1839 / 263 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

n der Stats tidning liest man: „Da das Schwedische und Nerwegische Konsulat in Helsingör dem Kommerz ⸗Kolle⸗ dium angezeigt hat, daß verschiedene Schwedische Handlungẽ⸗ häuser ihren Commisstonairen in Helsingoör die Ordre ertheilt haben, nur unter Protest und verb eger des Ersatzes 24 Sun d-Zoll von verschiedenen Waaren zu bezahlen, von Den angenommen ist, daß sie mit höherem Zell beleg: e. a es in Kraft stehende Traktaten gestatten, und daß * Proteste schon mehrmals durch einen öffentlichen Notar bei der Zell- Kammer in Folge Verlangens der Commissionaire nieder⸗

Kollegium Schwedi⸗ gelegt worden, so hat das Kommerz ollegium dem

. j in Helsingẽr die aus druͤckliche schen und Notwegischen Konsu n e g e dische Schiffet

Vorschrift ertheilt, daß in den Faäll . k den Sund -Zoll höher berechnet fin⸗

e „n Lraktaten bestimmen, und aus diesem Grunde ö Konsuls oder ein amtliches Verfahren bei der Zoll, Klarirung verlangen, der Konsul zur Stelle kommen, und, wenn es sich fande, daß höhere Zoll- und andere Abgaben einem Schwedischen Schiffe oder Schwedischen Gute auferlegt worden, als es, nach der Einsicht des Konsuls, mit dem In⸗ halt der Traktaten verträzlich wäre, solches, im Fall darum an⸗ zehalten wäatde, mit seiner Amts Unterschrift bestaͤrken, und darüber alsdang dem Kollegium einberichten solle. Verste— hendes ist von Sr. Majestaͤt genehmigt worden.“

Deut sch lan d.

Munchen, 16. Sept. (Bayer. Bl Nachrichten aus Hoöhenschwangau zufolge, soll die Reise Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen nach Griechenland, vermuthlich wegen der Ver⸗ hältnisse im Orient, auf unbestimmte Zeit verschoben worden

seyn; Se. Königl. Hoheit wird Mitte Oktobers in Munchen

erwartet. In oͤffentlichen Blattern wurde der Erfindung einer neuen Kies und Sandreint zungs⸗Maschine erwähnt. Mit derselben

wurden nun mäß hot egi a8⸗ r 3 ; den nun, ge hohen Regierungs⸗Auftrages, am 2. und JZuastimmun zu

sollte, und zwar um so mehr, als ihn diese Ausgleichung in eine so guͤnstige age versetzt, wie die Anforderungen d schen Politik es

J , , f oßer Pfo R sta welcher de izen Tag tere Versuche mit dieser zur Erzeugung von Kies und Sand, fand ein großer Pforten Rath statt, welcher den ganzen Tag

sehr nützlichen Maschine werden noch fortwährend durch die, Der Erfinder dieser neuen

2. September, bei sehr ungünstiger Witterung, Versuche ange— stellt, welche kein unvortheilhaftes Resultat lieferten, indem nämlich an einem Tage um 160 Kubikfuß mehr Material ge— wonnen wurde, als mit einem gewohnlichen Wurfzitter. Wei—

beauftragte Kommission fortgesetzt. Kies‘ und Sandreinigungs-⸗Methode, welcher deeselbe allgemein

bekannt zu mach den ĩ Fönigl. neister von ; 4. . ,, , 56 . z chen gedenkt, ist der Koͤnigl. Wegmeister Seite und speiste im Kaiserlichen Kiost daselbst.

Hofmann in Altenenarkt.

Leipzig, 19. Sept. Allg. Zeitung enthaicenen Nachricht duͤrfen wir bald einer Pole— wik aus der Feder des hiesigen Kirchenraths Professor Dr. Winer entgegen sehen, wodurch das Stillschweigen der hiestgen theologischen Fakultät zu den sötzigen theologischen und kirchli— chen Streitisteiten und Ereignissen am gecignetsten gebrochen werden durfte.

Das Meßgedränge beginnt schon fetzt, und auch an Se— henswuͤrdigkeiten, neben fremden Persenen und auslaͤndischen Waaren, fehlt es nicht.

Das neueste Heft der Jahrbücher für Geschichte und Po—

litik enthält unter Anderen eine Abhandlung vom Ur. Caro os, „historische Forschungen über das Verhältniß der Christzlaubi—

gen z den weltlichen Gewaslthabern“ Kberschrieben. ; Die sd jährige Stistungsfeler der hier bestthenden historisch—

(heologischen Gesellschaft wird nach dem erschienenen Programme In der Aula des Augusteums wird am

sehr solenn werden. 2. Septemter, nach einer Lateinischen Ersrtetungsrede des Di— rektors Dr. Illgen, Dr. Krehl über Luther's Begriff von der Kirche, Comthur Hr. Hermann daruber, daß Eva vom Adam geboten worden sey und einen hierüber, wie über die Entste hung des Menschengeschlechts bei Moses und Herodes gemein—

Zustande der Kirche sprechen. Auch am 23. September werden mehrere Vorträge, zum Theil von auswärtigen Mitgliedern, gehalten werden.

Die beste Widerlegung der neulich oͤffentlich gethanen Be— hauptung, daß der Deuilsche alle Pieiät gegen seine großen

Dichter immer mehr verliere, etwa gegen Schiller ausgenommen, einem Feste der ehemaligen Schuler der Pforte bei Naumburg am 6. November d. J., an welchem Tage ver 10660 Jahren Klopstock in die Schulpforte als ? Hier syricht sich Deutscher Dinn, 3 ue Anhaͤnglichkeit an die gemeinsame Anstalt und

ist die Lateinische Einleitung zu

Schüler aufgenommen worden ist.

wahres J äeresse an dem frommen Dichter unleugbar aus. w Wien, 18. Sep.

Rothschild, zum wirklichen unbesoldeten General-Konsul in Lon— don ernannt.

