1839 / 291 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgem

Bekanntmachungen.

Snbbastatiens⸗ Patent

wegen des Gutes Ober Kavserswaldaun. Rorthwendiger Rerkaul. 2 O ber Landesgericht ven Nieder Schlestin und, der Lau—

sitz zu Giegau, den 2. September 1839.

Das Rittergut Sber-Kapferawaldan im Céaldberg⸗ Habnader Kreise und im Bezirk der Liegnitz Woblau⸗ schen Fürstenthums - Landschaft belegen, zur Feilbietnng

1 8 3 ABppptbefensc 1NR LPM der lui mitt ira 4 9 pf. zufolge der nebsi ppothefenschein üund ren der ling qultti il M

Landschaft aufgestellten Bedingungen in der Regist ra⸗ tur einjusebenden Tare soll . am 5§. April 180, Bermittags 11 Uhx, an erdenllie al ig Schlosse subbastirt werden. Tie dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger oder deren Erben: a) Kaufmann Joseph Nenmann in Breslau, r Kaufmann Lazarus Kreh daselost werden hierzu öffentlich vorgeladen. (L. S) Kunow.

Oeffentliche Vorladung.

Nachdem der Bataillons-Arzt Dr. Klatten am 20. Februar d. J. in Stralsund mit Tode abgegangen ist und dessen muthmaßlich nächste Intestat-Erben die Ge— schwisier des Verstorbenen sich, mit Ausnahme von zweien derselben, der Erbschaft entsagt haben, werden

3 ünnmehr bei der höchst wahrscheinlichen Ueberschuldung des Nachlasses alle diejenigen, welche, sey es aus einem

Erbrecht oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde, Ansprüche an die Pr. Klattensche Verlassenschaft zu machen haben, aufgefordert, solche in termine den 3. d. J., Morgens 19 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte anzugeben und zu beglau— bigen, widrigenfalls sie damit durch die in lartig ter- mund zu publizirende Präklusip⸗Erkenntniß für immer werden ausgeschlossen werden, wobei zugleich zur Nach richt gereicht, daß der Nachlaß gerichtlich zum Betrage ven 143 Thlr. 16 sgr. 3 pf. abgeschätzt ist, und daß darauf jetzt schon vorzüglich privilegirte Forderungen zur Summe von 105 Thlr. 11 sgr. 6 pf. angegeben sind. Greifswald, den 8. Oktober 1839. Königl. Hofgericht von Pommern und Rügen. (gez. v. Möller,

. Praes es.

Bet annt m ach ung.

Nachdem die in unserer Kündigungs⸗-Bekanntmachnng vom 36. Mai d. J. den Inhabern Schlesischer Pfand— briefe eröffnete Frist zur Einliefernug der gekündigten Pfandbriefe, Behufs der im diesjährigen Weihnachts Termine darauf zu leistenden Baarzahlung, am ersten Oktober abgelaufen ist, so tritt nunmehr die nach Vor schrift der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 2. Mai d. J. gestellte Warnung gegen alle diejenigen Inhabe— Schlesischer Pfandbriefe, welche dieselben bis daher we⸗ der zur Baarzahlung eingeliefert, noch zur freiwilligen Konvertirung ausdrücklich angeboten haben, dahin in Kraft, daß gegen sie angenommen wird, sie wollten die Aufkündigung ihrer Pfandbriefe nicht acceptiren, sondern dieselben mittels stillschweigender Vereinigung ohne Weiteres der allgemeinen Konvertirung unterwer fen und demgemäß von Weihnachten d. J., als dem Versall-Termine, ab nur den heruntergesetzten Zinssatz von 33 bezüglich 37 Procent von ihren Pfandbriefen fortbe ziehen. Da nun aber demzufolge auch diese Pfand briefe mit dem angeordneten Konvertirungs-Vermerke versehen werden müssen, so fordern wir die Inhaber solcher Pfandbriefe hierdurch auf, dieselben nach Vor schrift der angeführten Kabinets-Srdre vom 20. Mai d. J. Nr. III. J. zu diesem Zweck im nächsten Zius Termine an Weihnachten d. J. entweder bei der Ge neral⸗Landschafts-Direction hierselbst oder bei einer der Fürstenthums-Landschaften vorzulegen, widrigenfalls die Zinszahlung auf solche Pfandbriefe so lange aus— gesetzt werden wird, bis die Bestempelung mit dem Konvertirungs-Vermerk wird volljogen worden seyn.

Breslau, am 7. Oktober 1839.

Die landschaftliche Kommission. Hhatzfeldt. Gr. Magnis. Frh. v. Richthofen. G. Gr. Stosch. v. Mutius.

Balingen. (Erben-Anfruf. Auf das unlängst er⸗ folgte kinderlose Absterben des aus Wezlar gebürtigen Knopfmachers Christian Brühl in Ebingen wurde das vorliegende Testament desselben vom 22. März 1836 eröffnet, nach welchem er seine Witwe zum Allein erben se nes ganzen in mehreren 100 Fl. bestehenden Vermögens⸗Nachlasses eingesetzt hat.

Da von seinen Blutsverwandten bis jetzt nichts wei ter als der unsichere Umstand, daß einer seiner Brik— der von Wezlar aus nach Friedberg übersiedelt seyn solle, ermittelt werden konnte, so werden die erbfähi— gen Anverwandten des Brühl von jenem Juhalte des Testaments in Kenntniß gesetzt und zugleich aufgefor dert, binnen Neunzig Tagen ihre Erklärung darüber unter Belegung mit gehörig beglaubigten Verwandt— 6 Zeugnissen abzugeben, widrigenfalls sie es sich

elbst zuzuschreiben haben, wenn nach Umfluß dieser

2

ö. die letztwillig verordnete Zuweisung der Verlas—

enschaft an die Witwe ohue weitere Rücksichtnahme auf die etwaigen Intestaterben erfolgen wird. Den 9. September 1839. Königl. Württembergisches Oberamtsgericht. 8 ne

