Aerndte eingelaufen sind, so fanden die besten Sorten von al⸗ tem und neüem Englischen Weizen zu 3 Shilling höheren Prei, sen willige Abnehmer; auch nach fremdem Weizen war fort⸗ wahrender Vegehr, und er wurde ebenfall« 2 bis 3 Shilling theurer bezahlt, als vorigen Montag. 264 Die r e e ue von Tratten der Bank der Vereinigten Staaten durch das Haus Hottinger hat auch, hier viel . sehen errgt. Die Times und die Merning Chronicle be; mühen sich, darzuthun, daß der Vorfall von keinem Einflusse auf die Agentur jener Bank in Londen seyn werde, und 2 nern daran, daß Herr Jauden, der Agent derselben, erst, vor kurzem ein? Rimesse von 200 000 Sou vpereigne oon seinen Voll⸗ machtgebern erhallen habe. Die Times, iche sich den Kre⸗ dit, Mangel jener Bank in Paris zu erklären sucht, ist der Meinung, daß er nut daher ruhre, weil dieselbe, ihrem Cha⸗ ratten er, Dank, Institut zuwider, sich neuerdings in große Handels ⸗Speculationen eingelassen habe, die selbst fuͤr ihre be⸗ drurenden Marel zu ausgedehnt geworden seven. Die Morning Chronicle berichtet, daß Herr Jaudon schon am 13 nach Paris ab gegangen sey und ohne Zweifelim Stande seyn werde, die betreffenden Tratten zu liquidiren, um so mehr, da er allein mit den beiden letzten Paketschiffen mehr Fonds aus Amerika erhalten habe, als der Belauf jener Tratten ausmache. Zugleich erklärt die „Chronicle“ sich durch die Agentur der Bank der Vereinigten Staaten ermächtigt, dem von der „Times“ verbreiteten Ge⸗ rüͤchte zu widersprechen, als habe Herr Jaudon direkt oder in“ direkt Hülfe von der Englischen Bank erhalten; er habe, sagt die „Chronicle“, mit diesem Institut neuerdings kein anderes Geschaͤft gemacht, als daß er demselben das von New ⸗ York empfangene Geld verkaufte. Der Courier, indem er die Nach⸗ richt von der Zurückweisung der Tratten der Amerikanischen Bant mittheilt, die er zu 406,040 Pfd. angiebt, äußert um so rößeres Bedauern uͤber diesen Verfall, da derselbe in einem Augenblick startgefunden, wo der Europäische Handel sich eben von dem lange gefuͤhlten Drucke beinahe wieder erholt habe. „Wir verneh⸗ men“, sahrt das genannte Blatt fort, „daß einige von den Wechseln zur Ehre der Indossenten von Pariser Häusern in Schutz genom⸗ men sind; aber diejenigen, welche keine Noth Adressen haben, bleiben ungeschuͤtzt, bis Einrichtungen getroffen worden, um die Schwierigkeiten zu heben. Man erwartet, daß ein angesehenes Haus in London alles Erforderliche thun werde, um ferneren Ungelegenheiten vorzubeugen. Man hofft, morgen etwas Naͤhe⸗ res bär den Gegenstand der zwischen dem Hause Hottinger und Compagnie ünd der Bank der Vereinigten Staaten obwal⸗ tenden Schwierigkeiten zu vernehmen. Inzwischen scheint die allgemeine Meinung zu fen, daß es nicht möglich war, Baum— wolle in Havre oder in Liverpool in solchem Umfange, wie die Pariser Fiema es wünschte, zu Bedingungen, die der Amerika nischen Bank genehm gewesen wären, zu verkaufen Daher enistand die Schwierigkeit, so greße Summen zu decken. Die hie sigen Kaufleute scheinen die Weigerung des Pariser Hauses nicht zu miäbilligen, und zwar aus dem Grunde, weil das Mo— nopol der Bank der Vereinigten Staaten dadurch groͤßtentheils
zu Ende gehen duͤrfte.“
Aus Portsmouth erfährt man, daß das Dampfschiff „Gor⸗ gon“, das Depeschen an den Admiral Stopford zu überbringen hat, in Gibraltar den Befehl hinterlassen habe, daß das Linien⸗ schiff „Talavera“, welches auf der Ruͤckreise nach England de— griffen ist, das Mittellandische Meer nicht verlassen, sondern sich zur Flotte nach den Dardanellen zurückbegehen solle. Ad⸗ miral Stopford hat die Admiralität um Absendung eines Stab s⸗/ O siziers der Marine ersucht, damit die auf der Flotte befind⸗ len See-Truppen im Falle der Landung zu einem Bataillon formirt werden konnten.
Die Morning Chroniele hält fuͤr den wahren Grund der Abberufung des Admiral Roussin von seinem Botschafter⸗ Posten in Konstantinopel dessen Vorliede fuͤr die Interessen und die Existenz der Turkei gegen diejenigen Mehmed Ali's und Aegyptens „Selbst jeder Franzose“, sagt dieses Blait, „der sih in Konstantinopel aufgehalten und die Orientalische Politik von dort aus beobachtet hat, muß sich uͤberzeugt haben,
daß der Frieden jener Gegenden und die Verhinderung eines uͤber dieselben von dem Schicksal der
Eucopaischen Krieges
Türkei und Konstantinopels abhängen, wogegen die großere und
geringere Macht des Pascha's von Aegypten eine ganz unter— zzordnete Frage ist. Der Admira! Roussin sah dies ein, aber die Franzdsische Regierung hegt keinesweges die sel⸗ ben Ansichten; in ihren Augen ninimt Aegypten den er— sten Platz ein, während Konstantinopel voͤllig Nebensache ist. Frankreich ruft daher seinen Gesandten zurück, und das
Resullat wird ohne Zweifel seyn, daß Frankreich einen confi⸗ dentiellen Gesandten, wir hätten fast gesagt, einen Ambassadeur de famille, in Alexandrien haben wied, waͤhrend der Franzöͤ⸗
sische Botschafter⸗Posten in Konstantinopel zu einer untergeord— neten Wichtigkeit herabsinkt. Es freut uns indeß, daß unsere Briefe aus Konstantinopel vom 29. August und aus Wien an