* Wien, 16. Sept. So ehen treffen hier Nachrich— ten aus Konstantinopel vom Aten d. M. ein. Man erfährt, daß die Stelle des Finanz-Ministers (Malia Naziri) aufgeho— hen it; s sind dafür zwei besondere Ministerien für die Finan⸗ zen des Großherrlichen Schatzes und der Staatspachtungen ge— siftet. Sarim-Efendi ist Musteschar des Groß Wesirs mit dem Vorranze vor allen Beamten geworden, und ist so gut als Mi nister des Innern. befand sich in Konstantinopel. Admiral Stopsond hat am 31 sten Fach einer Audienz beim Groß⸗-Wesir die Stadt verlassen. Ueber Beschluͤsse wegen Mehmed Ali verlautere nichts.

Spanien.

Madrid, 9. Sept. Als vorgestern das dir lomatische Corps der Königia e Aufwartung macht, um ihr seinen Glück— oäansch wegen der deuesten Ereignisse darzubringen, ließ sich der Nord⸗Amerckanische Gesandte, Herr Eaton, als der Aelteste der hier an wes nden fremden Dipts maten, folg nderm aßen vernehmen:

„Seng! Das diplomatlsche Corps beeilt sich, den Gefühlen der Hoffaneg und der Freude, elche das im Norden der Monarchie Rarigehbakbte gläcfliche Ercigniß der Raten eluflößt, sich anzuschlie den un eat degbalb um die Ehre näachzefucht, zu diu Füßen En. Ma— estät den Ausdruck der lebhaftesten nnd aufrichtigsten Freude nis der, ieren tkürfen, die es über die en liche Beendigung kines Krieges runpftüdet, der für Ihr Herz als „ösnigin und als Mutter gleich be— cücbend seyn müßte? Der Charakter der Milde und Versöbnung, den Jere Gütt deu im Abschluß degriffenen Frieden zu geben geruhte, Dirt, wie Kir beffen. den Ungeülick beschien nigen, wo E. Näajestät l ülitertkanen Ihrer eibabe len Technter mit demfelben Gefühlt der Lied: und Eezebcuhrit ür den Thren werden versemmelt sehen.“

stantinopel einen Besuch ab. e niFeller war, so soll doch von den Orientalischen Angelzgenheiten

Flotte begleiter, digkeiten der Hauptstadt. 6 . M. stalteten der Russische Gesandte und der

Pascha,

gegeben.

4 o. Se. Masestaͤt der Kaiser haben den bisher probtsoriseh' Sestellten Kaiserlichen General-Konsul Lionel Freiherrn von Rothschild, Chef des Londoner Wechselhauses

1086

Die Königin erwiederte hierauf:

„Die Gessnüungen, welche Tas dipiematssche Cerps mir zu erken⸗ nen giebt, vermehren noch die freudige Bewegung, die ich seit einigen Tagen empfinde. Ich erkenne Ihre Theilnahme bei dieser Gelegenheit um so mehr an, Als ich darin einen neuen Beweis sinde ven dem Interesse, welches die mit der Königin, meiner Tochter, verbündeten ünd befreundeten Mächte an den glücklichen Ereignissen nehmen, die den Thron durch die brüderliche Einigkeit aller Spanier zu befestigen versprechen.“

In der heutigen Sitzung der Deputirten-Kammer wurde eine Mittheilung des Conseils-Praͤsidenten, welche die zwischen Espartero und Maroto abgeschlossene Convention enthielt, ver— lefen und zugleich angezeigt, daß das Ministerium sich mit der Abfassung eines Gesetz Entwurfs in Bezug auf die Fueros be— schaͤftige.

Man versichert, das Ministerium werde die Kammern auf— loͤsen, wenn dieselben ihre Mitwirkung zur Beendigung des von dem Herzog von Vitoria so gluͤcklich begonnenen Werkes verweigern sollten.

Türkei.

Konstantinopel, 27. Aug. Die Uebereinstimmung der großen Machte in Bezug auf die definitive Loͤsung der Drientalischen Frage besestigt sich mit je dem Tage mehr, und jede Uneinigkeit scheint unmöglich gewor— den. Es herrscht unter allen die vollkommenste Uebereinstim mung der Prinzipien und Absichten und auch in Betreff der Mittel, um zum gemeinschaftlichen Ziele zugelangen, scheint man der⸗

(Journ. de Smyrne. )

selben Ansicht zu seyn. Die fünf Gesandten haben von ihren Hoͤfen die

letzten Instructionen behufs der Regulirung des traurigen Zwie⸗ spals zwischen der Tuͤrkei und Aegypten erhalten, und am 20sten d. M. haben sie gemeinschaftlich der Pforte durch ihre ersten Drago⸗ mane mittheilen lassen, daß die funf Kabinette bei ihrem ersten Beschlusse beharrten, und daß sie fest entschlossen seyen, alle nöͤ— thigen Maßregeln zu ergreifen, um Mehmed-⸗Ali zu zwingen, ihre Bedingungen anzunehmen, im Falle er auch serner seine der, vorgeschlagenen Ausgleichung verweigern

er Eur opaͤi⸗ nur gestatten. In Folge dieser Mittheilung dauerte.

Am Dienstage machte der Sultan in Begleitung der be— deutendsten Offiziere eine Wasserfahrt auf dem Bosporus; am Abend begab er sich nach den suͤßen Quellen auf der Asiatischen

Das Dampfboot der Englischen Regierung, der „Rhada—

; ; itus“, ist am 290ste M von Alexandrien in vier Tager Nach einer in der hiesigen mantus“, ist a en d Ilex en i Tagen

Es ging ditekt nach Therapia, um Lord

*

hier angekommen.

Ponsonky und dem Admiral Stopford die Depeschen zu über— geben, die es mütbrachte.

