1839 / 290 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ert und Waldemar, Höchstderen Sohne, sind am 11ten durch Sagan gekommen, um sich ebendorthin zu begeben. Das Ge⸗ vurtsfest Sr. Königl. Hoheit des Kronptinzen ist lowoh] hier, als in andern Schlesischen Städten durch festliche Darstellungen un Theater und andern Lustbarkeiten feierlichst begangen worden.

—— Minden, 11. Okt. Gestern wurde unter der geschickten Leitung des Seminar, Lehrers Gläntzer aus, Petershagen in Un, erer Martini Kirche das öte große Lehrer-Gesangfest des Regierungs Bezirks Minden gefeiert. Tages vorher waren egen 186 Lehrer dazu eingetroffen und hatten, sofern sie davon gastfreundliche Aufnahme bei den hiesigen Einwohnern gefunden. Des Morgens 16 Uhr begann vor einem uͤberaus zahlreichen Nuditorium die Aufführung der Musik, die zur allgemeinsten Zu⸗

sriedenheit ausfiel.

Berichtigung. In dem Berichte uͤber die Sitzung des wissenschaftlichen Kunst-Vereins in dem gestrigen Blatte der St Ztg. ist zu lesen: statt „Proben“, Perlen und statt „Link“, Tieck.

Dem heutigen Blatte der Staats-Zeitung ist Feine Be— tkanntmachung uber die am 7Tten v. M. bei dem Koͤniglichen Kammer Gerichte erfolgte verwahrliche Niederlegung der im Jahre 1838 eingelöͤsten Staats-Schuld-Dokumente“, beigelegt worden. Unsere auswärtigen Leser erhalten diese Beilage durch die Fahrpost nachgesandt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. In der Sitzung des Vereins für Erdkunde am ? September las Herr Mahlmann über die Erweiterung unserer Kenntnisse von Süd⸗Amerika nach den neuesten geograpischen Forschun⸗ gen. Darauf theilte Herr Erman Bemerkungen mit über die Tem— peratur von Moskau und über die aus den Sternschnuppen-Erschei⸗ nungen im vergangenen August sich ergebenden Resultate für die Rich⸗ tung des Sternschnuppenstromes, seine Mächtigkeit und seine Neigung gegen die Efliptit. Herr von Ledebur las Über den bei Köslin ge— ächten Fund von goldenen Alterthümern als dem ersten bekannt ge— merdenen Fall des Auffindens von Goldbrakteaten und Nordischen Ru⸗ ürh in Deltschland. Zuletzt berichtete der Secretair des Vereins über Tas Klima von Island nach den von der Königlichen Societät in Ko— penhagen veröffentlichten Beobachtungen von fen. Die Ver⸗ theilung des atmesphärischen Druckes in der jährlichen Periode, die Temperaturverhältnisse, so wie die Windesrichtung, zeigt die größten Abweichungen von den klimatischen Berhältnissen der durch die Polar⸗ Expedition der Engländer erferschten Gegenden von Nord ⸗Amerika. Die wahrscheinliche Richtung des Stromes in der Tiefe der Straße von Gibraltar, so wie die Ergebnisse der neueren Beobachtungen in Nord. und Südkeutschland über die Wärme⸗Abnahme nach der Höhe— war der Gegenstand einer kurzen Mittheilung desselben. Als Geschenk d sS Herrn Verfassers erhielt die Gesellschaft: Friedrich, historisch⸗ geographische Darstellung Alt- und Neu⸗ Polens mit 2 Karten, Ber— lin 1839. 8.

In der Sitzung des Vereins am 5, Oktober wurden von dem Di— rektor Herrn Ritter mit einem Begleitungsschreiben des Herrn von Götze als Geschenke desselben folgende Werke übergeben:

) eine Bibliographie der in Rußland erschienenen geographischen Werke, 2 ein Katalog der in Rußland publizirten Karten,

3) Buch zum Abriß eder Karte des Russischen Reichs, 2te Auflage. 2 Alexander Schichkow Untersuchungen über die Sprache, aus dem

Russischen Üübersetz. 1837. Svo. 2 Bde.

83) von Goetze, Serdische Volkslieder ins Deutsche übertragen. Pe— tersburg, 1827. Svo.

) Bericht über das Unterrichtswesen in Rußland, mit einer Auf⸗ klärungs⸗Karte.

Außerdem erhielt die Gesellschaft als Geschenk des Herrn Verfassers von Roon, die Iberische Halbinsel, eine Monographie aus dem Ge⸗ sichtspunkte des Militgirs. Berlin, 1830. 8 vo.

Darauf las Serr J. Lehmann über die Reisen von Fützrop, Dar⸗ win und King in dem südlichsten Amerika, zu welchem Bericht Herr Ritter Bemerkungen über Uhde's Sammlung Amerikanischer Alterthü⸗ mer hinzufügte in Beziehung, auf die Analogie der Gesichtsbildung ver⸗ schledener Amerikanischer Stämme und ihrer Kunstwerke mit Mongo⸗ en, Chinefen und Japanesen und die Uebereinstimmung mancher Ge— räthschaften und Bildwerke mit Aegvptischen. Als eine weitere Ergän— zung des Natur-Gemäldes von Süd-Amerika las Herr Mahlmann Aber die Pampas, südlich vom La Plata, und über die Vermehrung der Rinder und Pferde in den Pampas von Buenos⸗Ayres. Darauf theilte der Secretair des Vereins einige Notizen mit über die Regen— Verhältnisse der Westseiten der Gebirge von Hindostan, besonders Über rie auffallenden Regenmengen von Arracan und Mahabuleshwur, an welchem letzteren Orte in einer Höhe von A200 Fuß im Jahr 18343 in „Monaten über 300 Zoll Wasser fielen, während die jährliche Regen⸗ menge in dem 1790 Fuß hohen nahegelegenen Punah nur 23 Zoll, beträgt. Herr Mädler sprach über die Darstellung der Mond-⸗Oberfläche durch Tie Hofräthin Witte in Hannover. Schließlich theilte Herr Ritter Nottzen Über Schimper's Reise im Innern Arabien's, Nubien s und Igibyssoniens mst nach seinen handschriftlichen Berichten aus Adoa, und zeigte folgende Werke mit begleitenden Bemerkungen vor;

j de Ja Marm ora notice sur les opérations gèeodesique faites en Sardaigne paur la constriction de la carte de cette isle- Paris,

