1839 / 280 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Allgemeiner Anzeiger fu

Bekanntmachungen.

Roth wendiger Verkaufe Ober-Landesgericht zu Bromberg. Das im Jnowraclawer Kreise gelegene Alle Rittergut Gensewe Rr. 83, landschaftlich abgeschãätzt auf 13 5901 Thlr. 242 sgr. s pf. sell uhr am 13. Januar 1830, Vormittags um 10 11hr, ait erdenftlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, ae 18 . und ö kön der Registratur eingeseben werden. * Alle ir d n' l i r teu denten a fordert, sich bei Vermeidung der . in diesen Termine e ,, den Aufe k Real⸗G 5 uhhn nnn rn e ie. Daniel Rechau, Johann Becker, Mathias . n Theuwe, Christian adatz und Peter Schedlg. ; 2 des Franz v. Przewosti, z) der Anton r. Nlem ies ci vusi aus Markowo, 1) der v. NMagurski aus Eije wo, ) dier n ariauna v. Niemojewsta, geborne v. Wolska, 6j die Swentoslaus v. Kownackischen Erben, 7) die Theosila v. Kownacka, . s) der Leopold Anton r. Kownacki, 6 der Alopsius v. Priewoski aus Branno, 1j die Gutsbesitzer Casimir Delertschen Eheleute, werden hierzu öffentlich vorgeladen.

Rothwendiger Berkanf Ober-Landesgerichts Bromberg.

Das im Inowraclawer Kreise belegene freie Allo⸗ dial⸗Riüttergüt Jaronty, landschaftlich abgeschätzt auf 921 Thlr. 10 sgr., soll am 19. Februar 1810, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Hypolhefenschein, Tare und Kauf-Bedingungen kön nen in der 1II. Abtheilung unserer Registratur einge⸗ sehen werden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Real-Gläu⸗— biger, als:

f) die Agneta Uminska,

2) die Marianna, verehelichte von Brzeska, geborne von Michalowska,

3) die Josepha, verehelichte von Kolczvnska, geborne von Kownacka, später verchelichte von Mekarska, deren Erben und Cessionarien,

werden hierzu öffentlich vorgeladen. Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Ver— meidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Justizraths Bauck als Kura— tor des Lientenants Georg Bogislav Friedrich Wilhelm v. Herzbergschen Rachlasses werden hierdurch alle Ag— naten des Geschlechts derer von Herzberg und sonstige zu Lehn berechtigte Geschlechter und unbekannte Real—

dial⸗ 3) der verstorbenen Bamberg

maligen Schutz juden

7 , in Stralsund 1Thlr. 6 sgr. pf. 2) die Erben des a abri⸗

fanten Echbardt daskel 1 19 *

ju Starritz Erben 8 ) die verehelichte Motter, geb. Schwanbeck. ..... 101 21 zur Entgegennahme dieser Raten in terming den 17. Ottober d. 3.

vor dem Königl. Hosgerichte zu erscheinen, sondern auch sämmtliche übrige von der Lancken⸗Woldenitzer Kredi⸗ toren, in eben diesem Termine zur Anmeldung etwa noch vermeintlicher Ausprüche an die von der Lancken. Woldenitzer Debtimaffe sich einzufinden, unter dem Präjudij, daß die aufgebrachten AÄccords⸗Raten ad de- söositum werden genommen, sämmtliche Krediteren aber als in Gemäßbelt des Accords und Distributions⸗Plaus befriedigt werden angesehen und mit allen ferneren Ausprüchen an die gedachte Debümmasse werden präklu⸗ dirt und als in Eribeilung der Decharge an die Erben des vormaligen gemeinschaftlichen Bevollmächtigten von der Laucken⸗Woldenitzer Kreditoren cinwilligend werden angenommen werden. 3.

Hatum im Königl. Preuß. Heofgerichte zu Greifs. wald, am 35. September 18338.

(L. S.) v. NRöller, Praeses.

or ee nm n n Freiwilliger Verkauf.

Land- und Siadtgericht Culm. Das den v. Podczarskischen und den v. Kucharski= schen Erben gebörige. 1 Meine von Briesen, Culmer Kreises, belegene, aus Wohn- und Wirthschafts- Gebäuden,

1161 Morgen A Ruthen Preuß. Acker,

169 1702 Wiese,

i Wersten T Ruripcn Preuß. bestehende, mit einer Brau? und Brennerei-Gerechtigkeit versehene, nach der gerichtlichen Tare vom 8. Dezember 1888 auf 7192 Thlr. 3 sgr.

abgeschätzte Erbpachtsgut Bahrenderff soll in termino den 8. April 18 A9

an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober-Landes—⸗ gerichts-Assessor Siegfried subhastirt werden.

Rothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22. Februar 1839. Das in der Stralauerstraße Rr. AM belegene Grund stück des Kattundruckers Joh. Christian Friedrich Schrö der und der Ebefrau des Kaufmanns Geoßfuß, geb. Pohland, vorher Witwe Krätschmer axirt zu 15,324 Thlr. 3 sgr. Opf., soll theilungshalber am 12. Rovember 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hvpothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der Wollhandel von 1838,

ebst den bezüglichen Ereignissen bis Ende März 1839, 3 e. wissenschaftlichen und statistischen Bei⸗ trägen in Betreff der Sweat. 1. Gutsbesitzer ad Landwirthe überhaupt, ss wie für Wollmanufaf⸗ turisten und Wollhändler. Bon J. Ph. Wagner. Mit einer 4 gr. Svo. geh. Preis 15 sagr. Bon demselben Verf: Ueber die neu empfohlene Schafwaͤsche.

Für Gutsbesitzer und Landwirthe überhaupt, so wie für Wollmannfakturisten. gr. Svo. geh. Preis 5 sgr.

