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außerhalb desůylden sey, gesteht der „Courier“, „aber“, setzt er hinzu, „Herr Macaulay ist auch ein Mitglied der Bewegungs— partei, und der Preis, den der Premier⸗Minister fuͤr seinen thaͤti— gen Beistand bezahlt, ist die Identifizirung seines Ministeriums mit den Prinzipien und Absichten jener Partei. Die Frage ist jetzt ohne Vorbehalt zur Entscheidung gestellt; auf der einen Seite Lord Melbourne und sein Ministerium in enger Verbrücerung mit der Bewegungs-Partei und an die Spitze derselben gestellt, gedeckt durch O Connell und ermuntert durch alle diejenigen, welche nichts zu verlieren haben und daher in einem allgemeinen revolutionairen Gewirr möͤglicherweise etwas zu erhaschen hoffen; und auf der anderen Seite die Jute len und der Reichthum der Nation, alle Freunde der Ordnung, alle diejenigen, welche gewaltsamem und plötzlichem Wechsel abhold sind alle Freunde guter Verwal— tung, kurz die große Mehrheit der Nation, der Staͤrke nach und, wie wir sicher glauben, auch der Zahl nach.“ Die liberale Presse dagegen nimmt die neuen Ernennungen sehr freudig auf, als eine Büurgschaft, daß das Ministerium in einer entschiedeneren Reform— Richtung beharre, und daß es fortfahre, sich aus der Reihe der wahren, charakterfesten und talentvollen Reformen zu ergänzen und zu erneuern, von dem Entschlusse geleitet, seine Vertheidigung gegen die mächtige Opposition von nun an weniger in einem Nachgeben und Schwanken zwischen den Parteien als in einem offenen Bunde mit der von den liberalen Whigs und den ge— mäßigten Radikalen repraͤsentirten Bevoͤlkerung zu suchen.
An der gestrigen Boͤrse herrschte wieder einige Unruhe in Folge der hier eingegangenen Nachricht, daß die Herren Hope und Compagnie in Amsterdam, nach dem Beispiel der Herren Hettinger und Compagnie in Paris, die Annahme von 280,609 Pfd. Tratten der Bank der Vereinigten Staaten, wenn auch nicht desinitiv, verweigert hatten. Heute indessen schwand diese Unruhe, indem man erfuhr, daß die Englischen Bank-Direktoren dem Herrn Jaudon, Agenten der Amerikanischen Bank, auf sein Verlangen zu Huͤlfe gekommen seyen. Bei dem großen Quan— tum Baumwolle, welches sich hier im Lande befindet, und den darauf eingegangenen Verbindlichkeiten war die Englische Bank einzig und allein im Stande, den Vorschuß zu leisten, und es hat allgemeine Zufriedenheit erregt, daß sie es gethan. Die Zeit, innerhalb welcher die Ruͤckzahlung geschehen soll, ist auf einen Monat bestimmt und wird fuͤr hinlaͤnglich erachtet, die Ankunft der Dampfboöte „Great Western“ und „Liverpool von New York abzuwarten, welche die erforderlichen Remessen bringen sollen. „Die Bank der Vereinigten Staaten“, meint der Cou— vier, „wird eine ihr zutraͤgliche Lection durch dieses ungluͤckliche Ge— schäft erhalten, welches beweist, daß ihre Versuche, den Baum— wollenhandel zum Nachtheil der Britischen Kaufleute zu monopoli— siren, nicht langer haltbar ist. Die Morning-Post erzaͤhlt den Hergang der Unterhandlung mit der Englischen Bank in fol— gender Weise: „Die Bank-Direktoren hielten gestern ihre Wochen— Versammlung, die ein ungewoͤhnliches Interesse gewährte. Der wichtigste Gegenstand, der zur Verhandlüng kam, war ein Gesuch des Agenten der Bank der Vereinigten Staaten, Herrn Jaudon, um temporaire Beihuülfe zu Gunsten jener Bank zum Belaufe von ungefahr 300, 000d. Als Veranlassung zu diesem Gesuch wird an⸗ gegeben, daß das Banquier-Haus Hope und Compagnie in Amster—
*
dam nicht fuͤr zweckmaͤßig gefunden habe, die neuerdings von ihnen mit Herrn Jaudon eingegangene Uebereinkunft zu bestaͤtigen. Wie es heißt, ist etwas Eifersucht dabei im Spiele, in Betreff der kuͤnftigen Agent— schaft der Bank, wir unsererseits aber glauben eher, daß die Derren Hope und Compagnie abgeschreckt worden sind, in der Sache weiter zu gehen, als sie hoͤrten, was in Havre und Pa ris stattgefunden hat, und durch die Vorsichtsmaßregeln, welche die Banquiers in Amsterdam getroffen haben. Angelegen⸗
Die
heiten der Bank der Vereinigten Staaten in Europa sind jetzt
keinesweges in einer weuiger gunstigen Lage als zuvor, vielmehr findet das Gegentheil statt. Zur Bezahlung der auf die Herren Hottinger und Compagnie gezogenen Wechsel sind ihnen 1,800,600 Fr. oder 70 — SJ, 000 Pfd. vor kurzem uͤbermacht wor— den; nachdem aber die Herren Rothschild zu Ehren der Bank der Vereinigten Staaten in Frankreich eingeschritten waren, wurde es noͤthig, Schritte zu thun, um den Folgen der geraäͤusch— ten Erwartungen in Amsterdam zu begegnen. Nachdem die Direktoren der Bank von England die Umstaͤnde des Gesuchs des Herrn Jaudon in geduldige und langdauernde Erwägung gezogen hatten, weigerten sie sich, in direkter Form darauf einzugehen, erklaͤrten sich jedoch dahin, daß, wenn die Herren von hier und Liverpool, durch welche das Gesuch unter— stuͤtz wurde, — und es fanden sich unter der Zahl mehrere hoͤchst achtbare Haͤuser, sowohl Banquiers als Kaufleute, — geneigt seyen, die Verantwortlichkeit der Garantie fuͤr die Ruͤckzahlung der nachgesuchten Summe zu uͤbernehmen, dieselbe auf eine be— stimmte i naͤmlich auf einen Monat, dargeliehen werden solle, so daß Zeit genug uͤbrig bliebe fuͤr die Ruͤckkehr des Dampfschif— fes „Liverpool“ von New-⸗York. Die Bank-rDirektoren, obgleich sie, woran wir nicht zweifeln, eine gute Meinung von den haupt— sächlichsten Amerikanischen Stocks haben, von denen die Agentur der Bank der Vereinigten Staaten eine große Menge