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der Vier König, ihn auch in diesem Falle sogleich zum Vor⸗ rücken ermächtigen.
Mit dem Franzoösischen Dampsbote, das am 17. August von hier abging, sind sast alle Europäer, welche bei der Tuͤr ki⸗ schen Flotte angestellt sind, von hier nach Kenstantin opel abge⸗ reist, von wo lhnen ihre Angehörigen geschricben haben, daß ihnen die bedungenen Zahlungen von der Pforte nicht mehr verabfolgt warden, wen dieselbe sie nicht mehr als in ihren Diensten stehend betrachte. — Jeden Tag exercirt das Tur kische Linien⸗Regiment, das am Bord der Tärkischen Flotte war, auf dem Mold, nahe beim Arsenal, und, in ihrer Nähe, aber ge. trennt von ihnen, machen auch die egoptischen Truppen ihre Uebungen. Sieht man so die eine Truppe neben der andern, so möchte man die Türkische mit den alten Atheniensischen, die Aegyptische mit den Spartanischen vergleichen. Auch zur See dee den lucbungen angestellt. Am 21. August zog das Da mpf⸗ boor , Nil! zwei Fregatten aus dem Hafen in die offene See, eine Tür kische, die „Nusretie“, und eine Aegyptische, den, Re⸗ schid.“ Sie machten Fahrten um die Wette, ihre Schnelligkeit u erproben; bisher ist der „Reschid“ stets uͤberwunden worden. His Tärkijche Fregatte ist das Schoͤnste, was man in dieser rt schen kann; sie hat 76 Kanonen am Bord. Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New-York, 25. Aug. Die erste Confiscation Englischer Tuche, die seit einiger Zeit in die Vereinigten Staaten einge⸗ schmuggelt worden, hat zu Philadelphia in dem Speicher von Davis, Broadbent und Compagnie in Front⸗Street, die zweite bei W. Blackburn in Church-Alley und die dritte in einem Hause in Market⸗Street stattgehabt. Da aber alle drei Häu⸗ ser nur Kommissions⸗Geschäͤfte machen, so glaubt man, es werde unzweifelhast die Schuld nur die New Yorker Häuser treffen, mit denen jene in Verbindung stehen.
Zu Charleston in Sud Carolina ist vor kurzem eine Ladung Eier aus Frankreich eingefuhrt worden, welche sehr schnell zu guten Preisen und zu bedeutendem Vortheil für die Importeurs abgesetzt wurden.
Unter den Tscherokesen in Arkansas haben blutige Kampfe statigefunden. Ein Theil dieser Indianer äußerte naͤmlich Unzufrieden heit ber einen von den Uebrigen mit den Vereinigten Staaten abge⸗ schlossenen Vertrag wegen Gebiets-Abtretung. Schon in einer National Versammlung, die am 30. Juni gehalten wurde, war es daruber zu heftigen Streitigkeiten gekommen, und am 28. Juli geriethen beide Parteien in blutigen Kampf, in welchem die Häuptlinge der beiden Parteien und gegen hundert ihrer Anhänger das Leben verloren. Nach Briefen aus Galvestre vom 7. August haben die Tscherokesen auch in Texas durch die Truppen dieser Republit zwei Niederlagen erlitlen, beide in dem sogenannten rothen Lande, in der Nahe von Nacogdotsches. Das zweite Gefecht, welches am 21. Juli stattfand, soll den Indianern 3— 300 an Todten und Verwundeten gekostet haben.
mr afi lie n.
Rio Janeiro, 14. Juli. In der Sitzung des Senats am 1sten d. legte der Minister, Senhor Caetano Maria Lopez Gama, folgenden Gesetz⸗- Entwurf vor:
„Art. i. Behufs einer Vermählung Ihrer Kaiserl, Hobeit der Priunzessin Deuna Januaria faßt die Regierung als wesentliche Ba⸗ sis eines etwanigen Kontrafts, selgende Beschlse; 2. Die Mitgift (Dotagaf) Ihrer Kaiserl. Hoheit wird aus 72 099 Milreis jährlich bestehen Id. h. 9000 Pfd. St. pr. Jabr), die der Staatsschatz viertel⸗ jührig im voraut, von dem Tage der Ankunft des Gemahls am Hofe au, zu eutrichten hat. Mit dieser Aussteuer hören die Alimente auf, welche der Prinzessin laut Dekret vom 11. August zugesichert wor— Heg. 3. Der überlebende Gemahl bezieht obige Summe fort, im Fall er seinen Aufenthalt im Kaiserreiche nimmt, jedoch nur die Pälfte im Auslande lebend, ausgenommen, wenn er vom Kaiser dazu autorisirt würde, in welchem Falle kein Abzjug siatßindet. — 4. Für den Ankauf von Grundsilcken, die sich zum Aufenthalte des hohen Paares eignen, werden 12000 Milt eis bestimmt, und so lange diese Erwerbung nicht stattgefunden, wird der Staatsschatz 3 pCt. von obiger Summe für die Miethe angemessener Bohnlichkelten entrichten. — . Zum Ankauf anderweitiger Aussteuer, als Leinen 3c, zum Gebrauch Ihrer Kaiserl. Hoheit sind 100,009 Mil⸗ reis bestimmt. — 6. Folgende Güter sind zur Mtorgengabe bestimmt: z0 Quadtat-Leguas Rational Ländereien, parzellirt oder im Zusam— menbange, und Ländereien, welche den alten Kreis von Jagüarä in der Provinz Minas Geraes bilden, welcht nach gesetzmäßlger Ab⸗ schägung aus dem Staatsschatze bejablt werden sollen. — 7. Vorste⸗ benden Gütern sollen die im Art. A erwähnten Grundstücke einverleibt werden und so auf die Nachkommen übergeben, laut gesetzlicher Bestim mung des Erbrechts, Buch 1, 1. 100, welches in jeder Hinsicht in Kraft bleibt. = 8. Alle Grundstücke, woranf sich der vorhergehende Artikel bezieht, sollen als National-Eigenthum angesehen werden, im Fall keine Nach⸗ kommen vorhanden oder selbige ausgeslorben sind. — 9. Falls der Prinz liegende Gründe besitzt, oder solche Güter cm zufallen, soll das Gesetz B. 4, L. 100 beobachtet werden, jedoch mit Berücksichti⸗ gung des Erbrechtes, welches in dem Geburtsiaude des Prinzen gül— tig ist, wodurch der vorhergehende Artikel Modfficationen erleiden würde. — 10. Der Gemabl der Kaiserl. Prinzessin soll als Brasili⸗ scher Bürger angesehen werden und die Titel „Prinz von Ovapock“ und zlters (Hoheit) führen. Die Regierung wird ihm das Großkreuj der Katserl. Orden verleihen und ihn zu den höchsten bürgerlichen und militairischen Würden zuzichen. — 11. Die Regierung ist er— mächtigt, die Kosten, die mit einer wegen dieses Gegenstandes anzu⸗ stellenden diplomatischen Sendung verbunden sind, wie auch dit Ueber⸗ fahrt des Gemahls Ihrer Kaiserl. Hoheit zu destreiten. - 12. Solltt Ihrer Kalferl. Hoheit der Thren zufallen, so werden diejenigen Be⸗ siinmungen diescs Gesetzes null und nichtig, welche mit den Artikeln ber Constitutlon, wodurch die Rechte und Vorrtchte der Kaiserl. Fa— nallie fesigesetzt sind, im Widerspruch stehen. — 13. Werden alle mit Obigem nicht übereinstimmenden Gesetze aufgehoben.“
An land.