Die unterzeichnete Buchhandlung erlaubt sich, auf folgende in ihrem Rerlage erschienene unterrichtsbücher aufmerksam zu machen, welche bereits wegen ihrer Brauchbarkeit in viele hiesige und auswärtige Gymna— sien und Schulen eingeführt worden sind:

Dielitz, Th., Grundriß der Weltgeschichte für Realschulen und die mittlern Gymnasial-Klassen. 2te verbesserte Auflage. Thlr.

Pischon, F. A., Leitfaden zur allgem. Geschichte der Völker und Staaten. 1ster Theil. Geschichte des Alterthums. 2te verbesserte Auflage. Thlr.

Dasselbe Zweiter Theil. Geschichte des Mit⸗ telalters. 2te nerbesserte Auflage. I Thlr.

Dasselbe Dritter Theil. Geschichte der neue⸗ ren Zeit. I Thlr.

Als Handbuch für Lehrer, welche den Leitfaden beim Unterricht zum Grunde legen, erschien von demselben Verfasser:

Lehrbuch der allgem. Geschichte der Völker und Staa—⸗ ten. 1Ister Theil. Geschichte des Alterthums. 11 Thlr.

Roon, Albr. v., Grundzüge der Erd⸗, Völker- und

Staatenkunde, ein Leitfaden für höhere Schulen,

unächst für die Königl. Preußischen Kadetten—

Anstalten bestimmt. Mit einem Vorwert von K.

Ritter. In 3 Abtheilungen. 2te ganz umgear—

beitete Auflage. 3

Erste Abtheilung: Topische Geogräphie. 13 Thlr.

Zweite Abtheilung; Physische Gebgraphie. 23 Thlr.

(Die dritte Abtheilung: Politische Geographie, wwird in kurzem erscheinen.) 4. ̃

Heinsius, ijr. Th., kleine theoretisch = praktische Deutsche Sprachlehre für Schulen und Gymna⸗ sien. i3te verbesserte Ausgabe. 3 Thlr.

Der Redner und Dichter; oder Anleitung zur Rede? und Dichtkunst. 6te verbesserte Ausgabe. Thlr.

Kahrein, Jac., Beispielsammlung z' der Lehre von den Figuren und Tropen in Th. Heinsius Teut. 6 ö

, n E. W., Deutsches Lesebuch. Erste Ab⸗ theilung. 2te Aufl. 1 Thlr. Dasselbe. Zweite Ab⸗ theilung. S Thlr.

Wackernagel, Dr. K. E. P., Auswahl Deutscher Gedichte für höhere Schulen. 3te vermehrte Aus—

Prätendenten, und unter Ersteren namentlich: a) der Haupimann Caspar Rudolph v. Herzberg, Rudolpbs Sohn, b) der Rittmeister Peter Rüdiger v. Herzberg, Joa— chim Daniels Sohn, e) der Lieutenant Franz Heinrich v. Herzberg, Mo— ritz Heinrichs Sohn, dé) der Lientenant Caspar Friedrich v. Herzberg, Cas— par Rüdigers Sohn, e) der Haupim nn George Christoph v. Herzberg, im v. Steinkenlerschen Regiment, f) der Erdmann v. Herzberg, Major im ersten Ba— taillen Garde, g) der Anton Friedrich v. Herzberg, im Jahre 1785 Capitain im Regiment r. Egloffsiein in Elbing; im Jahr 1797 Chef der Invaliden-Compagnie zu Schoeneck bei Danzig, iche an den im Neustettinschen Kreise belegenen Lehn—⸗ gütern Lottin C. D. und F., Barfenbrügge A. und F. und Bahrenbusch A. und D. ctwanige Lehus- oder sonstige Real⸗Ansprüche haben, aufgefordert, innerhalb sechs Monaten, und längstens in dem peremtorischen Termin den 2. Mai 1840, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirteun, dem Ober-Landesgerichts-Rath Baron v. Troschke, allhier im Ober Landesgerichts⸗-Kol⸗ legienhause persönlich oder durch gesetzmäßige, mit ge— bbriger Information und Vollmacht versehene Bevoll mächiigie, wozu ihnen die Justizräthe Hentsch, Strik— ker, Naumann, Teßmar, Hildebrand und Leopold und die Justiz-Keommissarien Lorenz und Villnow vorge⸗ schlagen werden, zu erscheinen und die ihnen an den vorgenannten Lehngütern und deren Pertinenzien etwa zustehenden Lehn oder sonstigen Realrechte auszuüben, auch in diesem Fall die zur Begründung derselben er— forderlichen Beweismittel urschriftlich beizubringen, mit den sich etwa meldenden übrigen Agnaten zu Protokoll zu verhandeln und hiernächst rechtliches Erkeuntniß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termine aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich und alle ihre etwa⸗ gigen männlichen lehnsfähigen Descendenen mit sämmtlichen an den benannten Lehngütern und deren Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, na—⸗

mentlich mit dem beneficio taxae, jure protimiseos, No. 8. ;

jure resnendi vel revocandi, oder wie sie sonst Ramen Magdeburg auf'm Cointoir der Compagnie, Holz- haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Siillschweigen werde anferlegt und die gedach—⸗ ö. ten Güter nebst Pertinenzien für ein Allodium wer— den erklärt werden. Tie ausbleibenden unbekannten

Real-Prätendenten milssen gegen sich aher Alles gelten . c jaffen, was von den bekannten Real-Prätendenten und Diensi wischen Regensburg, Linz, Wien ic. wäh⸗

den übrigen Betheiligten verhandelt wird. Köslin, den 12. August 1839. . Königl. Ober-Landesgericht von Pommern Civil -Senat. ;

Gerichtliche VBorladung.

Es haben die Erben des verstorbenen gemeinschaft⸗ Desterr. Dampfschifffahrts Cesellschaft. Zwischen Re⸗ lichen Bevollmächtigten der Kreditoren des weiland gensburg, München, Augsburg, Nürnberg und Frank⸗ Majors von der Lancken auf Woldenis angezeigt, daß

deffen Gläubiger theils durch Anweisung, theils durch bagre Zahlung, dem getroffenen Accerde und danach . uns- la wenige nicht aufzufindende befriedigt seyen, darüber auch Rachweisungen gegeben, dabei aber gebeten, das um vblligen Abschluffe des Debitwesens noch erforder⸗ lin Proclama zu erlassen.

