stren, und sie wußten, daß der Angriff der vereinigten Flotten die Tarkei auf keinen Fall werder in den Besitz der ihrigen 2 — könne; sie warteten daher den Erfolg der Unterhandlungen an, als das einzige Mittel, ihre Flotte zuruͤckzuerhalten. Dem 2 rier aber wird aus Toulon) geschrleben, daß dennech une, 8 lich ein Geschwader von 6 Englischen und 4 Fran osischen en. schiffen nach Alexandrien absegeln und von den er e . Kriegsschiffen unter den Befehlen des Commodore — 2 stärkt werden wurde, so daß es bei seiner Ankunft in Alen 2 wdes⸗ aus 25 Segeln bestehen dürfte. Die Franz osen 4— . sen ihre Serruͤstungen immer noch fert: ihr jekt. aus , mien. r ; ; Geschwader solle so schnell als schiffen bestehendes Levantisches nen vli 6 . solle durch 8 bis i im Mittelmeer erwartete inienschiffe ver⸗ starkt werden. Nach dem Standard ist die Britische Flotte ver den Dardanellen bereits durch drei Tmienschiffe und das Dampfschiff „Gorgon verstaͤrkt worden, wodurch dieselbe auf 15 Schiffe gebracht wird. Auch dieses Blatt meint, daß die Flotte wohl! bald wichtigere Beschäͤftigungen erhalten werde, als das Kreuzen von einem Hafen zum anderen:, Auch sey die Rede davon, das Geschwader durch eine starke Abtheilung des Marine⸗ Corps zu verstaͤrken, abgesehen von denjenigen Marine ⸗Soldaten, Die bereits setzt zur Ausruͤstung der Flotte gehören.
Nach den Berichten aus Lissabon vom 25sten v. M. dauerte der Streit der Presse uͤber die Bill wegen des Sklavenhandels noch fort. Ein im Englischen Interesse stehendes Blatt, der „Correio“, hat eine lange Note des Lord Howard de Walden an die Portügiesische Regierung veroͤffentlicht, in welcher die Win⸗ kelzuge der letzteren in Beziehung auf jene Frage aufs schärfste dargestellt werden. Aus Aerger hieruͤber hat das Portugiesische Tabinet in seiner amtlichen „Gaceta“ mehrere durchaus vertrau— liche Noten der Britischen Gesandtschaft publizirt, was fuͤr die aröbste Verletzung aller Regeln diplomatischer Etikette erklaͤrt wird. In einer Note des Gesanbten werden dem Visconde Sä da BVandeira gewissermaßen die Punkte an die Hand gegeben, die sich auf die Britischen Forderungen entgegnen ließen. Der Be— sehlshaber der Portugiesischen Korvette „Urania“ hatte die Por⸗ tugiesische Briggs „Paquete“ wegen Verdacht des Sklavenhan dels zu Ambriz angehalten und nach Angola aufgebracht. Genẽ— ral Macdonald befand sich noch im engsten Gewahrsam im Ka— stell San Joao de Foz...
Nach einer Korrespondenz in der Morning-Chroniele soll der Bruder Dost Mahommed's, der Sirdar von Kandahar, zu den Persern entflohen seyn; Dost Mahommed soll aber, den letzten Berichten 6 e le, Anstalten treffen, sich dem Durchgang der Sikhs, der Huͤlfstrüppen Englands durch den Kyber-Paß zu widersetzen.
Die Nachrichten aus Veracruz vom 2. August bestaäͤti⸗ gen es, Daß Bustamente die Regierung wieder übernommen hat, und daß Santana nach seinem Gute 8 de Clava zuruͤckge⸗ kehrt ist. Letzterer war zugleich zum Ober⸗Befehlshaber des De— partements von Veracruz ernannt worden. Wie es heißt, ge— dachte Bustamente ihn durch General Gaona zu ersetzen; dieser war indessen bei den Truppen nicht populair. Was die Bildung eines neuen Ministertums betrifft, so sollte, wie es hieß, Herr Canedo fuͤr die Auswärtigen Angelegenheiten, Herr Cuevas fuͤr
das Innere, General Victoria für das Kriegs-Departement und
Herr Echevarria fuͤr die Finanzen bestimmt seyn. Das Paket⸗. boot von Veracruz überbringt 133690, 000 Dollar in Baarem.
Der Befehlshaber desselben, Lieutenant Rees, und noch vier Personen am Bord desselben, waren unterweges, nachdem sie in Havang angelegt, am gelben Fieber gestorben.
Belgien.
Bruͤssel, 2. Okt. Der Graf von Arschot, dessen Senator— Wahl bekanntlich durch die Erwählung des ehemaligen Gouver⸗ neurs, Herrn von Stassart, hintertrteben wurde, ist nunmehr im
Kn Senator erwaͤhlt wor— 9
Distrikt Marche (Belg. Luxemburg) er l rieg, hatte 7 Stimmen,
den. Sein Mitbewerber, Herr von wahrend er selbst 109 erhielt.
Erst heute meldet der Moniteur Belge die Ernennung des Fuͤrsten Joseph von Chimay zum Gesandten im Haag.
Die liberalen Blatter fallen etzt sammtlich uͤber ihren ehe— maligen Abgott, Herrn de Potter, her, und am meisten thut dies sein Freund, Schuͤler und ehemaliger Schicksalsgenosse während des Prozesses und des Exils im Jahre 1830, Herr Bartels, der in seinen beiden Zeitungen le Belge und l' Eclaireur wuͤthend gegen de Potter ist, den er den Belgischen Maroto nennt, und den er beschuldigt, er habe ihn, Bartels, dazu aufgefordert, zur 866 Partei uͤberzugehen, und die Restauration zu be—
ordern.
Mit den Hauptzweigen der Belgischen Industrie, dem Baum— wollen⸗ und Leinwand⸗Handel, sieht es 6 immer schlecht aus, und die dabei Betheiligten tragen bei der Regierung auf Unter— stuͤtzung an.
Die Getraide-Preise sind seit einigen Tagen wieder etwas herabgedruͤckt worden, seit die Ausfuhr verboten ist.
