von einem Perser beleidigt worden war, die Bestrafung desselben kern, worauf der Gouverneur die 86e, mn, des
etzteren und seiner Mitschuldigen angeordnet habe. Der Groß— Imaum habe jedoch das Volk gegen diese Maßregel aufgehetzt; ein Haufe sey nach dem Palaste des Gouverneurs gezogen, und als dieser die Flucht ergriffen, habe das Volk das Gefangniß ge— stuͤrmt und die Gefangenen befreit. Demnaͤchst habe es das Haus des Russischen Konsuls und einiger anderen Russischen Un— terthanen gepluͤndert. Letzterer soll sich nach Tiflis gefluͤchtet ha den und von dort aus auf Genugthuung dringen.
. 22
Bonn, 18. Okt. Diesen Morgen fand hier die uͤbliche
akademische Feierlichkeit des Nektoratwechsels in der akademischen Aula statt. Das Amt des Rektors ist dabei fuͤr das heute be— ginnende akademische Jahr auf den Professor Dr. Goldfuß uͤber⸗ Zegangen. Heute Morgen ist das mit 3000 Ctr. Kolonial⸗Waaren befrachtete Schiff „Trafalgar“ des Schiffers Bruͤck aus Mann— heim, das auf der Fahrt von Rotterdam nach Mannheim be— griffen war, in der Nähe der sogenannten Groven bei Godorf mitten im Fahrwasser gesunken. Das Wasser fließt uͤber dem Deck hin, so daß ein großer Theil der Waaren ganz verdorben, ein anderer sehr beschaͤdigt seyn wird. Als Oberlast hat der Schiffer Baumwolle geladen. Nach dem Oberrheine hin ist be— reits Anzeige abgegangen, um die etwa auf der Fahrt begriffe⸗ nen Floͤßer zu warnen und neues Ungluͤck zu verhuͤten, da das gesunkene Schiff in der Lage, worin es sich befindet, durch ein herunterkommendes Floß unfehlbar sammt seiner gadung zer⸗ truͤmmert werden wuͤrde.
Koblenz, 19. Okt. Se. Majestat der König der Belgier ist gestern Abend inkognito unter dem Namen eines Grafen von Ardenne hier angekommen und wurde bei der Ankunft von der hiesigen hohen Militair⸗Behorde begruͤßt. Die am Ufer liegen— den Schiffe hatten heute Morgen ihre Bet Slagzen aufgehißt und die Dampfschiffe salutirten bel der Abfahrt. Se. Masestäͤt haben heute Vormittag Ihre Reise uͤber Ems nach Wiesbaden fort—
gesetzt.
— —— — —
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Paris. Belanntlich hat Cassini eine kolossale Karte von Frank— reich entworfen, die alle früheren an Umfang, Genauigkeit und Klar— heit bei weitem übertrifft und darum den Ehrennamen der grande carte de l'académie erhielt. Diese Karte, die aus 184 verschiedenen Blättern grand aigle-Format besteht und deren Platten heute ganz ab— genutzt sind, hatte nur einen großen Fehler, sie kostete 1600 Fr. und konnte daher nie populair werden. Gleichwohl war die Idee einmal bekannt und mit ihr das Bedürfniß allgemein fühlbar, eine Gesammt— farte des Landes mit der genauesten Angabe seiner Eigenthümlichkeiten und Eigenschaften zu besitzen. Diesem Bedürfniß ist jetzt durch eine neue Karte in der Art der Cassinischen entsprochen, die mit dem Werth einer musterhaften Bearbeitung, einer sehr geschickten und feinen Aus— führung, jenen der Wohlfeilheit vereinigt, da sie, gebunden, nur 100 Fr. kostet, und man auch die einzelnen Theile derselben um den Preis von dz Fr. erhalten kann. Der wirklich verdienstvolle Herausgeber dieser neuen Cassinischen Karte von Frankreich ist Herr Hya⸗— cinthe Langlois, selbst Geograph und Statistiker, der hier unter den Verlegern geographischer Werke und Karten im ersten Vauge steht. Es reicht zur Bezeichnung des Werthes dieser neuen Arbeit hin, noch folgende Pink herauszuheben. Die Gesammtkarte besteht aus 235 Einzelkarten, die alle kolorirt und auf das schönste Velinpapier in groß gie r it gestochen sind.
