1839 / 290 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hatte am Mittwoch elne Unterredung mit dem Kolonial⸗Minister, Lord John Russell. Auch Herr J. Bronterre

der Chartisten und Mitglied des Natio Theilnahme an aufruͤhrerischen Versa erischen Reden zu Manchester r einstweilen gegen Buͤrgschaft Zu Liverpool ist, wie v roße Versammlung der eformation gehalt Beschluͤsse, wie zu Man tischen Religio Ein Tory anellen sey sehr unz ie Nachlaͤssigk

Grafschaft Jork, am

Kaͤufer aus London hate sich darkte eingefunden und große Klasse so wie von Wagenpferden gemacht. vorzuͤglich als Fuͤllen⸗Markt beruͤhmt. D tellten Pferde war die größte, die man seit einer be⸗ eihe von Jahren

Pferde ausgestellt, als man au der Welt sieht.

eingetroffen ist, G Brien, einer der Hauptführer nal⸗Konvents, mlungen und hochverräͤ⸗ London verhaftet und nur wieder freigegeben worden. Manchester, rotestantismus en worden; es wurden daselbst ahnliche chester, zur Aufrechthaltung der protestan⸗ die Englische Flotte bei den Dar— ureichend mit Lebensmitteln versorgt, woran Proviant / Amts Schuld habe. Pferde⸗Markt zu Howde Humber, welcher in diese Oktober zu Ende gegangen. schon einige Zeit vor dem Ankäufe von Jagdpferden erster Jedoch ist Howden ie Anzahl der zum Ver⸗

h Blatt behauptet,

n in Nord⸗England, in der m Jahre 8 Tage

kauf ausge waren mehr

irgend einem anderen Markte in Viele werthvolle Pferde gingen nach London, nach Italien, nach Deutschland und nach verschiedenen anderen Jagdpferde wurden mit großem Eifer derselben war schon in den Hofen der den Markt erreicht hatten. Jagdpferde erster

esehen batte.

Theilen des Festlandes ab. begehrt; der groͤßere Theil Wirthshaͤuser verkauft, noch ehe sie Es wurden sehr vorzuͤgliche Preise bewilligt; u 150 bis 260 Pfd. Sterl. angebracht und die assen zu verhaͤltnißmäßigen Preisen. ferde fanden zu den hoͤchsten Preisen leicht Kaͤufer.

enn sich das Geruͤcht bestaͤtigi, daß die Englische Regie- rung in ihren Bemühungen, mit Spanien einen vortheilhaften Handels-Traktat zu negociiren, weniger geneigtes Gehör gefun⸗ he, so kann wohl die Empfindlichkeit, ankreichs Verhaäͤltnisse zu Spanien in nicht Wunder kreichs Huͤlfe Journal des De— aus der Niedrigkeit

Klasse wurden

der niederen K Auch gute

den habe, als die Franzoͤsis welche sich in Bezug auf Fr einem Artikel des ministeriellen Globe ausspricht,

Dieses Blatt sagt naͤmlich: nach der Ansicht des scharfsinnigen bats““, fuͤr Spanien ein Leichtes seyn, sich . eines untergeordneten Staates, zu der es durch den Absolutismus rabgesunken, wieder empor zu arbeiten. Intervention in den Angelegenheiten der Halbinsel, so meint das biete sich jetzt dar, und Frankreich werde die— da es nun nicht mehr Gefahr laufe, ein Gefuͤhl des Nationalstolzes zu verwunden, und da auch die be⸗ Bedenken mehr dabei haben konnten. vention ist weder mit Gefahr noch mit Journal des Dé—

„Mit Fran

neue Art von

Franzoͤsische Blatt, selbe gewiß nicht verschmaähen,

dachtigsten Friedensfreunde kein Gewiß nicht; diese Art von Inter Kosten verbunden. War es aber nicht das bats“, welches vor kurzem erklärte, daß die Intervention von gar keinem Nutzen seyn konne, weil Spanien von Parteien zerrissen und zur Anarchie prädestinirt sey? Nun will Frankreich mit einemmal wieder den Schulmeister auf Reisen gegen Spanien spielen, welches von den Instructionen, die es im vorigen Jahr⸗ hielt, so viel Nutzen zog und dabei so gluͤck— dneten Macht herabsank. Wir haben Wel— ezeichnete Personen ar für unsere Vor— rdinand den Geliebten rmalmen, und wir

hundert von ihm er lich zu einer untergeor lington und O Connell und viele andere aus die sich aber nachher nicht sehr d aft gezeigt haben. gelehrt, wie die Repraͤsentativ- Regierung zu ze gedenken nun, die unschuldige Isabella zu lehren, wie sie sey. Der vorige Englische Botschafter, Lor sich doch nicht ganz so zuversichtlich die Padagogen⸗ dieser Graeculus esuriens der Rue des Prèrres

sich damit, darzulegen, was Spanien ist, und in Aussicht zu panien seyn wird, ohne großsprecherisch zu sagen, was Die Illusion, sich fuͤr die Führer aller ubrigen Nationen auf der Bahn der Civilisation zu halten, spukt wundersam stark in den Köpfen unserer Franzoͤsi barn. Es ist eine harmlose Selbsttäuschung, ausgenommen, wo sie statt der Beweisgruͤnde Gewalt ht uͤberzeugen

Wir haben Fe

d Clarendon, Rolle an, wie Er begnuͤgte

stellen, was S wir daraus machen konnten.

schen Nach⸗

die Herren Franzosen versucht, Stillschweigen aufzulegen, wo sie nie um mit dem Saͤbel auszubreiten. Ohne Zweifel ist Spanien jetzt in n aller Art mal nutzbar

anzuwenden konnen, und das Franzosenth diese Tage sind dahin.

daß es seine Nachbarn zu Unternehmunge einladet, um dessen Huͤlfsquellen, die nun zum ersten u bearbeiten. Lord Clarendon hat auf die langen Strek— en Ackerfeldes hingewiesen, die, der Trägheit der dem Kapital und dem Anbau einen neuen Wirkungskreis eroͤffnen. Das „Journal des Debats“ spricht da—⸗ von, wie hoöͤchlich wuͤnschenswerth ein neuer Spanien sey, und welche Macht Frankreich besitze lung eines gegenseitigen wohlthaͤtigen Verkehrs. Es unterliegen, daß Spanien, so wie es sich wieder hebt, mindestens gleich günstige Anknuͤpfungspunkte zu hoͤchst vor haften Handels-Verbindungen mit England darbieten wird.

