1839 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

chan eder Bucharest anboten; ungefähr dreihundert dieser Sindu⸗ Fa⸗ milien leben in Kabul; man trifft sie in fast gan bon Astra⸗ chan und Baku in Rußland bis zu Kaschgar in Eh an der Mündung des Ganges. Nachdem wir ven den gesprochen, sell auch von den Wegen, die diese einschlag 9. seyn, um so mehr, als die darüber in Europa verbreiteten 7 ten * unzuverlässig sind. Es 6 jwar nicht. an Neisebeschrei⸗ ige regnen r aber diele Bücher eshästig n sig, rn. theils mit i . Gegenstanden, eder es sind Tageßücher der Beamten Dslindischen Compagnie die fich Lande nach *. dien begeben. inßerdem aber haben ichen gen egierungen, welche bee än far Hen Gegenfiant Inter fe. Katten, sich wohl gehütet, irgend etalas davon zu ver ffentlichen. Aber ungeachtet des Mangels an gründiicher Belehrung wissen mir doch, daß die Mittelpunkte der Dandels⸗Verbind ungen 1h in Kabul, in der Bucharei und in Persien Knden. Kabul, mitten in einem blilhenden, überaus fruchtbaren Lande belegen, siehi durch drei große Hauptstraßen mit Kalkutta, Bomba und den k. wischen liegenden Ländern in Verbindung. Die Kaufleute ven Bengalen nehmen den Weg den Ganges und die = hin⸗ auf nach Delbi, Zehen bon da nach Buhawalpur und Multan, passi⸗ e den Indus bei Kahiri und lommen über Ghazna in Kabul an. Die . ron Bombad gehen über Gnzurate nach 24 in Mar—⸗ Par, durchschneiden die Wüste bis Bicanir und kommen bei Buhawal⸗ pur in die erste Straße. Ein anderer Theil der Waaren wird von Bombay mus uach Scoinini auf der Küste von ekran, oder nach Kuradschi nach dem Indus laden, von dort kommen sie nach 18 Tagen in Kandahar an und geheñ dann weiter Über Ghazng nach Kabul. Es giebt noch einen anderen Weg, der für die aus Bengalen kommenden Orte näher wäre, dieser geht von Deldi ab über Lahere, Attok und Pechawer nach Ka⸗ bul, aber er ist zu Lebzeiten , , . wenig benutzt worden, thells der Abgaben wegen, die dieser Fürst verlangte theils aber auch wegen der ununterbrochenen Kriege, die mit den nördlichen Muhame⸗ danischen Pölkerschaften geflihrt wurden; doch schlagen die Handelsleute von Pendschab diese Straße ein. Wie dem aber auch sey, die Waa⸗ ren, welche auf diesen drei Wegen von 2 nach Afghanistan gehen, werden auf 20 000 Ctr. geschätzt; sie bestehen aus Indigo, Zucker, Baumwolle, weißer Leinwand, Mounsselin, Indiennes aus Europlischen Manufakturen, Sdwals und Stickereien; auf dem Rückwege nehmen fie Ranking, Polnische Indiennes, seidene Stoffe aus Persien und Bucharest, Und hauptsächlich Wolle, und aus Wolle gewebte Stoffe mit fich. Dleser letzte Artikel, sowie der Sammt, kommen vorzugsweise aus Rußland stheilweise das Erzeugniß der Industrie dieses Landes, theil⸗ weise der fremde) und die Handelsleute des Nordens wissen den Sü⸗ den so gut damst zu versehen, daß der General Allard versicherte, er gäbe, um die Truppen von Pendschab zu bekleiden, den Tüchern, die bon Kabul kämen, den Vorzug. Dieser Centralpunkt steht im Osten mit China und Fhibet in Verbindung, aber wir wissen nichts von der Wichtigkeit derselben, im Westen kommunizirt es über Kandahar und erat mit Persien. Die letzten Ereignisse von Herat haben freilich die⸗ em Wege vielen Schaden gethan, aber den Eifer, den Persten gezeigt at,, fich des Schlüffels zu bemächtigen, der jenen eröffnet, ist kein schwacher Beweis für seinen politischen und kommerziellen Werth. Man muß nur nicht glauben, daß die stattgehabten Ereignisse den Handel vbllig untẽértbrochen haben. Der Asiate geizt nicht mit seiner Zeit, und wenn auf einer Heerstraße die Passage unterbrochen ist, so wählt er eine andere, wenn sie auch viel länger ist. Wir haben hiervon schon ein Peispiel gehabt, hier ist ein anderes, nicht minder treffendes. Die Sandelsseute, welche die kostbaren Erzeugnise Kaschemirs mit sich führen, haben mehr als alle Anderen der Sicherheit ubthig ; sie vermeiden den langen Weg, den sie zu Lande nehmen müßten, um nach Persien zu gelangen; ge⸗ meintzzin werden sie zu Bombay oder an der Mündung des Indus ein— geschifft, um . See nach Bender Abassi oder Buchir zu gelangen, von wo sie nach Bagdad oder nach dem Innern von Persien abgehen; Indische Kaufleute, die auf der Insel Keischma (Nachbarin des be⸗ rtühmten Ormus) wohnen, * die Unternehmer dieses Handels. Im Norden endlich handelt Kabul mit Buchara, und wenn man auch nicht genau den Zahlenwerth dieser Geschäfte angeben kann, so weiß man doch, daß er sehr beträchtlich ist. Dieses sst auch in der That der na⸗ türkichste Weg zwischen Indien und der Bucharel zwischen Rußland und Afghanistan, deren Einwohner seit einigen Jahren auf ban n in großer Anzahl herbeikommen, um die berühmten Messen zu besu⸗ chen, die in den Gränzorten des Russischen Kaiserreiches errichtet wur⸗ den. (Schluß im morgenden Blatte.)

Großbritanien und Irland.

London, 28. Sept. Ihre Majestaͤt die Königin wird, ver— muthlich zur Vereidigung der neu ernannten Verwaltungs ⸗/Mit⸗ glieder, am Montage im Schloß Windsor eine Geheimeraths— Versammlung halten.

Herr Manuel Mosquera uͤberreichte gestern dem Staats Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten, Lord Palmerston, seine Kreditive als Geschaͤftstraͤger der Republik Neu⸗ Granada. Herr Odilon Barrot ist in London eingetroffen und beabsich⸗ die vorzuͤglichsten Englischen Fabrik⸗Hrte zu besichtigen. Eine Franzoöͤsfische Beamten⸗Kommission ist hier eingetroffen, um das hlesige Muͤnzwesen zu studiren, und hat von Herrn La⸗ bouchere die umstaͤndlichste Auskunft erhalten.

tigt,

Herr Feargus O Connor, der bekannte Fuhrer der Chartisten,

hat erklart, daß er bei der nächsten Parlamentswahl als Kandi⸗ dat fuͤr den westlichen Bezirk der Grafschaft York auftreten werde.