besitzt, finden es doch nicht geeignet, auf solche Unterpfaͤnder Geldvor— schuͤsse zu machen, und es ist wohlbekannt, daß die Geschaͤfts— Ordnung der Bank ihnen nicht gestattet, Herrn Jaudon auf ge— woͤhnlichem Wege Beihuͤlfe zu gewähren. Das Geld wird, wie wir hören, den betreffenden Haͤusern in Consols gegeben werden. Der Beschluß der Direktoren ist dazu geeignet, allge— mein zufrieden zu stellen. Er beweist zugleich die gute Gesinnung ge—⸗ gen das Institut zu Philadelphia und ihre Agenten, so wie den lobenswerthen Eifer, auf jede mogliche Weise, welche ihre Pflich— ten ihnen gestatten, die kommerziellen Interessen zu foͤrdern. Wir enthalten uns eines näheren Eingehens in alle Details, die uns in Bezug auf die Sache zu Ohren gekommen sind. Ein Umriß genuͤgt zur Leitung des Publikums, und dieser ist im Wesentlichen so, wie wir ihn gegeben haben.“ Außer der „Morning Post“ giebt noch der Globe detaillirtere Nachricht uͤber die Unterhand— lungen der Bank mit Herrn Jaudon. Die uͤbrigen Blatter stim— men in der Hauptsache damit uͤberein, enthalten aber keine De— tails oder doch nur Geruͤchte daruͤber. Die lange Dauer der Versammlung der Bank hatte gestern das Geruͤcht an der Boͤrse verbreitet, die Direktoren berathschlagten uͤber Erhöhung des Dis— konto von 6 auf 7pCt. Dies hatte nachtheiligen Einfluß auf die Consols, die sich erst wieder hoben, als das Resultat der Ver— handlungen bekannt wurde. Der Geldmangel ist uͤbrigens noch immer so groß, daß an der Fonds-Böͤrse 10 bis 12 pCt. Dis— konto 9. en wird.
ach dem Sun ist bei der Regierung eine ungeheure Menge von Vorschlaͤgen in Betreff der Art und Weise einge— gangen, das neu einzufuͤhrende Penny⸗Porto praͤnumerando zu erheben, da bekanntlich die Regierung durch Ansetzung eines Ter— mins zur Einreichung solcher Vorschlaͤge aufgefordert hatte. Am 15. Oktober soll der Beschluß der Regierung uͤber diese Sache publizirt werden.
1130 ;
Das Dampfboot Sirius / ist am Dienstage in adft Ta⸗ gen, einschließlich des Aufenthalts in Kopenhagen, von St. Pe⸗ tersburg hier angelangt. Seit Montag hat der Regen sehr nachgelassen und das Wet—
ter scheint beständiger werden zu wollen. Die Zufuhr von Eng— lischem so wie von fremdem Weizen war diese Woche bedeutend.
54 VW .
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*
Unter diesen Umstanden ging es mit dem Handel in allen Sor— ten dieses Artikels nicht sehr lebhaft, und um zu verkaufen, wuͤrde man sich einem Herunterlassen von 2 bis 3 Sh. gegen die Preise
von letztem Montag haben unterwerfen muͤssen. ‚. In der Antwort auf eine Adresse der Handwerker hat Herr O'Connell eine Art politisches Manifest ergehen lassen, worin er abermals proklamirt, daß der Widerruf der Union das Losungs— wort seiner Anhaͤnger in Island seyn muͤsse. Er verpflichtet sich von neuem, die Aufhebung zum Hauptgeschaͤft seines Lebens zu machen und behauptet! daß es in Irland 7 Millionen Re— pealer gebe, und daß die Üünion nur ein Spott sey. Inzwischen verhehlt er sich Schwierigkeit nicht, die der Ausfuhrung der in England und Schottland alle
D
Orangisten, dagegen stimmten. D regel zur Ausfuͤhrung zu bringen, sich darbieten, wenn England Katastrophe in einen auswaͤrtigen dieser Hinsicht sagt „Die Repeal-Agitation, einma im Gange, hat die Hoffnung des Erfolges unbedingt für s England kann keinen Krieg beginnen, ohne mit Irland hierüber im Reinen zu seyn. Ein Boxer koͤnnte eben mit dem rechten Arm festgebunden, einen Preiskampf unternehmen wollen, als England Krieg fuhren, während Irland mit Grund ugzufrie— den ist. Die nächste große Erschuͤtterung Europa s und wem entgehen die vulkanischen Elemente in fast jedem Staate des ropaͤischen Festlandes? — komme wann sie wolle — und
sie nicht in ferner Zeit kommen S ist hoͤchst wahrscheinlich — es konti—
die politische Umwaͤlzung eines der großen de
nach seiner Meinung
durch irgend eines politische Krieg verwickelt wuͤrde.
wuͤrde
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sich.
so gut,
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Konigreiche X daß
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nentalen Europa's wird die Gese rschuͤttern, land, wie schon bei drei oder vier Gelegenheiten, gezwungen seyn wird, durch irgend einen großen ö olitischer Gerechtigkeit, sich den Beistand und die Theil Irlands sichern. Dies koͤnnte aber im gegenwartigen einzig friedlich und reundschaftlich zugestanden? W Parlamentes seyn.“
Die Morning Chroniele sagt haͤltnisse: „Unsere Briefe aus Mad Cortes erwarten. Dies das anfang der Intriguen den und die besten Interessen der Halbinsel, gung des Buͤrgerkrieges so lange verzoͤgert h des Madrider RKabiners,
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7 n ; Fublikum und Oel SSéwteistenr Ren Ainister, Der
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sagte er, eine Verletzung
lung der Cortes nach der anderer hoben, ohne daß man den Cortes Das gegenwärtige Ministerium
die vorigen Cortes auf,
setzte und seine offizielle
brachte ihm eine exaltirte Majorität behagen scheint. Die Schwierigkeit Majoritaͤt weder mit einer
leben, d. h. sein Mini verträglich. Dies sind „Eco“ und sie sind leider gegen den General Alaix bestreiten wir, daß Espartero großen Einfluß ausübt Jahre zwei Cortes-Versammlungen aufloͤst, constitutionnelles Land
außerdem auch hoͤchst gefährlich. Die
tei ist so gemäßigt, ein Freund
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an, daß jeder
w Tode bestraft werden solle.