Fahigkeiten des Spanischen Bodens und des Spanischen Volks sind nicht nur unerschöpft, sondern selbst unerprobt. Ein dumpfer er Despotismus, ein veraltetes Kolonial— und Handelsregieme haben seine Lebenskraͤfte zuruͤckgedraͤngt. Erst jetz wir berufen uns abermals auf Lord Clarendon s Autorität erst jetzt hat Spanien angefangen, aus dem Jahr— hunderte langen Schlaf sich aufzuruͤtteln und auf der Bahn eiten, die ihm durch seine herrliche geographische Lage edle Gepräge seines National-Charakters richtig bemerkt, daß, ohlthaͤtige unbeschraͤnkter Handelsfrei— haben, wir unsererseits die nicht vergessen duͤrfen.

in Spanien entgegen

todten Hand entwunden, Handels⸗Vertrag mit

ur Herstel⸗ nn keinem

geistlicher und weltl

ö

und das alterthuͤmlich vorgezeichnet ist. wenn die Spanier das W heit noch nicht eingesehen der Korngesetze in England Bahn natlonalen Fortschrittes, dem wir wird die Hebung und Ausdehnung seine ste Stelle einnehmen. ch einst Suͤd-Irland bevölkerte, t sie dem ungluͤcklichen Irlaͤndischen ruͤckt, so muß man welche Gelegenhe zu wohlfeiler liberalen Re⸗

d Clarendon hat

sehen duͤrfen, baues lange die er Gefilde, aus denen si man, daß die Dampfschifffahr Landvolk auf 18 Wegstunden in die Nahe sich von dem Gedanken ergriffen fuͤhlen, niens fruchtbare, aber wenig bevölkerte Landstriche und höchst segensreicher Auswanderung unter einer rbieten werden. Die große Aufgabe, wie u ist: fleißige Arbeiter die Quelle alles Wohlstandes Macht in Beruͤhrung zu bringen mit einem Pro— t beschäftigen und belohnen kann. ßlichen Zahl von Ackerbauern ein oͤser Tradi⸗

Blickt man auf jene

gierung da auch hier,

ductionsfelde, das ihre Arbei Spanien scheint einer unerme solches Feld zu eroͤffnen. tion und Erziehung, die das „Jo Frankreich finden will panien und Irland. Jede Anstr

Und jene Sympathieen religi r urnal des Debats“ zwischen estehen in Wahrheit weit mehr engung Frankreichs,

1191

seine Verbindungen und seinen Handelsverkehr mit der Halbinsel zu heben und auszudehnen, wollen wir mit Freuden wahrnehmen, dorausgesetzt, daß sie in demselben liberalen Geiste gemacht werde, der die letzten Handelsvertraͤge Englands unwandelbar diktirt hat.“

Belgien.

Brüssel, 14. Okt. Belgische Blätter berichten: „Die Bischoöͤfe von Luͤttich und von Ramur haben sich an den Päpst— lichen Stuhl mit der Bitte gewandt, die Graänzen ihrer Diszesen im Limburgischen und Luxenmburgischen in Folge der Abtretung rektifiziren zu wollen. Die Einwohner des abgetretenen Limbur⸗ gischen hoffen, durch Vermittelung der Frau von Oultremont einen eigenen Bischof von Ruremonde zu erhalten. Was das Deutsche Luxemburg betrifft, so ressortirt bereits ein Theil desselben vom Bisthum Trier und bald wird dieser Landestheil unbezweifelt ganz und gar derselben geistlichen Jurisdiction unterworfen seyn.“

Die hiesige Maschinenbau⸗Anstalt unter Leitung des Herrn Cochaur hat in diesen Tagen bereits die fuͤnfte Lokomotive zum Gebrauche der Belgischen Eisenbahnen fertig abgeschickt.

Da man binnen kurzem der Wiedereroͤffnung der Belgischen

Kammern entgegensieht, so beginnen unsere Zeitungen jetzt schon ihre Plankeleien gegen oder für das Ministerium. Die liberalen Blatter (im Gegensatze der klerokratischen) treten fast sammtlich mit großer Heftigkeit gegen den Minister des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn de Theux, auf.

Deutschland. Hannover, 16. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig sind gestern Abends halb sieben Uhr im erwuͤnschtesten Wohlseyn von Blan— kenburg hier wteder eingetroffen.

Karlsruhe, 13. Okt. Ihre Koͤniglichen Hoheiten der Groß⸗ herzog und die Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin sind vorgestern Abend, von Baden kommend, hier eingetroffen und im Basthof' zum Erbprinzen abgestiegen. Hoͤchstdieselben säatte— ten Seiner Koͤniglichen Hoheit dem Großherzog und der Groß⸗ herzoglichen Familie einen Besuch ab und brachten einen großen Theil des gestrigen Tages im Kreise unserer hoͤchsten Herrschaf— ten zu. Die hohen Gaͤste nahmen gestern bei Hof das Mittags mahl ein und wohnten Abends einer Vorstellung im Großherzl. Hoftheater bei. Diesen Morgen haben Hoͤchstdieselben die Reise uͤber Heidelberg fortgesetzt.

Karlsruhe, 11. Okt. Die Versammlung der Pomologen, welche dieser Tage zu Heidelberg gehalten wurde, hat fuͤr das

. 3 —ᷣ . nächstfolgende Jahr Mainz zum Versammlungsort erkoren.

Mannheim, 4. Okt. Von der Versammlung Deutscher Philologen und Schulmaͤnner ist noch nachzutragen, daß sie, um den menschenfreundlichen Ahsichten eines ihr beigetretenen Hol ländischen Gelehrten zu genuͤgen, beschloß, eine von ihm entwor— fene Preis⸗-Aufgabe auszuschreiben, die Preisschriften durch eine Kommission prüfen zu lassen, und nach dem Bericht derselben im Jahre 1811 bei ihrer vierten Versammlung den Preis von 2300 Fl. zu verkuͤnden, welche Summe der Kommission zur Ver— fuͤgung steht. Die Frage ist, wie es komme, daß so Vieles, was die Schule lehrt, so schnell wieder vergessen, und daß der Schul— Unterricht so häufig nicht von den erwarteten Folgen begleitet wird, und was dagegen von Seiten der Lehrer und Behoöͤrden vorzukehren? Auch hatte der wuͤrdige Praͤsident der Versamm—

lung, Zell aus Karlsruhe, am Schlusse der ersten Sitzung an—

*

gezeigt, daß seine leidend gewordene Gesundheit ihm kaum gestat⸗

in werde, die nächste Sitzung zu leiten. Es wurde deshalb auf f ] of Fran ? 1 Nöorsiken seinen Vorschlag Hofrath Thiersch aus Muͤnchen, als Vorsitzen— der der ersten Versammlung in Nuͤrnberg, zu seinem Stellver⸗ ; er als Vice⸗Praͤsiden!