—— ——

A cht

inn hn ng auf die Actien der Magdehurg Cöthen- Halle. Leipziger Eisenbaln- Gesellschaft Nach S§. 3 des Gesellschafts- Statuts wird hiermit auf jede Actie der Magdeburg. CGöthen-dHalle- Leipziger Eisenbalin Gesellschaft eme achte Einzahlung von zehn Thaleru Preuss? Caurant ausgeschrieben, die vom 1. Jovember d. J. an, Spätestens aber am 16. November d. J., bis Abends 7 Uhr, in unsern Geschäfts-Lokale (Kegierungsstralse No.7) an die Ciesellschafts-Kasse zu entrichten ist. Auswärtige Metien-Inhaber können, wenn sie sich] imht eines hiesigen Vermittlers bedienen wollen, die Jäaßlung. jeildch nur bis zum 14. Novemher d. J., in Berlin an die Herren Anhalt C Wagener oder in Leipaig au die llerren iam mer & Schmidt

64 nen 1 Næyr . 2119 licher Gerichtsstelle auf dem hiesigen Königl.

und 19. November und 10. Dezember

1 einer Anzeiger fuͤr

e,. Jeder Einzahler hat mit dem Gelde dis be- treffenden Guittungsbogen nebst zwei nach der RKeihefolge derselben gegrdneten gleichlautenden De- signationen, von denen die eine auf einen gan- zen Bogen geschriehen seyn muss, bei der Zahlung einzureichen, worauf ihm die andere Designation, mit der luterims - tuittung des Empfängers versehen, sofort zursickgegeben werden 3 Einige Zeit sp- ter Können dann die Guittungsbogen, auf welchen

landschaftlich inzwischen ein Mitglied des Direktoriums, unter Bei- abgeschützt a if 19 295 Thlr. 28 far dͤruckumng eines Stenels, her (lie geleistete Lah⸗ . ra, gegen die Interins- (zuittung

wieder eingelöst werden.

Wenn auf eine Artie die etzt ausgeschrielene Theil- zahlung bis zum 1tz. November d. J., Abends 7 Uhr. nicht eingegangen ist, so wic, nach §. 6 des Ge- sellschalts- Statuts, der Eigenthümer derselben von uns 5östentlich aufgefordert werde Tahlang und ausserdem eine Conventional-Strafe von fünf Thalern breuss. Courant, zusammen also fun- e hn Thaler, sitestens an 28. Dezember d. J. an die Gesetlschafts- Kasse zu entrichten, imd büsst, wenn er dieser Auffardernug nicht vollständig und piünktG lich Genüge leistet, die frühere Lahlung, so wie elles fernere Anrecht auf die Actie ein, die dann, nach S. 6 des Statuts, öffentlich für null und nichtig erklärt und für welche eine neue Actie creirt und nach §. S des Statuts für Rechnung der Gesellschaft bestmöglielist verkauft werden wird.

Magdeburg, den 1. 0ktoher 1839.

Direktorinm der Magdeburg. Cöthen-Halle— Leipzig r Eisenbahn- Gesellsehaft. Vorsitzeniler.

F ralsiche,

(sch-Württembergische Donau— Dampfschifffahrt. pischen Regensburg, Linz, Wien ꝛc. wäh— s Monats Oktober mit 2 Schiffen von 60 und 75 Pferdefraft. Abfahrt von Regensburg nach Linz: anne, Abfahrt von Linz nach Regensburg: am 4A. 9. 14. 19. 24. 29.

In Linz korrespondiren die Schiffe mit denen der Oesterr. Tampfschifffahrts⸗Gesellschaft. Zwischen Re— gensburg, München, Augsburg, Nürnberg und Frank— furt besteht für die Hin- und Herreise eine tägliche Eilwagen-Berbindung.

Regensburg, im Aungust 1839. de .

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3 22 2 h . * ö Literarische Anzeigen. Hannover. Im Verlage der Hahnschen Hof⸗Buch— handlung sind so eben erschienen und bei E. S. Miti— ler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen, zu haben: üéieber den Branntwein-Genuß, dessen Größe, Ursachen, Folgen und Heilung. Ein Handbuch für Vorsteher und Freunde der Mäßigkeits⸗Gesellschaf— ten. Mit besonderer Beziehung auf die varer— ländischen Verhältnisse dargestellt vom Pastor Böttcher in Imsen bei Alfeld. gr. Svo. 1839. geh. Preis 20 sgr. Das Hauskreunz, oder:

D? Was vom Brannt- weintrinken zu halten sey? Kurz und er— baulich zusammengefaßt in Ein Gespräch, so auf einem Dorfe in unserem Lande vort gen Winter wirklich gehalten ist. Zur Lehre und Warnung für Jung und Alt, für Kesch und Arm und zu Nutz und Frommen für Jedermann ans Licht gestellt vom Pastor Börtcher in Im— sen. Wohlfeile Ausgabe zur Vertheilung an das Volk. gr. Syn. 1839. geh. 33 sagr.

Bei ludwig Gehmigke in Berlin ist o eben

ersechienñeh:

Berlinisches Jahrbuch für die Pharma- zie, herausgegeben von Professor Dr. Lijwdes. 42r Bc. in 3 Lleften. 180. Preis 1 Thlr. 15 sgr.

Van dieser so länge Jahre rühmlichst bestehenilen

Tejitschrift sind auch alle früheren Bände jetze wie— der zu häbeir, und zwar, bei Abnahme mehrerer

Bände, zu ermässigten Preisen.

Bei Reichardt in Eisleben ist erschienen und in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin und Pots— dam zu haben:

H st ori s che Bil der Darstellungen der denkwürdigsten Ereignisse und ausgezeichnetsten Personen in der Weltgeschichte.

Von Dr. E. C. Gense. ir Band. gr. 8vo. Preis 13 Thlr.

