1839 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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setzen, nicht nur seine Accepte als Agent der Veremigten Stag— ten⸗ Bank, sondern auch die gestern faͤllig gewesenen Post— voten derselben einzuloͤsen. Diese Anordnungen haben vor— theilhaft auf den Geldmarkt gewirkt, der in Folge des zu— rückgekehrten Vertrauens sich bedeutend erholt hat. Ye mn , nach Geld dauert freilich fort, indessen kommt es in Het e n. um Vorschein, obschon noch immer 6 pCt. Diskonto fur 6 . gefordert wird. An der Fonds. Börse kann . kurze Zeit zu demselben Zinse Geld bekommen.. 3: ͤ z ni üͤbereinstimmend mit obigen Angaben über die Unterhan . zwischen der Englischen Bank und Herrn r . =. die Folge derselben, lauten die Berichte 2 24 Ber . diesen waren zwar die laufenden WVechsel der zan . a, ,. ten Staaten, wovon ein großen Theil vorgestern saͤllig gewesen, vollständig honorirt worden; nicht dasselbe aber soll mit den eben⸗

f a. en Postnoten jener Bank der Fall gewesen falle faligen de,. 3 bezahlt, der Rest jedoch prolongirt seyn, von denen nut ein ber eesrmner Ucbereint des Herr worden wäre, und zwar in Folge einer Ueberein unft des Herrn Jaudon mit den bedeutenderen Inhabern jener Noten, der— zufolge sich dieselben verpflichtet haͤtten, die Noten zum Preise von 92 pCt., d. h. zu einem Diskonto von 8 pt. fir das halbe. Jahr und gegen subsidiaire Sicherheit in anderen Amerikanischen Fonds, noch- auf sechs Monate laͤnger u behalten; nach Anderen betruͤge der Dis konto nur 10 pCt. ir das Jahr. Es sollen hauptsächlich die Inhaber von gerin— geren Quantitaͤten solcher Noten seyn, welche von Herrn Jaudon direkt oder durch die Inhaber groͤßerer Quantitäten Zahlung fuͤr ihre Noten bekommen haben, da die Letzteren die Uebereinkunft

sehr vortheilhaft gefunden, was bei den Ersteren weniger der Fall ewesen ware. Die Summe der vorgestern faͤllig gewesenen Post— 8 wird auf 240,900 Pfd. angegeben. Die gestrige Mor— ning Post erklart sich ermaͤchtigt, anzuzeigen, daß Herr Jaudon bei seinen Anordnungen durchaus niche der Beihuͤlfe der Bank von England bedurft habe. Zugleich meldete sie, daß derselbe zu⸗ versichtlich mit dem in Bristol erwarteten „Great Western“ die ur Liquidirung aller seiner Verpflichtungen hinreichenden Rimes⸗— fen erwarte. Nach dem Morning Herald sollte ihm die An— zeige davon aus New-HYork uͤber Havre zugegangen seyn. Der „Great Western“ ist auch wirklich noch gestern in England an— gekommen und hat 38 Faͤsser und 14 Kisten mit Baarschaften im Be⸗ trage von 116,051 Pfd. für den Londoner Agenten der Bank der Vereinigten Staaten mitgebracht. Dies Dampfschiff hatte New-⸗York am 26sten v. M. spaͤt Abends verlassen, es hat also die Ruͤckfahrt in 131“ Tagen gemacht Am Bord desselben Hefanden sich 43 Passagiere. Die Nachrichten, welche es mit“ bringt, beziehen sich hauptsaͤchlich auf die Handels-Angelegenhei— ten. In der vorletzten Wache vor seiner Abreise war ziemliche Nachfrage nach Baumwolle gewesen; in der letzten war noch mehr Leben in diesen Handel gekommen, und die Preise waren bis f Cent auf das Pfund bei den niederen und mittleren Sorten gestiegen. Die seit dem Gten v. M. bewerkstelligten Verkaͤufe wurden auf 7000 Ballen geschätzt. Der Standard glaubt, versichern zu koͤnnen, daß die Bank der Vereinigten Staaten eine Summe von 2, 100, 06900 Dollars zur unverzuͤglichen Verschiffung nach England in New-⸗HYork bereit halte und sie bisher nur noch nicht abgesendet habe, aus Besorgniß vor der Aufregung, welche eine nothwendige Folge der Versendung einer so großen Summe baaren Geldes seyn duͤrfte. Ueber die Bewilligung der Fueros an die Baskischen Pro— vinzen äußert sich die Morning Chronicle folgendermaßen: „Die große Frage uͤber die Fueros verdient vor Allem Beruͤck— sichtigung. Es ist eine Frage, die nicht nur von Wichtigkeit ist fuͤr die Unverzuͤgliche und dauernde Pacifizirung der Nord-Pro— vinzen, sondern die auch einen überwiegenden Einfluß ausuͤben muß auf den Gang der freien Institutionen in der Halbinsel. Soll die politische Organisation Spaniens unter der Constitution ein System der Centralisirung oder ein System lokaler Freiheit seyn? Die Cortes vor achtzehn Jahren, so wie die neueren le— gislativen Versammlungen, hatten natuͤrlich die Absicht, zu centra— lisiren, alle Spanier selbst in den Einzelnheiten einander gleich zu machen und die Provinzen zu der Unbedeutendheit der Fran— zoͤsischen Departements zu erniedrigen. Die Niederlagen und Hindernisse, welche die Constitutionellen erfahren haben, sind viel— leicht diesem Umstande mehr als irgend einem anderen zuzuschrei— ben, und endlich ist beschlossen worden, daß die Provinzen so be— handelt und ihre lokalen Institutionen so respektirt werden sollen, wie es nur immer mit der Constitution vereinbar ist. Einige fuͤrchten, daß diese Ausgleichung zwischen der Constitution und den Provin— ial-Privilegien sehr schwierig auszuführen seyn werde. Wir dͤren indeß, daß die Punkte, deren Abaͤnderung den Constitu— tionellen vorzuͤglich am Herzen liegt, auch gerade diejenigen sind, auf welche die Basken zu verzichten bereit sind. Die beiden Artikel der Fueros, welche mit der Einheit und Staͤrkeeiner Central-Regierung am meisten im Widerspruch zu stehen scheinen, sind die Befreiung der Provinzen von der Quinta (Rekrutirung) und allen Abgaben, mit Ausnahme eines Geschenkes oder Tri— buts, dessen mäßiger Betrag vor Jahrhunderten festgesetzt wurde. Das Aufgebot in Masse, im Falle einer Invasion, ist der ein— ige Militairdienst, zu dem die Basken verpflichtet sind. Sie . einen ungemeinen Widerwillen gegen den regulairen Dienst und gegen die Trennung von ihren Bergen und ihrer Heimath. Derselbe Widerwille gegen die Conscription zeigt sich in der Nor— mandie und dem westlichen Frankreich, wo die Konskribirten nie— mals selbst dienen, sondern einen Vertreter stellen. Man glaubt jedoch, daß dieser Punkt in Betreff der Bas— ken ohne große Schwierigkeit zu erledigen seyn werde, da von denen, die in den Reihen der Karlisten dienten, jetzt eine inreichende Anzahl in die Armee der Königin eingetreten sind. g. Alcabala perpêtua, oder der festgesetzte Tribut, der von Alava und Guipuzcoa entrichtet wird und in der letzteren Provinz nur 42,000 Realen (etwas mehr als 4090 Pfd. Sterling) beträgt, und das Danativo oder freiwillige Geschenk der Provinz Biscaya muͤssen durch eine weniger illusorische Abgabe ersetzt werden. Die Basken sollen, dem Vernehmen nach, bereit seyn, in eine Ab⸗ gabe von den Ländereien oder Haäusern zu willigen. Was sie sich aber nicht nehmen lassen wollen, ist das Recht, die Agaben durch ihre eigenen Behoͤrden erheben zu lassen und in lokaler Hinsicht durch ihre eigene Junta regiert zu werden. Die Bis cayische Junta ist mit den Franzoͤsischen DepartementalConseils zu ver— gleichen, nur wird sie auf weit liberaleren Grundlagen gewaͤhlt und sind ihre Functionen ausgedehnter; dagegen unterscheidet sie sich nicht sehr von den Provinzial⸗Deputationen in dem uͤbri⸗ gen Theile der Halbinsel, und ihre Bestäͤtigung wurde sich daher wohl ohne große Schwierigkeiten mit der Constitution vereinigen lassen. Diese Junta ernennt alle Beamten, Alkalden u. L. w. Die exekutive Gewalt in den Provinzen, der eines Franzoͤsischen Praͤfekten entsprechend, wird durch den Corregidor, den der Köͤ— nig ernennt, und durch zwei Mitglieder der Junta ausgeuͤbt, aber der Präfekt muß ein Hi ar. eyn. In Guivuzcoa herrscht