77 X90 2 , 2 Am folgenden Tage nahm der „Rha—

. . = . . ay * 2 An⸗ damantus“ die Englische Korrette, welche bꝛi Therapia vor 4n—

1

ker lag, und welch Lord Ponsonby und der Admiral Stopford bestiegen hatten, ins Schlepptau und führte sie bis vor Top—

chan. An dem selben Tage statteten Lord Ponsonby und der Admiral Stepfoͤrd dem Groß-Wesir in seinem Palaste zu Kon— Obgleich dieser ein ganz ceremo—

weinlaͤustig die Rede gewesen seyn. Im Laufe des Tages be⸗ suchte der Englische Admiral, von ungefahr 60 Offizieren seiner die vornehmsten Moscheen und die Merkwüuͤr—

Am 2lsten d. Graf Rzewurki, Adjutant des Kaisers von Rußland, dem Groß— Wesir einen Besuch ab, In dieser Konferenz, welche ziemlich lange dauerte, soll von der gegenwartigen Lage der Dinge die Rede gewesen seyn, und, dem Vernehmen nach, hat der Graf Rzewuski dem Groß Wesir die Versicherung gegeben, daß die Pforte auf die Huͤlfe Rußlands wie auf die der anderen ver—

5 7 ö Wa ochne ont n an Ir Tall ei . Hafälich obe stenden Irrthtrm, und der Kirchenrath Pr. Meißner bündeten Machte rechnen koͤnne, und, wenn der Fall eintreten

über das kirchliche Symbol im Verhaͤltnisse zum gegenwartigen

sollte, auf dessen Intervention, da seinem Souveraine nichts so sehr am Herzen liege, als dem Sultan seine aufrichtige Freund—

schaft zu beweisen und diese Angelegenheit auf eine fuͤr die Turkei vortheilhafte Weise zu beenden

Der Gesandte und der Graf Rzewuski begaben sich darauf zum Seriasker Halil dem sie dieselbe Versicherung eatheilten. Der Graf schiffte sich am Abend auf der Russischen im Bosporus ankern— den Korvette ein, um sich nach Brussa zu begeben.

Der Seriasker Halil Pascha zeichnet sich fortwährend durch den Eifer und die Thätigkeit aus, welche er zur Verhesserung aller Theile seiner Verwaltung aufbietet. Am 22sten d. M. in⸗ spizirte er die medizinische Schule zu Galata⸗Serai, und hat er mehrere Befehle zur Ergänzung der Organisation dieser Anstalt Hierauf begab er sich nach einer Ebene in der Naͤhe des Derfes San Stefano, um ein Artillerie⸗ Regiment zu mustern. . J

Am vergangenen Sonnabend begab sich der Sardinische Geschaͤftsttäger, Marquis von Pareto, nach der Pforte, um dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten anzuzeigen, daß seine Regierung dem Handels Traktat vem Itz. August beitre⸗

ten nolle An demselben Tage wollte Herr von Butenieff

dem Sustan seine neuen Beglaubigungsschreiben uͤbergeben; er wurde indeß durch eine leichte Verletzung am Schenkel, die er beim Aussteigen aus dem Wagen erhalten, verhindert und mußte einige Tage das Zimmer huͤten. ö

Die Nachricht von der Festnchmung der sechs Emissaire

Mehmed Ali's, die zu Salenichi auf einer Aegyptischen Brigg

angekemmen waren, ist ein Irrthum. Ein Regierungs⸗Dampf⸗ 9. boot, welches dorthin gesendet war und seit dem *osten d. M. Der beruͤhmte Englische Capitain Napier

wieder zurck ist, hat die Nachricht uͤberbracht, daß die Brigg Mehmed Ale's sich schon wieder entfernt hätte. Ein einziger dieser Emissaire aus dem Gefolge des Kapudan Pascha ist fest⸗ genommen worden; die Anderen hatten sich eiligst entfernt, als sie sahen, daß ihnen ihre Mission nicht gelingen werde.

Heute haben die Englischen Offiziere, welche sich seit eini— gen Tagen auf Urlaub in Konstantinopel befinden, Befehl er—⸗ halten, unverzüglich abzureisen und sich zur Flotte zu begeben, welche, wie es heißt, die Rhede von Bischikta Bey verlassen sell, um, man weiß nicht wohin, abzusegeln. (S. Wien.)

Smyrne, 29. Aug. sortwaͤhrend die groͤßte Ruhe. Die (letzten Ereignisse waren freilich geeignet, einige Unruhe einzusloͤßen, aber der gesunde Sinn der Einwohner hat sich aufs schoͤnste bewährt.

Die Englische und die Franzoͤsische Flotte nehmen noch im— mer dieselbe Stellung ein. .

Hussein⸗ Bey, Gouverneur von Smyrna, stattete gestern dem Admiral Bahdiera am Bord der „Medea“ einen Be— such ab. J

Felgen des (sagt das Journal de Smyrneg ist eine Thatsache, welche wir glauhen, zur Kenntniß des Publikums

Hier und in der Umgegend herrscht

zum Heizen

wie der Regierung' bringen zu muͤssen, weil sie zeigt, bis zu welchem Srade Mehmed Ali Alles in Bewegung setzt, um der Pforte zu schaden. Seit einiger Zeit namlich beobachtet die Aegyptisché Regierung das Verfahren, anstatt die Wechsel, welche sie fuͤr ihre Baumwollen-Lieferungen zu ziehen hat, wie gewohnlich auf alle Handelsplätze des Mittelländischen Meeres, Livorno, Triest, Marseille, zu vertheilen, eine ungeheure Menge nach Smyrna und Konstantinopel zu senden, obgleich der Wechsel-Eours dieser beiden Städte ihr überaus unguͤnstig ist. So stromt denn alles Gold aus der Tuͤrkei nach Aegypten. Dies ist ohne Zweifel keine gute Handels-⸗Speculation, aber der politische Zweck ist leicht zu fassen.

Inland.

Gumbinnen, 15. Sept. Aerndte und Han⸗ del. Vom Winter- und Sommer⸗-Getraide ist im Allgemeinen nur eine Mittelärndte zu gewinnen, besonders da das Winter— Getraide in Folge der durch die Hitze im Juli bewirkten Fruͤh— reife fast uberall schlecht scheffelt, und und das Sommer“ Ge— traide, aus gleicher Uisache, kurz im Stroh geblieben ist. So ist es gekommen, daß, ungeachtet die Felder aͤppig und reich dazustehen schienen, die Scheunen doch nicht uberall gefuͤllt wurden. Besonders fürchtet man fur den Auefall der durch— veichten Kartoffelfelder, indem die Kartoffeln auf vielen Feldern entweder faulen oder schen auswachsen und ein Seifen aͤhnliches Ansehen angenommen haben. Ergiebig und die Erwartungen übertreffend scheint durchweg nur die Aernote der Wiesen und Kleefelder, wobei nur zu bedauern ist, daß der anhaltende Ue— bertritt der Gewaͤsser die Grummet-Aerndte der hier so haͤusi⸗ gen Flußwiesen in Gefahr bringt. .

