elrechte Ausübung derselben gerichtete Anstalt dem gerade in er Musik immer mehr überhandnehmenden Dilettantismus und seinen schlimmen Felgen, dem drohenden Verfall der Kunst, entgegen⸗ wirken zu sehen. Mögen immerhin die Arbe ten, welche aus einer solchen Schule hervorgehen, im Anfange nech etwas den Zwang der Regel an sich tragen; diese Hülle wird sich bei dem mit wirklichem Talent be⸗ gabten Schüler bald abstreifen, und der Kern wird, nachdem er in der Hülle zur Reife gebracht, in frischer, kräftiger Fülle und Eigenthümlichfeit ans Licht treten. Der Genius bricht sich überall Bahn, der mittel⸗ mäßigen Anlage aber wird durch eine strenge Schule mindestens grö⸗ ßere Gewandheit in der Handhabung der technischen Mittel beigebracht. Wenn also auch bei Arbeiten, die aus einer Kunstschule hervorgegan— geu, das Stylisirte vorzuherrschen pflegt, so kann sich doch auch die Driginalitst daneben vollkemmen geltend machen. Nichts beruht in der Musik auf sirengeren Gesetzen als die Fuge, und doch wird Nie— mand behaupten wollen, daß dem musifalischen Genius durch das Stu—
1168
Frankfurt a. M., S. Oetober.
Hesterr. 50, Met. 106516. Br. A090 1001. Br. 212/8589 Br. lofs 2515, Bc. Bank cin isa Br. Partial bj. iSi. Rr. Loose zu 500 FI. 1363, Br. Loose zu 100 FI. Preuss. Präm.-Sch. 692, (G. do. 40, Anl. 1025 /. Br. Poln. Losse 681. Br. do g Span. Anl. 11M. ii.? 21536 Hioll. 323, . 32 i.
Eisenbahn- Actien. St. Germain 575 Br. Versailles rechtes User 820 Br. do. linkes Ufer 310 Br. Strassburg- Basel 315 Br. Bordeaux- Teste —. Sambre-Meuse — Leipzig-Dresden 921 Br. Köln- Aachen Sa Br. Comp. - Centrale —.
IIamburg., 9. Octoher. 1512. Engl. Russ. 1663/8. Petersburg, 3. October.
L. ond. Mt. 3955. HLnib. 3516. Paris AIA. 300 FI. 631, 09. à 5090 LI. 6912. Tresor-Gbl. A8 1/2. 243 Eiseubalin-Actien A0! .
Bank -- Actien
Poln. Part. à Cert. Litt. B-
* *
actes, par Mr. Baxard.
Sonntag, 13. Okt. Im Opernhause: Die Vestalin, lyri sches Drama in 3 . mit Ballets. Musit von Spontini (Dlle. Hagedorn: die Ober⸗Vestalin, als Gastrolle.) ;
Im Schauspielhause: Die Lebensmuͤden, Lustspiel in 5 Abth. von E. Raupach. z
Dienstag, 15. Okt. Im Opernhause: Zur höchsten Ge— burtsfeier Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen: Rede, gedichtet vom Dr. von Rohr, gesprochen von Herrn Seydelmann. Hier, auf: Oberon, Konig der Elfen, romantische Feen⸗Oper in 3 Abth. Musik von C. M. von Weber.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: 23 à Dragnignan, vaudeville 5 en 2 actes.
*
1) Une Mere, drame - vaudeville en 2 * —
Lelain
La seconde représentalion de:
dium derselben Fesseln angelegt würden.
Schule durchmacht.
Die Compositionen waren sämmtlich fließend tentheils Wirkung. 1
dürfte hervorzuheben seyn: eine Motette von E. D. sehr effektreichen Fuge, durchaus klar, einfach und
von schöner
psindung; dann ein Somphonie-Satz, Andante und Allegro,
Stahlknecht, in welchem bedeutende Motive trefflich in
beitet und mit Leidenschaft und Energie durchgeführt waren, — endlich aus einem dramatischen Werk von J. Weiß besonders eine Tenor⸗Arie, die Gefühle
nach gewaltigem Kampfe schwer errungener Sieg;
122
der Freundschaft ausdrückend, wobei dem jungen Komponisten wohl ähnliche Arien von Gluck und Spontini als Vorbild gedient, jedoch ohne daß eine direkte Nachahmung auffiele; die Arie ist besonders in den Mittelstimmen sehr
Die Ausführung der Mu
schön instrumentirt. k, bei
71 Vokal⸗-Partieen größtentheils auch Eleven mitwirkten, war hin und wie— der zwar noch etwas schwankend, doch hatte dies wohl hauptsächlich in jungen Sängerinnen seinen Grund, unter denen Übrigens einige sehr schöne und auch schon recht ausgebildete Stimmen wohl hoffen, daß die Akademie mit hn die sich ohne Zweifel bald einer noch allgemeineren Theilnahme von Seiten des Publikums erfreuen
der Befangenheit
der vr hervorstrahlten. Wir können lichen Aufführungen fortfahren wird,
dürften, als es schon bei dieser ersten der Fall war.
München. Zugleich mit dem jüngsten Gericht ist auch sein Gemälde von der Weltschöpfung an der durch seine Freunde und Gehülfen Karl Hermann aus Stürmer aus Berlin und J. Kransberger worden. Nachdem während
Kurz vorher ist auch die Geburt geworden, und so bleiben im vorigen Jahre beendigt wurden — für der Tod Christi im J uschiff und im Chor Übrig, Aufgaben, die, in der Mitte des kon
**
das nächste
—
. . rechten Seite
führlicher Kupferstich, an welchem Merz aus St. Gallen bereits im dritten Jahre arbeite ö . Amsterdam 69 (O9 etober.