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aufgeloͤst Steuern er— sse, sie bewilligen.
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onstilutionnel⸗ er Gewaltthat oder des Ultra-Eiberalismus beschuldigen. aufzuloͤsen somit alle Lebensfra auf drei Monate hinauszuschieben, bloß weil der General Alaix die Physiognomie Calatrava's nicht lei— den kann, ist eine Absurdidaͤt, welche die Exaltirten erbittern und sie und das Land zu den Exzessen von 1827 zuruͤckbringen muß.“ 4 Die Morning Chroniehe widerlegt die unguͤnstigen Ge— ruͤchte, welche ein Blatt in Kalkurta uͤber den Gesundheitszustand der Englischen Armee in Ostindien verbreitet hat, und nach wel— chem dieselbe außer Stande seyn sollte, auf Kabul zu marschiren. „Wir sind ermächrigt, zu erklären“, sagt jenes Blatt, „daß, wenn es gleich wahr ist, daß die Truppen auf ihrem Marsche nach Kandahar große Muͤhseligkeiten zu erdulden hatten, sie seit ihrer Ankunft in jener Stadt in jeder Hinsicht wohl versorgt worden sind und nach den letzten Briefen von Sir John Keane vom 15. Juni in vortrefflichem Zustande und vom besten Geiste be— seelt waren.“ Jene unguͤnstigen Nachrichten ruͤhren von dem in Kalkutta erscheinenden „Englishman“ her, der uͤbrigens in dem Rufe eines Ungluͤckspropheten zu stehen scheint. Aus Amera— pura in Ava wird von einem fuͤrchterlichen Erdbeben berichtet, welches dort am 23. Maͤrz große Verwuͤstungen angerichtet und 2— 500 Menschen das Leben gekostet hat.
Nachrichten aus Tunis vom ten d. M. zufolge, die der Courier mittheilt, war der Bey sehr mißlaunig uͤber die Nach— richt, daß ein Franzoͤsischer Prinz Afrika besuchen werde, und daß eine große Trüppenmasse an der Tunesischen Gränze zusammen— gezogen sey. Seine aus regulgiren und irregulairen Truppen zu—
sammengesetzte Armee, ungefaͤhr 26,069 Mann stark, sollte in zwei Haͤlften getheilt werden,
deren eine nach Keff, die andere nach Bizerta bestimmt war. In Tunis, wo die Geschaͤfte sehr lebhaft waren, hegte man allgemein — den Bey, wie es heißt, nicht ausgenommen — den Wunsch, daß eine Uebereinkunft ge— troffen werden mochte. In Philippeville, der neuen Franzsͤsischen Stadt in der Regentschaft Algier, herrschten, nach . vom ten de, fortwährend Krankheiten, welche einen Feldzug schwie— rig machen daͤrften. Es waren indessen große Zufuhren an Mu⸗ nition aus Toulon in Philippeville angekommen, welcher Platz sehr im Aufbluͤhen ist und der wichtigste Handelsort in der Re⸗ gentschaft zu werden verspricht. . . Brief? aus Ehili vom 28. Mai melden, daß die Chilische Armee sich in zwei Monaten aus Peru zuruͤckziehen wollte. Man hört nicht, daß von Seiten Perü's an Chili irgend eine Zah— lung fuͤr die Kosten des Krieges erfolgt ware. . London, 28. Sept. (Hamb. Böoͤrs. H.) Die Hof-ei—
Wie 3 nur
und
dem General Alaix gene seyn wurde. Er kann
tung meldete gestern Abend amtlich die Ernennung des Herrn Macaulay zum Kriegs⸗Segretair.
Es heißt, Sir Robert Stopford, der die Flotte im Mittel meere befehligende Admiral, werde die durch den Tod des Adm— rals Hardy erledigte Stelle eines Gouverneurs des Greenwich. Hospitals erhalten und durch den Admiral Fleming in seinem jetzigen Kommando abgelbst werden. Noch wird Niemand ge
nannt, der dazu bestimmt waͤre, den Admiral Fleming im Befehle
zu Portsmouth zu ersetzen. - Von den Soldaten der Britischen Legion, die nach dem Treffen von Andoain im September 1837 von den Karlisten soll
auf
ten ermordet worden seyn, scheinen nun doch mehrere am Leben
geblieben zu seyn. Sie wurden von den Karlisten zu Festungs, arbeiten verwandt und haben seit den letzten Ereignissen ihr Freiheit wieder bekommen. Es sind 27 von ihnen schon in Eng— land angekommen, und die Uebrigen befinden sich auf dem Wege in die Heimath. Sie kamen in Bordeaux im tiefsten Elende an.
Niederlande.
Luremburg, 27. Sept. Einer Bekanntmachung des Cwil— Chefs, Herrn Hassenpflug, zufolge, haben Se Majestaͤt der Kö nig Großherzog die freie Einfuhr Luxemburgischer Gewerbs-⸗Er zeugnisse in das Niederländische und dagegen auch die der Niederlaͤn dischen in das Großherzogthum Luxemburg gestattet, und zwar einstweilen bis zu Ende dieses Jahres. Ausgenommen sind nur diesenigen Gegenstaͤnde, die einer besonderen Accise unterworfen sind, so wie Getraide und Mehl.
Deutschlan d.
Leipzig, 1. Okt. (L. A. 3.) Die bis Ende August 1838 vollendeten zehn Sectionen (32 geographische Meilen) des Bel— gischen Eisenbahnnetzes kreuzen sich bei Mecheln und verbinden bei dichter Bevölkerung elf Städte, deren mittlere Entfernung von einander 3 geographische Meilen betragt und unter welcher fast keine weniger als 26,909 Einwohner zählt. Diese Umstaͤnde ver— eint bewirkten, daß wahrend 3 6 S8 Monaten nahe an 5 Mill. (1,913,626) Personen die allmaͤlig fertigen ahm,
Mill. (*, 626) « 6
benutzten.