Seit kurzem hat sich die Nachfrage nach Getraide, he— sonders nach Weizen, wieder bedeutend gemehrt, wer halb auch die Preise wiederum bis auf 2 Rihlr. fuͤr den Scheffel Weizen und 1 Rihlr. fuͤr den Scheffel Roggen in die Höhe gegangen sind. Auch nach Leinwand fand auf den Leinwands märkten in Masuren eine stärkere Nachfrage als seit vielen Jahren statt; auf dem Markt zu Lyk sind uͤber 50600 Stuͤck zu Preisen ver— kauft, durch welche die Verkaͤufer sich zufrieden gestellt fanden. Ehen so et die Butter in der Niederung viel Nachfrage, weshalb der Preis derselben noch immer im Steigen ist. In Tilsit, welches seinen Holzbedarf auf der Memel von Rußland aus zu beziehen pflegt, ist his jetzt so wenig Brennholz ange— kommen, daß das sogenannte Polnische Achtel Holz um 10 Rthlr. theurer als im vorigen Jahre bezahlt wurde.

Das Gedeihen mehrerer buͤrgerlichen Gewerbe duͤrfte die hier an Ort bestehende Gewerbschule, welche recht Er— freuliches leistet, sehr befoͤrdern; die Nuͤtzlichkeit dieser Schule wird immer mehr vom Publikum anerkannt, nachdem schon viele Gesellen, besonders Maurer und Zimmerleute, dieselbe mit sichtbarem Nutzen besucht, und manche Zoͤglinge derselben zur weiteren Ausbildung in das Gewerbe-Institut zu Berlin auf— genommen, und von diesem, zum Theil voͤllig ausgebildet, be— reits entlassen sind.

* [

——— 6

Zehnter Bericht des Ritters von Gerstner aus Nord ⸗Amerika. (Schluß.)

Ein dritter Vorschlag, welcher die St. Petersburger und wohl alle Bahnen in Deutfschland betrifft, besteht in der Anwendung des Holzes als Brennmaterial der Lotemetieen. Dies wurde

re 1836 versucht, mußte aber, so wie

Da VM

11 für den Betrieb einer so kolessalen Bahn aus England holen o war dies allerdings eine der Ursachen, welche mich nach Amerifa führten; mehr als 190 Bahnen brauchen hier Holz, und es war zu erwarten, daß man etwas Zweckmäßiges anch in d eser Hin⸗ sicht aufzefunden habe. Ich kam hier an, ich bereisie mehr als 60 Bahnen und hatte noch nicht das gefunden, was mich vollkommen befriedigen keunte; endlich kam ich unter den 390sten Breitengrad und fand unter dem füdlichen Himmel, wo Baumwolle und Zuckerrehr ge— deiht, wo also die Zunken am allerleichtesten zünden, eine Vorrichtung, die in j-der Hinsicht vollkommen entspricht. Die RNothwendigkeit führte auch bier zur Entdeckung des Apparates. Die Gesellschaft hatte jähr⸗ lich Tausende für verbrannte Baumwoll ballen zu zahlen, sie versprach daher Prämien und versuchte so lange, bis endlich die Aufgabe gelang. Der ausströmende Dampf geht wie bisher durch den Rauchfaug und bewirkt den noihwendigen Zug (draught); die Funken und glühenden Koblenstilcke dagegen werden durch einen partiellen luftleeren Raum (a parecial vacuum) geleitet, wo sie niederfallen; der Obertheil des Schornsteins ist mit keinem Drahtnetze bedeckt; am Abende werden aus jeder Lokomotive einige Knhikfuß niedergefallene kleine Kohlen— stilcke herausgenommen, woraus man erst die ganze Gefahr beurtheilen lernt, wenn man bedenkt, daß alle diese Kohleustücke gewöhnlich glü— bend aus dem Schornsteine ßrömen. Seit 18 Monaten wird dieser Apparat, wie ich oben sagte, unter dem glühenden Himmel des 30sten Zrrstengrades gebraucht, Baumwolle und andere Gegenstände werden in offenen Wagen geführt, und noch nie hatte ein Brand statt. Ich selbst habe die Behn siebenmal bei Tage und bei Nacht befahren und nich von der vollkommenen Zweckmäßigkeit des Apparats überzeugt. Diese Mittheilung ist daher als ein wichtiger Nachtrag zu meinen früheren Berichten über denseiben Gegenstand anzusehen.

In der Vetriebsrechknung der St. Peters burger Bahn für das verige Jahr erscheinen ss, O37 Rub. 38 Kop. für Heizungskosten der Lokem oliven, weiches, mit der Zabl von 87.390 Werst verglichen, 1 Rub. fuür jede vom der Lokomettve zurückgelegte Werst giebt,; Rach den bis⸗ berigen Erfahrungen wird 1 Pud Ceke, welches 68 Kop. in St. Pe⸗ tersburg kostet, fär jede Werst, die eine Lekomotsve mit einem Train zurücklegt, erfordert; hlerzu kommen dann noch die Auslagen für Holi ker Epsternen. Die Lekomoriven in Amertfa erfordern dagen ine Cord oder 128 Kubik-Fuß, meistens weiches Holz, für den Weg von A0 Englischen Meilen eder 609 Werst, obgleich die Bahnen, wie ich früher berichtete, weit größere Steigungen und schärfere Krüm⸗ mungen haben als jene in Eurepa. Ein Faden Birkenbolj von 6 Kubikfuß fostet in St. Petersburg höchstens 8 Rub, solglich kann inan das Brennmaterial uf die Werst Fahrt mit 262, Kop. bestrei⸗ eri. Wenn in einem Johre C00 900 Reisende die ganze Bahnlänge befahren, so müffen 121660 Werst von den 6 Lofomotiren zurückge— segt werben. Sollte man also durch sehr Cute Wirthschaft statt 1 Rub. auf nur 65 Kep. für Coke auf die Werst kommen, so wird dennoch ü Erfparnsß an Brenumaterial, wenn man Hosz benutzt, jährlich

vernünftiger K Brennmaterial

werde, s

47,590 Ruh. betragen.