— — — — —
Ihr Umfang beträgt im Ganzen
Luftdruck
1216
o Fuß im Quadrat und enthält nicht nur die 86 Departements, son⸗
dern außerdem einen Theil von Belgien, Preußen und den Rheinusern,
der Schweiz, Savoven, Piemont und Spanien. Um den Angaben al⸗ les erfordersiche Gewicht zu verleihen, hat der — selbst wäh⸗ rend zehn Jahren Franfreich bereist und seine Arbeit mit den Berech⸗ nungen, Äufnahmen und Zeichnungen bereichert, die sowohl in den verschiedenen Ministerien, auf dem Kataster, in den Büregur der Straßen- und Brückenbau-Verwaltung und der gelehrten Gesellschaf—⸗ ten und Akademieen, als auch in den Bergwerken und bei der Ma⸗ rine aufzutreiben waren. So ist es ihm denn gelungen, ein Werk von seltener Genauigkeit und Vollkommenheit zu schaffen, das z. B. im Theile der physischen Geographie die großen Gebirgszüge nicht bloß, sondern auch alle ihre Verzweigungen nebst dem Metre Maaße auf das bestimmteste enthält, ebenso die Wälder, Steppen, Sümpfe; den Lauf der Flüͤsse und Ströme, der Kanäle, Schleu⸗ sen und aller s nl are und slößbaren Gewässer. Natürlich nehmen die Pläne der Städte, Häfen und Festungen einen gebührenden Platz ein, und nicht minder die Bergwerke, Kohlengruben, Steinbrüche, Seen, Teiche und Mineralquellen mit Allem, was sich im Gebiete der Natur— merfwürdigkeiten daran schließen mag. Was nun den topographischen, administrativen und statistischen Theil des Werkes betrifft, so sindet man darauf die letzte sehr genaue Theilung Frankreichs in 86 Depar— tements, 363 Bezirke, 2833 Kantonsörter der Friedensgerichte und 37,153 Gemeinden oder Mairien, dabei aller Civil⸗ und Militair⸗Aemter, die Eintheilung der Straßen mit Angabe der Entfernungen, die Kriegs⸗ Straßen und Eisenbahnen, die Vicinal⸗Wege, die Post-Aemter und Stationen, alle denkbaren Manufakturen; die berühmten Schlachten nebst der Jahrzahl; die Bevölkerung der Städte und Flecken und eine Iii geordnete übersichtliche Tabelle der gesammten Statistik von Frankreich. Und damit der Leser in dem Zusammenfügen der einzelnen heile zu einem Ganzen keine Schwierigkeit finde, hat der Herausgeber eine eigene Ordnungs-Karte beigegeben, die auf die Nummern der Einzel- Karte und auf jene der großen Cassinischen Karte verweist. — Außer dieser vortrefflichen Karte von Frankreich hat Langlois so eben auch die dritte Auflage seines gro— ßen „Dictionnaire universel et complet de Géographie“ herausgege⸗ en. Wie der Titel es sagt, enthält dieses große Repertorium in vier ungeheuren Bänden, die jusammen a00 Seiten zählen und auf dop— peller Kolumme gedruckt sind, Alles, was den Schatz der neuen Erd⸗ funde ausmacht. In geographischen Sammelwerken gilt nicht eigenes Erfinden und üppige Phantasie, sondern wohlbedächtiges und haushäl⸗— terisches Zusammenfügen dessen, was die bekanntesten und achtharsten Männer des Faches ergründet und beurkundet haben. Darum scheint uns die Gesellschaft von Gelehrten, die das Dictionnaire unirersel ge— fertigt, mit Recht auf Namen, wie die von Maltebrun, Balbi, Lapi, Humboldt, Palckenger, Eyries n. A., so wie auf die Arbeiten der Llka— demie der Wissenschaften, die neuesien Welt-Umsegelungen, Entdeckun⸗ gen, und die noch nicht allgemein bekannten Berichte über dieselben sich zu berufen. Der Text dieses Handbuches ist mit einem Atlas von 22 Kar— ien begleitet. (2. A. Z.)
—
Meteorologische Beobachtungen. Abends Nach elnmaliger 10 Uhr. Beodachtung.
.
1839.
Morgens Nacmitras 22. Oktober.
8 uhr. Thor,
SAO. 34“ Par. Quellwärme 7,45 R. * 2 B . Flußwärme 93 8 R.
—— 519 R. 4— A0 R. RBodenwärme 10,09 R.
ö 339,7 Par. S3 9 72. ac. Luftwärme ... 4 7 R. 4 11490 R. Thaupunkt .... 4 20 R. 4 340 R. Dunstsättigung 99 pCt. 59 pẽt. S9 pCt. i,, . Nebel. heiter. heiter. Wind... O. O. O. Wolkenzua O. 4379. Tages mittel:; A0, 6 Par.. 4 6,90 R.. 4 A790 R.. S2 pCt. O.
Niederschlag O.
Abend 8ę“ Uhr ein rosenrother Schein im W. und O, im Westen wie ein *
Zodiakal-Lichtstreifen vom Horizont aufsteigend, im O. bedeutend über dem Forizent erhaben, etwa in Oprosition zur Sonne. Nebenher ungewisse schwache Nordlicht Streisung, die gegen 1 Uhr lebhaster wurde, als die Zodiakal-Etreisen verschwun⸗
den waren.
— — ——— —— v ——
- ——— —— — —
Dauer der Eisenb ahn- Fahrten am 22 Ottoßber.
Abgang Zeit dauer
*. enn, e. M. .f
von N.
Pots dam.
Ausdünstung O, s“ Rh.
Wärmewechsel 4 1139
ne n. 39
Um 7 Uhr Morgens .. 10 Kö. 27 21 . Nachmitt. . . A2 . 7 Abends .... 50 . 10 8 * 38 *
Uhr Morgens.
Mittags. . Nachmitt. Abends.
r Amsterdam, Niederl. wirkl. Schuld. 5321/6. So , Span. 27. Passive 77/9. Ausg. Sch. — bräm. Sch. — Poln. — Gesterr. Met 103!) /2. Antwerpen, 18. Gecopher. Neue Anl. 2675, (Ci. Frankfurt a. M., 20. GQetober. 21s27½0 Holl. 1856. Bank-Actien 1853. So 9 Szan. Anl. 12! bolu. Loose 677“ Taunusbahn, Actien —. ö Hamburg, 21. Gctober. ank - Actien 1815. Engl. Russ. ID6! /. Loncdo n, 18. Gctober. Belg. 103. Neue Anl. S0 /.
19. October. 50/, do. 1002, Kanz. Bill 2 Lins]. Ss / . Preunn
TZinsl. S3 /..
Cons. 30/9 901 Passive 8. Ausg. Scc&ᷓ. 13* /. do. 39s9 237 / g. z Mex. 321 .. Peru 19.