Die Eingangs gedachten gluͤcklichen statistischen 7
haͤltnisse verliehen aber andererseits der dortigen Personen; Fr quenz hinsich lich des Einkommens ganz den Charakter der Stel
kenfahrten auf der Leipzig⸗-Dresdner Eisenbahn, und waren fol lich niche einträglich, denn es flossen trotz dieser massenhaften Per sonen-Befoͤrderung doch nicht mehr als 5,149,931 Fr. (wenig uͤber 13 R 6 zur Kasse. Betrachtet man die Sachlage ge— nau, so ist dieses Resultat keinesweges befremdlich. Aus einem Ueberblick der Eisenbahnlinie mit ihren vielen nahe an einander liegenden Stationspunkten geht hervor, daß in der Regel jeder einzelne Reisende in der ihm zunächst gelegenen Stadt bereits sein Conto fuüͤr Geschäfte und Vergnuͤgen finden duͤrfte, ohne beides weiter suchen zu muͤssen. Erst wenn weit fortgehende Ei—
Topf ĩ
den Grund jenes Erkenntnisses um Aufhebung der Suspen⸗ sion Rumann's nachzusuchen, . nunmehr nicht abzusehen sey, wie iange noch jene Krimina Untersuchung dauern koͤnne, die Geschaͤfte aber unter einer laͤngeren Suspension Rumann's leiden
wurden.
Stuttgart, 27. Sept. Am 17. Sept. fand hier die jähr— liche Plenarversammlung der Apotheker Wuͤrtembergs statt, bei welcher, wie wir hoͤren, außer mehreren interessanten Erörterun— gen auch vorzuͤglich die Bildung eines gemeinsamen suddeutschen Ayothekervereins besprochen wurde. Zu Einleitung desselben hat— ten sich mehrere Abgeordnete der pharmaceutischen Gesellschaften von Altbayern, Baden und Rheinbayern eingefunden, und am 18. und I9. Sept. fanden die diesfallsigen Berathungen unter dein Vorsitze des Hofraths und. Professors hr. Buchner aus
Munchen statt. Man vereinigte sich uͤber Statuten, welche, so—
hald sie von den betreffenden Regierungen genehmigt seyn wer— * —* 1 — ö . e
den, die Grundlage fur diesen Zweck bilden sollen.
Weimar, 27. Sept. (Hannov. 3.) Die Regierung ist
unablaͤssig bemüht, den Unterthanen des Großherzogthums den Segen erprobter Institute zuzuwenden. Sie will nun auch, uͤber— zeugt von den wohlthaͤtigen Folgen, die das „ Institut der Schieds⸗ nänner“ da, wo es besteht, ha, solches fuͤr das Großherzogthum einfuͤhren. Sie kommt dadurch dem Wunsche des Landtages ent— der auf den Antrag des Abgeordneten Herrn Karst und auf ein Gesuch der Gemeindevorstaͤnde des Patrimonial-Amts Lengsfeld sich in seiner Mehrheit fuͤr diese Einrichtung erklaͤrt hat. Zwar besteht bereits im Weimarischen das Suhnever⸗ fahren bei den Gerichten, und viele Vergleiche kommen dadurch u Stande, aber bei weitem wird noch nicht der Zweck so erreicht, wie dieses bei dem Institute der Schiedsmaͤnner der Fall ist. Der Schiedsmann, welcher als Buͤrger oder Dorfbewohner die häuslichen und sonstigen Verhaͤltnisse der Parteien zu kennen besser Gelegenheit hat, als der Richter, wird oft, wenn er ein achtbarer Hhaͤtiger und uneigennuͤtziger Mann ist, einen Streit weit eher im Vergleiche fuͤhren koͤnnen, als die Behoͤrde. Man sage nicht, ß es zu schwierig sey, ausgezeichnete Männer dazu zu bekom—
n, da besonders ihre Bemuͤhungen nicht verguͤtet werden. Hat an diese in den Provinzen Preußen, Brandenburg und Schle— en und in der Provinz Sachsen, wo dieses Institut besteht, ge— funden, und hat sich hier deren gluͤckliche Wahl und erfolgreicher Einfluß ihres sittlichen, wohlwollenden und uneigennützigen wie
gegen,
thaͤtigen Willens auf das unzweideutigste bewahrt, so wird man
senbahn Linien Belgien mit dem Suͤden und der Mitte Europas
erbunden haben, werden viele Fremde die ganze Tour von Luͤt— lich nach Ostende bereisen und in der Richtung von Suͤůnen nach Norden Antwerpen erreichen. Bisher haben die vier Endpunkte, von welchen der Betrieb ausgehen muß, und die nothwendige, auf das kuͤnftige Ganze berechnete Großartigkeit, die Verwal— tung 26. sehr vertheuert und den Brennmaterial⸗Aufwand kostbar erscheinen lassen; dergestalt, daß trotz enormer Frequenz bei den bis Ende 1838 gangbaren Tarifsaͤtzen der Staat von dieser Streckenbenutzung seiner Eisenbahn-Sectionen eine entsprechende Rente nicht erlangte. — Hinsichtlich der Leipzig-Dresdner Eisen— bahn hat sich nach deren Vollendung ein guͤnstigeres Verhaͤltniß ergeben, indem allein fuͤr die ersten sechs Monate nach der vollD standigen Eroͤffnung, vom 7. April bis Ende Sept., sich fuͤr Güter und Personen uͤber 1 Mill. Fr. als Brutto, Einnahme herausgestellt haben werden, und es berechnet sich hier die Ein nahme pro Kopf ungefähr dreifach hoͤher als vor der Vollendung der Bahn: die Kosten dagegen werden ein fuͤr dieses guͤnstige Verhältniß uͤberraschend vortheilhaftes Resultat ergeben.
