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daraus, daß die Union nichts als ein Vertrag zwischen zwei Rationen oder zwei Regierungen zu betrachten sey, beil das Ir⸗ landische Volk nie seine Zustimmung dazu gegeben und man das Werl nur durch die schmählichsten Mittel, Bestechting Einschüich⸗ terung, Verbannung und Mord zu Stande gebrach. 2 . tens fey bei Anordnung der einzelnen Punkte der Union . Ir⸗ ländische Volk gewaltig abervortheilt worden, zunaͤchst in Vezug auf die Vertretung im Parlament, wohl en nür ein Scechstel der Mlpcgfentanten lichere, während senz Bewährung ein Drittheil des Vereinigten Königreiches ausmiache Eben so unbillig sey viertens in Bezug auf die Schulden ⸗Verhutnisse verfahren won den; Irland habe nur 20 Millionen, England dagegen 10 Mil⸗ Union aber habe beide Schuldenmassen zusam⸗
Landern zu gleichen Theilen aufgebuͤr—
n Kapitalisten, die bei einer Tren⸗
Garantie fuͤr ihre Interessen gefähr—
det üißen, sieht daher O Connell ganz beson⸗ dere Repeal. Fuͤnftens fuͤhrt. O Tonnell als Grund der Hoffnung fur die Repealer die Chancen an, welche der Lauf der Weltbegebenheiten darzubieten geeignet sey, und dadurch hat er ganz besonders die Englische Presse, fast ohne Unterschied der Partei, gegen sich eingenommen. Sechstens fin— det O Connell eine Quelle der Hoffnung in dem anerkannten, unzubezweifelnden Hasse der Tory-Partei gegen das Volk von Irland und seine Religion und in ihrer entschiedenen Weigerung,
Irland Gerechtigkeit zu verleihen. O Connell sieht darin einen
rund der Hoffnung, weil hierdurch bei jedem vernuͤnftigen Menschen das Recht der Repealer unbestreitbar begruͤndet werde; das große Zaubermittel in der Politik aber sey, in seinem Nechte u seyn. Wie wenig aber bisher von Gleichstellung Irlands mit Hr ghritanten die Rede gewesen, das sucht O'Connell durch eine Kaͤbersichtliche Darstellung der bekannten Irlaäͤndischen Beschwerden u beweisen, als deren hauptsaͤchlichste er folgende angiebt:
uprematie einer andersgläubigen Kirche, Verweigerung der Munizipal⸗Reform, Ungleichmaͤßigkeit des Wahl⸗Rechts.
O Connell benutzte diese Gelegenheit, um nochmals darauf hinzu⸗
weisen, wie sehr Irland, aller dieser Ungerechtigkeiten ungeachtet, sich besonders in der letzten Zeit, bei dem Aufstande der Charti⸗ sten, durch ruhiges Benehmen verdient gemacht habe, und fuͤhrte
unter Anderem an, daß es den Haͤuptern der Irlaͤndischen Volks partei gelungen sey, selbst die in England lebenden Irländer mit
einziger Ausnahme derer in Neweastle am Tyne, von aller Theil⸗
nahme an dem Chartisten⸗Unfug sern zu halten. Siebentens end⸗ lich fuͤhrt er als Ursache zur Hoffnung an, daß der Haß gegen
die Unton ein in allen echt Irländischen Gemuͤthern vocherrschen⸗
des Gefuͤhl sey, so daß man annehmen koͤnne, es seyen 7 Mil⸗ lionen Irlaͤnder bereit, jedes Opfer darzubringen, um die Wie⸗ derherstellung eines Irlandischen Parlaments zu erlangen. Schließlich spricht' sich dann O Connell uͤber die Art und Weise aus, in welcher die von ihm bezeichneten Materialien zur Erlangung des Zweckes zu benutzen seyen. Er ermahnt vor
llem zur Vorsicht, Maͤßigung und Klugheit und warnt vor der Gefahr, die Religion mit in den Streit hineinzuziehen. Es seyen die Protestanten auf jede moͤgliche Weise davon zu uͤberzeugen, daß sie als Mitglieder einer besonderen Glaubensgenossenschaft von der Aufhebung der Union nichts zu befuͤrchten, als Irlaͤnder dagegen Alles von ihr zu gewinnen hätten. O Connell schlaͤgt so⸗ gar Herrn Sharman Erawfurd, der Dundalk im Unterhause re— präsentirt und, wenngleich ein entschiedener Nesformer, doch in
vielen Dingen ein Gegner O'Connell's ist, zum Fuhrer der Pro⸗ testanten bei der Repeal-Agitation vor, und macht den Handwer— kerVereinen den Antrag, daß sie in einer Adresse an denselben
ihm diese Fuͤhrerschaft anbieten moͤchten.
Die Worning Ehroniele enthalt in einem Schreiben
aus Konstantinopel vom 4 September folgende Nachrichten aus Persien: „Es sind in letzter Woche hier Briefe aus Tahris vom 25. Juli und aus Erzerum vom 26. August eingetrossen. Nach den Berichten, die sie enthalten, scheint Persien sich in ei⸗ nem Instande voͤlliger Anarchie zu befinden. In den Provinzen Ispahan und Schiras sind die Statthalter von ihren Posten verjagt und gezwungen worden, ihr Heil in der Flucht zu suchen; und in Kaschan, Nehawend und Tabris geben sich täglich unru— ige Bewegungen kund. An dem letzteren Orte kam es zu einem Ausbrüche, der jedenfalls ein großes Blutvergießen herbeifuͤhren mußte, wenn es nicht bei Zeiten gelungen ware, der Wuth des Volkes Einhalt zu thun und es von noch großeren Gewaltthaäͤ— tigkeiten abzuhalten. Der Schach von Persten soll in der That mit einem ansehnlichen Heere wieder gegen Herat im Anmarsch seyn.“ Belgien.
Bruͤssel, 26. Sept. (Bremer 3.) Ein dieser Tage ausgebrochener Streit zwischen Li. Coremans, Vertheidiger der Deuntschen Allianz, und dem „Indépendant“, welcher nun wieder offen zu Frankreichs Fahne schwort, hat, insofern er in Persoͤn⸗ lichkeiten fallt, die Jeder nach seiner Weise beurtheilt, nur ein
beschraͤnktes Interesse, weshalb wir eben auch diesen Gesichts—
punkt der Sache stillschweigend übergehen, aber wichtiger ist es, daß dieser Streit gerade im jetzigen Augenblicke von einer win!
steriellen Zeitung begonnen worden ist ) und daß der „Inde⸗
pendant“ seinem Gegner, der von Deutschlands Mißtrauen ge⸗ gen eine Allianz mit einem „verwaͤlschten“ Belgien spricht, ohne weiteres antwortet: „Was kuͤmmert es uns, wenn Deutschland
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dieser Allianz mißtraut, da wir sie nicht wollen.“ Mit dieser Aeußerung stimmt auch die geaͤnderte Sprache eines Bruͤsseler Forrespondenten der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ uͤberein, un überhaupt deutet Alles darauf hin, daß der politische Sud⸗ wind auf die Belgische Regierung wieder sehr mächtig einwirkt. Was Deutsche Blaͤtter schon vor sechs Wochen verkundigten, namlich, daß die Franzoͤsische Regierung begehreg den Vertheidi⸗ er der Deutschen Allianz von dem Belgischen Ministerium föͤrm—
lich desavouirt zu sehen, bestäͤtigt sich vollkommen.