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ein ähnliches System, nur ist die Junta und die n der⸗ selben mehr oñigarchisch. Diese Fueros hatten in alten Zeiten deshalb so hohen Werth, weil fie die Provinzen vor übermäßigen Auflagen und willkuͤrlichen Dekreten eines despotischen Monar⸗ chen schuͤtzten; aber unter einer Constitution und wohlbegruͤnde⸗ ten Gesetzen wuͤrde man den Nutzen solcher Privilegien bald nicht mehr fuͤhlen. Wenn z. B. in Spanien eine regel— maͤßige Stufenfolge in den richterlichen und Verwaltungs ⸗Aem⸗ tern wie in Frankreich eingeführt wurde, so wurde die Wis⸗ schließung der Baskischen Beamten von den hoͤhern Stellen in der uͤbrigen Halbinsel in diefer mächtigen Klasse bald den Wunsch erregen, die Verwaltung der Provinzen mit derjenigen des uͤbri— gen Landes auf gleichen Fuß gesetzt zu sehen. Als die groͤßte Schwierigkeit werden jedoch die Zölle betrachtet. Durch die Fueros bilden die Baskischen Provinzen eine Art ven freier Niederlage fuͤr alle Waaren, die in Spanien eingefuͤhrt werden und fuͤr die der Zoll in den Zollhaͤusern am Ebro und nicht in Bilbao oder in den Pyrenaͤen bezahlt wird. Es würde schimpf— lich fuͤr eine constitutionelle Regierung seyn, wenn sie einen sol— chen Zustand der Dinge gestatten wollte; doch hat sich der Ver— such, dies abzuändern, fuͤr alle Spanischen Minister, von Alberoni bis Ballesteros, als ein zu schweres Unternehmen erwiesen. Diejenigen, welche am meisten dabei betheiligt sind, daß die Befreiung der Provinzen von Zoͤllen aufrecht erhalten werde, sind unstreitig die Schmuggler und diejenigen, die sich ihrer bedienen. Die Beschwerden dieser Leute sollte man aber doch wohl nicht beruͤcksichtigen. Dann kommen zunaͤchst die See— hafen, die, namentlich Bilbao, die Beibehaltung des gegenwaͤrti— gen Systems wuͤnschen. Da jedoch dasselbe Gesetz, welches Bil—

vao zu einem Freihafen fuͤr Europäische Wagren macht, zugleich

die aus Spanien und Havaña kommenden Waaren davon aus— schließt, so moͤchten die Bewohner Bilbao's wohl leicht zufrieden zu stellen seyn. Es bleibt nun noch die Masse des Baskischen Volks, die Landleute und die Eigenthuͤmer. Diese koͤnnen nur die Wohlfeilheit derjenigen fremden Waaren verlangen, deren sie beduͤrfen, wie Baumwollen⸗ und Wollenwaaren, Salz u. s. w. Diese Gegenstände wuͤrden sich durch Abschließung liberaler Handels -Vertraͤge mit England und Frankreich zu maͤ— ßigen Preisen herbeischaffen lassen, ohne daß es deshalb noͤthig waͤre, wegen eines so unbedeutenden Vortheils fuͤr einen so kleinen Theil der Bevoͤlkerung, hinsichtlich der Zoͤlle, in zwei von einander unabhangige Taͤnder zu theilen. Die Tortes werden wahrscheinlich zuerst die Fueros im Allgemeinen provisorisch bestaͤtigen und sich die möglichen und erforderlichen Veranderungen vorbehalten. Das „Journal des Debats“ ent— haͤlt einen langen Artikel zu Gunsten der Fueros im Allgemeinen, ohne jedoch anzugeben, ob es Annahme der politischen oder der kommerziellen Privilegien empfehlen wuͤrde. Wir sind auch fuͤr die Fueros, jedoch mit weisen Beschraͤnkungen, oder vielmehr in Folge von Unterhandlungen, die dazu geeignet wären, die Bas— ken und die Constitutionellen zu einem auf gegenseitige Zugestaäͤnd— nisse gegruͤndeten System zu vereinigen.“

Die Entdeckungsschiffe „Erebus“ und „Terror“, welche un—

ter dem Befehle des Capitains Roß stehen, sind endlich in See gegangen. ; werden auf dem Wege dahin am Vorgebirge der guten Hoff—

Sie sind zunaͤchst nach dem Suͤdpol bestimmt und

nung anlaufen.