Eng Kuss. 1111/2. Bras. 73. Columb. 23215.
Chili 3881/. J Paris, 18. October.
Zo, Rente fin cour. 119. 70. 30 fin cour. 81. G3. 3e Neal
au compt. 103. 10. So / Span. Rente 311. Passive s! /a. 20 / 0 Hort. 251, Wien, 18. October.
so / Mer. 1081/4. 00 1002/3. 9j 897 /. 21S,
— Bank- Actien 1851177. Anl. de 1833 —. de 1839 1061,
16 1 M0
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 24. Okt. Im Schauspielhause: Zum ersten male wiederholt: Die Stieftochter, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von: „Luͤge und Wahrheit“. . han (Herr Cramolini: Fröhlich, als letzte Gastrolle. Freitag, 28. Okt. Im Opernhause: Die Erholungsretse Hierauf. Der Seeräuber. (Dlle Wagon wird hierin als Gu! nare wieder auftreten.)
Im Schauspielhause: sille.
Sonnabend, 26. Okt. Im Schauspielhause: (Herr Rott wird hierin als Lear wieder auftreten.)
Sonntag, 27. Okt. Im Opernhause: Alceste.
—
1) Une Mere. 2) Les parent de h
König Lear.
iM fill. 533. 306, 1011. doGο Port. 36.
Preußische Staats-
— — — ————
Berlin,
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
—
Der Notar Hagdorn zu Uerdingen ist zum Notar fuͤr den Friedensgerichts⸗ Bezirk Neuß, im Landgerichts-Bezirk Duͤsseldorff, nit Anweisung seines Wohnsitzes in Neuß bestellt worden.
Die Erneuerung der Loose zur bevorstehenden 5ten Klasse goster Königl. Klassen, Lotterie, welche bis zum 1. November d. J., bei Verlust des Anrechts dazu, geschehen muß, wird hier— mit in Erinnerung gebracht. —
Berlin, den 24. Oktober 1839.
Königl. Preußische General-Lotterie Direction. Bekanntmachung.
Bei der heute unter Konkurrenz der zur vormaligen Säch— sischen, jetzt Preußischen Steuer⸗Kredit⸗Kassen⸗Schuld verordneten stndischen Herren Deputirten stattgehabten Verloosung sowohl der im Jahre 1761 als auch der im Jahre 1836 an die Stelle der unverwechselten und vormals unverloosbaren Steuerscheine aus— gefertigten Steuer⸗Kredit⸗Kassen⸗Scheine sind folgende Nummern gezogen worden: . .
1) Von den Steuer⸗Kredit Kassen⸗ Obligationen aus dem Jahre 1764:
à 1000 Rthlr.
1860. 3119. 3392. 3487. 3749. 4269. 1303.
G90. J003. 7293. So76. 9682. 10,035. 10,712. 10,799. 11,630. 13,295. 13,321.
4,510.
von Litt. B. à 500 Nthlr.
von Lift. 4.
43579. 10, 362. 14,058.
1510. 5128. 10,6988. ui, 7 I und i
Nr.
Im Schauspielhause⸗ Der Empfindliche. (Herr Devrient; Brenner.) Hierauf: vom Verfasser von: „Luͤge und Wahrheit“.
Königsstädtisches Theater.
Donnerstag, 21. Okt. Marino Faliero. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. ‚
Freitag, 25. Okt. Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 3 Akten von Dr. C. Töpfer. Hierauf: Das war ich! Lustspiel in J Akt von Hut. (Madam Cuppinger Lay, vom Hoftheater zu Mannheim, im ersten Stuͤck? Die Baronin von Morin, im zweiten: Die Nachbarin, und Herr Ball, vom Stadttheater zu keipzig, im ersten Stuͤck Den General Morin, als Gastrollen)
Verantwortlicher Redacteur Arnold.
Gedruckt bei A. W. Han.
*
ü
Bekanntmachungen.
1 t i o n. Nachstehend Verschollene: . ͤ 1 der Tischlergeselle Paul Januszewski, der sich vor ungefähr 18 Jahren von hier über Posen nach Wien, der Tuchmachergeselle Martin Kunkel, der sich 1816 aus Schönlanke nach Dresden, . der Tuchmachergeselle Friedrich Uckert, der sich 1805 aus Schönlanke auf die Wanzerschaft begeben, der Pächter Alerander Zurawski alias Zurawet, der sich i797 aus Olszewice entfernt, ; der Johann v. Garczynski, der sich 1512 von Go— rzewo mit den Franzosen nach Rußland begeben, der Dekonom Stanislaus Dzialkowski, der sich 1828 aus Rojewo, . der Brauer Jacob Tvbleweki, der sich gleichfalls 1828 aus Rojewo entfernt, der Lucas Kozlowski, der sich 1807 oder 1808 aus Mieclerzyn unter dem . Militair nach Krakau, der Adalbert Constantin Ziolkowski, der sich 1803 oder 18096 nach Polen begeben, der Schäfer Johann Sagelsdorff, der sich 1813 aus Obora, der Schiffsbauer Gottlieb Lewinski oder Lawinski, der sich 1818 von hier entfernt,
2) 2)
)
9
dig sind.
(L. S.)