Die Chartisten, welche in dem Gefangnisse zu Morpeth und Durham sitzen, haben an die Behörde ein Schreiben erlassen, worin sie ihr bisheriges Betragen bereuen und ihr fruͤheres Be⸗ nehmen auf alle mögliche Weise wieder gut zu machen verspre⸗ chen. Sie erklären, daß sie durch Manner die in dem Lande umherzögen und auf ihre Kosten wie Herren lebten, schändlich hintergangen und betrogen worden seyen.

Es wird beabsichtigt, in London fuͤr die Bewohner von Wales eine besondere Kirche zu bauen, in der auch der Gottes— dienst in Gaͤlischer Sprache gehalten werden soll.

In offentlichen Blättern wird bemerkt, sabech, die 44 Jahre regierte, in dieser Zeit nur 6 Grafen und Coder 9 Barone creirt habe, während von den Whig-Ministern während ihrer neunjaͤhrigen Verwaltung bereits uͤber 50 Pairs kreirt worden seyen.

Die Flucht des Don Carlos aus Spanien äußert bereits ihre Wirkungen auf den 6 Handel. In der letzten Woche haben mehrere Spanische Kaufleute Halifax besucht und wie es heißt, eine bedeutende Menge Waaren bestellt.

Briefe aus Hobarttown vom 19. April und aus Launce— ston vom 13ten dess. M. lauten sehr guͤnstig. Die Getraide⸗ Preise waren wegen der bedeutenden Ausfuhr nach Süd ⸗Austra— lien 3 gestiegen; Landbau und Viehzucht waren in Van⸗Die⸗ mens-⸗Land im Zunehmen begriffen. ;

In der Naͤhe von Liverpool ist bei der Ebbe ein Wallfisch

uruͤckgelassen und gefangen worden, welcher 2 Fuß Länge und 3 Fuß Umfang hatte.

Der Courier spricht von außerordentlichen Vorsichts /Maaß⸗ regeln, die in Paris getroffen worden seyen, um die Person des Königs zu schuͤtzen. Kerr en habe man die Reise von St. Cloud nach Paris für unsicher gehalten. Uebrigens meint jenes Blatt, die Militairmacht und die Wachsamkeit der Polizei in und um Paris seyen so groß, daß nichts Ernstliches zu besorgen stehe.

Privatbriefe aus Athen vom g9ten d. melden, daß Herr Hammond mit Vorschlägen der Herren Wright und Eynard wegen Errichtung einer Bank dort eingetroffen war. Es sah im

2

sortwahrend.

daß die Königin Elis

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Lande bedenklich aus, und man besorgte einen allgemeinen Auf⸗ stand, ja, man glaubte, daß die Schutzmaͤchte interveniren muͤßten.

Nach Briefen aus Philadelphia nada allgemeine Ruhe. In den man einige Gefängnisse erbrochen und mehrere Individuen ent— weichen lassen, welche an den letzten Unruhen in Kanada Theil

Johnson war entkommen.

Der Versuch, in Assam die Thee⸗Kultur zu betreiben, durch die Unterbrechung des Handels mit China Wichtigkeit gewonnen; die Vereine, welche zu diesem Zweck hier und in Kalkutta bestehen, zen, um in ihr Unternehmen mehr Einheit und Energie zu brin— en. Man verspricht sich den besten Erfolg. Es ist bereits so viel Thee in Assam angepflanzt, i

daß man einen Ertrag von 1M Pfund an Gewicht davon erlangen konnte, wenn man schon die

hat

ten Arbeiter hätte. Man hat sich nach Singapore gewendet, um Chinesen zu diesem Zweck anzuwerben.

Belgien. ö. Brüssel, 28. Sept. Se. Majestaͤt der Koͤnig hat dem Fuͤrsten von Chimay, außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤch⸗ tigten Minister im Haag, eine Audienz ertheilt.

Antwerpen, 27. Sept. Im hiesigen Journal liest man: „Wenn man den Bruͤsseler Blattern glaubt, so sind dort die re— volutionairen Septemberfeste mit großer Pracht geseiert worden. Wir geben gern zu, daß man dort uͤberall, wo es Schauspiele gab,

ges an jene populaire Theilnahme, womit gewisse Blätter prahlen. Die gesunde Vernunft hat seit 1830 große Fortschritte gemacht, und die nachdenkende Nation ist sehr von dem zurückgekommen, was man eine Revolution nennt, eine stets tiefe Quelle einer moralischen und materiellen Umwaͤlzung. ? stadt immerhin ein politischer Gedanke, den man vor uͤglich bei den Maͤnnern findet, welche die Revolution an die Spitze der

u machen suchen, dies ist leicht begreiflich; allein dieser Gedanke at keine Wurzeln im vaterlaͤndischen Boden. Der Beweis hier— von ist, daß man in den Provinzen von diesem Nationalfeste, das nur in Bruͤssel gefeiert wird, nichts bemerkt hat. Wenn wir die Folgen der Revolution und die durch die Zustimmung Euro— pas bestaͤtigte politische Ordnung angenommen haben, so können

welche so tiefe Wunden, die noch lange nicht vernarbt sind, zu— ruͤckgelassen hat.“

Deutschland Karlsruhe, 25. Sept. (A. 3.) Große Freude erregt hier die lingen endlich definitiv beschlossen ist. Brucke ubernehmen, Bayern dagegen die Chaussee auf dem lin— ken Ufer anlegen. Fuͤr unsere Residenz ist dies von der groͤßten Wichtigkeit, indem sie dadurch in direkte Verbindung mit Paris kommt, und die Franzoͤsische Post um 10 bis 1 her eintreffen kann, als dies bei der bisherigen Route uͤber Straßburg der Fall ist. Schon seit langerer Zeit ist in Baden eine gemischte Kommission zur Bexichtigung der Rheingräͤnze ern dem Großherzogthum und Frankreich beisammen. Sie esteht Franzoͤsischerseits aus dem General Lieutenant von Guil— leminot, dem Chef der topographischen Section des Franzoͤsi— schen Generalstabs, aus einem Stabs⸗Offizier und vier Liente⸗ nants. Von Badischer Seite ist der Ober-Baurath Scheffel mit einem Guiden erster Klasse bestaͤndig anwesend. Die Arbeiten der Kommission sind einem befriedigenden Abschlusse nahe, und werden sehr bald beendigt seyn. Mit der Berichtigung der Graͤnze steht die Rectifieation des Ober-Rheins in Verbindung wie dies an der Bayerisch⸗Badischen Graͤnze bereits geschehen ist. Es ist dies fuͤr die bis Basel erweiterte Dampfschifffahrt von großem Interesse, und duͤrfte sie wesentlich fordern.