Oesterreich.

Preßburg, 11. Okt. Am 9. Oktober Vormittags wurden zu Carlburg die irdischen Ueberreste des am 6ten d. M. daselbst verstorbenen Grafen Zichy-Ferraris von Vazsonyked, Feldmar⸗ schall-Lieutenants und Ober-Lieutenants der Koͤnigl. Ungarischen adeligen Leib⸗Garde, wirklichen Geheimen Raths und Kaͤmmerers, Ritters des Ungarischen St. Stephan-Ordens und Obergespans

des Raaber Komnitats, mit den seinem Range gebuͤhrenden mili tairischen Ehrenbezeugungen, feierlich zur Erde bestattet. Zu die⸗ sem Behufe ruͤckten Morgens halb acht Uhr zwei Bataillons von Kaifer Alexander Infanterie, eine Grenadier⸗Division, ein Fluͤgel von Graf Wallmoden Kuͤrassiere, mir vier Kanonen, von Preßburg nach Carlburg aus. Den Leichen-Kondukt fuͤhrten der Feldmarschall Lieutenant und Truppen-Divisionair Freiherr Fleischer von Eichenkranz und der General- Masor und Brigadier raf Lamberg. Bei der Einsenkung in die Gruft wurden von saͤmmtlichen Truppen die uͤblichen drei Salven gegeben.

Sch weiz.

Aus der Schweiz, 16 9kt. (Schwäb. M.) Es ist fuͤr die Schweiz eine betruͤbende Erfahrung, daß auch bei ganz ein— fachen politischen Fragen Nichts gelingen will. Die Zwistigkeiten im Wallis liefern dazu den neuesten und nicht den erfreul chsten Beleg: weder die bisherigen Commissaire, noch die jetzigen haben vermocht, sich mit beiden Parteien in ein fruchtbringendes Ver— haͤltniß zu setzen. Woran liegt die Schuld? Nicht an der wan— delbaren, aber stets einseitigen Politik der Tagsatzung, diese ist vielmehr nur selbst eine Wirkung jener Ursache, sondern daran, daß die großen Geschicke des Landes dem Zufall der Mehrheit preisgegeben sind, und daß daher sogar das kleinste Gewicht den entscheidenden Ausschlag geben kann. Stuͤnde statt desser an der Spitze eine Verwaltung, die nicht von jeder geringen Schwan— kung die bedeutendsten Nachwirkungen empfinden könnte, so stuͤnde Alles besser, und es muͤßte nicht bei jedem Auseinandergehen der Meinungen gleich zum rohesten Mittel, zur Trennung gegriffen werden. Die Schweiz hat leider in sich schon zu viele Elemente der Zersplitterung, wenn die politische Richtung, die das Volk ein⸗ schlaͤgt, denselben in die Haͤnde arbeitet, so ist das Ende unschwer zu ahnen. Daher ist jene Erfahrung betruͤbenz fuͤr Jeden, der weiter sieht Und der ein Herz hat für dieses Land, so reich an Vorzuͤgen, wie an Maͤngeln. Die Aufnahine der drei Commis, saire in Rieder⸗Wallis zeigt hinreichend, welche Hoffnung auf Er⸗ folg sie haben. Dort ist die allgemeine Stimme; jetzt muͤsse man zeigen, daß nicht Feigheit, sondern Gesetzlichkeit die Ursache des unermüdlichen Gehorfams gegen den Bund gewesen sey (in Wahrheit gehorchte man ihm, weil er der Sache der Reform gunstig war, doch andert sich deshalb das Urtheil uber die wankel⸗ muͤthige Politik nicht); Untreue solle den eigenen Herrn schlagen; zwei⸗ mal werde man sich nicht taͤuschen lassen, das erstemal sey es , . gewesen, das zweitemal ware es veraͤchtliche Thorheit.

evor der Beschluß vom 11. Juli ins Leben getreten, werde

man nicht unterhandeln.

Da Qber⸗Wallis auf der Verfassung von 1815 beharrt, so ist dem Vermittelungswerk ein schnelles Ende zu weissagen. Die Commissaire hatten in Unter⸗Wallis gar söse Zeit: in Sitten beklebte man ihr Wirthshaus mit Cxempla, ren des Beschlüͤsses der Tagsatzung vom 11. Juli; der Prasident zes Staatsraths versagte ihnen die Anerkennung und bat sie um schleunige Abreise; das Volk pfiff sie aus. ie weilen etzt in Siders, wo sie um so guͤnstiger empfangen wurden. Was sie

dort beabsichtigen, ist ungewiß; ein Geruͤcht sagt, sie denken das

Volk abstimmen zu lassen, ob es die Verfassung vom 3. August

wolle, und das „Echo des Alpes“ (ven Sitten) meint, wenn sie

dabei die Freiheit der Abstimmung sicherten, wuͤrde sich bald zei—

gen, welche Bewandtniß es mit den angeblichen 10, 720 Stimmen fur die Verfassung von 1813 habe.

Spanien.

Saragossa, J. Okt. Die Operationen der Armee, welch heute beginnen sollten, sind auf morgen verschoben worden. De Brigadier Cabanero ist gestern von hier abgereist, um rnit drel oder vier Bataillonen, die sich unterwerfen wollen, zu unterchan— deln; auch mit einigen Anfuͤhrern der Truppen Cabrera's sind Unterhandlungen angeknuͤpft worden.