Id. 32156 6. 509g do. 101166. K assive 7“ 89. Ausg. Sch. S5 /. Poln. —. Gesterr. Met 19318. Ant we rpen, 6. 9c her.
188 11 hl. 16.
Niederl. wirkl. Seh
65 .
Neunse
. ä ää /
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.
d, u me, r m e Dr m-, -, -= -, r.
u 6 , , Bekanntmachungen. s,, en
In den Confirmations und Consens dem j J Jorst⸗Inspektor Knauth gebornen v. Elterlein, für den verstorbenen
zugehörigen
2 *
folgende Kapi n / rückständige Kaufgelder noch ungelöscht: .
I 25604 Thlr. Conventions-Geld aus dem zwischei dem Oberamtmann Pietsch und dem Königl. Säch⸗ fischen Hauptmann Carl Keck v. Schwarzbach auf Mildenaun über das Antheilzut zu Grabow und die Wassermühle unterm 20. Februar 808 geschlo senen und am 23. ejd. m et ai. bestätigten Kauf— Kontrakte; —
2) 3500 Thlr. Conventions⸗-Geld dem Oberamtmann Christian ? n mann Keck v. Schwarzbach und dem Lieutenant Carl August Sigismund v. Elterlein über das ad I gedachte Antheilgut Grabow und die Was— sermühle unterm 17. Juni 1811 geschlossenen und am 18. Septbr. 1812 fonfirmirten Kauf⸗-Kontrakte.
Nach der Angabe der Besitzerin des Gutes Grabow und der Wassermühle sind diese Kapitalien bezahlt, die darüber sprechenden Dokumente nebst den Quittungen aber vernichtet worden, und es werden deshalb auf ihren Antrag diejenigen, welche an die gedachten Ka⸗ pitalien und die darüber ausgestellten Instrumente als Figenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs— Inhaber Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, Fieselben in dem : . —
am 6. Februar 18409, Vormittags 11 ihr,
auf dem Königl. Ober⸗Lnandesgerichte vor dem Depu⸗ tirten Referendarius v. Baerensprung J. anstehenden Termine zu bescheinigen, widrigenfalls sie damit unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigens prälludirt und demnächst die genannten Urkunden für amortisirt lärt werden sollen. n, a. d. D., den 17. September 1839. Königl. Preußisches Ober-Landesgericht.
/
os
aus dem zwischen ch, dem Haupt⸗
Nothwendiger Verkauf.
Von dem Königlichen Ober-Landesgerichte zu Stet⸗ tin soll das im Greifenhagenschen Kreise, Hinterpom— merns, belegene Vorwerk
⸗ chen, abgeschätzt auf 29,879 Thlr. 8 gr, pf. zufolge der nebst Hvpothekenschein und Kaufbedingungen in der Registratur einzusehenden Tare, am . fünfundzwanzigsten April 18*0, Vormittag um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Rothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Brandenburg, den 24. April 1839.
Eben so wenig kann es des— . sen Entwickelung hemmen, wenn er überhaupt eine vollständige strenge B
Was nun die Leistungen der musikalischen Eleven, . betrifft, wie sie nach der gestrigen Aufführung sich beurtheilen lassen, so ist das Resultat des ersten Lustrums der Schule ein sehr günstiges zu nennen. gearbeitet Als das Ausgezeichnetste darunter Wagner mit einer voll inniger Em⸗
aus Regensburg vollendet der ganzen Arbeit ein Gerüst diese ver— deckt, steht sie nun, nach Wegnahme desselben, den Blicken offen und üͤberrascht durch ihre ausgezeichneten Verdienste in der Ausführung. Christi im linken Se — da die Gemälde der Kreuz
die beiden Engelgruppen da alle Kartons gezeichnet sind, menden Sommers gelöst seyn werden. jüngsten Gericht erscheint im nächstfolgenden Jahre ein großer aus— der rühmlich bekannte Kupferstecher
- . 6 6 896
anz. Bill. 251.
Tine.
sub Rr. 31 belegene Wohnhaus nebst Hauskavel und Brangerechtigkeit des verstorbenen Schneidermeisters t. Carsten Heinrich Boecker Vol. 12 pag. E33 des neuen Akten der bei Hypothekenbnchs, abgeschätzt auf 3041 Thlr. 24 sagr. Dorfe Grabow im Sorauer Kreise gelegenen, der 31 pf. zu
), Marie Magdalene Dorothee, gungen in — ; Wassermühle stehen am 16. Rovem ber e.ͥ, Vormittags 11 Uhr, Ober -mtmann Christian Pietsch vor dem Herrn Kammergerichts-Assessor Haase an or- italien zu fünf Procent verzinsbar, als) d
des⸗ Erklärung
Das allhier in der Reuenthorstraße der Reustadt
e r Den 11. Oc Irm tl/r C Ker Eonde-
m n d Gel d - Cor Zett:
1B 5 * tober 1835.
Köͤ
mische Oper in
Fr. Cour. Brief. Geld.
und größ 8
Fr. Co. Brie. Geld.
—
8
io N Is
1023/.. 1021 70 */ 697 8 10158 101155 1015, 1011
St. Schuld- Sch. Pr. Eugl. OG bl. 30 4 F'rum Sclid. Secli. Kurmürk. Oblig. 25 Neum. Sehuidv. 3 Berl. Stadt - ObIl. Köuigsb. do. 4 Elbiuger do. 1j dito. do. 34 Dauz. deo. iͤn Th. - Westpr. Pfaudbr. 31
von A. einander verar⸗ wie ein
welcher in den
2 ouUntpr.