Weimar, 30. Sept. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Sachsen sind heute Mittag hier eingetroffen, haben in der Som— mer Residenz Belvedere bei unsern Höchsten Herrschaften das Mittagsmahl eingenommen, und gleich darauf die Reise nach Gotha fortgesetzt. Der Oberst⸗Wachtmeister von Mauderode war Höͤchstdemselben bis Naumburg entgegengesendet worden.

Se. Koͤnigl. 8 Königshause und dem Herzoge Bernhard von Sachsen⸗ Weimar einen Besuch abzustatten.

Zu den neuen dramatischen Schoͤpfungen, Wiedererbͤssnung unseres Hoftheaters mehr vortreten und daher nicht, wie so manche Ephemeren, vom

Trauerspiel „Richard Savage“.

T der recht leidlichen Aerndte steigen die Getraide⸗Preise

Trotz

Hild burghausen, 2. Okt. (D. 3.) Seit einigen Wochen hatten wir in unserer Nähe eine seltene Merkwuͤrdigkeit, einen brennenden Berg. Auf dem kleineren, ganz mit Basaltsteinen bedeckten Gleichberge bei Roͤmhild bemerkte man einen Erdbrand, der mehrere Wochen dauerte und sich in der Erde hin immer weiter verbreitete, so daß mehrere Bäume, deren Wurzeln ver— brannt waren, umsanken. Da Gräben nicht halfen, wurde der Brand nach einigen Wochen mit Wasser geloͤscht.

Gotha, 1. Okt. Gestern Abend halb 9 Uhr ist Se. Ma⸗ jestät der König von Sachsen zu einem Besuche bei Sr. Durch⸗ laucht dem Herzoge hier angelangt. Im Auftrage Sr. Durch— laucht wurde der König von dem Geheimen Rath und Regie— rungs-⸗Praͤsidenten von Stein an der Graͤnze des Landes begruͤßt; die benachbarten Gemeinden waren versammelt und brachten Sr. Majestaͤt an einer erleuchteten Ehrenpforte ein freudiges Lebe⸗ hoch. Der Herzog und der Erbprinz fuhren Sr. Majestaͤt bis Siebleben entgegen, wo Höchstdieselben den Wagen Sr. Durch⸗ laucht bestiegen. An dem Eingange zur Vorstadt wurden Se. Majestaͤt von den Buͤrgermeistern und den Stadtverordneten hiesiger Stadt bei zwei erleuchteten Pyramiden erwartet. Die Alleen und Haͤuser der Vorstadt bis zum Residenzschloß, so wie die nach Mittag zu gelegene Seite des Schlosses, waren erleuch⸗ tet. Bei der Ati des Königs auf der Anhoͤhe , n,, Siebleben und Tuüttleben wurden die Kanonen auf dem Residenz, schlofse geloͤst. Auf dem Schloßhofe war eine Compagnie des hiesigen Militairs mit der Fahne des Regiments und der Mili⸗ tair⸗Musik aufgestellt.

Oesterreich. Wien, 28. Sept. Die hier eingetroffenen Nachrichten aus

dem Orient lauten im Ganzen nur erfreulich. Die Stellung der

herrschte in Nieder⸗Ka⸗ Vereinigten Staaten hatte

genommen haben. Auch der beruͤchtigte Piraten / Häuptling Bill

noch großere

haben sich jetzt mit einander verschmol⸗

illion

zur Behandlung der Pflanze erforderlichen und darin bewander⸗

viele Menschen versammelt gesehen hat; allein wir glauben keines we⸗

Möoöͤge in der Haupt,

Regierung und der Verwaltung gestellt hat, jene Epoche glaͤnzend

wir eine durch ihr Beispiel unmoralische Katastrophe nicht seiern,

Nachricht, daß der Bau einer Rheinbruͤcke bei dem benachbarten Knie⸗ Baden wird den Bau der

2 Stunden fruͤ⸗

Hoheit der Großherzog wird binnen acht Ta⸗ gen nach Holland abreisen, um dem verwandten Niederlaͤndischen

welche seit der als gewohnlich her⸗ Re⸗ pertoir bald wieder verschwinden werden, gehören die Oper „Mit. ternacht“ und das

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Flotte an den Dardanellen soll wo möglich bald aufhören und so oll denn auch die Russische Botschaft durch den neuesten Courier aus St. Petersburg die Anweisung erhalten haben, allen Maß⸗ regeln zur schleunigen Beendigung der jetzigen Sachlage beizutre⸗ ten. Auch hier ist man sehr thätig, Couriere kommen und gehen und heute noch geht einer nach St. Petersburg ab. Die Tin kischen Soldaten in Alexandrien sollen sehr unzufrieden seyn und fast täglich mit den Aegyptiern in Streit gerathen. Der DOester—⸗ reichische Tontre Admiral Bandiera hatte vor Smyrna vom Goun— verneur Kutsein Bey einen Besuch erhalten. Fuͤrst Milosch hat aus Rußland die Antwort erhalten, seine Abdankung könne nur alz legal betrachtet werden, und er möge seinem Sohn Michael keine Hindernisse in den Weg legen. Fuͤrst Milosch will seinen Sohn nur bis an die Serbische Graͤnze geleiten, so daß Ersterer bald in Belgrad erwartet wird. Die Pforte hat vom Fuͤrsten den Eh, rensäbel und seine Ordens⸗Insignieen zuruͤckverlangt.

Von allen Seiten treffen aus unserer Monarchie die besten Nachrichten uber die guten Resultate der Weinlese ein, die in Ungarn an mehreren Orten schon begonnen hat.

S

Schweiz.