Wenn nun diesem Gesuche auch deferirt worden, so laden Wir kraft tragenden Amtes nicht nur folgende nicht zu ermittelnde Gläubiger mit den beigesetzten Accords ⸗Raten:

ons- Plane gemäß, bis auf einige Die

Nürnberg, den 24. August 1839.

Vom Königlich Bäwerischen Kreis und Stadtgericht Nürnberg wird der Buchhalterssehn Johann Ernst Schoen von hier, welcher schͤn im Jahre 1810 für vers ollen er klärt wurde, bis jetzt aber nichts von sich hat sehen oder hören lassen, refp. dessen allenfallsige Erben hier mit aufgefordert, sich binnen drei Monaten, von hente an, um so gewisser dahier zu melken, als außerdem, nachdem er berests im Jahre 18365 das 70ste Lebens jahr erreicht gehabt, dessen in circa 400 Fl. bestehenz es Vermögen den sich gebörig legitimirenden nächsten An— verwandten ohne Cautions-Leistung hinausgegeben werden wird. (L. 83 v Kohlhagen, Direktor.

Am 28. Oktober d. J. Nachmittags um 2 Uhr be— ginnt eine Versteigerung von Pretiosen Me— daillen und Münzen auf meinem Büreau, Peters⸗ straße Nr. 33, deren Verzeichniß daselbst einzusehen ist und für 1 gr., auf fraukirte Briefe, verabfolgt wird. Leipzig, den 3. Oktober 1839.

Dr. Mothes, Notar.

Regelmässige Dampsschiffsahrt zwischen Magdeburg und Hamburg.

Die anerkannt am schnellsten fahrenden, aufs

eleganteste eingerichteten, mit, Betten, Privat-Kahi-

netten und jeder Bequemlichkeit für Passagiere ver-

sehenen Dainpfschifst der Magdeburger Compagnie

Krenprinz von Preusfsen und Faul Friedrich

saliren von Magdehurg narh Hamburg

je den Sonntag . Morgens

z Uhr,

und von Hamburg nach Magdeburg

jeden Sonntag und Mittwoch Morgens früh. Anmeldungen geschehen in:

Hamburg beim Procureur Helling, Theerhof

hof No. 8.

Baverisch⸗-Württembergische Donau⸗ Dampfschifffahrt.

rend des Monats Oktober mit 2 Schiffen von 60 und 5 Pferdekraft. Abfahrt von Regensburg nach Linz: am 2. 7. 12. 17. 22. 27. Abfahrt von Linz nach Regensburg: am M. 9. 14. 19. 23. 29. In Linz forrespondtren die Schiffe mit denen der

furt besteht für die Hin- und Herreise eine tägliche , , ; Regensburg, im 653 1839. i irection.

Literarische Anzeigen.

Für Gutsbesitzer und Wollmanufafturisten. Bei G. Basse in Quedlinburg sind u. eben erschle⸗ nen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn

gabe. 17 Thlr.

Pischon, F. A. Leitfaden zur Geschichte der Deut⸗ schen Literatur. Hte verbesserte Ausgabe. J Thlr.

Frings, M. J., kleine theoretisch⸗pr. ktische Fran⸗ 6. Grammatik für Schulen und Gymnasien. Thlr.

H or t i ann, F., Lehrbuch der Französischen Sprache

für den Schul- und Privat-Unterricht. Enthal⸗ tend: 1) Eine Französisch⸗-Deutsche Grammatik der Französischen Sprache, mit Uebungen zum Ueber⸗ Eitzen ins Denutsche und ins Französische. 2 Ein , . Lesebuch mit Hinweisungen auf die HFrammatik und Wörterverzeichnissen. Ate verbes⸗— serte Auflage. z Thlr.

neues Franjösisch's Lesebuch; oder Auswahl unterhaltender und belehrender Erzählungen aus den neueren Französischen Schrifistellern, mit biographischen und literarischen Notizen über die Verfasser und erläuternden Anmerkungen. 2te ver⸗ besserte Auflage. Thlr.

Büchner, K., und F. Be rrmaun, Handbuch der neueren Französischen Sprache und Literatur oder Auswahl interessanter, chronologisch, geordneter Stücke aus den besten neueren Französischen Pro⸗ saisten und Dichtern, uebst Nachrichten von den Verfassern und ihren Werken. Prosaischer Theil. 2te durchweg verb. und verm. Ausgabe. 11 Thlr.

Büchner, K. und F. Herrmann, Dasselbe. Poe⸗ tischer Theil. 11 Thlr.

Beauvais, L. A., Etudes frangaises de Littèra- turé militaire, extraites des ouvrages de Frédé— rie II., de Bumouriez, de Jomini, de Guxion Saint Eyr, de la Rochejuaquelin, de Dedon l'ains— de Mathieu Dumas, de Chambray, de H. Ph. Sé— gur, de Roch, de Pelet, de Foz et de Gourgaud— dädiées à tous ceux qui se vouent à carriere des armes. S Thlr.

Herrmann, F., und L. A. Beguvais, Neues Französisches Elementarbuch, enthaltend: 1 Eine spystematische Sammlung solcher Wörter, die in der Sprache des Umgangs am häufigsten vorkom⸗ men. 2) Kleine Gespräche über allerhand Gegen⸗ stände. ) Eine Auswahl von Gallicismen und Sprüchwörtern in alphabet. Ordnung. 3) Erzäh⸗ lungen für Kinder. 3) Der heilige Dreikönigstag, Schauspiel in einem Akt. 3 Thlr.

Heussi, Jac., neues Englisches Lesebuch, oder Sammlung prosaischer und poetischer Aufsätze von den vorzüglichsten neueren Englischen Schriftstel— lern, nebst einem Wörterverzeichnisse. Zum Ge⸗ brauch in Schulen u. beim Privatunterrichte. Thlr.

