gewagt hatten, um sich mit den ihnen noͤthigen Lebensmitteln zu versehen, weil sie glaubten, daß der Garnison des Forts jenes Ereigniß noch nicht ürtheils. Leider aber ist der Aufseher Petersen, ein Vater von

Nach Berichten aus Canton vom 11. Mai war dort ein Dekret vom 4. Mai erschienen, welches verfuͤgte, daß die um

die Fattoreien stationirten Böte und Wachen zurückgezogen und Familie eine angemessene Pension bereits bewilligt. Die uͤbri⸗

der Verkehr mit Canton wieder hergestellt werden solle; auch gen Verwundeten unter dem Aufsichts-Personal sind geheilt. hatten die Schiffe zu Whampoa Erlaubniß erhalten, wieder u laden und zu loͤschen. Dem Britischen Agenten, Capitain Elliot, war gestattet worden, sich vollkommen frei nach Canton und zuruͤck zu begeben, um die von ihm versprochene Abliefe⸗ rung der 26,283 Kisten Opium zu bewerkstelligen; doch sind bis zur vollstaͤndigen Auslieferung 16 Individuen als Geißeln zurückbehalten worden; auch durfen die Schiffe bis dahin nicht bei Canton ankern. Capitain Elliot hat darauf eine Bekannt⸗ machung erlassen, in welcher er seine fruüͤheren Weisungen wegen tung des Komponisten das Oratorium „Paulus“ von Felix der Ablieferung des Opiums wiederholt, zugleich aber erklart, er wolle den Tag anzeigen, an welchem er nach Beendigung dieses Geschaͤftes Canton verlassen werde, damit seine Lands- leute, deren Verbleiben in Canton dann nicht mehr zweckmäßig sey, sich danach richten konnten; auch werde er keinem Engli⸗

Die beiden Herausgeber der „Revue de Bruxelles“, die Herren Deschamps und de Decker, haben ein Rundschreiben an die Belgischen Geistlichen erlassen, worin sie dieselben auffor⸗

gion und der katholischen Universitaͤt von Loͤwen begruͤndet sey, nach allen Kraͤften zu unterstuͤtzen. Schon habe der guͤnstige Erfolg dieses Unternehmens die Konkurrenz geweckt und ein zwei⸗ tes Journal erscheine bereits unter dem Titel „Revue Natio⸗ nale“, während die freie Universitäͤt damit umgehe, eine dritte, Revue zu begruͤnden, welche die Grundsaͤtze der „Revue de

tholischen Geistlichen Belgiens, beisammen zu halten, damit ihre erscheint, ihre Mission in die Haͤnde 8 Kommittenten zu⸗

ruͤckzulegen und der gesammten Landes— Wahlen in den Großen Rath die nothwendige Festigkeit zu ver⸗

Korrigende gewesen, aus unbegreiflicher Bosheit mit einigen der

abredet, in der bezeichneten Nacht zunächst die gemeinschaftlichen

nach Beraubung der vorhandenen oͤffentlichen oder Privat⸗Kassen

nigen ꝛc. Der teuflisch angelegte Plan ward jedoch, Gott Lob!

Wuth der Nichtswuͤrdigen und wurde grauenvoll gemißhandelt und halb todt aus der Anstalt getragen. Jedoch das fortge= setzte Sturmgeläute, das Herbeieilen der Gemeinde, mehrere Schuüͤsse aus dem Schloßhofe hinauf zu den Meuterern, von

welchen Einer auch niedergestreckt ward, und die anbrechende

Dämmerung machten dem furchtbaren Toben der voͤllig ent— menschten Rebellen ein Ende. Von mehreren Brandstiftungs— Verfuchen war nur einer, und zwar unter der Zelle, auf wel— cher der Prediger eingeschlossen war, durch Anzuͤnden eines Weberstuhles gelungen, das Feuer jedoch auch hier noch zeitig gelöscht. Der Prediger war von den nicht theilhabenden Kor⸗ rigenden geschuͤtzt und nach etwa dreiviertelstuͤndiger Haft befreit; desgleichen der eingeschlossene Aufseher. on den Meu⸗ teren hatten sieben an Betttuͤchern aus den Fenstern des Schlosses sich hinabgelassen und waren entkommen,

und unter diesen befanden sich einige der gefaͤhrlich,⸗

sten Menschen. Die Uebrigen, nebst dem Urheber der Mord⸗ brennerei, hatten sich unter die ruhigen Korrigenden gemischt

und wurden, als der Tag angebrochen, aus der Mitte derselben

herausgezogen und festgenommen. Gluͤcklicher, aber unerwarte— ter Weise hatten nur Tl an der Meuterei Theil genommen, die übrigen Korrigenden hatten sich bald in ihren Schlafgemaͤchern versteckt oder an andere Orte zuruͤckgezogen. Die Entwichenen sind eingefangen, und die Boͤsewichter warten nun ihres Straf⸗

sechs unversorgten Kindern, am 19. August an seinen Wunden gestorben; die höoͤchste Landes-Regierung hat seiner hinter lassenen

Der durch einen Flintenschuß niedergestreckte Meuterer wird nach dem Urtheile der Aerzte unfehlbar, aber vielleicht eines langsamen Todes sterben.