— — Potsdam, 21. Sept. Am 17Jten, 19ten und 20sten d. M. haben hier große Corps, Mangver statigefunden, mit deren Ausfuhrung Se. Majestaͤt der König zufrieden gewesen sind, welches den Truppen bei der Parole bekannt gemacht wor⸗ ben ist. Heute haben die Truppen Ruhe und morgen marschirt ein Theil derselben auf das Terrain, wo die Feid⸗Mandver stattfinden werden, um dort enge Kantonnirungs Quartiere zu be— 6 Dem Manöver liegt nachstehende General Idee zum Grunde:
Ein West-Corps hat nach erlittenen Verlusten die Insel Potsdam geräumt und sich uͤber Baumgartenbruͤck bis hinter den Glindow-⸗See zurückgezogen. Es will gegen den verfolgen⸗ den Feind wo moglich das linke Havel Ufer behaupten, um von Brandenburg her im Anmarsch begriffene e , . abzu⸗ warten, weshalb es den Uebergang bei Baumgarten ruͤck und die dahinter liegenden Paͤsse besetzt haͤlt, mit seinem Gros aber weiter rückwaͤrts eine Stellung nimmt, aus welcher es nach Be⸗ finden der Umstäͤnde den vorgeschobenen Detaschements zu Huͤlfe
eilen kann. gin Hst⸗ Corps hat das schwachere West / Corps gendoͤthigt,
zu ergreifen,
1092
sich aus der Insel Potsdam uͤber Baumgartenbruͤck zuruͤckzu⸗ ziehen, und da der kemmandirende General des ersteren erfahrt, daß der Feind das linke Havel-Ufer nur zu behaupten sucht, um Verstaͤrkungen abzuwarten und alsdann wieder die Offensive so beschließt er, diesen Plan wo möglich zu ver⸗ eiteln und den Uebergang uͤber die Havel zu erzwingen, um den Feind vor seiner Vereinigung zu schlagen. Cintheilung der Truppen. West ⸗ Corps. ; O st ⸗ Corps.
Gen. ⸗Lieut. v. Rö der. Gen. · Maj. v. Brauchitsch.
Gen. Maj. v. Below. . v. Prittwi tz.
2 v. Tümpling. ö v. Frölich. Oberst v. Wulffen. Oberst v. Knobels dorff. Istes Garde Reg. z. Fuß 6kl. Dat. 2tes Garde⸗Reg. z. Fuß 6kl Bat.
Garde Res. Inf. (Land⸗ Kaiser Alexander Gre⸗ wehr) Reg.. 4 nadier⸗Regimeat .. . 6 * Comb. 26. und 27. Inf. Kaiser Franz Grena⸗ Regiment dier Regiment.. 6 Garde⸗Jager Bataill. 2 Lehr-Infanterie⸗ Bat. ? TTD Garde Schuͤtzen⸗ Bat. 2 *
Reg. Garde du Corps 1 Escadt. 221. Bat. tes Kuͤrassier Reg. 4 * Garde Kuͤrassier⸗Reg. 4 Es cadr. Garde / Husaren Reg. tes Kur assier Reg. ö
n T. T Garde ⸗ Dragoner ⸗ Reg **
von der Garde⸗Artillerie⸗Bri— 6 , ; gade 12 Fuß Gesch. Landw.) Reg. .. 4
ö ; 2tes Garde- Ulanen⸗ 2 . . , von d. ten desgl. reit Landw.) Reg... 4
16 Geschůtze 2 Tecadẽ von der Garde ⸗Artillerie⸗Bri— 12 Fuß⸗Gesch.
12 reit. —
24 Geschuͤtze. Am zweiten Tage stoößt die Gte Division zum West-Lorps. Am 2ästen, nach beendigtem Feld⸗Mandͤver, treten die aus⸗ wärtigen Truppen den Ruͤckmarsch nach ihren Standquartieren an, wahrend unsere Garnison am nämlichen Tage hierher zu— ruͤckkehrt. Morgen Vormittag werden Se. Majestät der Koͤnig dem Gottesdienst im Kavallerie-Lager beiwohnen.
Dirsch au, 17. Sept. (Elb. 3.) Nachdem das Wasser der Weichsel am 15. September abermals die Höhe von 14 Fuß 6 Zoll erreicht hatte, stand es 3 Stunden still, fing darauf ploͤtz⸗ lich an zu fallen und fallt noch. Die Schiffbrücke konnte dem— nach gestern wieder aufgefahren und heute fruͤh zur Passage Ee . werden. Der“ heutige Wasserstand ist 11 Fuß 2 Zoll.