Heussi, Ja c., die Experimental⸗hysik, methodisch

dargestellt. Erster Kursus. 2te verbesserte Auf⸗ lage. Mit 38 eingedruckten Holzschnitten. I Thlr.

Dasselbe. 2Ater Kursus: Von den physikali⸗ schen Gesetzen. Mit 5 Kupfertafeln. 11 Thlr.

Lehrbuch der Arithmetik für Schulen, Gym⸗ nasien und den Selbstunterxricht. En hn lend eine gründliche und leicht faßliche den Erfordernissen der neueren Pädagogik angemessene Darstellung des Kopf⸗ und Zifferrechnens und deren Anwen⸗ dung auf das bürgerliche Leben und auf beson⸗ dere Geschäftszweige. A Theile. 1 Thlr.

Der dritte Theil auch mit dem besonderen Titel: Sammlung grithmetischer Aufgaben. zaThlr.

,. S. F., Anfangsgründe der Arithmetik. Nach der 17ten Original-zlusgabe aus dem Fran⸗ kel chen , und mit einigen Anmerkungen versehen. Th

Lehrbuch der Elementar⸗Geometrie. Neu über⸗ setzt und mit Anmerkungen versehen von L. Ide⸗

Nr. 3) zu haben:

ler. Mit 7 Knpfertafeln. 1 Thlr.

1152 . r die Preußischen Staaten.

Wilde, E., Geometrie filt Bürgerschule untern Klassen der Gymnasien. Far er tafeln. 19 Thlr. Sirsch. Meter, Sammlung von Beispielen, Zer= meln und Aufgaben aus der Buchstabenrechnun und Algebra. Zte Ausg. 1 un! (Das Egensche Handbuch zu dieser Aufgaben? Sammlung, welches eine Zeitlang nicht voll 6 1 haben war, ist jetzt in 2ter verbes⸗ erter Auflage wieder zu bekommen. Preis. * =. . ] 2 ki.

Wöhler, Dr. F., undriß der Chemie. Unoraa⸗— nische Chemie. 5te verb. Aufl. I Thlr. 48 Heinsius, hr. Th., Vorbereitung n philosophi⸗ schen Studien. Für höhere Schulen und den

Selbstunterricht. Thlr. n Schul⸗-Direttoren und Lehrern, welche eines oder das andere der vorstehenden Bilcher, Behufs der Einfüh⸗ rung, näher prüfen wollen, sind wir sehr gern erbötig. ein Exemplar zur Ansicht zu überlassen. Die Preise, welche zwar bereits sehr niedrig gestellt sind, sollen bei Abnahme einer Partie Exemplare noch ermäßigt, auch für arme Schüler Frei⸗Eremplare beigegeben werden. Duncker C Humblot.

Bei Karl Groos in Heidelberg ist so eben erschie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Ben⸗ lin bei E. S. Mittler, Stechbabn Nr. 2): Die Rechtmäßigkeit der Todesstrafe.

Als Antwort auf Dr. .F. Zöpfl's Denkschrift

von C. P. Reidel. gr. Svo. geh. Preis 29 sgr.

Diese Schrift verbreitet sich über ihren so höchst wichtigen Gegenstand auf eine so her ge und eistreiche Weise, daß sie nicht allein die Aufmerksam⸗ eit des Gesetzgebers, sondern auch die aller ge⸗ bildeten Stände auf sich zu lenken geeignet ist.

Bei Theodor Fischer in Cassel ist erschienen and in allen Bachhandlungen, zu Berlin und Pot. dam in der Stuhrschen, zu haben:

2 der pathologischen Anatomie von Dr? Ludwig Fick, Professor in Marburg. gr. Svo. 1 Thlr. *. E' dürfte dieses Werk jedem Arzte, Lehrer und Seudirenden eine willbommene Erscheinung seyn,

Lebersicht gewährendes System der pathologischer Anatomie enthält und bereits von mehreren Autori. täten die gröfste Zuerkennung gefunden hat.

In der Fest schen Verlags⸗-Buchhandlung in Leipzig

sind so eben erschienen und in allen Buchhandlungen

zu haben, namentlich bei E. S. Mittler in Berlin

(Stechbahn Nr. 3):

Grund- oder Fund amental⸗Wissenschaft des gemeinen Deütschen und Sächsischen Civil- und Kriminal-Prozesses, oder dessen Begriff,

Prozeßrechts, mit Andeutungen für Pro ksß⸗CGe⸗ setzgebung und in Vergleichung mit dem Preußi— schen und Französischen Prozesse dargestellt. Er—⸗ ter Band: Systematisch-kritische und ge⸗ chichtliche Darstellung des Begriffs, We— sens und Grundes des gemeinen Deutschen

zesses von Dr jur. Wilh. Michael Schaff— rath, akademischem Docenten der Rechtswissen⸗ schaft an der Universität Leipzig. gr. Svo. brosch. Preis 1 Thlr.

Bandes für Theoretiker und Praktiker geht aus den vier verschiedenen und ausführlichen Inhalts—

setzstellen und der 13 rein praktischen Abhandlun⸗

dem enthält dieser gedrängt geschriebene Band eine ganz neue Theorie des Begriffes, We sens, Zwet⸗ kes und aller einzelnen wesentlichen Erfordernisse des Prozesses, der Lehre von den Nichtigkeiten, endlich insbesondere der Selbsthilfe und des xecht⸗ lichen Zwanges als der Grundlage des Prozesses.

Vocal und Instrumental- Compositionen von II.

Hassler, J II. Schein, II. Albert u. A., zur nä-

Leipzig. gr. Ato. brosch. Preis 2 Thlr.

eben erschienen und in Berlin zu haben bei

der Duncker, Französische Sirgße Nr. 21: Die Duͤsseldorfer Malerschule und ihre Leistungen seit der Errichtung des Kunst⸗

Kunsigeschichte von H. Püttmann. gr. 8v6. 1839. broͤsch. 14 Thlr.