C e sterre i c.

Wien, 11. Sept. Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt die Ankuͤndigung eines großen Musikfestes, welches hier am JT. und 10. November stattfinden und wobei unter der Lei—

Mendelssohn Bartholdy, zur Auffuͤhrung kommen wird.

Schweiz. Zurich, 9. Sept. (3. 3.) Die außerordentliche Sitzung

des großen Rathes wurde um halb 19 Uhr in der Großmuͤn⸗

sterkirche von 3 4000 Zuhoͤr ern eroͤffnet. 138 Votanten sind zugegen. Auf die Anzeige des Buͤrgermeister Heß, daß, in Aöbwesenheit des Praͤsidenten und Vice-Praͤsidenten, der große Auch auf der hiesigen Ausstellung *

Rath ein Praͤsidium zur Leitung der Geschäfte durch das Skru— tinium zu wahlen habe, folgt die Wahl, welche im ersten

Skrutinkum auf Buͤrgermeister Heß mit 1066 Stimmen fiel.

Durch 83 Stimmen wurde sodann im zweiten Skrutinium

Statthalter Guier zum Vice-Praͤsidenten gewählt. „Heute“,

sagte dieser, „sey ein Tag, wo ungluͤckliche Ereignisse die for— malen Schranken der Berathung niedergerissen; er nehme den Ruf an, in der Hoffnung, daß nicht auch der Geist der In—

stitutionen zu Grunde gehe, sondern auf dem gleichen Grunde .

fortgebaut werde.“ Die Kanzlei verliest dann im Namen des

provisorisch ergänzten Staats⸗-Raths einen uͤbersichtlichen Bericht

über die Ereignisse der letzten Tage, mit folgenden Anträgen

schließend: „Der Große Rath, in Erwägung: daß sich in Folge (

einer außerordentlichen Volks-Bewegung der Regierungs⸗Rath faktisch aufgelost hat; in Betracht: daß unter solchen Verhäͤlt— nissen die Herstellung der allgemeinen Ruhe als unerlaͤßlich und als in der Pflicht der Stellvertreter des Volkes begruͤndet

erwaltung durch neue

leihen, beschließt: der am 6. September konstituirte Staats-Rath wird in dieser Eigenschaft fur die Lei⸗ tung der oͤffentlichen Angelegenheiten als Regie— rungs-Rath und eidgenoͤssischer Staats-Rath be— stätigt; derselbe wird beauftragt, alle diesfälligen Verrichtungen nach Maßgabe der Verfassung und der Gesetze auch noch ferner und in so lange zu be— sorgen, bis der Regierungs-Rath völlig organisirt seyn wird. 2) Der gegenwartig bestehende Gr. Rath loͤst sich auf; der Staats-Rath ist beauftragt, unverzuͤglich fuͤr die verfassungs⸗ maͤßigen Wahlen der Mitglieder des 6 Raths zu sorgen, so daß derselbe wenigstens binnen 14 Tagen einberufen werden kann.“ Regierungs-Rath Ed. Sulzer, als Referent, beginnt nun mit Wuͤnschen fuͤr das Vaterland und zieht aus der Hal— tung des Volkes das Resultat, daß ein geistiges Element im Hintergrunde gewesen, daß diese Massen fuͤr den Glauben ih— rer Vaͤter kämpften, und wuͤnscht, es moͤge dem, was durch den Drang der Umstaͤnde entstand, das Siegel der Legalitaͤt aufgedruckt werden. Prokurator Schoch stimmt gegen die Erneuerung des großen Raths auf vorgeschlagene Weise; naäͤch⸗ sten Montag solle in allen Zuͤnften eine geheime Abstimmung stattfinden, ob die Aufloͤsung des großen Rathes gewuͤnscht werde; er dankt ubrigens der provisorischen Regierung, daß sie in dem wichtigen Augenblick den Strom wieder in sein Bett gelenkt habe. (Man hoͤrt pfeifen). Dr. Blunschli, die Gruͤnde fuͤr die Antraͤge des provisorischen Staatsrathes kurz zusammenfassend, stellt den Antrag des Prokurators Schoch als unnuͤtz, schadlich, gefaͤhrlich dar. Die gegenwartige Revolution sey die erste, deren Tendenz Ruhe uͤnd Ordnung ist. Man wolle kein Jota gegen die Verfassung. Maͤßigung, Versoͤhnlichkeit! Heute müsse ein entscheidender Schritt geschehen, damit wieder Friede sey. (Lautes dreimaliges Bravo.) Der Praͤsident bittet das Publikum, stille zu halten, sonst kommen wir zu keinem Ende. Buͤrgermeister v. Mur alt: Er fordere jeden Burger bei sei⸗ ner Ehre, bei seiner Vaterlandsliebe und Allem, was ihm hei— lig, auf, die Eintracht und Ruhe zu wahren, und versichere, daß er unter den sieben Mannern des provisorischen Staats Rathes nie ein Wort zu Antastung der Volks- Freiheit gehoͤtt habe. Regierungsrath Zehnder fuͤhrt den ne⸗ gativen und positlven Beweis, daß der Große Rath das Vertrauen des Volkes verloren, und daß daher eine Erneuerung des großen Raths durchaus erforderlich sey. Alt— Oberrichter Ulrich: Der Tag von Kloten habe die gleiche Folge, wie jener von Uster, nur daß es in Uster hieß, die Mäͤn⸗ ner sind gut, aber die Verfassung taugt nicht, in Kloten hin⸗ gegen: die Verfassung ist gut, aber die Regierenden nicht. Als er auf die befuͤrchtete Eidgendͤssische Intervention zu sore⸗ chen kam, schien er durch die Nahe der ihm gerade gegenuͤber⸗ sitzenden Gesandten besonders angeregt zu werden. Sichtbar an dieselben, worunter auch Herr Baumgartner, sich wendend, sagte der Redner: „Der Kanton Zuͤrich ist keinesweges luͤstern nach dem Gluͤcke, daß Eidgenoͤssische Bayonette in den letzten Jahren anderen Kantonen gebracht; er scheut dasselbe so sehr, daß jeder brave Zuͤricher entschlossen ist, bis auf den letzten