— — Duͤsseldorf, 12. Sept. Der Ackerbau wird in hiesigen Gegenden in jedem Jahr besser und mehr rationell betrieben. Mehr und mehr zunehmende Stallfuͤtterung, welche durch Verkauf oder Theilung der Gemeindehntungen sehr be— foͤrdert wird; die Verbindung kleiner Branntweinbrennereien mit dem Landbau, und hauptsaͤchlich der durch die sichtbaren Folgen der besseren Bewirthschaftung angeregte Eifer unter den Land— wirthen selbst sind die Haupthebel dieser erfreulichen Wahr nehmung.
— Die Kohlenförderung im Essen⸗Werdenschen Berg⸗ amts-Bezirke hat auch im Monat August im gleichen Maß— stabe wie fruͤher stattgefunden und ist besonders auf den Zechen fuͤr den Land⸗-Debit ungewöhnlich start gewesen, indem von die— sen eine beträchtliche Abfuhr nach dem Rheine noͤthig wurde, um das zunehmende Beduͤrfniß befriedigen zu koͤnnen. Die Ruhrschifffahrt, welche wegen Schleusenbauung schon im Mo— nat Mai unterbrochen werden mußte, stockt nämlich noch im— mer, und diese Stockung hat zur Folge, daß die Kohlen Vor— räͤthe zu Ruhrort erschöͤpft werden und die Kohlenhaͤndler ge— noͤthigt sind, eine Zufuhr zu Lande einzurichten. Inzwischen sind die Zechen fur die Abfuhr auf der Ruhr in der Forderung nicht zurückgeblieben, indem sie darauf rechnen, daß die Schiff— fahrt spaͤtestens im Monat Oktober wieder eröffnet, und zugleich außerordentlich lebhaft werde., Fuͤr den Verbrauch am Rheine sind fur den bevorstehenden Winter noch große Quantitaͤten an Kohlen zu liefern, deshalb halten sich auch die Preise und blei— ben fuͤr die Gruben-Besitzer lohnend. Der Kohlenhandel nach Holland wird in dem gewohnlichen Verhaͤltnisse fortbetrieben und durfte auch darin sich erhalten, da es nicht wahrscheinlich ist, daß die Belgischen Kohlen, selbst wenn sie zugelassen wer— den möchten, die Konkurrenz mit den Ruhrkohlen und mit den Englischen in Holland aushalten koͤnnen.
Dit vorhandenen Huütten⸗Etablissements sind stets vollauf beschaäͤftigt und haben Bestellungen Art. Neuerdings haben unter Anderen die Glas Fabrikanten Meier & Rose zu Duisberg eine Dampf⸗-Maschine zum Schlei⸗ fen und Schneiben der feinen Glas wagren in Bestellung gege—
Stahlwaaren betrieben, theils weil der eingetretene Wasserman⸗
des Roheisens zu hoch getrieben worden. und hauptsaͤchlich theuere Holzkohlen⸗Preise sollen auf den letz⸗ ren UÜmstand wesentlich einwirken.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ausstellung der Königlichen Atademie der Kun ste.
Die am Sonntag der Königl. Akademie ist nicht nur die erste nach einjäbrigem Zwi⸗ scheuraum, denn bisher ward uns dieser große Kunstgenuß nur in den
ahren von gerader Zahl bereitet, während wir ihn von nun ab all— jährlich erwarten dürfen, sondern sie ist auch zugleich die erste, von beren Ertrag ein Theil jur Bestellung oder jum Ankauf größerer Kunstwerke bestimmt ist, um auf diese eise dereinst eine Sammlung von vaterländischen Kunstwerken zu bilden. In beider Rücksicht ist der gegenwärtigen Ausstellung ein besonderer Glanz und ein zahlrei⸗ cher Befuch zu wünschen. Leider psiegt die nicht eben loben s werthe S4umigkest der Künstler bei Einsendung ihrer Beisteuer zu Anfange seder Unt stellung eine gewiffe Oünnheit herbeizuführsn, welcht denn unter en Zweifelsüch ligen fast all emal Betrachtungen über Rückschritte der Kunst veranlaßte, bis einige Wochen später gegen Ende der, Augstellung, wo uach und nach sich Alles ua nfs, auch wobl manches nicht Angekündigte erschien, sich allmälig die umgekehrte Stimmuunn geltend machte. Jctzt, nach einjährigem Zwischenraum, wurde besonders schon im Poraus ein Zurückbleiben gegen die sonstige Fülle von Vielen be⸗
fürchtet, woju noch der Umstand kam, daß zu Anfange des Sommers
eine von den Düsseldorfern veranstaltete Scparat-Ausstellung die ge⸗ genwärtige akademische beeinträchtigen zu wollen schien. Ein Blick auf den Katalog und auf die Aussiellung selbst schlägt nun aber alle
solche Befürchtungen in die Flucht. Zunqgchst ist das Volumen des Katalogs siemlich das gewöhnlsche; der vorjäbrige enthält 1800 Num
disder geseben baben. daß die Düsseldorfer Künstler uns nicht ungetreu geworden sind, und
lichst bekannten Düsseldorfer Knnstgenessen; treffliches Bild,
Köln · Aachen 83 Br.
auf Maschinen aller Au compt. — ' ben. — Weniger lebhaft wurde die Fabrication der Eisen- und
gel keine volle Arbeit gestattete, theils weil angeblich der Preis Theuere Frachten
Griseldis, als letzte Gastrolle /
von Bauernfeld.
