1839 / 300 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

treibungen der Presse ist, so kann man sie doch noch nicht als einen wirklichen Maßstab annehmen; denn die meisten von den der Polizei angezeigten Fallen haben durchaus keinen ernsten Charakter und erweisen sich bei genaueren Erkundigungen oft en alsch, oft als unbedeutende Schlägereien. Es ware wohl endlich

eit, daß die Journale, die dergleichen Thatsachen erzaͤhlen, sich die Perfonen, welche ein Opfer solcher Ueberfaͤlle geworden seyn sollen, genauer andeuten ließen. Sie würden 4lodanmn wahrschein⸗ lich seltener Gelegenheit haben, die hiesigen Einwohner zu er⸗

recken und zu beunruhigen.“ ; 1. Die 65 der I fr. in den vier größten Gymnasien

de stellt sich in diesem Jahre folgendermaßen heraus: . ö. Grand JIo70 bis 1980 St. Louis 950 bis 260

8 gen, ö 606 bis 710. Zꝛasch

er, ch die Um⸗

staͤnde genoͤthigt und daß er, zufolge, die einer kurze

gen Arbei Am

von Orleans heißt es. „Man muß dem Herzoge von Orleans Gluͤck wuͤnschen, daß er diese Reise nach Afrika unternommen hat. Es ist eine entschieden friedliche Reise, eine bloße Recognoseci— rung der Orte und der Menschen; aber man muß dem Prinzen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er ohne Ausnahme alle Etablissements, alle Posten, alle Lager, alle Blockhaͤuser und alle Hospitäler in Augenschein genommen hat. daß sich die guten Folgen dieser genauen Besichtigung bald fuͤhl— bar machen werden, und daß endlich irgend eine große Maß— regel in Betreff unserer Afrikanischen Besitzungen ergriffen wer⸗ den wird.

Nach dem Eclaireur de la Mediterrane wird der Vice Admiral Baudin am 18. November mit dem Linienschiff „Ocean“, auf welchem er seine Flagge aufpflanzen soll, aus dem Ha en von Brest absegeln. Der „Neptun“ und der „Suffren“ soͤllen sich zu derselben Zeit nach Toulon begeben, wo der „Al— ger“ und der „Marengo“ sich ihnen anschließen werden. Die Einienschiffe „le Souverain“, „le Scipion“, und „la ville de Marseille“ werden eine Reserve⸗-Division unter den Befehlen eines Contre⸗Admirals zu Marseille bilden, und dort den Befehl zur Abfahrt erwarten.

Börse vom 23. Okt. Die Inhaber der Spanischen Ren— ten hatten bis jetzt dem Geruͤchte, daß Don Carlos seine Paͤsse erhalten werde, wenig Glauben geschenkt. Heute aber war diese Nachricht so allgemein verbreitet, und wurde von so gut unter⸗ richteten Personen bestätigt, daß viele Spekulanten es fuͤr gut fanden, ihre Spanischen Papiere loszuschlagen. Die aktive Schuld fiel auf 2915. a 29 und die passive auf 7! a.

Großbritanien und Irland.

London, 22. Okt. Die verwittwete Königin hat eine Strecke der Birminghamer Eisenbahn bereist. Die Direktoren der Bahn hatten zu diesem Zwecke einen besonderen Wagenzug festlich ausgeschmuͤckt und zur Disposition Ihrer Majestaͤt gestellt.

Als kuͤrzlich der Herzog Karl von Braunschweig durch Ox— fordstreet fuhr, wurden die Pferde fluͤchtig, und sein Wagen stuͤrzte um; der Herzog 9 jedoch weiter nicht beschaͤdigt worden.

Der junge Mann, Thomas Aniger, Sessel- und Polster— Fabrikant, welcher neulich im Schlosse zu Windsor Nachts die Fenster einwarf, erschien in diesen Tagen mit seinem Vater vor dem Alderman Pirie. Er war angeklagt, auch in 2 Kapellen die Fenster eingeworfen zu haben. Auf Befragen leugnete er sein Vergehen nicht, erklärte aber, daß er nicht wisse, was er thue. Der Alderman sagte zum Vater, er moͤge seinen Sohn in das Irrenhaus von Bedlam bringen und den Direktoren das Vorgefallene erzählen, sie wuͤrden ihm dann die Aufnahme nicht verweigern.

Der in diesen Tagen verstorbene Maͤkler h der neuen Londoner Universitaͤt ein Legat von 24,000 Pfd. St. vermacht, das nach dem Tode seiner Wittwe faͤllig wird.

Im Courier laßt sich jetzt Jemand unter dem Namen „Publicola“ uͤber die Mangelhaftigkeit des jetzigen Englischen

ank⸗Systems vernehmen und preist die Emission von Ein- und Zweipfund-Noten als alleiniges Rettungsmittel an. Er meint nämlich, die Bank muͤsse Gold in Barren und nicht gemunztes Gold in ihren Koffern haben, selbiges aber zu 3 Pfd. 17 Sh. 1016. Pee. fuͤr die Unze verkaufen und den Preis nur erhoͤhen, um eine vortheilhafte Ausfuhr des Goldes zu verhindern.