lutstropfen dem bewaffneten Fremden das Ueberschreiten der 2 zu wehren.“ (Der Ober-Walliser Gesandte, der auf einer nahen Bank saß, meinte zu seinem Nachbar, dazu sey auch der Ober⸗Walliser entschlossen Nachdem sofort der erste Rathschlag geschlossen, und Herr Schoch seinen Antrag zurück⸗ gezogen, folgt die artikelweise Berathung und Abstimmung. Der erste Artikel wird einstimmig, der zweite mit 140 Stimmen angenommen. Gegen das Ganze erhebt sich keine Einrede. Buͤrgermeister Heß; Tragen sie nun alle nach Ihrer Heimath die Worte des Friedens und der Eintracht, damit man sich wirklich die Hand der Versöhnung reiche. Hierauf ward die Versammlung unter lautem Jubel aufgehoben und die große Masse der Zuhörer aus allen Ständen trennte sich friedlich.

Der Schweiz. Beobachter meldet aus Bern, die Mehr—

eit der Regierung dieses Standes habe gefunden, obgleich nicht foͤrmlich dekretirt, es sey in Zuͤrich keine Revolution aus— gebrochen und die dortige Verfassung nicht verletzt, auch sey man hier nicht im Falle, Schritte zu thun, bis die Regierung von Zuͤrich selbst Huͤlfe begehre. Einige bekannte Patrioten hatten freilich in dieser Regierungsraths⸗Sitzung eine ganz an— bere Sprache gefuͤhrt.

tali en

Rom, 3. Sept. (8. A. 3.) In einer Ortschaft des Sa⸗ biner⸗Gebirges wurde auf Befehl der Regierung ein Kirchhof errichtet, auf welchem alle an ansteckenden Fiebern (Typhus) Verstorbene beigesetzt werden sollten. Das Volk hat sich dieser Maßregel widersetzt, mehrere Todte ausgegraben und nach den Kirchen⸗Begrabnissen gebracht. Auf Anfrage des Gouverneurs sind von hier Truppen abgesendet worden, um die Ruhe wie der herzustellen und fuͤr Vollziehung der gegebenen Befehle zu sorgen. Bekanntlich wird an Sonn- und Donnerstagen des Monats Oktober die Villa des Prinzen Borghese dem Roͤmi— schen Volke zu herkömmlichen Belustigungen uͤberlassen. Der Prinz verwendet jahrlich eine bedeutende Summe an Musik⸗ Ehöre, Feuerwerke, Luftballons c., um die allgemeine Froͤhlich— keit an jenen Tagen zu beguͤnstigen. Dieses Jahr werden wir dieses Bergnuͤgens beraubt seyn; der Prinz Mare Antonio Borghese hat den Vorstehern der 54 Parochieen der Hauptstadt angezeigt, daß er in Folge der Trauer, in die der Verlust sei— nes Vaters die ganze Familie versetzt hat, seine Villa dieses Jahr dem Volke nicht öffnen wird; dagegen wird er 55 unbe— mittelte Maͤdchen, jede mit 25 Scudi, ausstatten.

Spanien.