beu 15. September tröffnete große Ausstellung Dom l Tem isch- Oper in 3 Abth 1 297
8 mein, der die tjährige ölt deren 1309, und an Nachträgen durfte es nicht fehlen. Auch die Zadl der anfänglich eröffneten Säle isi die⸗ selbe, mit welcher die gläujendsten Kusstellungen begannen, die wir Vor allen Dingen ergiebt der Kataleg,
daß eine Spaltung und Lossagung von den großen Ausstellungen in der That nicht staitfindet, wie wir auch unsererseits immer bemüht gewefen sind, den mancherlei umlaufenden Gerüchten zu widersprechen. Ullerdings kündigt der Katalog keine Werke von Le ssing, ven Ben de⸗ mann ünd Hübner au, dennoch verspricht man sich, dem Vernehmen nach, einsge Kartons von Bendemann, und wenigstens auf einem Um⸗ wege werden wir auch ein Werk von Lessing sehen; der Katalog ver= heißt ung nämlich von Plüddemann's Hand einen Karten uach einer Zeichnung von Lessing, darsiellend den Sturm von Iconium. Auch Sohn und Hildebrandt werden sich diesmal nicht mit historischen Fildern prodüstren, dech werden sie abgelöst von anderen ihrer rübm⸗ Heinrich Mücke, dessen der Tod der heiligen Katharina“, noch allen lebhaftesten Gedächtniß ist, hat ein großes Oelbild angetündigt; desgleichen Hermann Stilke. Ücberbaupt ist die Zahl der uns schon bekannten, so wie auch einiger unbefannten Künstler aus Düsselderf im Katalog (freilich für jetzi noch nicht auf der Ausstellung) so groß, daß auch von dieser Seite kein erheblicher Ausfall zu besorgen ist. Eine zweite erfreuliche Gewißhelt ist die, daß wir auch fernerhin auf din freund⸗ lichen Beistand der Pariser Künstler rechnen dürfen, welcher allerding unseren Ausstellungen schon so zum Bedürfniß geworden ist, daß ibt Ausbleiben sicherlich eine sehr fühlbare Lücke zurücklassen müßte. Dasselbe gilt von Holläudischen und Belgischen Künstlern. Unerwar⸗ tet dagegen kamen Werke von Meistern, die in vieler Rücksicht zur Französischen Schule geählt werden dürfen, während sie doch zu den lnsrizen gehören; dies sind die Künstler aus Reuchatel, welche schon iumer zu unseren Ausstellungen Vieles und Vortreffliches beigestenert haben, diesmal aber, besonderg in zwei Werken von Lugardon, höchst Ueberraschendes darbringen.
Ader auch diejenigen Kunstwerke, welche jetzt schon in den Säa⸗ en der Akademie versammelt sind, bieten nicht minder dem Kenner und Liebhaber, wie auch dem Publikum in seinen größeren Kreisen ein lebhaftes und mannigfaltiges Interesse dar. Die Dimension der Gemälde sieht freilich nicht immer in billigem Verhältniß mit dem inneren Werth, und auch bet der Zutheilung der Plätze hat zuweilen der Zufall ein sccht neckisches Spich gerte ben, indem gerade das mit Nachsicht aufgenom⸗ mene sich zugleich allzu sichtbar darstellt und das Trefftiche in eini⸗ ger Verborgenheit aufzesucht werden muß: daher kommt es, daß die Kusstellung bei genauerem Betrachten sich sehr viel reicher und ge⸗ baltvoller erweist, als sie bei schnellerem Ueberblick erscheinen könnte. Es feblt nicht an Kabineistücken von dem seltensten Rein und von hoher künsilerischer Eigenthümlichkeit, und wiederum war ein einziges Bild, das schon aus Porsicht mit einer schützenden Barriere umgeben worden, stets von einem dichten Schwarm fröhlicher Beschauer bela⸗ gert. Dles ist eine große Parade auf dem hiesigen Opernplatz, dar⸗ gestellt von der meisterhaften Hand unseres Franz Krüger. Das in— teressante militairische Schauspiel bekommt noch eine Zugabe von be⸗ sonderer Anziehungskraft in mehr als bundert sprechenden Portrait⸗ Figuren, weiche sich, lebhaft gruppirt, unter den Zuschanern besinden. Siaatsmänner und Militairs, Künstler und Gelehrte, einigt Nota⸗ Dllitäten des Theaters und selbst des Ballets bewegen sich bier bunt durch einander; mit Vergnügen finden die Beschauer darin die ihnen Bekannten wieder und ergänzen einander in ihrer Personalkenntniß.
Im Saal der Skulpturen wird am meisten eine Leerheit bemerk⸗ lich; möge das im Katalog Versprochene nur recht bald eintreffen. Eine sebr erfreuliche Veränderung hat dieses Lokal durch eine purpur⸗ rotbe Velcur-Tapete erfabren, welche den weißen Marmorwerken einen Überaus günstigen Hintergrund darbieten wird; überdies ist durch eine Spanische Wand der Durchgang nach dem Korridor von dem der Beschauung gewidmeten Waum abgesondert, so daß man also hier einer größeren Ruhe und Sammlung wird genießen können, deren Werk? der plaslischen Kunst se sehr bedürftig sind. Gr.
unseren Kunsifreunden im
ö J Amsterdam, IS. September. Nie derl. wirkl. Schuld. O31 58,5, 30, do. 1012.3. Kanz- Bill. 2815. So/ Span. 2912. Passive 10. Ausg. Sch. —. Zinsl. 11116 Preuss. HFrüm. Sch. — Poln. —. COerterr. Met. — Antwerpen, 17. September. Einzl. 111. Neue Ans. 285 /s. Frankfurt a. M., 19. September. Hesterr. 30, Mer. 107 107. 40/9 I00 G. 18, 251, . Br. Bank- Actien 1825. 1827. Partial - Obi. 181 6. Lose 2 500 FI. 137. 1367/1. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Prärn. Sch. 69! / G. do. A0 Aul. 1026/, G. Poln. Loose 681s2 G. 396 Span. Anl. 17. 167/8. 21s. / Holl. 537/86. 53* / 9. kEISenbahpn- Aetie n. St. Germain Sis lar. Versailles rechtes (fer 535 Er. do. lines Ufer 295 Br. Strafsburg- Basel 3185 Br. kordeaux ? Teste — Sambre . Meuse —. Leipzig -Dresden 93 kr. Comp.. Centrale —. London, 17. September. Cons. 39/, 905 /f. Belg. — Neue Anl. 3216. Ausg. Sch. 16. 21/9 Holl. 3 Mυι. 50 /. 1043/9. 30, 2115. Engl. Russ. 1111. Bras. 78. „ 2zäl /,. Feru 201sz. Chili sie. paris, 17. September. So / Kente sin cour. II0. 65. z0s, fin cour. 81. 05 80 / Neapl. do / Span. Rente 3*. bassive 9z/ .. 30/0 ort. 25. Wien, 17. September. 409 100*/.. 306 814. 215. 9/9 38 Anl. de 183 137. de 1839 107*/ν«
ö .