; . * 3 *
6 * 5
Allgemeiner Anzeiger für die Preuß Bon Seiten des Rathes dieser Kaiserl. Gour, Bei Th. Bade in Berlin, unter den Linden Nr. 67, J. vernements-Stadt werden Alle und Jede, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an das nicht be deutende Vermögen des insolventiam deklarirt ba benden bisherigen hiesigen Theater-Direktors W. v. Kesteloott Ausprüche zu haben vermeinen möch— ten, desmittelst aufgefordert, solche ihre habenden Prätensionen bel Verlust ibrer Gerechtsame bin— nen nun und sechs Monaten, spätestens also am 30. November 12. Dezember luplo bei dem hiesigen Stadt⸗-Obergerichts⸗Secre jaire entweder in Person oder durch gesetzlich le ailimirten Bevollmächtigten einzureichender schrift. lichen Anzeigen gehörig anzumelden und rechtsge— nüglich zu dednziren und zu verißziren, gleichwie denn auch binnen gleicher Frist diejenigen, welche hm, v. Kesteloot, mit Schulden verhaftet sind, so ches sub poena dupli, und diejenigen, welche von ihm Pfänder in Händen haben, diese bei Ver— lust derselben auf gleiche Weise anzuzeigen schul—
Reyal Rathhaus, deu —— *
ist so eben erschienen:
i e i
von David Bouché jun.
Icgerstraße Nr. z7, ist erschienen:
mittelst ir ö
dieses Jahres,
ztes Heft (1839. 1 Preis 77 sgr.
Ge s chi chte der
in 30. Mai
—— 1839. 1I. Juni Ad mäandatum
A. Ch. Jordan, Secretair.
Q
der Lorenz Bernhard Wasikowski, der sich 1812 aus hiesiger Gegend mit den Franzosen nach Ruß—
————
land begeben, 3. ᷣ der Eigenkäthnet Andreas Runiewicz, der sich 1822 aus Schulitz entfernt,
die Sophia v. Lugowska, geborne v. Plawinska, die sich 1799 zuletzt in Alt-Grabia aufgehalten, der Franz Sjadkowsti aus Strzelno, der 1793 am Sture zu Praga Theil genommen haben soll, die Emilie i.. Barbara und die Marianna Alerandra Theresia, Geschwister Adamska aus Blijyce, welche sich mit ihrer Mutter Margaretha, später verehelichte Jiger Grudziecka, nach Orzp— sjkowo bei Schroda begeben haben sollen. mwodo' ihre Erben und Erbnehmer, werden hierdurch aufgefordert, uns von ihrem Leben und Aufenthalt sofort Nachricht ju geben, oder in dem am 9. Sep⸗ tember 1810, kodennnig⸗ um 11 Uhr, vor dem De⸗ putirten Herrn Dber-Landesgerichts Rath Roseno in unserem Instructions-Zimmer anberaumten Termine ersßnlich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ib nen die hiesigen gun Kommissarien Justizrath Schoepke, Rafalski ünd Guderian er fe g gen wer⸗ den, sich zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und ihr Vermögen ihren nächsten legitimirten Erben und Erbnehmern wird verabfolgt werden. Bromberg, den 3. September 1839. bl liche Ober⸗ Landesgericht.
Literarische Anzeigen. Bei A. W. Havn in Berlin (Zimmerstraße Nr. 29) erschien so eben und tst daselbst, so wie in allen Buch⸗ handlungen der Deutschen Bundes⸗Staaten, zu haben: Beleuchtung und Widerlegung der beiden Schriften des Herrn S. E. K., betitelt: - „Beurtheilung der im Jahre 1828 gegründe— ten Preußischen Renten-Versicherungs-ALn— stalt, mit Verbesserungs-Vorschlägen“; und „Ueber das Steigen der Rente in der Preu— ßischen Renten⸗Versicherungs-Anstalt.“ 8Svo. Preis 29 sgr.
—— —
An der Enslinschen Buchhandlung Gerd. Müller) in Berlin, Breite , Nr. 23, und in Cüstrin ist so eben erschienen und in allen Buch— handlungen zu haben;:
Ledeb ur, L. v., Ueber den Tag und Ort des Ueber⸗
tritts des Churfürsten Joachim II. von Branden⸗ burg zur lutherischen Kirche. Eine durch die dritte . dieser Begebenheit veranlaßte Zu⸗ sammenstellung. Svo. brosch. Preis 3 sar.
.
Leip Zu
Georg
ig, im Sept. 1839.
* in der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin
(Brüderstr. Nr. 13), Elbing, Stettin u. Thorn.
Herausgegeben von
Friedrich von Raume. Zwei Bände. 5 Thlr.
Dieser Auszug aus dem Werke des Herrn Sparks, das in jwölf Bänden erschien, wurde im Einverständ⸗ niß mit dem Verfasser nach der Angabe des Herrn von Raumer bearbeitet. ständig gegeben, dagegen aus den Schriften nur das für die Geschichte und die Charakteristik Washington's chr si⸗ ausgehoben worden.
gr. 8v0. geh.
ischen Sta
Praktische Anleitung
Zwiebelgewaͤchse im Zimmer Preis geh. 7
In der Plahnschen Buchhandlung (L. Nt
ö in der Berliner Kunst-Ausstellung. Istes Heft).
In allen guten Buchhandlungen ist zu haben:
Reformation der Marf Brandenburg von Dr. Adolph Müller, Professor. Preis geheftet 1; Thlr. Zu demselben Preise sind auch Exemplare ele— gant Englisch kartonnirt zu haben, die sich zu Geschen= ken bei der bevorstehenden Säkularfeier sehr gut eignen.
In meinem Verlage ist so eben erschienen und durch alle Büchhandlungen des In und Auslandes zu erhalten: Leben und Briefwechsel Washington's. Nach dem Englischen des
Jared Sparks
im Auszuge bearbeitet.
Die Biographie ist voll⸗
F. A. Brockhaus.
In allen Buchhandlungen (bei E. S. Mettler in Berlin, Stechbahn Nr. ) sind jetzt komplet vorräthig:
aten. G n mill che br .