Madrid, 4. Sept. Die hier herrschende Freude laßt sich

nicht mit Worten schildern. Die Hauptstadt bietet den Anblick eines großen Nationalfestes dar. Illumingtionen, Serenaden, unaufhöͤrliche Viva's, Alles zeigt, daß die Bevölkerung mit der lebhaftesten Freude die Nachricht begruͤßt, die man als Vorlaͤu⸗ fer eines definitiven Friedens betrachten kann. Die Koͤnigin— Regentin, welche auf Verlangen des Volks mehrmals mit der Doßa Ifabella auf dem Balkon erschien, wurde mit donnern— dem Beifallsruf empfangen und war bis zu Thränen geruͤhrt.

Die Hof-Zeitung enthält in ihrem heutigen Blatte die Ernennung des bisherigen Zoll-Direktors, Herrn Milan, zum

Finanz⸗Minister. Er ist ein tuͤchtiger Financier und gehoͤrt kei⸗ ner Partei an. g ür k et.

Konstantinopel, 24. Aug. (Allg. 3.) Die Note, welche wie Pforte an die Repraͤsentanten der fuͤnf großen Machte er— lasen hat, um diese aufzufordern, ihrer Vermittelung gegen Mehmed Ali mehr Nachdruck zu geben, lautet folgendermaßen:

„Es ist bekannt, daß nach der Thronbesteigung des Sultans der⸗ selbe dem Pascha von Aegypten, Mehmed Alt Pascha, Verzeihung hat angedeihen lassen, und daß er ihm selbst die Erblichkeit Aegyptens hat zugestehen wollen. Bereits war ein Commissalr beauftragt, auf dieser Basis hin mit ihm zu unterhandeln, als die Repräsentanten der gro— ßen Mächte in einer Note der Pforte anzeigten, daß sie in Folge ei⸗ ner gemeinsamen Uebereinkunft ihrer respekiiven Regierungen beauf⸗ tragt seyen, die Aegyptische Frage auszugleichen und zu reguliren. Die Pforte sah sich veranlaßt, davon alsogleich Mehmed Ali zu unter⸗ richten. Aber während sie dem Effekt der Eröffaungen ruhig entge⸗ gensah, welche die fünf Mächte gleichzeitig an Mehmed Ali machen würden, hat diefer drückende Forderungen gestellt, die auf nichts Ge⸗ ringeres abzielen, als die Erblichkeit über alle Provinzen zu erhalten, die unter seiner Administration sich befinden. Zugleich hat er kund ge⸗ than, daß er die Herausgabe der Ssmanischen Flotte an die Erfüllung seiner Ansinnen knüpfen will, so wie daß er Veränderungen in den obersten Stellen verlangt, worüber nur der souveraine Wille des Sultans zu bestim⸗ men hat, und endlich hat er sich noch erlaubt, aufrührerische Schreiben an die Wesire von Rumelien und Anatolien zu erlassen, um sie zum Aufstand anzufeuern. Da diese Handlungsweise des Pascha's von

1071

Waffengewalt durchzusetzen, was man ihm gegen Recht und Bil⸗ ligkeit vorenthalten wolle. Er verläßt sich dabei auf den Besitz der Flotte, auf die Tapferkeit seines Sohnes, dem es ein Leich⸗ tes wäre, mit seinem gewaltigen Arm Lampsak zu erreichen und nach Gallipoli hinuͤber zu dringen. Doch entgeht dem auf⸗— merksamen Beobachter nicht, daß der Vice⸗Koͤnig seit der Erklaͤ⸗ rung der fuͤnf Machte nachdenkend geworden, so daß er gegen⸗ waͤrtig in einer seiner Villen unweit Alexandrien Erholung und Zerstreuung suchen muß. Die Osmanische Flette ist fast ganz entwaffnet, und eine Restituirung derselben wird von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. Der Kapudan Pascha ist von hier nach Kahira abgegangen. Leute, die ihn zu beobachten Gelegenheit hatten, versichern, daß er in seinem Gesicht auffallende Spuren von dem fuͤrchterlichen Gemuͤths-Zustande trägt, in dem er sich seit einigen Wochen befinden soll. Allerdings muß er den in unbegreiflicher Verblendung begangenen Verrath tief bereuen, da selbst Mehmed Ali ihm nicht mehr die Aufmerksamkeit schenkt, die er ihm aufaͤnglich bezeugt hat. Die höchste Unzu— friedenheit herrscht aber unter den Osmanischen Seesoldaten und Matrosen, die, wiewohl noch aus der Großherrlichen Kasse ver— pflegt, mit so verdorbener Nahrung versehen werden, daß sie, an