Dieses Werk erscheint in drei Bänden, von denen der erste die bedeutendsten Erxeignisse und hervorragend— sten Persönlichkeiten des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer, enthält. Der 2e Band wird in derselben Weise die Geschichte des Mittelalters bis auf die Reformation enthalten und der zte die inter— essantesten Begebenheiten und Charaktere der neueren Zeit schildern. Der Verfasser hat seinen Stoff in einer dem Gegenstande angemessenen Form verarbeitet und, um das Buch brauchbar und nützlich zu machen, kei⸗ nes der interessantesten und ausführlichsten Hülfsmittel unbenutzt gelassen. Indem daher besenders der Ju— gend ein historisches Hülfsbuch geboten wird, in wel— chem namentlich von bedeutenden Charakteren der Ge— schichte individuelle und ausführliche Schilderungen sich vorfinden, werden auch noch die Lehrer der Ge— schichte, welche beim Jugendunterrichte von dem Stand— punkte ausgehen, ihre Vorträge an bedeutende Ereig— nisse und große Persönlichkeiten anzuknüpfen, auf das—

selbe aufmerksam gemacht. Lateinische Synonymik für die Schüler gelehrter Schulen, zum Gebrauch bein Lesen der Lateinischen Schriftsteller und Abfassen Lateinischer Stil⸗ übungen, von Dr. Friedr. Schmalfeld. Dritte verb. und verm. Anflage. gr. Svo. Preis 1] Thlr.

Die bis jetzt über dies Buch erschienenen, . lungen (Vergl. Jahrbücher f. Philol. u. Pädag, XIX. 2. Jenaische Lit. Zeit. Ni. id6. Beilin. lit. tg. Hoffmann's Handbuch z. Bücherkunde, 1838, S. 35.

n, die ausgebliebene

196

die Preußischen Staaten.

Staats- und Gelehrten-Zeitung, 1836, Nr. 279) em⸗ pfehlen dasselbe als das vorzüglichste über La— teinische Spnonvmen, das dem Schüler in die Hände gegeben werden kann.

Größen vergleicht und alle mühsame Berechnungen der Werthe erspart. Keine Nation kann ein solches Wert aufweisen, denn Deutscher Fleiß allein vermochte es

In drei Jah⸗ den Geschäftstreibenden aller Art, den Künstlern und

ren wurden drei Auflagen gedruckt (die erste war schon Gelehrten ein so überaus nützliches Hülfsmittel ju nach drei Monaten vergriffen), welcher Umstand wohl verschaffen.

Grundriß der Mathematik für Gomnasien und andere höhere Lehr-An— 1Thlr.

Mit 8 Tafeln Zeichnungen. gr. Svo.

Bei K. F. Köhler in Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei W. Lo gier, Friedrichsstraße Nr. 161:

Zastrow, A. v.ß, Geschichte der beständigen

Eben so wurden dem Werke 18 neue große Pläne, sehr sauber und deutlich gravirt, beigegeben, wodurch dessen Brauchbarkeit wesentlich erhöht und allen Ar— tillerie⸗ und Ingenieur-Schulen ein höchst brauchba— res, tüchtiges Werk dargeboten wird.

Bei L. Schreck in Leipzig ist erschienen und in al len Buchhandlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3) zu haben:

Schwedens Heldenkoͤnige: Gustav Adolph Carl Johann.“ Geschildert in Zügen aus ihrem Leben. Mit 1 Abbildung des Schwedensteins bei Wittenberg. gr. Sv. brosch. 5 s9gr.

Der Ertrag ist zur Errichtung eines Tenkmales am Schwedenstein“ bestimmt.

Bei Dümmler, Linden Nr. 19, sst erschienen: Buch, L. v., Fétrificntions recueillies en Amèrique par Alex. de Hunmbollt et par Ch. Degenhatilt. Avec 2 blianches. gr. Fol. 3 Thlr.

Bet A. Wienbrack in Leipzig ist so eben erschienen und in Berlin in der Plahnschen Buchhandlung, Jägerstraße Nr. 37, wie in allen andern Buchhand—

lungen, zu bekommen: F 7 e 119 29 Tagebuch des Wissenswerthen aus der allgemeinen Menschen- und Vöslker— Geschichte von K. Förtsch. Oktober Dezember. Jetzt voll— ständig in 2 Bänden. Preis à Thlr. Wegen des interessanten Inhalts wolle man die aus— führliche Anzeige, welche von jeder Buchhandlung gra— tis ausgegeben wird, einer gefälligen Durchsicht würdigen.

Außer dem Wohnungs-Anjeiger für Berlin und Um— gebung für 1830 erscheint in ganz gleicher Druck-⸗Ein— richtung gegen Neujahr bei uns wiederum ein:

Wohnungs-Anzeiger fuͤr Potsdam. . ; 18 A0. Sorgfältig unter Benutzung aller Quellen bearbeitet vom König! Polizei⸗Inspektor Winckler. Subseriptions- Preis 10 sꝗr.

Für die Besteller des Berliner Wohnungs-Anzeigers kostet dieser Petsdamer Wohnungs⸗Anzeiger nur s sgr. Berlin, Oktober 1839.

Veit C Comp., Jägerstraße Nr. 285.

Das 2te Heft der mit so außerordentlichem Beifalle aufgenommenen Schrift: „Champagnerschaum, geschöpft u. auf Flaschen gezogen für Freunde des Scherzes und der Heiterkeit“, ist eben bei E. H. Schroeder, Linden Nr. 23, im Jagorschen Hause, erschienen. Preis 77 sgr., das 1ste Heft kostet ebenfalls 77 sgr.

Bei G. Basse in Quedlinburg sind erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) zu haben:

Dr. Friedr. Alb. Niemann: Gemeinnützliches

Fremdworterbuch zur richtigen Verdeutschung und verständlichen Erklä— rung der in unserer Sprache gebräuchlichen, so wie auch seltener vorkommenden ausländischen Wörter und Ausdrücke. Ein praktisches Hülfsbuch für Geschäfts— männer, Fabrikanten, Kaufleute, Studirende, so wie überhaupt für jeden Gebildeten, und insbesondere für alle diejenigen, welche rein Deutsch sprechen und schrei— ben wollen. Dritte Auflage. Sys. Preis 25 sgr.