Ein hier eingegangenes, vom 29. Juli d. J. datirtes Dekret des Praͤsidenten von Mexiko enthaͤlt die noͤthigen Verfuͤgungen zur Bewerkstelligung der in jener Uebereinkunft bestimmten Ka— pitalisirung der ruͤckständigen Dividenden, so wie zur Ausgabe der an den Zollstaͤtten von Veracruz und Tampico zahlbaren Certifikate, welche gegen die faͤlligen Coupons des neuen Mexika— nischen konsolidirten Fonds einzutauschen sind.

Die naͤheren Berichte, welche aus Maranham eingetrof— fen sind und vom 21. August datiren, geben an, daß bei der Einnahme und Pluͤnderung von Laxias durch die Insurgenten die Bewohner der Stadt einen Verlust von 2 300,000 Pfd. erlitten haben. Alle Verbindung mit dem Inneren, fuͤr welches jene Stadt als Hauptstapelplatz gilt, war abgeschnitten. In Maranham setzte man sich gegen einen moͤglichen Angriff der Insurgenten in Vertheidigungszustand und hatte Truppen aus Pernambuco und Para herbeigezogen; etwa 10600 Portugiesische Freiwillige wurden in den Waffen geuͤbt. Man glaubte uͤbrigens, daß der Kampf der gegen die Insurgenten ausgesandten Regie rungstruppen noch lange dauern konne, da jene sich huͤteten, aus ihren Verstecken in die Ebenen zu kommen, wo die Truppen der Regierung ihnen allein uͤberlegen sind. Am 9. August fand ein Gefecht statt, in welchem die Regierungstruppen 14 Todte, dar— unter einen Hauptmann und einen Fähnrich, und 98 Verwun— dete hatten; der Verlust der Insurgenten war nicht anzugeben.

Nach Berichten aus Singapore vom 22. Mai, zu wel— cher Zeit dort die Entfernung der Englaͤnder aus Canton, die erst am 24. Mai stattfand, noch nicht bekannt seyn konnée, wollte der Contre⸗Admiral Maitland unverweilt mit seinem ganzen Geschwa— der nach Macao segeln, von dort aber nach Ranguhn, um die Birmanen, wo moͤglich, zur Ruhe zu zwingen; zwei Kriegsschiffe lagen schon vor Ranguhn. Es wird sehr uͤber die unzulaͤngliche Zahl der Kriegsschiffe in den Ostindischen Gewaͤssern geklagt.

Aus Hobart-Town in Van Diemens-Land sind Nach— richten eingegangen, die bis zum 1. Juni reichen, aber wenig Interessantes darbieten. Die Angabe der Einkuͤnfte dieser Kolo— nie zeigte im Maͤrz-Quartal eine Vermehrung von 6312 Pfd. gegen das entsprechende Quartal des vorigen Jahres. Die

angekommen waren.

Niederlande.

sige Handelsblad uber den Aufstand in Gent enthält, tragen alle den Stempel großer Unparteilichkeit, und nichts weniger als

mehr stimmen die Hollaͤndischen Blaͤtter mit den meisten Belgi— schen in der Ansicht uͤberein, daß die Regierung das Ihrige ge— than habe und daß es nur an der augenblicklichen Konjunkur und an dem boͤsen Willen der Fabrikarbeiter liege, wenn es zu den letzten Auftritten gekommen sey.

Der Fuͤrst von Chimay, Belgischer Gesandter an unserm Hofe, ist im Haag eingetroffen.

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Bruͤssel, 5. Okt. Im Journal d'Anvers liest man: „Wir erfahren, daß die Mitglieder der Utrechter Kommission in ihre Heimath zuruͤckgekehrt sind. Es erdiebt sich, daß die Belgi— schen Und Hollaͤndischen Kommissarien, da sie sich uͤber gewisse 57 punkte nicht verstaͤndigen konnten, diese Sorge ihren respektiven Regie⸗

dahin gestellt seyn lassen. Berichte aus Belgien uͤbrigens dahin aus, daß unter der Arbei—

Weizenpreise hielten sich auch dort hoch, obgleich viele Zufuhren

Amsterdam, 6. Okt. Die Privatberichte, welche das hie⸗

eine Vorliebe fuͤr die Orangisten ist darin wahrzunehmen. Viel⸗

rungen uͤberlassen haben. Da durch die Ankunft unseres Gesand⸗/

ten, des Fuürsten von Chimay, in Holland die diplomatischen Verhaltnisse zwischen beiden Landern wieder angeknuͤpft worden sind, so zweifeln wir nicht an der baldigen Wiederaufnahme der wer,.

ie bedeutend der Schleichhandel in Belgien 9. geht un⸗ ter Anderem daraus hervor, daß nach offiziellen Angaben die Einfuhr von Seidenwaaren aus Frankreich nur zwei Millionen Franken beträgt, während, den Franzoͤsischen Angaben zufolge fuͤr acht bis zwoͤlf Millionen 12 nach Belgien aus 6 worden sind; so daß also der Unterschleif allein bei den . mt waaren das Fuͤnffache der regelmäßigen und gesetzlichen Einfuhr beträgt.

Gent, 4. Okt. Das Journal des Flandres enthalt noch Folgendes uͤber die hiesigen Unruhen: „II/ Uhr Vor— mittags. Die Stadt ist ruhig. Heute fruͤh haben sich viele Arbeiter in den Fabriken eingefunden, um die Arbeit wieder zu beginnen: sie sind jedoch groͤßtentheils von den Fabrikanten zu— ruͤcksewe en worden, weil dieselben sich noch nicht geeinigt hat— ten, welche Maßregeln zu ergreifen seyn mochten, um die Fort— dauer der Arbeit zu sichern. In diesem Augenblick haben sich wieder mehrere Gruppen von Arbeitern gebildet, welche feindseli— ges Geschrei gegen die Fabrikanten ausstoßen. Ruf dem Fabri— ken⸗Platze vor dem Etablissement des Herrn Rosseel haͤlt eine Ab— theilung Kuͤrassiere; derselbe hat die Truppen vergebens gebeten, sich zu entfernen. Auf dem Kauter stehen vor der Hauptwache drei Kanonen; auch der Freitags-Markt, so wie das alte Grafen— Schloß sind von Truppen besetzt, doch ist die Zahl dersel— ben uberall geringer als gestern. Die Maͤrkte sind nicht sehr reichlich versehen. Alle Laden sind geoͤffnet, allein man sieht keine Landleute. 1 Uhr Nachmittags. Die hier entwickelte Militairmacht ist seit gestern immer imposanter gewor⸗ den und waͤhrend des ganzen heutigen Tages sind Fruppen auf der Eisenbahn hier angekommen. Gestern Abend haben mehrere Verhaftungen stattgefunden. Um acht Uhr begab sich ein Poli—⸗ zei-Kommissar mit zwoͤlf Munizipal-Gardisten nach dem Tafs des Arcades, wo er einen Herrn Seghers, Secretair einer poli— tischen Geselischaft, verhaftete und unter der Eskorte der Polizei= Agenten und einer ganzen Compagnie Jaͤger ins Gefaͤngniß ab— fuͤhrte. Der ganze Generalstab, der Koͤnigliche Prokurator und mehrere andere Beamte befinden sich fortwährend auf dem Waf⸗ fenplatze. Zahlreichere und haͤufigere Patrouillen als U. durchzogen die ganze Nacht die Hauptviertel der Stadt, die übrigens ziemlich ruhig sind, und nur von Zeit zu Zeit bemerkte man sehr kleine Gruppen von Arbeitern. Gegen 5 Uhr Abends wollte sich ein Arbeiter singend den mitten auf dem Waffenplatze bivouakirenden Truppen nähern; als er jedoch, von einem Kuͤrassier zuruͤckgewiesen, sich widersetzte, erhielt er einen Saͤbelhieb in den Kopf und mußte in's Hospital gebracht werden. Weiter ist jedoch nichts von Bedeutung in der Nacht vorgefallen. Heute fruͤh begaben sich mehrere Arbeiter nach dem Thore von Courtrai und warfen Steine nach einer Fabrik, deren Arbeiter ihr Tagewerk beginnen wollten. Die Ruhestoͤrer wur— den indeß bald durch Patrouillen vertrieben. Andere, die das Pflaster in einer Straße in der Nahe der Maͤrkte aufreißen wollten, wurden ebenfalls daran verhindertit .