Daß die Einführung der Lokomotiven und Wagen nach Amerj⸗ lanischer Construciion die Reparaturkosten hbedentend vermin⸗

dern, habe ich bereits in den früheren Berichten bemerkt. Nur

Verbeffernngen läßt sich bei der St. Peters⸗

durch die angeführten D berechnete Dividende von 10 pCt. für die

burger Bahn die oben

Aciten eriangen, und nachdem sch jetzt die hiesigen Erfahrungen ge⸗

nau kenne, nehme 1s keinen Austand, den AÄctionairs für die nächsien

abre abermals eine Qividend; von 10 pCt. jährlich anzubieten

3 jährlich oo 000 Rubel für Zinsen und Tilgungs⸗ mr der Ltulcibe zu beiahien und für die algemeine Abnutzung der Sokomett= ven und Wazen einen Train aus Amerika, der aus einer Lokomotive und Reisewagen mit 00 Sitzen besteht, auf meine Kosten anzuschaf— sen. Vill die Direction aber dennoch die Bahn in eigener Regie verwalten, so bin sch auch bereit, ihr meine hiesigen Erfahrungen mit, utheilen, und überhaupt nach allen meinen Kräften zur Beforderung iner Unternehmung zu wirken, welche ich für sehr gut halte, und wobei ein großer heil des Kapitals von Actionairs in Deuischland, in Zolge des Zutrauens gegen mich, angelegt wurde.

ä Sr Ruten der Anlage der Zarskoe-Seld Babn ist für das Russische Reich noch weit größer, als für die hierbei interessirten Actiongaire; deun die Bahn wurde in dem siets veränderlichen Klima ron St. Petereburg im Sommer und Winter ohne der geringsten Unterbrechung benutzt, die Fahrten haben bei der größten Kälte und beü dem beftigsen Schneegestöber stattgehabt, und Jedermann wurde von der AÄusfährbarkeit und dem Nutzen Tieser neuen Communication vollkommen überzengt. Dieses günstige Resultat bewirkte, daß das Projekt einer Eisendahn von St. Petersburg nach Mos⸗ fan, welches ich bereits vor 3 Jahren in Anregung brachte, immer mehr und mehr Unterstützung sindet;, und gegenwärtig giebt es wohl venig Personen in Rußlanz und Riemauden im Auslande, welcher deu Berkehr zwischen St. Petersburg und Vioskau kennt, der nicht von der Nützlichkeit und Nelhwendigkeit dieser Eisenbabhn überzeugt väte. Die Population von St. Petersburg beträgt 70 000, jene ron Mestan 330, 9090, zusammen also So, 000 Seelen; die Population der Städte und Ortschaften, welche außerdem von der Bahn berührt würden, übersteigt 200, 000 Selen, Die Bahn würde sonach in ihrer en, welche sie höchsiens

außerdem würde die Bahn von des Rei⸗

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e m it 103557 Fourgons mit .s ..... 35,816 . 23. 879 Postwagen u. Posischlitten mit 62171 . und 1.183 603 Frachtwagen oder Schlitten mit 182202 n 8 —— Zusammen 1 253,683 Fuhrwerke mit... 1,3 19,A 372 Pferden. 8 Dieser Verkehr ist so ungehener groß, daß er die Anlage einer Eisenbahn mehr lohnt, als dies noch irgendwo bei einer längern Linie dieser Art der Fall ist. 8

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289

Es fragt sich daher nur, wie hoch sich die Baukosten dieser Eisenbahn belaufen werden.

Die Amerikaner haben z000 Engl. Meilen Eisenbahnen gebaut, und dafür im Durchschnitte 20,000 Dollars für die Meile oder 63,300 Rubel für die Werst ausgelegt. Da auf diesen Bahnen jährlich nur z5 0090 Reisende und sz0 600 Pud Güter geführt werden, so sind sie nur mit cinem Geleise angelegt und der ganze Betrieb ist so einge— richtet, daß sich das Bau⸗Kapftal mit 51, pEt. verzinset. Der Ver⸗ fehr auf der St. Petersburg-Moskaner Bahn muß und wird wenig—⸗ siens das zehnfache betragen; es kaun also auch ein weit größe— rez Bau- Kapital als in Amerika verwendet werden. Bereits im Jahre 1835 habe ich nach erhaltener Bewilligung des Ministerinms Fes Innern das Haupt-Riveslement von St. Petersburg bis Moskau personlich gemacht und mich überzeugt, daß das Terrain in dem größ⸗ ten Theile der Linie ungemein voriheilhaft behandelt sey; ich habe seit jener Zeit fortgefahren, alle nothwendigen Nachrichten einzuziehen Und ) nachdem ich gegenwärtig die Erfahrung der Babnen in Amerika fenne, nehme ich keinen Anstand, hiermit zu erklären, daß eine Bahn mit doppeltem Geleise, mit eben so schweren Schie⸗ Ten wie bei der Zarskoe⸗ Selo Bahn, mit sämmtlichen Gebäuden, dann Lokomotiven und Wagen, gut und zweck⸗ mäßig hergestellt, um Ein hundert fünf und zwanzig Millionen Rubel Assignaten ausgeführt werden kann und daß ich diesen ganzen Bau in einem Termine von nicht mehr als sechs Jahren zu vollenden bereit bin.