In der Umgangs-, Geschäfts- und Büchersprache kommen viele aus fremden, neueren und alten, Spra— chen entlehnte Wörter und Ausdrücke vor; es tritt da— her gar häufig der Fall ein, daß wir auf uns unbe— kannte Fremdwörter stoßen, deren richtige Bedeutung zu wissen uns nothwendig ist. Vas gegenwärtige Fremdwörterbuch dürfen wir um so mehr empfehlen, da es nicht nur höchst vollständig, sondern zugleich überall die richtigste, kürzeste Erklärung giebt und, wo möglich, das jedem Fremdworte entsprechende Deutsche Wort nennt. Die gegenwärtige dritte Auflage be— weist hinlänglich die große Brauchbarkeit dieses Buchs.

Niem ann's vollständiges Handbuch der Muͤnzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Für Kaufleute, Banquiers, Geldwechsler, Münzsammler, Handlungs-Schulen, Staatsbeamte, Künstler, Reisende, Zeisungsleser und Alle, welche sich mir Völker- und Länderkenntniß be— schäftigen oder die in den Werken des Auslandes be⸗ findlichen Vorschriften auf Künste und Wissenschaften anwenden wollen. In alphabetischer Ordnung.

gr. S0. Preis 1 Thlr. 25 sgr. Dreist können wir das mit bewundernswürdigem Fleiß und unermüdlicher Emsigkeit ausgearbeitete Werk em⸗ fehlen, da es schnelle und ausführliche Belehrung üher jede Münzart, jedes Gewicht und jedes Maß, die größ⸗ ten wie die unbedeutendsten, älterer und jetziger Zeit,

sie den ? = z Doppelte Üiberste 1. =. = sie den Inhalt der ersien um das Doppelte übersteigt. in slmschlag geb. 2 Thlr. 10 sgr.

am besten die große Brauchbarkeit des Werkes darthut. Neueste, ganz einsache

Kopir⸗ Methode. Oder Anweisung, Briefe, Fakturen Rechnungen und

stalten, von Professor Dr. Joh. Friedr. Kroll. überhaupt alles Geschriebene ohne Maschine und Ko—

sten in einigen Minuten zu fopiren. Verzüglich nütz⸗ lich für Kaufleute, Banguiers, Geschäftsmänner, Ge— lehrte und überhaupt für alle Personen, welche viel zu schreiben haben. S o. geh. Preis 10 sꝗr.

Bei J. E. Schaub in Düsseldorf ist so eben er⸗

Befestigung, oder Handbuch der vorzüglichsten schtenen und in allen Buchhandlungen zu haben (Ber— . * ö . x . 9211 ) * 9 2r 6 s. S Nr.“

Sosteme und Manieren der Befestigangskünst. lin bei Alexander Duncker, Franzos. Str. Nr. 2):

Nach den desten Quellen bearbeitet und durch, . Tol platter 1092 2T . 5 sar. 1 1 ! z 5 35

18 Pläne in Folio erlautert gr. vo. 32 hlr. 13 sgr. Eine Geschichte in Arabesken.

Die zweite Auflage dieses Werkes wurde vom Hrn.

Verfasser gänzlich ungen beitet d so vermehrt, daß J . 52 ; Berfasser ganjlit mgearbeitet und so vermehrt, daß 3r Theil. A412 Setten in Seo auf feinem Velinpapier,

Muünchhausen. Von Karl Immermann. 1— Ar Theil. 311 Sei- lten, 1 Thfr. 20 sgr. Auch unter dem Titel: K. Immermann's Schriften. 190r und 11r Band. In diesen beiden Bänden, mit welchen das milt so großem Beifall aufgenommene Werk fchließt, berührt der humoristische Erzähler, den der Titel des Buches nennt, noch bedeutendere Zeit-Erscheinungen. Dem zweidentigen Charakter gegenüber, von dem diese iro— nischen Darstellungen ausgehen, entwickeln sich aber auch die edlen Gestalten des Romans, die würdigen Repräsentanten Deutscher Kraft und Sitte, welche der Leser bereits kennt, immer bestimmter und schö— ner, und die reinste, gediegenste Liebe tritt endlich ver— söhnend in die Wirren des Zeitgeistes und den Zwie— spalt der Vergangenheit und Gegenwart. Wenn der Verfasser in den „Epigonen“ den Zustand des Schwan- fens malte, in welchem sich die Nachkommen einer be⸗ deutenderen Vorzeit abmühen so sehen wir in dem vorliegenden Werke zwar vas Verderben schon viel wei— ter vorgeschritten, aber auch seine Gränzen bezeichnet, und erkennen die Stellen, welche es nicht ergreift, und aus denen in frischer Kraft eine schöne Zukunft eimQ— porwächst.

Interessante Romane mit Bildern. Bel Ch. E. Kollmann sind so eben erschienen und in Berlin bei E. S. Schroeder, Linden Nr. 2, zu haben: Jack Sheppard von W. Harrison Ainsworth (Verfasser von Rootwood und Crichtom. Aus dem Englischen übersetzt von 9 J 16 und 28 Bändchen . 1

G. P. R. James. Aus dem Englischen übersetzt von me,, , Taschen-Ausgabe mit Stahlstichen. s Bdchn. 14 Thlr. In gleicher eleganter Taschen-Ausgabe, jedes Werk mit 2 Stahlstichen geziert, à2 1 Thlr., sind bereits er— schienen: Philipp August Darnley De [l Orme

Masterton. Charles

voll G. P. R. Jam es. Aus den Englischen übersetzᷓ von Dr. G. Su semihl. Mit Portralt des Verfassers.