Am 29. September Abends hat ein sogenanntes Meeting der Arbeiter in den Kattun-Fabriken zu Gent stattgefunden, wo die Erz-Demagogen Jottrand und Kats gegenwärtig waren. Es ward beschlossen, daß alle Arbeiter sich morgen fruͤh vor dem Hotel des Gouverneurs zu Gent einfinden sollen, um darauf anzutragen, daß die beiden Kammern baldmoͤglichst zusammenberufen wuͤrden, um ihrem Industriezweige durch thätige Huͤlfe beizustehen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, J. Okt. Se. Majestaͤt der Konig haben den bisherigen Bischof von Gothenburg, Dr. von Wingard, welcher bei den Kapitelwahlen die meisten Stimmen erhalten, zum Erz—⸗ bischof und Prokanzler der Universitaͤt Upsala ernannt,
Der diesseitige Gesandte beim Königl. Niederlandischen Hofe, Kammerherr Karl Hochschild, ist in den Freiherrnstand erhoben worden. ;
Dem Professor Freiherrn Berzelius soll die Stelle eines Praͤsidenten des Königl. Berg⸗Kollegiums angeboten worden seyn.
Deutsch land.
Munchen, 2. Okt. Man schreibt aus , vom 1. Oktöber: „Da Se. Majestät der Koͤnig von der Grippe, von welcher Sie vor , befallen wurden, noch nicht ganz frei sind, so koͤnnen Dleselben ihr. Vorhaben, beim Anfange des diessähllgen Oftober-Festes in Munchen zu seyn, nicht aus— füͤhten. Se. Masestaͤt ind abrigens zur allgemeinen Freude in voꝛrschreitender Genesung begriffen, nke d. in Munchen einzutreffen und sofort die Feier der Enthuͤllung der Reiter⸗Säule auf dem Wittelsbacher Platze durch Ihre Ge⸗ genwart zu erhöhen.“ .
Der Herr Minister des Innern, von Abel, ist am Sonn, tag von seiner Reise ins suͤdliche Tyrol zuruͤckgekommen und hat das Portefeuille wieder uͤbernommen.
und gedenken, bereits am 9ten
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— r die von den die n nr 2 Al, am 26. Sep⸗ jestät den Konig ; tember nach Hannover abgefangte Deputation sind iz auswärtigen Blättern fo entstellende Rachüchten enthalten, daß die nachfol⸗ gende Berichtigung, welche sich streng der Wahrheit ⸗ anschließt, an feiner Stelle seyn wird: Die hiesigen Gildenstaͤnde, d h. die Vorsteher der Gilden, Zuͤnfte und Aemter, deren Mitglieder ei⸗ nen sehr großen Theil der hiesigen Buͤrgerschaft bilden, werden jedes Jahr von ihren Gildegenossen durch freie Wahl erwählt und sodann vom Magistrate bestaͤtigt und beeidigt. In dem abzu⸗ leistenden Eide versprechen sie, das Beste Seiner Masestat des Königs, der Stadt Göttingen And ihrer Innungen und Gil— den nach allen Kräften zu befördern, und sie haben diesen Eid mit einer greßen Liebe und Anhänglichkeit an ihren angestammten und allverehrten König und Landesvater stets getreulich bewahrt. Tro aller Einfluͤsterungen haben sie sich dem hiesigen oppositionellen Treiben nicht hingegeben, dasselbe vielmehr wied erholt gemißbilligt, und schon fruher waren sie entschlossen, sich daruͤber gegen Se. Masjestät den König aller— unterthaͤnigst auszusprechen. Als daher der letzte Bundestags⸗ Beschluß zu ihrer Kenntniß kam, ja als das Benehmen der hiesigen Opposition es Sr. Masjestaͤt leider nicht gestattete, die hiesige Stadt mit Allerhöͤchstihrer Gegenwart zu begluͤcken und die Garnison an Ort und Stelle zu inspiziren, solche vielmehr deshalb 2 Stunden von hier nach Noͤrten sich begeben mußte, da waren sie nicht mehr abzuhalten, ihren schon lange gehegten Wunsch in Ausführung zu bringen. Mit einen Eifer und einer Schnelligkeßn, die das beste Zeugniß einer allgemeinen schon bestandenen Einigkeit gaben, und ohne alle Ein— wirkung, beschlossen sie aus- eigenem Antriebe, Seiner Majestàͤt eine Adresse durch eine Deputation überreichen zu lassen, worin sie eine Mißbilligung der bisherigen Schritte der Opposition mit der Versicherung ihrer loyglen Gesinnungen aussprachen, um die Wiederzuwendung der Huld und Gnade Sr. Majestät fuͤr die Stadt Goͤttingen baten, und ihre Ueberzeugung aussprachen, daß die bisherige Weigerung des stadti— schen Wahl-Kollegiums zur Wahl eines Staͤndischen Deputirten zum Wohl der Stadt und des ganzen Landes aufhoͤren, und ein ruhiger und besonnener, fuͤr das wahre Beste des Landes und der Stadt besorgter Mann, dem Wunsche des großeren Publikums gemäß, gewählt werden muͤsse. Sie baten deshalb bei dem Magistrats—⸗ Direktor um Gestattung einer Zusammenkunft in einem der Gil— . und als ihnen solche gestattet worden, erschienen in der— selben freiwillig 65 Gildemeister und Sechsmaͤnner von sammt⸗ lichen hiesigen Gilden und Zuͤnften mit alleiniger Aus— nahme der Kaufgilde — unterzeichneten saͤmmtlich ohne den ge⸗ ringsten Widerspruch in voͤlligem Einverstaͤndniß die entworfene ÄAdresse und erwählten zu deren Ueberreichung vier Gildemeister aus ihrer Mitte, welche, von Hannover zuruͤckkommend, von der gnaͤdigen und landesvaͤterlichen Aufnahme, mit welcher sie von Sr. Majestaͤt begluͤckt worden, tief durchdrungen waren. Als nun einige Tage darauf die jahrlich eintretende allgemeine Gil⸗ denwahl stattfand, mochten wenige Uebelwollende es versucht ha— ben, einzelne Gilden-Mitglieder gegen die Gilden⸗Vorstande auf— zureizen und eine Mißbilligung der abgesandten Deputation zu veraulassen; allein es scheiterte dies durchaus an dem ruhigen, treuergebenen und mit den gethanen Schritten einverstandenen Sinne der Gilde-Genossen. Es fand nicht der allergeringste Wi— derspruch, nicht die geringste Storung statt; die Wahlen gingen mit der groͤßten Ruhe vor sich; auch die nach Hannover gesand— ten Deputirten, deren Gilden eine sehr große Zahl von Gilde— genossen zählen, wurden wiederum zu Gildemeistern gewahlt; ja, selbst mehrere Mitglieder der Kaufgilde beklagten es tief, daß nur ihre beiden Gildemeister sich allein ausgeschlossen hatten; und es kann daher mit voͤlliger Wahrheit versichert werden, daß der bei weitem größte Theil der hiesigen Buͤrgerschaft Sr. Majestaͤt dem Könige treu ergeben ist und an dem oppositionellen Streben kei⸗ nen Antheil nimmt. Dies ist der wahre Verlauf der Sache, welchen nur Uebelwollende verdächtigen konnen. Moͤchte er auch anderen Staͤdten des Koͤnigreichs zum Beispiel dienen und zu der Ueberzeugung fuͤhren, daß nur Ruhe und Besonnenheit und ein unwandelbares Vertrauen in die landesvaͤterlichen Absichten Sr. Majestaͤt des Königs das wahre Beste des Landes zu foͤr—
dern vermag.“
Göttingen, 3. Okt. hiesigen Gildenständen an Se.