Der Messager de Gand behauptet, daß, wenn die Fa—⸗ brik-Arbeiter mehrfach den Ruf: „Es lebe Konz Wilhelm!“ „Es lebe der Prinz von Oranien“ haͤtten ertönen lassen, dies aus eigener Bewegüng und ohne Aufreizung von den Hrangisten geschehen sey. Der Instinkt allein habe die Fabrik-Arbeiter auf diesen Gedanken, der als einzig moͤglicher Rettungsweg erscheine, gebracht, und es konne sogar versichert werden, daß die eigentli—⸗ chen Grangisten von Einfluß, als sie bemerkten, daß jenem Rufe viel Blutvergießen folge, allen ihren Einfluß angewandt haͤtten, um die Fabrik-Arbeiter von diesem Gedanken wieder abzubringen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 4. Okt. Der Niederlaͤndische Gesandte am iesigen Hofe, Baron ,, von Looringhe, tritt eine Reise in seine Heimath an und Graf Henricourt wird an seiner Stelle die Geschaͤfte der Legation wahrnehmen. Der Belgische Geschaͤftstraͤger, Herr de Ryckere, ist dagegen aus Bruͤssel hier wieder eingetroffen.

n ch ln nd

Munchen, 6. Okt. Vorgestern Abends ist Professor Schwanthaler hier eingetroffen. Flyern Freunde und Schuͤler desselben, der Zahl nach gegen dreißig, hatten sich vor dem Hause des verehrten Meisters versammelt, und feierten seine Ankunft durch vielstimmigen Gesang und ein dreimaliges lautes Lebehoch.

Frankfurt a. M., 7. Okt. Die in Gent stattge⸗ fundenen aufruͤhrerischen Scenen bilden auch hier den , der Tagesunterhaltung. Man will wissen, es seyen spaͤtere Nach— richten aus Bruͤssel eingetroffen, wonach die Ruhe in Gent neuer— dings auf eine blutigere Weise gestoͤrt worden sey. Dieses muß man aber Seit laͤngerer Zeit sprechen sich die

terklasse durch den Stillstand der Geschaͤfte und die hohen Preise der Lebensmittel die Noth steige. Die Genter Emeute . darin denn auch ihren Hauptgrund gefunden haben, wenn sie au

einen politischen Charakter anscheinend an sich tragt. Wir koͤnnen

indessen nicht glauben, daß die Orangistische Partei in Belgien immer noch auf eine Restauration hinarbeitet, denn sie muß ja bedenken, daß Holland seinen jetzigen bluͤhenden Zustand nur und allein der Trennung von Belgien verdankt und mithin die Hol— laͤnder nie wieder in eine Verbindung mit Belgien waͤre diese moͤglich einwilligen werden. Es steht daher auch zu erwarten, daß es der Belgischen Regierung durch zweckmaͤßige Mittel ge—

lingen werde, die Ruhe in den Fabrikstaͤdten auf eine dauernde

Weise zu sichern.

Es ist bestimmt, daß der Koͤnig der Belgier auf mehrere Wochen nach Wiesbaden kommt. Moͤglicherweise duͤrften aber die Genter Ereignisse die Abreise des Königs verzoͤgern.

Nachrichten vom Johannisberg zufolge, wird der Fuͤrst Metternich am 15. oder 16. Oktober die Ruͤckreise nach Wien antreten. Se. Durchlaucht wird jedenfalls einige Tage in unse—⸗ rer Stadt verweilen. Die Gesundheit des Fuͤrsten ist vollkom⸗ men wiederhergestellt, wovon auch seine heitere ,, . zeugt. Se. Durchlaucht bewegt sich bei guͤnstiger Witterung .. im Freien, arbeitet dabei aber auch fleißig in seinem Ka— inette.

Die Bundes-Versammlung hielt heute vor acht Tagen ihre letzte Sitzung und am letzten Donnerstage gab der Bundes⸗-Praͤ— sidial⸗Gesandte Graf von ,, . zu Ehren des neuen Franzoͤsischen Gesandten, Baron Deffaudis, das ubliche

gewaͤhrte.

er, dem indessen wegen Abwesenheit und Verhinderung meh⸗ * i, Bundestags ⸗Gesandten nicht 5338 2 oͤnigl Preußische Bundestags-Gesandte, Herr von Schöler, vird in einigen Wochen hierher , und wohl dann erst der Herr Graf von Munch, Bellinghaufen die Reise nach Wien antreten. Der Königl. Hannoversche Bundestags. Gesandte frelherr von Strahlen deim hat sich nach Hannover begeben. Die Fahrten auf der Taunus-Eisenbahn sind bei guter Wit⸗ erung immer belebt. Der Cours der Taunus⸗-Eisenbahn-⸗Actien st zwar noch im Sinken begriffen, doch sind daran lediglich die . g eehasrnisse unseres Platzes schuld. Diese müffen sich durch die anhaltenden Geld⸗Versendungen immer mehr verschlim⸗ mern, und uͤbten dann auch heute im Verein mit den niederen Coursen der auswärtigen Boͤrsen einen sehr ungünstigen Eindruck auf die Fonds. Alle sind mehr oder weniger stark gefallen. Un— ter den fast an allen Hauptbörsen obwaltenden precairen Geld— BVerhaltnissen durfte auf ein Steigen der Fonds vorerst nicht zu rechnen seyn. Die Oesterreichischen Fonds halten sich noch am besten, weil man immer mehr das Vertrauen gewinnt, daß die Großmächte uͤbereinstimmende Maßregeln zur Schlichtung der Tuͤrkisch⸗ Aegyptischen Differenz ergreifen werden. Der Cours der Spanischen Effekten richtet sich ganz nach der Pariser Boͤrse.