Bruů ssel, 27. Sept. (Bremer 3) Gestern haben die Sep temberfeste ihr Ende erreicht. Obgleich die Kammern dafur 6,690 Fr. jahrlich bewilligen, hat das eigentliche Voll wenig Spaß bei
Sache, denn die Preise fuͤr die Sieger im Pferderennen, . a g m, anspricht, nehmen den Haupttheil dieser Summe in Anspruch, doch gesielen diesmal der Menge die Cavalcaden oder Umzuͤge, Vergnügungen der guten alten Zeit, die man nun wieder ins Leben * rufen sucht. Mit den heiteren, an Abwech⸗
ksfesten Sub⸗Deutschlands darf man die Sep⸗
temberfeste nicht ver leichen, aber überhaupt lassen Volksfeste ch weder durch Beschluͤsse gesetzgebender Körper schasfen, noch
willkuͤrlich aus einem Lande in das andere verpflanzen! Gewohn—⸗
selung reichen Vo
— 2. 11 Der „Indépendant“ steht unter, dem Schutze des Ministers J f Freunde, Lebeau, oblet 21. Er be⸗
teht Subsidien von der Civilliste, und der katholische Theil des Mini—⸗
Nothomb und seiner doctrinairen
ihn zuweilen, aus Mangel eines passenden Organs. n dä; (Anmerk. d. Bremer 3.)
geschrieben, den Tite s
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heit und Volks⸗Charakter spielen dabei die Hauptrollen. — Von dem bekannten Herrn von Gerlache, dermaligen Wem Praͤsi⸗ denten am Cassationshofe hier, ist ein merkwuͤrdiges Werk: „Ge⸗ schichte des Koͤnigreichs der Niederlande von 1814 bis 1830“ er⸗ schienen. Herr- von Gerlache erfaßt die Ereignisse vom katholisch⸗ aristokratischen Standpunkte und sucht die Rerolution als eine nothwendige Folge der verkehrten Maßregeln der Niederländischen Staatsregierung darzustellen; dabei rechtfertigt er moͤglichst sein Benehmen und dasjenige seiner Freunde. Wie man auch uͤber unsere Revolution urtheilen mag, laßt es sich nicht leugnen, daß Freund und Feind in dem Werke des Praͤsidenten wichtige Auf⸗ schluͤsse uͤber gewisse unklare Punkte dieses politischen Dramas finden koͤnnen. ;
Der Buͤrgermeister von Cortryck (Courtray) hat in seiner Rede an den Konig bei der Eroffnung der dahin fuͤhrenden Ei— senbahn⸗Section das Ungluͤck gehabt, folgende Worte auszuspre—⸗ chen: „Bald wird die Nordsee mit dem Rheine vereinigt seyn. Die Belgier werden in unmittelbarem Verkehre stehen mit den stamm⸗ verwandten Völkern Deutschlands. Lebhafte Handels-Verbin
dungen, vortheilhaft fuͤr beide Länder, muͤssen zur noth wendigen Folge haben: zwischen ihnen eir
ie politische Allianz z und zu befestigen, welche fuͤr unsere Nationalitat vom hoͤchsten
Interesse ist.“ Das giebt nun unseren von Franzosen rediginten Jeitungen Anlaß, uͤber den Burgermeister ziemlich unglimpflich
herzufallen, und von den (nirgends jedoch anzutreffenden) Sym pathieen des Belgiervolks fuͤr die Franzosen zu sprechen. Fuͤr wahr ein seltsam Spiel!
Man spricht von der bevorstehenden Gruͤndung eines politi— schen Wochenblattes in Bruͤsseel, welches in Franzoͤsischer Sprache Der Germanische Belgier, die Deutsche Allianz oder sonst eine seine Tendenz bezeichnende Benennung erhalten soll.
Bruͤssel, 1. Okt. Der J ndäpendant meldet, daß unser Gesandter in Frankfurt a. M., Herr Lebeau, dem Fuͤrsten von Metternich auf dem Johannisberge seine Aufwartung gemacht, nachdem der Fuͤrst den Wunsch ausgesprochen, diesen Diplomaten zu sehen. Derselbe hatte sich auf dem Johannisberg einer uͤber— nus schmeichelhaften Aufnahme zu erfreuen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 28. Sept. Nachdem der Ausfall der Erz— * 2 12 2 ! 82 B — ' — 9 2 26 bischofs-Wahl im ganzen Reich jetzt offiziell bekannt ist, koͤnnen
wir mittheilen, daß dle Bischoͤfe Wing ard, Franzen und Tegner
die groͤßte Anzahl von Stimmen erhalten, und demzufolge in Vorschlag bei Wiederbesetzung des Amtes kommen. Wingärd hat 15, Franz'n 10 und Tegnéer 7 Stimmen erhalten.
Der Koͤnig gab vorigen Sonntag ein großes Diner fuͤr etwa 130 Personen, wozu die jekt versammelten Revisoren der Staͤnde, die Abgeordneten der Armee, und die Mitglieder des Unions-Comité's eingeladen waren.
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Kopenhagen, 30. Sept. Aus mehreren Gegenden Juͤt lands, namentlich von der oͤstlichen Seite, laufen Nachrichten uͤber den Sturzregen ein, der sich in unaufhoͤrlichen Stroͤmen im Lause der vorigen Woche dort ergossen und dem noch nicht geborgenen Getraide großen Schaden zugefuͤgt hat.
Die Kunst-, Buch- und Papierhäßndler H. J. Bing und Sohn haben eine Art Papier zum Verkauf, welches, wenn es mit einer gewissen eigenthuͤmlichen Dinte beschrieben wird, wohl hundertmal zu benutzen ist, indem das Geschriebene jedesmal ab⸗ gewaschen werden kann. Herr Ole Syversen, der Erfinder dieses Papiers, welches sich vorzüglich zum Schulgebrauch eignet, hat ein zehnjähriges Patent darauf bekommen.