In der Proclamation, die der Herzog von Vitoria an die Bewohner von Aragonien, Valencia und Murcia erlassen hat, verspricht er unter Anderem voͤlliges Vergessen alles Vergange— nen und vollkommene Sicherheit für die Zukunft. „Ihr konnt“, sagt er, „dem Worte eines Soldaten vertrauen, dessen groͤßter Stolz seine Rechtlichkeit ist, der keinen anderen Ehrgeiz kennt, als den, zur Wohlfahrt des Vaterlandes beizutragen, und der den Ruhm eines Friedensstifters stets dem eines triumphirenden

Kommt zu mir, folgt dem Beispiele neiner re Fa⸗

1 1 ĩ ' ö )

tern )

1

wendigkeir, mich uner

Spanische Gränze. Vitoria, 3. Okt. Dle Provinzial Deputation der Provinz Alava hat nachstehende Proclamation an die Alavesen erlassen: . . Alavesen! Eure Provinzial-Deputation würde ihre Pflicht ver= haben, wenn sie in dem Augenblick, wo Se. Ercellenz der Herzog storia sich in Marsch setzt, um die übrige Halbinsel zu pacisiziren, cht den Dank des Volks dargebracht hätte. Als wir vorgelassen Tarent, erklärten wir ihm, daß der Friede von einem Ende dieser Pro⸗ vinz bis zum anderen herrsche, daß der Handel sich wieder hebe, und die Städte und anderen Ortschaften durch die Rückkehr der so lange abwefenden Familien neues Leben gewönnen, „Ew. Excellen raten wir,“ „verdanken die Bewohner alles Gute, dessen sie sich er⸗ enen; unsers Dankbarkeit wird in unseren Kindern fertleben, sie wird ewig dauern und sich auf eine dem Ruhme Ew. Excellenz angemessene Weise zu erkennen geben. Wir werden auf dem Felde von Bergaru ein Denkmal errichten, das von der edelmüthigen Handlung der Ver— söhnung Zeugniß giebt. Ew. Excellenz wünschen uns unseren alten Wohlstand wieder zu verschaffen ; dies kann niemals geschehen ohne die Fueros. Die auf böswillige Weise ausgelegte Verzügerung erhält das

Land in Aufregnng; möchten Ew, Exccilenz geruhen, es unter Ihren

Schutz zu nehmen und es wird überall Ruhe herrschen. .

SR. Excellen; erwiederten hierauf: „Sch empfange diesen Beweis der Zuneigung der Alavesen mit großem Vergnügen, weil ich, weiß, daß er aus dem Herzen kommt. Ich verfaßte, den ersten Artikel der Convention, weil ich Üüberzengt war, daß, um die Alavesen glücklich in machen, es nothwendig seö, ihre Fueros zu bestätigen. Ich habe diu

fen Artikel dem Mintsterium Ihrer Majestät empfohlen, Uünd Sie kön⸗

nen auf mein gegebenes Wort bauen. Ich bin sehr zufrieden mit der Bevölkerung, ich wünsche auch sie zuffledenzustellen und nehme mit großer Genugthuung den Beweis des Vertrauens an, den sie mir de⸗ ö gegeben hat, daß sie mich zu ihrem Beschützer ernennt. Ich de der Vater der Provinz seyn.“ . : „Alavesen! die Erinnerüng an den Friedensstifter, der mittelst der er Fueros nuserm Elende ein Ende machte, wird so lange währen, wie die Freiheit der Basken. Lasset uns auf würdige Weise dem uns berheißenlen Schutz entsprechen. Aufrichtige Ergebenheit für Ihre Ma—⸗ sestät und Ihre erhabene Mutter, die Königin⸗Regentin, die unausge— ehr über das Wohl der Monarchie wacht! Tie Erinnerung an den Fiieg verschwinde für immer, und wenn ein Uebelwollender Zweifel ber das Schicksal des Landes zu erheben sucht, so antwortet ihm: Das Glück des Landes ist gesichert, der Herzog hat es versprochen.“ (Folgen die Unterschriften.)

Man schreibt aus Bayonne vom 10. Oktober, daß Ma

roto, der sich noch immer in Bilbao befinde, nach Bordeaux rei

sen werde, sobald es daselbst keine Spanische Karlisten mehr gebe. Er hat seine Kinder durch einen Freund nach Paris brin⸗ gen und unter den Schutz des dortigen Spanischen Gesandten stellen lassen.

89 n

Maäͤßigkeits- und Enthaltsamkeits-Angelegenheit. Das 13te Heft des Mäßigkeits⸗Journals für Deutschland, welches Nachrichten über Entstehung, Hindernisse und Fortgang der Enthaht= famkeits und Mäßigkeits-Vereine im Königl. Preuß. Negierungs Ke, zirke Erfurt giebt, beurkundet auf eine höchst erfreuliche Weise, daß die hochwichtige, zunächst durch die bekannte Baird che Schrift in Anre— gung gebrachte Mäßigkeits- und Enthaltsamkeits⸗Angelegenheit auch in unferenm für alles Wahre und Gute so begeisterten Vaterlande den n klang gefunden hat, den ihr ein wahrhaft menschenfreundlicher Sinn wänschen mußte. Auffallend ist es indeß, daß die Erfahrungen. welcht in Hinsicht auf die bloße Mäßigung des Genusses spirituöser, d. i. ge—

.

branntér geistiger Getränke und auf die gänzliche Enthaltsamkeit von demfelben in Rord⸗-Amerifa gemacht und in der Bairdschen Schrift s nachdrücklich hervorgehoben worden sind, meine Achtung finden, die sie verdienen, wie eben auch die Nachrichten des oben angeführten Heftes darthun.

noch immer nicht die allge—

Es bekennen sich demselben nia in diesem Regierungs⸗-Bezirke 118 Vereine mit 33 * Mitgliedern zu dem

Grundsatze der bloßen Mäßigung im Genusse spiritubser Getränke, Une

nur 13 Vereine mit 309 Mitgliedern zu dem strengeren Grun aße r

gänzlichen und unbedingten Enthaltsamkeit vom Gebrauche der

An die Erfahrungen der Nord⸗Amerikaner, daß der Grundsatz bloßer

Mäßigung im Genusse des Branntweines und seiner Arten sich gan fruchtlos in Bekämpfung des argen Feindes unseres Geschlechts, ermwe set, reihen sich in Deutfchland, ja im Vaterland selbst seit fast 0 31 ren Femachte, nicht ininder entschiedene. Bereits im Jahre 136 6 kas Sanitäts-Kollegium in Dresden‘) Belehrungen an das Publit in über die giftigen Wirkungen des Branntweines. Nachdrücklichez un; ergreifender noch ließ der große und mensch enfreundliche Arzt n. im Jahre 18023“ sich über die furchtbaren Folgen des Branntwein⸗

Generale des Dresdner Sanitts-Kollegiums rom 1. . 1796, enthaltend: Belehrung für das Puklikuni von dem großen 9 thellc, welcher aus dem Mißbrauche des Branntweines für die Gesu heit und die Seelenkräfte entsteht. . das

) Ueber die Vergiftung durch Branntwein, von Sufeland ss. Berliner Intelligenz⸗Blatt für das Jahr 1802)

Giftes, so wie lber die Nothwendigkeit der Mäßigung des Genusses spirituöser Getränke aus. .