Neue wohlfeile Taschen⸗Ausgabe in 8 Bänden. Mit dem in Stahl gestochenen Bildniß Seume's. Subscriptions-Preis 3 Thlr.
Es ist dies nun bereits die Vierte Gesammt Ausgabe dieser Schriften, aber keine der früheren hatte sich einer so allgemeinen Theilnahme zu erfreuen, als die oben angezeigte, was hinreichend dafür spricht daß unser Seume immer mehr anerkannt und ver—
standen wird.
Für recht anständige äußere Ausstattung ist der Ver— leger bestens besorgt gewesen, und zwar so, daß Seu— me's Schriften in dieser Beziehung neben allen den jüngst erschienenen Taschen-Lusgaben mit Ehren beste 16 können. Die Ausgabe in Einem Bande ist auch noch zu haben und kostet A Thlr.
Lespzig, am 1. Oktober 1839.
Joh. Fr. Hartknoch.
d sgr-
* .
tze),
Im Verlage von Alexander Duncker in Berlin erschten so eben und ist durch alle soliden Buchhand— lungen zu erhalten:
2. t 60 l j d. Mit Beiträgen von Ida Gräfin Hahn-Hahn, F. W. Barthelh, Franz Freiherr v. Gaudry, Gave, C. Fr. v. Ru⸗ mohr, B. W. Schulz. Herausgegeben von Alfred Reumont. ; Zweiter Jahrgang. 1810. Mit einem Titelkupfer. Svo. Elegant kart. 2 Thlr.
Schon der erste Wh ann dieses gediegenen Taschen⸗ buches, für dessen Werth so namhafte Mitarbeiter bi— gen, hatte sich des ungetheiltesten Beifalls zu erfreuen, In jetziger Zeit, wo mehr auf den Inhalt, als au, zußeren Schmuck der Taschenbücher gesehen wird, wir die Italia, welche mit dem inneren Gehalt ein elegan⸗ tes Tleußere verbindet, eine der ersten Stellen unter den besten einnehmen. Es mag genügen, hier den mannigfaltigen Inhalt des vorliegenden Jahrgan . juführen. Stlabin und Königl. Vöm der Gran Hahn⸗-Hahn. — Lehr- und Wanderjahre des Re zhacl Sant! von Urbinc. Maler-Rovelle von E. 3. v. Rumohr. — Der Stumme. deen g w. herrn v. Gau dry. Die Herzogin von San Sin ö. Mitgetheilt von Alfr. Reumont. — Die Gestzi th des Templers von Brindist, Rogers von Fler letz i. Cäsaren der Romäer in Anatolien, durch 5. B. 97 hold. Giacomo Leopardi. Sein Leben und 6 Schriften. Von 5. W. Schulz. — Die Bron cen ren des ,. hiberti. Von Dr. Gage. — 41 canische Volkslieder. Mugetheilt von Alf r. Reum
Die Stieftochter, Lustspiel in 4 Abth,
1825. 3569. 4058. 4891. 5317. 6265. 7202. 7388 und J66. . von Litt. D. à 100 Rthlr. Nr. 224. 969. 1123. 15923. 1938. 2187. 2719 770. 4914. 5437. 6291 und 6436. ) Von den Steuer-Kredit-Kassen- Scheinen aus
Jahre 1836:
Ne. 206. 1657. 6030
6737. 6802.
3046. 3135. 3302. 1
2
* dem
von Litt. A4. à 1000 Rthlr. 284. 302 und 318.
von Litt. C. 76. 115 und 174. Die Einloͤsung dieser Scheine wird Ostern 180 bet der hie— sigen Haupt-Instituten und Kommunal-Kasse gegen Ruͤckgabe der Dokumente und der dazu gehsrigen Talons Und Coupons erfolgen.
Merseburg, den 2. Oktober 1839. Im Auftrage der Königl. Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. Das Regierungs-Praͤsidium
Nr. à 200 Rthlr Nr.
Kruger.
Abgereist: Der Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzsche Staats⸗Minister, von Dewitz, nach Neu-Strelitz.
ch mn. d. P D
Der Fuͤrst Statthalter ist gestern von wo er uͤbermorgen wieder zu—
n
Rußland und
Warschau, 20. Okt. nach Skierniewice abgereist, ruͤck erwartet wird.
Der Kapellmeister K. Kurpinski hat der Großfuͤrstin Marie die zur Feier der Vermählung Ihrer Kaiserl. Hoheit von ihm komponirte Kantate uͤberreichen durfen und dafuͤr durch Vermitte lung des Praͤsidenten der hiesigen Theater-Direction, General— Adsutanten Rautenstrauch, einen Brillantring empfangen.
Der Kaiserl. Oberhofmeister, Senator und Mitglied des Staatsraths, Fuͤrst Maximilian Jablonowski, ist nach mehrmo
natlicher Abwesenheit wieder hier eingetroffen.
Auf den letzten hiesigen Getraidemärkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen io! *,, Fl., Weizen 3! 10 Fl., Gerste 13156 F1. und Hafer 7a, Fl. f .
1
Fr aner et ch.