1839. Nach Plana's geodätischen Bestimmungen bei der trigo⸗

nometrischen Aufnahme von Sardinien.

2) de la Marm ora observations gäologiques par les deux 181es

Palares, Majorque et Minorque. Turin, 183A. 4.

z) v. Martius, die Verbreitung der Palmen in der alten Welt,

mit besonderer Rücksicht auf die Florenreiche. 1839. .

8 2

1192

de Candeolle hypsometrie des en virons de Geneve ou reeueil complet des hauteurs mesuriés au deszus du niveau de la mer. Paris, 1839. 4. v. Helmersen, Nachrichten über Chiwa, Buchara, Fhokand und den nordwestlichen Theil des Chinesischen Staates, gesammelt vom General ⸗Major Gens. Petersburg, 1839. Angelo Sismonda osservarzioni mineralogiche e geologiehe er ervise alle farmarione della carta geologica del Piemonte. Her csimatum zuctore Scheicho Abu issiao el faresi, mit Kar— ten facsimilirt von Uckermann, herausgegeben von Möller; eine Arbeit, welche die ODriental⸗-Geographie von Dusely berichtigt.

Görlitz. Am 17. und 18. September fand die S2ste Haupt Ver- sammlung der Dber-Lausitzischen Gesellschaft der Wissen⸗ schaften hierselbst statt. Der Präsident, Herr Landesälteste von Oertzen⸗ Collm, erbffnete die Sitzung mit einer zeitgemäßen Abhandlung über die Trunksucht. Der Sccretair, Herr Pastor Ordin. Haupt, legte eine Menge der Gesellschaft von mehreren Mitgliedern zum Geschenk ge⸗ machten Schriften vor, und theilte viel Interessantes aus Briefen aus⸗ wärtiger Korrespondenten mit. Außerdem las Herr Polizeirath Köhler über die Sage von Bern⸗Dietrich, wie sie in der Lausitz noch im Volke lebt; Herr Pastor Carstädt aus Schönbrunn über eine merkwürdige Urkunde aus der Zest August des Starken, und Herr Justiz⸗Kommissa— rius Gretsel über die Sprache, deren Entstehung und Gebrauch. Am folgenden Tage trug der Secretair den Jahresbericht vor. Hiernach e. die Gesellschaft gegenwärtig 19 Ehren-, 123 wirkliche und 126 orrespondirende Mitglieder, und hat sich im vorigen Jahre um 3! ver— mehrt. Die Einnahme belief sich auf 1124, die Ausgabe auf 1167 Rthlr. Die Bibliothek, über 30,909 Werke enthaltend, erhielt einen Zuwachs don 183 Nummern. Die Mineralien⸗Sammlung ward um 73 Stück durch die Güte des Herrn Dr. und Prof. Zipser aus Neusohl in Ungarn vermehrt. Tie Münz- Sammlung erhielt von dem Herrn Gutsbesitzer Meusel auf Kuühna bei Görlitz eine sehr werthvolle Sammlung von 1126 Griechischen und RKömischen Bünzen zum Geschenk. Mit 18 auswärtigen gelehrten Vereinen steht die Gesellschaft durch Korrespondenz und Austausch der Hesellschaftsschriften in freundlicher Verbindung. Die topographische Kommission legte den gedruckten Plan zu den einzuliefernden Orts⸗Be⸗ schreibungen vor, welcher nunmehr an alle Geistlichen und Schullehrer ber Provinz versendet werden soll. Herausgegeben wurde von dersel⸗ ben außer dem iKzten Bande des neuen Lausitzischen Magazins und den zwei ersten Heften des 17ten Bandes, der erste Theil der Jeriptores rerum Lusatscarum, XI. VIII. u. A7 S. in Imp. Oktav. Er enthält außer den nöthigen Worterklärungen und Erläuterungen: J. Die Jahr⸗ bücher des Zittauer Stadtschreibers Johann von Guben; II. Des Be— reit von Geuterbog Görlitzer Annalen; 1II. Das Calendariunm usero— logidum fratrum minorum conxentus in Görlitz; IV. Annales Fran. „iccandrum; V. Martin von Bolkenhain, von den Hussitenkriegen in Schlesten und der Lausitz. VI. Anhang. A. Aelteste Statuten von Görlitz; B. Görlitzer Rechtsbuch. Die eben fertig gewordene erste Lie⸗ ferung des zweiten Theils legte der Secretair ebenfalls der Versamm— lung vor. Sie enthält den größten Theil des ersten Bandes Görlitzer Ralhs-⸗ Annalen, welche, in zwei Fol. zusammengetragen, die Jahre a8? bis mit 1495 umfassen. Drei und dreißig Abhandlungen wa⸗ ren in dem verflossenen Gesellschaftsjahre von den Mitgliedern eingesendet worden. Dagegen hatte die in der S1isten Haupt— Versammlung aufgegebene Preisfrage: „Darstellung des Lebens so wie der pädagogischen und literarischen Wirksamkeit des Rektors M. Friedr. Christian' Baumeister in Görlitz“ keine Bemerkungsschrift hervorgeru⸗ fen, und die Versammlung beschloß, diese Aufgabe fallen zu lassen, und für das folgende Jahr die Frage zu stellen: Waren Slaven oder Deutschen die Ureinwohner der Lausitz? Ueber die nähere Bestim⸗ mung dieser nicht bloß für die Lausitz wichtigen Frage behalten wir uns eine baldige Mittheilung vor. Zu Lern n re eber wurden ernannt: Das bisherige wirkliche Mitglied, Herr Konrektor emer. M. Prätor zu Budissin und Herr Professor Dr. von Martius in München; zu wirklichen Mitgliedern die Herren Kammerherr von Erdman nsdorf. auf Jahmen, Pastor M. Spitz in Ruppersdorf, Pasior Schreck in Küpßer, Oberlehrer Heinze zu Görlitz Diakon Richter in Neschwitz, Pastor Knothe in Kieslingswalde, Diakon M. Krihger in Budissin; zu korrespondirenden Mitgliedern die Herren Fürstenthumsgerichts⸗Rath ohr in Neiße, Appellations-Rath bon Salja in Leipzig, Professor Br. Burgk in Wien, Syndikus von Wiese in Grünberg und der ö des Vereins zur Belebung des Gewerbegeistes Jos. Partl in Prag.