J. J. Le dner, Behrenstrafse No. 20. kibliothèque de Lecture frangaise, an-

Sstribue gratis.

Bei Friedr. Schultheß in Zürich ist so eben er⸗ schienen und durch alle Buchhandlungen, namentli durch E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) zu beziehen:

Neue

Land⸗ und Seebilder.

Dritten Theiles erster und zweiter Band. . Enthaltend; Die Deutsch⸗Amerikanischen Wah lver wand tschaften. Dritten Theiles 1Ir u. 2r Band. Vom Berfafser des Legitimen, des Rtrey, der Lebensbilder aus belden Hem isphären *

Svo. brosch. 2 Thlr. 183 sar.

da solches ein kurz gezeichnetes und eine hequem,

Wesen, Grund und höchste und letzte Grund⸗ Prinzipien, mit einer Philosophie des positiven

und Sächsischen Civil- und Kriminal⸗Pro⸗

Der Sachenreichthum und die Wichtigkeit dieses

Verzeichnissen, insbesondere aus dem der erklärten Ge⸗

gen aus dem streitigen Prozeßrechte hervor. Außer⸗

Die Hausmusik in Deutschland in dem 16ten, 17ten und 18ten Jahrhunderte. Materialien zu einer Geschichte derselben, nebst einer Reihe

Isaac, L. Senfl, L. Lemlin, W. Heinta, H. L.

heren Erläuterung. Von Car! Ferdinand Be cker, Organisten an der Nicolai- Kirche zu

Bei Otto Wigand, Buchhändler in gemi, ist so e

ran

Vereins im Jahre 1829. Ein Beitrag zur modernen

„Le V Supplément' du catalogue de la Nouᷓvelle

glaise et italienn e vient de paraitre et se di.

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

Berlin,

Mittwoch den gien

Oktober

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Angekommen: Ihre Durchlauchten der Fuͤrst und die

Fuͤrstin Czartoryski, von Schloß Ruhberg in Schlesien. Se. Excellenz der General der Infanterie und Chef des

Generalstabes der Armee, Krauseneck, aus der Provinz

plomatie“ nachstehenden Artikel. „Die Ministerien wechseln, aber das System bleibt stets unverändert dasselbe. achte es in der That bei allen den Gelegenheiten, wo es einen Willen zu erkennen geben, eine Maßregel ergreifen, einen Plan

Sachsen. . Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmäch—

tigte Minister am Köoͤnigl. Niederlaͤndischen Hofe, Graf von He llch und Lottum, von Leipzig.

Zeit ungs⸗Nachrichten. a n 8 1 an d.

Rußland und Polen.

Odessa, 24. Sept. Seit einiger Zeit bemerkt man hier ein ungewöhnliches Steigen der Getraidepreise. Das Tschetwert Hafer, welches zu Anfang des Monats August 3 2 Rubel galt, wurde vor acht Tagen mit 7! „, und heute mit 8! bis 9 Ru— beln bezahlt. Dasselbe ist mit der Gerste der Fall. Das Tschet⸗

wert Hirse kaufte man noch vor einem Monat fuͤr 6 Rubel, jetzt

ilt es 8 Rubel. Auch Mehl und Gruͤtze steigen im Preise. ie aus einigen Gegenden des Innern eingehenden Nachrichten lauten wenig guͤnstig.

Als zu Anfang des Monats August in Nikolajew Jemand zufaͤllig eine Eisenstange in die Luft erhob und sich daran die un— ter dem Namen des St. Elms-Feuers bekannte elektrische Er— scheinung zeigte, erhoben die Bewohner, welche dies sahen, so— gleich ihre Stoͤcke in die Luft und waren sehr erstaunt daruͤber, daß sich an denselben nichts zeigte; noch mehr wuchs indeß ihr Erstaunen, als sie bemerkten, daß dieselbe Erscheinung sich an den Bajonnetten eines ganzen Bataillons wiederholte.

Warschau, 4. Okt. Es ist die Nachricht hier eingegangen, daß der Großfuͤrst Thronfolger in der nächsten Woche die Stadt Warschau mit einem Besuch erfreuen und sich mehrere Tage hier aufhalten werde.

Der Fuͤrst Statthalter ist am Montag den 30. September

von Borodino wieder hier eingetroffen, und der Minister Staats— Secretair des Koͤnigreichs Polen, Graf Grabowski, ist von Wien hierher zuruͤckgekehrt. Der Administrations-Rath des Koͤnigreichs macht bekannt, daß die ehemaligen Militairs Eduard Bukowiecki, Jakob Radzi— wilowicz und Maximilian Wielowieyski mit Unrecht auf die Liste derjenigen gekommen, die von der Amnestie keinen Gebrauch ge— macht, daß ihre Namen daher von dieser Liste gestrichen und die uͤber ihr Vermoͤgen verhängte Confiscation zuruͤckgenommen worden.

ö ch

Paris, 3. Okt. Der Herzog Decazes hat nach einem mehr— taͤgigen Aufenthalte in Fontainebleau seine Reise angetreten, aber sich nicht, wie man allgemein vermuthete, nach Madrid, sondern nach seinem Landsitze begeben..

Im Journal du Commerce liest man: „Wir wissen mit Bestimmtheit, daß der Mexikanische Gesandte der Franzoͤsischen Regierung eine Protestation gegen den Vertrag, durch welchen wir die Unabhaͤngigkeit der Republik Texas anerkennen, uͤber— reicht hat. Eben so konnen wir versichern, daß diese Protesta— tion in Folge der Instructionen stattgefunden hat, welche das Mexikanische Kabinet fuͤr den Fall einer solchen Anerkennung sei— nem Repräsentanten in Paris hatte zugehen lassen. So sind also unsere Verhaͤltnisse mit der Mexikanischen Republik neuerdings verwickelt, und nachdem wir einen schlechten Frieden geschlossen hatten, wissen wir uns nicht einmal die unbedeutenden Vortheile desselben zu sichern.“

Der Marschall Clauzel hat sich vor einigen Tagen in Tou— lon mit mehreren seiner Kollegen aus der Deputirten-Kammer nach Algier eingeschifft.