131 5 64 81 1013 ; Pom. 33 163 1 25 Kur- u. Neum. do. 3! 1031 8
do. 34 —
Pran. r. 37 Sonntag,
do. 10235 / Sehlezisee 1025 / g Coup. uud Zius-
Seh. d. K. u. N. — 4 26
J 1 214
Gold al mäareo Neue Dukaten Friedrieksd'or Aud.
zeu à 3 ThlI. —
181 ; Dienstag, ö 2 ö ] Sr.
Faliero. Oper
Goldinün-
Grossh Pos. do- 1
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 10. Oktober.
tes
; 6 Diseouto — 3
Tris mens
, St. M.
Abgang von Potsdam.
Zeildauer
8. 81
von
36 42 2 50
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10. Um 7 Morgens .. 1
0
Uhr / Nachmitt. . . Abends ....
.
von Cornelius ö Decke darüber Dresden, Karl
12
Meteorologische
Nachmittag
itenschiff fertig
8m 99 Um 87 Uhr Morgens. Roggen
* 24 n Mittags . — Nachmitt. » Abends ..
1 Rthlr. 1Rthlr. 2̃ 7 Sgr. 6 Pf.
*
Beobachtungen. 6 Abends Nach einmaliger 10 Uhr. Beobachtung.
13 Sgr. Pf.;
5 Pf.
Z uhr. gewölbe bereits f Jahr nur noch Par. 336 66“wa
9.00 R. 4 16890
Luftdruck
Luftwärme . . .
——— — — — — —
schon Von dem 78 pCt. heiter.
nd . SO.
nd . ...... .....
Wolkenzua . .
4 — Ss mittel: 336,69“ Par.. 4 12
92 pCt.
Wi 24 SO.
II.
—— — —
Preuss.
Sonnabend, 12. Okt. (C ⸗Moll) von L. van Beetho Tauris, Schauspiel in 5 Abth.,
— —
. / R. 4 11,20 6. punkt .. d 8,70 R. 8,90 R. 4 8,8 0 R.
Königliche Schau spiel e. Im Schauspielhause:
9 Das
Quellwärme 7,30 Flußwärme 12.50 R.
Bodenwärme 1059 R. Ausdünstung G, 29“ Rh.
r. 336 41 Par.
SI pCt. i Niederschlag G . ;
172
/ SO. Wärmewechsel
916.
. wein 19 Rthlr. Ho R.. 4 8,89 R.. Si pCt.
17 Rthlr.
Symphonie! Iphigenie auf] (Mad. Crelinger
ven. Hierauf: von Goethe.
wird in der Rolle der Iphigenie wieder auftreten.)
Sonnabend, 12. Okt.
vom Freiherrn von Lichtenstein. 13. Okt. 1739. 1839. 1939. Phantastische Zeitge lens maͤlde mit Gesang in 3 Abth., von C. Meisl. komponirt, theils arrangirt, vom Musik-Direktor Kugler.
Montag, 14. Okt. mische Gemälde in 5 Rahmen, von L. Angely. Fest der Handwerker.
——
Lande: Rthlr. Gerste 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste ! Rthlr. 12 Sgr., auch 10 Sgr.; ; Sgr.
Zu Wasser: ö und 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 135 Sgr., auch
Schock Stroh 6 Rthlr. 5 Sgr., auch Der Centner Heu 1 Rthlr., auch 20 Sgr.
Das Faß von 200 Duart, nach A0 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn-Brannt—⸗
Der Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., auch
nig sstädtisches Theater. Regine, oder: Zwei Nächte. Kn 2 Aufzuͤgen, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, Musik von Adam.
Musik, theilt
Der Dachdecker. Ko— Hierauf: Das Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.
15. Okt. Zur Feier des hoͤchsten Geburtsfesten
Auf Begehren:
Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen: Zum erstenmale: Marino
in 3 Akten, nach dem Italiaänischen des Bidera
von Claͤpius. Musik von Donizetti. (Dlle. Ehnes, neu engagir— Mitglied dieser Buͤhne:
Helene, als zweites Debuͤt.)
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 10. Oktober 1839. en 3 Rthlr., auch 2 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf.; 1 Rihlr. 15 Sgr.; große
Wei 18 Sgr. 2 Pf., auch
afer 2s Sgr. 9 Pf, auch 28 Sgr.; Erbsen f., auch 1 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf., Linsen 2 Rthlr,
8 6
Eingegangen sind 43 Wispel.
Weizen (weißer) 3 Rthlr., auch 2 Rthlr.
große Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Hafer:
66 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. Eingegangen sind 8as Wispel A Scheffel.
Mittwoch, den 9p. Oktober 1839.
d Nthlr.
Branntwein -⸗Preise vom 4. bis 10. Oktober 1839.
Tralles 534 pCt., nach Richter
4
z Kartoffel-Branntwein 17 Rthlr. 153 Sgr., auch
Kartoffel⸗Preise.
e 8 10 Sgr.
Verantwortlicher Redacteur Arnold.