der Loͤsung der Schwierigkeiten nicht so verzweifeln lassen, als wir vor einigen Tagen glaubten; denn Rußland, obgleich es
sich von der Konferenz fern hält, hat erklart, daß es allen Maß⸗ regeln beistimmen werde, welche die uͤbrigen Maͤchte zur Bei⸗ legung der Differenzen zwischen Aegypten und der 56
zur Abwendung der drohenden Ereignisse in Konstantinopel fuͤr nothwendig erachten wurden“
Ueber das Benehmen Frankreichs in Bezug auf die Spa— nischen Angelegenheiten bemerkt die Morning Chroniele⸗ „Die Leichtigkeit, mit der die Pasken Don Carlos aufgegeben haben, zeigt, daß die Unterdruͤckung des Karlismus nicht ein so herkulisches Unternehmen war, wie die Franzoͤsische Regie⸗ rung stets behauptete. Ein wenig guter Wille und Anstrengung von? Seiten der Franzesen wurden den jetzigen Zustand der Dinge schon längst herbeigefuͤhrt haben. Herr Thiers wurde Alles in drei Monaten beendigt haben, und ohne alle die Ge⸗ fahren, welche die Tuilerleen so in Schrecken setzten. Als Eng— länder freuen wir uns jedoch, daß Frankreich die Gelegenheit, die sich ihm früher darbot, nicht ergriffen hat. Es ist viel besser, daß Spanien 3 als durch fremde Intervention den Frieden erhalt. „Die
achricht, daß die Franzoͤsische Regierung Don Carlos nicht
eher freilassen wolle, bis er sich feierlich verpflichtet haͤtte, den
Frieden Spaniens nicht wieder zu stöͤren, wird von der Engli— schen ministeriellen Presse mit großer Zufriedenheit aufgenommen. Die Tory Blätter dagegen fahren fort, ihren Ünwillen uͤber die Verraͤtherei Maroto's zu äußern und das Englische Ministerium mit den heftigsten Vorwuͤrfen zu uͤberhaufen, weil es sich zum Mirschulolgen an diesem Verrath gemacht habe. Die ministe⸗ riellen Zeitungen ihrerseits lassen sich dadurch nicht irren, son⸗ dern rechnen es Lord Palmerston zum groͤßten Verdienste an, daß er zur Pacification Spaniens, wie sie behaupten, so wesent⸗ lich beigetragen habe. Der Eourier benutzt diese Gele⸗ genheit, dem genannten Minister uber seine ganze aus wärtige Politit eine Lobrede zu halten. Die Tim es sagt
Industrie zur Sprache gebracht wurde,
orte und
10990 unter Anderem: „Freuet Euch, Ihr Liberalen, ub er die Niederlage des Don Carlos, aber vergesset nicht, wie sie herbeigefuͤhrt wurde. Britische Waffen haben nicht dazu bei⸗ getragen; als sie dem Don Carles gegenüber standen, triunm.— phirte er, und erst dann, als das Britische Ministerium sich eines Kunstgriffes der Diebe und Diebesfaͤnger bediente, konnte man ihn bezwingen. Sie ließen sich mit einem Moͤrder ein, und erkauften diesen zum Verrath gegen seinen Herrn. Dies, Englaͤnder, ist das maͤchtige Werk, das Ihr vollbracht habt, dies sind die ehrenvollen Mittel, die Eure Minister anwend⸗ deten. Nehmt auch noch diesen Trost mit: — das Werk war zu schmutzig, als daß die Franzosen sich damit befassen wollten, sie ließen Eid alle Schande der Unterhandlung, ja, sie ließen Euch noch mehr, sie ließen Euch auch die Kosten derselben. Wie groß dieselben sind, wird hoffentlich selbst das jetzige Unterhaus zu wissen verlangen. In Frankreich sagt man, Maroto allein habe an 150,000 Pfd. erhalten. Unsere geheimen Fonds kön— nen nicht viel solcher Ausgaben ertragen.“ Darauf entgegnet der Courier: „Die „Times“ weiß sehr wohl, daß sie eine Luͤge vorbringt, und sie hofft, ihr nur dadurch Glauben zu schaffen, daß sie dieselbe mit unermuͤdeter Frechheit wiederholt, bis sich eine Sekte von Glaͤubigen gebil⸗ det hat. Maroto's Verrath ist von der gewohnlichen Art. Er verließ eint verlorene Sache und suchte sich mit der Partei zu versoͤhnen, deren endlicher Triumph gewiß war. Er ist während seiner ganzen Laufbahn ein grausamer Mensch gewesen, aber wir haben es noch nicht vergessen, daß, als die Hinrichtungen
in Estella bekannt wurben, wir die traurige Pflicht hatten, ein mehr, die ü Hessen Homburg zum Gouverneur und
Es wird tenants Grafen von Leiningen Westerburg zum Vice Gouver—
Toryistisches Morgenblatt zu tadeln, weil es mehrmals jenes Verfahrn zu rechtfertigen oder zu bemaänteln suchte— : viel leichter seyn, die Spanische Regierung des halb zu rechtfer—
nicht zu Stande; 5) fuͤr Zoologie,
tigen, daß sie dem Verräther den Preis fuͤr seinen Verraih aus-
gezahlt Fortdauer eines blutigen
Verrath zu werfen gesucht hat.
Unterwerfung aufgestellt. gestaͤndniß zu machen,
hat — wenn ein Preis gezahlt worden ist um die Krieges zu verhindern. Man darf ferner nicht vergessen, daß Maroto einen Schleier über seinen n al in Il Er hat die Bewilligung der Oesterreich und Tyrol und der Feldmarschall- Lieutenant von Privilegien der Baskischen Provinzen als Bedingung fuͤr seine Reise Als Espartero sich weigerte, dies Zu⸗ brach Maroto die Unterhandlungen ab
und forderte seine Soldaten auf, ihre Rechte bis auf den letz⸗—
ten Mann zu vertheidigen.
Nun' trat Lord John Hay als
Friedens-Vermittler auf, und auf sein Ansuchen wurden die
Rechte der Basken anerkannt.
aber diejenigen, welche, ihm diesen Vorwand darboten, handel—
Auf diese Weise bot sich Ma, halt d zei 2 roto' ein plausibler Vorwand dar, und er bediente sich desselben; viesen behandelte man die Frage, ob der provisorische Siga
ten nur so, wie Gerechtigkeit und Menschlichkeit es ihnen vor⸗
Q
schrie ben.