Zurich, . Sept. Tagsatzung. Sitzung vom 26. Sey; tember. Nach einigen unfruchtbaren Ermahnungen, die Staͤnde zu bestimmen, daß bei den Versuchen einer Vermittelung im Kan ton Wallis von dem Grundsatze der Rechtsgleichheit aller Buͤr⸗ ger ausgegangen werde, vereinigen sich zuerst Appenzell a. Rh., saͤter Waadt mit den 1130 Ständen, welche sich in der vorigen Sitzung fuͤr eine Mediation im weitesten Sinne ausgesprochen hatten. Somit hatte diese Mediation, welche von neuen Kommissa⸗ rien auf friedlichem Fuße bewerkstelligt werden soll, die Mehrheit der Stände erlangt. nicht nur ferner auf dem Tagsatzungs-Beschlusse vom 11. Jul verharren, sondern auch keinen Antheil an der Mediation und an der Ernennung neuer Repraͤsentanten nehmen zu wollen. Er

Einwurfe der Stande, welche dem erwähnten Tagsatzungs⸗Be— schlusse abtruͤnnig geworden, weder stichhaltig noch gegruͤndet seyen; er zeigte, daß die Mediations-Versuche geradezu jenen Beschluß umstoßen, die Ober-Walliser hartnäckiger im Widerstande, die Un ter-Walliser erboster uͤber ihre getäuschten Hoffnungen, also beide Theile zur Aussöhnung ungeneigter machen, somit wahrscheinlich die Trennung herbeifuͤhren wuͤrden. Welchen Kredit die hin und her schwankende Tagsatzung, welche Beschluͤsse faßt und sie nicht

das stellt der Redner den sämmtlichen Ständen an Solothurn, St. Gallen,

sich an die Ansicht und an die Schluͤsse von Bern an.

sentanten gewahlt und ernannt: Frei, Buͤrgermeister von Basel, von Maillardoz, eidgendssischer Oberst von Freihurg und von Maienburg⸗Stockar, Buͤrgermeister von Schaffhausen. Der Erstere und Letztere baten sich eine Bedenkzeit von 23 Stunden aus. Der Gesandte von Uri stellte ferner den Antrag, daß sofort den jetzigen Repraͤsentanten anbefohlen werde, die militairischen Be⸗ waffnungen und Demonstrationen in Unter-Wallis einstellen zu lassen. Dieser Antrag fand keinen Anklang, sondern man ö die beliebigen Maßregeln den neuen Repräͤsentanten anheim. Waadt sprach mit vieler Lebhaftigkeit gegen die einseitige Ent⸗ waffnung von Unter⸗Wallis. Die Tagsatzung wird wahrscheinlich ihre Sitzungen morgen schließen und sich vertagen, schwerlich

aufloöͤsen.

Der Oesterreichische Beobachter theilt nach den Mit / theilungen seines Korrespondenten von der Aar eine besondere Relation der Ereignisse in Zuͤrich mit, an deren Schluß es heißt: „Was in Zuͤrich vorgegangen und noch vorgeht, ist eine so au ßerordentliche, eigentlich wunderbare Erscheinung, daß man sie eher fuͤr ein blendendes Traumgebilde als fuͤr ein Erzeugniß der Wirklichkeit halten möchte. Man denke sich ein protestantisches, sehr gebildetes und industrielles Volk, das in der geistigen und materiellen Eivilifation unserer Tage den vorgeruͤcktesten Nationen an die Seite gestellt werden darf, und dieses Vin auf einmal von thatkraͤftiger Vegeisterung ergriffen, um sein Heiligthum, den Glau— ben an CEhristus, gegen Eingriffe zu wahren; man stelle sich die Volks⸗Versammlung in Kloten vor, wo 10,900 Mann mit⸗ ten in den heftigsten Regenguͤssen einer Rede zuhoͤrten, die von Anfang bis zum Ende eine salbungsvolle christliche Predigt war; man bedenke? daß dies alles in Unserem, durch die materiellen Interessen so stark angeregten Jahrhundert vorgefallen ist, und man wird gestehen muͤssen, daß diese Ereignisse ein wunderbares und gutes Zeichen der Zeit sind. Der Schweizer wird in dem— selben das Morgenroth einer besseren Zukunft fuͤr sein schöͤnes Vaterland erblicken. Ich schließe mit der Erwähnung eines merkwuͤrdi⸗ gen Umstandes, der als Fingerzeig einer uͤber den Schweizer⸗Radikalis, mus allmaͤlig hereinbrechenden Nemesis angesehen werden muß. Die vom 28. August datirte Protestation der acht oberen Zehnen des Wallis gegen den ungerechten Beschluß der Tagsatzung schließt mit fol— zenden denkwürdigen Worten: „„Der Handel von Wallis ist sener aller Mitglieder des gemeinschaftlichen Vaterlandes. Ihr werdet, Tit., die Frage mit aller jener Sorgfalt erwaͤgen, die sie verdient. Sie ist von hoͤchster Wichtigkeit. Der Entschluß, den Ihr fassen werdet, wird auch über Euer Schicksal, und vielleicht enahen Tagen, entscheiden.““ Diese prophetischen Worte sinb am 6. September in Erfuͤllung gegangen, gerade an demjenigen Tage, an welchem die Tagsatzung die von der Walliser Kom— mission abgefaßten, auf Gewalts-Maßregeln gegen das Ober— Wallis dringenden Vorschlaͤge in Berathung ziehen sollte.

Spanien. „21. Sept. Die Deputirten⸗Kammer ist nun seil zwanzig Tagen versammelt und obgleich 146 Wahlen fuͤr guͤltig erklart worden sind, so haben doch erst 106 Deputirte ihren Sitz in der Kammer eingenommen, also noch nicht die hinreichende Zahl, um die von der Regierung vorgelegten wichtigen Geset⸗ Entwuͤrfe erörtern zu koͤnnen.

Das Ministerium und die Kommission, welche mit der Bericht⸗ erstattung uͤber den Gesetz Entwurf in Betreff der Fueros beauf⸗ tragt worden ist, koͤnnen sich uͤber die Abfassung des Gesetz⸗Ent⸗ wurfs nicht einigen. Die Kommission, oder wenigstens einige Mitglieder derselben, wollen statt des Wortes „bestätigen“ das Wort „beibehalten“ setzen, indem das erstere Wort eine Ver⸗ letzung der Constitution, das letztere aber richtiger und verfassungẽ⸗ mäßiger sey. Diese Meinungs⸗Verschiedenheit hat bis jetzt die Abstattung des Berichts verzögert; man glaubt indeß, daß beide Theile sich verstaͤndigen werden, da die Vl ung der Fueros in diesem Augenblick das Wichtigste ist. Dem Vernehmen nach, werden die Abgeordneten der vier Provinzen in diesen Tagen in Madrid erwartet und man hofft von ihrer Mitwirkung glückliche Resultate.