Man wird vielleicht erinnern, daß die Zarskoe⸗-Selo Bahn von 251½½ Werst Länge und bloß mit einem Geleise 8 Millionen Rubel kostcke, daß also nach Proportion der Länge 630 Werst bis Moskau 125 Millionen kosten; in dieser Summe sev zwar nach Proportion derselben Länge die Beischaffung von 150 Lokomotiven und 1600 theils Reife- theils Güterwagen begriffen, allein die Bahn würde nur ein Geleise haben. Ich habe fchon in meinen früheren Berichten be⸗ merkt, daß man von den Kosten einer Bahn feinesweges auf die Kosten einer anderen Bahn schüeßen könne, indem die Baukosten ledig⸗ lich durch die Ueberschläge nachgewiesen werden; allein hier muß je— doch erinnert werden, daß in den Baukosten der Zarskoe⸗Selo Bahn gerade der fünfte Theil für Gebäude begriffen ist, welches nach Pro⸗ portion der Länge 25 Millionen bei der Bahn nach Mosfau betragen würde. Die Kosten der Gebäude für diese Bahn, welche lediglich für das Bedürfniß, keinesweges aber für das Vergnügen des Publikums berechnet seyn müssen, werden jedoch nicht über A Millionen betragen, und die übrigen 21 Millsonen sind nach den gegenwärtigen Preisen gerade die Auslagen für den Oberbau, nämlich Holz und Schienen sammt Zubeböt und Legen derselben in dem ganzen zweiten Geleise. z bieißt also nur die Deckung der Mehrauslagen für den größeren Unterbau übrig, und diese wird reichlich durch die Einführung einer Tonstruction der Eisenbahn, welche der gegenwärtizen Erfahrung von zwei Welttheilen entspricht, aufgewogen.

Die Berbindung des Centrums des Russischen Reiches mit der wichligsten Handelt stadt im Süden, nämlich von Moskau mit Odeffa ist ebenfalls bieher noch von Jedermann als höchst wichtig anerkannt worden. Die Anlage eines Kanals ist ganz unmöglich; die Anlage von Chausséen, vorzüglich aher ihre Unterhaltung ist bei dem zänjlichen Mangel an Stein und Schotter zu kosispielig. Alle Eisen⸗ bahzen in den füdlichen Theilen der Vereinigten Staaten, sowie jine in Belgten sind ganz ohne Schotter hergestebt; denn er fehlt dort benfo wie in Rußland. Für jeden Fall wären die uUnterhaltungs⸗ Kosten der Eisenbahn, von Moskau bis Odessa weit geringer als die Unterhaltungs-Kosten ciner Chaussäe. Die Entfernung beider Punkte beträgt dem gegenwärtigen Wege nach belläufig das Doppelte der Ent⸗ fernung von Moskau bis St. Petersburg, und da das Terrain durch⸗ aus sehr gilnstig ist, so unterliegt es keinem Ansiande diese Bahn mst doppeitem Geleise und masstven Schienen um böch⸗ stens 173,009, 009 Rubel herzustellen. Beide Bahnen Eösnnen leicht in Zehn Jahren beendigt werden.

Eine dritte Bahn, welche vorzüglich von der Population in Mos⸗ kan nntersilltzt wird, ist jene von Ro stau nach Kolgingeund bis zu dem Oka-Fluüsse. Das Nivellement und die Vorarbeiten für diese Bahn wurden durch 3 Jahre von i836 bis 1838 mit allem Detail unter meiner Leitung von mnehreren Ingenieurs hearbeitet und gezenwärtig die Ueberschläge mit Benutzung aller Erfahrungen über den Eisenbahn-Bau in Amerika berechnet. Die Länge der Bahn bis an die Ska beträgt gerade 100 Werst, und man kann hierbei flache Schienen (plate rails). in Rußland verfertigt, von hinreichender Stärke verwenden. Die Bahn selbst würde mit einem Geleise und Ausweichplätzen, jedoch anf elne solche Art angelegt, daß bel der Länge von 109 Werst gar feine Störung im Betriebe eintritt. Die Reisen⸗ den und ohne Zweifel auch ein großer Theil der Güter würden von dein Ende der Babn mit Dampfschiffen nach Nishnp-Rovgorod am Einflufft der Oka in die Wolga, wo jährlich der größte Weltmarkt zwischen Europa und Asten gehalten wird, befördert. Rach den hier verfaßten UÜcherschlägen würde die ganze Babn sammt vier Dampf⸗ schiffen um Eiif Risitonen Rübel Assignaten hergestellt, und die ganze Unternehmung bin ich bereit, in zwei Jah⸗ ren zu beendigen, vorausgesetzt, daß keine Hindernisse in

1087

Die Mittel, die angegebenen Kapitale auszubringen, würden sich leicht finden, wenn man meine früheren 9 Bericht: mit Aufmerksam⸗ keit durchliest.

Sechzehn Millionen Ümerlkaner haben binnen zehn Jabren A800 Werst Eisenbahnen mit einem Aufwande von 3690 Millionen Rubel gebaut; warum sollte uicht Rußland, dessen Europäische Be⸗ sitzungen gleich groß mit den Vereinigten Staaten, dessen Population in Europa aber 3 mal so viel oder A8 Millienen Menschen beträgt; warum sollte dieses ungeheuere Reich nicht ebensalls in zehn Jahren z300 Millionen Rubel fär die Eisenbahn zwischen St. Petersburg, Moskau und Odessa verwenden! In Belgien wurden im vorigen Jahre Se, ols Soldaten anf der Eisenbabn transpertirt; welcher Ge—= winn wäre daher für die Russische Kriegs -Verwaltung allein aus einer solchen Anlage zu erwarten! Bei dar angenommenen Geleise⸗ weite von 6 Fuß werden sich mit Benutzung der hiesigen Censtructio⸗ nen Pferde, Kanonen, Munittonwagen und alle andere Nilitair⸗Ge⸗ genstände mit Leichtigkeit trausporttren lassen, und es ließe sich wohl erweisen, daß der Gewinn in den Transport- und Bewegungs Kosten der Russischen Truppen während der letzten drei Kriege mit Persien, mit der Türkei und mit Polen die Unkosten der Eisenbabn bis Odessa gedeckt und außerdem die Beendigung dieser Kriege wesentlich abge⸗ kürzt hätte. 5 Rie maren die Zeiten für große Unteruehmungen vortheilhaster als gegenwärtig; Eüropa genießt eines tiefen Friedens, Geld ist zu den billlgsten Znsen vorhanden, und es wird sich auch für di sischn Ünternehmungen sinden, wenn den Theilaehmern derselben gleiche Begünstigungen und gleiche Garantieen wie in dem übrigen Europa, wie in Amerifa gegeben werden. Die Russische Regierung hat, vorzü heures geleistet, sie ann und wird daher Unternehmung gewiß auch ausführen.