21. 99 8 */, Br.
Passive 9!“ . Fo/g Port. 3612. Golumb. 311.
do / Met. 107 16, g. 169 . Bank-Actien 1538/1.
Sch auspiele. Schauspielhause: Griseldis, dra⸗ von Fr. Halm. (Mad. Clauer:
Königliche Montag, 23. Sept. Im matisches Gedicht in 5 Abth.,
Dienstag, 23. Sept. Im Sch auspielhause: Zum ersten⸗ male: Moltere als Liebhaber, Lustspiel in 2 Akten, von A. Cos⸗ mar. Hierauf: Buͤrgerlich und romantisch, Lustspiel in 4 Abth.
Opernhause: Der schwarze
25. Sept. Musik von Auber.
Mittwoch, Im
Köonigstädtisches Theater.
Sonntag, 22. Sept. Auf Begehren: Die Reise auf ge— meinschaftliche Kosten. Posse in 3 Akten, frei nach dem Fran— zöͤsischen, von L. Angelv. Vorher: Frau oder Schwester. Lust⸗ spiel in 1 Akt, von H. Gempt.
Montag, 23. Sept. Wilhelm Tell. Oper in 3 Akten, nach Jouy und Bis frei bearbeitet von Theo⸗ dor von Haupt. Musik von Rossint. (Dlle. Ehnes, K K. DOesterreichische Hof⸗Opernsangerin⸗ Mathilde, als neunte — Herr Oberhoffer, vom Königl. städtischen Theater zu Pesth:
Tell, als dritte Gastrolle⸗) Die Entfuͤhrung vom Maskenball,
Dienstag, 24. Sept. . oder: Die ungleichen Freier. Fastnachts , Posse mit Gesang
in 3 Akten.
Heroisch⸗ romantische
Berantworilscher Redacteur Arnold. — — FRerrudt bei A. W. Hayn.
wen
*
1
Allgemeine
. — 64 r. che talts⸗ 3e
Berlin,
Dienst ag den 241en
September
18338.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Ober Land⸗Mund—⸗ schenken im Herzogthume Schlesien, Obersten und freien Stan— desher ten auf Ober- Beuthen, Grafen Karl Lazarus Henckel von Donnersmark und dessen männlichen ehelichen Leiber Erben nach dem Rechte der Erstgeburt, die gedachte Wurde un— ter Beilegung des Praͤdikats: Erb-⸗Ober⸗Laud, Mundschenk, erb— lich zu verleihen geruht.
Se. Majestät der Koͤnig haben dem Prediger Pascal in Franzöͤsisch⸗ Buchholz den Rothen Adler-Ocden vierter Klasse, den Ünteroffizieren Jauer J. und Jauer II. des läten In fanterie, Regiments, dem Sattlermeistet Bartsch zu Danzig und dem Tagelöhner Johann Goll zu Moddrow, im Keeise Lauenburg, die Rettungs- Medaille mit dem Bande zu verlei— hen geruht. ;
Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant, General Inspecteur der Festungen und Chef der Ingenieure und Pioniere, Aster, von Posen.
Der Wirkliche Geheime Ober-Medizinal⸗Rath und Praͤsi— dent des Kuratoriums fuͤr die Krankenhaus- und Thierarznei—⸗ Schul⸗Angelegenheiten, hr. Ru st, aus Schlesien.
Zeitungs A Ruß lan d—
St. Petersburg, 17. Sept. Ein Kaiserl. vom Jten d. ernennt den Thronfolger, Großfuͤrsten zum Chef des Borodinoschen Jaͤger⸗Regiments, den Großfürsten Michael zum Chef des Kasanschen Jäger,Regiments, den Erz⸗ herzog Albrecht von Oesterreich zum Chef des Lithauischen Uh⸗ lanen Regiments und den Peinzen Alexander der Niederlande zum Chef des Neu-Russischen Dragoner Regiments. Das Ki sewsche Husaren-Regiment heißt ven nun an Husarzgn Regiment Sr. Kaiserl. Hoheit des Herzogs Maximilian von Leuchtenberg. Bekanntlich ward der Herzog an seinem Verlobungstage im vergangenen Oktober zum Ehef desselben ernannt. Burch den
Tagesbefeh!l wird der Ober-⸗Befehlshaber der attiven Armee, Feldmarschall Fuüͤrst Paskewitsch, dem Preohraschens ki⸗ schen Garde Regiment beigezählt, und sein Sohn, Faͤhndrich in diesem Regimente, zum Fluͤgel-Adjutanten des Kaisers er— nannt.
Der Russische Invalide giebt eine umstaändliche Be⸗ schreibung ven der am ten d in Borodino staitgehabten solen— nen Enthüllung des Monuments. In Folge hoöͤchsten Befehls umstellten am Abend alle aus der Nahe zusammengezogenen Truppen-Corps das Monument und verbrachten die Nacht um dasselbe bivouakirend. Mit Sonnenaufgang det naͤchsten ens ordnete sich alles zur bevorstehenden Feier.
Tages befehl
1 .