Peter Bacon hat

Nach Papieren, welche auf Befehl des Unterhauses bekannt

gemacht worden sind, haben im Laufe des Jahres vom 11. Ja—

nuar 182, in London 306 und in den Irafschaften, nament⸗· lich in den Staäͤdten Manchester, Birmingham, Leeds und Liver⸗

pool 781, zusammen 1887 Bankerotte stattgefunden. Die Zahl der durch den „Great Western“ bei seiner letzten Reise aus England nach New⸗HYork gebrachten Briefe betrug

nicht weniger als 10,000; das Porto dieser Briefe belief sich auf Dies ist die stärkste Summe, die bis jetzt fuͤr

2560 Dollars. diesen Gegenstand bet einem einzigen Schiffe bezahlt worden ist.

Die Nachrichten aus den Baumwollen⸗Manufaktur-Gegen⸗ den in Frankreich und Belgien sind, dem Globe zufolge, viel unguͤnstiger, als die aus den Baumwollen⸗Manufaktur⸗Distrikten in England. „Es ist wahrscheinlich“ sagt dieses Blatt, „daß an allen Orten die Arbeiter bei dem herannahenden Winter großen Entbehrungen ausgesetzt seyn werden. Wenn die Nachrichten

aus Amersta in dem nächsten Monate nicht guͤnstiger lauten,

als die letzten, und es läßt sich dies kaum erwarten, so wird unser Handel in Manchester, Leeds und Birmingham durch den Mangel an Bestellungen von dorther große Nachtheile erleiden.“

Die alte Schottische Universität St. Andrew's hat neuerlich mehrere Verbesserungen erhalten. Hinsichtlich der wissenschaftli⸗ chen Bildung sind durch einen Senats-Beschluß die buͤrgerliche Baukunst, die technische Chemie, die Staats-Wirthschaft, die theo— retische Philosophie und die neueren Sprachen unter dig Lehr⸗ Gegenstaͤnde aufgenommen worden. Die seither blichen Gebüuͤh⸗ ren für die Erlangung der Grade eines Baccalaureus und Ma— gisters der Kuͤnste sind abgeschafft, und diese Auszeichnungen sol⸗ sen kanftig nur als Belohnung erprobter Tuͤchtigkeit verliehen werden. Die akademischen Stipendien, die seither haͤufig nach Gunst verliehen wurden, sind auf den urspruͤnglichen Sinn ihrer

Wir zweifeln nicht,

1234

Stiftung zuruͤckgefuͤhrt worden. Die Bibliothek sieht einer Um⸗ gestaltung und Erweiterung entgegen. 2

Ein Korrespondent des Courier macht bemerklich, daß der Marquis von Labrador, jetzt Agent des Don Carlos in Paris, dem Anschein nach so enthusiastisch in der Vetheidigung der Sache des Letzteren, fruͤher als Repraͤsentant Donna Isabella's in Rom waͤhrend des Ministeriums Zea Bermudez figurirt habe. Erst nach dessen Sturz und mit Aufhebung der Spanischen Ge— sandtschaft in Rom, als Herr Martinez de la Rosa und die li⸗ berale Partei ans Ruder gekommen, sey derselbe zu den Karlisten uͤbergetreten. Das erwahnte Blatt meint, Herr von Labrador muͤsse doch nicht hoch im Vertrauen seines Gebieters stehen, denn seine Behauptung, daß Don Carlos die noch fuͤr ihn kämpfenden Generale keinesweges zur Niederlegung ihrer Waffen autorisirt habe, sey durchaus ungegruͤndet; jenem Behuf an Cabrera und den Grafen Espana abgesandt worden.

Der neulich hier eingetroffene Kommissar aus V Fortique, wird in Gemeinschaft mit den Herren Gual und Mos— quera als Kommissarien fr Neu⸗Granada und Aequator Arbeiten fuͤr die Vertheilung und Berichtigung der Columbischen Staatsschuld Theil nehmen. Im Allgemeinen wird die Handels— Politik dieser Staaten, besonders von Neu⸗Granada's, gelobt: se hat durch Kongreß⸗Akte vom Mai d. J. der Hafen von Panama fuͤr vier Jahre bedeutende Privilegien erhalten. Portobello ist zum Entrepot und Buenaventura am Stillen Meere zum Freih fen auf 40 Jahre erklärt worden.

Dem Sun schreibt man aus Hava handel stärker als je betrieben werde. Die wenn Jagd auf sie gemacht wird, die Portugiesische und Nord ikanische Flagge auf. Die letzte Westindische Post meldet die Wegnahme mehrerer S Britische

durch Als die Schaluppe „Pickle“ hte,

*reorjitoseæ . enezuelg, 6b

rw Nor gn bei;

olnßb

* RB Rr G on na, daß der Dtlaven ö ö .

Sklavenschisse ziehen,

klavenschiffe Kreuzer. auf ein Sklavenschiff Jagd machte, wurden, um das verfolgte Schiff zu erleichtern, von der aus 500 Schwarzen bestehenden Ladung 322 uͤber Bord geworfen, ehe dasselbe genommen wurde. Die Ueberlebenden wurden von der gemischten Kommission in Havana fuͤr frei erklärt und nach Jamaika gebracht, wo sie sämmtlich, bis auf acht, von den Pflanzern sich als Tageldöͤhner anwerben ließen. Am Juli nahm die „Picle“ ein anderes Sklavenschiff, die „Sierra del Pilar“, mit 118 Schwarzen, die im elendsten Zustande waren. Am 25. und 26. ü mit 1806 Schwarzen tem nicht hinreichend. Man ber und Dezember 1838 und Januar bis Marz 66,009 Afrikanische Sklaver J worden sind. Die Nachrichten aus Sidney reichen bis Juni. Der dasige Gouverneur hatte d etzgebende Ve 11. Juni eroͤffnet. Die Rede e derung von den künftigen Aussichten der Kolonie. Da Duͤrre fruchtbarer Regen gefolgt war, so waren alle Besorgnisse vor einer Hungersnoth verschwunden.

y

* genommen. O

86 1 gz 841 , 11 berechnet, daß im Oktober, Novem— 7

auf die

derl and e

Amsterdam, 24. Okt. Die Nachricht von der Anerkennung

der Koͤnigin Isabella von Spanien durch unsere Regierung J.

den Art. Paris) wird auch vom Handelsblad als unzweifel— haft erklaͤrt.