Die Mission des Obersten Wylde und Lord John
Hay war von Anfang au ehrenvoll und ist auch ehrenvoll aus⸗
geführt worden. daß ein solches Ende des Kampfes in den Bas kischen Provin⸗ zen zu hoffen gewesen ware, wenn Sir Robert Peel und der Herzog von Wellington in den letzten fuͤnf Jahren uͤber Eng— lands Geschicken geherrscht hätten. Die Sympathien dieser
Es wird wohl Niemand behaupten wollen, on. fach für Anerkennung aus,
1
die Nachbarschaft ein anordnendes Cemite noöͤthig befun⸗ den, fuͤr dessen Bildung sich die Mitglieder der Versamm⸗ lung Pr. Chaufepis, Hr. Holscher und D Meyer unter Assistenz des hiesigen Herrn von Seckenderf be reit erklart hatten. Fur den heutigen Nachmittag wurde ein Ausflucht nach dem Friedensthale beschlossen; auf der Rüͤckteh⸗ sollte dann der Thee auf dem Koͤnigsberge eingenommen wer, den, wofuͤr ein heiterer Sonnen Untergang gewinscht ward. — Sodann schritt man zur Wahl der Praͤsidenten und Secretaire der einzelnen Sectionen, und wählte: 1) für die Section fur Physik und Chemie Professor Wohler und Professor Wacken⸗ roßer, 2) fuͤr Pharmacie Hofrath Brandes und Dr. Bley; 3) für Mineralogie und Geognosie Ober ⸗Bergrath Dr. Noögge⸗ rath und Dr. Romer; 4) Botanik kam als besondere Section noch Anatomie und Physiologie Gehernie Ober⸗Medizinal Rath, Professor Lichtenstein und Di. Hellmaun; 6) fuͤr Medizin im ganzen Umfange Geheimer Ober⸗ Medizinal! Rath Stieglitz und Direktor Schmidt; 7) fur die technologische und astronomische Section wählte man den Hof⸗ Kammer-⸗Rath Waitz und den Dr. von Reden. Nach Beendi— gung dieser Wahlen wurde die Sitzung Mittags 1 Uhr aufge— hoben. Die heute ausgegebene dritte Nummern, des Tageblatt der Versammlung der Naturforscher giebt die Zahl der zu die— ser Versammlung eingetroffenen Fremden auf 131 an.
ö ch Wien, 17. Sept. Die Wiener Zeitung melder nun— mehr die Ernennung des regierenden Landgrafen Philipp von des Feldmarschall⸗Lien⸗
neur der Bundesfestung Mainz. Der Feldzeugmeister Graf Mazzuacchelli ist zum Gouverneur von Mantua, der Feldzeug— meister Graf Rugent zum kommandirenden General in Mahren und Oesterr. Schlesien, der Felomarschall, Lieutenant Freiherr von Langenau zum kommandirenden General in Illyrien, Inner— General in Galizien ernannt
zum kommandirenden
worden. Schwein. Zurich, 12. Sept. (A. 3.) Seit den Bewegungen im Kanton Zurich wurde keine Sitzung der Tagsatzung mehr ge halten, sondern es hatten bloß einige Konferenzen statt. In
Rath von Zuͤrich als eidgenoͤssischer Vorort, so wie der Buͤr— germeister Heß als Praͤsident der Tagsatzung anzuerkennen sey oder nicht. Die merkwürdigste dieser Konferenzen war die gestrige. Einige Gesandtschasten befanden sich noch ohne In— struction. Die sogenannten Sarner Stände sprachen sich ein— ohne die Meinung weiter zu be— gründen. Hingegen Bern, Luzern, Solothurn, Basen— kand, Appenzeil, St. Gallen, Graubuündten, Aargau
und Thurgau erklärten sich fuͤr Nichtanerkennung, unter Eni—
wicht standen, daß eine Erklärung von Seiten der Britischen Regierung hingereicht haͤtte, um den Triumph des Despotis,
mus und der Inquisition auf der ganzen Halbinsel zu sichern.
Jetzt aber liegt der Despotismus zu Boden, und das Prinzip der Freiheit triumphirt.“
Belgien immer noch einen aäberwiegenden Einfluß ausuͤbe, er— wiedert der Courier:
Macht eher England als Frankreich. daß es vielleicht keinen Staat in Europa giebt,
schraͤnkter Macht doch so ganz frei von fremder Kontrolle wäre,
wie Belgien. machen und sie in nicht gar fern zoͤsische Buͤndnisse wuͤnschen lassen. dels-Politik wird nicht wenig dazu beitragen, die Herbeifuͤhrung eines solchen Zustandes der Dinge zu beschleunigen.“ Belgien.
Bruͤssel, 18. Sept. w Königs und der Königin aus England und ihrer Ostende am Freirage entgegen.
erner Zeit eher Deutsche als Fran—
Prinzen nach Schloß Laeken zurückkehren,
Der Vorcheil Belgiens und Hollands wird
übrigens beide gewiß zu einer gegenfeitigen Verbindung geneigt wolle, so m. ö) 9 7. geg ö J rische Bevölkerung bilden,
Frankreichs restriktive Han.
die Wirksamkeit der Tagsatzung nicht hemmen. Auf die Behauptungen einiger Blaͤtter, daß Frankreich in ben, wo ug ch wenige Stände in einer Ta : 1 f ? s . ĩ ( seyen und kräftige Schlußuahmen gefaßt hätten. Daß Zürich in sei⸗ Wenn es wirklich eine Macht gäbe, ner dermaligen Lage kein Stimmrecht ausüben könne, sey leicht nach—⸗ n 3 *. 1 * guad . ** = . ö r J ) 9 2 9 wellen. von welcher Belgien einen Impuls erhielte, so waͤre diese ö.
Die Wahrheit ist aber, der bei so be⸗
beiden Staarsmänner wücden eher fuͤr Don Carlos und Ma, wickelung nachstehender Ansichten: roto als fuͤr Ferdinand's Tochter gewesen seyn; wir wissen nur . . . F , g , i, . zu gut ö . Wagschalen ö a t. im Gleichge⸗ des ÄAufruhrs von Zürich, gleichsau in einem Zustande der Anarchte /
„Die Tagsatzung befinde sich seit dem 6. September, dem Tagt
so daß sie nicht einmal mehr Sitzungen halte. Dieser Zustand dürse nicht länger fortdauern, und die Tagsatzung müsse ihre Verrichtungen wieder antreten. Zwanzig Stände von zweingdz nauzig seven gebeorig repräsentirt da, und lediglich sey der Fall, daß Zürich, gleichn ie Wal⸗ lis, dermalen das Stimmrecht nicht ausüben könne. Das dürfe ab
Es habe Zeiten gege— agsatzung versammelt gewesen
.
Die verfassungsmäßigen Behörden von Zürich seyrn durch Gewalt bescitigt, und an ihre Steüe befinden sich nur sieben Clubi— sten oder Usurpatoren, unter dem Ramten einer pro visorischen Regierung, zusaumengesetzt aus Mitgliedern theils der gespreng— ten Regierung, theils des Glaubens-Comité's theils der Bürgerschaft der Siadt Zürich. Wenn der Kanton Zürich solches Regiment dulden wolle, so möge er es; aber den zwei Millionen, welche die Sch weize⸗ dürfe man nickt das Beispiel geben, daß auf solch⸗ Weise eine Bundes-Behörde gültig aufgestellt werden könne. Umsonst seo es, den Vorgang vom 6ten Herbsi⸗Monat durch denjeni— gen vom 9ten, wo her große Rath eine Art Sanction ausgesprochen, überklristern zu wollen. Der Beschluß des großen Rathes sey ein
Gaukelfpiel, durch welches man bloß die gesammte Eidgenosseuschaft zum Gevatter des zur Welt gekommenen Bastards zu machen trachte.