Kurz vor ihrem Beginn ward den Truppen der darauf Bezug habende Kaiserl. Tagesbefehl verlesen. Er ward mit dem hoͤchsten Enthusias mus vernommen, was ein anhaltendes Hurrah bezeugte Gegen 71hr rangirte sich das versanimelte Heer in vorgeschriebener Ordnung in drei Linien, en ice Borodind habend, um das Mo nument; die erste Linie wurde von der Infanterie, die zweite von der Kavallerie, die dritte von der Artillerie eingenommen. Man zählte an 126,000 Mann anwesender Truppen Alle in Borodinbd versammelten verabschiedeten Milstairs, Generale, Stäbe, und Ober Offiziere, angeführt von dem Gouvernements— Adels-Marschall von Moskau, General Grafen Gudowitsch, er⸗ hielten ihren Standpunkt innerhalb des Gitters dicht am Mo⸗ nument. Um 8 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser, be— gleitet von den Großfuͤrsten Alexander und Michael, dem Her— zoge von Leuchtenberg, den feemden Prinzen und einem zahl— reichen Gefolge; bald darauf die von Sr. Maßjestaͤt dem Kaiser feierlich empfangene Prozession der Geisilichkeit, an ihrer Spitze der Metropolit Philaret von Moskau, welche auf der am Monu⸗ ment angebrachten erhöhten Estrade sich aufstellte. Die Messe begann, darauf das Tedeum unter Kniebeugung aller Anwesenden, beide vom Metropoliten Philaret vollzogen. Es ward ein feierlich ruhrendes, alle Gemaͤther tief ergreifendes Todten-Amt fuͤr die Manen des Kaisers Alexander, wie fuͤr alle Krieger, die in jener denk wuͤrdigen Schlacht ihr Leben fuͤrs Vaterland opferten, abgehal⸗ ien, während welcher die Artillerie eine Salve aus 792 Ge— schtzen gab. Nach Vollziehung der religidsen Ceremonie mar⸗ schirten alle Truppen Corps unter persoͤnlicher Anfuͤhrung des Kaisers, der seinen Standpunkt vorn am Monument nahm, in Ceremonialmarsch um das Monument, ihm die üblichen militai— rischen Honneurs bezeigend. An Sten d. Abends geruhte der Kaiser in dem nahen Dorfe Wosnessensk den gymnastischen Uebungen eines zum sechsten Infanterie, Corps gehörigen Ba— taillons beizuwohnen, das sich von der steilen Höhe eines Ber— ges herabließ, darauf denselben wieder erklimmte, endlich uͤber den Motkwa—⸗Fluß langs Balken setzte, die auf hohen Stutzen ohne alle Unterlagen errichtet waren.
Frankreich.
Paris, 18. Sept. Der Konig hat dem General Espar— tero, Herzog de la Vittoria, Generalissimus der Spanischen Armee, das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen. Der Capi— tain Foltz, Adjutant des Conseils Praͤsidenten, ist gestern abge— reist, um ihm die Insignien des Ordens zu uͤberbringen.
Die Regierung publizirt heute nachstehende Depeschen: „Bayonne, 16. September. Der General-Komman— dant der 20sten Division an den Kriegs- Minister. Vier Navarresische Bataillone haben sich bei Sarre auf unsee
15. April zuschreibt, sagt heute der Man idnnen, daß ein Theil der glücklichen Beend krieges in Spanten der von dem KTadineltte des 12 solgten Politik zuzuschreiben ist. KTabinet, in Bezug auf Spanien, angenommen hat, seine Er— klärungen auf der Rednerbühne, di l Granze sischen. Marine ertheilte, die Unterhandlungen, welche es ge— meinschafilich mit England geleitet hat, habe fel dazu bei ö. ö. ĩ Senn ** . 6 Rr 23 seli daz eigetragen, eine Entwickelung herdeizusühren, aus die
einen General zu erkaufen, um von ihm zu erlangen,
gestellt hat, zu verlassen. Regierung oder eine Partei reich genug ist, um den eines Generals zu bezahlen, die neue politische Moral dies er— laubt; und ein solches verdammliches Prinzip wird nicht allein
Alexander
in Frankreich bleiben.
rantiren stimmtes.“
e or⸗
Gebiet geflüchtet. Es bleiben deren nech acht in Navarra. spartero wird heute zu ihrer Verfolgung von Urdax aufbre— chen — „Bayonne, 17. September. Der Präfekt der Rieder Pyrenäen an den Minister des Innern. Don Carlos ist gestern Abend um 8 Uhr nach dein Orte seiner Ve stimmung abgereist. Alles ist in der größten Ordnung vor sich gegangen.“ ; Waͤhrend gestern das „Journal des Debats“ die jetzt in Spanien erlangten Resultate der Politik des Ministeriums vom — chreibt Moniteur parisien: wird sich nicht darüber tänschen, noch es wegleugnen gung des Buͤ
M
Die Haltung, welche
. e Befehle, welche es an aus führe i . 8 . ö z 63 ausführen ließ, die Instructionen, die es der Franzoͤ—
n ohne allen Zwei—
man vor wenigen Monaten noch nicht zu heffen wagte.“
Die Quotidienne sagt: „Dadurch, daß man den Ver— rath Maroto's zu beschoͤnigen und in ein guͤnstiges Licht zu stellen sucht, billigt man den Grundsatz, daß es erlaubt seh, I neral ui ze daß er Eid verletze, und die Fahne, unter die er sich freiwillig Hieraus geht hervor, daß, wenn eine
Treubruch
seinen
von gewissen Parteien aufgestellt, denen nur daran gelegen ist,
Alles zu zerstoͤren, sondern auch von Männern, denen am mei— sten daran gelegen seyn muß, die Ordnung und die militairische
Manns ' iuck Fr , j ; G34
Nannszucht aufrecht zu erhalten, die bei jeder Gelegenheit den Eifer und die Treue der Generale als das erste Gesetz der aufstellt. ) würde selbst Louis
Ehre Nach jener neuern Moral Bonaparte, wenn er in Straßburg Geld genug gehabt haͤtte,
um die Hände dir Generale und Soldatelt damit anzufuͤllen
und diese es nicht verweigert hätten, vollkommen in seinem
Rechte gewesen seyn. Wie glücklich seyd Ihr, daß in unserer Armee mehr Ehre hertscht, als in Euren Grundsaͤtzen und in Eurem Gewissen.“ z
Ein hiesiges Blatt sagt: „Don Carlos wird nicht lange z Er wird einen oder zwei Monate in Bourges verweilen, und sich nach Unterzeichnung einer Ver—
zichtleistung auf den Spanischen Thron nach Italien begeben.