Oesterreich. Wien, 5. Okt. (O. B.)

errn und Major Grafen von Morzin, . D. 8. September, an den Verfasser der beiden Schriften „Pastreform“ und „freie Kon—

kurrenz im Transportwesen“, Johann von Herfeldt, in Frank—

surt a. M. nachfolgendes Schreiben zu erlassen:

Hochwohlgeborner, Hochgeehrter Herr Hofrath! Se. K. K. Ho⸗ heit der Erjherieg Johann haben mich beanftragt, Ew. Hochwohlgebo—

J bemerken, daß Höchstdieselben diese mit besonderer Aufmerksamkeit

. heute an aufgehoben. Se. Kaiserliche Hoheit der Erz h feen

. 5 ßostorrroictiz F . . . 1 z erzog Johann von Oesterrreich hat geruht, durch den Kammer im Geringsten beunruhigt zu werden.

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8 Die auswärtigen Mächte haben sammtlich durch ihre Ge— andtschaften die Veränderung erkennen lassen, und auch da hat sich die Hoffnung wieder gekärkt, daß die Schweiz durch sich selber wieder zur Ruhe komnen und zu einer zugleich wär— n . friedlicheren, wahrhaf neutralen Stzllung zurkckkeh⸗ ren könne.

Spanien.

Madrid, 28. Sept. Die Königin hat die Gemahlin des Herzogs von Biloria zur Ehrentame bei der Doña Isabella er— nannt und eigenhaͤndig an dieselbe geschrieben.

Herr von Almeria, welcher Depeschen ven dem diesseitigen Gesandten in Paris uͤberbracht hatte, ist dorthin zuruͤckgekehrt und uͤberbringt, wie es heißt, dan Marschatl Soulk den Orden des goldenen Vließes und dem Ninister des Innern, Duchaätel, daß Großkreuz des Ordens Karls lll.

Die Deputirten von Alava haben der Deputirten⸗Kammer

im Namen der Basken und Nevarresen eine energische Vorstel tigen Bestandtheile des Spiums, Aqua opi, metallisches Kadmium ; über Ei⸗

lung uͤberreicht, worin sie die Bestaͤtigung der Fueros in ihrer ganzen Ausdehnung verlangen.

Vitoria, 20. Sept. Der Herzog ven Vitoria hat der rn, , , von Alava nachstehenden Tagesbefehl uͤber⸗ andt. 1) Die Blokade mit Allem, was daraus folgt, ist von 2) Die Personen, welche sich in dem von dem Feinde besetzten Lande aufhielten, können zuruͤckkehren, ohne Die Sequestrirung ihres

Eigenthums ist daher aufgehoben. 3) Ausgenommen hiervon

sind diejenigen Personen, welche, der , des Repressa⸗ o

lien⸗Dekrets gemaͤß, Verwandte haben, die der 31. August nicht beigetreten sind.

nvention vom 3) Diesen Letzteren ist von

heute ab eine Frist von acht Tagen zugestanden woröen; be—

urchgangen und. sonach, den beiden Vereinen für Industrie und Ge- werbe und Ausfuhr inländischer Erzeugnisse zur Beniltzung übergeben

haben. = Se. Kaiserl. Hoheit gehen von der Ueberzeugung aus, daß ? * durch die Erpressungen der Karlisten in den letzten sechs Jahren

namentlich die über die Verbesserungen im Güter⸗-Transport gegebenen so schätzhsaren Andeutungen für jene Vereine von Wichtigkeit seven, und wenn auch nicht im gegenwärtigen Augenblicke, wo beide Gesellschaften noch gleichsam im Entstehen sind, doch späterhin gewiß allgömeinen Anklang sinden werden. Den betreffenden Directionen wird es dann, wenn die Gesellschaft beschlossen hat, eine so nützliche Einrichtung ins Leben zu rufen, nur sehr erwünscht seyn, von Dero Antrage Gebrauch machend sich mit Ew. Hochwohlgeboren in nähere Relation zu ver setzen. Indem ich damit die Ehre habe, mich dieser höchsten Aufträge zu entledigen, erlaube ich mir noch den Ausdruck meiner besonderen Dochachtung beizufügen, womit ich beharre: Ew. Hochwohlgeboren ge— . Diener Graf Morzin, Major. Grätz, den 8. September J. 8

Am 1sten d. M. hat die hiesige Universitaͤt ihr neues Stu—

sistorial⸗Saale das Bildniß des obersten Kanzlers und Praͤsiden, ten der Studien-Hof / Kommission, Grafen Mittrowsky von

Mittrowitz und Nemischl, feierlich aufgestellt worden. Das Bild⸗

niß, in Lebensgroͤße, ist von dem Mitgliede der Akademie, Frie— drich Lieder, gemalt, und der Enthuͤllung desselben ging eine Rede des zeitigen Rektors der Universitaͤt, Dr. Ruttenstock, Oberst— Landes⸗-Hof⸗Kaplans und Gymnasial⸗Studien⸗-Direktors, voran. Am Schlusse der Rede brach die Versammlung in einen ein— stimmigen dreimaligen Vivatruf aus, worauf eine kurze Harmo— nie⸗Misik die Feierlichkeit schloß.

Auf der Eisenbahn zwischen Wien und Bruͤnn sind in dem halben Monat vom 16. bis incl. 30. September 19,366 Perso— nen gefahren, was eine Einnahme von 22,597 Gulden 245 Kr. Außerdem ist noch in diesem Zeitraume fuͤr trans— vortirtes Bauholz die Summe von 401 Gulden 37 Kr. eingegangen.

Sch weiz. Zurich, 3. Okt.

nutzen sie diese, so werden sie und ihre Familien in die Bestim⸗

ren Höchstderen Dank für die übersendeten Schriften auszudrücken und mungen des 2ten Artikels mit eingeschlossen.