Tyrrell

3 Bde. 3 Thlr.

Ju der Baljscheun Buchhandlung zu Stuttgart sind so eben erschienen und in allen Buchhandlungen Deutsch⸗ lands und der angränzenden Länder zu haben, in Ber lin bei E. S. Mittler (Stechbahn Rr. 3), Ame, lang, Besser, Dümmler, A. Duncker, Ens⸗— linsche Buchhdlg, Eyssenhardt, Nicolgt, Oeh— migke'rs Buchhdlg.ͥ, Plahn's Buchhdlg., Stuhrsche Buchhdlg.: Schillers Gedichte. In allen Beziehungen erläutert und auf ihre Duellen zurückgeführt, nebst einer vollständigen Nachlese und Larne enn Tam n ung zu denselben. Für die Freunde des Dichters überhaupt und für die Lehrer des Deut— schen an höheren Schul⸗-Anstalten insbesondere. Von Heinrich Viehoff.

Erster Theil. 22 Bogen. Format wie die nene Taschen— Ausgabe von Schiller. Subscriptions-Preis 13 sagr.

Diese Erklärung der Gedichte Schiller's ist streng chronologisch geerdnet, sie nimmt alle, auch die vielen später unterdrückten Stücke in ihren Kreis auf, sie liefert alle, auch scheinbar unbedeutende Variau— ten, sie erläutert überall den Sinn durch den Sprach= gebrauch und berücksichtigt die äußeren Lebensumstände und zugleich den geistigen Standpunkt des Verfassers bei jedem Gedichte. So führt dieser Kommentar ꝗuf eine sichere und geschmackvolle Weise zu einer vollstän= digen Erkenntniß und hierdurch zu einem erhöhten und

reineren Genuß dieser Werke Schiller's.

Die Jugend und auch viele ältere Leser tragen aus der Leftüre der Schillerschen Gedichte gemeinhin nur unbestimmte Anregungen, dunkle Gefühle und eine trübe Begeisterung davon. Was kann diesen Lesern Besseres und Heilfameres in die Hände gegeben wer den als ein fölcher Schlüffel, der ihnen Schiller, erst zugänglich macht? als eine solche gründliche Erläute⸗ rung, die jede einseitig' Auffassung berichtigt alles Dunfle aufhellt und überall vermittelnd und ausglez chend eintritt? Aber auch dem Hochgebildeten wird diese Schrift durch historische Nachweisungen, dur eine vollständige Varianten-Sammlung und durch 15 trefflich e ,. sich werth und theuer machen. So sind wir denn überzeugt, daß dieser Kommentar . so weit verbreiten wird, als Schiller's Gedichte geleser und geliebt werden.

Repert. d. ges. D. Literatur, X. 5. Hamburg.

aus nahen und entfernten Gegenden und e ,. gewährt, sie mit allgemein in Deutschland bekannten

. geben.

———

Berlin,

Allgemeine

Prenßischt Staats-Zeitung.

Sonntag den 20sten Oktobe

*

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben den bisherigen Ober⸗Landes— gerichts⸗Assesso Gortheiner in Naumburg zum Kammergerichts— Rath zu ernennen geruht. . ; ö

Des Königs Majestaͤt haben dem Vice-Kriegs-Commissair Hintz und dem Garnison-Verwaltungs-Ober-Inspektor Petzold hei ihrem Ausscheiden aus dem Staats-Dienste den Charakter als Kriegsrath zu verleihen geruht.

Bekanntmachung.

Bei der heute beendeten Ziehung der fuͤr dieses Jahr zur Ausloosung bestimmten Seehandlungs-Praͤmien-Scheine fiel auf Nr. 89 die erste Haupt-⸗Prämie von 70,000 Rthlr.

Die noch verbliebenen Haupt-Praäͤmien bis einschließlich 500 Rthlr. fielen auf

Nr. MN, 365 ... 1000 Rthlr. ö , o Berlin, den 19. Oktober 1839. : General⸗Direction der Seehandlungs⸗Socletaͤt Kayser. Wentzel.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Mini— ster Rother, aus Schlesien. ;

Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der gien Division, Freiherr von Luͤtzow, von Glogau

Zeitungs⸗Nachrichten. n 6 a n d

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 11. Okt. Mittelst Kabinets-Schreiben vom 6. (I9.) September haben Se. Masjestaͤt der Kaiser dem kommandirenden General der Armee an der Kaukasischen Linie und am Schwarzen Meere, General-Lieutenant Grabbe, und dem bei dieser Armee befindlichen Commandeur der 20sten In— santerie⸗Division, General-Lieutenant Galaffejeff Höͤchstihre Zu— sriedenheit mit deren umsichtigem und tapferem Benehmen bei

de Belagerung uad dem Sturme der im noͤrdlichen Daghestan

helegenen Festung Achulgo ausgesprochen und Ersterem den St. Alxander⸗Newski⸗Orden, dem Letzteren den St. Wladimir-Or— den 2ter Klasse ertheilt.

Die Nachrichten uber die Getraide-Aerndten in den verschie— denen Gouvernemants von Rußland lauten nicht besonders guͤn— sti. In den Gouvernements Nowgorod, Oräl, Twer, Jaros— law, Bielostock, Minsk, Grodno und Mohilew, so wie in Lief,

and, sind die Aerndten nur mittelmäßig, in den Gouvernements

Tamboff, Rjaäͤsan sogar schlecht, gut dagegen in Kurland und

Esthland ausgefallen. Frankreich.

Paris, 14. Okt. Der Koͤnig ist heute nicht nach den Tuilerieen gekommen, aber mehrere Minister und der Conseils— praͤsident haben sich im Laufe des Tages nach St. Cloud be—

Der Gesundheits-Zustand des Erzb sich neuerdings sehr verschlimmert. Di sein Bett nicht mehr.

Die hiesigen Blaͤtter hoͤren nicht auf, es zu beklagen, daß Herr Cousin von der Theilnahme an den Berathungen des Staats— rathes ausgeschlossen worden ist, und es scheint, daß dieser Ge— lehrte die große Popularität, die er nach seiner Erhehung zum Pair von Frankreich verloren hatte, jetzt durch sein festes An— schließung an Herrn Thiers und durch die daraus erfolgte Miß— stimmung von Seiten des Kabinets in ihrem ganzen Umfange wieder gewinnt.

