1839 / 277 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

e dittal⸗- C italien.

Gerichts amt Oder Mittel ⸗Vä ster n. 6

Der Marquenr Joachim Friedrich Bäsler (eder eder Schober) ein unebelicher Sol n der nn tn stern. Liegnitzer Kreises, verstorbenen Anna , 26 Hecker, geb. Bäsler, und dessen unbesannte Erben und Eerbnebmer werden biermit aufgeferdert, sich spätesteus den 9. Juls 1820, VBoruitta s Ur, au ge- wöhnlicher Gericht sstelle in Scr Rüstern bei uns zu melden, widrigenfalss jener ür lodt erklärt und sein

Nachlaß, als berrenleses Gut, dem Fiskus eder der Gericht sberrschaft zugesprechen werden wird. I

»iasburg im Königreich Würtzemberg. (Aufruf en hr sänen Philipp⸗ aceb Rommel, Sohn des längst verstorbenen Bäckers hann Philipp Rom⸗ mel von Asperg, geboren den 16. Seytember 17553, ist schon seit inehr als A0 Jahren verschollen und nur eine unsichere Notiz vorhanden, daß er als Grena— dier-Korporal in Berlin gestorben sey. Da nun für Rommel noch ein geringes Vermögen von 30 Fl. pflegschaftlich verwaltet wird, so ergeht auf den

Antrag seiner Präsumtiv⸗Erben an den Verschellenen Oesterr. Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft. Iwischen Re—

oder seine eiwaigen Nachkommen der öffentliche Auf⸗ ruf, zu Empfangnahme des Vermögens sich binnen der unerstrecklichen Frist von neunzig Tagen dahier zu melden, Ein mm ss e , als tedt und ohne Let— beserben verstorben angenommen und sein Nachlaß an seine nächsten Seitenverwandten vertheilt werden würde. So beschlossen im Königlichen Oberamtsgericht Lud—

wigsburg, den 106. Juli 1839. Oberamtsrichter

Sar wey.

u fsfoerder u ng. In einer hier anhängigen Kapital-Untersuchung er— e. das Zeugniß des dermalen auf der Wan: erschaft befindlichen Schuhmachergesellen Carl

lichkeit.

reranlassen zu können. derheit Meister seines Handwerks, denen sich hierzu Gelegenheit darbietet, angelegentlichst, uns zu Erret⸗ chung dieses Zweckes behülflich zu seyn, fordern aber auch zugleich ernannten Thiele selbst hierdurch auf, sich dazu bei der Behörde seines Aufenthaltsorts oder, wenn er sich auf der Reise befinden sollte, bei der nächsten geeigneten Behörde zu melden, welche solchen⸗

falls das Weitere gefälligst einzuleiten gebeten wird.

Leipzig, den 39. September 1839. . Vereinigtes Kriminal-Amt der Stadt Leipzig.

R h.

Betanntmachung. Durch Unvorsichtigkeit des Maschinisten konnte der am 3. Oktober Mittags 12 Uhr von Potsdam abge—

eine privilegirte Apotheke

Thiele aus Oberreißen bei Weimar von Erheb⸗ n V Es ist in dieser Hinsicht viel daran gelegen, 96 This, kLeträut daß wir baldmöglichst seinen ,,, ,. ; ort erfahren, um daselbst seine gerichtliche Abhörung te, n. No. 76

Kalt ersuchen daher an . En Breslau (Ohlauerstrasse No. 78).

hörden, Polizei⸗Beamten und sonst Jedermann, insen

1140

zehn Thaler, spätestens am 28. Dezember d. ]. an die Gesellschasts- Kasse zu entrichten, und hüfst, wenn er dieser Aufforderung nicht vollständig und pünkt— lieh Genüge leistet, die frühere Zahlung, So wis nach §. 6 des Statuts, öffentlich für null und nichtig erklärt ind für welche eine neue Actie creirt und nach §. S des Statuts für Rechnung der Gesellschaft bestmöglichst verkauft werden wird.

Magdeburg, den J. OGkteher 1839.

Leipziger Eisenbahn- Gesellseha lt Fraucke, Vorzitzender. 8

Donau⸗

Baverisch⸗Württembergische Dampfschifffahrt. Dienst zwischen Regensburg, Linz, Wien ꝛc. wäh⸗ rend des , Oktober mit 2 Schiffen von 60 und 785 Pferdefraft. Abfahrt von Regensburg nach Linz: K, Abfahrt von Linz nach Regensburg: am 1. 19. 2. 29. In Linz forrespondiren die Schiffe mit denen der

gensburg, München, Augsburg, Nürnberg und Frank— furt besteht für die Hin- und Herreise eine tägliche Eilwagen⸗Verbindung. Regensburg, im August 1839. De Diegten.

ö .

Fine allen Regalien versehene hedeufsende Herrschaft im Grossherzogthum Posen ist aus sreier Hland zu verkaufen ader auch gegen ein kieines Gut in Schlesien zu vertauschen.

Ausserdem sind versehiedene zu reitgemässen Prei sen verkäufliche Güter nachzuweisen. Auch ist

mit

deren reiner Melizinal- IUImsatz über zum Verkauf ühertragen dem Agentur- Comptoir von S. Militseh

Literarische Anzeigen.

Kei A. W. Haxn jo kerlin (Zimmersträasss No. 29) st 30 eben erschicken und daselbst, so wis in allen Hurchhandlungen, zu haben:

Das schwere Athmen.

Untersucht von Dr. J. Hoppe. So. geh. Preis 1035gr.