Der in der letzten Zeit stattgefundene Fall des Courses der Hol—

laͤndischen Staats Papiere wird jetzt dem allgemein Glauben sin

denden Geruͤchte einer den General-Staaten vorzuschlagenden An⸗

leihe von 55 Millionen Gulden zugeschrieben, welche dazu dienen

soll, die vom Amortisations-Syndikat in den letzten Jahren ge—

leisteten Vorschuͤsse zu decken; auch sagt man das Budget, J ** . 2

welches im vergangenen é Millionen Gulder

hat, in diesem Jahre noch um einige

den solle.

836 1

aH

Jahre betragen

Bruͤssel, 22. Okt. seine diplomatische Mission bei verschiedenen erfuͤllt hat, seit zwei Tag hier ein

Der Niederlaͤndische Gesandte, Herr von Falck, leidet fort— waͤhrend an der Gicht und hat noch Niemanden empfangen koͤnnen.

Man spricht von auf der Eisenbahn zu

F5hfen Dentschblan Hoöoͤfen Deutschlands

n wieder

setroffen etrossen.

einer zu Bruͤssel fuͤr den Waaren-Transport

Stande kommenden Gesellschaft.

Einem Antwerpener Blatte zufolge, wären dort kuͤrzlich auf

einem Hollaͤndischen Dampfboote drei Ballen mit Hollaͤndischen Uniformen gefunden und, als nicht deklarirt, in Beschlag genom— men worden. Bruͤssel, bereits wissen, incognito unter

wie Si

18 Ott. (a4 3) Der König ist, nach Wiesbaden abgereist. Se. Majestaͤt e dem Namen eines Grafen von Ardenne, bedeutenden Besitzung in der Provinz Namur, die Privateigen— thum des Koͤnigs ist. Sein Gefolge besteht aus einigen Adjutanten, einem von seinen Secretairen und seinem Leibarzt. Zweck der Reise ist der Gebrauch des Bades und Brunnens in Wiesbaden. Alle anderweitigen und besonders die politischen Combinationen, welche man von mehreren Seiten her damit in Verbindung gebracht hat, entbehren durchaus aller Begruͤndung. Majestäͤt ist noch nicht fest.

Die Dauer der Abwesenheit Sr.

setzt, doch duͤrfte dieselbe, da eine vollstaͤndige Kur beabsichtigt wird, wenigstens einen Monat wahren. Die Abreise haͤtte sch fruͤher stattfinden sollen, aber die Unruhen in Gent und zuletz noch die Ankunft des Niederländischen Gesandten, Herrn Falck, den der Koͤnig noch am Tage vor seiner Abreise gen hat, haben dieselbe länger, als bei der vorgeruͤckten

. e

zeit wünschenswerth war, verzoͤgert. Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Okt. Der Reichstag ist durch Koͤnig— liche Proclamation auf den 14. Januar 1840 einberufen worden. Deutsch lan d. Muͤnchen, 23. Okt. In diesen Tagen wahlt 91 5 17 8 26 1998 3 * ** sn 1 S* 8 2 * 62 . Universitäͤt ihren Abgeordneten zur Staͤnde⸗Versammlung. ist im Publikum gespannt, wen die Wahl trefsen wird.

die hiesige Man nennt als Kandidaten die Namen mehrerer wuͤrdigen Maͤnner. . Die Universität Erlangen hat den ordentlicher Professor Theologie, r. Adolf Harleß, zum Deputirten fuͤr d tehenden Landtag gewählt.

fͤ⸗Schauspieler Weymar, ein

Dresden, 23. 9kt. ge eines Nervenschlages mit

sehr geschaͤtzter Kuͤnstler, Tode abgegangen.

Hannover, 26. Okt. Se. Koͤnigl. Majestät haben dem diesseitigen Gesandten bei der Bundes-Versammlung, Geheimen

vielmehr seyen der General Elio und der Marquis del Pace mit ausdruͤcklichen Befehlen zu

Maͤrz hatte die „Elecira“ zwei Sklavenschisse

. 501162 Kor sink Boi . ie Kreuzer aber sind bei wei, 9

usammen

d n h 6 v

e 1

reist

einer

J 68,

Kabinets-⸗Rath, Freiherrn von Stralenheim, das Großkreuz dez Guelphen⸗Ordens verliehen.

Frankfurt a. M., 25. Okt. Die hier im Druck erschie, nene Darlegung der Bundes⸗-Centralbehörde ist bereits in der ersten Auflage vergriffen, und wird in diesem Augenblicke eine zweite veranstaltet. Die Exemplare werden zu dem Preise von 51 Kr. (16 Sgr.) verkauft und duͤrften bald auch wohl im uͤbri⸗ gen Deutschland zu haben seyn. Auszuͤge daraus lassen sich (mit Ausnahmee der gestern von uns mitgetheilten Uebersicht, Einlei⸗ tung und Nachworte) kaum veranstalten, ohne dem Verständnisse des Ganzen Eintrag zu thun.

Oesterreich.