Heidelberg 27. Sept. Die Eisenbahn ruͤckt sehr langsam vorwärts. Eine Hauptursache hievon liegt, wie man hort, darin, daß man sich entschlossen hat, die Balken, auf welche nach dem gewahlten Systeme (dem der Great Western-Eisenbahn in England) die Schienen der Lange nach gelegt werden durch Ein⸗ heizung in einer Lauge von Sublimat aerfachem Chlorquecksil⸗ her) vor dem Vermodern zu schützen. Dieses Verfahren ist zu— erst von dem beruͤhmten Chemiker Sir Humphry David fuͤr bie Englische Marine vorgeschlagen worden, wo die sogenannte trockene Faͤulniß große Verwüstungen anrichtete. Nach dem Na— men des Englaͤnders Kyan, der die Ausführung unternahm, wird diese Vorbereitung heutigen Tages das Kyanisiren genannt. Sie erfordert große Behälter, in welchen die Balken liegen koͤn— nen, und besondere Vorsicht in der Behandlung jenes furchtbaren Giftstoffes. Die Kosten sind bedeutend, allein die groͤßere Dauer der Balken wird späterhin die Auslage belohnen.
Mainz, 3. Okt. (Mainzer 3.) Heute hat Se. Königl. Hoheit Prinz Wilhelm von Preußen, unser allgeliebter Gouver— neur, diese Stadt verlassen, nachdem Hoͤchstdessen Gemahlin mit Familie bereits vorausgegangen war. Schon am 12. September, als dem Geburtstage des ältesten Enkels Sr. Koͤnigl. Hoheit, hatte sich unser Buͤrgermeister mit einer Deputation des Ge— meinde⸗Raths in das Palais begeben, und Namens des Stadt— Vorstandes fuͤr die vielen Wohlthaten ehrfurchtsvoll gedankt, mit welchen der hochverehrte Prinz während der zweimaligen Leitung des Militair-Gouvernements die Buͤrgerschaft begluͤckt hat. Zu— gleich bat die Deputation im Namen der Buͤrgerschaft um die Verguͤnstigung Sr. Königl. Hoheit, als einen Veweis der Dank— barkeit und innigsten Ergebenheit, das Ehren-Buͤrgerrecht anbie— ten zu durfen, was Hoͤchstderselbe in den huldreichsten Ausdrucken anzunehmen die Gnade hatte, indem Se. Koͤnigl. Hoheit noch besonders zu äußern geruhte, wie Hoͤchstsie jederzeit so vorzuͤglich
ern in Mainz verweilt, wie Sie das Andenken an die muster— . Haltung der Buͤrgerschaft stets mit hoͤchster Zufriedenheit ewahren, und an der Wohlfahrt unserer Stadt, als deren Ehren— burger, forthin einen doppelt lebhaften Antheil nehmen wuͤrden. Mit größtem Leidwesen sehen wir diese so hochverehrte erhabene Familie, welche durch ihre Guͤte Aller Herzen zu gewinnen iwußte, aus unserer Mitte scheiden, und unsere luhich* ren Wuͤnsche werden Sie uͤberall begleiten.
Schwerin, 5. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog aben auf den 13. November d. J. einen allgemeinen Landtag n der Stadt Sternberg anberaumt und dazu ein Landtags⸗Aus—
2 reiben an alle Behörden und einzelne Gutsbesitzer, welche 6 Landtage zu erscheinen berechtigt sind erlassen. — sröponenla sind: J. Die ordinaire Landes-Contribution. II. Die Beduͤrfnisse der allgemeinen Landes Rezeptur⸗Vehoͤrde. III. Ve tere Berathung über die zweckmaäßigste erbesserung der Krun⸗ nal-Gerichtspflege. IV. Berathung uber die Revision der Ober. Apellations- Ordnung und die daraus sich hervorgebende Geset⸗ gebung. V. Gesetz uͤber das Paßwesen und das Wandern der Handwerker. VI. Berathung der Maßregeln fuͤr das Gewerbe der Branntweinbrennerei und Bierbrauerei und Vorschlag zu einer allgemeinen Maischsteuer auf die Branntweinbrennerei und Aufhebung der Malzsteuer bei der Bierbrauerei. VII. Reguli rung der Grundsaͤtze über Vorfluth, Bewaͤsserungen und Ent,
waͤsserungen.