Diese Schrift hat zum Iweck, die Athembewe— gungen aul eine dem Standpunkte der neueren Phy- siologie entsprechende Weise auch in pathologischer llinsicht zu belènchten und daraus für die nächste Ursache der Dyspnöe eine Theorie zu versuchen, aus welcher sich die Erscheinungen und vielfältigen Formen des schweren Athmens gründlich erklären

sedes fernere Anrecht auf die Actie ein, die daun, anderes von allgemeiner Tenden;,

beobachtet hat, aus offiziellen Nussischen Angaben und Direktorium der Mag deburg-Cörhen-Ilalle

noch ohne eine genügende Darstellung geblieben. In, strategischer Beziehung ist hier und da einzelnes bekannt gemacht worden, jedoch ohne Zusammenhang, in Blät⸗ lern, welche dem größeren Publikum unzugänglich sind, ist un zuverlässigen Duellen entnommen und nur in flüchtiger Weise bear— beitet. Das oben genannte Werk schöpft dagegen aus den sichersten Quellen derjenigen Seite, welche bisher ein tiefes Stillschweigen uber den Hergang der Dinge

aus den Papieren des Generalstabes der kämpfenden Armee, deren Einsicht dem Verf. verstattet wurde. Außerdem war derselbe durch seine Lage insofern be— günstigt, als er sich während des Feldzuges in der Nähe des Ober⸗Feldherrn befand und des Vertrauens der ausgezeichnetsten Offiziere der Russischen Armee sich erfreuke. Hierbei hat sich indeß der Verf. nicht begnügt, er hat nicht nur, wäs irgendwie bekannt ge— macht worden, gewissenhaft benutzt, sondern auch außer⸗ dem offizielle Aktenstücke über die bisher fast ganz un— n d ne, Thatsachen der Aufstände in Lithauen, Wolhynien und Podolien zu seiner Darstellung einse— hen können. So wird diese Arbeit des Verf., der seine Materialien mit Fleiß und Ausdauer zusammengestellt und zu einem lebendigen Gesammtbilde vereinigt hat, nicht blos für den Staatsmann, der sich über die Gründe, den Zusammenhang und das Wesen des Pol⸗ nischen Aufstandes zu unterrichten hat, nicht blos dem Militair, dem es um eine genaue Einsicht in die Ope— rationen, die Stärke der Armee, die näheren Resul⸗ tate und das Detail der Gefechte zu thun ist, eine willkommene und unentbehrliche seyn, sondern auch dem größeren Publikum die besten Aufschlüsse und die ge⸗ naueste Belehrung in ansprechender Weise an die Hand geben. Der Verf. beginnt mit der Herstellung des Kö⸗ nigreichs Polen auf dem Wiener Kengresse, schildert dessen Zusiand unter der Russischen Herrschaft, unter— sucht den Grund oder Ungrund der angeblichen Be— schwerden der Polen, schildert den Aufstand in War⸗ schau und dessen Folgen, die Zusammenberufung des Reichstages, die Vorbereitungen zum Kriege, und schließt den ersien Band mit der Darstellung der Krie— ges-Ereignisse, die bis zu den nächsten Resultaten der Schlacht von Grochow erzählt werden. Der zweite Band beginnt mit den glücklichen Erfolgen der Polen, schildert den Beginn der Aufstände der östlichen Pro⸗ vinjen, Dwernijki's Zug nach Podolien, Skrzonecki's Erpedition gegen die Garden, die Schlacht bei Ostro— lenka, Gielgud's Unternehmungen in Lithauen, so wie die in derfelber Zeit fallenden inneren und, äußeren politischen Bemühungen der Polen und schließt mit dem Tode des Feld-Marschall Diebitsch. Der dritte Band wird das Werk bis zur Einnahme Warschau's fortführen. Ueberall schildrt der Verf. mit lebendigen und eindringenden Zügen in fließender und gebildeter Schreibart, sein Urtheil ist besonnen und leidenschafts— los, wie er es sich denn überhaupt i. Aufgabe ge⸗ macht hat, mit möglichster Unparteilichkeit das Getriebe der Parteien und die Maßnahmen beider Seiten zu beleuchten.

Bei C. Focke in Leipzig erschien und ist bei E. S.

lassen. Diese Formen sind in Bezug auf ihre Ur—

angene Dampfwagen⸗Zug bei seiner Ankunft auf dem Ee fre Bahnhofe vor der Estrade nicht zum Stehen gebracht werden. Die Lokomotive ging aus den Schie—⸗ nen und nahm einige Personen-Wagen mit, wodurch jedoch keine Beschädigungen verursacht sind. Der schul⸗ ge Maschinist wird hestraft und dafür Sorge getra⸗ gen werden, daß ein ähnlicher Vorfall in Zukunft ver—

mieden wird. Berlin, den 4. Oktober 1839. ö. Dlie Direction der Berlin- Potsdamer Eisen«

bahn⸗Gesellschaft. . m 8. Da die inhaber der in unserer Bekanntmachung vom 23. August e. aufgerufenen . 58 Stück Kctien-GRuittungskägen No. 10866 68 in el. uni 10872 76 incl. unserer Aufforderung, diæ ausækebliebene Hahiluung und znuzerdem eine Conventinalstrafeé von fünf Thalern kè„eufs. Courant bis rum 288en d. Ms, einauzahlen, nicht nachgekommen siuil, Sa werden die gedachten (Gduittangslißgen nach S. 6 des Statuts tür null und nichtig erklärt. . .

Magilehurg, den 30. September 1839. Dbirekrorium der Magdeburg Cöthen--Iĩlalle- Leipziger Eisenbalkn- Gesecklsechwaft-

Francke, Vorsitzmnder.

. auf die Aetien der Mägdeburg- Cöthen- Hal—tle- LeipziBker Eisenbahn- Gesellschaft. Nach F§. 3 des Gesellschafts- Statuts wird hiermit auf je cle Actie der Magdeburg Cöthen-llalle- Leipziger Eisenbahn Gesellschaft eine ahre Einzahlung von zehu Thalilern Preuss. Courant, November d. J.