Spanische Gränze. Man schreibt aus Bayonne: „In Navarra ist Alles ruhig. Die Einwohner, deren Huͤlfsquellen

fast gaͤnzlich erschoͤpft sind, fuͤrchteten anfangs, daß die Truppen

der Koͤnigin dasselbe Pluͤnderungs-System fortsetzen wurden; sie

waren daher angenehm uͤberrascht, als sie sahen, daß von den Letzteren Alles baar bezahlt wird. Die Spanischen Fluͤchtlinge kehren täglich in großer Anzahl in ihre Heimath zurück. Man ist eifrig damit beschaͤftigt, den Postenlauf zwischen Madrid und Bayonne uͤber Burgos Irun und Vitoria wiederherzustellen.— Der Franzoͤsische Botscafter am Madrider Hofe, Herr von Ru— migny, hat, dem Vernehmen nach, bei seiner Durchreise durch

Irun und Vitoria den Bewohnern die Unterstuͤtzung der Fran—

ischen Regierung verheißen und zu verstehen gegeben, daß die

zoͤs . e Kl lden ung der Fueros als gewiß zu betrachten sey. dien jahr eroͤffnet und bei dieser Gelegenheit ist im großen Kon⸗

Ueber den Beschluß des Großen Rathes,

daß Zuͤrich aus dem Siebner-Konkordat scheide, wird in der Allgemeinen Zeitung Nachstehendes berichtet: „Unser Großer Rath hat gestern einen fuͤr Zuͤrich und die Eidgenossenschaft wich⸗

tigen Beschluß gefaßt.

Im Jahr 1832 wurde Unter den Staͤnden

Zuͤrich, Bern. Luzern, Solothurn, St. Gallen, Aargau und /

Thurgau ein Separat-Buͤndniß, das sogenannte Siebner-Konkor— dat, abgeschlossen. die neuen Verfassungen dieser Kantone zu schuͤtzen. aber diente es dazu, diese politisch auch sonst verbundenen Stande mehr als politische Partei darzustellen. Wie im sechzehnten Jahrhundert und auch sonst mehrfach so stellte sich diesem Siebnerbunde ein anderes Pateibuͤndniß entgegen, der sogenannte Sarnerbund. Der Zwie—

Dieses Buͤndniß hatte den ostensiblen Zweck, In der That

k

Die Wiener Zeitung vom 5. Oktober schreibt nach dem ZOservatore Triestino:“ Die verschiedenartigen Angaben der Zeitungen, welche in den Details-Punkten oft von einander ab— weichen, stimmen darin uͤberein, daß die Großmächte in dem Entschlusse völlig einig sind, die Angelegenheiten des Orients im Sinne der Integrität und der Unabhängigkeit des Tuͤrkischen Reiches beendigen zu wollen. Es scheint, daß man fuͤr den 11. September zu Konstantinopel die Instructionen füͤr die Bot— schafter Frankreichs und Englands erwartet. Man spricht von einer neuen Aufforderung, welche von Seiten der Konsuln zur Zu—

ruͤckgabe der Flotte an Mehmed Ali ergangen wäre, und man

behauptete, daß im Weigerungsfalle die vereinigten Escadren zweier oder mehrerer Großmaͤchte sich haͤtten in Bewegung sez—

zen sollen, um ihn dazu zu zwingen.“

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Warmbrunn, im Oktober. Nach dem Schluß der Bade— Saisen stellt sich die Zahl der Badegaͤste auf 2115 Personen, die der Fremden und Durchreisenden auf 2079, zusammen auf A189 Personen in 2224 Familien.

Koln, 6. Okt. (Köln. 3.) Gestern trafen Se. Königl. 66 der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, unter dem Namen eines Grafen von Schwerin, mit Familie und Gefolge,

von Koblenz kommend, hier ein und stiegen im Gasthofe zum

„Großen Rheinberg“ ab.

Rachdem Hochdieselben gestern und

heute die Merkwuͤrdigkeiten unserer Stadt in Augenschein genom— men hatten, reisten sie diesen Morgen um 9 Ühr wieder nach

spalt in der Eidgenossenschaft hatte nun Namen und Gestalt er⸗ halten. Die Sarner Staͤnde, die sich zusammengethan hatten,

um ihre bisherige bundesgemäße Stellung zu sichern, aber durch die Absonderung von der Eidgenossenschaft in gleicher Weise sich dem Bunde selbst entgegen gestellt hatten, wurden unterworfen und genoͤthigt, in den allgemeinen eidgenoͤssischen Bund zuruͤck— , mn Die Gerechtigkeit haͤtte auch Aufloͤsung des Siebner— onkordates gefordert. Aber die konkordirenden Staͤnde waren . stark, unter ihnen alle drei Vororte, um hier das Recht ein— ach herzustellen und einen Bund, der nach dem bestehenden

Bundeskrechte in der That ti uli war, aufzuheben. Die Po—

litik der Konkordatsstaͤnde übte seither sortwährend auf die klei neren mittleren Staͤnde einen geistigen Druck aus. Und nur die

Kraft det Verhaͤltnisse sowohl des Auslandes als der inneren materiellen Gegensaͤtze hinderte eine stärkere, einheitlichere Be-! herrrschung, wie sie wohl in den Wuͤnschen vieler einflußreichen Ppersonen lag. Zuͤrich hat nun die Bedeutung des Siebner⸗Kon⸗

lordats an sich selbst erfahren. Wahrend im Jahre 1832 als HauptUnterschied zwischen dem Bunde und dem Konkordat her—

schenden Personen in den Konkordats⸗Staͤnden waren sehr geneigt zu Interventionen, die radikale Herrschaft noͤthigenfalls mit Ge— walt zu schirmen und die allgemeine Volksgesinnung zu unter—

der; nach deren Abreise:

Koblenz zuruͤck. Auch trafen Se. Kaiserl. Hoheit der Erzher⸗ zog Maximilian von Oesterreich und der Erbherzog von Modena diesen Morgen um 11 Uhr hier ein und setzten nach einem zwei⸗ stuͤndigen Aufenthalte ihre Reise nach Holland fort.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die siebenzehnte Versammlung Deutscher Natur for⸗ scher und Aerzte in Pyrmont.