Oesterreich. . Wien, 30. Sept. (L. Allg. Ztg.) Gestern besuchten der Kaiser, die Kaiserin und die Kaiserin-Mutter die Vorstellung des Lustspiels: „Welche ist die Braut?“ von Johanna Franu von Wöeißenthurn, im Hofburgtheater. Es war dies der Tag, an welchem vor funfzig Jahren die verehrte Verfasserin zum erstenmal im unserer achbarstadt Baden die Buͤhne bekreten hatte. Die Auszeichnung des Hofes, welcher sich nur selten von Schönbrunn ins' Theater begiebt, die beispiellose Theilnahme des ganzen Publikums der Residenz und die ungeheuchelte Liebe aller ihrer Kollegen muß ihr einen 3 Beweis der Werthschaͤtzung gegeben haben, die sie auch in der Eigenschaft als wackere natur⸗ getreue Darstellerin, als Verfasserin von 52 dramatischen Piecen, deren Tendenz stets edel war, wie auch durch ihre achtbare eh— renwerthe Persoͤnlichkeit verdiente Die Hofschauspieler hatten in der Kaiserl. Porzellanfabrik eine Vase von aus ezeichneter Schoͤn= eit anfertigen lassen, worauf mit goldener chrift saͤmmtliche 66 ihrer Stuͤcke, von einem Lorbeerkranz umschlungen, werzeich= net standen, und übergaben ihr dieselbe in corpore als Andenken; die Danien verehrten ihrer Kollegin einen prachtvollen großen Teppich. Bei ihrem vierzigjährigen Dienstjubiläum schon be⸗ schenkte sie der Kaiser mit der großen goldenen Ehren⸗ Medaille, und auch jetzt sind reiche Geschenke zu gewaͤrtigen selbst die eh⸗ rende Auszeichnung eines fremden Monarchen wird ihr zu Then werden.
Wien, 30. Sept. (Schles. 3.) In der Oesterreichischen Armer haben sich folgende neue Veraäͤnderungen ergeben: Acht General⸗Majors sind zu den,, , . befördert wor⸗ den, naͤmlich die Herren General-Majors Mandl (bleibt Artille⸗ rie- Direktor in Geaͤtz), Prinz zu Hohenzollern⸗Hechingen (wird Divisionair in Wien), . (in seiner bisherigen Anstellung), Flette von Flettenthal ütritt in Pension), Freiherr von Scyko⸗ wich (wird Divisionair in Italien), Sunstenau von Schuͤtz en⸗ thal (wird Divisionair in Großwardein), Freiherr von Puchner (wird Divisionair in Italien) und Freiherr Piret de Bihain (wird gleichzeitig Divisionair in Italien); sodann ruͤckten neun Obersten zu General-Majors vor. Ferner wurde der General⸗ Masor Freiherr von Stuͤrmer, Brigadier in Podgorze, in glei⸗ cher Eigenschaft nach Preßburg, der Feldmarschall⸗ Lieutenant Graf Woyna, Divisionair in Oedenburg, und der Feldmarschall⸗ Lieutenant von Kreß, Divisionair zu Großwardein, ebenfalls in gleicher Eigenschaft, Ersterer nach Italien, Letzterer nach Prag, versetzt.
Wien, 2. Okt. Ueber die Ankunft Sr. Kaiserl. Hoheit ziens enthält die Lemberger Zeitung folgenden Bericht; Am 15. September verließ der Erzherzog Franz Karl mit fruͤhem Morgen Chorostkow und setzte die Reise in der Richtung non Tarnopol fort. Nachdem Se. Kaiserl. Hoheit zu Strußow zu Mittag gespeist, und im Vorbeifahren den Badeort Konopkoͤwka besichtigt hatte, langte Hoöͤchstderselbe gegen 7 Uhr Abends in Tar— nopol an und nahm daselbst die Aufwartung der Behoöͤrden und der zahlreich versammelten Gutsbesitzer aus der Umgegend at. Abends war die Stadt glaͤnzend beleuchtet, wobei sich vor uͤglich das Jesuiten⸗ Kollegium auszeichnete. An der Kirche in demseiden prangte ein geschmackvolles Transparent mit der Aufschrift: bit fundlatoris optimo silio. Am 19. September nahm Se. Kaiserl. Hoheit nach Anhoͤrung der Messe in der Jesuiten— Kirche das Jesuiten-Kollegium in Augenschein, und trat dann, von den Segenswuͤnschen der Bewohner der Kreisstadt begleitet, die Weiterreise nach Brody an, wo Höchstderselbe um 1 Uhr Nachmittags eintraf und an der Zoll-Ausschlußlinie bei einem mit grünen Reisern und Laubwerk geschmuͤckten Triumphbogen von den Beamten der Kameralgefaͤllen⸗Bezirks-Verwaltung und einer Abtheilung der Gefaͤllen⸗ und Graͤnzwache, an dem Eingange der Stadt von der istaelitischen Gemeinde, der Schuhsugend und bei der vor dem Rathhause errichteteten Ehren— pforte von dem Magistrate, dem Platz-Kommando und dem Offiziers-Corps ehrfurchtsvoll empfangen wurde. Se. Kaiserl. Hoheit widmete allen Anstalten große Aufmerksamkeit. Abends war die Stadt festlich beleuchtet. Am 2hsten fruͤh Mor— gens um 7 Uhr verließ Se. Kaiserl. Hoheit die Stadt Brodh und setzte die Reise unter den Freudenbezeugungen der aller ten zahlreich versammelten Bewohner nach Lemberg fort. Am Lyczakower Schlagbaum wurde Se. Kaiserl. Hoheit von dem Stadt-Magistrate, den Buͤrgermeister an der Spitze, ehrfurchts—⸗ voll empfangen und begruͤßt, und fuhr sodann durch die in gro— ßer Anzahl herbeigeströmte Volksmenge durch die Lyczakower Vorstadt, über den Bernardiner⸗Platz, durch die Reihen der auf— gestellten Buͤrger-Miliz, der Zuͤnfte mit 32 Fahnen, der Ju— denschaft mit der Thora, in die fuͤr Hoͤchstdenselben zubereitet Wohnung in der breiten Gasse, wo eine Grenadier-Compagnie in Parade aufgestellt war. Se. Kaiserliche Hoheit wurde dort von den Erzherzogen Ferdinand von Desterreich Este, Civil- und Militair-General⸗Gouverneur und dessen Neffen erwartet, und von den Civil- und Militair-Autoritaͤten, dem ho— hen Adel und der eben zum Landtage versammelt gewesenen ho⸗ 29 Geistlichkeit des Landes ehrfurchtsvoll empfangen. Sodann
egab sich Se. Kaiserl. Hoheit zur Tafel zu seinem 2 dem Erzherzog Civil⸗ und Militair⸗General⸗Gouverneur. Abends wa großer militairischer 6 ,, ausgefuͤhrt von drei Musil⸗ Corps der Garnison. Am 21. September empfing Se. Kaiser! Hoheit Vormittags die Aufwartung des Militairs, der sehr zahl reich versammelten Stande, saͤmmtlicher Behoͤrden, der Del, keit, des Stadt⸗Magistrats, der Lehr⸗Koͤrper und übrigen Anstal⸗ ten, Nachmittags aber die Aufwartung der Damen. Abendo wohnte der Erzherzog im Theater der Vorstellung der Oper; „die Nachtwandlerin“ bei, wo Se. Kaiserl. Hoheit mit den rauschen? sten Aeußerungen der Freude und dem wiederholten Vivatrufe des uͤbervollen Hauses empfangen wurde.“
— — Wien, 3. Ott. Unter den hier eingetroffenen Frem, den befinden sich der Präͤsident des Großbritanischen Geheimen ⸗
des Erzherzogs Franz Karl in der e, r, d,, Ball.