— *
Gedruckt bei A. W. Hayn
zufolge der nebst Hopothekenschein und Bedin— der Registratur einzusehenden Taxe, sell
entlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
I Von den Verwandten und Kuratoren ist die To—
1) des Ludwig Ferdinand Muentel, welcher am 16. April i788 in Geidau, woselbst sein Vater Schullehrer war, geboren ist und sich in den Jahren 1806 oder iso? entfernt hat, zuletzt aber in Wolgast sich aufgehalten und beim damaligen Schillschen Corps gestanden haben soll; der unverehelichten Elisabeth Dorothea Reumann, welche am 22. Mai 1759 in Condehnen, woselbst ihr Vater Instmann war, geboren, und welche sich im Jahre 1807 entfernt hat; der unverehelichten Anna Lonise Schoeler, welche welche am 21. September 1800 in Alt-Pillau geboren ist und sich mit ihrer Mutter, die sich mit einem Husaren-Piqué von dem damaligen Prinz Württembergschen Regiment verheirathet, im Jahre 1807 entfernt hat; des Schmidt und Seefahrer Johann Christian Kristahl, welcher am 3. Jauuar 1791 in Wogram geboren ist, woselbst sein Vater, Gottlieb Kristahl, Schmidt war und im Jahre 1810 mit einem Schiffe von Pillau in See gegangen seyn soll; res Tischler Gotifried Ludwig Kahnau, welcher am 2. Juli 1791 in Wangnicken geboren ist, wo⸗ selbst sein Vater bäuerlicher Wirth war, und in seinem 17ten Jahrt mit einem Schiffe von Pillau eine Seereise unternommen haben soll; seitdem von threm Leben und Aufenthalte aber keine Nachricht mehr von sich gegeben haben,
in Antrag gebracht. Dieselben werden demnach mit
ihren etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und
Erbnehmern, außerdem aber auch
6) zugleich die unbekannten Erben des am 35. No— vember 1836 verstorbenen unehelichen Kindes der Louise Pettrich, Kamens Johann Gottlieb Pettrich, dessen Vermögen etwa 96 Thlr. beträgt,
mit der Auweisung hiermit vorgeladen, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem am 13. Januar 1810, Vormittags 10 Uhr, auf der hiesigen Gerichtsstelle anstehenden Termine entweder versönlich einjufinden, oder sich schrifilich zu melden, widrigenfalls die Berschollenen für todt erklärt und ihr Vermögen ihren nächsten Erben wird aus— geantwortet werden. Dagegen werden die unbekann⸗ ten Erben, deren Erben oder nächsten Verwandten, welche auf die Pettrichsche Rachlaß⸗Masse aus irgend einem Grunde ein Erbrecht zu haben vermeinen,
recht in demselben gehörig nachzuweisen, widrigenfallss sie mit ihren Erb-Ansprüchen werden präkludirt wer— den und der Nachlaß als herrenloses Gut dem Fiskus jugesprochen werden wird. Fischhausen, den 18. März 1839. Königl. Land- und Stadtgltericht
In Gemäßheit des Art. “ der landesherrlichen Ver- ordnung vom 11. August 1837 sub Rr. 152 der Ge⸗ setzammlung für das Herzogthum Gotha sind nach- ftehende Schuldbriefe der hiesigen geschlossenen Kam- mer⸗Anleihe, nämlich:
Serie A. Nr. A9. 170. —
. Bs . 0, 360. . C. Y 166. 392. A21. A26. S862. 07. 683. 682. 2 569 58 B 6 1959. 19323. 1067
1093. 1133. 1136. 1159. 1186.
Gerte 6. 111. 178. 212. 352. am 1sten dieses Monats ausgeloost und zur A für den 1. April 181 bestinmt worden.
Die Inhaber dieser Schuldbriefe werden daher hier— durch aufgefordert, die letzteren mit den dazu gehöri— gen Zinsleisten und den vom 1. April 1840 ab lau— fenden Zins-Coupons von dem erwähnten Tage an zur Abzahlung der in denselben angegebenen Kapital⸗ Beträge bei der hiesigen Herzogl. Kammer-Hauptkasse einzureichen, und wird dabei zugleich bemerkt, daß nach Art. 7 der oben erwähnten höchsten Verordnung die Verzinsung der ausgeloosten Kammer-Schuldbriefe mit dem 1. April 1819 aufhört.
Gotha, den 3. Oktober 1839.
Herzogl. Sächsische Kammer.
— 5—
1 ,
Literarische Anzeigen. Neue Musikalien. Im Verlage der G. Bass-e- schen Buchhandlung in Guedlinbürg sind so eben erschienen und in allen Musikalien und Buchhand- lungen zu haben (in Berlin bei Mittler, Stechbahn
No. 3): Die Reue des Petrus. Oratorium in zwei Abtheilungen. Von F. han. Partitur. Preis 10 Thlr. Die Gesang Stimmen dazu. Preis 1 Thlr. 18 sgr. Eine für Gesang. Vereine schr interessante Erscheinung. Deutsche Liedertafel. Erstes Heft. Preis 185 59gr.
W. Lie-
Jean Paul Friedrich Richter!
So eben ist bei Glaser in Schleusingen erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und Pots— dam durch die Stuhrsche, zu erhalten:
Jean Paul Friedrich Richter. Erinnerungen aus meinem Umgange mit Ihm. Ein Denkmal von Z. Funck.
u diesem Termine mit der Aufgabe vorgeladen, ihr Erh
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Die Verlagshandlung glaubt nur auf das Daseyn welches das Leben und die Werke eines inserer größten Dichter auf eine originelle Weise schil⸗
dert, aufmerksam machen zu dürfen, um dem Buche einen großen Kreis von Lesern zu verschaffen.
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EF. v. Wrangel's Reise längs der Nord- küste von Sibirien und auf dem Eis- meere in den Jahren 1820 — 1824. Nach handschriftlichen Journalen und Notizen hbearbei- tet von G. Engelhardt, Staarsrath. Her- ausgegeben nebst einem Vorwort von C. Ritter, Dr. und Professor. 2 Bde. gr. Svo. Mit Tafeln der Temperatur-Verhältnisse und einer Landkarte. Preis 5 Thlr.