Hannover, 29. Sept. (Hannov. Ztg.) Se. Maje— tät der Konig haben nachstehendes Reskript an die Koͤnigl. Land— hlerselbst erlassen, welches dieselbe den betreffenden Behoͤr—
its zur Bekanntmachung mitgetheilt hat;
Ernst August 3c. : c. Unsern geneigt und gnädigsten Willen zu vor, Edler und Vester, auch Ehrenvest, Hochgelahrte Räthe und liebe
Bei Unferer Rückkehr vom Harze haben Wir die Aemter Scharzfels, Herzberg und Osterode, so wie die Städte Osterode und Northeim berührt. Die Aufnahme, welche uns daselbst geworden, der Ausdruck ungetheilter und ungeheuchelter Unterthanenliebe hat auf Un— ser landesvöterliches Her; nur wohlthätig einwirken können und zu Un— serer völligen Genugihuung gereichen müssen. Wir finden Uns daher gern veranlaßt, Euch zu beauftragen, solches zur Kenntniß Unserer ge— sreuen Unterthanen in den erwähnten Landestheilen zu bringen, und verbleiben Euch mit geneigt und gnädigstem Willen beigethan.
Rotenkirchen, den 23. September 1839.
(gez.) ö kö An Unsere Land-Drostei in Hildesheim.“
Justiz⸗ Kanzlei hat, in der Kriminal- Untersuchung gegen den Magistrat Erkenntniß abgegeben, worin sie den auf Aufhebung der ganzen Untersüchung gerichteten Antrag der (auch nur pro 4rertendu indäisition speeciali übergebenen) Vertheidigung ver— wirft, dagegen aber erklart, daß eine Suspension Rumanngs nicht begruͤndet sey, welche aufzuheben sie freilich nicht im Stande sey. Das Erkenntniß lautet woͤrtlich wie folgt: „In Untersuchungs— sachen gegen den allgemeinen Magistrat der hiesigen Residenzstadt, wegen der von demselben am 15. Juni d. J. an die Deutsche Bundes-Versammlung gerichteten Vorstellung, wird zur Resolu— tion ertheilt: Da der auf Beseitigung des in gedachter Eingabe objektiv zu Tage liegenden beleidigenden Charakters gegen die Re— gierung gerichtete Zweck der gefuͤhrten Vertheidigung durch letztere in dem Maße auf keinem Wege erreicht ist, daß die Einleitung einer Untersuchung sich vorab als unzulaͤssig darstellte, so wird die desfallsige Ausfuͤhrung, wie hierdurch . verworfen, und soll das Un— tersuchungs-Verfahren demgemaͤß fortgesetzt und zur Abgabe eines Haupt-Erkenntnisses vorbereitet werden. Da endlich nun die Suspendirung des Stadt-Direktors Rumann, wenn sie gleich von Gerichtswegen nach Lage und Richtung des Untersuchungs-Ver— fahrens dermalen nicht wuͤrde erforderlich erachtet seyn, in admi— nistrativem Wege verfuͤgt, und so wenig nach den vorliegenden Aktenstuͤcken anzunehmen ist, daß die Entscheidung uͤber deren Fortbe⸗ stehen den Gerichten mit anheim gestellt waͤre, als in Folge der eingeleite⸗ ten Untersuchung die gerichtliche Kompetenz in Ansehung der Fortdauer der als Verwaltungs-Maäßregel angeordneten Suspension gesetzlich begruͤndet erscheint, so ist dem auf deren Aufhebung gerichteten Antrage nicht statt 96 geben. Beschlossen Hannover, den
September 1839. Königl. Hannoversche Justiz-Kanzlei. A. F. von Hinuͤber. Oehlkers.“ — Sofort nach der BVekanntma— chung dieses Erkenntnisses fand eine Sitzung des Magistrats— und Buͤrgervorsteher-Kollegiums statt, und es ward beschlossen, durch eine Sr. Majestaͤt dem Koͤnige zu uͤberreichende Eingabe
Droste
den bere
zetreue!
Die nach,
ein
oͤffentlichen Blaͤttern
große Anzahl der Prozesse gleich im Entstehen unterdruͤckt.
. 59
. Schwiegersohnes unseres Großherzogs, Hoöchstdenselben als voͤllig genesen betrachten kann. Reisende wird heute in der Gegend von Insbruck verweilen, sich vom morgenden Tage an, den vaterlaͤndischen Fluren naͤhern, und
auf diese Erfahrung auch anderwaͤrts rechnen koͤnnen, zumal die ses Institut selbst die Schiedsmänner zur vollständigen Erreichung seines Zweckes bildet. Ueberall, wo man seine Wirksamkeit ken— nen gelernt hat, ist man von seinen wohlthaͤtigen Folgen über— eugt. Diese bestehen hauptsaͤchlich darin, daß es die Sittlich— . außerordentlich befoͤrdert, die Gemüͤther besaͤnftiget und eine Die Unruhe eines Prozeß-Lebens, welche manche Familie heimsucht, wird also damit entfernt, und der Betrag der Prozeßkosten, welche manchen an den Bettelstab gebracht haben und noch brin— gen, erspart, dadurch aber wird der Wohlstand der Staats-Unter— thanen und somit auch des Staates befoͤrdert.
— Weimar, 29. Sept. Erfreuliche Besuche sind ge— stern und heute hier eingetroffen, namlich der Großherzog und die Frau Großherzogin von Meklenburg-Schwerin, die verwitt— wete Frau Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin und der Prinz Georg von Sachsen-Allenburg. Morgen erwarten wir Se. Ma— Mä den Konig von Sachsen. Direkten Nachrichten aus Ober-Italien zufolge, ist das Be— finden Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen, so erwuͤnscht, daß man
Der hohe
der Disposition nach, den, 7. Oktober in Berlin eintreffen. Oesterneich.
ö Wien, 26. Sept. Die bereits erwahnte Kollektiv— Note, welche von den Kon uln in Alexandrien dem Vice-Koͤnige uͤberreicht werden soll, lautet, dem Vernehmen nach, dahin, daß er Aegypten und Arabien erblich erhalten, dafuͤr aber die Tuͤr— kische Flotte herausgeben solle, bis auf die hierauf erfolgte Ant— wort wolle man Zwangs-Maßregeln gegen ihn aussetzen. Man bezweifelte, daß er diesen Vorschlag annehmen wuͤrde, da er an wirklich eintretenden Kollektiv-Maßregeln nicht besonders glaubt.