Man sieht der Zuruͤckkunft des Ankunft in Am 22sten d. M. wird der , König der Eroͤffnung der Eisenbahn von Gent nach Courtrai ö beiwohnen und am folgenden Tage wird dieser und die jungen fang
ore Klubisten (Bürgermeister Heß).
Dem Berichte des Messager de Gand zufolge, hat der
betannte Kats in oiesen Tagen zu Gent ein „Meeting“ geh al—
liche Anflösung zu stellen.
ten, in welchem ausschließlich die Bedrängniß der Baumwollen⸗
tern, in Uebereinstimmung mit ihren Herren bei der Regierung darauf anzutragen, daß sie Maßregeln ergreifen moͤge, um den Absatz der in den Magazinen gelagerten Waaren zu erleichrern. Ein anderes Mitglied brachte eine Petition in Vorschlag. Kats meinte, die Geistlichkeit wurde Alles aufbieten, um dieselbe zu vereiteln. Das Meeting, welches sehr vesucht war, vertagte sich demnächst auf 14 Tage, um sich alsdann mit der Petition zu beschaͤftigen. — Dassel be Blatt melder, die Regierung wolle dadurch der Baumwolle Fabrication zu Huͤlfe kommen, daß sie eine Masse von Waaren aufkausen lasse, um sie nach Batavia zu senden.
Deutsch lan d.
Pyrmont, 18. September. Die erste allgemeine Ver⸗ sammlung ver hier vereinigten Naturforscher und Aerzte fand in dem zweckmäßig eingerichteten Kursaale statt und zwar statu— tenmäßig am 18. September Morgens 10 Uhr. Der Vor— sitzende, Hofrath Dr. Menke, eroͤffnete die Sitzung mit einer Rede, in welcher er diejenigen Vorzuͤge im Allgemeinen her vor⸗ hob, welcht Pyrmont zu einer Vereinigung der Naturforscher und Aerzte besonders eignen. Es folgte die Vorlesung der Statuten, nach welcher der Professor Pr. Mädler aus Berlin eine Uebersicht der Verhaͤltnisse des Weltalls vortrug. Dann las Herr Pr. Ch aufe pis aus Hamburg eine kurze Abhandlung uber den „Haring.“ Der Direktor Dr. Schmidt aus Paderborn hielt darauf eine humoristische Rede über die Kunst des Naturfor— schers zu — essen, welche durch oͤftere Beifalls⸗Bezeugungen unterbrochen wurde. Der Regierungs-Rath Meyer von Min— den trug jetzt ein Begruͤßungs ⸗ Gedicht an die Naturforscher vor. Der Hofrath Brandes von Salzuffeln lud die Versammlung im Namen der Meinberger Brunnen-Direction zu einem Be— such nach Menberg und den Extersteinen auf den 22sten d, ein. Der Geschäftsraͤger Dr. Menke machte bekannt, daß für die ge— meinschaftlich vorzunehmenden kleinen Nachmütags / Ausfluͤge in
Kats rieth den Arbei⸗
Der große Raih sev in Wirklichkeit schon am 7. September von dem auf dem Paradeplatz versammelten Bolrsbaufen als aufgelöst erklärt jedermann habe bören können. Bloß zum
babe man den großen Rath noch jusammenberufen. Zusammenberufung sey nicht ersolst durch den verfas— sungs mäßigen Präsdenten, sondern durch vas Haupt der Usurpatoren Dic Großräthe Stoder und Schoch bärten einzig noch din Muth gehabt, Anträge gegen die schmäh⸗ Gesetzt aber, riese Anträge hätten die Mehrbeit erbalten, was wäre die Folge gewesen? Die Sturmzgiocken wären wieder angezogen, und der große Rath nüiedergemetzelt worden. Wenn von einer Anerkennung des Bürgermeisters Heß als Gesand—⸗ ten von Zürich gesprochen werde, so frage man, wo sein Kꝛeditiv sey? Ein Gesandter auf die Tagsatzung sev der Repräsentant des verfassungemäßigen großen Raths. Dieser sey in Zürich aufge⸗ lösi, und mit ihm das Kredit erloschen. Gemäß dem gleicht Kreditiv, welches Heß besitzt, seyen auch Keller und Weiß Gesandtt, und diese sollen nun nicht anerkannt, werten. Wel⸗ cher Widerspruch! Bern habe das Präsidium zu übernehmen, und die Tagfatzung sey im Falle, ju Besorgung der laufenden Geschäfte eine Kommiffion niederzusetzen. Den sieben Usurpatoren in Zürich wenigstens sey das Sitgel und Banner der Eidgenossenschaft nimmer⸗ mehr anzuvertrauen. Von Rechts wegen bestehe der Regirrungsrath von Zürich noch: nur die vier Mitglieder desselben, die zu den Auf⸗ rührern übergegangen, hätten hierdurch ihre Stellen aufgegeden. E86 sev etwas Unerhörtes, daß ein Standeshaupt selbst an die Spitze ei— nes Aufruhrs sich stelle.“ ; .
Die Konferenz gelangte bei der Verschiedenheit der in ihrem Schooße waltenden Ansichten zu keiner Beschlußnahme.
Der Regierungs-Rath des Standes Zuͤrich erließ untern 14ten d. eine Gegenerklärung gegen die von den Gesandtschaf⸗ ten der Staäͤnde Bern, Luzern, Solothurn, Basel⸗ Landschast, St. Gallen, Aargau und Thurgau den 12. September in Zuͤ⸗ rich an die Gesandtschaften ihrer Mitstände gerichtete Er klaͤ⸗ rung.
Nach dem Schweizerboten hat der Baselland schaft⸗ liche Landrath am gten, „mit seltener Einstimmigkeit“, Herrn Hug folgende Instruction gegeben: 1) Die jetzige sogenannte provisorische Regierung in Zürich werde vom Stand Baselland, schaft weder als Zuͤricher Kantonal-Behöoͤrde, noch weniger als voroͤrtlicher Staatsrath anerkannt, indem dieselbe durchaus auf Usurpation beruhe. Es habe also, in den Augen von Baselland, Zurich aufgehört, Vorort der Eidgenossenschaft zu seyn, wes wegen äanser Gefandte nicht emhr nach Zuͤrich gehen selle. 2) Die Ge⸗ sandtschaft wird darauf hinwirken, daß ein anderes Tagsatzungs⸗ Praͤsidium gewählt werde, ebenso 3) daß aus dem Schooß der Tagsatzung ein provisorisch eidgenoͤssischer Staatsrath er⸗
nt werde; 4) daß die Tagsatzung sogleich an einen dritten — dem Kanton Zurich gelegenen Punkt verlegt werde, wo⸗ hin auch die Kanzlei und das Archiv nachfolgen solle; 5) die Gesandisch aft soll bewirken helfen, daß die faktischen, durch ge⸗ setzwidrige Gewaltthat beseitigten, verfassungsmaͤßigen Behörden von Zurich sofort wieder, und zwar, wenn nöthig, durch be⸗ waffnetes Einschreiten, in ihre vorige Wirksamkeit eingesetzt werden. 6) Dem Gesandten wird die Hand gesssnet, bei allen unvorhergesehenen Ereignissen nach bestem Wissen und Gewissen zu allen n fuͤr des Vaterlandes Wohl mitzuwir ken.