Welche Wirkung haben denn nun diese ernsten Ermahnungen und Alufforderungen zur Mäßigkeit im Genusse spirituöser Getränke gehabt! Bohin haben diese löblichen Bestrebungen geführt? Die Destillatlonen haben sich von Jahr zu Jahr nur noch vermehrt. Daß demnach Mäßigung des Genusses dem Uebel nicht sieuert, das ist eine in der Erfahrung bestim mit genug nachgewiesene Thatsache. Wunderbar! Alle für fas Wohl nuseres Geschlechtes ernstlich Besorgten sind von der Schäd— sichkeit des Gennsses des Branntweins und aller seiner Arten überzeugt; sie müssen es al ichtliche Wahrheit anerkennen, daß alle Bemilhun⸗ zen ihn zu beschränken, erfolglos geblieben sind, und dennoch bekennen sich unter denselhen verhältnißmäßig nur noch sehr wenige zum Grund⸗ satze der gänjlichen Enthaltsamkeit von * esen wahrhaft giftigen Din⸗ hen. Wie soll man sich das erklären? Man kann sich diesen seltsa—⸗ nen Widerspruch nur durch die Gleichstellung des Geistigen im Weine und Branntwein erklären, die auf einem bereits öffentlich gerügten pissenschaftlichen Irrthnime beruht. Alkohol, den man durch Destillation cen se aus dem Weine, wie aus dem Branntweine erhält, ist, sagt man, das Belebende, das Stärkende, kurz das Wesentliche aller dieser Getränke und ihrer Arten. Aber ist denn das auch wahr? Diese als Wahrheit geltende Annahme ist das die Mäßigkeits⸗ und Enthaltsam⸗ feits-Bemühungen Hemmende und sogar ganz Vereltelnde. Soll dem⸗

h weiter etwas in dieser hochwichtigen Angelegenheit geschehen, so ö „Allem darüber ins Reine zu kommen suchen, ob das ir d Branntweine gleich, ob es, wie die Chemiker r ob zwischen dem Belebenden dieses und jenes Der Säuferwahnsinn deli-

folge auch jetzt da nicht vorkommt, Flüssigkeilen, wenn auch bisweilen unmäßig, getrunken werden, deutet fhon darauf hin, daß zwischen dem Geistigen gegohrener Flüssigkeiten per und nach der Destillation ein großer, ein wesentlicher Unterschied tattf nden müsse, was in einer im vorigen Jahre erschienenen Schrift bes Professor Dr. Seranichfeld) medizinisch sattsam nachgewiesen wordenist. ; ) wahrer Wissenschaft und Kunst widersprechen sich in keinem der oben erwähnte wissenschaftliche Irrthum gewiß bald erkannt und die medizinisch fesistehende Wahrheit auch falisch bald nachgewiesen, das Verschiedenartige des Gei— stigen in gegohrenen Getränken vor und nach der Destillation auch und Die

I bege

berührte.

besser zu einer schen dem Geistigen i silllation eben so che

nisch nack

ch⸗physikalisch darzuthun, wie er bereits medizi⸗ worden ist. Ist man darüber nicht mehr in Zwei— eim Weine und in den ihm verwandten Geträn— tres ist, als das Geistige im Branntweine und in daz jenes zu den wahrhaft belebenden Nahrungsmit— mäßig und zur rechten Zeit genossen, in keinem Falle zegen in die Reihe der Gifte gehört, welches nur in senhaften Arztes als erregendes und belebendes Me—

en darf; so werden sehr bald alle die Be—

vegfallen, welche zur Zeit noch Viele abhalten, unbedingten Enthaltsäumkeit vom Genusse spi⸗

zu bekennen, der sogar Manchen als

Speisen

ein unevangelisches Joch erscheinen will.

Höchst erfreulich ist es, daß, des wisseuschaftlichen Irrthums unge⸗

achtet, auch hier in Berlin die Sache der unbedingten Enthaltsamkeit vom Genunsse spiritubser Getränke Eingang zu finden anfängt. dem bereits im Jahre 1837 Berathungen über diese Sache unter Freun— den des Vaterlandes und der Menschheit stattgefunden hatten, bildete sich zunächst hei bieser Art, deffen erster Jahres-Bericht bereits vorliegt. Seit 8 Monag—⸗ ten besteht ein

Na ch⸗

Berlin auf dem sogenannten Rollkruge ein Verein solcher Anter dem Namen: „Enthaltsamkeits-Verein wr Förderung der Gesundheitspflege“ auch hier in Berlin, der eben so, wie sener, in monatlichen öffentlichen Zusammenkünften, die regel— mäßig an jedem dritten Montage des Monats Abends um 7 Uhr statt⸗ finden, die Theilnahme an dieser heiligen, für die Kirche eben so wie für den Staat wichtigen Angelegenheit zu erregen und zu erhal— ten sucht Dlefe, so wie alle übrigen Vereine dieser Art haben sich des be— sonderen Allerhöchsten Schutzes zu erfreuen.

44.

haft, Kunst und Literatur.

. Dft Der Thüringisch-Sächsische Verein für Erforschung des vaterlandischen Alterthums feierte gestern in dem dazu giltigst bewilligten Lokale der hiesigen Freimaurer⸗Loge das höchste Ge⸗

burtsfest seines erhabenen Protektors, Sr. Königl. Hohelt des Kronprinzen, Nachdem die

General-Versammlung.

eine zahlreich bes n räsidenten des Vereins, Dr. Weber, eröffnet

18 ,,, ig durch den Bike

1

8 den Vortrag rede und deren lede Und dere . 0 4. uber die Schl

3 einen von dem Ober⸗Dompredi 9 1 5 1 l f

lachtf

gesandten Aufsatz über merkm gefundene Alterthümer vor, Gatterstedt sch

sc

Wille f

quarische * .