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Muͤnchen, 30. Sept. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin Karo— line ist heute mit der Frau Erzherzogin Sophie nach Tegernsee abgereist. Auch die Frau Herzogin Ludovika und Prinz Karl werden Sich nach diesem heitern ländlichen Sitze begeben, wo bald noch andere erlauchte Verwandte erwartet werden.
Die Bau- Arbeiten an der Festung Ingolstadt sind dieses Jahr wieder sehr weit gediehen, und gegenwartig noch gegen Bi Arbeiter beschaäͤftigt. In den Festungsthuͤrmen sind bereits fuͤnf Compagnieen Infanterie postirt. Auch die Mauern um die Stadt, so wie das Detaschementsfort sind, die Erddeckungen ab— gerechnet, zur Hauptsache fertig. Auf das Feldkirchner⸗, Kreuz— und Harderthor kommen passende Monumente aus Stein, und zwar auf eines die Reiterstatue des Grafen Veinhard von Solms-Mauͤnzenberg, welcher zur ehemaligen Feste im Jahre 1539 die erste Umwallung anlegte, welche auch nach ihm benannt wurde. Auf ein anderes Thor kommt die Relterstatue des Deut, schen Speckel, der zwischen den Jahren 1571 und 13990 dieses Werk durch den sogenannten „umgeworfenen Mantel“ ergaͤnzte, und auf ein drittes die beiden lebensgroßen Stand figuren der Direktoren des neuen Festungsbaues, des ehemaligen Generals don Streiter, und des gegenwaͤrtigen Chefs und Generals von
Becker.
Munchen, 1. Ott. Das Regierungsblatt vom 28. Sep— tember enthält eine Bekanntmachung, welcher zufolge Se. Maj. der Koͤnig am 21sten v. M. bewilligt haben, daß der Herr Her— zog Maximilian von Leuhtenberg Kaiserl. Hoheit eine Verande— rung in seinem bisherigen Hauswappen annehme, welche darin besteht, daß das Schild seines Familien⸗Wappens in der Brust eines Kaiserlichen Russischen Doppel⸗-Adlers getragen wird.
Nurnberg, 20. Sept. (L. A. 3.) Im Monat August kom⸗ menden Jahres soll unsere Stadt der Mittelpunkt verschie dener Festlichkeiten werden. Es wird namlich eine große Ausstellung Bayerischer Kunstproduktestattfinden; sodann soll das Monument Al⸗ brecht Duͤrer's aufgerichtet werden. Der Guß dieses kolossalen Standbildes ist so ziemlich vollendet, und so vollständig gelungen, daß durchaus nichts daran ciselirt zu werden braucht. Der Kuͤnst⸗ ler Burgschmiet, dem man anfaͤngs das Modelliren und den Guß nicht überlassen wollte, hat durch die Vollkommenheit. dieser Arbeit sein Zutrauen zu seiner Kunst vollstaͤndig gerechtfertigt; auch unser König, der bei seiner letzten Anwesenheit in Nuͤrnberg
ehrenvollste Anerkennung auch. Ferner spricht man davon, daß um dieselbe Zeit ein bedeutendes Truppen-Corps bei unserer Stadt versammelt werden wird, um groͤßere Uebungen anzustellen. Allen diesen Festlichkeiten wird der Konig beiwohnen. Anfangs glaubte man, auch der Donau⸗Main⸗Kanal werde zu derselben 34 hier feierlich eroͤffnet werden; allein es liegt am Tage, daß er binnen Jahresfrist nicht vollendet seyn kann. Es ist traurig, daß das Vertrauen zu dieser Unternehmung im Publikum um so mehr schwindet, je naher sie ihrer Vollendung kommt. Die
Actien fallen fortwährend und werden demnaͤchst um die Hälfte
allein Burgschmiet's Werkstaäͤtte besuchte, druͤckte dem Kuͤnstler die,
der bereits eingezahlten Summe zu haben seyn. Bis zur Erbf⸗ nung des Kanals werden die Actien aus dem Kanal-Fonds mit
Prozent verzinst, sodann hört die Verzinsung auf und die Ac—
tien Besitzer sind auf die Nente des Kanals angewiesen. Da nun pas Vertrauen auf diese Rente sehr gering ist, so sinken die Ac— tien mehr und mehr, je naͤher der Zeitpunkt kommt, wo die Ver⸗ zinsung aufhoͤrt. Vielleicht liegt das Sinken der Actien auch nur n dem Umstande, daß Deutschland an so großartige Unterneh⸗ mungen noch nicht gewohnt ist und daher ein Gelingen derselben
nicht fuͤr moglich halten will. Nuͤrnberg wird immer Ursache
haben, fuͤr das Unternehmen dankbar zu seyn, da es dadurch
eine, wenn auch ziemlich unansehnliche Wasserstraße erhaͤlt, die
ihm seit Jahrhunderten fehlte.
Altona, 3. Okt. (A. M.) Am 1sten und 2. Oktober ist hier die sechste Versammlung Norddeutscher Schulmaäͤnner in dem
größern Hoͤrsaale des Koͤnigl. Christianeums gehalten worden, wozu sich von den Lehr⸗Anstalten zu Altona, Hamburg, Luͤbeck,
Fiel, Emden, Eutin, Gluͤckstadt, Harburg, Meldorf, Ratzeburg,
Schleswig, Stade, Wismar, und außerdem aus einigen Gegen,
u schaffen „den Holsteins, im Ganzen gegen S0 ordentliche und außerordent⸗
lich. Mitglieder eingefunden hatten. Herr Direktor lor, Eggers eroffncte die Sitzungen des Vereins, nachdem am vorhergehen— den Rachmittage die erste freundliche Begruͤßung der Mitglieder un. Rainvilleschen Garten stattgefunden hatte, mit einer Einlei⸗ tungsrede, worin er seine innigen Wuͤnsche für das fernere Be—
stehen des von den schönsten Zwecken geleiteten Vereins aussprach.
Demnächst wurden von den Schulmäͤnnern, Professor Pr. Klas⸗
sen von Lubeck, Direktor Dr. Eggers von Altona, Direktor hr.