Ibrahim Pascha stand noch immer in Norasch, man meiß nicht,
ob er nach Syrien zuruͤckkehren oder bis Koniah vorruͤcken wird; es ging das Gerücht, er werde letzteres thun, wenn die Machte innerhalb eines Monats nichts bestimmt hatten. Auf die Anfrage
Lord Ponsonby's, ob die vereinigten Geschwader nicht in einem
Hafen im Marmora uͤberwintern duͤrfen, ist eine abschlaͤgliche Antwort vom Divan ertheilt worden. In ganz Macedonien, Numelien, Albanien und Bosnien ist die Ruhe nicht gestoͤrt. Fuͤrst Milosch wird eine Reise nach Rußland unternehmen, das Banquierhaus Sina hierselbst hat ihn mit Kredit-Briefen ver— sehen. Die am Sten ausgebrochene Feuersbrunst in Salonichi „hat 17 Stunden gewahrt, 1000 Haͤuser und eben so viel Buden sind abgebrannt. Das Feuer ist durch Zufall in einer Barbier⸗ stube ausgebrochen.
— — Triest, 21. Sept. Gestern fand (wie bereits er— wähnt) in der hiesigen Boͤrse unter dem Vorsitz Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Johann eine feierliche Versammlung statt,
welche fuͤr den Verkehr des hiesigen Hafens interessanle Folgen
zu haben verspricht. Se. Kaiserl. Hoheit eroͤffnete die Versamm— lung mit einer kurzen Rede, wodurch er die hier neugebildete Ae— tien-⸗Gesellschaft fuͤr Befoͤrderung der Ausfuhr Oesterreichischer Er— zeugnisse als konstituirt erklaͤrte. Diese Gesellschaft verdankt ihr Entstehen hauptsaͤchlich der thaͤtigen Mitwirkung des Erzherzogs, der sich selbst an die Spitze der Actionaire gestell hat. Ihr End—
zweck ist, den Vertrieb Desterreichischer Erzeugnisse gegen eine
billige Provision zu uͤbernehmen, neue Auswege fuͤr dieselben zu
suchen, den Fabrikanten Muster und Modelle zu verschaffen und
sie mit Vorschuͤssen zu unterstuͤtzen. Se. Kaiserl. Hoheit wandte sich demnaͤchst an die Deputation der hiesigen Boͤrse, und nach⸗— dem er mit den dringendsten Worten die Nothwendigkeit einer
ö Eisenbahn zwischen hier und Wien, sowohl fuͤr Triest als fuͤr die nt suͤdliche Monarchie geschildert hatte, uͤbergab er dem ersten
oͤrsen-⸗Deputirten die auf Hoͤchstseine Veranlassung ausgearbei⸗
teten Plaͤne der projektirten Bahn, indem er nicht nur der De—
putation, sondern der ganzen Kaufmannschaft dringend empfahl, mit Kraft und ohne Saͤumniß die noͤthigen Einleitungen *r tref⸗ fen, um den von ihm seit zwanzig Jahren gehegten Wunsch ö. Leben treten zu sehen. . diesen Plaͤnen ist die Moͤglich⸗ eit einer Eisenbahn von hier nach Wien erwiesen; nur zweimal,
tend, wie
hoͤchst seltsam,
1131
über den Simmering in Steyermark und über die Anhshö vonn Optschina, an deren Fuße Triest liegt, würde man, statt des Dampfes, Pferdekraft verwenden muͤssen. Die Bahn wuͤrde 79 Meilen lang seyn, und die Kosten sind auf ig Millionen Gulden angeschlagen. Schwerlich wuͤrden sich fuͤr diese Summe eine hin— reichende Anzahl Unterzeichner aus Speculation sinden; Se. Kai Hoheit hat jedoch angedeutet, daß vielleicht die Staats geneigt seyn wuͤrde, auf eine gewisse Anzahl Jahre di wenigstens zum großen Theil, zu garantiren. Wenn diese rantie in bestimmten Worten von der Staats-Behoͤrde sprochen wird, so werden sich gewiß Unternehmer finden, aber wahrscheinlich nicht.
Schweiz.
Lausanne, 21. Sept. In Wirren noch ein Natur-Exeigniß gek die Leute beschäͤftigt. Ein Theil naͤmlich von dem Rhone, weicher ausgetreter worden. Die Bruͤcke am Einga tal zertruͤmmert, und man
Wallis ist zu den politischen ommen, nicht minder der Chaussee ö ist nge des S hat einstweilen, tion zu unterhalten, eine fliegende Brucke St. Gotthards-Straße sind die Unfaͤlle nicht minder groß Briefe aus Tessin und Uri schildern dieselben als eben im Jahre 1831.
M adrid, 19. S epi *
heutigen Blatte folgendes Koͤnigliches Da ich lebhaft! sche vinzen bereits zu erfreuen ansangen, in der gal unzerstörbaren Grundlagen der“
zesichert und r wünsch vergessen und in allen Unterthanen me
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shofeniat z 1 d e 2 befestigt iwer 1nd 1 1ch
— J leben 8 pil f zu geben Berelitwilligt
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der Regierung und der Militair-Behoörden v
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heben: so habe ich, auf den einstimmigen Rath des Minister o 9
und bis zur Bekanntmachung des Amnestie-Gesetzes nisterium vorbereitet, um es den Cortes vorzulegen, beschlossen: von dem Ober-Befehlshaber Vitoria, in den vinzen getroffenen Anordnungen in Betreff Aufhebt sters und der Zurückgabe der Güter die Eigenthü⸗ migt. 2) Von heutigen Tage an sind und allgemeine oder hbesondere Beschlüsse oder Beschlagnahme von Eigenthum aus hängt wurde, in den Provinzen abgeschafft, Convention von Bergara unterworfen haben. 3) strirten Gü ter werden ihren Eigenthümern unter der zurückge gegeben, daß sie die constitutionnelle Regierung meiner erhabenen Toch ter der Königin Isabella, anerkennen und jene Güter reklamiren. ) Diese Anerkennungs und Reklamirung müssen innerhalb 10 Tage statt finden, wenn die Interessenten in derselben Provinz sich aufhalten, wo sie früher wohnten, innerhalb 20 Tage, wenn sie an einem anderen Orte der Halbinsel und innerhalb 2 bis A Monate, wenn sie im Aus lande leben. Gegeben im Palast, den 18. September 1839. . . . Ich die Königin.