Am vergangenen Donnerstag gab der Spanische Botschafter ein glanzendes Fest zur Feier des Geburtstages der Koͤnigin Isa⸗ bella, die ihr neuntes Jahr erreicht hat.

Die Franzoͤsische Regierung hat nunmehr auf das wieder— holte Gesuch verschiedener Handels-Kammern die Errichtung eines Konsulats in Kalkutta angeordnet, und ein Associs des dortigen Handlungshauses, Walker und Comp., Herr Karl Dumaine, ist zum Franzoͤsischen Konsul ernannt worden.

Der Bericht des Herrn von Tocqueville uͤber die Abschaf— sung der Sklaverei und die demselben angehaͤngten Vorschlaͤge stimmen im wesentlichen mit dem von England angenommenen Emancipations⸗System uͤberein. Das Journal du Tom mere bemerkt in dieser Beziehung: „Es scheint uns, daß das Beispiel Englands nicht so guͤnstige Resultate geliefert hat, um uns zur Nachahmung zu ermuntern. Trotz aller widersprechenden Ge— ruͤchte, die man zu verbreiten gesucht hat, steht es doch fest, daß die Production der Englischen Kolonieen sich seit der Sla— ven- Emancipation bedeutend vermindert hat. Nach den offiziellen Angaben uͤber die Zucker -Einfuhr in den 3 von London ersieht man, daß die Absendungen von den Antillen sich gegen das vorige Jahr um beinahe 25pCt. vermindert haben, wobei noch in Anschlag zu bringen ist, daß dieselben schon im Jahre 1838 geringer als im Jahre 1837 ge— wesen waren. Aus den offiziellen Angaben uͤber die Zucker-Ein— suhr in den Hafen von London ergiebt sich noch eine andere Thatsache, die die Folge der ersten ist, und aus der man die ganze Bedeutung der Frage ersieht. Waͤhrend die Absendungen aus den Englischen Antillen sich vermindern, nehmen die aus , zu. Bengalen und die anderen Theile Indiens hatten he. Jahre 1838 nur 200,000 Sack Zucker nach London expedirt; m Jahre 1839 belaufen sich diese Expeditionen auf 300,000 Sack;

.

ischofs von Paris hat e Aerzte verlassen fast

also eine Vermehrung von uͤber 30 pCt. Auf diese Weise stellt England das Gleichgewicht in seinen Einfuhren wieder her. Wir muͤssen eine Lehre aus diesen Zahlen zu ziehen wissen, die uns genuͤgend den Sinn der Englischen Polittt erklären. Die Phi—

lanthropie ist fuͤr England nur ein Mittel gewesen, und die Eman— cipation der Sklaven in den Antillen muß Indien eine erhoͤhte Wichtigkeit verleihen. England will die oͤstliche Production an

die Stelle der westlichen setzen, um sich von der Konkurrenz, auf

die es gegenwartig stoͤßt, zu befreien. Seit zwei Jahrhunderten spielt England in dieser Zuckerfrage eine Nolle, auf die man nicht aufmerksam genug seyn kann. Die Englaͤnder waren es, die ge— wissermaßen das Kolonial⸗System gruͤndeten. Als sie sich Jamaika's bemächtigten, fanden sie daselbst nur 3 Zucker⸗Plantagen vor; und

vor 3 oder 4 Jahren produzirte diese Insel 6 Millionen Kilo—

gramme Zucker. Gegenwaͤrtig sucht England den Untergang der Kolonieen zu foͤrdern, um die Zucker⸗Production wieder moͤglichst aus—

schließlich dem Theil des Erdballs zuzuwenden, wo es herrscht, und der allein alle Europäischen Völker mit Vorräthen versehen kann.

Wenn es noch eines neuen Beweises fuͤr die Plane Englands bedurfte, so wuͤrde man denselben in dem Eifer finden, den es in den Orientalischen Angelegenheiten entwickelt. Es sieht ein, daß es seinen Zweck vollkommen nur dadurch erreichen kann, daß es sich die Meerenge von Suez sichert, und es wird Alles auf— bieten, um diesen Zweck zu erreichen. Die Emaneipation der Sklaven, wie sie England in Ausfuhrung gebracht hat, ist nur eine den Seemaͤchten und besonders Frankreich gestellte Falle. England will die Zucker-⸗Production der Antillen zu Grunde rich— ten, um die Indische Production zu heben. Wir haben nun zu

bedenken, ob wir uns durch diesen Anschein von Philanthropie verlocken lassen wollen, und ob wir selbst unsern Kolonialmarkt

zum größten Vortheil des Englischen Handels zu Grunde xrich— ten durfen. Mögen wir immerhin die Emancipation vorbereiten; es ist dies ein großes und edles Werk, dessen Ausfuͤhrung Frank— reich gebuͤhrt; aber wir muͤssen dabei nicht vergessen, die Arbeit zu sichern, damit die Emancipation wirklich den Interessen der Menschlichkeit und der Civilisation zu Gute kommen.“