Dauer der Eisen bahn Fahrten am 16. Oktober. Abgang Abgang Zeitdauer von von . 8 Pots da m. St. M. Um 7 Uhr Morgens .. Um 87 Uhr Morgens. 20 101 * * . Mittags .. AA 21 Nachmitt. . . Nachmitt. 42 F Abends .... 50 Abends .. 1 10 J 38 l . 838

Wegen des Theaters in Potsdam hat auf Verlangen der Königl. Theater⸗-Intendantur um 10 Uhr Abends eine Kreuzfahrt stattgefunden.

M.

40 45 39

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

1839. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

16. Oktober.

Quellwärme 7,40 R. Flußwärme 11,60 R. Bodenwärme 1140 R. Ausdünstung 0,031“ Rh. Niederschlag O.

337.91“ Par.

w 949 R.

4 909 R. 93 pCt. Nebel. SD.

337 29 var. 87 bo Var. P S0 R. J 4 1890 R. 4 8440 R. 4 8.30 R. 92 pCt. 76 pCt. neblig. heiter. SO. SO. Wärmewechsel 4 14,0 0 2 ö,, 4740. 337 61 Par.. 4 107 5 R.. 4 8570 R.. S7 pCt. Sd.

Luftdruck... Luftwärme .. .. Thaupunkt Dunstsättigung Wetter .... . Wind. Wolkenzug. Tages mittel:

2222

Ber liner Br 2. Den 17. October 1839. m tIlH.αker Honda nd Geld-Co ere 2 -ettel.

r. Cour. *

& Rriet. J E.. dd I., setpr. Pfaudbr. 3

Ppomm,. do. 11 Cur- u. Neum. do. 31 Schlesische do. 31 Coup. uud Liur- Seh. 4. K. u. N. Geld al raareo Neue Dukaten Friedriehryder Aud. Goldinüu- en à 3 ThI. Diuconto

St. Schuld- Seh. Pr. Euzl. Obl. 20 PramSebd. Seh. Kurmärk. Oblig. Neum. Schuldv. Berl. Stadt - Obl. Köuigab. do. Elbiuger do. dito. do. Danz. do. imn Th. Went pr. Pfandhr. Grossh Pos. do-

lol 102175.

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Kurz

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2 Mt. Mt. 2 Mt. 2 At.

2 Mt. 2 Mt. 8 Tags 2 Mt. 38 Woeb.

250 FI. 250 FI. 300 M. 300 Mh. 113t. 300 Fr. 150 PFI. 150 FI. 100 ThlI. 100 Tul. 1530 FI. 100 Rbl.

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Wien iu 20 Lr. ... Auguhurg.

REreslau

Leipzig

Fraukfurt a. Al. Petersburg

J Amsterdam, 13. October. d 0 / do. enn,

.

Niedcri. wirkl. Schuld S223 /. Neue Anl. 28/6.

Kaur. Bill. 257

Antwerpen, 12. Oeteber. Neue Anl. 28. 27156. Frankfurt a. M., IA. October.

0esterr. So Met. losßis. G. A000 100. EBr. 2i/a0lo ss Br. 10,89 281.16 Br. Bank Actien 1829. 1827. Partial · GQbl. 18016, Br. Loose zu 500 FI. 1367s. 1362s. Loose zu 100 FI. Breuss. Präm. Sch. 60 /. G. do. o / Anl. 1025/5 Br. Poln. Loose 682/66. 681! /. do/sg Span. Aul. 18. 1479. 21/270 Holl. d2isg. 3215 .

ED Senbabn- Actien. St. Germain S560 Br. Versailles rechtes Lfer 525 Br. do. linkes Ufer 310 Br. Strassburg- Basel 310 Br. kBordeaux- Teste —. Sambre- Meuse —. Leipzig-Dresden 21/2 Br. Köln- Aachen S Er. Cemp.- Centrale —.

i ,, 15. October.

Bank- Actien 1510. Engl. Russ. 1063 ..

Paris, 12. October.