Or⸗
aths Marquis von Landsdowne und der Daͤnische Kammerjun⸗ 3 83 von Plessau, welcher nach 2 geht. . Frau Fuͤrstin en, k hier. Die Arabischen Pferde des Fürsten sind in der Semliner Kont 2 D bald — K ,, Aus Konstantinopel erfahrt man, daß Hafiz Past vor ein Kriegsgericht gestellt werden 6 an,, Reschid Pascha und Halil Pascha hatten sich versoͤhnt. Die Russische Botschaft fuͤhrte eine sehr friedliche und vermittelnde Sprache. Vier Fahrzeuge von dem an den Dardanellen verei⸗ . nigten Geschwader kreuzten in den Gewaͤssern von Rhodus. —̃ Die Gemahlin des Fuͤrsten Milosch, Fürstin Liubicza, ist nach der Wallachei gereist, um ihren Sohn Michael nach Sem lin zu geleiten. 2 Der Englische Konsul zu Belgrad, Oberst Hodges, verläßt diese Stadt; der Franzoͤsische, Duclos, ist durch Herrn Codriga ersetzt worden.
— — Teplitz, 3. Okt. Heute Vormittags fand hier die Beerdigung des am 30. September im I30sten Lebensjahre ver— storbenen hiesigen Buͤrgermeisters Joseph Wolfram statt, auch als Dpern⸗Compositeur vortheilhaft bekannt. Der Tod dieses sehr geachteten Mannes wird allgemein als ein großer Verlust an— geschen.
Spanien.
Madrid, 25. Sept. Dem Vernehmen nach wird der Be— richt uͤber den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Fueros noch heute der Deputirten⸗Kammer vorgelegt werden; er besteht aus folgen— den zwei Artikeln: „J. Die Fueros sind bestaͤtigt, doch versteht es sich von selbst, daß hięr nur von denjenigen Fueros die Rede ist, die mit der Verfassung vereinbar sind. 2. Die Regierung ist ermaͤchtigt, diese Fueros zu dekretiren, ohne jedoch dabei den Geist der Verfassung aus den Augen zu verlieren.“ Man glaubt, die Regierung werde diese Abfassung annehmen, doch koͤnnten dadurch spaͤter leicht ernstliche Verwickelungen entstehen, denn da die meisten Fueros dem Geiste der Verfassung geradezu entgegen sind, so konnte die Opposition sich dieses Umstandes be— dienen, um das Ministerium der Verletzung der Verfassung an— zuklagen. . —
Man ehen een, daß am 10. Oktober, dem Geburtstage der Doña Isabella, das Amnestie-Dekret erscheinen werde.
Man schreibt aus Burgos vom 18. September: „Urbistondo ist hier durchgekommen; Niemand gruͤßte ihn. Man weiß jetzt, daß er, Iturbe und Simon de la Torre, eine sehr wichtige Rolle bei dem Verrath gespielt haben, denn Maroro hatte sich nach der Unterredung mit Espartero fast schon dafuͤr entschieden, zu kam pfen, oder wußte wenigstens nicht, was er thun sollte, bis Ur— bistondo und seine Gefährten ihn durch Drohungen zwangen, das angefangene Werk zu vollenden. Maroto hat 6 ö Franken erhalten, Urbistondo und jeder Anfuͤhrer seiner Division sho, 000 Fr., die Brigade-Generale 250,060 Fr., die Obersten, Kommandanten 606,000 Fr.“
Spanische Gränze. Der Phare de Bayonne enthalt ein Schreiben aus San Sebastian vom 27. September, wo— rin es unter Anderem heißt: „Eines der schlagendsten und zu— gleich der beruhigendsten Symptome der Veränderung, die so schnell in dem Geiste der Bewohner der Baskischen Provinzen vorgegangen, ist das allgemeine Vertrauen auf die Fotdauer des Friedens Nirgends wird ein Zweifel laut uͤber den gluͤcklichen usgang der Berathungen, die in Madrid in Betreff des ersten Artikels der Convention von Bergara stattfinden; nirgends be— merkt man Zeichen der Ungeduld, es herrscht hier vielmehr eine weit großere Maßigung, und weit weniger Uebertreibung in den Forderungen der Einen und Abneigung von Seiten der Anderen, als in Madrid und uͤberall, wo diese schwierige Frage angeregt worden ist. Die Abgeordneten der Baskischen Provinzen spra— chen sich bei ihrer Zusammenkunft in Bilbao einstimmig dahin aus, daß gewisse Modificationen der Fueros durchaus zeitgemäß seyen und beschlossen, ihre Wuͤnsche in dieser Beziehung den Cor— tes in Madrid mitzutheilen.“ .
nr et.