Ueber die Spanischen Angelegenheiten äußert sich heute das Journal des Debats in folgender Weise: „Eine große mili— tairische Operation entwickelt sich in diesem Augenblicke gegen Cabrera. Der Marschall Espartero hat sich mit 20,900 Mann von der Nord-Armee am Sten d. M. von Saragossa aus in Be— wegung gesetzt. Er hat dieses Corps in zwei Kolonnen getheilt, wovon die eine auf Alcaniz und Belchite, die andere auf Canta— vieja und Montelban marschirt. Der General O Donnell, Gene— ral-Capitain von Valencia und Commandeur der Armee des Centrums, ruͤckt zu gleicher Zeit uͤber Segorbig und Castellan de la Plana in derselben Richtung mit 18,0600 Mann vor. Eine Division begiebt sich nach Teruel und eine andere, von Guada— laxara abgegangen, marschirt nach den Quellen des Tajo, um die Defilen von Molina und Albarazins zu beobachten. Der vor— malige Karlisten-Chef Cabanero, der sich unterworfen hat, beglei— tet den Marschall und giebt ihm genaue Notizen über die Orte und uͤber die Personen. Er rechnet darauf, daß die Bataillone, aus denen vormals seine Brigade bestand, sich, sobald er erscheint, zu ihm wenden werden. Cabrera setzte den Cabanero ab, weil er liberale Gesinnungen bei demselben zu entdecken glaubte und versuchte sogar, ihn zu verhaften und erschießen zu lassen. Cabanero entfloh und hielt sich bis zur Pacification verbor— gen; dann aber stellte er sich bei den Constitutionellen ein und setzt will er sich an Cabrera rächen. Einige andere Karlistische Offiziere sind ebenfalls zu Espartero und O Donnell gestoßen und werden jenen Generalen durch ihre Ortskenntniß von großem Nutzen seyn. Die Streitkraͤfte Cabrera's koͤnnen auf 15 bis 20,000 Mann geschaͤtzt werden. Er lagert in einer gebirgigen Gegend, zwischen Castellon de la Plana, Alcaniz, Teruel und dem Ebro; der Zugang zu derselben bietet große Schwierigkeiten dar. Er besitzt bis 16 kleine, aber sehr stark befestigte Plaͤtze, von denen Cantavieja und Morella fast uneinnehmbar sind. Ca— brera kann sich auf einem solchen Gebiete lange halten. Er hat daselbst bedeutende Vorraͤthe aller Art aufgehaͤuft, und die ver— einten Streitkraͤfte, die gegen ihn marschiren, werden sehr große Schwierigkeiten zu uͤberwinden haben, um ihn aus seinen Schlupf— winkeln zu vertreiben und zum Niederlegen der Waffen zu zwin— gen. Es fragt sich indeß, ob die Soldaten Cabrera's geneigt sind, einen hartnaͤckigen Widerstand zu leisten und ob sie sich uͤberhaupt schlagen wollen. Cabrera hat die Todesstrafe gegen jeden Ein— wohner oder Soldaten ausgesprochen, der von der Pacification der Nord-Provinzen sprechen wuͤrde. Ein solches Verbot allein beweist schon, daß der Wunsch nach Frieden in Aller Herzen lebt. Einige von Cabrera vorzugsweise beguͤnstigte Bataillone werden sich vielleicht bis aufs Aeußerste schlagen; aber drei Viertel seiner Soldaten wuͤnschen nichts sehnlicher, als in ihre Heimath zuruͤckkehren zu koͤnnen, und werden nur durch Furcht unter den Waffen erhalten. Die Generale der Koͤnigin werden wie Befreier empfangen werden; die Einwohner werden den Soldaten der Koͤnigin entgegen gehen, und die Bataillone Cabrera's benutzen gewiß die erste Gelegenheit, um mit ihnen zu fraternisiren. Dies wuͤnschen und hoffen wir, und die Mensch— lichkeit wuͤnscht und hofft es mit uns. Uebrigens sind geheime Unterhandlungen mit einigen Chefs angeknuͤpft, die theils eines jetzt zwecklosen Krieges muͤde sind, theils Cabrera verabscheuen. In Bordeaux war das Geruͤcht in Umlauf, daß Don Carlos, ohne auf seine angeblichen Rechte Verzicht u leisten, an den Grafen von Españßa und an Cabrera habe schreiben lassen, um

sie aufzufordern, der Gewalt der Umstaͤnde zu weichen, und nicht

laͤnger das Blut seiner getreuen Diener zu verspritzen. Wenn

ein solcher Schritt wirklich geschehen ist, so ehrt derselbe jenen

Prinzen, und veredelt sein Ungluͤck.“ Böͤrse vom 14. Oktober.

Boͤrse auf 318‚. 2 32. In Eisenbahn-⸗Aetien war kein Geschaͤft. Nemours, 12 Okt. Wir haben hier ö. Abend ein ͤ so furchtbares Gewitter gehabt, wie die aͤltesten Leute sich dessen

nicht erinnern. Der Hagel, der in Stuͤcken wie Huͤhnereier groß, hernieder stuͤrzte, hat fuͤrchterliche Verwuͤstungen angerich— tet. Mehrere tausend Schafe sind getödtet worden und die Bauern fanden in den Feldern getöͤdtete Hasen und Rebhuͤhner in Menge. Die Weinberge sind fast gaͤnzlich zerstoͤrt worden und ein einziger Winzer schaͤtzt seinen Ban an abgeschlagenen Trauben auf 2000 Fr.

Algier, 30. Sept. Nachdem vorgestern der Herzog von Orleans saͤmmtliche Truppen in der Ebene des Mustapha Pascha gemustert hatte, uͤberreichte er mehreren Offizieren eigenhändi⸗ ihre Patente zu hoͤheren Graden, oder die Decorationen, die ih— nen bewilligt worden waren. Der General-Lieutenant Rulhisres it zum Groß⸗Offizier der Ehrenlegion, der Oberst Duvivier zum Marschal de camp, der Generalstabs-Capitain von Rosieres und der Bataillons - Chef von Luzy sind zu Rittern der Ehrenlegion ernannt worden.

Algier, 5. Okt. Morgen wird sich der Herzog von Or— leans am Bord des „Phare“ nach Philippeville einschiffen, sich von dort nach Konstantine begeben und uͤber Bona zuruͤckkehren. Alle Geruͤchte uͤber eine groͤßere Expedition haben aufgehoͤrt; die Plaͤne des Prinzen und des Marschalls, der ihn begleitet, be— schraͤnken sich auf eine allgemeine Recognoscirung der Provinz Konstantine. Man wird bis Setif vordringen und vielleicht einige Infanterie⸗Compagnieen in Collo lassen, welches definitiv besetzt werden soll. Collo liegt nur 6 Stunden von Stora. Ab— del Kader hat seine gewohnlichen Geschenke hierher gesandt, be— stehend aus 1 Straußen, 2 Pferden und einigen Lowenfellen. Er ist noch

immer im Kriege mit einigen Staͤmmen der Wuͤste begriffen. Der Her⸗ zg von Orleans hat während seines hiesigen Aufenthalts alle offentlichen Anstalten und alle Privat, Industrieen sorgfältig in Augenschein genommen. Vorzugsweise beschaͤftigten ihn die dem Herrn Nitis gehörigen Ländereien, woselbst sich eine Anpflanzung von 4000 Maulbeerbäumen befindet, die an Schoͤnheit . aͤhnlichen An⸗ pflanzungen in Frankreich zu uͤbertreffen verspricht. Des Her— zogs Gegenwart und seine ermunternden Worte haben den Muth und die Hoffnung unserer Kolonisten aufs neue belebt.