Fo/g Rente fin cour. 110. 5353. 3969 fin cour. Sl. 3. S* /o Neapl

au compt. 102. 80. 30/0 Span. Rente 32. Passi ve 81M. 39/9 Port. 28. Wien, 12. Oetober. or rn, ,, on, an,

Linsl. 9! /.

do / / Met. so? /.. 216.0,

Königliche Schau spiel e.

Freitag, 18. Okt. Im Opernhause: Die Hochzeit des Fi⸗ garo, Oper in 2 Abth., Musik von Mozart.

Im Schauspielhause: Pour le second début de Mr. Baron. 1) Liami Grandet, ou: La eoquette corrigée, comédie eu 3 actes, 2) La premiere reprèésentation de: Le Capitaine Dans la première piece Mr. Baron remplira le r5le de Grandet, et dans la zeconde celui de Naudin.

Sonnabend, 19. Okt. Im Schauspielhause: Zum ersten male: Die Stieftochter, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasset von: „Läge und Wahrheit“. Hierauf: Drei Frauen und keine, Posse in I Akt, von G. Kettel.

Sonntag, 26. Okt. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von Au⸗ ber. (Masaniello: Herr Bader. Fenela: Frl. Ch. von Hagn. Elvire: Dlle. Lowe.)

Preise der Platze; Ein Platz in den Logen des ersten Ran, ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schau pielhause: Die Leibrente, Schwank in 1 Alt, von G. A. von Maltitz. Hierauf: Die Schleichhändler, Possen— spiel in 4 Abth., von E. Raupach.

Montag, 21. Okt. Im Schauspielhause: Verirrungen, buͤrgerlich es Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient.

10. * Ban K Actien loom. Anl. de 1832 I3816.. de 18530 wos /.

par Mr. Ancelot. Roland, vaudeville en 1 acte.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 18. Okt. Zum erstenmale wieder holt: Marino Faliero. Oper in 3 Akten, nach dem Italiaäͤnischen des Bidera, von Cläptus. Musik von Donizetti. (Dlle. Ehnes, neu engagir— tes Mitglied dieser Buuͤhne: Helene, als drittes Debut.)

Sonnabend, 19. Okt. Der Glöckner von Notre, Dame. Romantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Vic⸗ tor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch ⸗Pfeiffer. (Mad. Tuppinger - Lay, vom Hoftheater zu Mannheim: Gervaise, und Herr Ball, vom Stadttheater zu Leipzig: Claude, Frollo, als erste Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Fedruckt bei A. W. Havn.

ü

Bekanntmachungen. Am 28. Oktober 1839

werden die Rittergüter 1 Golejewko und Sworowo uebst 3

ubehör, Kröbner Kreises, vor dem Königlichen Dber⸗-Landesgericht zu Posen suß hasta verkauft. Die Taxe ist auf 85, 338 Thlr. festgesetzt.

Rothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Cöslin.

Das Ritterguts⸗Antheil Carsbaum g, im Schie vel⸗ beinschen Kreife belegen, landschaftlich abgeschäͤtzt auf Kah Thlr. 14 sar. 2 pf., wovon die Taxe nebst Hypo⸗ thekenschein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehen sind, soll im Termin den 20. Dezember d. 3. Vormittags 1! Uhr, an ordentlicher Ge— richtsstelle vor dem Dber⸗Landesgerichts⸗Rath Ehmicke bffentlich subhastirt werden.

Zugleich werden alle unberannte Real⸗Prätendenten und insbesondere auch die ihrem Aufenthalte nach un⸗ bekannten Gläubiger, namentlich:

1) der Elaus Rüdiger von Briesen, wegen des für ihn

Ruhrica II. Nr. I eingetragenen Reluitions⸗Rechts,

2 die Constantia Eleonora von Wedell, geborne von tal von

Wochtfe, wegen des für sie Ruhrica II. Nr. 2 daß, eingetragenen Vorkaufs⸗Rechts,

3) die peil Ehegattin des Hauptmann Johann Si⸗

gismund ven Briesen, Anna Marie Louise, ge—

Allgemeiner A 236

borne von Eickstaedt, rücksichtlich der für sie sub kubr. 11. Nr. eingetragenen miethe von 80 Thlr. und Ruhr. eingetragenen 20 Thlr.,

100 Thlr. zur Morgengabe und säh Rr. 8

zur Trauer nebst Wagen und Pferde und sämmt- mung enthalten gewesen:

lichen Mobilien, daß die Zinsen nicht Studirende, sondern arme

) der Freimann Urban, rücksichtlich der für ihn Rubrica III. Nr. 9 eingetragenen 130 Thlr., oder deren Erben, bei Vermeidung des Verlustes i Reluitions- und resp. Vorkaufs-Rechts und der flusion mit allen ihren obigen Anfprüchen jeglicher Airt, Stifterin, Dorothee Katharine Geertz spätestens in dem Lübbele, und insbesendere auch, die Familte des vor dem Jahre 17143 verstorbenen Bürgermeisiers George

Lübbecke und des am 28. November 1703 zu Winters⸗ hagen verstorbenen Predigers Christoph Lentz nebst Descendenz vorgeladen, in dem in unserem Gerichts—⸗

hierdurch öffentlich zur Meldung,

anstehenden Termine, vorgeladen. Cöslin, den 23. Mai 1830.

Königl. Ober-Landesgericht von Pommern.

. 1 t ag ti e n.

Die am 28. Oktober 1727 hierselbst verstorbene Witwe des Bürgermeisters George Lübbeke, Dorothee Katharine, geborne Geerth, legirte in einem am 13.

uni 1714 errichteten Testamente ihren beiden Brü⸗

nzeiger

jährlichen Haus. heben sollten. i! Rr. 8 für sie

sub Rr. 7 eingetragenen 100 Thlr.