A oOhts6

ausgeschriehen, die vom ]. an

spätestens aher . . . am 16. November d. J., bis Abends 7 Uhr, in unserim Geschäfts-Lokale (egierungsstrafse No.7)

an die Gesellschafts-Kasse zu entrichten ist. Auswärtige Actien,. Inhaber köunen, wenn zie sich

lischen und chemischen Eigenschaften, die Ursachen,

achen aufgestellt und erörtert. Es ist dabei auf ihre Analogien Rücksicht genommen, und auch die Tustände, in denen das sclwere Athmen stattfindet, sind beleuchtet, und so‚mxohl die körperlichen als die geistigen und gemütlilichen Affectignen erwähnt und! in ihrer Einwirkung auf die Athembewegung ge- „childert, insofern sie Erschwerung derselben zur kolge haben. Allgemein beliebte Schrift in eleganter Taschen⸗Ausgabe. In allen Buchhandlungen ist zu haben, in Berlin (Stechbahn Nr. z) hei E. S. Mittler: J. J. Alberti's neuestes Complimentirbuch. Oder Anweisung, in Gesellschaften und in allen Ver— hältnissen des Lebens höflich und angemessen J reden und sich anständig zu betragen; enthaltend Glückwün⸗— sche und Anreden zum Neujahr, an Geburtstagen und Namenssesten, bei Geburten, Kindtaufen und Gevat— terschaften. Anstellungen, Beförderungen, Verlobungen, Hochzeiten, Heiraths-Anträge; Einladungen aller Art; Anreden in Gesellschaften, beim Tanze, auf Reisen, in Geschäftsverhältnissen und bei Glücksfällen, Beileids— bezeigungen :c. und viele andere Complimente mit den darauf passenden Antworten. Nebst einem Anhange, enthaltend: die Regeln des Anstandes und der feinen Lebensart. Mit Goldschnitt. 12in9. geh. 13 sgr.

Bei Theodor Fischer in Cassel ist erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und Pots. dam in der Stuhrschen. zu haben:

ö,, üher

die Steiukrankheit oder Untersuchungen über die Bildung, die physika-

Symptome und pathologisehen Wirkungen der Harn- seine und des Grieses. X. d. Franz. von Dr. J. 6 Schnackenberg. Lief. I. 2 5 Lieferungen) à 15 Sar.

CGiviale' s Lristungen in diesem Gebiete der Wis-

und II. (eoinplett in

nicht eines hiesigen Vermittlers bedienen wollen, die LTahlung, jedoch nur his zum 13. No vember d. J., in Berlin au die llerren Auhalt & Wagener oder ig au die Herren Lammer . Schmid jeisten. Jeder Einzahler hat mit den Gelde die he- treffenden Quittungsbogen nebst z wei nach der Reihesolge derselben genrdneten gleichlautenilen De-. vignaticnen, von denen die eine auf einen gan- zen Bogen geschrieben seyn muss, bei der Talilung einzurichen, worauf ihm die andere Designation,

in Leip

mit der Interims-Käittung des Enipfängers versehen,

dofart zurüchgegeẽen werden wiris. Einige Beit 3hä- rer können dann dir Guittungsbogen, auf welchen jnzwischen ein Mitglisd des Direktoriums, unter Hei- druckung eines Stempels, über die geleistete Hah- lung quittiren wird, gegen die luterims- Quittung wieer eingelöst werden.

Wenn auf eine Actie die jetzt ausgeschriehene Theil. vahlung bis zum 16. November d. J., Abends 7 Uhr, niolst eingegangen ist, soœ wir, nach §. 6 des Ge- vellschafts- Statuts, der Eigenthümer derselben von uns öffentlich aufgefordert werden, die ausgebliebene Tahlung und auserdem eine Con ventional- Strafe von fan Rel ein Preuse. Courant, zusammen also funf.

senschaft sind zu bekannt, als dass dieses Werk, welches nicht Hur seine eigenen Erfahrungen, sSon— dern auch eine Zusammenstellung der früheren Lei- stungen enthält, Liner Eimpfehlung bedürste.

Noch nie wurde die Steinkrankheit so gründlich, so erschöpfend abgehnndelt, als in diesem Werke; noch nie wurden die Verhälinisse der Lithiasis zu anderen Krankheiten der Harnwerkzeuge so scharf- sinnig ergründet.

So eben lst in der Verlags-Buchhandlung von Duncker C Humblot in Berlin erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Friedrich von Smitt's Geschichte

des Polnischen Aufstandes und Krieges authentischen Quellen dargestellt. Eins der wichtigsten Ereignisse unserer Gegenwart,

in den Rad h Mit 7 Schlachtplänen und 138 Tabellen. der letzte an der Polen, ihr Staatsleben von dem

ahren 1839 und 1831. Theil 1 u. 2. Lex. Sv5öé. Preis 6 Thlr. des Russischen Kaiserreiches loszureißen, ist bis jetzt

Dr. C. E. Weinicke, Prof. am Gomnasio zu Prenzlau.

Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) zu haben: Ra o e n, vom Verfasser des „Türken“. Eleg. brosch. à 1 Thlr. Dieser geistvolle Roman zieht durch tiefe Blicke in den Zeitgeist, so wie in Napoleon's äußeres und inneres Leben, nicht minder an, als durch seltene poetische Vorzüge.

Für unsfren nde sind erschienen: Zehn Ansichten merkwürdiger Gegenden in Sachsen, aufgenommen und radtrt

von Ludwig Richter. A0. geheftet. 1 Thlr.,

fein kolorirt 3 Thlr. Heftes, eine Menge der mannigfaltigsten Uebungen und

und durch alle Buch- und Kunsthandlungen zu be— kommen, in Berlin durch G. Gropius, Königliche Bauschule Nr. 12.

Arnoldische Buchhandlung in Dresden u. Leipzig.

In meinem Verlage erschien so eben und ist vorrä⸗ thiz in allen solden Buchhandlungen, in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung (F. WMWüller), Breite Straße Rr. 23: ö

Lehrbuch der Geographie für obere Klassen höherer Lebr-NAnstalten von

gr. Svo. 22 Boslen. Preis 1 Thlr.

Der Herr Verfasser, als Gecgraph durch seine gleich falls in meinem Verlage erschienene Monographie von Australien (Prenflan, 1837. 2 Theile. Preis z Thlr. 22! sgr.) rühinlichst belaunt, st von den Grund— sätzen ausgegangen, welche E. Ritter für die geogra—⸗ phische Wissenschaft aufgestellt hat, und die als die ein— zig wahren anerkannt sind, und hat sich bemüht, un— serstützt durch Erfahrungen, die er durch vieljäbrigen Unterricht in dieser Wissenschaft sammeln konnte, nichts zu geben, was die Fassungskraft der Schüler oberer Klassen höherer Lebr-Anstalten überstiege.