Das Conseil der Notare hat sich in diesen Tagen versam— melt, um sich mit der Frage wegen der Verkaͤuflichkeit der Aem— ter zu beschaͤftigen. Es hat beschlossen, keinen Schritt bei der Regierung eher zu unternehmen, als bis der Justiz-Minister seine Absichten in dieser Beziehung definitiv kundgegeben habe. Bis dahin will sich das Conseil darauf beschränken, alle zur Aufklaͤ— rung dieser Frage noͤthigen Dokumente zu sammeln.

Ein hiesiges Journal meldet heute ; von Cspauüa die mit ihm angeknuͤpften Unterhandlungen wegen seiner Unterwerfung nicht zuruͤckgewiesen habe.

Die Journale aus Bourges vom 1. Oktober enthalten

mancherlei Details uͤber den Aufenthalt des Don Carlos und sei⸗

ner Familie. Seit einigen Tagen hat man an der Thuͤr seines Hotels eine Schildwache aufgestellt. Don Carlos unternimmt

taͤglich in einem mit 6 Pferden bespannten Wagen Spazierfahr⸗

ten außerhalb der Stadt. Am vergangenen Sonntag hoͤrte Don Larlos zuerst eine Messe in seiner Privat-Tapelle und begab sich sodann mit seiner Gemahlin und seinem Sohne in dem Wagen des Erzbischofs nach der Kathedrale. Die Geistlichkeit erwartete den Infanten an der großen Eingangs-Thure, wo der Erzbischof nach einer tiefen Verbeugung den Don Carlos, seine Gemahlin und den Infanten Don Luis mit Weihrauch beraäͤucherte. Diese seltsame mittelalterliche Ceremonie erneuerte sich auch wahrend der Messe. Drei Lehnstuhle, mit rothem Sammet uͤberzogen, waren fuͤr Don Carlos und seine Familie hingestellt. Der Infant Don Sebastian war nicht e n, er scheint sich mit einer Messe be—⸗ fat zu haben. Am ͤhlusse der Messe begleitete die Geistlich⸗ eit, mit dem Erzbischofe an der Spitze, die Spanischen Prinzen wieder bis zum Austritt aus der Kirche.

na is melden, daß der Vice-Admiral Baudin oder der Admiral Roussin den Oberbefehl uͤber das Geschwader in der Levante erhalten werde. Diese Nachrichten sind durchaus ungegruͤndet;

kunft hinauszuschieben gesucht, und sich vorzugsweise der groͤßten Unbeweglichkeit befleißigt? Das wo es einschreiten mußte, hat es sich stets nur gezeigt, um zu verhindern, und glaubte, genug fuͤr die oͤffentliche Sache gethan zu haben, indem es sich der Wirk— samkeit Anderer witersetzte. gewissermaßen unsere Pflicht, es von der Plage des Buͤrger— krieges zu befreien und den Leiden einer Contre-Revolution zu entreißen. Dagegen sind wir unbewegliche Zuschauer jener inne—

abscheulichsten Ausschweifungen erlaubte. dieses Benehmen tragen wird, das muß die Zukunft lehren. Was die Orientalische Fuge betrifft, so scheinen wir auch dort

uüͤr gewiß, daß der Graf einen vollstaͤndigen Gesetz- Entwurf sformulirt. Die Haupt—

——— ——

Der Temps sagt: „Briefe aus Paris an den Toulon—

der Contre⸗Admiral Lalande scheint sich im Gegentheil durch sein Benehmen das ganze Vertrauen des Ministeriums erworben zu haben, und es wird ihn auf diesem Posten zu erhalten wissen.“

Der Temps enthalt unter der Ueberschrift: „Unsere Di—

Man beob—

entwerfen mußte. Hat es nicht immer die Resultate in die Zu—

Spanien bedurfte unserer; es war

ren Kampfe gewesen, wo die Grausamkeit sich nach Gefallen die Welche Fruͤchte uns

dem Grundsatze treu bleiben zu wollen, daß die Zeit Alles thue, und daß man ihr nicht vorgreifen muͤsse. Zu dieser Stunde wissen wir noch nicht, ob wir uns fuͤr die Tuͤrken oder fuͤr die. Aegyptier erklären sollen, ob wir mit England oder Rußland ge— meinschaftliche Sache machen werden, ob wir unser Schwert in die Waagschale werfen, oder uns nur ein— mischen sollen, um Konflikten vorzubeugen. Es kann diesem bestaͤndigen Status dio unserer Politik eine Idee der Er— haltung zum Grunde liegen, aber sicherlich nicht der Erhaltung unseres Einflusses und ünscker Wichtigkeit. Wir beklagen eine Diplomatie, die sich auf, wir wissen nicht welche, Familten-Ruͤck⸗ sichten beschraͤnkt und alle Angelegenheiten aus dem Gesichtspunkte der kleinlichsten Persoͤnlichkeit betrachtet, als ob Frankreich nicht stark genug ware, seinen Einfluß im Auslande geltend zu machen, ohne im Innern die Resultate seiner Revolution aufs Spiel zu setzen. Wir wuͤrden uns um diese Tendenz wenig oder garnicht kuͤmmern, wenn nicht die unvermeidliche Ruͤckwirkung derselben wäre,