Kraft von Hamburg, Konrektor Hr. Luu·bker von Schleswig, Pro—
fessor und Rektor Dr. Meyer von Eutin Gymnasial⸗Lehrer Dr. Noͤl⸗
ting von Wismar und Professor r. Petersen von Hamburg Vortrage ge⸗ halten, deren dem Leben und Wirken des Schulmannes nahe liegender wichtiger Inhalt zu mannichfaltigen Verhandlungen und lebhaf⸗ ten Eroͤrterungen Anlaß gab; auch wurden aus eingesandten Ab— handlungen der Herren Professor Dr. Kunhard in Luͤbeck und Direktor Dr. Kruͤger in Braunschweig Mittheilungen in der Ver— ammlung gemacht. Große Befriedigung gewaͤhrte auch den Theil— nehmern der ihnen durch die Gewogenheit der Besitzer zugestan= dene Zutritt zu den Meisterwerken Thorwaldsen s, die in dem Garten des Herrn Etatsrath Donner aufgestellt sind, und zu der Insekten⸗Sammlung des Herrn Sommer. Am Mittage des ersten
ünd Abend des zweiten Tages vereinte die Gesellschaft sich zu
einem frohen gemeinschaftlichen Mahle in der Tonhalle. In der Schluß⸗-Sitzung des zweiten Tages ist zum Orte der nächsten Ver⸗ mmiung Lubeck und Herr Director Jacob daselbst zum naͤchst⸗
jährigen Vorstande erwaͤhlt. Der heutige Tag ist theils zu einer
Ausfahrt nach Blankenese in den herrlichen Bausschen Garten, theils zur Besichtigung der Sehenswuͤrdigkeiten⸗ Hamburgs be— stimmt. Oesterreich. — — — Wien, 30. Sept. Man erfaͤhrt aus Konstanti⸗ nopel vom 18ten d., daß General-⸗Major von Heß und Oberst— Lieutenant Graf Zichy-Ferrgris, am Tage zuvor dort mit dem
Glückwunschschreiben Sr. Majestaͤt des Kaifers von Oesterreich
an Abdul Medschid eingetroffen waren. Achmed Fethi Pascha und Kiamil Pascha, die beiden Gesandten in Paris und Berlin, waren am 14ten dort angekommen, am 15ten ein Tunesischer Gesandter mit Huldigungen vom Dey von Tunis und an dem— selben Tage auch Hafiz Paschg, der ehemalige Generalissimus, dessen Uebergang zu Ibrahim Pascha also eine in Alexandrien erdichtete Nächricht war. Eine entscheidende Maßregel von Sei— ten aller Großmaͤchte ist noch nicht getroffen worden, und so zieht sich die Sache in die Lange. Dem Königl. Preußischen Gesand— ten, Grafen von Koͤnigsmarck, ist das Üngluͤck zugestoßen, bei einem Falle das Schluͤsselbein zu zerbrechen, so daß er an den diplomatischen Konferenzen keinen personlichen Antheil nehmen kann. — Durch die neuliche Feuersbrunst ist der Handel Salo— nicht's vollig vernichtet worden; der dadurch verursachte Schaden wird auf mindestens 30 Millionen Piaster angeschlagen.
Q.
RJtalien
Rom, 24. Sept. (A. 3) Es heißt, Monsignor Massi, Bischof von Gubbio, der mit Beibehaltung seines Bisthums zum Erzbischof erhoben worden, sey fuͤr die Nuntiatur am Sardini⸗ schen Hofe bestimmt. Seit 80 Jahren sandte der Paͤpstliche Stuhl an jenen Hof nur einen Geschaͤftstraͤger, da die beiden Regierungen unter sich nicht einig werden konnten, ob Turin als Nuntiatur ersten oder zweiten Ranges betrachtet werden muͤsse.
Gegenwaͤrtig ist diese ifferenz endlich nach langen Unterhand⸗
lungen beigelegt worden. Der Nuntius in Turin soll keiner der beiden Klassen angehören, von dort aber nach keiner Nuntiatur. ersten Ranges befoͤrdert werden können. Nach vollendeter Amtsführung wird derselbe nach Rom berufen und erhaͤlt dann eine sogenannte Lorica Cardinalitia, d. h. eine Stelle, die, gleich einer Nuntiatur ersten Ranges, unmittelbar zum Kardinalshut fuͤhrt. Spanien.
Madrid, 19. Sept. A. 3.) Sowohl im Senat als im Kongreß verlas gestern der Minister⸗Praͤsident eine Depesche aus Bayonne, in welcher der dortige Spanische Konsul die Anzeige machte, der Praͤtendent sey am 1äten um 4 Uhr Nachmittags in Ainhoä auf Franzoͤsischem Gebiet angekommen. Im Senat er— regte diese Nachricht, auf die man doch schon gefaßt seyn konnte,
einen so ungemessenen Ausdruck der Freude, daß es fast das
Ansehen hatte, als ob die ehrwuͤrdige Versammlung sich erst
jetzt einer ganz außerordentlichen Furcht entledigt haͤtte. Wechsel⸗
seitige Umarmungen, Ausrufungen des Jubels, Anspielungen auf die von dem Praͤtendenten bewiesene Feigheit, nahmen kein
Ende, bis man endlich äbereinkam, der Koͤnigin-Regentin
vermittelst einer Deputation die Gluͤckwuͤnsche des Senats abzu—
statten. Als vor fuͤnf Jahren Don Carlos, von England kom—
mend, die Halbinsel betrat, glaubte Herr Martinez de la Rosa sehr
witzig zu seyn, indem er ausrief: „Was ist daran gelegen? ein
Rebell mehr (un faccioso mas)!“ Jetzt hat man dieses Witzwort umgedreht und ausgerufen: „Was weiter? ein Rebell weni⸗ ger!“ Indessen ist das Ereigniß der Ankunft des Don Carlos in Frankreich, abgesehen von seiner allgemeinen Wichtigkeit, auch deswegen erfreulich, weil wir daraus sehen, daß er der Wut der aufgeregten Navarresen entgangen zugleich aber verhindern worden ist, sich nach Catalonien oder Aragonien zu begeben, um neus Leiden über sich und dieses Land heraufzubeschwoͤren.