Prenzlau, 2 September 1839.

F. W. Kalbersberg's Buchhandlung.

Von:

Immanuel Kant's Werken in X Baͤnden, herausgegeben und bevonvortet von w ordentl. Brof. an der Unirersität zu Leipzig.,

ist nun auch der 19te und letzte Band vollständig er⸗ schienen und an alle betreffende Buchhandlungen ver⸗ sandt worden; das ganze Werk enthält 326 Bogen und kosiet zu dem nach bis Ende dieses Jahres beste⸗ henden Sübseriptions- Preis 13 Thir. 13 sgr.

Zur Bequemlichkeit derjenigen, welche erst jetzt sich enischließen, Kant's Werke zu kaufen, dengn aber die Anschaffung und Bezahlung auf cinmal beschwerlich fällt, haben wir die Einrichtung getroffen, daß monat⸗ lich ein Band ausgegeben wird, à 1] Thlr., jedoch be⸗ rechnen wir bei dem ersien zugleich den zehnten mit 13 Thlr., um uns zu versichern, daß auch die Conti⸗ nüation richtig ausgehalten werde, da wir einzelne Bände nicht abgeben.

Leipzig, am 12. September 1839.

Modes & Baumann.

Die Buchhandlungen von E. S. Mittler in Ber— lin (Stechbahn Rr. 3), Posen und Bromberg, neh men Bestellungen an⸗

ser, den Anforderungen vieler bewährten Schulmänner

folgen zu lassen.

breisermälfsigung des Calderon von Gris Eine in Stuttgart beabsichtigte Ausgabe des 6 dqeron (ohne Angabe des Uebersetzers! veran- uns, die in unserem Verlage erschienene, allgem. al- vortresfsich anerkaunte Uebersetzung der 1 Schauspiele Calderon's von J. D. Gris; 7 Bände in gross OQetav, auf Englischem Druckpapie ; welche im Ladenpreis 17 Thlr. kostet, 1 nuf 6 a herabzusetzen. ; (Die Bände A bis 7 werden zur Complettirung mn.

3.

Allgemeine

Preüißische Staats- 3

cttung.

Berlin, h ten

Sonntag den

k g . Vonn vallstäntliger Eg einplare einzeln à 1 Thlr. erlassen

Eugleich zeigen wir ergebenst an, dass von (i ser Lehersetzung binüden kurrein eine ;

wohlseile Ausgabe in Taschen sorma wic Schiller, mit dem Bilnisse Calderon“ erscheinen wird, welche zur Erleichterung der an schaffung band weise, in mässigen E wischenrä men, ausgegeben werden soll. Ausführliche gn. kündigungen und Druckproben werden ehestens in allen Buchhandlungen zu haben seyn.

Bei der hohen Meisterschaft, mit welcher der be. rühmte Lebersetzer des Torq. Tasso und Ariost den grofsen Spanischen Dichter in unsere Mutters rache wiederzugeben wusste, werden (i Verehrer desselben sich Wohl nicht versucht fühlen, ler erwähnten Stuttgarter Ausgabe den Vorzug zu geben, hei deren vorsäufiger Ankündigung nicht sein. mal der Name des Uebersetzers genannt wurde!!“ Wir sehen daher einer recht günstigen Aufnahms unserer Ausgabe, die sich auch dureh elegantg äulsere Ausstattung empfehlen wird, mit vollem Vertrauen entgegen. .

Bestellungen auf die Grols - Octav- Ausgabe beliebe man baldigst zu machen, da der Vorrath kompletter Exemplare nur noch gering ist, und eins neue Ausgabe in diesem Format so hald nicht ver anstaltet werden dürfte. *

Nicolaische Buchhandlung in Berlin.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der König haben dem Schwimmlehrer 2 zu Hamm die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

3 50 Rthlr.

242 1758.

Im Verlage der Buchhandlung von C. F. Ame lang in Berlin, Brüderstr. Nr. 11, erschien und ist in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben:

Fheoretisch prältische Anleitung zum ersten Unterrichte im Zeichnen für den Schul- und Privatgebrauch. Nebst 32 in Kupfer gestochenen Vorlegeblättern, neu entworfen und stufenweise geordnet von C. S. Francke,“

Zeichnenlehrer am Königl. Seminar für Stadtschnlg und am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin.

Lwöeites und letztes Heft. Krummlinige Fi—

guren. Enthaltend: Verzierungen, Vasen, Wap—⸗ pen, Blumen, Früchte, Thiere, einzelne Gesichtt= heile und Köpfe. Die Kupfer in gr. Quart, der erläuternde Text in gr. Octav. Preis 13 Thlr.

Das vor einigen Monaten von dem rühmlichst be= kannten Herrn Verf. herausgegebene J. Heft seines Zeichnenbuchs (geradlinige Figuren, 60 Vor—⸗ segeblätter in gr. Duart und 53 Bogen erläuternder Tert in gr. Octav, Preis 13 Thlr. fand wegen seiner praktischen und zweckmäßigen Stusenfolge nach der von demselben mit so glinstigem Erfolge angewandte Methode, welche auch Herr Dr. Diesterweg in feinem schätzbaren Werke: Weg weiser für Deutsche Lehrer, neue Aufl., 1838, Seite 193 lobend er- wähnt, so allgemeinen Beifall, daß der Herr Verfas⸗

Bekanntmachung.

Bei der heute in Merseburg erfolgten 36sten Verloosung der vormals Saͤchsischen Kammer⸗Kredit⸗Kassen⸗Scheine sind folgende Nummern gezogen worden, als:

von Litt. B. à 500 Rthlr. Nr. 355 und 394. von Litt. D. Nr. 423. 491 und 591. von Litt. Aa. à 1000 Rthlr. Nr. 79. 191. 449. 458. 486. 806. 10935. 1232. 1212. 1760. 1879. 1934. 2005. 2342. 2A74 und 2552.