Den letzten Nachrichten von der Nord-A Armee zu

Madrid

olge, traf

der Herzog von Vitoria Vorbereitungen, um an der pitze von

Der Gesandte von Bern erklart sosort,

vollzieht, ja sogar zuruͤcknimmt, ferner in der . haben werde,

eim. Luzern, Aargau, Thurgau und Basel⸗Land schlossen ; Hierauf wurden durch 11 Gesandtschaften die neuen VermittelungsRNeprä /

suchte in einein ausgedehnten Vortrage, darzuthun, daß die

Bataillonen Infanteriẽ und einer imposanten Kavallerie und Artillerie nach Aragonien zu marschiren. Die Königin hat ihm einen diamantenen Kammerherrn Schluͤssel uͤbersandt und man sagt, er werde wenn er nach Madrid komme, den Orden des

denen Vließes erhalten.

gold Cabrera steht mit 10 000 Mann Infanterie und 1200 Ka— valleristen in Valara, und nimmt in der ganzen Gegend die pferde in Beschlag.

Spanische Gränze,. Ueber die bereits erwähnte Nieder— sage welche Cabrera den Christinos in der Provinz Cuenca am . Geytember beigebracht, ist in Aragonien ein Karlistisches Buͤl= setin erschienen, welches die Ueberschrift trͤgt: „Es lebe der Köͤ— ig! Extrablatt des Catalonischen Restauradors“ und dem Freitag den 13. September datirt ist. Es heißt darin: „Die seindliche Kolonne der Provinz Cuenca ist von unserem wuͤrdi⸗ en General en Chef der aktiven Armee vernichtet worden. Zwei⸗ fausend Mann wurden zu Gefangenen gemacht, die in der Nacht om 4. September in Torrijas ibernachtet haben.“ Das Baͤl⸗ setin ist , von der „Königl. mit der Regierung dieser Königreiche ( lragonien, Valencia und Murcia. beauftragten obe⸗ en Junta n und gegengezeichnet von Jaynie Mur, Praͤsidenten des In⸗ nern. Ferner wird in dem Extrablatt gemeldet, daß der unuͤberwindliche Graf von Morella (Cabrera) in dem Orte Carboneras zwei Bataillone mit ihren Chefs und Offizieren, so wie deren Regiments⸗Musik,

und eine Eskadron vom fuͤnften leichten Kavallerie Regiment nach Zum

hartnaͤckigem Widerstande zu Gefangenen gemacht habe.

Dank fuͤr diese Siege wird von der Konigl. Junta ein feierliches Tedeum angeordnet. Spater wird angezeigt, daß sich die Zahl der Gefangenen auf 2200 Mann Infanterie und 150 Mann Kavallerie belaufe, daß der Ueherfall in Carboneras gerade zu einer Zeit geschehen sey, als die Truppen des Regiments „Koͤni— gin Regentin“ unter Narvaez damit beschaͤftigt gewesen, die Triumphe der Ihrigen durch Siegesfeste zu feiern, und daß Forcadell und Balmaseda sehr viele Christinos getödtet haͤtten. * den dem Feinde abgenommenen Gewehren habe man neuer— der Aragonischen Division bewaffnet. Am 6. September haben die von sechs Compagnieen eskortirten Ge— fangenen in Mosquemela uͤbernachtet. Am Fuße des Extrablat⸗ les befinden sich die Worte „Druckerei der Regierung“ (Impaenta es Gobierno), wie sie fruͤher auch unter den Buͤlletins des Don Carlos gestanden.

dings 600 Mann von

Aegypten.

Alexandrien, 5. Sept. (A. 3.) Ver 11 Tagen kam ein Agent mit Namen Halil Efendi mit dem Franzoͤsischen Dampf— schif von Malta und uͤbergab Mehmed Ali in einer förmlichen Audienz ein Kreditiv des berüchtigten Nadir Bey, das nichts

ed Geringeres enthielt, als dessen Anspruͤche auf den Thron der Sultane. Er sey,

sagt er, der Sohn des Sultans Mustapha, her einige Monate nach dem unglücklichen Selim guf dem Thron saß, um bald darauf dem kurzlich verstorbenen Mahmud Platz u machen; es komme daher ihm und nicht Abdul Medschid die hen r, zu, und da seine Anspruͤche unabweislich seyen, so wende er sich hiermit an den treuesten Diener des Reichs, an Mehmed All, dessen mächtiger Arm dem wahren legitimen Be— herrscher der Gläubigen zum Thron seiner Väter verhelfen werde, der ihn dafür mit den ausgezeichnetsten Gnaden Aberhaͤufen wurde. Mehmed Ali las mit vieler Ruhe dieses Schreiben durch, dann plötzlich in lautes Gelaͤchter ausbrechend. sagte er zu Kart Umgebung: „Ich begreife nicht, wie dieser Pesevenk, der frͤher Giaur war, und den ich dreimal aus Aegypten verjagte, dazu kommt, sich fuͤr einen Abkoͤmmlung unserer Sultane aus⸗ zugeben.“ Hierauf zerriß er das Schreiben, und entließ unter allgemeinem Gelaͤchter seiner Umgebung die Ambassade. Dies st das Faktum, dem jedoch eine tief angesponnene Intrigue zum Grunde liegt, deren Wirkungen sich sehr bald offenbaren werden.

.

Rio Janeiro, 10. Juli. Nach sehr heftigen De— batten von zwei Monaten ist die Deputirten⸗Kammer endlich mit der Adresse fertig geworden und ist nun zu den regelmäßigen Ar⸗ beiten ͤbergegangen; wie gewohnlich, hat das Budget des Kriegs— Ministers den Anfang gemacht. Der Senat hat indessen ange— fangen, sich mit einem Gesetz-Entwurf fuͤr die Dotation der Prin⸗ essin Donna Januario zu beschäftigen. Sonderbar genug wird 1 ihren Gemahl gar nichts ausgeworfen. 72 Contos (gegen⸗ waͤrtig zwischen O und 10,000 Pfd. St.), ein Palais und ein Grundbesitz von 30 Q. Legoas (der etwa 30 Contos einbringen kann, wenn man 150 Contos hineinsteckt, denn vorlaufig ist er

fast wuͤst) werden dem Fuͤrstlichen Paare bestimmt, was eventugli⸗

s

unruhigt hat, namlich die Kündigung der

Handels⸗Traktate mit Brasilien uͤberfluͤssig.