die fruͤhere vortreffliche Verpflegung gewohnt, ihre Rationen

hängige Beruͤhrung mit dem Vice⸗Koͤnig kommen, die gute Mei— nung von ihm nicht lange zu behalten. Wir haben dies in Syrien erlebt und in Arabien, und die Bewohner des Ejalets von Marasch, des Distrikts von Orfa, sehnen sich wieder nach der Befreiung von dem Druck Aegyptischer Herrschaft. Man glaubt hier, daß Ibrahim Pascha durch die uͤble Stimmung der Provinz, in der er sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, genoͤ— thigt werden duͤrfte, auch wider Willen nach Karamanien vor— zurücken, um seinen Truppen die Verpflegung zu verschaffen,

um das ganze Gebaͤude der Aegyptischen Macht zusammenstuͤrzen zu sehen. So locker ist das Band, das Mehmed Ali und seine Unterthanen an einander knuͤpft, so gering die Anhaͤnglichkeit, die selbst der Aegyptier fuͤr ihn hat, daß die Nachricht von dem Abfall der 5000 Mann und von ihrem Uebergange zu den Tuͤr ken hier gar nicht befremdete. Das Gerede von der Finanz— noth des Vice⸗Koͤnigs hat uͤbrigens keinen Grund, denn seine Vorraͤthe an Produkten, insbesondere an Baumwolle, sind so groß, daß er nur diese loszuschlagen braucht, um sich augen—

blicklich Geld zu verschaffen.

J 1g nd.

Berlin, 16. Sept. XXI. Kunst-Ausstellung der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste. Das diesjährige „Ver— zeichniß der Werke lebender Kuͤnstler, welche in den Saͤlen des Akademie⸗Gebaͤudes vom 15. September an oͤffentlich ausgestellt sind“, enthält 1506 Nummern. Nach den einzelnen Kunstzwei—

vom Ende August 1838 bis Ende desselben Monats 1839 ver⸗ lor die Akademie ein einheimisches ordentliches, zwei auswaͤrtige

April 1770, gestorben zu Berlin den 19. Januar 1839; den Seemaler J. Chr. Schotel in Dortrecht, geboren zu Dortrecht

geboren zu Berlin den 29. Juli 1755, gestorben daselbst den

rin, geboren zu Berlin den 5. April 1798, gestorben daselbst

ren-Mitglieder. In Betracht des hohen Alters des

23. Marz, nachdem der Senat auf dessen eigenen

Die Zahl der Schuͤler der Akademie betrug in dem mit Ostern abgelaufenen Jahre, mit Einschluß der Schule fuͤr mu—

Aegypten als ein Treubruch gegen seine Unterthanschaft angesehen werden muß, so wünscht die hohe Pforte, nachdem die großen Mächte

die Beilegung des bedauernswerthen Streites mit demselben übernom—

men haben, daß sie auf Mittel bedacht seyn möchten, um den Pascha von Aegypten zu vermögen, daß er zu seinen Pflichten zurückkehrt, die Osmanische Flotte herausgiebt, auf die Erblichkeit von Syrien verzichtet und von dem unstatthaften Verlangen, den Groß-Wesir Chosrew Pascha abgesetzt zu wissen, absteht, überhaupt daß er sich jedes Versuches, die treuen und ergebenen Provinzen der Pforte auf— zuwiegeln, enthält, und ruhig die Verfügungen abwartet, welche die großen Mächte unter sich verabreden und zu ergreifen für gut finden, und die nachträglich die Bestätigung des Sultans erhalten dürften. Die hohe Pforte ersucht demnach die Herren Repräsentanten, gegen⸗ wärtige Miitheilung ihren Regierungen zukommen zu lassen, die da⸗ durch benöthigten Instructionen von ihnen zu verlangen und sie dann zur Kenntniß der Pforte bringen zu wollen.“

In der letzten Woche hat die Pforte an Lord Ponsonby und Admiral Roussin die Frage gerichtet, ob es nicht gerathen waͤre, um jede mögliche Spannung unter den hohen Maͤchten zu vermeiden, die Europaͤischen Flotten von den Dardanellen zu entfernen? Die zwei Botschafter sollen beide in ähnlichem Sinne geantwortet haben. Es sey namlich dies bei der Einig— keit, die gegenwartig in den Ansichten der fuͤnf Maͤchte herrsche, r finn, und eine Spannung nicht leicht denkbar; nebstdem sey die Anwesenheit der vereinigten Geschwader zur Erhaltung des Gleichgewichts selbst in Rucksicht auf die bevorstehenden Konferenzen noͤthig. Uebrigens dachten die zwei Repraͤsentan⸗ ten nicht daran, ihre Flotten nach Konstantinopel zu berufen, auch waren ihre Wuͤnsche nie weiter gegangen, als daß die Straßen, die nach Konstantinopel fuͤhren, entweder Allen ge⸗ oͤffnet werden, oder fuͤr Alle gesperrt bleiben.

Aegypten.