Außerdem sind von den unzinsbaren Kammer-Kredit⸗-Kassen— Scheinen Litt. E. à 31 Rthlr. die Scheine Nr. 803 bis 1180 zur Zahlung ausgesetzt worden.

Die Inhaber der obigen verloosten und resp. zur Zahlung ausgesetzten Scheine werden daher aufgefordert, die Kapitalien egen Ruͤckgabe der Scheine und der dazu gehoͤrigen Talons und

bdupons zu Ostern k. J. bei der hiesigen Haupt-Instituten⸗ und Kommunal⸗Kasse zu erheben. '

Merseburg, den 25. September 1839.

Im Auftrage der Koͤnigl. Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. Das Regierungs./ Praͤsidium. Kruͤger.

Angekommen: Der Minister-Resident der freien Staͤdte Deutschlands in Paris, Rumpff, von Hamburg

1

*

Zeit ungs⸗Nachrichten. A u g 1 a d.

Tran kr et ch.

Paris, 30, Sept. Die Herzogin von Orleans ist am Usten d. im Schlosse von Randan eingetroffen, und begiebt sich von dort mit der Prinzessin Adelaide, der Prinzessin Clementine und dem Herzoge von Montpensier nach Fontainebleau.

Der Coadjutor von Rheims, Erzbischof von Anazarbe, ist vorgestern Abend um 6 Uhr, nach einer langen und schmerzhaf— ten Krankheit, mit Tode abgegangen.

Herr Michaud, Mitglied der Akademie und Gründer des Journals „la Quotidienne“, ist heute mit Tode abgegangen.

Herr James von Rothschild ist gestern in Paris eingetrof— fen; es scheint aber, daß sein uͤbler Gesundheits-Zustand durch die Reise nicht verbessert worden ist.

Ein Magnetiseur sucht in dem hiesigen Intelligenzblatte eine Somnambule, um mit derselben Versuche anzustellen.

Es verbreitet sich das Geruͤcht, daß morgen der ofsizielle Preis fuͤr ein vierpfuͤndiges Brod auf 18 Sous festgesetzt werden wurde und man bemerkt schon jetzt eine große Aufregung unter den arbeiten— den Klassen. Man besorgt einige Unruhen; aber die Behoͤrde

hat Maßregeln getroffen, um dieselben sogleich zu unterdruͤcken.

Der Moniteur parisien enthaͤlt Folgendes: „Die Nach— richten, welche uns in Bezug auf Getraide und Mehl zugehen, melden, daß die Geschaͤfte darin nachlassen, und daß die Preise anfangen zu fallen. Die Verkaͤufe der Muͤller haben um einen ., niedriger als in der vergangenen Woche stattgefunden.

ie Getraidepreise sind in dieser Woche auf den Märkten von Houdan, Abbeville und Vic⸗sur-Aisne gefallen. In Caen draͤngte

n

und den der Verlagshandlung nachgebend, sich bewe— en fand, obiges zweite und letzte Heft, womit der inear-Kursus abgeschlossen erscheint, schon jeh Die nicht 9 verkennende Vollständigkeit diesen Ideen darbietend, wird die Schüler unstreitig zu neuen Fortschritten reizen, indem die Uebungen, Geist und Fand in gleich reger Thätigkeit erhaltend, zugleich so ümsichtig gewählt find, daß sie die Kräfte der Schüler nie Üübersteigen, sondern das stufenweise Vorschrei⸗ ten gleichsam wie von selbst erfolgt. Noch wird der Werth dieser Vorlegeblätter dadurch erhöhet, daß Aeltern und Erzieher, so wie Jeder, des Zeichnens selbst Unkundige, darnach Unterricht zu er. ertheilen im Stande ist, sobald nur die von dem Herrn Verf. im Terte genau angegebenen Regeln beobach— tet werden. . Fuͤr die ußere Ausstattung dieses gehaltvollen Zeichnenbuchs glaubt die Verlagshandlung möõglichst gesorgt zu haben, und den Preis von 3 Thlr. für das nun vollständige Werk (112 sauber in Kupfer gesto⸗ chene Vorlegeblätter in Quart, wovon jedes einzelne oft wieder mehr als 6 Figuren enthält, nebst 9: Bo⸗ gen erläuternden Tert, beides auf Velinpapier) wird gewiß jeder Sachverständige höchst billig finden.

diesen Plaͤtzen Ueberfluß an Getraide. In Flandern haben sich die hohen Preise erhalten. Auf den Markten des Vienne, und Sevres-Departements hat keine Veranderung stattgefunden.“ Ein hiesiges Blatt sagt: „Die sinanziellen Nachrichten aus England werden mit jedem Tage truͤber, und das anhaltende Sinken der Consols laͤßt fuͤrchten, daß sich unsere Nachbaren am

Für Preußische Juri

So eben ift erschlenen und ba E. Berlin (Stechbahn Nr. 3), 21 und Bromberg,

Alpha e ti ssche s ö Repertorium des Preußischen Strafrechts. Bearbeitet von Dr. Koch. gr. Svo. Preis 1 Thlr.

Wenn man von irgend einem Werke sa en kann, es werde dadurch einem lang gefühlten Bed rfniß ab⸗ geholfen, oder es fülle, da ein Aehnliches noch nicht vorhanden ist, eine fühlbare Lücke aus, so ist dies ge— wiß mit obigem Repertorium auch insofern der Fall, als es das dem Preuß. Rechtsgelehrten zu wissen Nö— thige 16 einen Blick darreicht, was er außerdem mit