Nach dem Solothurner Blatt, macht die Buͤrgerschaft von Liestal bekannt, daß sie sich enischlossen habe, denjenigen Dragonern, welche in Zurich fuͤr die Regierung sich gewehrt mud setzt flüchtig seyn sollen, auf Gemeindekosten bruͤderliche Aufnahme zu gewaͤhren.
eagle n.
Rom, 7. Sept. (L. A. 3.) Ueber die kuͤrzlich erwahnten Unruhen unter der Bevölkerung des Städtchens Gennazzano
folgende Details n Gennazzano das Verbot, die Verstorbenen in den Kirchen beizusetzen, die Unzufriedenheit des Volkes. Als nun gar ruch— bar wurde, einer der Notabeln des Ortes sey heimlich in der Kirche beigesetzt worden, während man einen mit Steinen ge— füllten Sarg nach dem Kirchhofe getragen, kam es zwischen Hohen und Niedern, zwischen Obrigkeit und Untergebenen zu FIhaͤtlichkeiten. Der Geovernatore soll nach Einigen erschossen, nach Anderen aus dem Fenster gesturzt worden seyn. Ein De⸗ taschement von 160 Dragonern wurde sogleich nach Gennazzamo
esendet und soll durch die Zuͤgellosigkeit der Einwohner zum inhauen gezwungen worden seyn, wobei mehrere Menschen
das Leben verloren haben. Auch hier in der Hauptstadt drängt ein Verbrechen das andere. Beinahe jeden Tag hoͤren wir von neuen, meist schrecklichen Mordthaten. Aufmerksamkeit auf verbotene Waffen verdoppelt.
Spanien.
Madrid, 10. Sept. Die exaltirte Partel in der Depu—⸗ tirten Kammer ist durch die neuerlichen Ereignisse im Nor— den sehr geschwaͤcht worden. Es ist eine voͤllige Spaltung in ihren Reihen ausgebrochen und sie hat sich in vier bestimmt geschiedene Fractionen getheilt. Die erste besteht aus den An⸗ hängern der Constitution von Cadix; die ausgezeichnetsten Mit⸗ glieder derselben sind die Herren Arguelles, Gil de la Cuadra und Calatrava. Die zweite Fraktion, die sogenannte „namen⸗ hoe Partei“, hat Herrn Mendizabal zu ihrem Fuͤhrer. Die dritte, oder die Partei der Constitution von 1837, stimmt in ihren Ansichten meistens mit Herrn Arguelles und seinen Freunden uberein. Die vierte Fraction endlich bilden die Re⸗ publikaner, die durch den Herausgeber des „Guiriguai“, Herrn Alonzo, repräsentirt werden, welcher es den Verfolgungen durch das Ministerium zu danken hat, daß er in fuͤnf Provinzen zum Deputirten gewaͤhlt worden ist.
Man will wissen, daß Maroto das Großkreuz des Or— dens Karl's III. erhalten habe.
Die Hof-Zeitung enthält nachstehende, vom J. September datirte Depesche des Herzogs von Vitteria;
a,, Die Guipuzcoischen Bataillone, welche die Linien von Ändoain deckten, find freiwillig hierhergekommen, um in den mit dem General Maroto abgeschlofsenen Traktat mit einbegriffen zu wer⸗ aw and das Loos der anderen Bataillone derselben Provinz zu theilen, die sich bereits unterworfen haben. Jene Bataillone sind heute hier eingerückt
und um ihren Einmarsch feierlscher zu machen, habe ich aus Oñiate die
dort befindlichen Truppen kommen lassen, die nun gleichzeitig mit enen einmarschirten. Der Enthusiasmus, von dem ich ges dieser acht Bataillone erneuert, die ihre Freude durch häufige Fivas und Zurnfunzen zu erkennen gaben. diejenigen, welche in ihre Heimath zurückkehren wollen, die Erlaubniß dazu erhalten; die Zahl derer, die in unseren Truppen Dienste neh— men wollen, ist jedoch sehr beträchlich. Ich habe die Letzteren in die National-Armee eintreten lassen.“
Spanische Gränze. Der General O Donnell hat den Befehl erhalten, unverzuͤglich Cantavieja und Morella anzugrei—⸗ fen, zu welchem Behufe 40 Kanonen der Eitadelle von alen⸗ cia zu seiner Verfugung gestellt worden sind.
Der Karlistische Anführer Carrion, der auf dem rechten Ebro-Ufer operirte, hat sich am Ften mit 150 Mann dem Ge— neral- Kommandanten von Burgos unterworfen.
Es geht das Geruͤcht, daß der Infant Sebastian von den Karlisten im Ulzama⸗Thale gefangen genommen und nach San Estevan gefuhrt worden sey.