Konstantinopel, 18. Sept. (O. B.) Se. Kaiserl. Ho⸗ heit der Erzherzog Friedrich ist am 13ten d. M. am Bord der Fregatte „Guerriera“ in Smyrna angelangt und von Seiten des dortigen Gouverneurs Hussein Bey bewillkommnet worden, wel— cher sich vornahm, unverzuͤglich in Person Sr. Kaiserl. Hoheit seine Aufwartung zu machen. Die Fregatte „Guerriera“ gruͤßte bei ihtem Einlaufen die Flagge des Oesterreichischen Contre-Ad— mirals, Baron Bandiera, mit dreizehn Kanonenschuͤssen, welche Letzterer mit der Koͤnigl. Salve von ein und zwanzig Kanonen— schuͤssen erwiederte. . ;
Auch hier hat man traurige Nachrichten aus Salonichi uͤber die am Iten daselbst ausgebrochene Feuersbrunst, welche zwoͤlf Stunden dauerte und sammtliche Basare, das ganze Fraͤnkische Stadtviertel und die Haͤlfte des juͤdischen verzehrte. Die Woh⸗ nungen der meisten Konsuln, mit Ausnahme der Oesterreichischen, Nussischen, Toscanischen und Schwedischen Konsulate, sind ein Raub der Flammen geworden; der durch diesen Brand angerich— tete Schaden wird auf 30 Millionen Piaster geschaͤtzt. Der Han⸗ del dieser Stadt kann in Folge dessen als zu Grunde gerichtet angesehen werden, falls die Regierung demselben nicht zu Hülfe ö. was in den jetzigen Zeitverhältnissen kaum zu erwar— en steht⸗
Aegypten.
Alexandrien, 9. Sept. (. A. 3.) Die Gehalte aller Militair⸗ und Civil-Beamten, so wie aller derer, die Pensionen a, sind sowohl in Aegypten als in Syrien ein Jahr im
uüͤckstande. Die Flotte hat 17,900 Beutel, das Arsenal 6000 Beutel, im Ganzen 23,006 Beutel, zu fordern. Nach dem letzte— ren Verkauf von 20,060 Ardeb Getraide, zu 25 Piaster der Ar⸗ deb, blieben nur 5060 Beutel in den Staats-Kassen. Ueberdies at man, um die Marine zu bezahlen, strenge Befehle in die
rovinzen geschickt, die en von allen baaren Umlaufsmitteln entbloͤßt sind. Am 6. September sind dergleichen Befehle mit dem Dampfschiffe, das bis nach Siut fahren soll, nach Ober— Aegypten abgegangen; es hat zugleich den Auftrag, die Absen— dung von Lebensmitteln während des Anwachsens des Nils zu veranlassen, weil man sie zu verkaufen wuͤnscht.
Zu Kahirg hält sich ein Armenischer Wechsler oder Sarraf, mit Namen Moukail auf, welcher wahrend der dreißig Jahre, die er in Aegypten wohnt, durch Fleiß und Redlichkeit sich ein er gen vön ziemlich 10,000 Beuteln erworben hatte. Vor 3 Jahren hatte er die Silber-Lieferung fuͤr die Muͤnze in Ka— hira, im Betrage von 150, 000 Piastern, den Talari zu 15 . Jetzt will man wissen, daß er an jedem Talari 30 — aras gewonnen, und man verlangt deshalb nicht nur die
heit der Zeichnung, die Wahl der Formen, a die Sicherheit der , Behandlung allgemeines Lob si
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ö Summe, sondern auch die Zinsen und Zinseszinsen eit 13 Jahren zuruck, was einen Betrag von 12,370 Beuteln ausmacht. Pascha von Kahira erlassen, lautet wie folgt: Abbas! Die dir zugekommenen Berichte werden dich in Kennt— niß gesetzt haben, daß der ungetreue Sarraf Moukail erwiesenermaßen die Differenz der Talari zurückbehalten, was bisher durch die Untreue der fruͤheren Muͤnz-Inspektoren verborgen geblieben war. Laß ihn also, sobald du Gegenwaͤrtiges empfangen, vor deinen
mit den Interessen Termin fuͤr Termin, weil sein
rung fuͤr die Tuͤrkische Flotten -Mannschaft Brod zu backen.
schaft fuͤr sich wird in Anspruch nehmen wollen.
seinerseits will in Aegypten herrschen, und Said behauptet, der wahre Erbe und zugleich der Unterrichtetste zu seyn. Bettachtet man dies alles und fuͤgt man hinzu, daß die Großen des Tuͤrki⸗ schen Reichs sich in nichts von den Mameluken unterscheiden und gewohnlich aus Sklaven zu ihrem Rang emporgestiegen sind, so scheint die Zeit gekommen, wo der mit blutigen Buch— staben geschriebene Koran und der in Blut getauchte Halbmond vor dem Kreuz und der Humanitaͤt dahinsinken werden.
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Köln, 3. Okt. (Koͤln. 3.) Heute traf wieder ein neues Dampfschiff der Koöͤlnischen Gesellschaft, nn,, Cockerill“, hier ein. Dies ist das dritte neue Schiff dieser Gesellschaft in diesem Jahre und das vierzehnte, das dieselbe ihrer Flotte ein— verleibt, wahrend sie deren, wie man hort, noch zwet weitere auf dem Bauwerfte hat.
Koblenz, 4. Okt. Der Rhein- und Mosel-Zeitung wird aus Hochheim geschrieben: „Obgleich die rothen Trauben in unseren Weinbergen schon zeitig sind, so wird man doch erst wenn das fuͤr sie noch guͤnstige Wetter Bestand haͤlt, in der le ten Woche des Oktobers mit der Lese beginnen. Das Quantum fällt zwar nicht so reichlich aus; die Qualitat wird aber jedenfalls die vier vorhergegangenen Jahrgaͤnge bedeutend uͤbertreffen.“
Die Preußische Haupt⸗Bibel⸗Gesellschaft wird am Mittwoch den 9. Oktober d. J., Nachmittags um 3 Uhr, in der Dreifal— tigkeits-Kirche ihre 25ste Jahresfeier mit Gesang, Gebet und Pre— digt begehen. Nach Vorlesung des Jahres-Berichtes uͤber die Verhaͤltnisse, insbesondere uͤber die Wirksamkeit des Vereins und der mit denselben verbundenen Bibel-Gesellschaften werden 112 Bibeln an . ausgewaͤhlte arme Schulkinder vertheilt werden. Am Schlusse des Festes wird eine Sammlung fuͤr die Zwecke der Gesellschaft stattfinden.