en. Mittler in zu haben: werden duͤrfte. Die Englische Bank laͤßt alle ihre Consols ver— kaufen, um sich baares Geld zu verschaffen und sie zieht auf die Pariser Haͤuser, die in die Verlangerung ihrer Anleihe gewilligt haben. Diese Huͤlfsquellen werden aber bald erschoöͤpft seyn, be— sonders wenn Großbritanien, wie man glaubt, gendͤthigt wäre, noch fuͤr 300 bis 400 Millionen Franken Getraide vom Auslande zu beziehen. Es heißt, die Franzsoͤsische Bank habe Herrn Ba— ting versprochen, die Anleihe, in welche sie durch Vermittelung Franzoͤsischer Banquiers gewilligt hat, bis auf 200 Millionen er 4 Franken zu erhoͤhen. Wenn es dadurch gelingt, unsere Nachba— e eitverlust und Mühe nur in vielen Werken, ren aus der Verlegenheit zu ziehen, so glauben wir, daß es klug . Verordnungen und Restripten zerstreut zu finden im Slande wäre, und ihm so eine Erleichterung gewährt, welche für den oft Bielbeschäftigten so nöthig erscheint. Für die fleißige, siets auf das Praftisch gerichtete Carb n des Werkes selbst, welche die nöthige Kürze mit treffender Deutlichkeit vereinigt, haben sich bereits mehrere, der bewsihrtesten Herren reuß. Rechtsgelehrten so überaus günstig ausgespro— en, daß eine weitere Empfehlung in dieser Hinsicht überflüssig wäre, wohl aber darf noch erwähnt werden, daß durch von Zeit zu Zeit zu liefernde kurze , träge das Werk üie veralten kann, sondern ihm für immer seine Brauchbarkeit gesichert ist.

Englische Taschenbücher für 180. Book of the Boudoir. Belle of the Season. —= Gems of Beauty. Findens Tableaux. Oriental Annual. A. Asher & Comp., 20 Linden

jenseits des Kanals so tief gewurzelt, daß wir es nicht fuͤr mög— lich halten, den Englischen Handel zu retten, wenn man ihin auch eine Milliarde leihen wollte. Demnach wuͤrden wir es fuͤr veit vernuͤnftiger halten, wenn man alle Huͤlfsquellen unserer

tastrophe in England zu unterstuͤtzen.“ . ö. Die Regierung publizirt heute nachstehende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 28. September: „Der Komman—

erhalten habe, daß die von den Cortes zur Pruͤfung der Fueros—⸗

Frage nieder esetzte Kommission sich mit großer Majoritaͤt fuͤr

die Aufre . derselben ausgesprochen habe.“

J Der Temps enthalt unter der Ueberschrift: „Don Carlos, die Karlisten und die Liberalen“ nachstehenden Artikel; „Die le— gitimistischen Journale haben angezeigt, daß Don Carlos durch

seinem Eintreffen in Frankreich geschrieben hat.

die Vermittelung der fremden Mächte seine Pässe fuͤr das Aus—⸗ land erhalten habe.

Kabiners, trotz des Widerspruchs des Marschalls Soult, das Ge— such des Don Carlos bewilligt haͤtte. Indem man solche Nach—

Sie fuͤgen hinzu, daß die Masorität des

richten erfindet, rechnet man in der That zu sehr auf unsere

Leichtglaͤubigkeit. Die Passe sind nicht bewilligt; das Conseil hat

nicht daruͤber berathen, und ist also nicht getheilter Meinung ge— wesen; die Diplomatie hat keinen Schritt gethan; Don Carlos hat keinen Wunsch ausgesprochen, es ist also an der gan— zen Nachricht kein wahres Wort. Daß, wie die France versichert, Don Carlos dem Könige, durch den Herrn von Tinan, ein Schreiben uͤbersandt habe, ist moglich; aber wir glauben zu wissen, daß bis zu diesem Augenblick jenes

Schreiben, wenn es wirklich existirt, nicht der Gegenstand irgend

einer Bergthung gewesen ist. Das einzige, bis jetzt bekannt ge— wordene Schreiben des Don Carlos ist dasjenige, welches er vor Damals schon von Maroto verlassen und von Espartero verfolgt, setzte er in einer langen und emphatischen Darstellung seine angeblichen Rechte auf die Krone Spaniens und die Gruͤnde seines Benehmens aus— einander. Eine Nachschrift von zwei Zeilen enthielt Folgendes: „„Wie wuͤrde ich empfangen werden, wenn die Umstaͤnde mich noͤthigen sollten, eine Zuflucht in Frankreich zu suchen“““ Durch diese Nachschrift ward die Regierung von dem Entschlusse des Don Carlos, sich auf das Franzoͤsische Gebiet zu werfen, benachrichtigt. Wenn nun ein Gesuch dieses Prinzen dem Conseil zur Berathung vor— gelegt werden sollte, so muͤßte man augenscheinlich erst das Ma— drider Kabinet befragen. Wir haben es zuerst ausgesprochen, daß Frankreich sich in Bezug auf einen Fluͤchtling gastfreundschaftlich zeigen muͤsse. Es ziemt seiner Wuͤrde, einen ungluͤcklichen Prin— zen mit Schicklichkeit und Großmuth zu behandeln. Aber sollen wir die Gastfreiheit bis zur albernsten Gefaͤlligkeit treiben, und durch den Edelmuth gegen einen Feind sogar die Ruhe unserer Ver—

nehmen dieser Partei:

fortsetze und daß er Vortheile erringe.

man sich, um zu den letzten Preisen zu verkaufen; es war auf

Vorabend einer Krisis befinden, von der ganz Europa beruüͤhrt

gehandelt ist, ihnen diesen Beistand zu eisten; aber das Uebel ist

Bank schonte, um unsern eigenen Handel fuͤr den Fall einer Ka⸗

dant Matthieu schreibt, daß Herr Lafitte gestern die Nachricht

Bank erlangen werde, da diese dann unstreitig in die kommen möchte, bestuͤrmt zu werden, und sich genoͤthigt sehen