Jungfrauen erhalten sollten.

Civil ⸗Senat. Lokale auf

rechtsame wahrzunehmen. vor ihr mit Tode

davon ihre nahen Anverwandten, nommen werden

fuͤr die Preußischen Staaten. beken und Lentzen, welche studiren, die Zinsen er—

Laut Auseinandersetzungs-Verhandlung vom 25. Mai 1723 ist in einem späteren, jedoch nicht herbeizuschaf. fenden Kodicille wahrscheinlich die abändernde Bestim—

Es werden nun hiermit hrincihaliter Die Erben und hres Nachsolger der Gebrüder Mathias und Michael David Prä⸗ Geerth, e ventualiter aber auch sämmtliche Erben der

den 16. Juni 18140, Morgens 8 Uhr,

vor dem Land- und Stadtrichter Schultz angesetzten Termine zu erscheinen, ihre Ansprüche an das gedachte Legat nebst Zinsen geltend zu machen und nachzuwei— J sen und insbesondere bei der in diesem Termine even— zern Mathöas und Michael David Geerth ein Kapi tualiter zu entwerfenden Stiftungs- Urkunde ihre Ge— 250 Thlr. mit folgender Bestimmung: wenn einer oder der andere abaeben follte, dies Legat als ein beständiges Ka- sich Meldenden für pital verbleiben, wie auch ihres

Die Ansbleibenden haben zu gewärtigen, die alleinigen Berechtigten ange⸗ und ihnen resp. Kapital und Zinsen

Mannes Descendenten, die Lüb zur freien Die position verabfolgt werden wird; der

nach erfolgter Präklusion sich erst meldende nähere odtt gleich nahe Interessent ist alle ihre Handlungen und dis osinlonen anzuerkennen und zu übernehmen schul, dig, weder Rechnungslegung noch Ersatz der gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sendern muß sich se— diglich mit dem, was alsdann noch vorhanden sst, degnügen; auch werden in Beziehung auf die Aen. taaliter zu entwerfende Stiftungs- Urkunde die Aut⸗ bleibenden für beitretend ju den Beschillssen der Er= schienenen geachtet werden.

Als Mandatarien werden die biesigen Justiz⸗Kom— miffarien Henkel und v. Eichmann in BVorschiag gebracht.

Stolp, den 23. Mai 1839.

König!. Land- und Stadtgericht. Knauff.

Eine 3 Meilen von Königsberg in Preußen, an der von dort nach Warschau filhrenden Chaussee, liegende Besitzung, bestehend aus 100 Morgen Ackerland Ger sien⸗Voden J. und II. Klasse, 1206 Morgen Wiesen. 150 Morgen Teichen, 209 Morgen dungs land erf se und 3250 Morgen Wald, mit einer gan veredelte Schaafheerde von 1000 Stück und 1109 hlr. hac n sicheren Gefällen, steht unter den billigsten Bedingu ; 3 sogleich zum Verkauf. Nähere Nachrichten ee,

er werden auf diesfällige portofreie in fagen arte

werden von dem Käufniann Herrn Pöppel zu nigsberg in Preußen, Steindamm rechte Straße iu

Lorbeerkranz.

verwitweten

daß die

Preußi

ö ——

M 290.

Amtliche Nachrichten.

wr, , ,

Se. Male stãt der König haben dem Tagearbeiter Groll! nmisch zu Liegnitz die Rettungs-⸗Medaille mit dem Bande zu ver—

keihen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander der Nieder— lande ist von Warschau hier eingetroffen.

Der bisherige Land. und Stadtgerichts/Assessor Horst ist un Justiz Kommissartus bei dem Land- und Stadtgerichte zu pschen bestellt worden.

. Bekannt mach ung.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der fuͤr dieses Jahr zur

Ausloosung bestimmten Seehandlungs-Pramien-Scheine, flelen

43515 . (1000 y

4475 1 4475 18,385. 300 20006 67, 993. 3610 2000 v 82,683. 5360 10090 12,6065. 300 1000 * 1 h Berlin, den 18. Oktober 1839. General Direction der Seehandlungs⸗ Kayser. Wentzel. J Im Bezirk der Köoͤnigl. Regierung zu Gumbinnen ist dem bisherigen Präzentor Kob zu

3X L* 18, 8] (

Societaͤt.

Norkitten die erledigte Pfarrstelle an der evangelischen Kirche zu

Cckertsberg, Kreises Johannsburg, verliehen worden; zu Danzig ist zu der erledigten Diakonatstelle an der evan— helischen St. Johannis-Kirche in Danzig der bisherige Prediger in der Heiligen Leichnams-Kirche, Jaksb August Herrmann hepner, gewählt und bestätigt und dem bisherigen Kuratus Richaei Bialk zu Zarnowitz die roͤmisch-katholische Pfarrstelle daselbst verliehen worden; . u Brom berg ist der bisherige Vikarius perpet. zu Dußno, Michael Wisniewski, zum Pfarrer der katholischen Kirche in

Osteowitte prymasowskie, Kreises Gnesen, ernannt worden;

ö zu Erfurt ist der bisherige Pfarrer zu Oberboͤsa, im Kreise Veißen ee, Christian Friedrich David Born, zum evange— lichen Pfarrer in Thamsbruͤck, im Kreise Langenjalza, berufen und bestätigt, die evangelische Pfarrstelle zu Oberboͤsa dem bis— herigen Pfarrer zu Riethgen und Geiefstedt, Heinrich Gott— leb Karges, verliehen und dem bisherigen Pfarr-Substituten u Thamsbruͤck, im Kreise Langensalza, Christian Theodor hartung, die evangelische Pfarrstelle zu Riethgen mit Grief— stedt, im RKreise Weißensee, konferirt worden; .

zu Minden ist die Pfarrstelle zu Bredenborn, Kreises Höxter, dem seitherigen Pfarrverweser zu Hemer, Franz Brede— wald, und die erledigte erste Pfarrstelle in Werther dem seithe— rigen zweiten Pfarrer Tzschabran verliehen worden;

zu Köln ist die erledigte katholische Pfarrstelle zu Berkum,

im Dekanate Bonn, dem bisherigen Repetenten im katholisch—

theologischen Convictorium,

Christian Joseph Weiler, ver— liehen worden. .