Paris, 19. Okt. Es hat neuerdings ein Attentat ge, gen die Person des Königs stattgefunden. Dasselbe hat zwar allem Anscheine nach keine politische Bedeutung, es hat aber nichtsdestoweniger einen allgemeinen und schmerzlichen Ein— druck hervorgebracht. Wir theilen die aus verschiedenen Journa— kn gelammelten Details mit, Journal des Dabats? „Ge—
—
fern Nachmittag um 3 Uhr, in dem Augenblick, wo der Wagen, ͤ
n welchem sich der Koͤnig, die Koͤnigin und die Prinzessin Ade— hide befanden, bei dem Gitterthore des Tuilerieen-Gartens vor— lberkam, ward ein schwerer Stein mit Gewalt in die rechte Fen— uscheibe geworfen und verletzte die Koͤnigin am Kopf. Eine dau war die Urheberin dieses Attentats; dieselbe ward sogleich derhaftet. Der Köoͤnig, der befohlen hatte, still zu halten, uͤber— fegte sich, daß die Königin nicht gefährlich verwundet worden rh. setzte wenige Minuten darauf seinen Weg nach St. . e Während dieses Stillhaltens hatte sich eine bedeu— ze enge um den Wagen des Koͤnigs versammelt, welche 3 des innigsten Antheils gab, und der lebhafteste Zuruf n . als der Koöͤnig seinen Weg fortsetzte. Der Stein, welcher 24 an getroffen hat, muß durch den engen Raum durchge— el z den der neben der Wagenthuͤr reitende Ordonnanz⸗ mil br ,. freigelassen hatte. Der Stein war rund und muß ien Enten Kraft geschleudert worden seyn, um in einer so wei—⸗ derhast leren ein so dickes Spiegelglas zu zertruͤmmern, Die war ah eibsperson nennt sich Stephanie Girondelle und her Dienstbote. Sie trug ein rothes Tuch um den Kopf
und war mit Lumpen bedeckt.
von Paris herbeigeeilt waren,
„Stephanie von
Departement der Marne geboren worden;
Allgemeine
titung.
Freitag den 25 sten
theilte, ließen sogleich vermuthen, daß sie wahnwitzi« sey, und ein
swpaͤter mit ihr angestelltes Verhör, hat diesen Verdacht voll—
kommen vestätigt. Ihre Masjestäten langten um G6! Uhr in St. Cloud an. Der Doktor Pasquier wurde sogleich zur Köni—⸗ gin gerufen, und er erklärte nach Untersuchung der verletzten Stelle, daß micht der mindeste Grund zu irgend einer Besorgniß vorhanden ware. Die Köͤnigin speiste mlt dem Koͤnige Und empfing Abends wie gewohnlich. Sämmtliche Minister begaben sich im Laufe des Nachmittags nach. St. Cioud und den ganzen Abend waren die Sale des Schlosses mit Personen angefuͤllt, die — is um dem Köͤnige Glück zur aber— maligen Abwendung der Gefahr zu wuͤnschen.“ — Montteur: Girondelle ist gestern Abend in der Conciergerie den Doktoren Chomel und Vigardane, in Gegenwart des Ministers des Junern und des Polizei Praͤfekten, untersucht worden. Die beiden Aerzte haben die augen— scheinlichsten Symptome der Verruͤcktheit konstatirt.“
Messager: „Stephanie Girondelle ist in Bournomvilliers im Deyart ne r t sie ist Köchin und 31 Jahr alt. In Paris lebt sie erst seit sechs Monaten, fruͤher wohnte sie in Nemours, wo sie die ersten Zeichen von Geistes— Krankheit gab. Sie bildete sich ein, daß sie von einem Kuͤrassier—
Obersten und von dessen Sohn verfolgt wurde, und daß der Koͤ— Um Rache dafuͤr an dem
nig diese Nachstellungen beguͤnstigte. König zu nehmen, schleuderte sie den Stein gen; sie hat erklart, daß sie schon einmal Versuch gemacht habe, daß aber damals der Stein den Wagen weggeflogen sey. Der Stein, dessen sich Ungluͤckliche gestern bedient hat, wiegt ungefähr ein Pfund. trug denselben seit mehreren Tagen bei sich, und wartete auf
in seinen Wa— einen ähnlichen
die
den guͤnstigen Augenblick, um ihre wahnsinnige Rache zu befrie⸗
digen.“ — Le Droit: „Bei dem ersten mit Stephanie Giron— delle angestellten Verhoͤre äußerte sie sich ganz unzusammenhaͤn— gend und wiederholte immer, daß der König von schlechten Mi— nistern umgeben sey und von ihnen getaäͤuscht werde. Bei ihrer Verhaftung leistete sie nicht den geringsten Widerstand und raͤumte sogleich ein, daß sie den Stein geworfen habe.“
Herr David, Direktor im Ministerium des Handels, ist dem
BVeispiele des Herrn Cousin gefolgt, und hat auf den Titel eines Staatsraths im außerordentlichen Dienst Verzicht geleistet. ; Der verantwortliche Herausgeher des „Corsaire“ hat das Journal „la Presse“ wegen Diffamation verklagt. Die Details dieses Prozesses werden nicht mitgetheilt, da das Gesetz dies be— kanntlich untersagt. Das Urtheil, welches gegen den verantwort— lichem Herausgeber der „Presse“ ig conumaciam gefällt worden ist, lauter dahin, daß Letzterer zu 109 Fr. Geldstrafe, einmonat— lichen Gefaͤngniß, 16,009 Fr. Entschaͤdigung und in die Kosten verurtheilt worden ist. Die Presse bemerkt hierzu. „Wir ha— ben sogleich gegen dies Kontumazial-Urtheil appellirt und erwar— ten mit Vertrauen den Tag der kontradiktorischen Debatten. Der Grundsatz ist festgestellt: Niemand hat das Recht zu diffamiren und zu verleumden. Jetzt kommt es darauf an, zu wissen, ob der „Corsaire“ oder die „Presse“ die strenge Anwendung dieses Grundsatzes mehr zu fuͤrchten hat. Wir sind weit davon ent— fernt, eine solche Entscheidung zu fuͤrchten, sondern wuͤnschen die— selbe vielmehr sehnlichst herbei; denn wir sind uͤberzeugt, daß dies das einzige Mittel ist, um den Schmaͤhungen ein Ende zu machen, von denen gewisse Journale seit langer Zeit leben.“
August Blanqui giebt sich fuͤr krank aus und hat verlangt, nach einem Lazareth gebracht zu werden. Die Behoͤrde hat diese Er—
laubniß nicht ertheilt, ihm aber angeboten, ihn nach dem Kran⸗
kensaal der Conciergerie bringen zu lassen, welches Blanqui ab— gelehnt hat. gerichteten Fragen zu antworten. „Ich kenne mein Schicksal“, sagt er, „aber ich will nicht durch einige vielleicht unbedachte Aeußerungen meinen Freunden schaden.“ — Ein hiesiges Journal behauptet, daß Herr Blanqui der Aeltere, Direktor der Handels— schule und Bruder des Verhafteten, sich nach St. Cloud bege— ben habe, aber weder von dem Könige noch von dem Herzöge von Nemours eine Audienz hatte erlangen koͤnnen. Diese No— tiz beruht auf einem Irrthume, da Herr Blanqui vor sechs Wochen eine Reine nach Algier angetreten hat und erst im No— vember zuruͤck erwartet wird. .