daß wir in der Meinung der Voͤlker sinken. Wir in Frankreich wissen, daß Frankreich sich derselben nicht zugesellt, daß es auf eine hochherzige und stolze Weise gegen die beschraͤnkte und feige Rolle, zu der man es verdammt, protestirt und daß es die Verantwortlichkeit fuͤr die Fehler, die man es begehen laßt, nicht ͤbernimme. Eng— land, Oesterreich und Rußland haben jedes in diesem Augenblick ein System; sie wissen, was sie wollen und auf welches Ziel sie lossteuern; wir allein wissen nicht, ob wir uns bewegen und wie wir uns bewegen sollen. Die Zeit, diese große Ordnerin der An— gelegenheiten, ist unsere einzige Verbuͤndete. Wie sie den Krieg in Spanien getodtet hat, so hoffen wir, werde sie auch die Orien— talische Frage ums Leben zu bringen wissen; aber wir vergessen, daß hier die Elemente nicht dieselben sind, und daß wir nicht einer inne— ren Streitigkeit zwischen dem Sultan und dem Pascha von Aegypten beizuwohnen haben. Wenn es auch in der That gleich— guͤltig seyn moͤchte, welcher von Beiden am Ende siegreich aus dem Kampfe hervorgeht, so ist es doch keinesweges gleichguͤltig, daß dieser Sieg zu Gunsten und durch den Beistand einer frem— den Macht bewerkstelligt werde. Es handelt sich um unsere Ehre, und Frankreich erkennt Niemandem das Recht zu, dieselbe zu ge— faͤhrden. Wir uͤberlassen uns noch immer der Hoffnung, daß das Ministerium jene ernsten Interessen im Orient nicht aus den

Augen verlieren werde; man sagt sogar, es werde den Beweis liefern koͤnnen, daß seine Unterhandlungen nicht von jenem Geiste der Selbstverleugnung diktirt wuͤrden, den die oͤffentliche Meinung ihm zur Last legt. Aber die oͤffentliche Meinung weiß auch, daß unsere Diplomatie auf doppelte Weise geleitet wird; sie unterschei— det ihre ostensiblen Handlungen von dem vorheerschenden Gedan— ken, der dieselbe um so leichter leiten kann, da er sich allen Nach⸗ forschungen und jeder Verantwortlichkeit zu entziehen weiß.“ Waͤhrend der Constitutionnel in seinem gestrigen Blatte daruͤber lamentirte, daß die Regierung die Opposition nicht mehr bekampfe, und also die Polemik nach und nach ganz aufsoͤre, su— chen andere Blatter und Parteien Materialien vorzubereiten, um diese Abspannung, die dem Journalismus so verderblich ist, durch Hervorsuchung irgend eines Zuͤndstoffes ein Ende zu machen. Man scheint nach langer Ueberlegung nichts Besseres aufgefunden zu haben, als die Wahlreform-Frage wieder aufzufrischen. Das Comit, welches sich zu diesem Zwecke, unter dem Vorsitz des

Herrn Odilon Barrot bildete, hat ein Dokument veroͤssentlicht,

worin es seine Ansicht uͤber diesen Gegenstand ausspricht und

Bestimmungen desselben sind:; Das Minimum der Waͤhler in

jedem Bezirke wird auf 600 erhoöͤht. Die Befugnisse fuͤr die

Geschwornen-Liste werden auch auf die Wähler-Liste angewendet. Außerdem sind Wähler die Friedensrichter, die Offiziere der Na— tionalgarde, die Mitglieder der Munizipal-Conseils, bis zu den Orten herab, die 2006 Einwohner zählen; die Mitglieder der Han⸗ dels-Kammern, der Manufaktur-Conseils und der Conseils der Sachverstaͤndigen; die Zoͤglinge der polytechnischen Schule, die in den offentlichen Dienst uͤbergegangen sind und 2 Jahre lang in dem Wahl⸗Bezirke domizilirt waren. Die Deputirten-Kani— mer wird aus 509 Mitglledern bestehen. Jeder Wähler ist wählbar. Die Functionen der Deputirten sind fortan unvertraͤg⸗ lich mit denen der Praͤfekten, der Unter-Praͤfekten, der General— Einnehmer, der Zahlmeister, der General-⸗Prokuratoren, der Koͤ⸗ niglichen Prokuratoren und ihrer Substituten, der Ingenieure der Bruͤcken, Chausseen und Bergwerke, und endlich aller von der Civil-Liste besoldeten Beamten. Wenn die oben erwahnten

erwahnten Functionen befoͤrdert werden, selbst wenn er seine Ent— lassung als Deputirter einreicht. Die Deputirten erhalten während der Dauer der Session eine Entschadigung von 20 Fr. fuͤr jeden Tag der Anwesenheit. Man hat berechnet, daß durch obige Bestinimungen die Zahl der Waͤhler, die sich in diesem

Augenblick auf 262,603 belaufen, auf 393,912 erhsht werden

wuͤrde. Außerdem hat sich nun auch - ein Comité der äußersten Lin—

ken, unter dem Vorsitze der Herren Lafitte, Dupont von Der Eure,

Arago und Martin gebildet, welches ganz einfach darauf anträgt,

daß jeder Buͤrger, den das Gesetz zum National⸗Garden⸗Dienst . verpflichte, auch das Wahlrecht erhalten solle; und ist diese Par— tei somit ihrem alten Irrthume: se micgs est l'ennemi du bien treu geblieben.

u geb Die Zeitungsleser durfen ubrigens nun darauf gefaßt seyn, das alte Thema der Wahl-Reform unter allen Ge— stalten wieder abgehandelt zu sehen; es mußte denn irgend ein

politisches Ereigniß die oͤffentliche Aufmerksamkeit mit Gewalt auf einen anderen Gegenstand lenken.