Angekommen: Der Fuͤrst zu Lynar, von Drehna.

Zeitung s⸗Nachrichten. , d

K

8. Paris, 13. Ott. 2 dem gestern unter dem Vorsitze des Honigs gehaltenen Minister-Rath soll beschlossen worden seyn, die . auf den 20. Dezember d. J. zusammen zu berufen.

an versichert, daß der kurzlich wieder zum Direktor des . nzwesens ernannte Herr Persil die Pairswuͤrde erhalten Ee, und daß er dann den Wählern von Condom seinen aͤltesten In, ö seinem Nachfolger in der Deputirten-Kammer empfeh— Ill. Es wird binnen wenigen Tagen eine Ordonnanz erscheinen,

49

hurc 2 . m 51nf 3 . purch welche der Einfuhrzoll auf groͤßere Dampfmaschinen gaͤnz⸗

lich aufgehoben wird.

Das Journal de Paris, welches mannigfache Verbin⸗

Eg dem Hofe hat, empfiehlt seit einiger Zeit dringend , m n der jungen Königin von Spanien mit einem nen aus dem Hause Orleans und eine gleichzeitige Wieder⸗ . 6 des Salischen Gesetzes. Dies sey das einzige Mittel, . as Wort Ludwig's XIV.: „Es giebt keine Pyrenüen mehr!“ ieder wahr zu machen. ö. 2 de Paris erzählt die Veranlassung zu der , . hung des Herrn von Pontois auf folgende Weise: enn, mit dem Könige uͤber die aristokratischen Neigun⸗ . . e, e. gesprochen, und er habe dabei laͤchelnd geäußert, . hen Amerikanischen Gesellschaft von seinem Legations— finn . Grafentitel fuͤhrt, verdunkelt worden sey. Der m wi 6 ö später dieses limstandes erinnert, und als man unste di . wegen Besetzung des Botschafterpostens in z ö erh, rn eigenhaͤndig vor dem Namen graf zer ort Herr gestrichen und an dessen Stelle

——

Berlin,

——— ———— ———

Pontois habe bei seiner Ruͤckkehr von den Vereinig⸗

Allgemeine

s

cht Staats⸗Zei

tung.

Sonnabend den

19sten Oktober

Die Nachricht, daß der Finanz-Minister entschlossen sey, in der nächsten Session einen Gesetz Entwurf in Betreff der RentenzReduction vorzulegen, faͤngt an, einigen Eindruck auf die Inhaber der 3proc. Renten zu machen. Indeß ist die allgemeine Unglaͤubigkeit doch noch so groß, daß die Course die— ser Fonds sich ziemlich unverandert erhalten. Die Nentiers rech— nen noch immer darauf, daß der Hof irgend ein Mittel finden werde, um die Reductions Plane zum Scheitern zu bringen und daß der Koͤnig, der ein entschiedener Gegner dieser Maß regel ist, eher das Ministerium ändern, als einen solchen Gesetz⸗ Entwurf vorlegen lassen werde. Andere glauben, daß man dem Herrn Passy freie Hand lassen will, die Annahme seines Planes von der Deputirten⸗ Kammer zu erlangen, daß man aber auf die Verwerfung desselben durch die Pairs, Kammer hinarbeiten werde. Wir glauben im Gegentheil“, bemerkt ein hie— siges Blatt, „daß die Konversion niemals wahrschein— licher gewesen ist, als in diesem Jahre. Die Berichte, die das Ministerium aus den Departements erhalten, und die

Erkundigungen, die es bei den Deputirten eingezogen hat, gewäh

ren ihm die Ueberzeugung, daß das Land auf die Ausfuͤhrung sener großen finanziellen Maßregel dringt. Herr Passy selbst hat sich zu allen Zeiten als ein großer Anhänger der Konversion gezeigt, und er hat jetzt als Minister die Frage so reiflich eror— tert, daß er dem allgemeinen Wunsche genuͤgen zu können glaubt. Es ist allerdings möglich, daß das Kabinet vom 12. Mai ge— stuͤizt werden kann, ehe es seine Plane in Ausfuͤhrung gebracht hat; aber die Majoritat der Deputirten ist so fest entschlossen, auf die Annahme der Maßregel zu dringen daß jedes andere Ministerium diesem Verlangen wird nach⸗

geben muͤssen. Uebrigens hat man irrthuͤmlich gemeldet, daß Herr

Passy seinen Gesetz Entwurf schon vollstaͤndig ausgearbeitet habe, und Daß er ihn jeden Augenblick der Kammer vorlegen konne. Der Minister hat bis jetzt nur alle die Reduction betreffende Do⸗ kumente sammeln lassen und sie mit der groͤßten Sorgfalt gepruft; aber man weiß noch nicht, auf welche Grundlagen err die Reduc⸗ tion festzustellen gedenkt. Man scheint noch zwischen der Redue— tion auf 4 pCt. und zwischen der auf pCt. zu schwanken. Es scheint uns, daß man der Letzteren den Vorzug geben sollte, denn man muß gestehen, daß eine Reduction von 1 pCt. kaum der Muͤhe lohnen wuͤrde, um eine solche Umwälzung mit unseren Finanzen vorzunehmen.“ 636 In Folge der stets zunehmenden Zahl der Bankerotte hat die Kanzlei des Handels- Tribunals sich gensthigt gesehen, ihr Personal zu verdoppeln. . ö ; Heute früͤh um 3 Uhr ist der einbalsamirte Körper des Kar— dinal Isouard nach Auch akgefuͤhrt worden, wo die feierliche Beisetzung desselben stattfinden wird.