Die Instruction in Betreff der Adele Leroux, welche den Versuch machte, den Abbe Rennaud in der Kirche zu ermorden, wird eifrig fortgesetzt. Das Vertheidigungs-System der Ange— klagten ist der Art, daß die hiesigen Blatter es nicht mittheilen zu duͤrfen glauben. Gestern ward die Leroux mit dem Abbé Nennaud konfron irt und ihre Behauptungen erschuͤtterten den Abbé so lebhaft, daß ein Blut- Andrang nach dem Gehirn ihn seiner Sinne beraubte und er sogleich in seine Wohnung getra— gen werden mußte. ö
Das vom „Courrier frangais“ erwaͤhnte Geruͤcht, wonach das Ministerium den Kammern einen Dotations-Gesetz-Entwurf zu Gunsten des Herzogs von Nemours vorzulegen beabsichtigt, giebt dem Constitutlonnel und dem Siegle zu ernsten Er— orterungen Anlaß. Das erstgenannte Blatt sagt: „Wir unseres Theils wuͤrden kein großes Uebel darin erblicken, wenn die Na— tion einem Sohne des Koͤnigs eine seinem Range entsprechende Vermoͤgensstellung gäbe. Der Herzog von Nemours hat vor Konstantine tapfer gefochten, und man darf behaupten, daß er sich die Dotation in den Laufgraͤben erkaͤmpft hat; aber es laͤßt sich nicht leugnen, daß diese Art der Belohnung ganz geeignet ist, unangenehme Erörterungen zu veranlassen. des J2. Mai ist nicht so gestellt, daß aller Tadel sich ihm aus— schließlich zuwenden und keine andere Angriffe veranlassen sollte. Das jetzige Kabinet bewies, als es sich bei seinem Antritte Aus— schließungen gefallen ließ, die mit seinen persoönlichen Ansichten, seinen bekannten Verbindlichkeiten und seinen politischen Freundschaften unvereinbar waren, daß es von einem anderen Willen als seinem eige— von beherrscht werde. Man solgert daraus natuͤrlich, daß die Minister, um am Ruder zu bleiben, sich demselben Einflusse un—
, ,. bedeckt. Die ersten Antworten, welche sie auf, die von dem Polizei-Praͤfekten an sie gerichteten Fragen er—
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Uebrigens weigert er sich beharrlich, auf die an ihn
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Das Ministerium
die am Gouver Kommando zu Standard, der ren Sir George Parker bestimmt seyn.
terwersen, dem sie sich fuͤgten, um zur Gewalt zu gelangen; daß sie also, bei ihrem Eintritte nicht 2 in Betreff der Personen, auch wahrend ihrer Verwaltung nicht frei in Betreff der Dinge seyn können. Wir personlich sind zu glauben geneigt, daß der Gedanke an diese Dotation von den Ministern ausgegangen ist, und daß kein hoherer Einfluß sie dazu getrieben hat; aber uͤber diesen wichtigen Punkt müßte eigentlich nicht der leiseste Zweifel ob walten koͤnnen. Nun ist aber das . Ministerium nicht in . * dg a ssemmen eines solchen Verdachtes zu verhindern. ar . urtheilend, wird man behaupten, daß die Ee, r weder in Familien; noch in politischen Fragen ihrer eigenen
ingebung folgen, und somit wird es ein Leichtes seyn, Verleumdun⸗ gen in Betreff des Ursprungs eines solchen Gesetz Entwurfes Glauben w verschafsen. Solche Gesetze gehören nicht in das Bereich eines Ministeriums, dessen Selbststandigkeit und Willenskraft einem Zweifel unterliegt.“ as Siecle widersetzt sich der fraglichen Dotation in weit stäͤrkerer Sprache, und sagt unter Anderem: Der unermeßliche Reichthum des Hauses Orleans ist durch den Ati gesichert worden, den Ludwig Philipp zu Gunsten feiner Familie erließ, bevor er den Thron bestieg. Ist derselbe etwa nicht hinreichend fuͤr den Glanz eines Burger, Köoͤnigthums? Wir duͤrfen uns freilich uͤber Forderungen dieser Art nicht mehr wundern; aber es ware doch merkwuͤrdie wenn dieselben von eben den Maͤnnern angeregt und vertheidigt wuͤrden, welche früher. gegen die Schwache und Verschwendung der Hoͤflings— Minister donnerten.“ .