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Weimar, im September 1839. Das Geographische Institut. Bei K. F. Köhler in Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei W. Logier, Friedrichsstraße Nr. 161, Zastrow, A. v., Geschichte der bestän digen Befestligung, oder Handbuch der vorzüglichsten Spysteme und Manieren der Befestigungskunst. Nach den besten Duellen bearbeitet und durch 18 Pläne in Folio erläutert. gr. 8Sv0. 3 Thlr. 18 gr. Die zweite Auflage dieses Werkes wurde vom Hrn, Berfasser gänzlich umgearbeitet und so vermehrt, daß sie den Inhalt der ersten um das Doppelte übersteigt. Eben so wurden dem Werke 11 neue große Pläne, sehr sauber und deutlich gravirt, beigegeben, wodurch dessen Brauchbarkeit wesentlich erhöht und allen Ar⸗ tillerie und Ingenteur-Schulen ein höchst brauchba⸗ res, tüchtiges Werk dargeboten wird.
— — ——— — — = —
e 284.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der König haben dem Direktor der Schlesi— schen Provinzial⸗Irren-Heil⸗Anstalt, Ir. Martini zu Leubus, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.—
Se. Majestaͤt der König haben dem Augenarzt, Dr. de Leuw zu Graͤfrath, im Regierungs-Bezirk Duͤsseldorf, die Anle— gung des ihm von des Koͤnigs der Niederlande Majestaͤt verlie— henen Ritter-Ordens des Niederlaͤndischen Lowen zu gesteatten geruht.
Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Prinzen Wilhelm Adalbert und Waldemar sind nach Schloß Fischbach in Schlesien ab— gereist.
Zeitungs⸗Nachrichten. A 58 1 .
Frankreich.
Paris, J. Okt. Die Herren Passy, Villemain und Du— chatel haben sich gestern bei dem Marschall Soult versammelt, um, wie man wissen will, uͤber mehrere Fragen, die in der nach sten Session zur Sprache kommen werden, zu berathschlagen. Es heißt, die Renten-Konversion habe zu lebhaften Debatten Anlaß gegeben und Herr Passy habe zuletzt erklaͤrt, daß diese Maßregel unumgänglich nothwendig sey, und daß er nicht im Kabinet bleiben koͤnne, wenn ihm nicht erlaubt werde, seinen Reductions-Entwurf den Kammern vorzulegen.
In der vergangenen Nacht wurden an mehreren Haͤusern der Vorstadt St. Germain Drohungen gegen die Person des Koͤnigs angeschlagen. Die Polizei war schon heute ganz fruͤh mit dem Abreißen derselben beschaͤftigt. 5
Der Courrier français sagt: „Herr Guizot ist gestern nach Fontainebleau abgegangen, wo die Festlichkeiten bis zum 19ten d. M. dauern werden. Er loͤst den Grafen Mols ab. Herr Thiers ist der einzige von unseren bedeutenden Staatsmaͤnnern, der die Einladung nach Fontainebleau abgelehnt hat.“
Die im Lager von Fontainebleau versammelt gewesenen Truppen haben vorgestern den Ruͤckmarsch nach ihren Garni— sonen angetreten.
Das Journal la Presse behauptet, daß Herr von Pontois vor seiner Abreise nach Konstantinopel den Grafentitel erhalten habe.
Die Regierung pb n nachstehende telegraphische Depesche aus Madrid vom 1. Oktober: „Der Franzssische Bot— schafter an den Minister der auswärtigen Angelegen— heiten. Die Spanische Regierung hat gestern dem Senate den Gesetz-Entwurf wegen einer allgemeinen und vollstaͤndigen Amnestie fuͤr alle waͤhrend des Krieges begangenen politischen Vergehen vorlegen lassen.“
Herr von Dreux-Brézé, Pair von Frankreich, der durch Un— paͤßlichkeit verhindert wird, Don Carlos einen persöonlichen Be— such abzustatten, hat ihm geschrieben, und ihm waͤhrend seines Aufenthalts in Frankreich sein Schloß Brézs bei Saumur zur Verfuͤgung gestellt. Man weiß nicht, ob Don Carlos dieses An— erbieten angenommen hat, aber jedenfalls zweifelt man sehr, daß die Regierung ihm erlauben werde, eine Wohnung so nahe bei den westlichen Provinzen zu waͤhlen.
Herr Cauchois Lemaire ist zum Chef der legislativen Abthei— lung bei den Koͤniglichen Archiven ernannt worden. Die Presse bemerkt bei dieser Gelegenheit: „Man hat bis jetzt diese An— stelung des vormaligen Redacteurs des „Bon Sens“ und des 4Siecle“ sehr geheim gehalten, und mit Recht; denn wir nehmen keinen Anstand zu erklaͤren, daß sie auf doppelte Weise laͤcherlich ist; laͤcher— lich fuͤr die Partei, die dieselbe erbeten hat, lächerlich fuͤr das Kabinet, welches sich darin gefuͤgt hat. Als der Koͤnig bei Ge— legenheit der Vermählung des Herzogs von Orleans die Feste in Versailles gab, sagte Herr Cauchbis Lemaire im Sincle, daß wahrend die verderbten Hoͤflinge den Schweiß des Volkes in dem Palast der Koͤnige traͤnken, er sich in einer Winkelschenke mit einem Glaͤschen Landwein begnuͤge. Es scheint, daß der
Landwein der Schenke nicht mehr denselben Reiz fuͤr den vor-
mals tugendhaften Redacteur des Sinele hat, und daß seine Ab— 6 gegen den Schweiß des Volkes wesentlich gemildert wor— en ist. auch vor dem vormaligen Kunden der Winkelschenke öffnen, und wir sind uͤberzeugt, daß er sich daselbst so tief beugen wird, wie es der glatte Boden nur irgend erlaubt.“
Es heißt, der Infant Don Sebastian habe seine Paͤsse nach Neapel empfangen, nachdem er das foͤrmliche Versprechen abge— legt, sich nicht weiter in die Spanischen Angelegenheiten zu mischen.