Alexandrien, 16. Aug. (A. 3.). Mehmed Ali scheint aufgehört zu haben, den Groß,Wesir mit seinem Haß zu ver— folgen, dagegen will er in Betreff der anderen von ihm gestell⸗ ten und vom Sultan, nach seiner Behauptung, angenommenen Bedingungen kein Haar breit nachgeben und hat sich wieder holt geäußert, daß, im Fall man ihm nicht gewahrt, was er verlangt, sein Sohn den Krieg wieder aufnehmen soll, um mit

sikalische Composition 360; die der unter Aufsicht des Senats bestehenden akademischen Zeichenschule 198; die der in demselben Verhaͤltniß zur Akademie befindlichen Kunst- und Gewerk⸗Schule zu Berlin 1093; die der Provinzial-Kunstschulen 1353; fast alle diese Zahlen zeigen eine Erhoͤhung gegen das vorige Jahr. In der am 15. April d. J. von der Akademie fuͤr Architektur eroͤffneten Preisbewerbung erhielt G. B. Runge aus Berlin den Preis. Fuͤr das naͤchste Jahr werden die Historienmaler zur Konkurrenz aufgerufen werden. Die Dauer der Ausstellung ist auf zwei Monate festgesetzt.

Stettin, 11. Sept. Schifffahrt. In den Hafen zu Swinemuͤnde sind vom 26. Juli bis 25sten v. M. 180 Schiffe eingelaufen und 147 Schiffe gingen in See. Von den eingelaufenen Schiffen waren 113 und von den ausgelau— fenen 120 mit Nutzholz 41, mit Getraide 34, mit Spiritus 4, mit sonstigen Waaren 41 beladen, die uͤbrigen geballastet.

stromabwaͤrts aus.

saͤchlich auf Getraide, Fettwaaren und Häring. Auf den Ge— traidehandel wirkten, wie bisher, die Berichte aus England

Frachten neigten sich zu einiger Steigerung, da es fuͤr den Be— gehr an Schiffen fehlte. Die Neigung zum Schiffbau dauerte

der 8 Schiffe auf dem Stapel standen.

selben im Greifenberger Kreise auch in diesem Jahre sehr be— sucht gewesen. Die Personen⸗Listen weisen in den drei Strand⸗ Dorsschaften Horst, Revahl und Deep 276 Badegaͤste, einschließ⸗ lich 67 Domestiken, nach, unter welchen sich mehrere aus Ber lin und selbst ein Gast aus Dresden befanden.

Resultate der Aerndte. Im Winter⸗-Getraide ist die Aerndte gaͤnzlich, im Sommer-⸗Getraide groͤßtentheils been digt. Ueber die Resultate lauten die Nachrichten aus den ein« zeinen Kreisen zwar verschieden, jedoch scheint man daruͤber ein⸗

häufig ins Meer werfen. Ueberhaupt scheinen Alle, die in abe

die er jetzt wegen der Feindseligkeit der Bewohner von Marasch entbehren muß. Aber dann duͤrfte nur Ein Unfall ihn treffen, dig ausgeruͤstet. Der Zweck dieser, aus Mannschaften von drei

geschah uͤber Bruͤckenberg nach Krummhuͤbel. das Kommando seinen weiteren Marsch uͤber den sogenannten

gen vertheilt, giebt das Verzeichniß: J. Gemälde und Zeich⸗ nungen Nr. 1 = 971; II. Bildwerke Nr. 972 1073; II. Ar- chitektur, Perspektive Nr. 10741 1999; 1. Kupferstiche, Holz⸗ schnitte, Lithographieen u. s. w. 100 1217; v. Kunst⸗Indu⸗ strie Nr. 1218 1250. Der Nachtrag bringt außerdem noch von Nr. 1251 1320 fast nur Gemälde. In dem Zeitraume

und zwei außerordentliche Mitglieder; namlich: den Koͤniglichen 1. . 464 n e r in, 363 Garn eib! . . treffend. Buffon nahm bekanntlich an, daß die Fruchtbarkeit bei den

den 11. November 1787, gestorben in seiner Vaterstadt den 21. Dezember 1838; Ph. Fr. von Hetsch, Historienmaler, geboren zu Stuttgart den 10. September 1758, gestorben daselbst den 31. Dezember 1838; G. Fr. A. Taubert, Maler in Berlin, schwein die Wander-Ratte u. s. w. acht, zehn, zwölf, ja neunzehn bis zwanzig Junge auf einmal. Die kleinen Species werfen außer— 35. April 18539, Louise Henky, Geschichts und Bildniß Male! dem auch mehrmals im Jahre; so würft die Wander-Ratte dreimal

Direktors der Akademie, Dr. G. Schadow, wurde am

Wur ie Wiederherst z seit 1825 unbese blie⸗ 1 ,,, n,, ; ;

n ö Wen. J ! hung e. , e, unbesegt e, de, durch das mehrmalige Werfen in einem Jahre aus. Nur das Schwein benen Amtes Eines Vice Dire lors beantragt, der Dire tor der scheint eine Ausnahme von dem Gesetz zu machen, daß die Frucht= Skulpturen-Gallerie des Koͤniglichen Museums, Professor Fr. FM e in

Tieck, zum Vice-Direktor der Akademie auf ein Jahr gewahlt.