buͤndeten und unserer eigenen Interessen aufs Spiel setzen? Das wäre der Gipfel der Thorheit und die Karlisten wurden die Ersten seyn, die uns auslachten. Man betrachte nur das Be— sie publizirt eifrig und mit großem Ge— raͤusch, daß Cabrera nicht entwaffnet sey; daß er den Buͤrgerkrieg und Diese Nachrichten, wahr oder falsch, beweisen, daß man noch Hoffnungen nährt; daß man nicht aufhört, Pläne zu schmieden, daß man von einer Raͤckkehr nach Spanien und von Erneuerung der Revolte traͤumt. Man meldet zu gleicher Zeit die Ruͤckkehr des Barons de los Valles nach Frankreich. Er war es bekanntlich, dessen Bemuhungen es gelang, den Don Carlos sicher durch Frankreich nach Spanien zu geleiten. Was will man mit dieser Nachricht sagen? Soll sie uns etwa auf eine neue Flucht und auf ein neues, heimliches Ueberschreiten der Pyrenäen vorbereiten? Diesen Geständnissen und dieser Aufregung gegenuͤber ist es die Pflicht der Regierung, mit Sorgfalt daruͤber zu wachen, daß die Ruhe der Halbinsel, so wie unser politisches und kommerzielles Inter— esse nicht neuen Gefahren ausgesetzt wird. Seit langer Zeit treibt die Karlistische Partei ihr Spiel mit dem Liberalismus und be— dient sich, gegen uns selbst, unserer Grundsaͤtze und unserer Worte; man benutzt die Nothwendigkeit, in der wir uns oft be— sinden, der Regierung Unrecht zu geben, um dadurch ihre eigenen Angriffe gegen die Revolution und gegen die liberalen Ideen in unseren Augen verzeihlich zu machen. Hoffen sie etwa jetzt, uns unter die Fahnen des Don Carlos zu reihen? Rufen sie die Grund— saͤtze der Freiheit an, damit wir selbst sie in den Stand setzen sollen, die Freiheit zu erlangen, uns in Spanien zu bekaäͤmpfen? Mit diesen bestaͤndigen und treulosen Sophismen sucht man seit g Jahren die Oppositions-Presse zu uͤberrumpeln, und sich ihrer zur Restauration dessen, was sie umgestuͤrzt hat, zu bedienen. Wir werden bei Gelegenheit des Don Carlos in diese Falle nicht ein— gehen. Was wuͤrde die liberale Presse sagen, wenn es dem Don Carlos durch eine unbegreifliche Nachsicht der Franzoͤsischen Re— gierung gelange, neuerdings in Spanien zu erscheinen? Wenn man ihm durch Bewilligung seiner Paͤsse nur die Freiheit gaͤbe, den Buͤrgerkrieg in Spanien aufs neue zu entzuͤnden? Nein, wir werden uns wohl vor einer allzugroßen Sentimentalität huͤ— ten. Don Carlos moͤge mit all der Schicklichkeit behandelt wer— den, die man einem Verbannten schuldig ist; aber man moͤge es ihm auch durchaus unmoͤglich machen, Spanien fortan den ge— ringsten Schaden zuzufuͤgen; das ist die Pflicht der Regierung.“

Großbritanien und Irland.

London, 28. Sept. Bei den letzten Ministerial-Veraͤnde— rungen soll dem ersten Lord der Admiralität oder See-Minister, Grafen Minto, die Ernennung zum General- Gouverneur von

Indien angeboten worden seyn, die Se. Herrlichkeit jedoch ausge

schlagen haͤtte. Fuͤr den Fall, daß das Anerbieten ware ange—

nommen worden, soll Graf Clarendon zu seinem Nachfolger im gemein fur P fuͤr

Ministerium bestimmt gewesen seyn. Man will jetzt ganz bestimmt wissen, daß Graf Pozzo di Borgo nicht in der Eigenschaft als Russischer Botschafter wieder hierher zuruͤckkehren werde. Der Herzog von Manchester, der laͤnger als ein Jahr auf dem Kontinente gelebt hat, ist wieder in England eingetroffen. Vorgestern starb im 7östen Jahre seines Alters der Graf von Mount Edgeumbe, Lord-Lieutenant der Grafschaft Cornwall und Mitglied des Geheimen Raths; seine Titel und Guͤter erbt sein aͤltester Sohn, der bisherige Viscount Valletort. Die in der Bank befindlichen geringen Vorräthe von unge— muͤnzten edeln Metallen und die bestaͤndigen Verlegenheiten auf dem Geldmarkte sind, wie der Globe sagt, in der City der all— gemeine Gegenstand der n, Man glaubt, daß der Versuch gemacht werden solle, durch Banknoten von 1 Pfd. St. den Mangel des zur Bezahlung des ausländischen Getraides ver— wendeten Goldes zu ersetzen. Wenn aber ein solcher Versuch ge— macht werden sollte, so moͤchte sich 9 lassen, ob man da—

durch eine dauernde Erleichterung fuͤr das Land oder fuͤr die Gefahr

diese Verlegenhetten: Aerndte und der gegenwaͤrtige Zustand der Geldgeschaͤfte habe“

Oktober

koͤnnte, ihre. Baarzahlungen ganzlich einzustellen. „Es ist ein Gesetz in Kraft“, fuͤgt der Globe hinzu, welches die Aus gabe von Banknoten zu 1 Pfd. St. in England und Wales ausdrücklich

verbietet, folglich könnte eine solche Maßregel nicht ohne eine

Verordnung des Ministerraths ausgefuhrt werden, und wir glau⸗ ben, daß die Minister sich bedenken werden, eine solche Erlaub—

niß zu geben, ohne dringendere Grunde, als uns jetzt vorzuliegen

scheinen.“ Die Morning Chronicte sagt in Beziehung ar!

„Die Ungewißheit uͤber das Ergebniß de

große Störungen auf dem Geldmarkte veranlaßt, und der Man

gel an Vertrauen wird bedeutend vermehrt durch die letzten Rechnungsauszuͤge der Englischen Bank, da aus denselben her— vorgeht, daß die Vorraͤthe von ungemuͤnzten edlen Metallen un— ter drei Millionen sind, und da man allgemein voraussetzt, daß die wahre Lages der Dinge weit schlimmer ist, als jene Durch— schnittsberechnung angiebt. Ueberdies hat die Ermaͤchtigung der

Bank, bedeutende Summen aus Paris zu ziehen, keinesweges

eine so große Wirkung auf den Wechsel⸗Cours gehabt, als man voraussetzte, und statt ein allmäliges und fortdauerndes Steigen herbeizuführen, scheint es der Bank sehr schwer zu werden, das Sinken zu verhindern.“

Der heutige Courier, ein Abendblatt, meldet: „Das New⸗

Worker Paketbot vom 3. September ist in Havre angekommen. Die Rimessen, welche dasselbe überbracht hat, werden fuͤr alle Verbindlighkeiten in Paris reichlich genuͤgen, und das näaͤchste

Paketschiff wird die Mittel bringen, die von der Bank von Eng—⸗ land angebotene Huͤlfe uͤberfluͤssig zu machen.“ Dem Sun zu— folge, wäre baldigst eine bedeutende Menge Mehl aus den Ver— einigten Staaten zu erwarten, und die Exporteurs wollten Wech— sel fuͤr den . des Werthes auf England ziehen.