ter die Brasilianische Krone erben soll. Der Gemahl der Prinzessin soll Prinz vom Oyapock heißen, eine sehr ungluͤckliche Idee. Der Oyapock ist nämlich ein kleiner Fluß noͤrdlich vom Amazonen-Strom, der bis⸗ her die Gränze zwischen dem Brasilianischen und Franzoͤsischen Guyana bildete. Bekanntlich haben seit etlichen Jahren die Franzosen diese Graͤnze uͤberschritten, und die fortwährenden Un⸗ ruhen in Para und Maranhao haben es unmoglich gemacht, die Occupations⸗-Armee, die 60 Mann stark seyn soll, zurückzuwerfen. Der ganze Streit geht auf den Utrechter Frieden ur üuck, dessen Bestimmungen wegen der hoͤchst unvollkommenen Kenntniß jener Gegenden unklar und unausfüͤhrbar waren; ein Fluß wird als Graͤnze genannt, dessen ganze Existenz unsicher ist. Der Wiener

eventualiter an Englands Vermittelung; diese in Anspruch zu nehmen, war einer der letzten Schritte des entlassenen Ministe⸗ riums. Freilich schreien die Patrioten in den Kammern, das sey gar nicht die Meinung des Wiener Traktats; jedenfalls muͤsse man erst die Franzosen von dem streitigen Gebiete vertreiben, dann koͤnne man unterhundeln. Aber das ist leichter gesagt, als gethan. Die Brasilianer mußten einen unbewohnbaren Sumpf von vielen Meilen Breite unter 4— 59 N. B. durchziehen, wo nur einige Monate im Jahre Fischer sich aufhalten, wahrend das Franzoͤsi⸗ sche Guyana bis an die Gränze bebaut und bewohnt ist. So ist das Gebiet fuͤr Brasilien jedenfalls nichts werth, und wenn Frankreich irgend ein Aequivalent oder eine Geld⸗Entschaͤdi⸗ ang dafuͤr bietet, ware es Thorheit, sie abzulehnen, was aber oll dann der Titel Prinz vom Oyapock bedeuten? einige Worte uͤber einen Gegenstand ihre Euͤropaͤischen Handelsstand 6 Noth be⸗ Handels⸗Traktate, na⸗ mentlich mit Preußen und Daͤnemark, und die damit in Ver—⸗ bindung stehende . auf Wein und alle Spirituosa. Sobald im Jahre 1828 die Brafilianischen Kammern alle Ein— gangs-Zoöͤlle einander gleich gemacht hatten, waren eigentlich alle In Beziehung auf die 3h kann von Reeiprocitaͤt rn g nicht die Rede seyn. Hierbei hat jeder Stäat nur sein Beduͤrfniß und das Wohl sei—⸗ ner Unterthanen zu beachten. Gerade in dieser Hinsicht aber war

Es moͤgen hier Stelle finden, der den

Kongreß förderte die Sache nur wenig und wies die Parteien

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Brasilien doppelt gebunden; es durfte nicht mehr als 15 pCt. Zoll nehmen, und zwar galt dieser Zoll für alle Waaren ohne Üünterschied, nur Thee und Schießpulver ausgenommen. Die Unzweckmaͤßigkeit der letzteren Bestimmung ist durch die Erfah⸗— rung sattsam kewiesen, denn fur gewisse leicht einzuschmuggelnde Ge⸗ genstände, namentlich Uhren, ist 15pCt. doch noch zu viel, so daß die Ne⸗ gierung gar nichts davon bekommt. Indessen stiegen die Be— duͤrfnisse des Staates fortwährend, und zugleich sah man ein, daß die Zoͤlle bei weitem die ergiebigste und sicherste Quelle neuer Nevenuͤen wären. Daß die alte Ungleichheit der verschiedenen ,, , , , , ,

i e Vortheile jener Gleichstellung zu reichlich erfah— ren; ein Beweis dafuͤr sind die Gruͤnde, mit welchen die Regierung die Erhohung der Weinzoͤlle rechtfertigt. Es sind namlich zwei Haupt— gruͤnde: einmal, daß der Wein sehr gut einen Zoll von 50 pCt. tragen ann, ohne daß Abnahme der Comsumtion zu befuͤrchten ist (mit dem Zoll von 15pCt. war Franzoͤsischer Wein z. B. hier bedeutend billiger als in Paris, wobei noch die ungeheure Höoͤhe des hiesi— gen Arbeitslohns zu bedenken ist), sodann aber, daß England keinen Wein produzirt, so daß also keine Beguͤnstigung einer Nation vor der anderen stattfindet. Aber freilich, in dieser letzte— ren Hinsicht hat die Regierung etwas zu rasch gehandelt und sich in große Verlegenheit gestuͤrzt; namlich England produzirt allerdings Wein, und wenn auch die Jonischen Inseln nicht als Britisches Territorium angesehen werden, vom Kap ist dies ge unzweifelhaft; die Folgen hiervon aber interessiren nicht England, denn der Import vom Kap-Wein ist so gut als Null und wird schwerlich steigen, weil er nun etwas billiger ist, sondern vielmehr Holland, Belgien und Daͤnemark, dessen Traktat freilich

11 * 1115

in etlichen Monaten abgelaufen ist. In den Traktaten jener bei— den Nationen nämlich heißt es: Alle Waaren, woher sie auch kommen (de qualquer origeim), unter Holländischer oder Belgischer Flagge, zahlen denselben Zoll, wie die selbe Wgare im Han del der beguͤnstigtsten Nation; und der Daͤnische Jede Verguͤnstigung, die späͤter irgend einer Nation zu Theil wird, soll o ipso auch fuͤr die Daͤnische Flagge gelten. Bisher waren die Bestimmungen ganz muͤßig, da es keine beguͤnstigte Na— tion gab; wie aber nun? Mit dem Gesetze über die Zollerhoͤ⸗ hung erschien ein Memoir von Saturnino de Oliveira, dem In⸗

da

Rio grande), worin die Maßregel gerechtfertigt werden soll; ist freilich dieser Punkt besprochen; aber wie? England, sagt er, produzirt Kap-Wein; dieselbe Waare deres seyn, als Kap. Wein; eine Auslegung,

„verwuͤnscht gescheidt“ ist! Der Belgische Vice auch gleich der Regierung angezeigt, daß er fuͤr Befugniß in Anspruch nehme, jeden Wein Zoll von 20 pCt. einzuführen, da England s sem Zolle einfuͤhre. Der Minister hat diese Auslegung des

damaligen Umstaͤnden, d. h.

war; jetzt aber sey es absurd, der kurzen Note vor, zu verlangen, daß eine Waare in Bel— gischen Schiffen weniger Zoll bezahle, als in den Schiffen der produzirenden Nation, ja als in Brasilianischen. Darin hat nun der Minister vollkommen Recht; aber das heißt doch auch mit anderen Worten: „Haben wir damals aus Unbedacht uns eine absurde Bedingung gefallen lassen, so wollen wir jetzt wenigstens

die allerdings Konsul hat Belgier bisherigen zu die⸗ geantwortet:

. dem seinen

einen 2

hierauf

31

Dein enn

so lange jene Klausel rein uͤberfluͤssig

; Traktat besagt:

314

dies Wort kommt zweimal in

spektor der Douane von Rio Janeiro (jetzigem Praͤsidenten von

kann also nichts An⸗

Traktats sey nur zulaͤssig gewesen unter den

t

nicht so thoͤricht seyn, unser Versprechen zu halten“; und obgleich der Minister sich auf den Prokurator der Krone beruft, glauber wir doch nicht, daß diese Auslegung „im Einklange mit den Grundsaͤtzen des Rechtes und unbeschadet der Heiligkeit und Un— verletzlichkeit der Traktate“ anzunehmen sey. Es fragt sich, was die Velgische und die Hollaͤndische Regierung demnaͤchst thun werden. Aber gerade aus dieser ganzen Verhandlung ist klar, wie viel der Brasilianischen Regierung daran liegt, alle handel—⸗ treibenden Volker gleich zu behandeln, und daß demnach d Deutsche Fabrikant auch nach Kuͤndigung des Preußischen Han dels-Traktates nicht zu befuͤrchten hat, Englisches Fabrikat durch geringere Zoͤlle beguͤnstigt zu sehen.