Im Kongreß verlas der Kriegs-Minister gestern zwei Gesetz⸗Ent⸗ . würfe. In dem einen wurde vorgeschlagen, dem Herzog de la. ng ür seine der Kö
Victoria (wie bereits erwahnt) zur Belo nigin und der Nation geleisteten Dienste einen Besitz von Natio- nal-⸗Guͤtern anzuweisen, deren jährlicher Ertrag sich auf 1 Million Realen (50, 006 Piaster) belaufe. In dem andern wird beantragt,
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die Nation solle, dem Art. 10 des Vertrags von Bergara gemäß und Vaisen der im Kampfe gefallenen, und in j
tikel einbegriffenen Karlisten unter ihren Schutz nehmen. Antrag verdient mit golden Buchstaben in Marmor ein— u werden, als ein Denkmal der hochherzigen Gesinnun— Regierung, welche die Angehoͤrigen des gefallenen Fein⸗ Schuͤtzlinge der Nation erklärt. Berer
n Ministern ein Königliches Dekret, welches jienen ist, und verfuͤgt, daß die in den Nord⸗Provin⸗ n sequestrirten Guͤter solcher Personen, die sich für Don Car— erklaͤrt hatten, ihren fruͤheren Eigenthuͤmern zuruͤckgegeben ollen, vorausgesetzt, daß diese sich dem Scepter der Koͤ— erm Man bemerke, daß die sogenannte revolu— re Regierung den so theuer errungenen Sieg dadurch feiert, ie de ö nicht nur Verzeihung, Vergessenheit und Aussohnung, sondern auch Beibehaltung des Gewinnes, den er sich im Laufe des Kampfes zu erwerben gewußt hat, zuge— In der gestrigen Sitzung des Kongresses wurde auch eine h Linisters verlesen, in welcher dieser die n der Fueros aufforderte, ihre Arbeiten zu beschleuni⸗ Herren Diaz Gil, Madoz und Lopez n indem sie den Minister der Ab⸗ —⸗ die Kommission dem Lande gegenuber in ein icht stellen zu wollen. — Der berühmte Herr Campu— d Sevilla in den Kongreß Nachrichten zufolge, war Cabrera in der Gegend mit Schwierigkeit seine Leute zu— Aus Catalonien meldet man als sey ermordet worden, und Segara wolle dem Ver gara beitret
des fuͤr die Zu nicht geringerer
f sie dem Ueberwundenen
Mittheilung des Justi
Dies veranlaßte die n sehr heftigen Aeußerungen, icht beschuldigten, st als Deputirter fuͤr eingetreten. Den letzten von Priego, und konnte nur zeruͤcht, España rage von Ber—
sammenhalten.
23 Unter den Mitgliedern der Fueros— die sich der Bewilligung jener Privilegien wider⸗ ie Herren Arguelles Und Mendi— ajorität der Kom—
Kommission, setzen, bemerkt man besonders d bal; man zweife ssion fur die Bewilligung der
daß die N ñ Fueros stimmen wird. sich der Minister-Rath auf außerordentliche . Nach Beendigung desselben begaben sich alle Mitglieder des Kabinets, mit Ausnahme des Conseils-Präsidenten, in den sion, um an der Erörterung über diese
st indeß nicht,
er Fueros⸗Kommis wichtige Frage Theil z
Die Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich in ihrer heutigen ausschließlich mit Verifizirung der Vollmachten. Minister wuͤrden der Kammer einige Mittheilun— gen aachen; aber bis zum Abgange der Post hatte nichts der Art stattgefunden.
Dem Vernehmen nach soll die Regieru dem Don Carlos keine Pension zu bewilligen, bevor nicht er und die Seinigen der Konigin Isabelle JI. den Eid der Treue gelei— stet haͤtten. .
hieß zwar, die
ig beschlossen haben,
stant er Sultan macht jetzt Aus— sowohl Zu Wagen als zur See, in Begleitung seines is. Vor kurzem machten Veide dem ei auf dessen Landsitz einen Besuch, bei welcher Gelegenheit sie zu Fuß und ohne We Pascha gingen, wo die Menge sich versammelte dem jungen Herrscher ihre Anhaͤnglichkeit zu begab sich auch die Sultanin mit ihrem juͤngeren Sohne Abdul Asis nach ja, wo sie einen Kiosk besitzt. Detaschement der Garde und von saͤmmtlichen
Konstantinopel, 14.
ingeren Bruders Abdul Asis. Kammerherrn Izet⸗-⸗B . chen durch Dorf Haider und sich beeiferte, Am 10ten d. M. Sultang Walide) Hader Pasch war sie von einem Eunuchen des Palastes begleitet.
Botschafter von Bochara, welcher bereits wieder von nach Trebifonde abgehen wollte, hat seinen hiesigen Aufent⸗ noch verlaͤngert.
Journal de Smyrne liest man; „ Maͤchte sind fortwaͤhrend vollkommen einig in Die Verschiedenheit der gehalten werden
Bei ihrer Ruͤckkehr
Die Gesandten der fuͤnf großen Bezug auf die Orientalische Frage, Ansichten über den Ort, wo die Konferenzen ebenfalls aufgehört; ja, es ist sogar moglich, daß zur Schlichtung der Tuͤr— age gar nicht stattfinde. Die Sache wird wohl l oͤthig ist, erst zu einem lang— zu schreiten, wie es fruͤher beabsichtigt worden Die dem Britischen und dem Fran . Instructionen
eine solche diplomatische Versammlung kisch⸗Aegyptischen Fr ausgeglichen werden, ohne daß es n wierigen Kongresse zoͤsischen Admiral zuge— kommenen s aufgefordert die Osmanische Flotte herauszugeben und zu gleicher ichkeits⸗Anspruͤchen auf Shrien zu entsagen. Täͤchte in Alexandrien sollen Instructio⸗ Die Admirale haben
wenn der Vice⸗Koͤnig von Aegyp— te, den Wünschen der bei der Orien⸗ Mit großem neuen bei Mehmed Ali heint, hat man jetzt
Zeit seinen Erbl die Konsuln der großen M nen in ähnlichem Sinn erhalten haben. Befehl, Gewalt anzuwenden, ten sich fernerhin weigern soll talischen Frage betheiligten Machte nachz Verlangen sieht man dem Erfolge des versuchten Schrittes entgegen, und wie es se die Differenz zwischen der Pforte und dem
auch mehr Hoffnung, d bald beseitigt zu s
Pascha von Aegypten
Breslau, 3. Okt. traf der Herzog Eugen von Rußland kommend, hier wieder ein.
Man schreibt aus Karlsr uhe: „Am Wuͤrttemberg, aus
2. Okt. Auf dem am 26sten v. M. hierselbst arkt wurden von den Nustikal— 7I1 Pfund Wolle zum Verkauf Pfund mehr als am vor— Die Preise waren fuͤr den Centner der
20 Sgr. bis 55 Rthlr., der mittleren Rthlr. 10 Sgr., und der gerin—⸗ 20 Sgr.; im Durch— 16 Sgr. 8 Pf.,
— — Brieg, abgehaltenen Herbst⸗-Wollm Besitzern uͤberhaupt 121 Centner eingebracht, und sonach 2 Centner 7I jährigen Wollmarkte. besten Sorte 58 Rthlr. 33 Rthlr. 5 Sgr. bis 51 49 Rthlr. 15 Sgr. bis 7 Rthlr. der Centner auf 52 Rthlr.
schnitt kommt daher gen Herbst-Wollmarkt um 7 Rthlr.
mithin gegen den vorjaͤhri 28 Sgr. 4 Pf. wohlfeiler zu stehen.