Berlin, den 3. Oktober 1839.
Direction der Preußischen Haupt-Bibel-Gesellschaft. von Thile l.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 360. September legte Herr de Saulch die Beschreibung und das Modell eines Apparates vor, vermittelst dessen man eine Sonnen-Uhr in den Stand setzen kann, die wahre Zeit und die mittlere Zeit anzu— geben, — Herr Nestor Urbain legte der Akademie eine Abhandlung vor, über die Perioden der Abnahme und Zunahme in der Bevölkerung verschiedener Länder. — Herr Moreau de Jonnas theilte einige Details mit über das Erdbeben auf der Insel Martinique am 2. Au⸗ gust dieses Jahres. Es erfolgten zwei Siöße, der erste um 2 Uhr 45 Minuten die eben so heftig waren, wie im Januar, aber nicht so großen Schaden anrichteten, weil sie nicht in der Richtung von unten nach oben erfolgten. Einige, bereits durch das erste Erdbeben erschütterte Mauern sind eingestürzt und einige neuerbaute bekamen Risse. Menschen sind dabei nicht ums Leben gekommen. — Herr de Saulcy berichtete über die von ihm und dein Jugenieur— Lieutenant Chenad am 10. August in Metz angestellten Beobachtungen über die Sternschnuppen. Sie beobachteten von 10 Uhr 15 Minuten bis 10 Uhr 50 Minuten und sahen 87 Sternschnuppen, von denen etwa 30 einen langen leuchtenden Schweif hinter sich ließen, der sich am Ende in Funken zu zertheilen schien. Bei den beobachteten Stern schnuppen ließen sich vier bestimmte Richtungen unterscheiden; es gin— gen nämlich: —: .
parallel der Ebene des Meridians von N. nach S. . . 10
desgl. .
senkrecht auf die Ebene des Meridians 8
von N. nach S. unter einem Winkel von 350 bis 400
. mit der Ebene des Meridians
In Bezug auf die in der vorhergehenden Sitzung von Herrn A. Douns gemachte W u e daß es ihm gelungen sey, die Daguerre—⸗ schen Bilder auf der Platte zu graviren und durch Abdruck zu verviel— fältigen (siehe Nr. 27 der Staats-Zeitung), übersandte Herr Daguerre ein Schreiben an die Akademie, worin er von den Verfuchen spricht, die er und Herr Niepce zu diesem Zwecke bereits früher angestellt hät⸗ ten. Er e rt if daß es unmöglich sey, durch Aetzen (morsure) auf der Platte selbst Abdrücke zu erhalten, die auch nur einigermaßen dem Bilde an Vollkommenheit gleichkämen, indem die durch die Luft— , Abstufung in den Tinten nicht wiederzugeben sey, da das Aetzmittel gleichförmig wirke und große Vertiefungen hervor— bringe, welche die Schwärze nicht zurückhalten könnten. Bei dem Gra— 66 . , . man t Unbegquemlichkeit, indem man ie Vertiefungen so schmal machen könne, ĩ ö dn n 9 daß sie die Schwärze zu
München. In den Sälen unseres Kunst-Vereins ziehen zwei historische Gemälde die Augen der e e n auf sich. Das . ist eine große, reich komponirte Darstellung der Parabel von dem Manne, der ein Gasimahl bereitet und seine Freunde dazu eingeladen hatte, allein — da diese ihm absagten — die Armen und Aren i von der Straße dazu holen läßt und bewirthet. Schubert aus Deßau der nach einem mehr als fünfjährigen , in Rom in diesen Tagen von dort zurückgekehrt, ist der Künstler dieses in Oelfarben ausgeführ⸗ ten Bildes, das sowohl durch die e ne der Gruppen die Bestimmt⸗
s die Kraft des Kolorits und ch erwor⸗
erzogs von
Der Befehl, welchen der Vite⸗Koͤnig deshalb an den „Mein Sohn
8 dir * f.
Divan fordern und empfange von ihm die Differenz der Summe aer er, re.
sse zeschaft darin zahlreichen Freunde mit der lebhaftesten Freude. kesteht; auf Zinsen zu geben und nur am Agio zu gewinnen.“ Dieser Befehl wurde dem Banquier am 3. September bekannt ge⸗ macht, und man ließ ihm zur Antwort zwei Tage Bedenkzeit⸗ Ein anderer Beleg für die Gewaltthaͤtigkeil der Verwaltung ist,ů daß man heute 100 Bäcker gefesselt und gebunden von Kahira nach Alexandrien gebracht hat, um in den Bäckereien der Regie⸗
Nach der Ansicht der — 6 — sich hier aufhaltenden Tuͤr⸗ ken selbst, ist das Osmanische Reich dem volligen Zerfalle nahe. Wenn es auch, äußern sie, Mehmed Ali gelange, nach Konstan⸗ tinopel zu kommen und den Versuch mit der Reform dieses Reichs J machen, so wird nach stinem Tode sich blutiger und toͤdtlicher Streit zwischen seinen Erben erheben, deren Jeder die Herr- s ir sich Ibrahim Pa⸗ scha haßt seine Bruͤder; diese hingegen sagen, er . . Sohn der Frau seines Vaters, aber nicht ihr Bruder. Abbas
so vielem Ernst und Talent durchgeführten K ; ; Bil i Elenlbhum bee err. irn nere, gn wenne gung der protestantischen Türsten Deutschlands auf die Augsbh ereini⸗ Confessien dar. Der Künstler desselben, S. König aus i . ; im Auftrage seines Fürsten einen ganjen Eyflus aus der gie, n, t Geschichte malt, hat durch getreue Schilderung der vorkommenden 3 ; raftere, durch eine würdige Haltung und lebendigen Ausdruck er Theilnehmer seiner mit vielem Fleiß durchgeführten Darstellung ein uachhaltendes Ini eresse gegeben, — Mit dem Schluß dieser Woche er—= chwanthaler aus dem Gräfenberger Bade zu—
rück. Die Nachricht von seiner vollkommenen Genesung erfüllt seine
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 65. Oktober.