Herr Ame Martin, einer der ausgezeichnetsten Mitarbelter am „Journal des Dabats“, ist von einer langen Reise durch Hol— land, Daͤnemark und Schweden zuruͤckgekehrt. Er bewirbt sich, wie man versichert, ebenfalls um den durch den Tod des Herrn Michaud erledigten Platz in der Akademie.

Die gestern publizirten Ordonnanzen wegen Ernennung von

Staatsräthen und Requetenmeistern werden so ziemlich von der ganzen Presse gemißbilligt. Es wird behauptet, daß man sich in vielen einzelnen Fallen gar nicht an die kuͤrzlich erst erlassene Ordonnanz wegen Reorganisation des Staats⸗-Rathes gehalten habe. So sey in dieser Ordonnanz ausdruͤcklich gesagt worden, daß die Ger eral-Secretatre der Ministerien von den Berathungen des Staats-Rathes ausgeschlossen bleiben sollten. Nun seyen aber doch die Herren Auesnault und Boudet General Secretaire in den Ministerien des Innern und der Justiz zu Staatsraäͤthen im außer— ordentlichen Dienst ernannnt worden. Ferner beklagt man sich, daß das einflußreichste Mitglied des Conseils fuͤr den oͤffentlichen Unterricht, Herr Cousin, ausgeschlossen worden sey, währen man den bei der Deputirten-Wahl durchgefallenen Herrn St. Marc— Girardin beibehalten habe. „Persoͤnliche Ruͤcksichten“, sagt der Courrier francais, „haben mehr Antheil an diesen Ernen— nungen gehabt, als geleistete Dienste und als das wirkliche Ver— dienst der Kandidaten. Wir wollen wenigstens hoffen, daß Herr Teste, da er nun das Personal des Staats-Rathes ergaͤnzt hat, nicht mehr langer zögern wiro, den verschiedenen Mitgliedern ihre Befugnisse anzuweisen. Der Staats, Rath haͤtte schon am 1. Oktober zusammentreten sollen; er hat bis jetzt noch keine ein— zige Sitzung gehalten, weil Niemand weiß, welchem Comité er angehören und welchen Arbeiten er sich unterziehen soll. Das Ministerium unternimmt in seiner fieberhaften Thätigkeit so viel Dinge zu gleicher Zeit, daß es alle Arbeiten unbeendigt, oder unvollkommen laͤßt.“ 6

Die Herren Soult, Decazes und einige andere hochgestellte Staatsmaͤnner haben, wie der National wissen will, den Ent— wurf zu einer ziemlich bedeutenden Anleihe fuͤr Spanien gutge— heißen. Die Spanien gehörigen Philippinischen Inseln sollen für sene Anleihe verpfaͤndet werden. Man wurde dieselbe in drei Theile theilen, wovon der erste der Spanischen Regierung baäar bezahlt werden solle; der zweite wurde mit Wechseln Cen valeurs)

entrichtet werden, und der dritte soll erst dann ausgezahlt werden,

wenn man in Frankreich die Nachricht von der Exrichtung der Tompagnie auf den Philippinischen Inseln erhalten hat. „Meh— rere Konferenzen“, fuͤgt der National hinzu, „haben schon statt— gefunden,; um diesen unmöglichen Entwurf auszuarbeiten. Der Marschall Soult hat zwar denselben nicht beigewohnt, aber man hat erklaͤrt, daß er sich dieser Sache als Repraͤsentant der Fran— zösischen Interessen zugesellen werde. Herr von Rothschild hat an dieser Unterhandlung keinen Theil nehmen wollen. Herr Aguado, der Spanier ist, und der sehr wohl weiß, daß sein Land niemals darein willigen wird, die Philippinischen Inseln irgend einer Nation abzutreten, haͤlt den Abschluß fuͤr unmoglich und ist nach seinem Gute Chateau Margaux zuruͤckgekehrt.“

2 Der Temps, der aus der Orientalischen Frage ein ganz besonderes Studium gemacht hat, dessen Authenticitaͤt aber nicht zu verbuͤrgen ist, kuͤndigt heute einen neuen Wendepunkt in den

rientalischen , , . an. Er sagt daruͤber unter nderem? „Das Londoner Kabinet, welches sich ernstlich

gegen Rußland zu neigen schien, hat sich jetzt plötzlich wieder von ihm entfernt. Dies geht aus den letzten De— peschen hervor, welche der Marschall Soult bei seiner Ruck kehr von Fontainebleau entsiegelte. Neuere Depeschen und alle Privat⸗Korrespondenzen bestaͤtigen diese Nachricht. Oesterreich hat sich niemals in dieser Sache von Frankreich getrennt. Waͤh⸗ ,,,, Zugestaͤndnisse fuͤr Rußland bewilligt hatten; wahrend man den Einfluß des Herrn von Butenieff auf den Lord Ponsonby mit Besorgniß wahrnahm, und während man sich einbildete, daß die Mission des Herrn von Brunow nach London die Gesinnungen des Lord Palmerston geandert habe schien die Oesterreichische Politik durchaus sorglos und. beruhigt: man hatte langst eingesehen, daß wir in der Orientalischen Frage gemeinsame Interessen zu verfechten hätten, und somit beun⸗ ruhigte die Annäherung zwischen Rußland und England weniger. In der That sind die Leichtfertigkeit und die unbegreiflichen Ab— spruͤnge des Lord Palmerston den Vorstellungen Frankreichs und den Besorgnissen gewichen, welche dessen innige Allianz mit Sester⸗ reich einfloßen. Lord Melbourne hatte mehrere se ner Schritte und seiner Depeschen gemißbilligt, und man will wissen,