Von der ersten allgemeinen Sitzung ist bereits in Nr. 264 der Stagts-Zeitung berichtet worden und nur noch nachzutragen, daß für die Section der Botanik gewählt wurden Professor Dr. Bart⸗ ling und Dr. Pfeiffer. Die wissenschaftlichen? Verhandlungen der Sectionen waren nachstehende; ) Section für Phofik und Che— mie; Präsident: Professor Wöhler; Secretair: Professor Wackenro⸗ Prof. Dr. Heßler von Prag und Hofrath

her 2 . ? Pr. Brandes als Präsidenten; Dr. Bley als Secretair. Dr. Mare vorgehoben wurde, daß jener bloß die Regierungen, dieses die ö . 3 Voͤlker schuͤtze, ergab sich nun gerade das Gegentheil. Die herr⸗

des mit

drucken. Selbst jetzt noch sind es nur einige Konkordats-Staͤnde,

welche noch immer die bestehende Ordnung nicht anerkannt haben.

agegen hat das Volk weit mehr Schutz und Anerkennung ge— funden bei den uͤbrigen eidgenossischen Staͤnden. waͤhrte sich jene Voraussagung: vielmehr wurde gerade das Ge— gentheil von dem erreicht, was man zu erstreben vorgab. Gestern nun hat der große Rath einmüthig den Beschluß gefaßt, das Konkordat aufzukuͤnden und in den rein gehaltenen eidgenoͤssischen

und zuruͤckzutreten. Merkwuͤrdig bleibt es immerhin, wie von allen Seiten unsere neuen Zustaͤnde mit Zutrauen anerkannt

von Berlin: Ueher neue Produkte und Verbindungen des Indigs; über eine bei Halle gefundene, angeblich meteorische Eisenmasse; über die Bildung des Ruffins aus dem Phlorrhizin; Über die Analyse und das Radikal des Wachses; über die Verbindung des Nuecksilber⸗Chlori⸗ od und Brom; über Löwig's Analyfe schwefelhaltiger orga— nischer Körper; über Zimmetsäure und deren Perbindungen und Pro⸗ dukte, so wie über dse Bestandtheile des flüssigen Storar. Ober⸗

Bergrath Nöggerath: Ueber Bildung kroöstallisirter Mineralien unter

So wenig be⸗

Benutzung des warmen Windes in der Hütte zu Olsberg bei Brilon. Prof. Wöhler: Ueber die Analyse des Bergamott-Oels. Dr. Kohl— rausch: Ueber die Messung des Radius im Auge. Prof. Maedler:

Ueber die graphische Darstellung meteorologischer Beobachtungen; über

werden, mit einziger Ausnahme einiger eidgenössischen Regierun,

den von Frau Hofräthin Witte in Hannover verfertigten Mond⸗Globus, mit i gu nn und Erläuterung desselben. Prof. Heßler von Prag: Ueber einen elektrischen Inductlons-Apparat; Über das Klingen von

Metallstüben beim Erhitzeñ derselben. Geheimerath Lichtenstein: Ueber

die gelungenen Versuche der Herren Magnus und Pistor in Berlin, die Daguerreschen Lichtzeichnungen darzusiellen. Dr. Sagen von Ber—

lin: Ueber die Analyfen des Spodumeng und 8.

lung schwefelsaurer Chromsͤure. Dr. ; e r ———

tar⸗Analvse organischer K * in *fg der zjweckmäßigsten Ayparam

zur Ausfülbrung derselben; über Srfilais Enidedung Lon arsemhfant

rem Kalk in den Knechen, die *r höchst interessant Eäre, wenn fein

Irrthum bei diesen Bersuchen 1 ollte age en haben, was na⸗ mentlich bei Awwendung der Methode von Marsch leicht möglich ist. Hofrath Dr. Brandes: Ueber die Analpse des ätherlschen Oels der Taurineen und deffen Verbindungen mit Chlor und GChlorwassersioff— säure die denen des natürlichen Kampher⸗Oels ganz analog sind; über die Produfte der Einwirkung des Chlors auf das diherische Chamillen⸗ Oel. Dr. Himmly von Göttingen; Ueber die Möglichkeit, durch Spiegelung der Bilder im Auge den schwarzen und grauen Staar zu unterscheiden; über die Analyse der Platin⸗Krze. Prof. Dr. Wacen⸗ roder: Ueber FJillun des Eisen⸗Oxides; über 62 des Man⸗ gans; über die 6 des Erd⸗Kebalts; über Auffindũing leiner Men⸗ gen von Gold, insbesondere in Beziehung auch auf Alchemie. 2 Sectien für Pharmazie. Dr. Geiseler aus Königsberg i. d. N.:

leber die Zusammensetzung des weißen QDuecksilber⸗ Prazipitats nach verschiedenen Bereitungs-Methoden; Über das ätherische Oel der . fermünze und das Aether-Oel der Elsholzia cristata; über die flüch⸗

senorvd⸗Hödrat und essigsaures Eisen über Darstellung fünstlicher Magnete; über Amygdalin aus Kirsch- und Pfirsichenkernen. Dr. Bler aus Bernburg: Ueber neue von ihm dgrgestellte Ferment⸗Oele aus Bitter⸗ llee, Huflattig und Weintraubenblätkern; über Reduction des Antimon⸗ Orvdes; über Concretionen des Periton tums. w,, aus Perleberg: Ueber Anbau von Arjnei⸗Pflanzen. Dr. tting aus Hörter: Ueber chemische Ausmittelüung der Gifte organischen Ursprungs; äber das Verhalten der Salep-Abkochung gegen Talkerde. Hofrath Brandes: Ueber Guiburt's neueste Abhandlung über Abstammung der Terpentin-Arten; über eine allgemeine und verbesserte Vorschrift zur Bereitung der narkotischen Extrakte; über das Japanische Wachs, und Ausmittelung des Gehalts an Wachssäure in demselben; über die mangelhafte Darstellung des Antimon⸗Oxvdes nach mehreren Pharma⸗ gopocen. Apotheker Arcularius aus Horn: Ueber Darstellung des kohlensauren Eisen⸗Orvdes nach Ballet und seine Erfahrungen dar—⸗ über. Apotheker Müller von Medebach: Ueber Untersuchung des Magen⸗Inhaltes eines angeblich vergifteten Menschen. Dr. Voget ven Heinsberg bei Aachen; Ueber den Verkauf von arsenifhaltigem Fliegenpapier; über die in Frankreich und Belgien als Brustmittel ge— bräuchliche hate de Rkegnauld, welche Morphin enthält; über die Madis Sstivn, deren Oel, zur Seifen-Bereitung sich vorzüglich ei⸗ ene; über Cood-bear; über Uunterstützungs-Anstalt würdiger Ge—

ülfen. Apetheker Herzog von Braunschweig: Ueber Zu⸗ sammensetzung des Mineralkermes. Apotheker Demong von Sarstädt: Ueber die neuesten Angaben von Reinsch über die