iesige Amtsblatt enthalt Nach⸗ en Kirchen- und Haus-Kollekte Koͤlner Domkirche:
e der Erhaltung jenes herrlich großen Denk⸗ gläubiger Begeisterung — der hohen haben nun schon seit mehreren ter würdigen Weise die Bewohner der te Kraft aufgeboten, und mit meinsamen Mitteln bedeutende haben des Königs M stihre fromme Theilnahme f
Aachen, 26. Sept. Das stehendes in Betreff der katholi fuͤr den Wiederherstellungs⸗
„Zu dem geheili mals vaterländischer Kunst und christlich⸗ Metropolitan⸗ Domkirche kö Jahren in einer der Vorv provinz und Westphalens ihre vereinig rühmlicher Bereitwilligkeit von ihre Opfer gebracht. Ungleich größere noch und durch Allerhöch
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des christlichen Glaubens ist es mäglich seworden, das schwierige Werk mit Erfolg zu beginnen. Und schon bickt mit nenem Stolze snser Väterland, insbesondere die Einwohnerschaft der beiden zu nicht bethei⸗ Wunderbaue, den die im Drange der Erignisse Faähmte Kraft unseres Volkes lange der Gefahr Tes Verfalles hatte preisgeben missen ja es will im Gefühle des Gelingens schon die Hoffnung erwachen zi. könnten wir nicht bloß erhalten, sondern euch vollenden das Werk da
abgeprägt hat, mit uns wieder aufleben hisen.
die auch bald ihre müde Hand abließen, bald mit neuem Muthe di
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selbe wieder anlegten, uns agen müssen, daß die Schwierigkeit des
61 ssor 9Inus . — . ; zei aller Anstrengung nur langsam der Fortschritt uns vor Augen
nem so weisen ünd mächtigen Könige geschenkt, in so reicher Fülle über alle Stände sich ergießt.
und achtzig tausend Thaler für diesen froßen Zweck baar angewiesen
benannten Provinzen neu angeregt und die Betheis zung bei derfelben durch freiwlllige Beiträge den Allerhöchsten. Abftchten entforechend seyn werde. a,. Indem wir den fatholischen Bewohnern unseres Verwaltungs⸗Be⸗ zirks diese erfreuliche Mitthellung machen, dürfen wir denselben auch nicht verhehlen, daß bei Gelegenheit det bisher abgehaltenen Kollekten die Theilnahme derselben für dieses Interesse verhältnißmäßig nicht in dem Grade lebhaft sich erwiesen hat, als es von dem Umstande erwar— tet werden durfte, daß diese Kirche, deren Ruhm die ganze christliche Welt verkündet, ihre Diözesan-Mutterfirche ist, und daß ihre Ehre und ihr Plichtgefühl gleichmäßig dabei betheiligt sind. — Um unsererseits kein Mittel unbenutzt zu lassen, das zur Vermehrung der Theilnahme dienlich seyn kann, haben wir eine ö. von Eremplaren einer auf Veranlassung der, Königl. Regierung zu Düsseldorf herausgegebenen und in dem dortigen Bezirke verbreiteten kleinen Schrift; ueber den Dom zu Köln, ein Beitrag zum Fortbau“, an die sämmtlichen Herren Landräthe mit dem Auftrage versandt, dieselben an die Herren Pfar⸗ rer und Bürgermeister in den betreffenden Kreisen vertheilen und mög— lichst zirkuliren zu lassen. z
Und so fordern wir denn hiermit in dem Vertrauen, daß es dieses Jahr mit größerem Erfolge geschehen werde, der Königlichen Allerhöch— sten Willens-Meinung zufolge, die sämmtlichen Herren katholischen Pfarrer und die Herren Bürgermeister wie in en Sfrüheren Jahren auf im Verlaufe des nächsten Monats Oktober eine katholische Haus⸗ und Rirchen⸗ Kollelte nach der bestehenden Instruction, und zwar in der Weise ah ah alten, daß dieselben sich perfönlich oder wenigstens durch die Herren Vikarien resp. Beigeordneten mit dem ihnen zu Gebote ste— henden Eifer und Einslusse zu betheiligen. . ;
Die gesammelten Beträge sind in der allgemein vorgeschriebenen Art an die betreffenden Kasfen zur Ablieferung an die hiesige Institu— ten⸗ und Kommunal⸗-Kasse zu überweisen, gleichzeitig aber und späte— stens bis zum 15. November ist der landräthlichen Behörde die betref sende Anzeige zu machen, damit die von diesen darüber an uns zu er⸗ stattenden Berichte bestimmt vor dem 253sten desselben Monats einge— hen können. d ᷣ
Aachen, den 22. Septenber 1839.
Königl. Regierung, Abtheilung des Innern.“ *
, bewilligt, daß dadurch der Eifer für diese Sache in den mehr⸗
Berichtigung. In dem Artikel des vorgestrigen Blattes aus dem Journal des Débats uͤber Persien ist uͤberall, wo noch „Bucharest“ steht, Buchara zu lesen.
dan , , 5 — 1 ssosselvnfe 11 11 1* 6 61 Wissenschaft, Kin und Literatur
. 291 21 1 dyn or ö 5, F — 1 . Leipzig. Die Qper des Prager Koemphnisten Jo seph Dessau er ein Besuch in St. Cyr“, deren sehr beifällige Aufnahme auf dem ständischen Theater zu Prag vor einiger Zeit in diesen Blät tern gemeldet, ist so eben in einem schön ausgestatteten Klavier-Aus , , rn n Gßfmetlster Biersesps . r 2 zuge bei Friedrich Hofmeister hierselbst erschienen. Die hervorsiechend 5 52 s 7 8 osor Irre 199104 28 — rn, 3 1 k. ö. Eigenschaft dieser Musik besieht in jener Französischen Lebendigkeit und Eleganz, welche die Werke eines Nicolo Isonard, die früheren Herold's und alle des trefflichen Boveldien ausseichnet. Dabei offenbart sich in der freien Beherrschung der Formen und der Harmonie überall der Schi ler Cherubini's, der aber in der gewandten und geschmackvollen Füh rung der Singstimmen auch den Forderungen der modernen Welt
Gegenwart. zu entsprechen weiß; Der Klavier-Ausjug enthält mit Einschluß der Duvertilre 18 Musik⸗Nümmern, worunter drei ziemlich
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im zweiten Akt sind besonders geschickt gearbeitet. Auch die Tenor Partie ist sehr dankbar für den Sänger gehalten, so daß diese Sper,
mit ihrem ansprechenden Süjet von dem belichten Lustsplel⸗ Dichter Bauernfeld, bei einer einigermaßen guten Besetzung, nicht leicht die
beabsichtigte Wirkung verfehlen mag.