Weber

el u J

i111 1 6 R 690 15 Ro * 1 eüsenm des * 11

. Urde ferner

Herzogl. Biblicthef zu Wolfenbüttel für diesen Festtag eingefandte Ur— kunden und Handschriften; unter den letzteren zeichneten sich ein Ober⸗ Sächsischer Sachsenspiegel mit Bildern und ein Latein. Psalterium vom Jahle 1513 dus, welches das Hand Exemplar Di. Martin Luther's gewesen ist und durch eine große Menge ei des großen Reformators einen noch höheren Werth hat. Nachdem noch zur Feier des Tages der Wirkliche Geheime Ober⸗-Regierungsrath und Direktor in dem Könsgl. Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Herr von La denberg zu Berlin, der Kö— nigl. Regierungs-Präsident, Herr Graf von Arnim⸗ Boitzen⸗ burg zu Merseburg. und Herr Graf Botho zu Stolberg⸗Werni—⸗ erode zu Ehren⸗-Mitgliedern, und die Herren Dr. Espe zu Leipzig, Reichs ⸗Antiquar Ildebrand zu Stockholm, Archivar Dr. Lappen⸗ berg zu Hamburg, Hofrath und Professor Dr. Riedel zu Berlin und Stadtpfarrer Wilhelmi zu Sinsheim zu korrespondirenden Mitglie⸗ dern ernannt worden waren, wurde diese festliche Sitzung geschlossen. Am Abend vereinigten sich die Mitglieder des Vereins, welchen sich viele willkommene Gäste angeschlossen hatten, in einem anderen Saale desselben Lokals zu einem Festmahle, wobei es an Toasten auf das Wohl des erhabenen Protestors, auf die Gründer des Vereins, auf des Herrn

Ober⸗Berg⸗Hauptmanns von Veltheim, welcher an ,. Tage

seine Stelle als Präsident des Vereins zum allgemeinen Bedauern

niedergelegt hatte, und an anderen Trinksprüchen auf das fernere Wohl des Vereins nicht fehlte. Dieser Festtag ga einen neuen sprechenden Be⸗ ) Ueber den Unterschied des Geistigen im Weine und im Brannt⸗ weine. Darstellung eines . einem wissenschaftlichen Irrthume he⸗ ruhenden, zunächst die Mäßig eits Angelegenheit betreffenden Hinder⸗ nisses menschlicher Glückseligkeit und Vorschläge zur . dessel⸗ ben, von Hr. Fr. W G. Kranichfeld. Berlin, 1838. Thome.

genhändiger Anmerkungen

1195

weis von dem fortwährenden erfreulichen Wirken und Gedeihen des Thüring. Sächsischen Vereins und wird auch in der fernsten Zeit für alle Theilnehmer die schönste Erinnerung bewahren.

Ausstellung der Königlichen Akademie der Kuͤnste.

Es ist Zeit, zweier Bilder von Lugardon in Neuchatel zu geden⸗ ken, die, zumal bet dem noch immer merklichen Mangel an bedeutenden historischen Gemälden, einen vorzüglichen Rang auf gegenwärtiger Aus— stellung einnehmen. Das Eine, von ansehnlichen Umfang, hat einen sehr populären Moment aus den Schweizer⸗Geschichten zum Gegen⸗ stand: Tell rettet Baumgarten. Mit dem blutigen Beil in der Hand rettet Baumgarten sich vor seinen Verfelgern in Tells Schiff, und dieser ist so eben bemüht, aus allen Kräften vom Lande ahzustoßen, um den Unglücklichen über den stürmischen Sce aus den Händen sei—⸗ ner Häscher zu retten, deren einen wir so eben die Armbrůst spannen sehen, um den Fliehenden noch einen Bolzen nachzusenden. Ein grol⸗ lender Gewitterhimmel paßt trefflich zu der bangen Schwebe des Mo⸗ ments. Aber so kühn greift dieser Tell das Ruder an, so kräftig stemmt er es gegen dasllfer, daß wir für den Erfolg nicht besorgt seyn dürfen. Die ganze Figur in ihrer lebendigsten Bewegung drückt nur Einen Gedanken aus den, zu entkommen. Zugleich wirft er einen verächtlich grollenden Blick den Verfolgern zu. Nicht minder kräftig ist die Figur des Baumgarten ge— faßt: Furcht und Flucht kann nicht energischer ausgedrückt sern. Er ist so eben in den Kahn gestürzt, und, wie man sieht, mehr hineinge— fallen, als gesprungen, denn noch liegt er am Boden und rafft sich erst wieder etwas empor. Sein Hanpt hat er, um unkenntlich zu seyn, durch einen herüber gezogenen Mantel halb verdeckt und kann doch nicht lassen, nach den Häschern zurückzuschauen. Die Angst und das Schuldbewußtseyn auf einem sonst gutmüthigen und trenherzigen Antlitz tri lesbar hervor, um den Inhalt der Situation ch vor Augen z stellen. Unter den Häschern ist besonders der eine sehr originell ber auch schon ein wenlg an Karrikatur streifend. Indem er sich nieder⸗ bückt, mit beiden Händen die Armbrust zu spannen, hält er den Bol— zen zwischen den Zähnen und blickt mit blutgierigen Augen nach den Flüchtigen hin. Eine rothe anschließende Kleidung und ei ströos Nase vollenden den etwas diabolischen Charakter dieser sehr leben⸗ digen Figur. Ein anderer, welcher die zurückgebliebenen Genossen m verspätetem Eifer herbeiruft, ist steifer und unhelebter fal Sprechen wir nun den einzigen Tadel, den wir auf dem Her frei aus, daß nämlich die Figur des Tell nicht ansehnlick und heroisch genug im Bilde erscheint, so müssen wir de lebrigen und Ganzen das entschiedenste Lob spenden, und zwar zu der landschaftlichen Umgebung. Phantastisch thürmen sich die Felsen über einander in die düͤsteren Wolken empor, der S it Lücken in das dichte Gewölk und zeigt uns einen der höchsten Zack—— klaren, aber kalten Licht. leich trefflich ist bie schäumende 1 des stürmisch bewegten Sees, in welchen das Schiff, mit erhobenem Vordertheil, kühn hinausfährt. Durchgehends zeigt sich eine Kraft und Tüchtigkeit im Erfassen der Gegenstände, ein einfacher und st tursinn und eine sichere Beherrschung der Mittel, welche, ohne Umschweif und Ziererei, alles auf kürzestem Wege und nur um so wirksamer und unmittelbarer hinstellt.