.

schon daß er daran gedacht hat und vielleicht noch daran denkt, einen ,, ,, 2 zu entfernen. Wie stimmter aber d.. N een urn, ͤ er äͤber e Naßregeln ausgesprochen, die er dem Englischen Kabinet fortan ergriffen sehen will. Lord Palmerston hat jetzt aufgehört, die gewaltsame Fortnahme der Turkischen Flotie atis dem Hafen von! Alexandrien verlangen. Andererseits befolgt Admiral Roufssin,

bei dem Admiral Lalande ke de Geherjam die ihm zugesandten selssamen Befehle einsichtsvollere und weisere Bahn. Er hat l o

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findet, weil dasselbe, wie es scheint, das einzig Möoͤgliche und Vernuͤnftige ist. Aber man beeile sich; unvorhergesehene Ereig nisse konnen all das, was setzt so leicht entschieden werden kann wieder in Frage stellen.“ n dn ö Der Constitutionnel enthalt Folgendes: „Fast die ganze Englische Presse uͤberläßt sich, gleichsam wie verabredet den h . tigsten Recriminationen gegen Frankreich, bei Gelegenheit des g] rechten Klagen, welche das Benehmen des Englischen Agent bei unseren Zwistigkeiten mit der Argentinischen Regublik in meh⸗ reren Journalen und namentlich im „Journal des Dabate 2 c anlaßt hat. Wir werfen dem Herrn Mandeville vor, daß er si aangelegentlich bemuͤht hat, den Spaltungen ein Ende zu welche zwischen Buenos-Ayres und Montevideo Spaltungen, die unsere Gegner schwächten und uns behi seyn konnten, die Genugthuung, zu welcher wir berechti von ihnen zu erhalten. Es war uns daher wohl erlaubt gen, ob das Englische Kabinet den Heren Mandeville zu solchen Benehmen ermächtigt habe, oder ob structionen zuwider gehandelt hätte. sich nun die Englische Presse das Recht an, uͤber unfere B schwerden gegen die Argentinische Republik zu entscheiden verurtheilt unsere Regterung; sie behauptet, daß Herr von R deville Recht gehabt habe, an der Versshnung Bus ö Montevideo zu arbeiten, selbst wenn uns ein Nacht erwuͤchse; daß England seinen Einfluß nur dadurch zu suche, daß es sich an die National⸗Sympathieen und an Handels Interessen wende, und daß es den tens Frankreichs nicht zu Huͤlfe zu kommen brauche sen Politik darin bestehe, durch die Gewalt der Waffen u herrschen, und ein Korsarenrecht geltend zu machen Diese philanthropische Heuchelei steht denen schlecht, die allen Zeiten das unbilligste Seerecht proklamirt, allen nen die schreiendsten Mißbräuche der Gewalt Aber wir wollen uns nicht auf dergleichen deklamatorische Re eriminationen einlassen, sondern wir wollen mit den Akten in der Hand auf die Anklagen der Englischen Presse antworten. Wir werden morgen aus den offiziellen Dokumenten unsere Beschwe den gegen die Argentinische Republik entwickeln und zeigen, welche Rolle Herr Mandeville in diesem Streite gespielt hat, und welches der augenscheinliche Zweck aller seiner Schritte ist.“

derselhe

Bei dieser Gel

Praäͤtensionet

Und in allen

begangen

Großbritanten und Irland.

London, 12. Okt. Die bei dem Handel mit China betheiligten Kaufleute von Manchester haben, eben so wie die von Liverpool, eine Denkschrift aufgesetzt, worin sie die. Regierung um Ergreifung von Maßregeln zum Schutz der Britischen nteressen n China ersu⸗ chen, und eine Deputation mit diesem Gesuch an Lord Palmer, ston abgesandt. Am Montag hatte dieselbe, aus den Der zen Macvicar und Garnett bestehend, eine Unterredung mit dem Mi⸗ nister. Sie stellte ihm vor, wie wichtig es , BVetheiligten sey, so zeitig als moglich zu erfahren, welches Verfahren die Englische Regierung in dieser Sache einzusch lagen gedenke, da⸗ mit man sich danach richten koͤnne, Lord Palmerston erwiederte, daß man wohl eine vorzeitige Eröffnung der zu ergreifenden

Maßregeln nicht verlangen werde, indeß brauche er gewiß vor— sichtigen Kaufleuten nicht erst zu rathen, daß sie bei der jetzigen age * der Dinge keine Verschifftingen nach China vornehmen möch⸗ ten. Im Ganzen soll aus der Antwort des Ministers hervor, gegangen seyn, daß die Regierung sehr energisch gegen China auftreten wolle.

Einem Geruͤcht zufolge, wuͤrde Lord Plunkett das Irlän— dische Kanzleramt niederlegen und Sir John Campbell, der Englische eneral⸗Prokurator, dasselbe erhalten.

hr. Bowring, der am Sten d. vom Kontinent wieder hier