Großbritanten und Irland.

London, 12. Okt. Nachdem Ihre Majestaͤt die Königin dem Baron Brunow eine Abschieds-Audienz ertheilt hat, tritt derselbe heute seine Ruͤckreise nach dem Kontinent an. Dem Ver— nehmen nach, begiebt sich derselbe von hier nach Stuttgart. Heute laͤßt sich auch zum erstenmale ein ministerielles Organ, die Mor— ning Chronicle, uͤber das Resultat der hiesigen Mission des⸗ selben vernehmen, und zwar im Widerspruch gegen die diesfalli—⸗ gen Angaben Franzoͤsischer Blatter. „In den diplomatischen Kreisen zu Paris“, sagt die Chronicle, „soll allgemein das Ge— ruͤcht gehen, daß die Mission des Herrn von Brunow in Lon— don fehlgeschlagen und daß seine der Britischen Regierung ge— machten Vorschlaͤge verworfen worden seyen. Wir gestehen, daß wir dies Geruͤcht sehr bezweifeln. Hinsichtlich der Frage, auf welche sich die Mission des Herrn von Brunow bezogen haben soll, herrscht, wie wir glauben, daß beste Vernehmen zwischen der Britischen und der Russischen Regierung, ja, unter allen Euro— paͤisschen Mächten, mit Ausnahme Frankreichs. Was diese Ver— werfung der Vorschlaͤge des Herrn von Brunow betrifft, so ist es zweifelhaft, ob er uͤberhaupt besondere Vorschläge zu machen hatte. Seine Mission duͤrfte wohl Alles erreicht haben, was in ihren Zwecken lag, wenn es ihm gelungen, das Britische Kabinet von der Redlichkeit und Aufrichtigkeit seiner Regierung zu uͤber— zeugen, und so viel wir wissen, ist man nicht im mindesten ge—

Die Hajtischen Obligationen waren heute wieder sehr gesucht und stiegen von 474 auf 500. Die Spanische aktive Schuld erhielt sich wahrend der ganzen

neigt, an der einen oder anderen zu zweifeln Jedenfalls ist schwerlich zu glauben, daß in diesem Augenblick die Vorschläge irgend einer Regierung bloß deshalb von England sollten ver— worfen werden, um Frankreich ein Zugeständniß zu machen; in diesem Lichte namlich betrachtet man in Paris die Sache, wie wir hoͤren. Wir zweifeln sehr, ob die Franzoöͤsische Regierung geneigt ist, fuͤr Britische Freundschaft die geringste Dankbarkeit zu bezeigen oder das geringste Opfer zu bringen. Die Instruc— tionen, die Herr Pontois erhalten hat, wie immer noch behaup— tet wird, und die Artikel der Hof ⸗Presse in Bezug auf Buenos— Ayres, die offenbar von den Eingeweihten des Franzoͤsischen De— partements der auswärtigen Angelegenheiten ausgehen, beweisen nur zu klar, daß eine starke und einflußreiche Partei der Fran⸗ zoͤsischen Regierung entschieden, wenn gleich verdeckt, den Engli— schen Interessen entgegen und den Aegyptischen insgeheim zuge— than ist. Ein angesehener Franzoͤsischer Staatsmann bemerkte 34 2 ** 6 h ö ö cx. 9 ey 1 vor nicht langer Zeit, daß, wie sehr auch Franzoͤsisch Deputir⸗ ten, Franzoͤsische Staatsmaͤnner und selbst ein Franzoͤsisches Ka— binet zu dem Buͤndniß mit England sich hinneigen niöchten, doch diese Alle durch den persoͤnlichen Charakter des Franzoͤsischen Dehar⸗ tements der auswärtigen Angelegenheiten und der Franz osischen . plomatie, die den Ueberlieferungen der reftcurat on sege ben bleihe, mehr als neutralifirt wurden. Aus welcher Quelle duch dieser anti⸗Britische Einfluß entspringen mag, so viel wissen wir, daß . daß Marschall Soult selbst nicht ganz stark er vorhanden und daß M e nes, n Oi, Horschlage des Herrn ö 1 . . 3. 3 , , en ,,, England nicht ein, Land, das sich in einem Augenblicke umdrehen und nach der Laune oder dem

, n m e eue Buͤndnisse eingehen oder eine neue Interesse des Moments neue X i , n. . 3 einnehmen kann. Ein solcher Wechsel erheischt ernstli⸗

re Erwäag nd Verbuͤndete muͤssen erst lange erprobt wer⸗ . : 3 abschuͤtteln und wie Feinde behandeln kann. bein jedoch die Britische Regierung, ihrer gewohnten geraden Politik gemäß, es nicht fuͤr gut gehalten hat, mit Rußland im Sriente gemeinschaftliche Sache zu machen, so ist dies sicherlich nicht deshalb geschehen, weil sie noch Grund haͤtte, auf die herz⸗ liche nnn, oder Aufrichtigkeit Frankreichs zu rechnen. Die Summe, welche die Koͤnigin zur Tilgung der Schul— den ihres verstorbenen Vaters angewiesen hat, beläuft sich auf 50, 06 Pfd. Sterling. Das Hafen, Kommando zu Portsmuth, welches durch die Ernennung des Admiral Fleming zum Gouverneur des Green—⸗

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