. 1 . Muüs⸗

sa Rn b n. glich seit 14 Jahre eine so großartig

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Zeichen der Zeit bei dem fünfundzwanzigsten Stif— tungsfeste der Preußischen Haupt-Dibel - Gesellschaft. Einladung zur Feier desselben am 9. Oktober, von Hr. August Neander. Berlin, gedruckt bei Trowitzsch und Sohn, 1839. gr. 4. S. 14.

Richt eine niederschlagende Betrachtung über be Zeit; sondern eine herzerhebende, wie der Schluß des wo der Veif. sagt:

„Werfen wir einen Blick auf eine . zu dem Entwickelungsgange der Kirche mit unserer Zeit man Hes Aehn— liche hat, auf die Zeit welche der Reformation voranging. Die Sehn— sucht nach Heilung ver Uebel und einer Wiedergehurt des Lebens der Kirche war (auch damals) mächtig geweckt. Licht un glngen in mannigfachen trüben Mischungen durcheinand einen Seite die alten Bemühungen, das alt —ᷓ recht zu erhalten; von der andern Seite die aus der vorgehende wilde ( D

O 419 ö WM RI 116 welche in Verhältniß

e morsche Fährung. Die Einen weissagten sckh

gang des Christenthums, das sich selbst überlebt habe, Andere woll einstweilen durch eine wiedernm ins Leben gerufene alte Philosophte, der Religion eine Stütze verschaffen und sie den Gebildeten empfeh— len). Noch Andere erwarteten neue in die Augen fallende sinnlich Wunder, dem gesunkenen Glauben wieder aufzuhelfen. Und siehe, einst, als die Sebnsucht der Völker auf den großen

glanzvoller Erscheinung von Osten her kommen sollt

Sehnsucht harrte, der Gründer des Reiches Gottes auf Erden in Knechtesgestalt aus der dürftigen Wohnung des Zimmermanns her— vorging; so kam die Erneuernng der Kirche wiedernm nicht mit einem in die Augen fallenden Gepränge; sondern als die Zeit erfüllt war,

425 , 6 1 D nulg . Der

und die Gesialt der Kirche erneut werden sollte. Ein unbedeutend

halb Europa verbreiteten.“

von „Kleinem“ zu sprechen, so werden wir uns dadurch veranlaßt sin⸗ den, in der Sorge unserer Zeit, den ganzen Erdkreis mit einem

Was nun die hier bestehende Preuß. Saupt⸗Bibel⸗Gesellschaft insbesondere 91

die Erinnerung an die Stiftung derselben gerade vor 25 Jahren, in dem Zeitraum nämlich, wo sich das Vaterland zu neuer Größe erhob nachdem es den schmerzlichsten Druck erfahren. Er behandelt seinen Gegenstand in Ausführung der folgereichen Sätze: Es sev dieses Zu— sammentreffen der Stiftung mit der damaligen Coustellation am poli— tisch-religiösen Himmel zu betrachten: natürlichen Vernunft unter dem Anschen des göttlichen Wortes;

2) als merkwürdig, insofern Christen von verschitdenem Bekennt— niß, von verschiedener Auffaffung und Form der christlichen Wahrheit,

*

vereinigten zu dem einen größten Zwecke, dem sich alles Andere un—

ten und zur Herrschaft zu bringen.

und welchen die Reformalion nach einer längeren Trübung wieder an das Licht gebracht, von Reuem in Wirksamkeit gesetzt worden; der Grundsatz, nach welchem es unter den Christen keinen Gegensatz zwi⸗

rufen feven, Priester des Herrn zu seyn in ihrem ganjen Leben.

verordnet worden, sondern Männer aus allen Ständen erscheinen“« sagt der Verf., in den Versammlungen der Bibelgesellschast m Dienste

gelehrt zu der Freihelt des Geistes gelangen, unabhängig ven allen

Man würde sich aber täuschen, wenn man nach der zuletzt mitge— theilten Stelle voraussetzen wollte, daß es in unserer Schrift auf eine Pole⸗

2

allgemeinen Verbreitung der Bibel und mithin auch dem Werke, wel—

Dies ist keinezweges der Fall. Dlese athmet durchweg den der reinsten Liebe. „Alle gegenseitige Verstäadigung und Eini⸗ gung der Geister“, sagt der Verf, u. A. S. 10, „muß vorbereitet werden durch die Einigung in dem, wie der Grund des Glaubens, und in der Liebe, welche das Merkmal der Wohnung Gottes unter den Men— schen ist, das Merkmal, welches unser Herr selbst als solches bezeich⸗ net hat, woran man seine Jünger erkennen soll, daß sie Liebe unter einander hätten; diejenige Wirkung des göttlichen Geistes, welche erst für alle anderen Einivirkungen desselben empfänglich macht.“ In die⸗ sem Sinne ist alles, was auf den fraglichen Gegenstand Bezug hat, gachalten und echt christlich in Liebe, Glaube und Hoffnung schließt Herr Pr. J. das Ganze nach den hereits oben excerpirten Rückblick auf die Refor⸗ mationszeit in ihren Anfängen zur Vergleichung mit der jetzigen, mit flammenden Gebetsworten, in die gewiß Jeder, dem es Ernst um die heilige Sache ist, begeistert ist, freudlg mit einstimmen wird, mit den Worten:

„Ja großer und getreurr Gott, derselbe jetzt wie Du damals warst, gestern und hente, nahe Dich Deiner schmachtenden, nach den Wehen Deines Geistes sich sehnenden Kirche! Belebe durch die Macht Deines Wortes und Deines Geistes die todten Ge—

) Marsiglio Fieino wollte von der platonischen Philosophie den Gebrauch machen, daß sie zur Vorbereitung kuf das Evangelium

der Leitung des Baues eintreten.

selbst von den Kanzeln sollte vorgetragen werden.