Wien, 23. Okt. So viel man hier aus Kon stan tinopel erfahrt, ist in diplomatischer Beziehung eine foͤrmliche Stille eingetreten. Der Oesterreichische Hof ⸗Dolmetsch, Herr don Huszar, hat vom Sultan eine mit Brillanten verzierte Dost erhalten und ist am 17ten schon wieder hier k Der der diplomatischen Unterhandlungen ist jetzt London, und aher werden Instructionen bei den verschiedenen Lega— onen in Konstantinopes erwartet. Geruͤchte von einem Traktate mit Mehmed Ali (der sich wieder ganz wohl befin— bes und von einer daher entstandenen Entfremdung zwischen Ponsonby und Roussin hatten sich in Konstantinopel verbreitet. Daher sprach man dort auch von einer baldigen Abfahrt des Eng= lischen Geschwaders aus der Besica⸗Bai. In der Hauptstadt war die Ruhe nicht gestoͤrt, doch schrieb man den Brand der Feß- oder Mützen⸗Fabrik einer Intrigue zu, welche mit dem Tur⸗ ban das alte System wieder einzufuͤhren beabsichtigt.

Gleich nach dem Eintreffen Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten von Metternich wird unser Botschafter am Petersburger Hofe, Herr von Ficquelmont, wieder an seinen Posten abgehen.

Fürst Puͤckler⸗Muskau wird bis Ende dieses Jahres in Pesth bleiben.

Auf der Eisenbahn zwischen Wien und Bruͤnn wird vom

November an ein Separat-Train fuͤr Personen und Waaren täglich Morgens um 2 Uhr von Lundenburg nach Wien abgehen, Hohenau, Droͤsing, Duͤrnkrut, Anger, Gaͤnserndorf, Wagram Sassenbrunn anhalten, und um 2 Uhr Nachmittags in der— Ordnung zuruͤckkehren. Da dieser Zug nur mit einer Ge schwindigkeit von zwei Meilen in der Stunde fahren soll, so ist far diese Fahrt die Personen-Taxe auf zwei Drittel des bestehen— den gewohnlichen Preises festgesetzt, mit der Bemerkung jedoch, 8 Klasse während der Dauer der strengen Jah—

Hauptort

, r Frantrei

524 zen vierter

der Person frei, Gepäcke oder Waaren mitzunehmen,

wovon ein Kollt bis zum G Pichte von 100 Pfd. frei ist, meh—

aber nach ihrem Gewich , nach dem Waaren-Tarife bezahlt

werden mussen.

Pesth, kt. Die Ofner und Pesther Zeitung meldet ius Gran vom 14. Oktober: „Der Mörder des Prädialisten ind Primatial-Architekten, Johann Bapt. Packh (s. Nr. 295

St. Ztg.) ist entdeckt und eingefangen, und hat bereits sein Berbrechen gestanden. Er ist ein gemeiner Soldat, der in der Nachbarschaft des Hauses des Architekten wohnte. Er wurde dadurch entdeckt, daß gleich am Tage des Mordes ein Maͤdchen

13 9

6

iederen Standes, mit welchem der Soldat vertrauten Umgang atte, zu einem Kaufmann eine Banknote von einhundert Gulden C. M. wechseln kam. Dem Kaufmann war dies auffallend und erdächtig; er gab das Madchen bei Gericht an; sie wurde ein—

gezogen und gestand, die Banknote von dem Soldaten erhalten

Dleser hatte sich inzwischen nach Pesth begeben, ward

ergriffen.“

zu⸗ haben. aber dort Schweiz.

Basel, 22. Okt. Man liest in der hiesigen Zeitung: „Nach Aussagen von Reisenden soll die Zuͤricher Regierung, neue Unruhen befuͤrchtend, gestern am 21. Oktober) Waffen ausge— theilt haben, auch soll das Posthaus damit versehen worden seyn. Wir koͤnnen nicht umhin zu bemerken, daß wir bei der, nach sonsti—

en sicheren Nachrichten im Kanton Zuͤrich herrschenden gruͤndli—

chen Ruhe diese Aussagen fuͤr sehr unwahrscheinlich halten.“

Zu Genf ist im vorigen Monat der Graf von Sellon, be—

kannt durch seine menschenfreundlichen und wohlthaätigen Stiftun— gen, im 57sten

Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Spanien. Der Globe theilt ein Schreiben seines Korrespondenten in Madrid vom 11. Okt. mit, worin es heißt: „Die exaltirte

Partei, oder die liberale Opposition, welche die Majoritaäͤt im

Kongresse bildet, hat eingesehen, welche Thorheit sie am Montag durch die Versohnung mit dem Ministerium begangen hat. Da sie sich in derselben Lage befindet wie die Tories im Mai dieses s, als diese endlich die lang ersehnte Gewalt erfaßt hatten, sie wieder entwischen ließen, so ist sie natuͤrlich ebenso auf— gebracht gegen Herrn Olozaga und die andern Troͤpfe dieser Par— ie die Englischen Tories im letzten Fruͤhjahr gegen Sir Peel, als er dadurch, daß er auf Ernennung der Hof—