Am ö5ten d. M fand in Rouel, wo die Königin Hortensia beigesetzt worden ist, ein Trauer-Gottesdienst zu ihrem Andenken lat Viele getreue Freunde und alte Diener der Kaiserlichen Familie hatten sich dazu eingefunden.
Der Courrier français greift heute die äußerste Linke wegen ihres Abfalls, wie er es nennt, sehr lebhaft an. „Das Re— sorm⸗Projekt der Opposition“, sagt er, „war in der Kammer und in der Presse schon wahrend der letzten Tage der vorigen Session ekaant, und wir duͤrfen behaupten, daß damals sich sogar in dem Schooße der radikalen Partei Maͤnner fanden, die sich geneigt zeigten, dasselbe als einen wirklichen Fortschritt der Demokratie an erstũgen. Dieselben begriffen damals, daß, um den Erfolg der Re⸗ un . sichern, die radikale Meinung ũsich der gemaͤßigteren anschließen 2 nterordnen muͤsse. Wie haben sich nun jene so patriotische und so
ichtige Gesinnungen plotzlich geändert? Wir wollen dies nicht zu
Berlin,
Der Palast der Koͤnige wird sich nun ohne Zweifel
Allgemeine
Sonntag den 1 3ten
Preußische Staats- 3
titung.
Oktober
erklaͤren suchen. Im Jahre 1831 bemuͤhten sich die Herren Laf— itte, Mauguin und Salverte, die Feststellung eines Wahl⸗-Census von 200 Fr. durchzusetzen. Wir tadeln sie nicht, jene Graͤnze gezogen zu haben, die vielleicht bei dem damaligen Zustand der Gemuͤther die einzig mogliche war. Aber warum wollen sie uns heute vorwerfen, mit derselben Umsicht zu verfahren, besonders da wir eine neunjährige Erfahrung benutzen, um das kaum von ihnen angedeutete Prinzip der Fähigkeit zur Grundlage der po— litischen Rechte zu machen. Eine verderbliche Allianz der Radi— kalen mit der äͤußersten Linken hat ohne Nothwendigkeit die Op— position in zwei Lager getheilt, und wenn wir es nur mit den Herren Laffitte, Dupont und Arago zu thun hätten, so wuͤrde ein Vergleich und eine Annäherung leicht seyn. Jene ehrenwer— then Maͤnner wuͤrden sich nicht weigern, uns durch ihre geistigen Fähigkeiten zu unterstuͤtzen; sie wuͤrden unsern Absichten Gerech— tigkeit widerfahren lassen. Aber die radikale Partei drängt sich zwischen sie und uns; sie unterhält auf eine geschickte Weise die Zwistigkeiten und erbittert die Gemuͤther. Es ist dies eine Ver— uneinigung, die der guten Sache sehr schaden wird.“
Das Journal des Deabats enthält folgenden Artikel: „Die kommerzielle Lage der Vereinigten Staaten ist in dem Grade bedenklich, daß die Banken, oder wenigstens ein Theil derselben, vielleicht wieder genöthigt seyn werden, ihre Baarzah— lungen einzustellen. Die Verluste des Jahres 1857 sind noch nicht wieder eingebracht worden. Die ruͤckstaͤndigen Rechnungen Amerika's mit Europa und den verschiedenen Staaten unter sich, sind noch nicht regulirt. Wahrend des Jahres 1838 waren die Geschäfte gelähmt. Die Ausfuhr Union betrug um 1097 Millionen weniger als im 1836 und um 4 Millionen weniger als im Jahre 1837. Die Einfuhren betrugen um 350 Millionen weniger als im Jahre 1835 und um 144 weniger als im Jahre
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Jahre
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Millionen 1837. Die verhaͤltnißmaͤßig bedeutendere Verminderung der Ein— fuhren zeigt indeß, daß Amerika sich mit den fremden Laͤndern zu saldiren sucht. Verschiedene Umstaͤnde tragen aber noch dazu bei, den schlimmen Zustand der Banken zu vergroͤßern. Wahrend der Unfälle des Jahres 1837 hatten sie den Pflanzern der suͤd— lichen Staaten bedeutende Vorschuͤsse gemacht und wurden da— durch verleitet, eine ungeheure Speculation auf Baumwolle ein— zugehen. Die Wechselfaͤlle, denen der Amerikanische Handel un— terworfen ist, erklaren bis auf einen gewissen Punkt die Krisis, uͤber die man sich gegenwartig in Europa beklagt und die seit einiger Zeit besonders Großbritanien heimsucht. England ist jedesmal von einer Krisis bedroht, wenn es gezwungen ist, viel Gold aus— zufuͤhren, weil alsdann die Banken, aus Furcht, ihre Baarzah— lungen einstellen zu muͤssen, das Diskontiren der Wechsel erschwe— ren und weniger Kredit bewilligen. Die Amerikanischen Banken ihrerseits mußten sich, um die Ruͤckkehr der verhaͤngnißvollen Krisen zu vermeiden, bemuͤhen, edle Metalle und besonders Gold an sich zu ziehen. So haben die Vereinigten Staaten im Jahre 1838 62 Millionen in Gold und 32 Millionen in Silber empfan— gen. Bis dahin war die Einfuhr der edlen Metalle bedeutend ge— ringer gewesen. Im Jahre 1837 betrug sie nur 56 Millionen, wovon nur ein Viertheil in Goldbestand. Da London der Haupt markt fuͤr Gold und die Bank von England das Haupt-Depot fuͤr dies Metall ist, so wurden jene 62 Millionen beinahe sammt— lich aus der Englischen Bank gezogen, und dadurch der arge Geldmangel in London herbeigefuͤhrt. Jetzt beginnt das Gold von Amerika nach Europa zuruͤckzukehren. Diese Bewegung ist der Bank von England guͤnstig, aber fuͤr die Englischen Fabriken ist sie verderblich, weil man befuͤrchten muß, daß der Mangel an Metall neue finanzielle Wirren in Amerika, dem Haupt⸗Konsumen⸗ ten der Englischen Fabrikate, herbeifuͤhrt.