11) Monsgamie oder Polygamie, 2) Vaterland, ; ö . i , . . 7 515 13 ; Buffonschen Darstellung. H - 32, eir j Die Abtheilungen 7 bis 13 fehlen in der Buff tell

J nn,, Herr Bellingers glaubt, aus seinen Untersuchungen schließen zu kön⸗

beladene Schiffe an und 140 Schiffe 133 beladen gingen nen, daß das Verhältniß der Geschlechter bei den Geburten der Wir⸗

- . ö ; belthlere von der Art der Nahrungsmlttel abhange, Handel. Dieser beschraͤnkte sich hier am Orte haupt⸗

vornehmlich ein. Der Waarenhandel war wenig belebt. Die

in dem Maße fort, daß am Schlusse des vorigen Monats wie—

verstanden, daß die Aerndte, nach Mandeln oder Sti

oder 20 Bund Aehren) berechnet, sehr ergiebig und 6 licher als im Vorjahre ausgefallen sey und sehr viel Dich lie⸗ fern werde. Dagegen ist man mit dem Körner Ertrage nicht in gleichem Maße zufrieden, indeß wird der geringere Ausfall, den die Mandeln beim Dreschen ergeben, durch die größere An⸗ zahl der letzteren ausgeglichen werden, und es läßt sich im Durch⸗ schnitt mit ziemlicher Gewißheit annehmen, daß die diessährige Aerndte der vorjährigen nicht nachstehen werde. Der Verlust an Körnern wird dem Honigthau zugeschrieben. Der Ertrag der Huͤlsenfruͤchte ist durchgängig gut zu nennen, derjenige des Rapsts aber nur mittelmäßig. Die Preise sind, mit Aus⸗ schluß dersenigen des Weizens und Rapses, welche im Steigen begriffen find, ziemlich stationair.

Köslin, 8. Sept. Schifffahrt und Handel. In die drei Hafen des hiesigen Regierungs Departements liefen im verflossenen Monate 52 Schiffe und 66 Bote ein; 306 Schiffe und 56 Böte gingen dagegen seewaͤrts aus. Der Werth der Einfuhr betrug vom Auslande 21,901 Rthlr. und vom Inlande U, Rthlre, derjenigen der verschifften Waaren nach dem Auslande 21,651 Rthlr. und nach dem Inlande 65,462 Rthlr. Nach dem Auslande wurden hauptsaͤchlich 916 Klafter Brenn— holz, 2231, Ctr. graue und weiße Leinwand und 390 Wispel

J Scheffel Weizen, Roggen, Gerste und Hafer; nach dem

Inlande 709 Wispel 11 Scheffel der genannten Getraidearten verschifft.

Hirschberg, 12. Sept. (Bote a. d. R.) Unser Riesen— gebirge hat einen Besuch erhalten, der wohl aufgezeichnet zu werden verdient, namlich eine halbe Batterie Koniglicher Artil— lerie, nebst vollstaͤndiger Mannschaft und Bespannung. Die Geschuͤtze bestanden aus einem 6, einem 12⸗Pfuͤnder und einer Haubitze, nebst dazu gehörigen Munitions-Wagen ze. vollstaͤn⸗

Brigaden zusammengesetzten Artillerie- Abtheilung aus Berlin war, die Fahrbarkelt neu konstruirter Geschuͤtze auf Gebirgs—⸗ wegen zu erproben. Nachdem das erwähnte Kommando am Freitage, den 6. September, in Seidorf angelangt war, unter nahm dasselbe Sonnabend den 7ten den Marsch aufs Gebirge und vollfuͤhrte denselben gluͤcklich bis zur Schlingelbaude. Zum erstenmale droͤhnte dort Kanonendonner, in die Thaler und Waͤlder unserer alten Berge friedlich dringend. Der Ruͤckmarsch Am gten setzte

Paß nach Liebau ꝛc. fort.

Trier, 11. Sept. Gestern Mittags wurden die Herbst— uͤbungen der Truppen der 16. Division beendigt; Nachmittags marschirten die hier anwesenden 2 Bataillone des 29. Infante— rie⸗Regiments aus und heute folgten die uͤbrigen Truppentheile, In einigen Tagen werden die Feld⸗Mansver beginnen, nach deren Beendigung alle Truppen in ihre Standquartiere zuruͤck⸗ kehren.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 8. September berichtete Herr Fklourens über zwei Abhandlun⸗