Zusammensetzung des Chlors, die sich ihm nicht bestätigt hatten. Ueber Darstellung des Bittermandelwassers. Ueber Auffindung kleiner Men⸗ gen von Salpetersäure. Apotheker Venghaus von Rhaden: Ueber Darstellung künstlicher Mineralwässer. Apotheker Scheffer von Halle bei Bielefeld: Ueber Quellsäure in dem Mineralwasser ron Tatenhau⸗ sen. Dr. Schlotthauber aus Göttingen: Ueber Ausdehnung des Eises und Bildung des Grundeises. Br. Witting: Ueber osmazom— ähnliche Substanz (Baregin) in den Thermen zu Wiesbaden, nach Dr. Richter 's Mitthestun gen. Ueber die infusorienhaltige Kieselerde von Lüneberg. 3) Section für Mineralogie, Geognosie und Paläontelogie. Oberbergmeister Kämmerer aus Petersburg: Ueber seltene Mineralien des Urals. Oberbergrath Nöggerath: Ueber Schlacken eines Eisenschmelzofens. Ueber Vorkommen von Granit⸗ stücken im Basalt bei Linz am Rhein, und eine Mittheilung von G. Rose aus Berlin über Perowskit und ein neues Mineral von Abo beschka. Bergrath Schwarzenberg aus Kassel: Ueber Schichtenbie⸗ 6 in der Nähe kohlenscurehaltiger Quellen im Hessischen. Ueber orkommen von Granitstücken im Basalt in Hessen. Professor Becks aus Münster: Ueber Vorkommen von Erdpech im Kreidegebirge Wesiphalens. Professor Dr. Bunsen von Marburg: Ueber Erdöl— quellen im Fannoverschen. Professor von Klippstein von Gießen: Ueber das Vorkommen von Fachylit. Hofrath Brandes sprach über das Vorkommen der Fulgariten in der Senne, legte eine große 10 Fuß lange Möhre der Gesellschaft vor, und theilte den sämmtlichen Mitglie— dern der mineralogisch-geognostischen, wie der physikalisch- chemischen Sectien Exemplare von Fulgariten aus seinem langjährig gesammelten Vorrath mit. Dr. Römer: Ueber Erdölquellen im Hannoverschen.« Geheime Bergrath von Dechen: Ueber Erbohrung von Steinsaljmassen im Zechstein. Ueber die Verhandlungen der geologischen Section der Englischen Naturforscher in Birmingham. Ueber die geognostischen Verhältnisse des Teutoburger Waldes. Ueber das Alter der Formatio⸗ nen, worin Thierfährten gefunden sind. Graf von Münster von Baireuth: Ueber Versteinerungen des Solenhofer Schiefers. Ueber Pflanzenversteinerungen im Keuper und Lias in Baiern. Eine Mit— theilnng vym Professor Goldfuß aus Bonn wurde vom Secretair vorgelesen. Sie betraf die Hipporiten. Kammerherr Leopold von Buch und Geheime Bergrath von Dechen bestritten die darüber auf— gestellten Grundsätze. Professor Dr. Lichtenstein: Ueber Mastodon⸗ Knochen am Missouri. Professor Dr. Kaup aus Darmstadt: Ueber das Dorkatherium. Dr Zimmermann von Hamburg: Ueber eine in der Gegend von Hamburg fossil gefundene Phoka⸗Art. Dr. Duncker von Kassel: Ueber die Saurier und Fische aus den Nord— deutschen Hastingssandsteinen. Hofrath Lasius aus Oldenburg: Ueber den Torf der Norddeutschen Hochmoore. Kammerherr Leopold von Buch: Ueber Cephalopoden der Kreidebildung. Bergmeister Engelhardt von Saalfeld: Ueber die Thierfährten bei Hildburghausen. Die Brüder Hofrath Dr. Brandes und Salinen-Inspeftor Brandes hatten aus ihrer Sammlung eine sehr vollständige und instruktive Auf— stellung der Gebirgsarten des Teutoburger Waldes und des Weserge— birges gemacht. 4 Section für Botanik. Dr. Pfeiffer: Ueber die Vegetations-Verhältnisse der Insel Cuba, geschildert nach seinem länge— ren Aufenthalte daselbst. Dr. Steetz: Mittheilungen über Pro⸗ fessor Wiegmann's Beobachtungen über die Ursache der Unfruchtbar— keit bei Bastardpflanzen. Professor Dr. Bartling: Ueber einen von Professor Becks vorgelegten, merkwürdig gebildeten Baumstamm. Lr. Schlotthauber aus Göttingen: Ueber mehrere Gegenstände der Pflanzen ⸗Phisiologie. Hofrath Dr. Brandes hat im Na⸗ men des Schullehrers Echterling von Augustdorf in der Senne der Section eine sich mehrfach auszeichnende dort vorkommende Seutellaria galericusata vorgelegt, die Herr Professor Bart⸗ ling für eine interessante neue Varietät erklärte. Die ühbrigen für die Section bestimmten Stunden wurden zu botanischen Exlursio nen in der Umgegend verwendet. 5. Section für Zoologie, Ana⸗ tomie und Physiologie. Direktor Hausmann von Panngver; Ueber Entstehung des weiblichen Eies, und Entwickelung der Em hrvo: nen der Haus-Säugethiere, erläutert durch Praparate und Abbildun⸗ gen. Ueber Pferdebsut. Profeffor Lor. d' ällten von Halle: Ueber Lagenverhältnisse des Gehirns, erläutert durch ein nun gem Oelleber den ct ng der von seinem Vater begonnenen all eolegie: ¶Nedizinal⸗ Rath Bergmamn! von Kildesheim: leber Strufturverhältnisse bes Gehirns. Hofrath Menke: leber Monstrum bier einer Forelle. 6. Stilling aus Kassel: Neue Beohachtungen und Ansichten über das Nerdenspsteu. Professor Dr. Lichtenstein: Ueber Owen's Lepidosiren annectus. Pfofessor Bruns aus Braunschweig: Ueber den Bau des Opulums. Hr. Schlotthauber: lleber die Fliegen— made von Miersdon mutahilis Ueigen. Dr. Kohlrausch aus Rin⸗ teln: Ueber die Art, wie die Spinnen aus ihren Spinnewarzen die Faͤden in die Luft treiben. Geh. Hofrath d' Dleiere aus Bremen legte eine Reihe Präparate von Wallfischen und anderen Seethieren vor. Dr. Kobelt aus Heidelberg: Ueber die Markfanäle der Knor—

pel und Kuechen, und die Gefäßverbindung in denselben, erläutert durch eine große Zahl von Präparaten. 6. Section für Medizin. (Später Präsident Geh. Medizingl⸗Rath Dr. 16 Ober⸗Medi⸗ inal-⸗Rath Stieglitz: Ueber die Seuchen, und insbesondere die Men— r Ueber e, Gegenstand in mehr oder minder ausführ—

eh. Rath Sachse von Ludwigslust; Geh. Hof⸗

ichen Diskussionen: . ühry von Hannover; Professer Sachs

rath Harvier; Medizinal⸗Rath