In Manchester sand gestern eine große protestantische Gras— schafts-Versammlung unter Leitung der Comité's des protestanti— schen Vereins der beiden Grafschaften Suͤd⸗Lancaster und Chester statt, welcher 3 4000 Personen beigewohnt haben sollen. Ei— nige Mitglieder des hoheren Adels, Graf Roden, Lord Powert— court, Marquis von Downshire, Graf Winchilsea und Andere, entschuldigten ihr Ausbleiben mit dringenden Geschäften. Der Pfarrer O'Sullivan, der den Voesitz fuhrte, hielt eine dreistuͤu— dige Rede uͤber die schlechte Verwaltung Irland's, wo, seiner

Behauptung nach, unter Lord Normanby das Leben und Eigen— thum der Protestanten gefährdet gewesen, die Englische Kirche offen angegriffen und die katholischen Priester und Agitatoren in ihren Feindseligkeiten gegen den Protestantismus ermuntert worden seyen« Die in der Versammlung angenommenen Beschluͤsse lauten folgender⸗ maßen: „Die offentlichen Maßregeln der letzten Parlaments Ses— sionen verrathen zu deutlich die Zunahme des auf die Mitglieder der Regierung wirksam ausgeübten Papistischen Einflusses und erheischen laut eine unzweideutige Demonstration der protestants—= schen Gesinnung des Englischen Volkes, damit das jetzige und jed— wedes kuͤnftige mit der Verwaltung der Interessen dieses großen Reichs beauftragte Ministerium sich uͤberzeuge, daß Großbrlta— nien noch immer entschlossen ist, seine schriftgemäßen Institutto— nen in Kirche und Staat beizubehalten. Die Versammlung be schließt, Bittschriften an beide Parlamentshaͤuser ergehen zu las sen und darin unsere Legislatur zu beschwoöͤren, daß sie der Hoch— schule von Maynoth alle weiteren Bewilligungen aus Staats— Fonds vorenthalte und dergleichen auch fuͤr keine andere Unter— richts-Maßregel gewähre, durch welche die großen protestantischen Grundsaͤtze der Verfassung gefährdet oder der Papismus direkt oder indirekt anerkannt wurde. Die Versammlung von den Vor theilen uͤberzeugt, welche durch die Wirksamkeit der in mehreren großen Städten Englands und Schottlands bereits bestehenden protestantischen Vereine zur Beförderung vernünftiger national religidser Grundsaͤtze und zur Verbreitung nuͤtzlicher Kenntnisse unter dem Volk schon erreicht worden, will all' ihren Einfluß aufbieten, um ähnliche Vereine im ganzen Koͤnigreiche zu Stande zu bringen.“

O Connell geht in seiner neuesten, speziell an die Handwer ker⸗Vereine, eigentlich aber an das ganze Volk von Irland gerich teten Adresse davon aus, daß eine eigene Legislatur fuͤr den Frie den, die Wohlfahrt und das Gluͤck des Irlaͤndischen Volkes un— umgaͤnglich nothwendig erscheine, und daß es sich nur darum han— dele, wann diese einheimische Legislatur eingeführt, das heißt, wann der Zustand wieder hergestellt werden solle, welcher von 1782 bis 1800 bestanden hat. Die Hindernisse, welche sich die ser Restauration entgegenstellen, findet er darin, daß alle Par teien in England, die Whigs selbst nicht ausgeschlossen, der Re— peal entgegen seyen; dann in dem Mangel an Einigkeit unter den Irlaͤndern selbst, unter denen besonders die durch Reichthum und Macht bedeutende Partei der Orangisten gerade bei der jetzi⸗ gen Gestaltung der Dinge die Haupt-Buͤrgschaft ihres Einflusses finde; endlich in der unbegründeten Furcht, welche ziemlich all. gehegt werde, daß Repeal nur ein anderes Wor gaͤnzliche Losreißung von Großbritanien, nicht bloß legislative Selbststaͤndigkeit seyn solle. O Connell er— klaͤrt es dagegen fur seine Absicht, daß gerade die Fortdauer der jetzigen legislativen Verhaͤltnisse am meisten dazu beitragen koͤnne, eine wirkliche Trennung herbeizufuͤhren.

Er geht dann zur Außaͤhlung der Gruͤnde uͤber, welche bei ihm

die Hoffnung erzeugt haͤtcen, daß die Repeal, aller Hindernisse ungeachtet, durchgehen werde. Voran stellt er seinen eigenen festen Entschluß, dies fortan zu der ersten und hauptsachlichsten Aufgabe seines politischen Lebens zu machen, seine Erfahrung in

Re krebungen der Art, seine durch fruͤhere Erfolge genährte Zu— , . Vertrauen zum Volke, unermuͤdete Energie und änzliche Hingebung an die Sache, die er durch Rede und n zu fordern. nicht ungeschickt sey. Wenn er aber auch diese Angelegenheit zu seinem Hauptzwecke mache, so werde er doch auch ferner die Vortheile nicht zurückweisen, welche Irland im Einzelnen etwa geboten werden möchten, seinem Grundsatz gemaͤß, die Abschlags zahlungen hinzunehmen, wenn man das ganze Kapital nicht auf, einmal erhalten konne. Eine

zweite Hoffnung auf Durchfuhrung der Repeal schoͤpft er