Eine noch vortheilhaftere gewinnen wir von dieser

Bild, einen Verbrecher vorstellend, welche ens-Geistlichen verstockt bleibt.

en, fast n

d eine monstrose

2958 Meinung

* 1 189 **

kniet der Geistliche, W tet, sondern in allgemeiner Fürbitte sich für ihn zum Himmel wendet, und zugleich für sich, der unvermögend war, diese Seele zu retten. Die feste plastische Gestaltung der Formen, die Sicherheit und Energie des Äusdruckes, die Wahrheit, und man darf fagen, die Illusion der Licht-Erscheinung, der Treffer in jedem Pinselstrich, dies Alles, beson⸗ ders aber noch das sehr Individuelle in den Gesichtern beider Figuren, giebt auch diesem Bilde eben jene kräftige Unmittelbarkeit, welche sich bei dem Beschauer unausweichlich geltend macht. Je weniger ideal ge⸗ halten, um so eindringlicher ist hier die Wirkung, aber man möchte auch, sagen, um so zudringlicher, denn der Phantasie ist nichts übrig gelassen, alles steht da, wie wirklich, und wirkt nicht viel anders, als die Natur, die Wirklichkeit selbst. Gewiß muß die darstellende Kraft des Künstlers einen hohen Grad erreicht haben, damit ihr solches gelinge, und doch ist dies wohl nicht das ein— zige Ziel der Kunst; diese Richtung, welche allerdings zu Anfange ge⸗ radedls auf die Vollendung hinzuführen scheint, führt zuletzt doch wie— der an ihrem höchsten Gipfel vorbei. Glücklich genug trifft es sich, daß Lessing, unfer gefeierter Lessing, fast genau dasselbe Motiv in sei⸗ nein letzten großen historischen Bilde behandelt hat; der Vergleich mit diesem hilft Uns nicht wenig, über den Werth des Bildes von Lugar— don, so wie der darin zu Grunde liegenden künstlerischen Tendenz, uns zu orlentiren. Daß Las spätere Bild gegen jenes so hoch vollendete keines weges ganz abfällt, sogar, trotãz der dort noch hinzukommenden dramatischen Ausbildung in drei Figuren, die Aufmerksamkeit in hohem Grade fesselt, ist gewiß das höchste Lob, das ihm zu Theil wer⸗ den kann; die Erscheinung aber erklärt sich hinreichend aus seiner präg— nanten, unmittelbaren Gegenständlichkeit. Der Eindruck auf die Phan⸗ tafie und das Gemüth, der bleibende, s6ill fortwirkende Eindruck ist freilich ein sehr viel geringerer, und da läßt sich nicht verkennen, daß Lefsing, abgesehen von dein historischen und dramgtischen Interesse, im Gedanken wie in allen Formen idealer und poetischer ser. Offenbar erkennen wir hier bel Lügardon, der so viel von den Tugenden der Neu-Französischen Schule in sich aufgenommen hat, auch ziemlich un⸗ verhüllt deren allgemeine Richtung, wiewohl in feinem Extrem. Es scheint aber unserer Ueberjeugung nach in der Malerei hier nicht viel anders zu seyn, als in der Poesie. Die Kunst rührt durch die Wahr⸗ heit, alltin darum ist sie noch nicht gewiesen an die handgreifliche Wirk⸗ lichkeit, und das Elend des nächsten Lebens hört vielmehr auf, tragisch zu seyn. Das bürgerliche Trauerspiel ist, gewiß nur mit seltenen Aus⸗ nahmen, eine schlechte poetische Gattung; Chämisso's Gedichte: „Der Bettser und sein Hund“, oder „die alte Waschfrau“, sind rührend und eindringlich, und um so mehr, als sie aus der alltäglichen Nähe ge⸗ nommen sind: ob sie es aber in poetischem Sinne seyen, und ob man sich in diefer Richtung irgend eine Regeneration der Kunst zu verspre— chen habe das ist die Frage. Gr

Karlsruhe, 8. Okt. Durch eine so eben erschienene Schrift des Geheimen Raths Creuzer in Heidelberg ) ist die Aufmerksamkeit des kunstliebenden Publikums auf eine vorzügliche Sammlung Groß⸗ griechischer Denkmäler gelenkt worden, welche bis zur Vollendung des neu beabsichtigten Museum⸗-Gebäudes in einem Landhause des Groß⸗ herzöglichen Fasanen- Gartens aufbewahrt wird, aber quch in diesem ungünstigen Jenn Beschauern, welche den Werth solcher Denkmäler u würdigen wissen, keinesweges vorenthalten wird. Einstweilen läßt ich, in Uebereinstimmung mit der gehaltreichen Schrift des Geheimen Raths Creuzer, mit vollem Recht dersichern, daß dem hiesigen Publi⸗ kum in jener Sammlung ein so reicher Schatz antiquarischer und ar— tistischer Belehrung bevorsteht, wie nächst den großen Sammlungen von Berlin, München und Wien keine Deutsche Hauptstadt ihn auf⸗ zuweisen im Stande ist. Die , . Kunst⸗Beschützung Sr. Kö⸗ nigl. Hoheit des regierenden Großherzogs hat, durch den einsichtigen Eifer des Großherzoglich Badischen Geschäftsträgers, Rittmeisters Ma⸗ ler in Rom, einige hundert Gegenstände gewonnen, welche, in Neapel und Palermo gesanimelt, durchgängig den blühenden Kunstperioden g r ank! und Siciliens angehbren. Unter den bemalten Thongefäßen zeichnet sich eines bei beträchtlicher Größe durch siguren⸗ reiche Unterwelts-Scenen und durch ein mythisches Bild von Bellero⸗

) Zur Gallerie der alten Dramatiker; Auswahl unedirter 6r chischer Thon . der Großeherzeglich Badischen Sammlung in Kar ö ruhe! Mit Erläuterungen von D. Fr. Ereuzer. Heidelberg 1859. 8. 136 S. mit 9 Steindrücken.

phon's Erlegung der Chimära hesenders aus stem Firniß, gewährt eine vorzüglich reiche u vom Ürtheil des Paris.

ein anderes von schön⸗ e und anziehende des Paris. Anderer trefflicher Thongefäße cht überdies die zahlreiche Sammlung ungefirnsßt rzüglichen Ansprüch auf. Beachtung des Alterihums ste Theil derselben war bereits als vormaliger Besitz des Ba. zu Palermo berühmt; ihre mannigfaltigen Darstellun gen

len, namentlich auch orchestischen Inhalts, eichnen sich durch eigenthümliche Motive, vorzügliche Grüße uünd Er= er Exemplare, insbesendere auch durch die Anwendung der deren großentheils unversehrte Spuren wesentliche Bel⸗ uterung Ältgriechischer Polvchromie versprechen.