E. A b 72nꝗJ St M. on
Abgang von 1
Um 7 Uhr Morgens .. — 39 . 10 . . ö — 45 ! . „Nachmitt.. — 43 . Abends.... — 36 . 58
Zeitdauer
Potsdam.
Um 8z Uhr Morgens. Mittags. . Nachmitt. Abends ..
c
Meteorologische Beobachtungen. Morgens
18359.
6. Oktober.
Abends
10 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr. s
Nach einmaliger
2 Uhr. Beobachtung.
Quellwärme 740 R. Flußwarme 11,09 R. vodenwärme 11,59 R. Ausdünstung O, 036. Rh. Niederschlag O01“ Rh Warmewechsel 4 14,80
99 338 61 Par. 339 29 har. 339 31 Par. Luftwäarme. . 4 880 R. 1479 R. - 1020 R. Thaupunkt . . 7.7 0 R. „30 R. 220 . . R. Sa“ R. Si” R. Dunstsanigung S3 pCt. 78 pCt. S0 pet. Wetter. bezogen. bezogen. trübe. SW. W. W.
e. W. — , zz d M Par.. . II20R.. S S103. . So et.
W.
Tagesmittel:
Den 7. October
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1839. m d C eId - CM,
2 Fr. Cour 131 x Brief Geld. 8 4 4
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Fr. Cour. Brief. Geld. Tor, T iu */ 103 10212 1031/9 102*/
10256
194 1603 17, 10623 / 102! 761/ 693 10115 1090 1011. 140 1031
Estpr. Efaudhr. 3! HPomm. do. 37 Kur- u. Neum. do. 3 do. 3 uud Zius-
Sch. 4. m n, M.. Vold al naree — 216
Nene Dukaten — 1812 Friedrichsd'or — 13/2 Aud. Goldmũüu-
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hI. 30 FrämSesid. Ser Küurmärk. Oblig. 3. Neun, Schuld v. 3 Berl. Stadt- G bI. Köuigsh. do. Elbiuger do.
dito. do. Danz. do. in Th. Westpr. Ptaudbr. 3 Grossh Pos. do-
Schlesische
( 9up. 971
1001 1712 1021/3 1023 /.
127/12 3
. b Amsterdam, 3. October.
Niederl. wirkl. Schuld. 535. 6. S0 do. 1015/5. Kanz- Bill. 2513/6. Do / g Span. 285/15. Passive sss. Ausg. Sch. 15. Zinsl. 9. Ereuss. bram. Sch. — Poln. — . Oesterr. Met. 103!
Humburg, 5. Octoher. Actien 1508. Engl. Russ. 1061/6. Frankfurt a. M., A. October.
Oesterr. 30½ Met. 106233. 1065/5. A0 1001/8. 100. 21 20 οί */ abr. 106 251. Br. Bank-Actien 1829. 1827. Partial - G0bI. 15023 Br. Lohse zu 500 FI. 1365 1363/5. Loose zu 109 El. — Ereuss Präm. - Sch. 693. G. do. Ao Anl. 1025/5 Br. EPoln. Loose 68!“ G. do / Span. Anl. 18. 147/8. 21 ο Holl. 525/93. 329,59.
EIsenbahn-Actien. St. Germain 860 Br. Versailles rechtes Ufer 535 Br. do. linkes Ufer 310 Br. Strassburg- Basel 318 Br. Bordeaux - Teste — Sambre- Meuse — Leipzig - Dresden 93 Br. Köln- Aachen Sz Br. Cemp.- Centrale —
Paris, 2. CQetoher. Ho /, Rente fin cour. 110. 85. 30, fin coeur. SI. 45. do/ g Neapl. fin cour. 101. 83. Fo / Span. Rente 317 /g. Passive 8. 30, Port. 24! 2. Wien, 2. October. A0 /9 100ũ1 / 2. 300 81. 212066 33 Anl. de iszA 1371/5. de 1839 1063 /.
Bank-
Met. 1071. Bäank-Actien 13536.
50 / 0 / 0 19/9 25.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 8. Okt. Im Opernhause: Norma, Oper in 2 Abth. IHẽustt von Bellini. (Dlle. H. Schulz: Adalgisa.)
Im Schauspielhause: Pour Touverture du theatre frangais: 1) La fiole de Cagliostro, vaudeville en 1 2acte. 2) Les deux manières, drame- vaudeville en 2 actes. 3) Dieu vous beénisse, vaudeville en 1 acte, par Mr. Ancelot.
Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Plaͤtze zu den Franzoͤsischen Vorstellungen sind moͤglichst beruͤcksichtigt worden, und es wird ersucht, die Billets bis Dienstag den Sten ?., Mit⸗ tags 10 Uhr, im Billet-Verkaufs Buͤreau abholen zu lassen.
Mittwoch, 9. Okt. Im Schauspielhause: Marie von Medicis, Lustspiel in 4 Abth., von C. P. Berger. Frau von Lenz: Marie, als letzte Gastrolle.) Hierauf: Der. Spiegel des Taufendschoͤn, Burleske mit Gesang, in Akt, van e. i n
Donnerstag, 10 Okt. Im Schauspielhguse: , hilft dem andern, Lustspiel in 1 Akt, von Frau von Win thurn. Hierauf: Iphigenie auf Tauris, Schauspiel in 5 R von Goethe. .
Sonntag, 13. Okt. Im Opernhause: Elfen, romantische Feen⸗Oper in 3 Abth., ; von Weber. (Herr Tramolini⸗ . 86. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen de ges 1 Rihlr. 10 Sgr. ꝛc.
—
Königs städtisches Theater.
̃ Ss Okt. Der Vater der Debuͤtantin. Posse in 4 , B. A. Herrmann. Vorher: Der gerade Weg
; sel in f Akt, von Kotzebue. . * 5 6. Der Barbier von Sevilla. Komische
Oper in 2 Alien. Musik von Rossini. (Herr Oberhoffer: Fi— garo.)
Oberon, Koͤnig der Musik von C. M. als Gastrolle.)
ersten Ran⸗
Verantwortlicher Redackeur Arnold.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
ben. Wie verlautet, ist das Gemälde Eigenthum des
Deßau und man wünscht ihm und der Stadt Glülck zum Besfß eines mit