Der Castellano veroffentlicht folgende Proclamation, die Espartero an die Bevoͤlkerungen von Biscaya und Navarra er⸗ lassen hat:
„Ein sechsjähriger unglücklicher Krieg, der nie in diesen schönen und blühenden Provinzen hätte ausbrechen sollen, hat die selben in enen beklagenswerthen Zustand versetzt, worin ihr sie heute erblickt. Die Bläthe der Jugend ist in den Schlachten gefallen; der Handel bat Schaden, Berluste und Bankerotte erlitten. Das befländig über⸗ zogene oder bedrohte Grund- Eigenthum hat die Herren und Pächter juin Elende herabgebracht. Die Künsie und Wissenschaften haben au der Auflöfung Theil genommen, welche den Untergang so vieler Familien herbeigeführt. Alles endlich hat die Erbitterung und Ent⸗ muthigung erfahren, welche das Daseyn schmerivoll und ungewiß machen. Biscayer und Ravarresen! betrachtet Eure gegenwärtige Lage, ver⸗ gleicht sie mit dem Glücke, dessen ihr ju anderen Zeiten genossen, und Ihr werdet zu dem Geständuisse gezwungen seyn, daß das Re⸗ sultat dieses blutigen Kampfes das 67 zum Bösen gewendet, die Freude in Traurfgkeit, die friedlichen Gewohnheiten Euerer Altvordern jn die Sucht nach Vertilgung und Rache, mit Einem Worte, die Glüäckseligkeit in aue Arten Trübsale verkehrt hat. Und gegen und für wen wurde dieser Krieg gefübrt? Pon Spaniern gegen Spa⸗ nier, von Brüdern gegen Brüder! Ihr sevd detrogen worden; man hat Euch glauben gemacht, daß die Vertheidiger Isabella's die Re⸗ ligion unserer Väter bedrohten, und die Diener des Allmächtigen, welche den Vorschriften des Evangelium und ihrer heiligen Pflicht gemäß den Frieden hätten verkünden müssen, sind unter dem Bor⸗ wande, die Bewissen zu heilen, die Ersten gewesen, diesen inner⸗ lichen Krie n nähren, welcher Völker demoralisirt, deren Herzen sonst das Hellgthum der Tugenden waren. Ihr seyd durch einen ehrgeizigen Fürsten betrogen worden, welcher sich anmaßt, sich mit Gewalt der Krone zu bemächtigen, welche der Erbin Ferdinand's VII., seiner legitimen Tochter, der unschuldigen Isabella, gebührt. Und welches sind seine Ansprüchet welches der gerechte Beweggrund, der Euch zu Gunsten des Don Carlos bewaffnet hatt welche wirk— liche Vortheile konnte Euch sein Triumph bringen? Ueberzeugt Euch, Biscavper und Ravarresen, von dem Irrthum und der Ungerechtig⸗ keit der Sache, die man Euch vertheidigen ließ, und die zu nichis geführt hat, als Euren Untergang zu vollenden. Ich weiß, daß die Bevölkerungen beute enttäuscht sind; daß sie im Grunde des Herzens diese Wahrheiten fühlen, und daß sie den Frieden sehn⸗ süchtig wünschen und lieben. Der Friede ist durch mich in lava, Biscaya und GSuipuzeoa verkündigt worden, und dieses magische und
aus Bergara
in meiner
Depesche vom 31. August sprach, hat sich bei Gelegenheit des Einzu⸗ Wurde eines Malia-Nasiri oder ober sten Finanz. Ministers ist ; öh. (wie bereits gestern in der St. Ztg. gemeldet wurde) aufgeho— Dem Vertrage gemäß ha⸗ : 84 ; g. gemeldet wurde) aufgeho—⸗
age gemäß ha, ben, und die mit derselben verbundenen Amts-Verrichtungen sind
Malia⸗/ Nasiri Efendi zum Chazinai Humajun-Defterdari (Finanz⸗Minister des Großherrlichen steschar der Marine (Mussa Safweti Efendi) zum Mukataa—
1991
12 milde Wort ist mit Entbusias mus und Seligkeit aufgencmmen wer⸗ den. Der General Don Raphael Maroto und die Biscavpischen, Gui⸗ puzcoischen, Castilischen Divisionen, welche von Selten des vorgebli⸗ chen Königs nur Verachtung und Geringschätzung erfuhren, kaben schon die Stimme des Friedens gehört und haben sich mit der Armee unter meinen Befeblen vereinigt, um den Krieg zu beendigen. Die Gefilde von Bergara sind der Schauplatz brüderlicher Versöh⸗ nung geworden. Der Friedenegruß und die Vereinigung der vor⸗ dem feindlichen Streitkräfte, die heute nur eine einzige Masse dil— den und die nur Ein Gefübl belebt, sind das Prinzip, welches für ewig die Vereinigung aller Spanier unter dem Banner Isabella's II., der Conssstution? der Monarchse und der Regentschaft der Mutter des Volks, der unsterblichen Christine, gewährleisten muß. Darum wurde eint Convention ratifizirt, wozu ich bereits binlängliche Er—
mäãächtigung erhalten, eine Conventien, welche die Interessen Aller umfaßt und welche jede Hoffuung auf Groll und Feindschaft, jede Rachsucht binsichtlich dessen, was sich früher ereignet, völlig entfernt. Alles soll diesem Vertrage gemäß vergessen seyn, jeder Groll soll groß
müthig auf dem Altar des Vaterlandes geopfert werden; und wenn die Ravarresischen und Alavesischen Truppen, die, ohne Kenntniß von diesem Vertrage zu haben, noch nicht der Wohlthaten desstlben haben ihtilhaftig werden können, daran Theil nehmen wellen, so bin ich
im Sabiner Gebirge vernehmen wir aus glaubwürdiger Quelle „in7benit'*n Wie an vielen anderen Orten erkegte auch 9 ereit sie zu empfangen, und ich werde alle meine Bemtihun⸗ gen bei der Regierung der Königin auwenden, daß sie ihnen ihre Er⸗ kenntlichkeit zeige. Biscayer und Navarresen! gebe der Himmel, daß ich mich nicht in die harte Nothwendigkett versetzt sehe, auf eine feind— selige Weise die zahlreiche, krieggewobnte und disziplinirte Armee, die ihr geseben habt, gegen Euch zu verwenden. Mögen überall Friedens⸗ gesänge erschallen, wohin man mich rufen wird! z ZIlel aller meiner Wünsche, möge sich für immer befestigen, und Ihr werdet alle dann einen Bater und Beschützer in mir finden. z
Hauptquartier zu Bergara, den 1. September 1839. Der Herzog de la Victoria.“ n nt.
Lissaben, 6. Sert. (Engl. Bl.) Man bereitet sich hier auf eine nahe bevorstehende Ministerial⸗Veränderung vor, die
; : schon durch das Ausscheiden des Finanz⸗Ministers, Antonio de Die Polizei hat ihre Carvalho, dessen Entlassung die Königin angenominen hat, ein⸗ Man glaubt, daß der Herzog von Palmella die
rien nicht hat ans Land steigen lassen.
Falle der Baron Bomfim, Kriegs-Minister, Heir Gomes de mit demseiben Kriegsschiffe wieder hierher zuruͤckgetommen.
Castro, Finanz⸗Minister, und Herr Fonseca de Magelhaes, Mi⸗
geleitet ist. Praͤsidentschaft des Conseils uͤbernehmen werde, in welchem
nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten werden wuͤrde. Da der Letztere ein genauer Freund des Lords Howard de Walden ist, so glaubt man, daß der Englische Einfluß im neuen Kabinette der vorherrschende seyn werde. Die Septembristen oder Ultra— liberalen sind dagegen nach wie vor gegen England erbittert und verlangen laut die Zusammenberufüng der Cortes, um ihre 636 England feindseligen Maßregeln ins Werk zu setzen. ach Einigen soll es wirklich die Absicht der Regierung seyn, die Cortes außerordentlicher Weise zur Mitte Oktobers zusam— men zu berufen. Der Baron de Lagos hat der Regierung einen Plan wegen Bezahlung der Dividenden der fremden Schuld vorgelegt, uͤber den indeß nichts beschlossen werden duͤrfte, bevor nicht das neue Ministörium gebildet ist. Der heutige Jahrestag der September-Revolution ist ohne Storung vor— übergegangen. .
ö Konst antinopel, 4. Sept. (Oest. B.) Am 3ten d. M.
hat der Kaiserl. Oesterreichische Internuntius Freiherr von Stuͤr⸗ mer in einer feierlichen Audienz sein neues Kreditiv an den
Groß-Wesir Chosrew Mehmed Pascha uͤberreicht und sodann
den Pforten-Ministern die ublichen Besuche abgestattet.