r Königin bestand, die Gelegenheit, ein Tory-Ministe—

zu bilden, Der Kongreß, sagen Era r fuͤr permanent,

1 1

1 a bpres

aber

1* J

gewesen seyn, wie nach den Ereignissen in Lagranja, hor Olozaga, statt den General Alalx von seinen Kolle gen zu trennen und ihn zu zwingen, dieselben ohne irgend eine Bedingung zu verlassen, jene jammerlich großmuͤthige Farce einer allgemeinen Versoͤhnung spielte, das ganze Kabinet umarmte und, indem Alles einstimmig bewilligt wurde, was die Mini⸗ ster verlangten, namlich das ganze Gesetz uͤber die Fue⸗ ros, ihnen gestattete, im Besitze der Gewalt zu bleihen, die ihren schwachen Haͤnden bereits entfallen war. Olo⸗ zaga hat seitdem seinen großen Fehler bereut, aber ses sst zu spät. Die ministerielle Partei außerhalb der Kammer traute ihren Augen und Ohren nicht, als sie ihr Gluͤck las und hörte. Die Veränderung des ganzen Kabinets, mit Einschluß von Alaix, war bereits im Voraus beschlossen worden, und selbst in den nächsten vierundzwanzig Stunden gab man diesen Plan noch nicht auf, da man noch immer fuͤrchtete, die Opposition werde das, was sie gethan, durch irgend ein parlamentarisches Mansver wieder zuruͤcknehmen. Allein die Fuͤhrer dieser Parter waren uneinig unter sich und warfen einander gegenseitig vor, die Veranlassung zu der erlittenen Niederlage gewesen zu seyn, Herr Olozaga wird von seinem Anhange beschuldigt, daß er durch die Umarmung des Generals Alaix ein fal sches Signal gegeben habe, wahrend Olozaga seinersetts sich beklagt, daß man feine Großmuth, die ein ifollrter Akt hatte

e Weise nachgeahmt, sich seinen Gegnern

Die Ausf

konnten, die, wie ich glaube, das Haupt⸗-Hinderniß fuͤr ihre Einigkeit zer seinen Anhang hatte und man sich nicht ver—

ausgezeichneten Offiziers der Nord-Armee

habe ich leider ersehen, daß zwischen den alten Truppen der Köoͤ— nigin und den vor kurzem UAbergegangenen Karlisten kein großes Einverstandniß herrscht, indem Erstere eifersuͤchtig darauf sind, daß die Letzteren in Bezug auf Rationen, Kleidung und Sold mit groͤßerer Aufmerksamkeit behandelt werden. Dies hat bereits zu so unangenehmen Reibungen gefuͤhrt, daß man genöthigt ge— wesen ist, sie in verschiedene Kantonnirungen zu trennen. In der Hauptstadt bemerkt man dieselbe Eifersucht unter den Civil— Personen, die beständig fürchten, von Karlisten verdraͤngt zu werden, welche bis jetzt sich nicht offen um Aemter be— werben konnten und nur sehr vorsichtig eingeschwaͤrzt wurden. Diese Eifersucht droht, ernstliche Folgen herbeizufuͤhren. Ge— stern fand zur Feier des Geburtstages der Donna Isabella ein glänzender Handkuß im Pallaste statt. Es hatte sich eine große Menge Zuschauer versammelt, da dergleichen Schauspiele in den letzten Jahren sehr selcen vorgekommen sind. Das diplomatische Corps, der hohe und niedere Adel, die hohen Staats⸗Beamten und Hofleute t in Galla und die Damen in den reich— sten und glanzendsten Kostümen. Namentlich zeichneten sich die derzogin von Veragug, die Graͤfinnen von Oñate und Pumngro— en von Cimera, Quintanar, Castellanos, die Her⸗

„die Damen de Tablada durch den Glanz

waren Personen von allen Parteien und

Gemaäͤßigte und Liberale, Offi— Am Abend wurden Feuerwerke war erleuchtet.

en zugegen: DODegamte. * 198* Stadt

n * Lili

ungemein große Volksmenge, und wmwetteiferten an Glanz mit ihren Nachbaren. und das Ausschmuͤcken der Balkone und Fen— Die Deputatior ebenfalls in Galla Gluͤckwunsch abzustatten. Allein Festlichkeiten ist die Intrigue einen Seite die gegenwaͤrtigen Ninister behalten, und auf der anderen eite sie zu stuͤrzen, denn die vielbelobten Umarmungen am Montag haben l der anderen Seite nicht zu stillen vermocht. Während der Herzog von Vittoria in Saragossa Proclamationen haben die Karlisten in Chelva drei Na— tional-Gardisten erschossen, weil dieselben im Gespräch geaͤußert hatten, der Friede werde bald proklamirt werden. Zoͤgert er noch lange, und begn sich damit, Adressen zu empfangen und zu beantworten zu besuchen und seine Andacht in der Kirche Nuestra Pilar zu verrichten, so werden die Karlisten noch mehr erschteßen. In Morella arbeiten täglich 2000 Mann an zefestigungs werken, die Magazine sind mit Lebensmitteln rungen getroffen, um einen dauernden diese Festung eben so hartnäckig zu aa. Die Bewohner und die Trup⸗ eben so viele und noch mehr Of— als damals in der Bresche. los und hat eine große Anzahl Auf der westlichen Straße sind Nähe von Talavera de la Reyna

nach

begab sich

sehr thaäͤꝛig

darauf,

zrera war eiseln nach auch mehrere

erschie nen.“

Konstantinopel, ) Gestern stattete der Sultan Abdul Medschid in der Medizinschule von Galata⸗Serai einen Besuch zei er dem Direktor dieser Anstalt, hr. Ber— n E uͤber die zweckmäßige Einrichtung der— von den Schuͤlern gemachten Fortschritte zu erkennen gab. Se. Soheit war vom Seraskier Halil Pascha, om Muͤschie des Serails Riza Pascha und vom Hekim-Baschi 6 begleitet. (Die im „Journal de Smyrne“ enthaltene Nachricht von der Entlassung des Dr. Ber— nard scheint demnach ungegründet zu seyn.) -In einem vo Times mitgetheilten Schreiben aus donst antinopel vom 23. September wird uͤber einige der letz ingen, uͤber die Finanz-Verhaͤltnisse der differenzen mit Persien Folgendes be— Regierungs-Aemtern werden fortwäh— Personal vorgenommen, da Chos— cheint, sich aller ihm irgend mißfaͤlligen . Hafiz Pascha, der vom Ruder der en, hat man nach Adrianopel geschickt. Er ein bedeutendes Vermoͤgen beiseitge— H werden nun eine guͤnstige Gelegen— ihn vorzubringen, und es kann nicht Ungnade trifft. Nuri Efendi, der in Re— t Minister der auswärtigen Angelegen— u⸗Kollegiums war, ist von dem Franzoͤsischen Hofe ernannt worden; da er lnwesenheit in Paris so benahm, daß er

esßzor elben

Dosfarzt. ddull Efendie

58 Finanzen f soll sich auf bracht haben. heit haben, ihre Kl— fehlen, daß ihn zuletz schid Pascha's Ab heiten und Pi Wesin