Darstellung zu geschwei⸗

ron Pisani Malern mythischen ünd individuellen,

Farben aus, träge zur Erlä

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 1 Oktober. Abgang

Pots da m.

Um 8 Uhr Morgens. Mittags. .

Abends ..

Meteorologische Beobachtungen. Nach einmaliger Beobachtung.

Queuwarm- 7440 R. Flußwarme 11189 R. Dodenwärme 1079 R. Ausdünstung O, 039“ Rh. Niederschlag O.

Warme wechsel 4 185.32

1 . 338.01“ Par. 337. 68 Par. 940 R. 4 1560 R. R. w S880 R.

337,91“ Par. 4— g.80 R. 4 S420 R.

S. mittel: 337,87“ Par.. 4 1166 R. .

* 840R. . 73 pCũt. SSO.

Den 18. October 1838. Fon de- un d Geld- Cours - Zettel.

Kur- u. Neum. do.

. a ii ions

; Coup. uud Zius- Berl. Stadt · ul. 4 1031.

Sch. d. K. u. N. Gold al mareo Neue Dukaten Friedriehsd'or Danz. do. iu Th. = 2 Wentpr. Pfandbr. 37 102! 4 Grossh. Pos. do. 4 102365 10!

zen à 5 Th.

Amsterdam, Niedarl. wirkl. Schuld. 5232/4.

Kanz- Bill 25) / 2.

S0 /g do. 1012/9. TZinsl. 9. Preuss,

Ausg. Sch. CQesterr. Met 1031/4. in, 13. October.

Präm. Sch. 123 /.

a. M.. 18. Oetober. A0 60 1001/4 Br.

Frankfur

0Qesterr. So, 9 Met. 1061/2 G.

1069 251616 Br. Bank- Actien 1831. 1830.

Loose zu 500 FI.

Präm. Sch. 693. G. do. MM Anl.

do /g Span. Anl. 1485/8. 1412. Eisenbahn- Actien.

2112910 58 Br. Obl. 1803 /. Br. 100 FI. —. 1025/9 Br. Poln. Loose 682 /. 6814.

21 9 90 Holl. 5214. 32*/ g.

St. Germuin 535 Br. do. linkes Ufer 300 Br. Sambre- Meuse —.«

Comp. Centrale —. Hamburg, 16. October. Luss. 1063/6.

5 ae

Versailles rechtes Stra fssburg · Basel 300 6. Leipzig- Dresden 92/2 Br.

Ufer 515 Br. Bordeaux- Teste —. Aachen 83 Br.

Bank- Actien

Königliche Schauspiele.

Im Schauspielhause: Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser ierauf: Drei Frauen und keine,

Sonnabend, Zum ersten⸗ Die Stieftochter, von: „Luͤge und Wahrheit“. Posse in J Akt, von G. Kettel. Im Ovpernhause; Portici, große Oper in 3 Abth., mit Balle (Masaniello: Herr Bader. Fenela: Dlle. Lowe.) Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Schau pielhause:

Die Stumme von Musik von Au⸗ Frl. Ch. von Hagn.

Die Leibrente, Schwank in 1 Att, von G. A. von Maltitz. Hierauf: Die Schleichhändler, Possen= spiel in 4 Abth., von E. Naupach

Montag, 21. Okt. Schauspielhause: Verirrungen, buͤrgerliches Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient.

Köonigsstädtisches Theatex. Der Glockner von Notre Dame. Roman des Vtc⸗

Sonnabend, Romantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem tor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer. vom Hoftheater zu Mannheim: Gervajse,

Cuppinger⸗ Lay, 3 Claude Frollo,

und Herr Ball, vom Stadttheater zu Leipzig: als erste Gastrollen.) Sonntag, 20. Okt. nach dem Italiaͤnischen des Bidera, von Claͤpius. Donizetti.

Oper in 3 Akten, Musik von

Marino Faliero.

Markt⸗Preise vom Getraid

Berlin, den 17. 13 Rthlr. 2 Rthlr. 20 Sgr., Sgr. 11 Pf,

O 1839. , auch 3 Rthlr.

ch 1 Rthlr. 15 Sgr.; 1 Rthlr. 9 Sgr. 3 P 6 Sgr. 3 Pf.; Hafer Sgr. 6 Pf, Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch

sr. 25 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Pf.; Roggen 1 Rthlr. thlr. 12 Sgr. Eingegangen sind

1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1

große Gerste 1 Rihlr. 11 S

kleine Gerste 1 Rthlr. 13 Sgr.

29 Sgr. 5 Pf. .

auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6

2 Rthlr. Eingegangen sind Zu Waffer:

23 Sgr. 8 Pf.

16 Sgr. 3 Pf 2 Gar., Pf.,

ch, den 16.

Rthlr. 10 Sg

eu 1 Rthlr., auch 20 Sh.

ranntwein⸗Preise

Oktober 1839.

ch Tralles Ma pCt., nach Richter

ortlge Ablieferung: Korn⸗Brannt⸗

Branntwein 17 Rthlr. 22 Sgr.

auch 25 Sgr. 8

83 Wispel 12 (weißer) Rth hir. is Sgr. große Gerste auch 27 Sgr.

Oktober 1839. r., auch 5 Rthlr.

919 Wispel 1 12 Sgr. 6 Pf.

Der Centner H

vom 11. bis 17. 200 Quart, na

3 Faß von Das Faß ahlung und sof

thlr. 15 Sgr.;

Kartoffel⸗Pr Der Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., au

Berantwortsscher Redacteur Ärnold. Bedruckt bei A. W. Hayn.

ch 10 Sgr.