Nan sagt, daß er gewüͤnscht habe, in Paris zu leben, daß ihm dies aber verweigert worden sey. Man speicht von einer jährlichen Pension von 5 Millionen Fr., welche die Spanische Regierung ihm auszahlen und das Kabinet der Tuilerieen Za— wolle; indeß weiß Niemand hieruͤber B
etidas Xwe⸗
Der. Infant, Don Sebastian, soll, wie ein hiestzes Blatt
meldet, versucht haben, die Karlistischen Truppen zu sammeln,
und bei dieser Gelegenheit von seinen eigenen Soldaten erschossen worden seyn. 8 83 2 . * — 42 Herr Jaudon, Agent der Amerikanischen Banken, ist von
London eiligst in Paris eingetroffen. Er hat Konferenzen mit
dem Hause Rothschild und Hottinger gehabt, und Alles deu⸗ tet darauf hin, daß fuͤr die Einloͤsung der protestirten Tratten
gesorgt werden wird.
Die Guyenne, ein in Bordeaux erscheinendes legitimisti⸗ sches Journal, publizirt nachstehende originelle Aeußerungen, die der General Cabrära in der neuesten Feit gemacht hat: Antwort des Grafen von WMorella au die Engiischen Kommissarien, die Lord PJalmerson an ihn
. abzgesandt hatte.
Sobald die Englischen Sbersten im Hauptquartiere Cabrera's er— schienen waren, gab er ibnen zu verstehen, daß er von dem Zwecke ih res Besuches bereits unterrichtet scͤc. Während des NMittag ? mahls drehte sich das Gespräch um verschiedene Gegensiände, als sie aber anftugen, von der Beendigung des Krieges durch Verträge zu spre— chen, erwiederle Cabrera: „Ich nill nicht von Politik sprechen hö⸗ ren; ich weiß sebr wohl, daß alle Jore Untethandlungen, alle Ibre Vecitäge auf den Voribeil Ibres Handels berechuet sins. Wen 71 mir Gewehre verfaufen wollen, so will ich sie Ihnen baat bezahlen. Das ist meine Diplomat und mein Plünderungs System.“ Autwort an Espartero.
Espartero sandte dem General Cabrera ein-u außererdentlichen Courser, um ihm den von Raphael Marofo gußerzeichneten Vertrag mitzutheilen. Er forderte Cabrera aut, für h und di Setnigen an den Bortheilen dieses Vertrages Theil za Der Graf von
z neben.
Morella zerriß den Vertrag in Anwesenbeit des Ceurters und ermahnte
shn, binnen 24 S unden das Gebiet des Königs zu räumen fails er nicht erschossen werden wolle. „Dies ist“, sagte er ihm, „die Antwort, die Sie E partero überbrsugen können.“ Schreiben Cabrera“ au die Englischen Kemmessarien.
„Meine Herren. Mit Geschästen überhäuft, hatte ich vergessen, Ihnen zu sagen, daß ich 12 Bataillone aus, zungen Lgeuien sormirt Fabe, die Alle mit dem Gewehr umzugehen wissen; aber an Waffen, um sie zu equipiren. Wenn Sie mir deren verfaufen, und solche bei miinen Kommissarten in Londen deponicen nenen, so kön⸗ nen Sit dem Lord Palmerston versichern, daß ich ihm biunen 3 Mo⸗ naten den Kopf Mareto's zum Geschenk machen werde, da derselbe sein Versprechen, dem Obersi Hav meinen König und Herrn aus julie⸗ fern, nicht gehalten hat. Ich erwarte Ihre Auiwert.
(gez Graf von Morella.“
Ueber die bereits erwähnten Unordnungen im Sarthe-De— partement giebt heute der Moniteur parisien folgende De. tails: „Ernste Unordnungen haben im Sarthe-Departement stattgefunden. Die Fortschaffung von Getraide ist auf der Straße von Mans nach Chartres gewaltsam verhindert worden. Getraidewagen, die nach Paris bestimmt waren, wurden am 14ten in Conner und in La Ferté-Bernard sestgehalten. Der Praͤfekt und der Koͤnigliche Prokurator begaben sich, in Begleitung eines Kavallerie⸗Detaschements, nach den Orten hin, und es gelang ihnen, die Transporte nach ihrer Bestimmung
veranlaßt die Times zu folgender Erwiederung:
es fehlt mir
abgehen zu lassen. Aber am anderen Tage wunden auf dersel⸗ ben Straße alle Wagen mit Gewalt gezwungen, nach Mans zur ück⸗ zukehren, wo die Bevölkerung alle von verschiedenen Seiten ankom—⸗ mende Fuhrleute zwang, ihr Getraide abzuladen und es in Ger groben Halle zu deponiren. Ein Steuer Offiziant, der der Menge Vorstellungen machte, wurde bedroht und mußte sich durch die Flucht zu retten fuchen. Er sluͤchtete sich in ein Haus und konnte nur unter dem Schutze von Truppen, mit denen der Koͤnigliche Prokurater herbeigeeilt war, in Sicherheit ge— bracht werden. Das Volk warf beständig mit Steinen, von denen einige den Königlichen Prokucator trafen. Die Truppen blieben bis 11 Usr Abends unter dem Gewehr, umzingelten die Halle, um das Getraide zu beschuͤgen und patrouillitten in den zunachstgelegenen Straßen, ohne daß sie genöthigt waren, von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Auf einem einzigen Punkt, naͤmlich auf der Bruͤcke, die nach der Napoleons⸗ St aße führt, wur de die Errichtung einer Barrikade versuͤcht; aber die bewaffnete Macht Lerhin derte die Ausführung dieses Vorhabens. Die Zahl Ler Verhaftungen belief sich an diesem Tage auf ungefähr 20. Montag wurde auf der Napolconsbruͤcke eine Barrikade gebil⸗ det, und eine sehr bedeutende Volksmenge drängte sich in der Straße, die von dieser Bruͤcke nach der Halle führt. Auf einem anderen Punkte uͤberfiel das Volk einen Soldaten und schlug ihn mit Knitteln zu Boden. Nichts kann dergleichen Unord⸗ nungen entschuldigen; aber die Vorfälle in Mans können auch nicht einmal durch eine bedeutende Erhöhung der Getraide— Preise gemildert werden. Es ist in jenem Departement keines⸗ weges eine Noth zu fürchten; nur durch dergleichen Gewalt— thätigkeiten, welche den Käufer wie den Verkäufer er schreckemn und allen Verkehr hemmen, könnte ein augenblicklicher Man— gel eintreten. Mehcere Infanterie Compagnieen sind detasch irt worden, um die Garnison von Mans zu verstärken, und die Behörde wird alle Maßregeln ergreifen, um die Getraisesth— ren zu schuͤtzen und die Circulation vollständig wieder her zu⸗ stellen die Ruhe voll—
1 * .