Das IJ ournal des Dabats publizirg ein Schreiben aus London, welches einen Aufschluß uͤber die 3 Verlegen⸗ heiten der Vereinigten Staaten und uͤber die Gefahren giebt, die daraus fuͤr den Europaͤischen Handel entstehen or, Nach⸗ stehendes ist ein Auszug aus demselben: „Nach der Krisis des Jahres 1837, inmitten der Vernichtung fast aller Kredit⸗-AUnstal⸗ ten, hielt sich noch eine große und mächtige Institution aufrecht, naͤmlich die Bank der Vereintgten Staaten. Obgleich besiegt in ihrem Kriege mit dem Praͤsidenten, so erhohte doch der Sturz aller Lokal-⸗Banken ihren Kredit, und als alle Waaren auf einen unverhaͤltnißmäßig niedrigen Preis und die Wolle sogar von 1860 auf 500 Dollars zuruͤckging, bot sich fuͤr so spekulative Gemuͤther, wie die der Amerikaner, eine sehr verfuͤhrerische Gelegenheit dar. Die Bank unterlag dieser Ver— suchung und stellte sich an die Spitze einer Baumwoll⸗-Specula— tion, deren Zweck war, den Handel mit dieser Wagre zu mone— polisiren. Die Bank kaufte fast alle Baumwoll-Vorräthe auf, die sich in den suͤdlichen Staaten vorfanden, und bezahlte diesel—

ben mit Wechsel, zahlbar in London, ein Jahr nach dato. Der

Kredit der Bank war so groß, daß diese Wechsel, Vostangtes ge— nannt, sehr gern genommen und allgemein als Zahlungsmittel fuͤr die Produkte der Englischen Fabriken gebraucht wurden. Im Monat Mai 1837 gab die Bank für z, 99,900 Pfund Ster— ling (77,509,009 Fr.) in solchen Fpsr- notes aus. Die Baum— woll⸗Vorraäͤthe der Nord⸗Amerikanischen Bank wurden nach

Liverpool an das Haus Humphrey und Biddle consignirt; letzte—

rer war der Sohn des Gouverneurs der Amerikanischen Bank. Dank diesen Consignationen hatte jenes junge Handlungshaus

in wenigen Monaten mehr Geschaͤfte, als die aͤltesten und reich—

sten Englischen Haͤuser. Die Bank sandte zugleich ihren Kassi—

rer, Herrn Jaudon, nach London, der dort der Agent und Kor— respondent der Bank wurde, und fuͤr die Zahlung der Post-notes

sorgen mußte. Diese Zahlung geschah entweder mit dem Ertrag

der verkauften Baumwolle, oder durch Verpfaͤndung derselben. Diese ganze ungeheure Operation ging eine Zeitlang sehr gut. Die Markte der ganzen Welt wurden mit jenen Fost-nates der

Bank uͤberschwemmt, die stets zur Verfallzeit sehr regelmäßig in London bezahlt wurden. Im Jahre 1838 bemerkte man fruͤhzeirig, daß die Baumwollen-Aerndte nicht sehr ergiebig ausfallen wurde. Um sein Monopol-System aufrecht zu erhalten, mußte Herr Biddle, der nur durch Vermittelung der Banken der suͤdlichen Staaten agiren konnte, dem Kredite derselben wieder aufzuhelfen suchen, wenn er sich nicht der Gefahr aussetzen wollte, daß fremde Kaufleute sich der neuen Aerndte bemaͤchtigten, und sie auf den Liverpooler Markt werfend, den ganzen Vortheil des Monopols zunichte machten. Die Unterstuͤtzung der Banken war um so leichter, da man durch dieselbe die Actien jener Institute, welche

auf 28 pCt. Verlust gefallen waren, zu pari wieder auszuge

ben hoffen durfte. Die Monate August und September 1838 wurden daher angewendet, um dem Kredite der let

nen Banken wieder aufzuhelfen; 10 Millionen Dollars von

dem Kapital der Bank der Vereinigten Staaten wurden zum Aufkauf der gesunkenen Actien verwandt. Außerdem wurden den Banken Fonds bewilligt, um Vorschuͤsse auf Baumwolle zu leisten.

So wurde die ganze Aerndte des Jahres 1838 in Masse durch

jene Banken aufgekauft und an Humphrey und Biddle in Live pool consignirt. Das System des Monopols trug daher auch in jenem Jahre den Sieg davon. Was wird aber nun in der Folge aus diesem System werden? Zuvoͤrderst haben in Amerika die Plantagen-Besitzer und Kaufleute, welche als Zahlung für ihre Baumwolle Bank-Billets nahmen, ihr Schicksal an die sehr un— gewisse Stabilität jener Lokal⸗Banken geknuͤpft. In Europa hat die Bank der Vereinigten Staaten fur die Bezahlung ihrer 12 noles, womit alle Maͤrkte uͤberschwemmt sind, und für die Zahlung der Wechsel zu sorgen, welche sie in so reichlichem Maße in den Vereinigten Staaten verkauft hat, um Fonds nach Europa sen⸗ den zu koͤnnen. Schon seit langer Zeit weigern sich die Engli⸗ schend Kapitalisten, Ameritanische Wechsel zu deskontinan, und die Bons der Anleihe der Vereinigten Staaten sind in England un⸗ verkäuflich; alle Baumwoll Vorräthe der Bent in Liverpool sind verpfaͤndet. Der Kredit dieses großen Instituts hat außerdem durch die Accept, Verweigerung Ter Herren Hottinger gelitten. Die riesenhafte Operation der Bank ist noch ohnedies durch unvorhergefehene Umstaͤnde erschwert worden z namentlich durch den Geldmangel auf allen bedeutenden Handelsplaätzen Europa's. Beruhigend ist indeß, 83 die BVaumwollen⸗ Nerndte in diesem Jahrs sehr mittelmäßig und dagegen die Getraide⸗Aerndte in den Vereinigten Staaten ganz vortrefflich ausfällt, so wie auch der Umstand, daß die Bank in Amerika selbst nur sehr wenig Papiergeld ausgegeben hat. Der große

Fehler bei Ausgabe der J'ost-note- bestand darin, daß sie diesel⸗ ben in London zahlbar machte, ohne daselbst Valuten vorräthig

2 zu jeder Zeit Geld erhalten kann. Die Bank der Vereinigten

u haben, wie z. B. Schatzkammer⸗Scheine und Consels, worauf

Beamten ihre Entlassung erhalten oder nehmen, so sind sie immer : ; . 9 erst 6 .. . . 2 n . im Staaten büßt diesen Fehler schmerzlich, wit wollen noch hoffen, daß sie in Amerika genug Fonds realisiren kann, um allen ihren

Laufe der Legislatur, zu der er gehoͤrt, zu irgend einer der oben