Ganjen zeigt,

18 1 e, mit gespannter 3

ging aus der Zelle eines in der West verachteten Mönches die sieg⸗ reiche Kraft des einfachen Wortes hervor, durch welches das Leben

scheinender Anfang, der zuerst von den Meisten unbeachtet blieb, er⸗ zeugte die ungehenern Bewegungen, welche sich in furzer Zeit über

Tritt uns bei dieser Betrachtung recht lebhaft vor Augen, wie unangemessen es gerade bei Bestrebungen im Reiche Gottes erscheint, reichlichen Vorrath von Exemplaren der heiligen Schrift zu versehen, eine nicht gering zu achtende Thätigkeit fcommer Gemüther zu erkennen.

betrifft, so legt der Verf. unseres Programms zunächst den Accent auf

1) als ein Zeichen der wieder hervorgerufenen Demüthigung der

von verschiedenen Verfassungs formen der Kirche, sich mit einander terordnen soh: das göttliche Wort, das Allen das Höchste, zu verbrei⸗

z) Als ein bedentungsvolles Zeichen der Zeit auch endlich insefern, als dadurch der große Grundsatz, weicher die apostolische Kirche auszeichnet

schen Priestern und Laien geben solle, nach welchem alle Christen be— „Denn nicht bloß solche, welche durch die Gemeinde zu Dienern des göttlichen Worts und der Sakramente in ihrem und Christi Namen,

des göttlichen Worts mit einanper verbunden, „erkennen es als ihren Beruf, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß das göttliche Wort in Aller Hände und Herzen komme und Alle durch dasselbe von Gott

Menschensatzungen Alles nur zu richten nach dem göttlichen Worte.“

mlf gegen eine Kirche, deren Grundsätze bier angedeutet worden und die der

ches die Bibelgesellschaften treiben, gerade entgegen ist, abgesehen sey. Geist

beine! Heiliger Geist, der Du allein neues Leben magst, erfülle? die Herzen Deiner Gläubigen und 3 e, , bigen zum Slauben!“ * 8

Dauer der Eisenbahn Fahrten am 20. September. , Zend aner Aang enen. um Uhr St. M. von um Uhr St.

36 Potsdam 8 Mrg. 48 Potsdam 12 Mitt. 7 Potsdam 3 Nm. 19 Potsdam 7 Abds. 1

35 Potsdam 9 ö 1 143 Potsdam ot 1 —W— 166

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Abends Nas einmaliger

dorgens Nachmittags 35 Beobachtung.

2 hr. 19 uhr.

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1 780. 1. 336 29“ dar.. 4 1299 8... 4 9 18R. . S0 Ct. W. Be r li ne den 21. September 1839. iu t lieker HKondS- nd Geld Car Zett e?!.

Fr. our. Brief. Geld. Ti N 1031, 1037/12 103 /,

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—— Pr. Cour. 83 Pri 5 41

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St. Behuld- Seh. 4

Er. Rugl. Obl. 30. 1 pra en. d. Seh.

103* / 1653 /, Oetpr. Pfandbr. 103 1021 PFomm. do. 3.

69*/ 2 Kur- u. Neum. do. 31 Kurmürk. Oblig. 3! Schlesische do. 33 Neum. Schuldv. 35 2 e-. Stadt Ou. M 10332). 1. ü

Coup. und Zins- Seh. d. K. u. N. 986 2/ 27165

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Westp. Pfandbr. 3 1 25/9

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Thl. * 30 Sgr. Brief. Geld.

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Leipzig...... Frankfurt a. M. WT. ... Petershurg

1021/9 311/21 1 J

Ams ter dam, 17. September.

Niederl. wirkl. Schuld. S. S0o/o do. 101569. Kanrzc-Bill. 2613/1. 5o / Span. 2913. Passive 1012. Ausg. Sch. 185. Zinsl. 118/43. Preuss. Prüm,. Sch. Poln. —. Gesterr. Met. 1032/6.

Antwerpen, 16. September. Neue Anl. 2714.) Hamburg, 19. September.

kank- Actien 1522. Engl. Russ. 107!/“.

Paris, 16. September.

Ho Rente fin cour. 110. 70. 30,9 sin cour. SI. 20 509 N

au compt. 101. 50. 59,9 Span. Rente 33 Passive 9. 396 Port. Wijen, 16. September.

o Mert. 107. o, oil,,

Bank Actien 1537. Anl. de 1833 1363/6. de 1839 1671/9. Königliche Schauspiele.

Sonntag, 22. Sept. Im Opernhause: Der Zweikampf,

Oper in 3 Abth., Musik von Herold. (Herr Cramolini: Can—

tarelli, als Gastrolle.)

In Potsdam: Zum erstenmale: Alles aus Freundschaft, Lustspiel in 1 Akt., von Frau von Weissenthurn. Hierauf: Carl XII. auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Abth., von Dr. C. Toͤpfer.

Montag, 23. Sept. matisches Gedicht in 5 Abth, von Fr. Halm. Griseldis, als letzte Gastrolle)

Dienstag, 24. Sept. Im Schauspielhause: Zum ersten— male: Moliere als Liebhaber, Lustspiel in 2 Abth., nach Colomb, von A. Cosmar. Hierauf: Buͤrgerlich und romantisch, Lustspiel in A Abth., von Bauernfeld.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 22. Sept. Auf Begehren: Die Reise auf ge— meinschaftliche Kosten. Posse in 5 Akten, frei nach dem Fran⸗ zoͤsischen, von L. Angely. Vorher: Frau oder Sch wester. Lust⸗ spiel in 1 Akt, von H. Gempt.

Montag, 23. Sept. Wilhelm Tell. Heroisch-romantische Oper in 3 Akten, nach Jouy und Bis frei bearbeitet von Theo⸗ dor von Haupt. Mufstk von Rossini. (Olle. Ehnes, K K. Oesterreichische Hof-Opernsaͤngerin: Mathilde, als neunte, Herr Oberhoffer, vom Koͤnigl. staͤdtischen Theater zu Pesth: Tell, als dritte Gastrolle.)

An die Leser.

vierteljährliche Pränumeration der Staats-Zeitung betraͤgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. ür das Inland. Bestellungen füuͤr Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs -Straße Nr. 72) gemacht und jeder Praͤnumerant erhalt das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post Nemtern; wer dies versaͤumt, kann nicht mit Gewiß⸗ heit die Nummern erwarten, die vor der hier einge—⸗ gangenen Anmeldung erschienen sind. . Verantwortlscher Redacteur Arnold.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Zins. 10.

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Im Schauspielhause: Griseldis, dra— (Mad. Clauer:

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