Q 11

astbent des ctel

zum Gesandten am ö

sich aber fast ganz aus den

* J . * so glaubt man,

bei seiner fruhe

seine Ernennung werde den Franzosen nichts

weniger als angenehm seyn. Akif Efendi, der sich bei der Chur— chillschen Sache so bemerklich gemacht und laͤngst fuͤr eine ge— fahrliche Person galt, ist aus dem Wege gebracht und nach Is, mid geschickt worden. Tuyar Pascha geht nach dem Paschalik Kiutajah, und Mustapha Krani Bey, einer der Kommissarien, die den Englischen Handels-Traktat unterzeichnet, ist Musselim von Brussa geworden. Fuͤr diese Veranderungen ist kein andem ter Grund anzugeben, als daß sie dem Großwesir zu Gefallen stattgefunden, der nur solche um sich haben will, die seinem Re— gierungs-System guͤnstig sind. Mit den Finanzen der Pforte steht es in diesem Augenblick etwas mißlich, doch thut die Re— gierung kraftige Schritte, um die Ausgaben aller Staats-Aemter einzuschränken, und die verschiedenen Palaͤste, deren Bau unier dem vorigen Sultan angefangen und wofuͤr ungeheure k verschwendet worden, sollen moͤglichst rasch und ohlfeil beendigt werden. Auch in den einzelnen, Zwei— 6 Großherrlichen Hofhaltung werden Ersparnisse be⸗ 6. 6 . und alle unnuͤtze Stellen abgeschafft. Kuͤrzlich wurde von d ehl erlassen, wonach die Sarafs oder Banquiers fortan en Zinsen befreit sind, die sie bisher der Pforte von den

Auf der Plaza del die

des Senats und der

1235

Einkuͤnften der verschiedenen Distrikte zu entrichten hatten. Wenn sie bei der Ernennung eines Paͤscha's oder Gouverneurs nicht im Stande sind, den Forderungen der Regierung zu entsprechen, fo ist ein gewisser Termin fuͤr die Zahlung der Summen festgesetzt, der den Banquiers hinreichende Zeit lassen wird, den Betrag der Raten r* und sich vor den mit dem bisherigen System verknuͤpften unheilvollen Folgen zu bewahren, da sie fruher den vollen Belauf der Einkuͤnfte, ehe derselbe erhoben war

in den Schatz zu zahlen hatten. Im verflossenen Jahre sind die Sarafs dadurch haufig fast ruinirt worden, daß sie den Paschas im Innern zur Truppen-Aushebung beträchtliche Summen vor—⸗ schossen, und die Distrikte dann außer Stande waren, dieselben zu erstatten. Den neuesten Nachrichten aus Bagdad kafolge hat die Persische Regierung durch den Pascha von Bagdad die Zahlung einer Summe von 45 Millionen Piaster ge— fordert und gedroht, eine Armee gegen Bagdad senden zu wollen, falls dies Geld nicht auf der Stelle gezahlt oder wenigstens Maß— regeln zur Sicherung der baldigen Zahlung getroffen wurden. Man zweifelt jedoch sehr, ob Persien, selbst bei dem jetzigen Zu— stande der Tuͤrkei, einen solchen Schritt wagen wird. Es würde aber eine kräftige Huͤlfe fuͤr Ibrahim Pascha seyn, da der Pascha von Bagdad, die einzige Macht, die er noch zu fuͤrchten hat,

durch eine solche Diver sion im Schach wuͤrde gehalten werden. Der Persische Gesandte, Muzza Jaffa, ist gestern Nachmittag

von hier nach Teheran zuruͤckgereist; er soll vom Schach abberu— fen seyn. Obigem in Verbindung. Er reist zu Lande und nopel ohne Abschieds-Audienz beim Sultan ver Außerdem meldet dieser Korrespondent noch, daß Graf von Carnarron, der sich mit seiner Familie drei Monate in Therapia aufgehalten, mit dem naäͤchsten Dampfboot uͤber Malta nach England zuruͤckkehren werde. Auch fuͤhrt der— selbe uͤber das freche Benehmen Klage, welches sich die S Capitaine häusig gegen Frauen erlaubten, welche Passagiere ohne männlichen Schutz machten, und auf einem in England von Smyrna angekommenen Kauffahrteischiff ein Fall vorgekommen war, an dessen Bord sich zwei Frauen befanden, die ihren bei der Oest chischen Da npf— llten Männern nach—

hat Konstanti—

Iasson.“ la sen.

schifffahrts Compagnie als Ingenieurs

reisten. Sie beschwerten sich beide Englischen Konsul in Smyrna, dieser ser Sache nichts thun koͤnne. Der dringt nun darauf, daß man den K macht ertheilen solle, um koͤnnen.