Erste Halfte. Breslau, Verlag von Ferdinand Hirt, 1839. 208 S. gr. 8. Preis 1. Rthlr.
bedeutenden Menschen in dem treuesten Spiegel seiner selbst, in den
ser Hinsicht wahrhaft bereichert worden durch Goethes Beiefwechsel mit Schiller und Zelter, die Briefe der Rahel und Niebuhr's Briese
Tendenz Passow's, des berühmten Philologen und vielseitig gebildeten Schul⸗ und Universitäts⸗Lehrers, Leben und Briefe, deren erste Hälfte wir gegenwärtig der Theilnahme gebildeter Leser, namentlich der sindi⸗ renden Jugend, empfehlen. Das ganze Leben des sirebfamen Ilnglings und des jugendlich frischen Mannes liegt darin vor uns. Ref. hat sich nicht losreißen können, che er das geschmackvolle Bändchen vollen⸗ det; er fühlt sich eigen angeregt von der Beschauung der harmonischen Entwickelung eines Mannes, der nach dem Höchsten, was Kunst, Li⸗ teratur und Leben bieten konnte, strebte, und der auch einen großen Theil erreichte, sich aneignete und durch Lehre und Schrift wiedergab. Der Jüngling ist im einsam fleißigen Vaterhause vorgebildet: dar⸗ über giebf die Einleitung von Freundes Hand Kunde: Er tritt in die Welt, um 30 Meilen weit an die Duelle höherer Weihe zu ziehen; zu⸗ nächst auf das Gymnasium zu Gotha, eine Anstalt, die damals in Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts) in herrlicher Blüthe stand, Der gelehrte, sinnige, fleißig und liebenswürdige Fr. Jacobs, noch jetzt die Zierde unserer Literatur, war der Leuchtstern des Jünglings. Pas⸗ En trat gleich als Selectaner ein; seine Briefe nach Hause und an einen früheren Lehrer zeichnen die Regsamkelt des Jünglings, sein poetisches und allem Schönen zugewandtes, Gemüth. Eine Liebe der edelsten Art ergreift ihn, begleitet ihn auf die Univerfität und bewahrt
bewilligen geruht.
dieses hohe Juteresse Ihres Volkes, wie Überhaupt für das
) Die zweite Hälfte ist so eben auch erschienen. Red.
ihn vor allem Gemeinen. Die Universuäts⸗
ligten Provinzen, vorzüglich aber die Erdiözese gölu hinauf ju jenem
9 7) * k ö den n In diesem Sinne haben denn anck des Königs Majestät, nach-
2 n i * sc em Allerhöchstdieselben in den verflossehen Jahren schon Einhundert
ür dieses Jahr wieder zehn tausend thaler in der billigen Voraus⸗
ausgedehnte Finales; es finden sich drei Sopran-, drei Baßpartieen und, ein Tenor in der Oper. Ein sehr hühbsches Duett für zwei Soprane im ersten und ein Terzett für drei Soprane
Franz Passow's Leben und Briefe. Eingeleitet von L. Lud— wig Wachler. Herausgegeben von Albrecht Wachler.
Gewiß ist nichts erfreulicher, nichts lehrreicher, als das Leben eines 9 20659 * 81 N ö 9. s 4 oy yt f. ** s⸗ 6. Crotf l W 2 4 6 Vertrauten, . ent alten. u seben. . Freilich gehört azu, daß er sich gern schriftlich mitgetheilt, und daß er, auswärtige Vertraute besessen habe. Ist dies aber der Fall, so sind Briefe die beste 9 ö ] 10 Ni 64 ĩ 2 6 3 ö ö i ⸗ 6 Selbstbiographie. Die Deutsche Literatur der nenesten Zeit ist in dien
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an seine Freunde. An die letzteren schließen sich nach Einrichtung und
ibn ver allem Semen Jahre in Leipzi der Hochgenuß freier Entwickelung. Pa 2 ö 233 *
ästhetifche Perständniß des Alterthums ein; iloloait:
Grundlage ist dabei wesentliche Bedingung; 2 schen Nachbildung leitet ihn. Dabei hält er den Geist für alles D. der neueren Zeit offen; er lernt Iralisnisch, Euglisch. Spanisch; er
Curirt die Fenkmäler der bildenden Kunst. Die ersten öffentlichen unsere Väter fc träftlg begonnen und fertzeführt haben, als , n. Productionen fallen in diese Zeit. 21 Jahr alt wird er als Professor wir den hochalfstrebenden Geist, der in zam, was sie geschaffen, sich stellt. Das dortige literarisch gesellige Leben, na ch Licht. und Schauen Aber noch, Vieles muß geschehen, He wir ein solch höheres 29. . . han lich Heerd in früher Vereinigung mit der früh Ge⸗ uns siecken duͤrfen; noch oft werden wir mit den frilheren Gründern, zu irn , .