Den neuesten Nachrichten zufolge, war kommen wieder hergestellt. Die Jastiz ist eifrig mit Instrui⸗ rung dieser Angelegenheit beschäftigt.
Der Conseils? Praͤsident hat unterm 23sten v. der Handels Kammer in Montpellier nachstehendes Schreiben zu⸗ gehen lassen: „Meine Herren! Ich habe Ihre Zuschrift vo l2ten d. M. erhalten, in welcher Sie meine Aufmertsamkeit auf die Folgen lenken, die süe unse en Handel und für unsere Schifffahrt aus dem Dekret hervorgehen durften, durch welches die Brasilianische Regierung die Weine und spirituösen Ge⸗ teaͤnke derjenigen Länder, mit denen Brasilien keine Handels— Vertrage abgeschlossen hat, einem Zoll ad valoren on db pEt unterwirft. Wenn die Klauseln des Handels ab r 3. Januar 1826, welche zum Zweck hatten, die rer Produkte unter den Bedingungen der begügstigtsten Natio— nen zu sichern, und deren Dauer nur auf 6 Jahre festge ste llů worden war, seitdem nicht erneuert worden sind, so liegt dies nicht daran, daß, wie Sie zu fuͤrchten schein en, die Regierung des Königs einen so wichtigen Gegenstand aus den Augen verloren habe, sondern weil die Brasilianische Regierung auf die wiederholte ; Votschlaͤge des Franzoͤsischen Gesandten beständig erwöedert hat, daß die Meinung der Kammern und der zunsch der Na lloin ihr nicht erlaubten, sich durch neue Verpflich binden gleichwohl betheuerte sie, daß Frankreich nichtsdestoweniger gleich den meist beguͤnstigtsten Nationen behandelt werden würde. Auch habe ich nun den Gesandten des Königs in Rio Janeiro guf— gefordert, die energischen Protestationen, die er schon bei Pu blizirung des Dekcets vom 6. Mai gemacht hatte, zu erneuert und zu verlangen, daß, so lange noch ein Handels Traktat zwi⸗ schen Brasilien und irgend einer Macht in Krgst sey, die Be⸗ stimmungen desselben auf den Handel und die Schifffahrt Fran?!⸗ reichs angewendet wuͤrden Ich bitte Sie uͤbrigens, m. H., sest überzeugt zu seyn, daß ich es mir immer auf die thätigsto und beharrlichste Weise angelegen seyn lassen werde, so wichtige Interessen, wie die, deren natuͤrliche Oegaue Sie sind, zu ver— cheidigen. Genehmigen Sie u. s. w.“
M *
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Großbritanien und Irland.
London, 18. Sept. Ihre Majestaͤt die Königin und ihr! erlauchten Gäste haben gestern früh der Herzogin von Glöi cester in Bagshot-Part einen Besuch abgestatter.
Die Bemerkung des ministeriellen Globe, viel von seinen fruheren Schlechtigkeiten und Verbrechen durch sein letztes patriotisches Benehmen wieder gut gemacht habe, „waß eine solche Erklarung in einem Regierungsblatt und in civili⸗ sirten, christlichen Lande publizirt werden konnte, ist im höͤchsten Grade wunderbar, und diese empoͤrende Thatlache bewes lt, daß unsere Minister ihr Patronat nicht nur auf Maroto, sondern auch auf Leute erstreckt haben, die entweder mil der sinstersten Unkenntniß aller Moral und Religion oder mit der teuftschsten Verachtung der allergewohnlichsten Lehren beider von Himmel gestraft sind. Wir brauchen wohl kaum zu sagen, daß wir von diesen moralischen und religissen Leuten weidlich verunglimpft werden. Immerhin. Wir haben niemals Mordthaten began⸗ gen, niemals einen Diener zum Verrath gegen seinen Herrn angestiftet, niemals die demoralisiren de und verdammungswuͤr⸗ dige Lehre aufgestellt, daß der schwärzeste Verrath eine Reihe der gräulichsten Mordthaten wieder gut machen koͤnne“
Der Marquis von Hastings hat in der „Morning Post“ jetzt die vollstandige Korresrondenz
veroͤffentlicht, welche uber die traurige Angelegenheit seiner Schwester,
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einem
der verstorbenen Lady Flora, geyflogen worden, und wovon das Wesentlichste be— reits bekannt ist. Dieser Miitheilung geht folgendes Schreiben des Marquis an den Herausgeber der „ Morning Post“ voran: ] „Burlington Hotel, den 13. September 1839. Sir! Sie werden mich verbinden, wenn Ste in Ihrem Blatt die beigehende Darlegung sammt der angthäugten Korrefpondenz veröffentlichen wollen. Fragt nan mich, warum ich diefe Thatsachen vor das Publikum bringe, se