Der Baron Bernadotte, Neffe des Königs von Schweden und Commandeur der reitenden National-Garde in Pau, ist zum Nitter der Ehren-Legion ernannt worden.
Die Besitzer Haitischer Obligationen waren zu gestern in dem Boöͤrsen⸗-Lokale zusammen berufen worden, um die Vorschlaͤge der Hastischen Regierung, zur Regulirung der Schuld, zu ver— nehmen. Sie erbietet sich jährlich 600 Annuitäten, à 1000 Fr. das Stuͤck, zu verloosen. Nach sieben Jahren soll die Zahl der— selben erhöht werden. Ferner will sie die am 1. Juli faͤllig ge—⸗ wesenen Zinsen zu 3 pCt. berichtigen und mit dieser Zinszahlung halbjährig fortfahren.
Die Einstellung der Subventionen an die Journale trägt besonders in den Departements ihre Fruͤchte. In den letzten Tagen sind 2 ministerielle Blatter eingegangen, naͤmlch in Lille der Nord, und in Chalons sur Saone der Drapeau tricolore.
Die fuͤr die Pariser Hospitäler waͤhrend des Jahres 1810 nothwendige Fleisch-Lieferung beläuft sich auf 1,280,125 Kilo— gramme.
Dlle. Lucile Grahn tanzt mit stuͤrmischem Beifall auf dem hiesigen großen Opern-Theater und scheint fuͤr den Augenblick Dlle. Fanny Elsler etwas in den Hintergrund zu stellen.
Auch der Courrier francais aͤußert sich heute uͤber die dem Herrn von Pontois ertheilten Instructionen: „Aus den von uns eingezogenen Erkundigungen geht hervor, daß die dem Herrn von Pontois ertheilten Instructionen dem Mehmed Ali sehr guͤnstig sind. Frankreich verlangt, daß dem erblichen Besitz Aegyptens und Syrien auch noch Kandien, aber nur auf Lebzei— ten des Pascha, hinzugefügt werde. Es scheint, daß in der letz— teren Zeit sehr lebhafte Noten zwischen dem Kabinette von Lon— don und dem der Tuilerieen gewechselt worden sind. England soll indeß jetzt von seiner Hartnaͤckigkeit etwas nachgelassen haben und man scheint einer Vereinigung nahe zu seyn.“
Das in Marseille erscheinende Journal le Sud enthaͤlt nachstehendes Schreiben aus Konstantinopel vom 17. Septem— ber: „Reschid Pascha fand sich gleich nach seiner Ankunft von zahlreichen Intriguen umdräͤngt. Die Reactions-Partei, die seit dem Tode des Sultans so sehr um sich gegriffen hat, fuͤhlte, daß man um jeden Preis Reschid Pascha stuͤrzen muͤsse, und als er ankam, war seine Absetzung beschlossen. Die Intrigue war von Nouri Efendi und Sarim Efendi angesponnen. Thosrew Pa— scha bot die Hand dazu und der Ferman sollte so eben unterzeichnet wer⸗
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D 82 ro — * * 3 1 Das Benehmen Halil Pascha's ist um so lobenswerther,
den, als Halil Pascha dazwischen trat und die Aufschiebung der Maßre⸗ gel erlangte. Neschid Pascha war kaum angekommen, als Halil Pascha sich beeilte, ihn nach dem Kaiserlichen Palaste zu fuͤhren, und der Ferman, der Reschid Pascha absetzen sollte, wurde durch ei— nen anderen ersetzt, der die Absetzung Sarim Efendi's verfuͤgte r, ,, da er bei dieser Gelegenheit eine persoͤnliche Empfindlichkeit den Inter (Jen seines Landes aufopferte. Man wird sich erinnern, daß Reschid Pascha war, der vor etwa anderthalb Jahren die Absez zung Halil Pascha's befoͤrderte. Die Löoͤsung der Orientalischen Frage hat keinen Schritt gethan. Die Sendung des Capitain
) nso . * ** . F r 28 ö Anselme nach Alexandrien scheint den Mehmed Ali nur in seinen
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Widerstands⸗Ideen bestaͤrkt zu haben, und andererseits ist die Un— thaͤtigket der bei Tenedos ankernden Flotten unbegreiflich. Bald wird der dortige Ankerplatz nicht mehr sicher seyn, und was wer— den die Flotten alsdann thun? Sich zuruͤckziehen, bevor eine Lüͤ— ung erlangt ist, hieße die Sache gewissermaßen aufgeben. Hafiz Pascha, der am 15ten hier angelangt ist, wirft die ganze Ver— antwortlichkeit fuͤr den Verlust der Schlacht von Nisib auf So— liman Pascha, der die Reserve kommandirte, und sich einer straf⸗ baren Unthaͤtigkeit soll haben zu schulden kommen lassen. Es wirb sich nech heute ein Kriegsgericht versammeln, um uͤber diese An— klage Hafiz Pascha's zu berathen.“
Die Berichte aus Alexandrien in den Marseiller Blattern geben einige Details uͤber die Veranlassung des Unwohlseyns Mehmed Ali's. Er soll namlich in den höchsten Zorn gerathen seyn, als sein Finanz-⸗Minister Boghos Bai ihm eine General—Q Bilanz vorlegte, worin er mehrere Unrichtigkeiten und sogar Unterschleife zu entdecken glaubte. Wiederholte Aderlaͤsse scheinen indeß die Unpaßlichkeit des Vice-Koͤnigs vollständig beseitigt zu haben. — Die Unzufriedenheit unter den Tuͤrkischen Secsolda— ten in Alexandrien steigt mit jedem Tage, viele derselben meldeten sich in den Bureaus der Franzoͤsischen Packetboͤte, um
und
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konnte
sich durch ihre Vermittelung aus Aegypten entfernen. Man sie ohne Paͤsse nicht aufnehmen, die Regierung
zu
und
̃scheint weit entfernt davon, ihnen solche bewilligen zu wollen.