geen des Professors Bellingeri in Turin, die Fruchtbarkeit der Säuge⸗

ihiere und das Verhältniß der Geschlechter bei den Wirbelthieren be—

DBuadrupeden fast immer im umgekehrten Verhältnisse zur Größe stehe. So bringen der Elephant, das Rhinoceros, das Rilpferd, das Ka meel u. f. w. bei jedem Wurf jumer nur ein Junges zur Welt; das Pferd, das Zebra, der Esel, das Rind eins und zuweilen zwei; die Gemse, die Ziege, das Schaaf u. s. w. zwei bis drei und dse kleinen Species, wie das Kaninchen, das Frettchen, die Feldmaus, das Meer—

in einem Jahre und jedesmal bis neunzehn Junge; das Meerschwein

2. ; . aselbst bis achtmal ünd jedesmal an zwölf Junge; das Dromedar, das Ka⸗ den 15. Juli 1839. Dagegen wurden aufgenommen 5 ein- nur e 9 sch' un heimische ordentliche, 2 auswaͤrtige ordentliche und 4 Eh⸗

merkwürdige Ausgleichung stait zwischen der Zahl der Jungen und

meel, das Rind werfen nur einmal jährlich und der Elephant nur einmal alle drei bis vier Jahre. Bei einigen Species findet eine der Zahl der Würfe. Der Löwe, Tiger, Bär, Panther u. s. w. brin— gen bei jedem Wurfe vier bis fünf Junge; die Ziege, das Schaf u. f. w. nur zwei. Die Zahl der Jungen gleicht sich bei diesen Thieren

barkeit in umgekehrtem BVerhältniffe zur Größe steht. Seiner Größe nach sollte es nur eine mittlere Fruchtbarkeit zeigen, während es doch zwei⸗ mal im Jahre und jedesmal funfjehn bis zwanzig Junge wirst. Man kann daher im Allgemeinen fagen: je größer das Thier, um so ge⸗ ringer ist die Fruchtbarkeit. In Bezug anf das Verhältniß der Ge⸗ schlechter nimmt Buffon an, daß die Zahl der Jungen männlichen Geschlechts größer sey, als die des weiblichen. Bom Menschen sagt er, daß etwa l z imehr Knaben als Mädchen geboren würden. und nimmt an, daß dasseibe Verhältniß auch bei den Thieren statt— finde, so welt man dieselben beobachtet habe. „In den Ländern“, fügt er hinzu, „wo die Vielweiberei erlaubt ist, werden mehr Mäd⸗ chen als Knaben geboren; da hingegen, wo der Mann nur eine Frau hat, findet das umgekehrte Verhältniß statt. Die Zahl der Männchen ist schon bei den reinen Species größer, als die der Weib⸗ chen, aber noch weit mehr ist dies bei den gemischten Species der Fall.“ Herr Bellingeri hat seine Darstellung der Fruchtbarkeit der Thiere u dreijehn Kolumnen getheilt, nämlich J) Rame des Thieres, 7 Epoche der Fruchtbarkeit für jedes Geschlecht, 3 Dauer der Trächtigkeit, ) Zaͤhl der Jungen bei jedem Wurf, 3) Zahl der jährlichen Würfe, 6 Epoche, wo die Zeit der Fruchtbarkeit für jedes Geschlecht auf⸗ hört, 7 Lebensdauer des Thieres, 8) Zeit der ,, fens 2 S . er Aftzen, 10 r —2rné n ,,, , 3) Aufenthaltsort.

. daß . = änte send Thieren die Zahl der männlichen Jungen, bei den e g ff er ar n n die Zähl der weiblichen überiwiege, Er theilt jede der vier Klassen der Wirbelthiere Säugethiere, Vögel, Repti⸗ sien und Fische nach der Art der Nahrungsmittel in vier Grup⸗ pen, nämlich? kräuterfreffen de, sleischfressende allesfressende, sischfres⸗ sende. Seine Beobachtungen beschränken sich indeß auf die Säuge⸗ thlere und zwar auf die beiden Hauptgruppen derselben, die kräuter⸗ freffenden und die fleischfressenden; von jenen hat er das Schaf, die

die Kuh, den Hirsch, das Pferd das Meerschwein und das Kanin⸗

Ssseeßader. Nach den neuesten Berichten sind die; eM e bern (teren en pünd und die Zatze bechachtet und is zu folgenden

8 aten gelangt: Dle kräuterfressenden Thiere bringen, mit Aus⸗ 1 gin, mehr männliche als weibliche Junge zur Welt; bef den fleischfreffenden findet der umgekehrte Fall statt, ünd wenn der Hund hiervon eine Ausnahme zu machen scheint, da bei dem in der slebersicht angeführten Beispiele unter 103 Jungen sich 66 männlichen und 37 weiblichen 6 befanden, so hat dies, nach Herrn Bel⸗ lingerf, darin feinen Grund, daß der Hund im ezähmten Zustande fast gänzlich von vegetabllischer Nahrung lebt, w rend die Katze, bei welcher die Fleischnabrung fasi ausschließllich vorherrscht, auch mehr

weibliche ald männliche Junge zur Weli bringt. Der Hirsch lebt in