Ein ministerielles Blatt enthalt Folgendes: „Die Ve— merkungen der „Presse“ uͤber die Kolonisirung von Neu⸗-Seeland durch die Engländer sind von der Regierung nicht unbeach— tet Kelassen worden. Der See Minister hat den Kolonial— Dreh beauftragt, die sorgfaltigsten Erkundigungen einzuziehen. Man hofft, daß das Ministerium einstimmig der Meinung seyn wird, es nicht bei fruchtlosen Manifestationen bewenden zu las— sen. Bei dieser Gelegenheit Stillschweigen beobachten, hieße in der That sich zum Mitschuldigen der Englischen Politik zu ma— chen. Es wurde entehrend seyn, wenn man die Interessen der Franzosischen Unterthanen nicht vertheidigte, die sich mit ihren Familien und ihrem Vermögen nur in der Hoffnung auf einen wirksamen Schutz von Seiten der Franzoͤsischen Regierung nach senem Lande begeben haben. Die Unabhängigkeit und die Rechte Neu- Seelands sind durch eine Parlaments-Akte festgestellt und anerkannt worden.“
Der Moniteur publizirt heute eine am 27. August d. J. zwischen Frankreich und ren abgeschlossene Convention, wegen Eroͤffnung des Espierre-Kanals auf Belgischem Geblet, der sich an den Franzoͤsischen Kanal von Roubaix anschließen soll.
Der Courrier frangais meldet, daß die Minister sich uber die Nothwendigkeit verständigt haͤtten, Don Carlos so lange in Bourges zuruͤckzuhalten, bis die Truppen Cabrera's aufgerie— ben worden waͤren oder sich unterworfen haͤtten. Der Marschall Soult hatte bereits dem Englischen Kabinet diese Entscheidung des Conseils mitgetheilt. ̃
Der hiesige Oesterreichische Botschafter, Graf Apponi, ist, wie die hiesigen Blatter melden, gestern mit seiner Gemahlin nach Schloß Johannisberg abgereist.
Es ist von Einfuͤhrung einspänniger Omnibus die Rede, die in den hiesigen Journalen Omnibus⸗Drowski genannt wer— den. Diese Wagen sollen nur fuͤr sieben Personen eingerichtet und ein ganz neues Reglement soll in Bezug auf ihre Benutzung erlassen werden. ö .
Im Moniteur parisien liest man: „Bis jetzt war das vor einigen Wochen in Toulon verbreitete Geruͤcht von dem Scheitern der Fregatte „Artemise“ noch durch keinen offiziellen Bericht bestaͤtigt worden, und man konnte sich deshalb immer noch der Hoffnung uͤberlassen, daß diese Nachricht falsch sey. Heute ist diese Hoffnung verschwunden, aber wir konnen doch wenigstens anzeigen, daß die Folgen jenes Ereignisses nicht so ernst sind, wie die ersten Geruͤchte es befürchten ließen. Briefe des Herrn Laplace aus Otahaiti vom 12. und 22. Mai sprechen von dem der „Artemise“ zugestoßenen Unfall, wie von einer Thatsache, die durch zwei fruͤhere Berichte schoͤn bekannt seyn muͤsse. Diese Berichte fe dem Ministerium noch nicht zu— gegangen. Die „Artemise“ kann, dem letzten Briefe zufolge, mit geringen Kosten ausgebessert werden, und Herr Laplace hoffte, im Monat Juni von Otahaiti absegeln zu konnen.“ . Boörse vom 19. Oktober. Heute beschaͤftigte man sich fast ausschlleßlich mit den Belgischen BankActien, deren Course in Folge des Geruͤchts, daß jenes Institut am naͤchsten Termin keine Zinsen zahlen wurde, große Schwankungen erfuhren. An der gestrigen Börse waren dieselben noch zu 713 notirt, Heute eroͤffneten sie mit 650, fielen auf 630, und
Großbritanien und Irland.
London, 19. Ott. Hiesige Blätter enthalten eine Lebens— skizze des jetzt in Windsor verweilenden Prinzen Albert von SochsenKobuͤrg, der am 26. August 119 geboäen ist, und, den das Gerücht bekanntlich als kuͤnftigen Gemahl der Königin Vic toria bezeichnet. Die Genealogie desselben wird bis zu. den An⸗ gelsaͤchsischen Haͤuptlingen hinaufgefuͤhrt, die im Iten Jahrhum⸗ dert unter Hengist und Horst nach Großbritanien kamen. .
Die verwittwete Königin wird von Newaham aus, wo die⸗ selbe sich in diesem Augenblick aufhaͤlt, dem Grafen Howe, ih— em ehemaligen Ober⸗ Kammerherrn, in Leicestershire einen Be
en. suc Iich, sz eizung von gestern Abend meldet nun offiziell 12fen d erfolgte Ernennung des Admiral Fleming zum neur des Greenwich-Hospitals. Zu seinem Nachfolger inn Portsmouth soll, nach einer Korrespondenz des Admiral Sir Edward Codrington, nach 32
schlossen zu 660.
Im Schlosse zu Windsor entstand am 15ten Abends Feuer⸗
laͤrn und es verbreitete sich sehr schnell das Geruaͤcht, daß die
Privatgemaͤcher der Königin in Gefahr seyen. Spritzenleute und Polizeidiener kamen in Bewegung,
Die Truppen, es fand