Korespondent ns⸗ Nis fa rn* onsuln die e :

doraso ch n NMargae kon dergletcher Sergehe!l

8 n Breslau, 25. Okt. Heute Orientalist Dr. Tobias Habicht, Professor schen Sprachen an hiesiger Universitat, an den Folgen eines ihm einige Tage zuvor zugestoßenen Schlagflusses gestorben Sein Ausgabe und theilweise Uebersetzung der Tausend und Eine Nacht ist bekannt. Die Professoren Bernstein lesen jetzt noch an hiesiger Universität uͤber M Literatur.

fruͤh ist der

erm IVMGoreenlsändt Deb Morgenland

Aachen, 24. Okt. anzeigen zu koͤnnen, daß die Direction vor acht Monat 1000 Actien von den zuruͤckgenommen, und daß sie jetzt mit dem Belgischen Gouver— nement einen Vertrag abgeschlossen hat, wonach dasselbe mit die— sen 4000 Actien bei der Rheinischen Eisenbahn betheiligt seyn wird.

der Rheinischen Eisenbahn

J Aachen, 22 Okt. Landbau und Gewerbe. Die in der juͤngeren Zeit auf einer gewissen Hoͤhe erhaltenen loh— nenden Getraide⸗-Preise sind dem Ackerbau und der Wiesen— Kultur der kraͤftigste Hebel zur-Beseitigung bisheriger Hinder⸗ nisse und ein Sporn zu entscheidenden Besteebungen zur Siche— rung von Nahrungsquellen gewesen, denen jeder Staatswirth die oberste Stelle anweiset. Jenen Getraide-Preisen und den da— durch erzielten Mitteln ist die Anerkennung des hohen Werthes des Grund und Bodens und letztern Bearbeitung durch Entwässerung und Bewaͤsserung, Ausrodung, Urbarmachung, zweckmäßige Duͤngung und Vervollkommnung in jeder Beziehung zuzuschreiben, welche in der letzteren Zeit die Kopfe so vieler in— telligenten Landwirthe und die Haͤnde so vieler Ackerbauer und Arbeiter beschaͤftigt haben, und zwar lohnend in einem hoͤchst er— freulichen Maaße. Ernster Wille, Geschicklichkeit, Aufmerksam— keit, Umsicht und Fleiß haben jene Mittel erweckt und zweckmaͤ ßig vereinigt, um unabsehbare Oeden und Haidestrecken, einzelne Suͤmpfe, wenig einträgliche wilde Weide, und Wald⸗Distrikte der Acker- und Wiesen-Kultur zuzufuͤh— des Acker- und Wie—

Ded

des des

ö D

geregelten Holzzucht und der ren, gleichzeitig mit der Vervollkommnung senbaues da, wo er schon mehr oder weniger lebhaft betrieben wurde. Jeder der Kreise des hiesigen Bezirks giebt mehr oder weniger augenscheinlichen Beweis davon, selbst jene, deren Boden und Klima nur durch ununterbrochene ausdauernde Anstrengungen in Beziehung auf Boden-Erzeugnisse kuͤnstlich empfaͤnglich gemacht werden koͤnnen. Bei der Kalkduͤngung, die freilich mehr als ein Reizmittel, denn eine eigentliche Duͤn— gung betrachtet werden muß, hat man im Kreise Malmedy die allerdings nicht unwichtige Wahrnehmung gemacht, daß die sonst so häufig vorkommende schädliche Wucherblume dadurch immer mehr ausgerottet wird. Da, wo Lohgerbereien bestehen, hat sich die ausgelaugte Lohe, wenn man sie im Fruͤhjahr uͤber die Wie— sen ausbreitet, als ein sehr gutes Grasduͤngungs-Mittel bewahrt.

An die Verbesserung des Acker- und Wiesenbaues natuͤrlich auch die Viehzucht und die Sorge fuͤr einen nuͤtzli— chen Viehstand. In den Kreisen Eupen, Monijoie und Malmedy ist die Viehzucht mit eine Haupt-Nahrungsquelle, und mehr als je fruͤher dort fuͤr die Verbesserung der Rindvieh-Racen gewirkt werden. Die Birkenfelder, so wie die Schweizerischen und Hol— laͤndischen Zuchtstiere haben sich dort bisher zur Veredelung der einheimischen Racen am besten bewährt. Durch Foͤrderung der Haltung von guten tuͤchtigen Zuchtstieren mittelst Aussetzung von Geld⸗Praͤmien fuͤr die besten Zuchtstiere, hat man in neuerer Zeit schon erfreuliche Resultate gewonnen und die Ausfuͤhrung der mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 18. Juni d. J. geneh— migten Zuchtstier-Köͤrordnung wird dabei ferner von dem wohl— thaͤtigsten Einflusse seyn. Von der Veredelung der Schaafe, womit fruͤher, namentlich in den Kreisen Montjoie und Malmedy viele Versuche angestellt worden, ist man, da sich dabei kein Vortheil für den Landmann herausstellte, ganz ab— gegangen. Das Klima jener Kreise scheint fuͤr die Spanische Schaafrage zu rauh zu seyn und die Resultate der Versuche, sie hierher zu verpflanzen, fielen unbefriedigend aus. In jenen suͤdlichen Kreisen geschieht auch wenig zur Veredelung der Pferderace, da der Landmann die dort einheimische Ardennen. Race mittleren Schlages sowohl fuͤr seine andwirthschaftlichen

Negterung?