Dem Corresponsal zufolge, hat die Koͤnigin-Regentin er klärt, sie wolle die ausgedehnteste und vollständigste Amnestie er lassen, die jemals von einem Souverain bewilligt worden sey.
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Madrid, 7. Sept. Geiste der dermalige Kongreß von demselben zu erwarten haben fen de las Navas gestern vorgelegter Entwurf dienen: „Diejenigen Minister, in irgend einem Theile verletzen oder eine Verl derselben zugeben, sollen fuͤr Hochverräther erklärt und ihnen die Köpfe abgeschlagen werden.“ Ein kopfloser Mann, wie der Graf de las Navas, mag es wuͤnschen, auch andere i Köpfe beraubt zu sehen; gewiß aber kleidet es einen ßen Don Quixote, wie ihn, der 1835 an der Spitze von 6000 Rebellen gegen die Hauptstadt marschirte, dann als Verfechter des abtruͤ riz auftrat, und als nun terroristischer Spaßmacher allgemeinen Verachtung, in die gesunken wenn er den Bustaben des Scharfe des Schwertes beobachtet wissen will. wurf wurde natuͤrlich sogleich von dem Kongresse zogen und an die Sectionen verwiesen. Dieselbe blutgierige Par tei ließ gestern ihre Stimme im Senat erschallen. Es wurde nämlich der Entwurf der Adresse, in welcher loyale Gesinnunge gegen den Thron ausgesprochen werden, zur Diskussion Herr Heros, ein Mann, von dem die Geschichte nichts zu melden weiß, als daß er unter Mendizabal Minister des In nern war und als solcher die fuͤr die wissenschaftlichen Institute ausgesetzten Summen einzog, erhob sich, um den Entwurf in allen seinen Theilen zu bekaͤmpfen. Zuerst
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p ach dem wichtigsten Gegenstande, naͤmlich von sich selbst, indem er der Versammlung die troͤstliche Zusicherung gab, er sey nicht geson nen, die Königin M der Regentschaft zu entsetzen,
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daria Christina dagegen verlange er, daß die Ksnigin Isabelle eine Erziehung erhalte, wie das Gesetzbuch der Siete Partidas sie vorschreibe, und daß in der Thron⸗Rede bemerkt werde, ob auch die Koͤnigin wirklich Fortschritte im Lesen, Schreiben 2c. mache. Dann er— klaͤrte er, er werde die dem Infanten Don Francisco de Paula ausgesetzte Summe verweigern, falls dieser nicht nach Spanien zuruͤckkãme. „Indem ich nun, fuͤgte er hinzu, auf einen andern Punkt äbergehe, muß ich mich mit dem Theile der Rede beschäftigen, in welcher die Regierung die Hoffnung ausdruͤckt, daß die auswärti— gen Mächte besser unterrichtet und geneigter wären, Isabella I. als Königin anzuerkennen. Ich vermuthe, daß dies eine Anspie— lung auf die Sendung des Herrn Zea Bermudez hat; ich habe ein in Berlin erschienenes Pamphlet gesehen, und muß mich gar sehr wundern, daß man keine anderen passenden Personen gefun— den hat, als jenen mit dem Blute seiner Landsleute befleck— ten...“ Hier wurde Herr Heros von dem lauten Unwillen des Senats unterbrochen, und der Praͤsident rief ihm zu: „Wie koͤnnen Sie sich unterstehen, auf diese Weise eine Person zu laͤstern, die das Vertrauen Ihrer Majestäͤt besaß?“ Herr Heros: „Man braucht nur die Zeitungen von 1821 nachzu— sehen, um sich zu uͤberzeugen, daß jene Person, die damals Mi— nister⸗Praͤsident war, Maͤnner von meinen Gesinnungen auf das heftigste verfolgte.“ (Ein neuer Lärm und heftiger Widerspruch, namentlich des Herzogs v. Rivas, entstand.) Hr. Heros hätte doch ein— gedenk seyn sollen, daß er durch seine Aeußerung den wahren Urheber der Mission des Herrn Zea, jenen fremden Diplomaten, dem das Spanische Volk jetzt Dank-Adressen widmet, und in dessen Vorzimmern Herr Heros selbst so haufig bemerkt wurde, auf das gröbste beleidigte; allein wie kann man Zeichen des An— standes und der Schicklichkeit erwarten, wo nur Eitelkeit und Bosheit sich Luft zu machen suchen? Auch Herr Gonzalez, je—
er langweilige Schwatzer, hatte auf die Sendung des Herrn Zea Bezug genommen und zugleich bemerkt, daß die Koͤnigin keine Heirath eingehen könne, ohne von den Cortes dazu ermaäͤch— tigt zu seyn. nien hätte an die nordischen M abschicken können; die Regierung habe aber in der Thron-Rede mit Recht sagen durfen, daß jene Mächte gegenwärtig guͤnstigere Gesinnungen hegten. *
Der Minister-Präsident erwiederte darauf, Spa⸗ 5
dächte keinen anerkannten Agenten
Spanische Gränze. Bayonne, 21. Sept. Die Kar—
listischen Bataillone, die sich in Estella unterworfen haben, sind nach Puente la Reina abgefuͤhrt und auf das Freundschaftlichste empfangen worden. *
In Biscaya haben sich einige Guerillas gebildet, die von Zabalb, einem der ehemaligen Kommandanten in Guipuzcoa ange— führt werden. Sie streifen besonders in den Gebirgen von Oñate und Aranzaza umher. In vergangener indlichen Karlisten einen Versuch, zu entwischen;
erbeikam, fuͤgten sie sich wieder. Vernehmen nach wird der Herzog von Vitoria in den hierher kommen, um aus den Handen eines Insignien des ihm von dem Koͤnige verliehenen
Ehrenlegion zu empfangen.