2 Rio Janeiro, 20. Juli. Ein Schiff, welches gestern von Montevideo hier eingelaufen ist, bringt hoͤchst merk— würdige Nachrichten; es hatten namlich die Franzoͤsischen Blo— kadeschiffe ein kleines Fahrzeug aufgefangen, auf welchem Briefe und eine bedeutende Geldsendung von Fructo Riveira an Rosas vorfanden, wahrend bekanntlich Frueh an der Graͤnze von Buenos⸗Ayres ein Truppen-Corps zusammenzieht, welches, seinem Manifeste nach, nicht die Republik, sondern nur den Tyrannen Rosa's“ bekaͤmpfen sollte; in Folge dieser Entdeckung habe sich bereits der General Lavalle, der Chesder ausgewanderten Argentiner, welche die Expedition von Fructo begleiten wollten, an Bord der Franzoͤsischen Schiffe gefluͤchtet, weil er den Aufenthalt in Monte video' nicht mehr fuͤr sicher gehaaen. Indeß bedürfen diese Nach⸗ richten, die ein Passagier mitgebrcht hat, gar sehr der Bestaͤti⸗ gung. Zwar läßt sich von Fructo jede Art von Verraͤtherei er— warten, und seine Bundesgenossenschaft hat den Franzosen wenig Nutzen, aber viel moralischen Nachtheil gebracht; doch die Fran— zosen duͤrften schwerlich so mit sich spielen lassen; und Montevi— deo ist nicht, wie Buenos,Ayres, von der Seeseite unangreißsbar. Die Kriegsschiffe koͤnnen bis nahe an die Stadt, und ein Bom— Dardement wäre die naͤchste Folge jeder Feindseligkeit abseiten der Hrientalischen Republik. Darum zwingt wohl die Klugheit Fructo, treu zu bleiben, so lange eine Franzoͤsische Seemacht s Hauptstadt bedroht.

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Die Bombay-Times giebt folgende Schilderung von dem Leichenbegaͤngnisse Nundschit Singh's und von dem Leben des Verstorbenen: „Durch einen Tagesbefehl ertheilte der General⸗ Gouverneur von Indien den Britischen Einwohnern und Trup⸗ pen die Anweisung, an den Leichen-Feierlichkeiten Theil zu neh— men. Der Zug, der die Asche des Rundschit Singh uͤnd d mit ihm verbrannten Frauen nach dem heiligen Ganges brachte, um bei Hurdvar darin Weise in Bewegung: Eine Schwadron Sithscher Lanzenträger eröffnete ihn, wegen der engen Straße einzeln reitend und. von 5 Flaggen aus Goldstoff gefolgt, die von wurden. Hierauf folgte in einiger Entfernung ein goldenes Ge⸗ fäß (Khassah) mit der Asche des Maharadschah, in Begleitung seines Premier / Ministers, Dienerschaft. Ersterer hatte , um die Fliegen zu

einen Pfauenwedel in der vertreiben, dann kamen vier hassahs mit der Asche der vier Fuͤrsätinnen (Ranis), so wie ein Khassah mit der Asche der sieben Skla— vinnen, und unmittelbar darauf seine mit Gold bedeckten Lieb⸗ lingspferde; 30 Schritte weiter zeigte sich, in weißem Musselin gekleidet, der Thronfolger Kurrukh⸗Singh, auf einem Elephanten, und dicht hinter demselben der ganze Hofstaat, auf dieselbe Weise ekleidet und auch auf Elephanten reitend. Als der Zug am

elhi⸗Thor ankam, wurde er von dem Donner der Artillerie be⸗

versenkt zu werden, setzte sich auf folgende

Fußgaͤngern getragen

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stattgehabten Herb st⸗W ollmarkte waren

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so daß sich die Preise gegen die des

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9 Wuttke anwendete mehrerer Hof-Beamten und seiner nnhisiorisches 1699 zu Hörter

durch seine Traditiones Corbejenses

groͤßte Ranadschitsimha, 1782 seinem Vater, Maha Singh, der Sirdars oder Häuptlinge dieses republikanischen oder listischen Volkes besaß. Mutter befreite er sich durch Vergiftung und übernahm im ]7. 8 gelang, Und Surkundas, die bisher ganzlich unabhängig von einander ge—

wesen,

mäarktes bei der feinen zweis

L. Grotefend und Andere

*

gruͤßt. Dasselbe geschah auch nachher bei seiner Ankunft in jedem Orte, den derselbe berührte, so wie auf der Station, wo 866 gemacht und die Asche des alten Maharadscha in einen pracht den Zelte niedergesetzt wurde. Kurz man ließ allenthalben den Ueber— kesten Rundschit⸗Singh's die naͤmliche Ehre widerfahren, die er bei Lebzeiten genossen hatte, wenn er in seinem Reiche umher— reiste.