in Gymnasium zu Weimar angestellt, und Göthe ist es, der ihn an⸗
: rege chulleben, dabei die weiteren Versuche in Rerpflan— zung alter Poesie auf Deutschem Béaden, die Vearbeitung des Persius,
die Lleberfetzng der Griech ischen Dichter Musckos und Longos werden
, . uns nicht entmüthigen kars, daz vielmehr, weün auch besprechen. Jm Jahre 1816 würde Passor als Mitdirekter des hen
errichteten ECdmnäsiums in Jenkau bei Danzig berufen; wir wandern
tritt, dieses nur mit neuer Bewunderung 1nd nener Begeisterung sn , n , ne, , en lebendigen Thätigkeit an die Ufer der Ssses das erfüllen muß, wogegen unser noch so mühevolles Vert. immer noch so unbedeutend erscheint. Und wenn irgend eine Zeit Berufen 9. Sosches zu vollbringen, wenn zu irzend einer die Kräfte und Mit- el zu Gobote stehen können, so muß es diejenige seyn, in der der Se⸗
gen eines so langjährigen Friedens, den uns die Versehung unter eis Rei : Ilg Jahrld Friedens, den is die Versehung unter ei⸗ Reise an den Rhei 8 Im ; ; J 95er ] ell Frle n üns die Veorsei ng Un TX, Reise an den Rhein, der Aufenthalt in Berlin und die neue Anstel⸗
„Ubschied von Weimar, die Reise, das Leben in Jenkaurwerden in chenden Bildern beschrieben, denn Passow ließ der Freunde viel ; m Deutschlands zurück, denen genau berichtet werden muß. Es gen sinsliche Leiden durch den Tod der Gattin, die baldige Auflö⸗ Faller Schul-Verhältniffe durch den Krieg 1813. Eine Erholungs
d, . s als Universitäts-Professor in Breslau 1815 schließen Der Genuß beim Lesen dieser Briefe ist ein doppelter. Wir er halten ein Lebensbild von ungemeiner Frische, an dem der Jüngling sich erbauen möge, um so mehr, als heutzutage die Nüchternheit der Schul . Shziehnt überhand nimmt, Seht hier, ihr Jünglinge, den euch wohlbeannten Lexitographen für alles Schöne und gute erwärmt, nicht versessen in dürrer Gelehrsamkeit, aber noch weniger frivolem Treiben ergeben, rüstig im Leben wie unter Büchern! Alsdann sind die Personen und Sachen, von denen gehandelt wird, bedentend genug, um allgemeines Interesse zu erregen. Passom bespricht die meisten Er⸗ scheinungen der Literatur, zwar selten ausführlich, auch nicht immer nach gewohnlicher WVeise gründlich; seine Zuneigung fliegt vielem ent⸗ 6 und bleiht sich mitunter nicht tren. Aber das wird Niemand kö 3 . doch immer das Edle und Gute, wofürser sich und 3. ö Ref. gesteht, daß ihn Passow's Urtheil auf Man⸗ 8 ö. . , hat, worüber die jetzige Zeit mit Unrecht hin—⸗ . z J
] Judig er gticu wird den Brief⸗Sammlungen jüngst Verstorbeuer (Passow starb am 11. März 1833) gar häufig vorgeworfen; ein Tadel der den Redacteur treffen nag, aber dem Leser den Genuß nicht schmã⸗ En darf. Dem Redacteur der Passowschen Briefe kann nach dem, was wir bisher gelesen haben, dieser Vorwurf nicht gemacht werden. Tadelnde lrtheile waren nicht zu vermeiden, aber persönlicher oder bit⸗ erer Tadel, ist entweder nicht ausgesprochen, oder entfernt worden. Und so erwarten wir denn mit Berlangen und mit Pererauen die zweite Hälfte der Sammlung, die uns Passow's zum Theil dornenvolles Le ben in Breslau, aber auch die Befriedigung seines rastlosen Strebens n der glänzenden Aufnahme seiner Arbeiten und in dem erneuten Glüg einer schönen Häuslichkeit darstellen wird. Zärtliche Liebe für die Seinigen ist ein ausgezeichneter Zug in Passow's Leben; wir ver— lassen ihn in Verzweiflung, aber dürfen Trost für ihn hoffen.
C.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am . 2Akto ber.
Abgang 2j 5 ö k 10 3 itdauer Ab gang TReitdauor von = von ⸗ Zeitdauer
3e Be i n. St. M. Potsdam. St. M.
K Jun c uer Norgens . w . — 418 4 12 — Mittags .. A9 n d,, — 28 AF . Nachmitt. —— 619
Abends. — 381 8 5 Abends .. * 44 * * 10 1 n . —
*
Um 7 Uhr Morgens ..
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger
1839. ; 6 Uhr. 2Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1. Oktober.
Luftdruck. . . . ...
. 3379 Par. 335 30 Par. zz oi Par. Quellwärme 7,59 R. Lustwärme * 8,2 0 R. 1189 R. 4 9,3 0 R. Flußwarme 11,890 3 TIhaupunkt. 8,9090 R. 4 8,5 0 R. 4 S, 10 R. Bodenwärme 11,30 * Dunstsättigung 90 pét. 78 pCt. S2 pCt. Ausdünstung CO, 028“ Rt halbheiter. halbheiter. Niederschlag 0.
W. W. Wärmewech sel 4 14,3 . 44899. ir. 4 10,9 0 R.. 4 8.2 0 R.. S3 pCt. W.
5 W.
JI ö Den 5. October 1839. m ,,, Ee. Hoe dS- V G GC Id CQ Tt t æl. * Fr. Gour. 6 Fr. G x BKrief. Geld. S; Brief. : Gel
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Gi. Schuld- Sch. 103 12 1635 21231pr. Pfaudbr. 3 Er. Rn! Ghl. 30 4 1023 3 102! 38 Homm. do. 3 Prüm Sehd. Seek. 701M 695 RKur- u. Neum. do. 33 kKurmüärk. GuliB. 37 1016 2 10011 2180chlesische do. 37 Neum. Schuld. 3 1015 21001 l 6. Coup. und TZius- Berl. Stadt- Ou. 3 1031. Sch. . K. u. X. — Köuigsb. do. 1 — Gold a! mureo Eibinger do. * ö Nene Dukaten
dil. d. zu 1001 Friedriehsd'or Danz. do. in Ih. ö. 21 Aud. XR est pr. Pfundhr. 3] 102! 8 101 5 Leu üä6 53 ThI.
Cerossh. Pos. do. 4 102369] 101163 biseouto
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e e CLS elI- Cons. nl. zu 3) Sr. Geld.
rden ., Rur ao. 250 FI. 2 Mt. HIlanbhburg w. Kurz do. 200 M. 2 Mt. London 11L1ã8t. 3 Met. Paris 309 Fr. . Mt. e , 130 Fl. 2 Mt. Augsburg.... 150 FI. 2 Mt. 100 ThlI. 2 Mt. 100 TnI. S Tage 150 FI. JJ 100 Rhl. 3 Woch.
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ö sterdam, 1. October. J. wirkl. Schuld. 33! Yo do. 101!/ Kan- Bill. 231/16. pssive Sils. Ausg. Sch. 15159. Zinsl. 9! /2. Preuss. PFoln. —. Gesterr. Met. —.
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ester. 30 / Met. 1067 /. 1065/4. 0G 100! / a 100 . 2120/9 88 /. Br. 10/9 2516 r- Bank- Actien 1829. 1827. kartia! - ObI. 181163 Br. Loose zu 500 FI. 13659 1363/8. Logse zu 100 FI. —. Freuss Främ. Sch. 69! /. G., do. 6/9 Anl. 1025 G. Poln. L'oose 6816 G. 50M Span. Anl. 1A. 1418. 21/290 Holl. 8279. dꝛ i /ig.
Eisenbahn. Aetien. St. Germain 560 Br. Versailles rechtes Uler 535 Br. do. linkes Ufer z15 Br. Strassburg- Basel 318 Br.
Bordeaux - Teste —. Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 93 Br. FKöln- Aachen 81 Br. Gem. Centrale —
Hamburg, 3. OQetoher. Bank- Actien 18510. Engl. Kuss. 1061/6. London, 28. Sebtem er. Cons. 30/9 90/2. Bel. — Neue Anl. z05/sJ8. Passive 8
Ausg. Seh. 1412. 21/209 Holl. 33 */. 50/9 10312. do sg Port. 38 */,
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