zewohner von Bergara wollen auf der Stelle, wo die zwischen Espartero und Maroto stattfand, ein Denk—
Nacht machten die im hiesigen Lazareth be als «aber Mili—
pit Sept. L. A. 3.) Von den geheimen mittelst überall verbreiteten Ihnen bereits gemeldet. Heute sehen wir die
in einer Thatsache von großer Wichtigkeit,
hen Angelegenheiten nur noch mehr ver
afiz Pascha nämlich hat die Reste sei
Pascha zur Verfuͤgung gestellt, und
ha ist mit 6,600 Mann Reserve-Truppen, mit
h stand, diesem Beispiele gefolgt. Die Sache
von der Regierung geheim gehalten, und der Vice— den Konsuln auf ihre diesfaͤlligen Fragen geantwor— tet, daß er nichts von alle dem wisse; wir aber haben voll guͤl⸗ tige Beweise, jene Thatsachen fuͤr unzweifelhaft anzusehen, und da eine Aegyptische Goelette nach Alexandrette abgeschickt worden, um die beiden abtruͤnnigen Paschas hierher zu holen, so ist keine Frage, daß mein nächstes Schreiben Ihnen ihre Ankunft hier zu melden haben wird. Warum die Regierung diese Dinge geheim halten will, für einige Zeit wenigstens, daruͤber kann Niemand, der des Vice-Koͤnigs Art und Weise in ahnlichen Fallen kennt, ungewiß seyn. Es ist ihm darum zu thun, diesen neuen Abfall als einen ganz freiwilligen erscheinen zu lassen, oder doch als einen Akt, n welchem er selbst so wenig Theil gehabt, daß er noch einen Augen blick vorher selbst ohne alle Kenntniß davon gewesen sey. Und doch darf man mit Bestimmtheit annehmen, daß der naͤchste Anlaß zu diesem abermaligen Verrathe die unter den Truppen beider Paschas drohende Empörung gewesen ist, und daß Niemand anders als der Vice— Koͤnig durch seine Emissaire diesen Geist unter ihnen anzufachen gewußt hat. Denn die Frage liegt nahe: Warum fielen sie nicht laͤngst ab? Warum warteten sie bis jetzt? Was ist unterdessen Neues vorgefallen? Welcher Bestimmungsgrund ist hinzugekom— men? Nun geht Hafiz Pascha, geht Hadschi Ali Pascha zu ihm über, und Vice-Koͤnig kann dem ganzen Orient und dem ganzen Europa zurufen: „Ihr seht es, das Tuͤrkische Reich fällt mir selbst zu, es ist mein; ich bin der Mann, welchem der der öͤffentlichen Meinung, des
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von Strom Zutrauens allgewaltig hinstroͤmt!“ Was nun daran auch seyn mag, so viel nunmehr gewiß, daß Kleinasien dem Vice— Koͤnig gehört und daß Ibrahim im gegenwartigen Augenblicke damit anfangen kann, was ihm gut duͤnkt. Auch sagt man seit gestern hier allgemein, daß er bereits von Marasch aufgebrochen
nach oͤffentliche
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und im Marsche sey. Und warum sollte man nicht daran glau— ben, wenn man zu gleicher Zeit die feste Sprache Mehmed Ali's damit zusam alle Tage wiederholt und nicht muͤde ju versichern, daß er keinen einzigen seiner lnspruͤche zugeben und uͤberhaupt kein maßgebendes Einschrei ten fremder Maͤchte zu dulden, ein fuͤr allemal entschlossen sey? Was die beiden Flotten im hiesigen Hafen anlangt, so sind sie
5lichen Lage Noch lebt die Tuͤrkische Mannschaft zon dem Gelde, das die Flotte mitgebracht. Ist dies zu Ende, o weiß Niemand, woher ihr kommen solle; denn die Ruͤckstaͤnde an die eigene Aegyptische Mannschaft sind ungeheuer, und diese Menschen, Offiziere wie Gemeine, sind im Elend. Der Schatz ist erschoͤpft, ganzlich erschoͤpft, und welche Muͤhe es ge— kostet hat, die letzte Geldsendung an Ibrahim Pascha, der nach und nach ebenfalls verarmt, aufzubringen, weiß Jedermann. Die Noth der Regierung ist so groß, daß sie die uͤblichen Einkaͤufe fuͤr das Arsenal hat einstellen lassen: eine im gegenwartigen Augen blicke sicherlich extreme Maßregel und ein Schlag nicht nur fuͤr die Flotte selbst, sondern auch fuͤr die zahlreichen und ausnehmend kostspieligen Fabriken Kahira's, uͤberhaupt fuͤr alle oͤffentlichen Arbeiten.
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Magdeburg, 1. Okt. Die hiesige Zeitung enthaͤlt aus Naumburg: „Eine Wein Aerndte giebt es dieses Jahr nicht; der äußerst wenige Traubenanhang in den Bergen verlohnt sich nicht der Muͤhe, die Kelter aufzustellen, und gewährt der Genuß der Beeren keine Suͤßigkeit, da das Holz unreif und von dem letz— ten harten Winter noch krank ist. Eben so gestaltet sich die Obst Aerndte, und die Getraidepreise halten sich hoͤher, als in saͤmmt— lichen benachbarten Staͤdten.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. U München. Cornelius' reiches und umfassendes Bild. das jüngste Gericht“, erhielt kürzlich die letzten Pinselstriche. Vier Jahre hatte er daran gearbeitet. Nun steht es vor den freudig staunenden Blicken das imposantesie Werk der neueren Freskomalerei, so großartig in der Conception, als trefflich in der Ausführung. Wenige Schritte davon, auf der Baͤllustrade der von der Straße zu dem Portale führenden Treppe des neuen Bibliothet Gebäudes erblicken wir seit vorgestern die vier folbffalen, nach Schwanthalers Skizzen von Sanguinetti und Mayer allsgeführten Standbilder Homer s, Aristoteles, Thucydides' ünd Hippokrates. Die Einplankung dieses Gebäudes wird in den näch⸗ sten Tagen weggenommen, was den großartigen Eindruck, den diese Straße, unstreitig eine der schönsten in Deutschland, schon jetzt her voörbringt, bedeutend erhöhen wird. — Gestern Nachmittag bewegte sich, von zehn Pferden gezogen, das 223 Centner schwere Standbild Marimilian's J. mit einem weißen Tuche umhüllt und mit Flaggen und Kränzen geschmückt, aus der Halle der Erzgießerei feinem Bestimmungsorte zu, dem Wittelsbacher-Platze, wo die Anstal⸗
ten zu seiner Aufstellung bereits getroffen sind. (A. Z.)