Die Sikh-Truppen, die den Zug begleiteten, sollen die refflichste Mannszucht gehalten und ihren Anfüuͤhrern die Ehre gemacht haben. Rundschit⸗ Singh (eigentlich der siegreiche Lowe) ist am 2. November und hatte als zwoͤlfiähriger Knabe schon von größere Macht ererbt, als je einer seuda⸗ Von der laäͤstigen Vormundschaft seiner

geboren

Durch den Afghanen-Schah Juman wurde ihm 1860 Lahore verliehen, von wo aus es ihm

nach und nach die unter sich uneinigen Sikh-Sirdars

Jahre die Zuͤgel der Regierung.

sich tributpflichtig zu machen. Im Jahre 1805 schloß er einen Freundschafts-Vertrag mit den Briten, der im Jahre 1805 erneuert und durch welchen der Sutledsch als Ostgränze der Sikhsherrschaft festgestellt wurde. Seitdem lebte er unun— terbrochen in den freundschaftlichsten Verhaäͤltnissen mit den Briten. Von 15809 an bildete er durch Europaͤische Exerzier— meister regulaire Truppen, welche ihn befähigten, die anarchi— schen Krieger“ Republiken (Misuls) im Pendschab in einen despotisch monarchischen Staat, in ein Maharadschathum, zu verei— nigen. T die fortwährenden Handel unter den Afghanen gelang e sich seit 1813 der Festungen Attok und Multan und en Landschaft Kaschmir zu bemächtigen. Seit 1822 standen zwei Offiziere aus der Napoleonischen Schule, zlich gestorben) und Ventura, in seinen Diensten, und

alente gelangte er dahin, sich eine stehende Armee auf Europälschem Fuß, mit bedeutender Artillerie und Festungen, zu schaff'n, welche auf einem so schwankenden Boden, wie die Sikhs— Confoͤderation, nach Innen und Außen Sicherheit verlieh. Im Jahre 1829 macht noch den Afghanen Peschawer tribut⸗ ĩ schreiben,

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sinn. Sein ausgezeichnetes Gedaͤchtniß und

ihn. Mit egoistischer Schlauheit und Thatkrast setzte er stets seinen Willen durch, dabei war er freimüthig, lebendig, an— genehm in der Unterhaltung. Um seinen Zweck zu erreichen, ach tete er nichts zu hoch. Die Verschwendung seiner Jugend war im Alter in Geiz uͤbergegangen. Sein ausschweifendes Leben magerte ihn ab ünd entnervte ihn, sein fruͤh ergrauter Bart machte ihn vor der Zeit alt, aber sein einziges Auge bewahrte den feurigen Blick de Paraden, Muste— rungen und Pferde waren seine Leidenschaft. Seinem Glauben nach war er in gewissenhafter Sith, wenigstens ließ er sich taͤg⸗ lich mehrere Stunden lang durch seine Gurus aus dem Granth, dem Religionsbuche der Sikhs, vorlesen; dabei war e voll Aber⸗ alauben und stets von Sterndeutern umgeben. Sein Sohn, 1s02 geboren, ist ohne Kenntnisse, ohne Thätigkeit und schwach an Verstand.«

stuͤtzten

s rastlosen Herrschers.

d.

Der Kaufmann Selenke setzte Oktober

.

. Okt.

Breslau,

durch Allerhöchst bestätigte Stiftungs-Urkunde vom 30. 1773 fuͤr hlesige in ihren Vermoͤgens-Umstaͤnden zuruͤckgekommene Kaufleute evangelischer Konfession einen Fonds von einigen 1000 Rthlrn. aus, dessen Interessen so lange anwachsen sollten, bis er hinreiche, um in einem dafuͤr zu errichtenden Gebaͤude 12 solcher Kaufleute aufzunehmen. Das Institut ist durch Vermaͤchtnisse und sonstige milde Gaben hiesiger Kaufleute so vergroͤßert wor— den, daß es moͤglich geworden, noch Mehrere zu unterstuͤtzen, wozu indessen das Gebäude nicht zureichte. Man verkaufte die⸗ ses, und der Erloͤs davon, eine Sammlung des Kaufmannsstan⸗ des und ein Zuschuß aus der Boͤrsenkasse brachten die Summe zusammen, wodurch 1837 der Bau eines neuen Gebaͤudes begin— nen konnte, und heute wird dasselbe zum erstenmale von den Ge⸗ nossen des Instituts bewohnt. Einstweilen wohnen nur zwanzig darin, doch soll es fur vier und zwanzig bestimmt seyn, sobald die Mittel dazu vorhanden sind. Von den Mitgliedern dieses Selenkeschen Instituts muͤssen zwoͤlf, dem Wunsche des Stifters gemäß, evangelischer Konfession seyn, bei den Uebrigen wird k Ruͤcksicht auf die Konfession genommen. neue Gebäude segt auf einem von der Kommune dazu geschenkten Platze, an der äußeren Promenade, zwischen dem Ohlauer und Nikolai—

ore, und ist sehr elegant ausgefuͤhrt.

. 15

1 Das

Auf dem gestern hier 353 Ctr. zweischuͤrige Schèltisei⸗ und Bauerwolle zum Verkauf ausgelegt, welche, bis auf wenige Centner ziemlich rasch verkauft wurde. Fuͤr die feine lle würden 38 bis 61 Rthlr., fuͤr die Mittelwolle 82 Rihlr. und fuͤr die Ordinaire 47 51 Rthlr. pro Centner begahl⸗ diesjährigen Fruͤhjahr⸗M— chuͤrigen Wolle um 6— ] Rthlre, bei der Mittelwolle um 3 —8 Rthlr. und bei der ordinairen um

niedriger stellten.

Strehlen, 28. Sept. (Schl. 3.)

Wo

à Rthlr

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Jahrbuͤcher des Deutschen Reichs unter dem Sach sischen Hause. Herausgegeben von 2 ol 23 Dritten Bandes erste Abtheilung, enthaltend: Kr itisch Prüfung der Echtheit und des histor i schen W erthes der Chronica edo rhejense. Eine von der 21 1 2 1 , . ö 8 ; . 6j historisch⸗philologischen Klasse de König!. . Wissenschaften zu Goͤttingen im zember S3 5 gute Preisschrift von Siegfried Hir sch . Georg Waitz. Berlin, Duncker und Humblot, 1839. 8r0o. . Dieselbe Mühe, die sich in den letzten Jahren Ottfr. Müller. K. srotefend mit Erfolg gegeben . , Grote ßhor en eldschen Sanchuniathon ju Crweisen, zun ie Heinrich , . die vom Syndikus Koch in 65 ö zeschi Herzogi Sybilla von Brieg als ein ate Geschichte der Herzogin Dorothea Sybilla Brieg als e elfe lh each werf darzustellen, haben die Herren Hirsch und vorliegenden Schrift anf einen Deutschen Scrifiste lle des vorigen Jahrhunderts verwendet. Es ist dies der am 35. Januar . Hörer zeborne Joh. Friedr. Falke, der am 3. April 1735. Evesen im Braunschweigschen gestorben ist und der sich unleugbare Verdienste . Geschi es nördliche schl n hatte, wenn gleich Heschichte des nördlichen Deuischlands erworhe . . ilch e nel Tie wunderbarsien genealogischen Systeme aufzustellen und die auffallend sien geographischen i, ,. u rechtfertigen schon sehr frühzeitig den Widerspruch bedeutender Gelehrten, eines Scheidt, Erath und den Gewinn, der aus seiner

Waitz in der

als Pastor zu

Grupen, Anderer erzengt und