Die Tuͤrkische Zeitung Tatwimi Wataji vom 22. Dsche— maziuͤl' achir 1255 (1. September 1839) macht die in mehreren
Zweigen der Verwaltung stattgefundenen wichtigen Veränderun— en bekannt. Folgendes sind die Bemerkenswerthesten: Die
abgetheilt worden. Demzufolge wurde an des abgesetzten
Nafiz Pascha's Stelle Elhadsch Edhem
Schatzes) und der ehemalige Mu—
Desterdari (Finanz⸗Minister fuͤr die Staats⸗Pachtungen) ernannt.
Obgleich in zwei Sectionen geschieden, bleiben doch diese bei— den Finanzbehörden in demselben Lokal vereinigt. eines Sarbchana⸗Muschiri (Muschirs der Großherrlichen Muͤnze) wurde von demjenigen eines Nasirs der heiligen Staͤdte und der Großherrlichen Stiftungen abgesondert. erhielt anstatt des in Ruhestand versetzten Haßib Pascha der vor kurzem zum Range eines Pascha erhobene Kiaja der Sulta⸗ nin Walide, Ali Nedschib Pascha, und die Großherrlichen Stiftungen wurden dem ehemaligen Musteschar der Muͤnze,
Das Amt
Erstgedachtes Amt
Schewkl Efendi, uͤbertragen. Sarim Efendi, bisheriger Muste— schar im Departement des Innern ist zum Amte eines Muste⸗ schars des Groß⸗Wesirs, mit dem Vorrange vor allen Beamten der ersten Klasse, befoͤrdert worden, und hat nunmehr dieselben Attributionen, wie ehemals der Kiaja Bey oder Minister des Innern. Der erste Kabinets-Secretair des verstorbenen Sul— tans, Said Pascha, wurde zum BarutchaneNasiri oder Inspek⸗— tor der Pulver⸗-Fabriken ernannt.
Konstantinopel. 1. Sept. (S. A. 3) Das heute ein⸗ a, n Franzoͤsische Dampfboot bringt aus Alexandrien wenig eues. Die vereinigten Flotten lagen gestern Abend noch bei Tenedos; die Franzosen waren durch die Linienschiffe „Monte— bello“ und „Victoire“ verstärkt worden, und es beträgt ihre Es cadre augenblicklich 24 Segel, worunter zehn Linienschiffe; die Englische Flotte hat ungefähr die gleiche Eee Nach al⸗ ler Wahrscheinlichkeit wird die Entwickelung der hiesigen Wirren noch viele Zeit wegnehmen, da die Machte entschlossen zu seyn scheinen, auf diplomatischem Wege den Streit zu schlichten, vorausgesetzt, daß keine neuen Zwischenfälle eintreten, die auch die mühsamsten Combinationen zu uͤberflügeln pflegen. Die Tuͤrken leben in ihrem alten Schlendrian fort unh beschaͤftigen sich, anstatt mit Maßregeln zum Wohle des Vaterlandes, mit elenden Intriguen, die dahin zielen, sich gegenseitig einige ein— trägliche Stellen abzujagen und sie mit ihren Kreaturen zu be— setzen; derartige Veraͤnderungen fielen auch wieder zu Anfange der Woche vor, ganz ohne Interesse fuͤr das großere Publikum. — Die Leipziger Allgemeine Zeitung berichtet aus Malta vom 6. September: „Das Dampfboot „Rhadaman⸗ tus“ ist diesen Morgen hier eingetroffen. Es kommt von Kon- stantinopel, wohin es den Admiral Stopford gebracht und von wo es ihn am 31. August wieder zu seiner gie die mit der Franzoͤsischen bei Besik-⸗Bei liegt, zuruͤckgefuͤhrt hat. Unter den Offizieren der Flotte war als gewiß angenommen, daß sie nach Alexandrien gehen wuͤrden, die Tuͤrkische Flotte zuruͤckzufordern, und als ein Beweis, daß dieses Unternehmen im Werk ist, wird angeführt, daß der „Rhadamantus“ Ordre hat, sich nach
.
Die Eintracht, das
l4taͤgigem Aufenthalte hier ach Alexandrien zu
dort mit dem Admiral Stopford — — Dampfboot hat Depeschen gebracht, die noch heute aber Gibral— tar nach England befördert worden. Das Linienschiff „Tala⸗ vera“, das nach Ablauf seines Dienstes auf hiesiger Station nach England zurückgehen sollte, ist schoön von Gibraltar aus sogleich hierher zurückbeordert worden und diesen Morgen wieder hier , . Den neuesten Befehlen zufolge, darf nicht nur kein Schiff mehr die Flotte verlassen, um nach — zuruͤck⸗ zutehren, sondern wir erwarten hier jeden Augenblick drei an—⸗ dere Schiffe und eine Fregatte, wodurch unsere Flotte in der Levante auf 15 Linienschiffe anwachsen wird. — Seit einigen Tagen haben wir hier einen Gast, von dem wir nicht fn. wofür wir ihn halten sollen. Es ist Nadir⸗-Bei, der in der Welt als Griechischer Fuͤrst, dann zu anderen Epochen als Pol—
nischer Graf, dann wieder als Tuͤrkischer General figurirt hat,
unter allen Formen aber geheimnißvoll und undurchdringlich blieb. Nadir Bei behauptet, der wahre und . Sou ve⸗/ rain des Tärkischen Reichs zu seyn, der Sohn Mustapha “ IV., welcher Letztere vor Mahmuüd's Thronbesteigung im Serail er⸗ mordet worden. Seine Geschichte, wie er sie erzählt, erinnert lebhaft an die aller Abenteurer dieser Gattung, bis auf den
Herzog von der Normandie herab.
Griechenland.
Athen, 14. Aug. (Engl. Blatter.) Konig Otto hat vom Sultan eine goldene Dose und ein Schreiben erhalten, das Sc. Majestaͤt dessen Thronbesteigung anzeigt.
Man will hier wissen, daß Sir Edmund Lyoens, der Bri⸗ tische Gesandte am Griechischen Hofe, zum Nachfolger des Sir Howard Douglas als Lord-⸗Ober⸗ommissair der Jonischen In⸗ seln bestimmt sey.
Aegypten.