Aus Algier schreibt man vom 27sten v. M.: „Der Herzog von Orleans ist heute fruͤh um 8 Uhr, nach einer kurzen und gluͤcklichen Ueberfahrt, in Algier eingetroffen. Wiederholte Sal—
ven von den Land- und See-Batterieen verkuͤndigten sein Ein⸗
laufen in den Hafen, wo alle Kriegs- und Handels-Schiffe so—
gleich ihre Flaggen aufsteckten. Der General-Gouverneur, be
gleitet von mehreren hohen Militair⸗-Personen und von dem Maire von Algier, begab sich nach dem Marine⸗Hotel, um den Prinzen zu empfangen. Die Afrikanische Miliz und die Linien-Truppen bildeten ein Spalier bis zu dem Gouvernements-Hotel, wo die Zimmer fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit in Bereitschaft gesetzt worden waren. Gegen Mittag empfing der Prinz die Civil- und Milt
tair⸗Behorden und gleich darauf die Konsuln der fremden Mächte Das Volk war zahlreich versammelt und gab seine lebhafte Freude
uͤber die Ankunft des Prinzen zu erkennen.“
Großbritanien und Irland.
London, 5. Okt. Nicht geringe Verwunderung hat hier die in der gestrigen Hof⸗Zeitung enthaltene Nachricht erregt, daß Ihre Majestaͤt die Koͤnigin den bisherigen General-Konsul in Serbien, Herrn G. L. Hodges, zum General-Konsul in Aegyp ten ernannt habe. Man fragt sich, weshalb Oberst Campbell, der bisher diesen letzteren Posten zu vollkommener Zufriedenheit der Regierung bekleidete, gerade in einem so kritischen Moment, wie der jetzige, aus Alexandrien entfernt werde. Eine Vorliebe fuͤr Mehmed Ali glaubt man in den kuͤrzlich veröffentlichen De peschen desselben an Lord Palmerston keinesweges bemerkt zu ha— ben; im Gegentheil wiederholte er dem Minister bestandig, er sey uͤberzeugt, daß der Vice-Koͤnig, wie auch seine Erklärungen lauten mochten, sehr bald einen Vorwand ergreifen würde, um sich unabhangig zu machen. Daß aber die Politik der Englischen Regierung, dem Vice-Koönig gegenuͤber, plotzlich eine andere Rich tung genommen haben sollte, zu einer solchen Voraussetzung glaubt man sich um so weniger berechtigt, als noch eben erst in ministe riellen Blaͤttern von neuem aufs entschiedenste ausgesprochen wo den, daß man den Forderungen Mehmed Ali's nicht Raum ge ben duͤrfe, ja sogar, daß England sich in dieser Sache von Frank reich trennen und den anderen Mächten anschließen muͤsse, wenn die Franzssische Regierung keinen Schritt gegen den Pascha von Aegypten zu thun geneigt seyn sollte. Man sieht daher sehr mit gespannter Erwartung einigen Aufklaͤrungen uber den Grund jenes Personenwechsels in dem Britischen Konsulat zu Alexan— drien entgegen. . Die Königin wird, wie der Brighton-Guardtan ver— sichert, dieses Jahr Brighton nicht besuchen.
Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog, die Herzogir und die Prinzessin Auguste von Cambridge haben, sich nach den
Schlosse Walmer begeben, um dem Herzoge von Wellington einen Besuch abzustatten. . . ö
Die Times und der Globe streiten sich auf Veran gssung
der Ernennung des Lords Monteagle zum Controlleur der Scha,
kammer schon laͤngere Zeit in ihren en ,,,, 6
fruͤheren und die jetzigen Kosten dieses Zweiges der Verwaltung.
Auf die Glossen des „Standard uͤber die angeblich beab— sichtigte Ernennung des Admirals Fleming zum Gouverneur des Greenwich Hospitals bemerkt der ministerielle Globe ganz einfach, daß der Admiral weder durch Blutverwandtschaft noch durch Heirath mit der Elliotschen Familie verwandt sey. .
Der General⸗Feldzeugmeister Sir Hussey Vivian ist aus den Deutschen Baͤdern zuruͤckgekehrt und befindet sich wieder vollkom— men wohl.
Lady Lotton Bulwer wird den Wint— und sich mit literarischen Arbeiten beschaͤftigen. Bulwer arbeitet an einem Schauspiele fuͤr Theater.
Der Standard behauptete neulich, der Herzog von De— vonshire sey im Begriff, sich aus Unwillen uͤber die Verbindung
Winter in Paris zubyingen Sir E. Lytton das Haymarket⸗