Alexandrien, 26. Aug. (A. 3.) Es wird Ihnen bereits bekannt feyn, daß man in Salonicht die Aegyptischen Emissa⸗ Sie sind auch gestern
Mehmed Ali glaubte diesen Schritt erlaubt, nachdem er die in dem Zelte Hafiz Pascha's gefundenen Instructionen . hatte. Ich lege Ihnen das Dokument in woͤrtlicher Ueber⸗ setzung bei. Es lautet, wie folgt:
„Entwurf des Marsches der Armee des Sultans nach Aegypten in ucun Artikeln. Da der Aegyptische Pascha sich seinem Sou verain nimmer unterworfen hat, und es wabrscheinlich ist. daß er sich näch⸗ siten Sommer unabhängig erklären und seine Unabhängigkeit erhalten wird, da alle uteine Bemkhungen und Berechnungen zu nichts geführt haben, so kann uur der Krieg mich wieder zum er! dieser Yrovin⸗ zen machen; man muß daher zu dessen Ausführung und Erfolg gute Vorkehrungen treffen. Zum glücklichen Erfolg gehört, daß man sich sireng an nachstehende Regeln hält: man verspreche den Grad von Seriaskier allen Ferit Paschas (Divistons-Generalen), wenn sie nicht verrathen und nicht mit Räuken umgehen; sollten sie in⸗
deffen ihrer Pflicht zuwider handeln, so müßte man sie sogleich wicber vom Dienst entfernen. Rach diesem Plane muß die Armee aus 60 bis 70,000 Mann bestehen, mit 120 Kanonen, uäm⸗
lich 10,000 Mann Infanterie, 15, 000 Mann Kavallerie, o00 Mann
ͤ Artillerie, Genie und 10,000 Mann irregulairer Truppen.
Wo man auf den Feind stößt, muß er mit der Artillerie angegriffen werden; es ist daher nöthig, daß der Generalissimus die Artillerie täglich in
Schlachtordnung einübe. Um die Aegvptier zu verhindern, einen Handstreich auf Marasch zu unternehmen, muß diese Stadt befestigt ünd mit Truppen stark verwahrt werden. Nachdem er diese Maß⸗
regeln genommen, soll der Generalissimus sogleich nach Aleppo auf⸗
brechen, von da auf Damaskus vorrücken und sofort nach St. Jean d'Acre, um diese Städte ohne Zeitverlust zu besetzen. Nach der Ein⸗ nahme von Acre muß man viele Soldaten in der Festung lassen und
geradesweges nach Aegvpten marschiren. Die Einnahme von Acre wird also die ersie Eroberung dieses Krieges seyn; dieses Unter⸗ nehmen wird vielleicht seinen glücklichen Erfolg vor vier oder
fünf Monaten haben, und sollte die Aegyptische Regierung sich dem
Reiche nicht unterwerfen und der Generalissimus vorsehen, daß der
Krieg sich in die Länge ziehen werde, so muß er seine Maßregeln dar⸗
nach nehmen, denn die Besetzung Aegvptens, welche die zweite Er⸗
oberung ausmacht, wird wenigstens vier oder fünf Monate, fonach die wichtige Besetzung Spriens und Aegvptens elf Monate bis ein Jahr erfordern. Rach den Berichten, die wir haben, ist Soliman Pascha
(Colonel Selves) mit seiner Stellung nicht zufrieden; es ist nöthig,
daß ein so wichtiger Mann vom Aegyptischen Lager entfernt werde,
man muß einen Offizier an ihn absenden, um ihn durch alle möglichen
Mittel zu uns übergehen ju machen; da Soliman Pascha ein
Europäer ist, se muß zu diesem Zwecke einer unserer Franzö⸗
sischen Offijiere zu ihm abgesendes werden. Mehmed Ult hat
bis jetzt die Araber nur bis zum Rang von Capitains beför⸗ dert, die Christen jedoch bis zum Grad von Oberst, General und
Pascha. Es sind in unserem Lager Araber, die den Paschas⸗ Rang
haben, dem zufolge jeder, der zu uns übergeht mit 30 Soldaten, wird
LirFutenant, mit z0 bis 100 Capitain, und ein Kommandant mit sei⸗
nem Batafllon Oberst, und jeder Offizier oder Oberst, der in der Ae⸗
gyptischen Armee zur Aufwiegelung reizt, soll einen hehen Grad bei uns erbalten, und um bdieses Vorhaben in Ausführung zu bringen, muß man durch Kundschafter im Aegvptischen Lager Proclamationen verbreiten. Die Drusen, die Mütüalis, die sich in der Aegvptischen Armer befinden, die Häupter der Völkerschaften und die Völker selbst, die unter der Aegvptischen Herrschaft leben, müssen durch Ver⸗ sprechungen angefeuert werden, unsere Partei zu ergreifen; man muß hr Vorhaben unterstüßen und ihnen alles, was sie verlan⸗ gen, jugestehen, und auf daß dieses Unternehmen besser ge. linge, ' it es nöthig, datz Hafi Pascha sieben bis achttausend
Beutel mit sich führe, um sie, wo er es nöthig finde, zu vertheilen.
In der Armee Mehmed Aliss sind viele Europäische Lingestellte, durch
ßie man alle Pläne und Entwürfe erfahren kann. Um gut unterrich⸗
let ju feyn, und damit der Erfolg des Krieges gesichert werde, ist es nöibig, daß man sie durch Kundschafter ins Interesse ieht. Um eine
Landung von 19 — 12,009 Mann bei Tripolis zu machen. muß sich
die Flotte in Bewegung setzen, und sobald als das Heer von Marasch
abgeht, muß man ssch mit den Drusen und den Mütüalis verständi⸗ gen, von allen nn. Ein verständnissen Gebrauch machen, und um glücklichen Ausgange der intern Chin nn. muß man 39 bis 10 türen n' und 6 7*= 15.000 Flinten Bereit halten, um auf Perlan— den sogleich zur See abgesandt ju werden. Die Personen, die mit bieser Ünternchmung beauftragt find, müssen mit aller Sorgfalt de⸗ hin trachten, daß diese Sachs so schnel als möglich beendigt wird.“ Alexandrien, 26. Aug. (2. A. 85 Als offiziel kann man Folgendes melden:. Der Vice⸗Koönig hat den hiesigen Ge—⸗ neralKensuln erklart, daß er noch nen Monat die Entschet— dung der Höfe abwarten wolle, unt, daß er gewartig sey, diese
Entscheidung werde seiner ersten Erklarung gemäß lauten, nam⸗
lich auf Erblichkeit uͤber sein gesammtes dermaliges Besitzthum,
und Entfernung Chesrew Pascha g. Fur den Fall, daß diese
Entscheidung nicht binnen einem Monat eintrafe, habe er be⸗
reits verfuͤgt daß Ibrahim Pascha in Klein ⸗Asien vorzuruͤcken
habe. Der Vice ⸗ Konig hat den General⸗Konsuln ferner erklart, daß, wenn eine Europaäͤische Flotte vor Alexandrien erscheinen
und' die Turkische Flotte zuruͤckfordern sollte, Ibrahim Pascha auch fur diesen Fall Befehl zum Vorruͤcken hahe. llte abri⸗ ens Ibrahim Pascha erklären, daß an sein gegenwartigen
agerplätzen kein Proviant mehr zu finden sey, so warde e,
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