Seine Abreise kam unerwartet, und man setzt sie mit

berannte

e . . 44 [Ag4ch. Z.) Wir sind in den Stand gesetzt,

drei Kölnischen Banquiers

. 63 *. . ö knuͤpft sich hervorgegangen, gehört sie so wenig di

Arbeiten als auch fuͤr das von ihm nebenbei betriebene Fracht= fahren fuͤr die zweckmäßigste hält. Dagegen gewinnt das mit einer gewissen Liebhaberei verbundene Bestreben für die Pferde; Veredelung in den nördlichen Kreisen des hiesigen Regierunge⸗ Bezirks immer mehr an Umfang, und es wird die bald zu er. wartende Stationirung eines besonderen Beschäler-Depots fur die Rhein⸗Provinz diesem Bestreben guͤnstig zu Statten kommen. Der seitherige enge Betrieb der Berg- und Hütten— werke hat im Allgemeinen nicht abgenommen, obgleich in der Eisel der Eisenstein⸗Bergbau waͤhrend der letzt verflossenen Monate voruͤbergehend etwas schwaͤcher betrieben wurde, wie dies aber zu dieser Jahreszeit, der Feldarbeiten wegen, gewöhnlich der Fall ist. Fuͤr eine fortdauernde Bergbaulust zeigt, daß in den letzten Monaten acht Eisenstein⸗Bergwerke neu in Konzession begehrt wurden. Als ein wichtiges Ereigniß fuͤr den Eisenstein⸗Bergbau bei Keldenich und Soetenich im Kreise Schleiden ist der am 29 sten August unter angemessener Feierlichkeit stattgefundene Seginn eines tiefen Haupt-Stollens bei Soetenich zu bezeichnen, welcher zur tieferen Lösung der reichen Keldenich-Soetenicher Eisenerz— Niederlage bestimmt ist, und eine Fortdauer dieses Bergbaues, der die sammtlichen Eisenhüͤtten des Schleidener Thales mit Eisenstein versorgen muß, auf eine lange Reihe von Jahren chert Dieser Haupt⸗Stollen⸗Anlage ist der Name „tiefer Brust⸗ Stollen / beigelegt worden. Der bereits seit längerer Zeit betrie— bene Stollen der Lommersdorfer Eisenstein⸗Gruben hat unlangst die Lagerstätte erreicht und reiche Erz-Anbruͤche aufgeschlossen. Der Tuch-Fabrication sind durch die in entfernteren Ge— genden, namentlich in Rußland und Italien, getroffenen Zoll⸗

Einrichtungen Absatz-Kanale verschlossen worden, die ihr bisher

von großer Wichtigkeit waren, und die politischen Verwickelungen

im Oriente tragen ebenfalls nicht wenig dazu bei, den Absatz

an Tuchwaaren zu schwächen. . .

Die eben vorabergegangene Frankfurter Hexbstmesse ist fuͤr

derhandel und insonderheit fuͤr die Lederfabriken zu „gegen fruͤheres Erwarten guͤnstig ausgefallen.

schaft, Kunst Wissenschaften ; ünstigen Bericht ab von Bunten erfundenes ometer und legte bild vor, das von dem Daguerre war. Es stellt das Innere eines Zimmers vor, en Gegenständen ist auch ein lithegraphirtes Bildniß e mit der größten Schärfe wiedergegeben, obwohl pf ni bis A Linien lang ist. Herr Daguerre meldete kademie, daß es ihm gelungen sey, das Verfahren bei der Zube⸗ g der Platten dadurch zu vereinfachen, daß er statt des gestoße⸗ zimsteins Venetianischen Schmirgel zum Poliren anwende; es tzt nnr nöthig, die Platten zweimal zu poliren und zweimal mit reinigen. Herr Pauwels zeigte der Akademie an, daß Paar für die Schifffahrt anf dem Meere bestimmte Dampfma⸗ ruck angefertigt habe, deren Krast sich bis auf

raft erhöhen lasse.

Herr Ara go

ö . 8 Don höhen X

8 *

Zeitschrift fuͤr das Deutsche Recht. In r scher, der Tubingen, und hr. W. E. ö an der Universitaͤt Halle ⸗V g. erstes und zweites Heft. Leipzig 189 Wigand. ;

voͤrbezei hnete Zeitschrift kündigt sich ach dem vorgedruckten BVerjeichnisse der Mitarbeiter, an akademischen Rechtslehrern erbreiteten neuen Richtung an, von der, wenn nicht alle 3 eine Umwandlung unse res Rechtssiudiums, und ein belebender Einfluß auf die vaterländische und Gefetzgebung ausgehen wird. Ich fühle mich daher ge drungen, alle Prelßischen Juristen auf diese, auch für die gründlich. Auffaͤffung des Preußischen Rechts, hochwichtige Erscheinung aufmert⸗ fam zu machen, Und zu diesem Behuf die Entstehung und das Wesen jener Richtung nachzuͤweisen. . Das Streben der historischen Schule, die Elemente nnseres gegen⸗ wärtigen Rechtszustandes zu ergründen, veranlaßte mehrere bedeutende Anhänger derselben, das Germanische Recht zun Hauptgegenstande ih⸗

rer Forschungen zu machen. s.

einer

is das Organ ich unter den

Praris

Mit dem dieser Schule eigenen kritischen Geifie und wissenschaftlichen Ernste begannen sie ihre Forschungen, und kamen, je mehr sie, dergestalt ausgerüstet, in das Wesen der na— tionalen Rechts⸗Institute eindrangen und deren Ausbildung verfolgten, deslo mehr dahin, sich von ihrer anfänglichen Befangenheit im Römi⸗ schen Rechte zu befreien und das Germanische Recht aus ihm selbsi zu begreifen. Nun erschloß sich ihnen allmälig das von dem Römi— schen, auch in den Grund-Prinzipien, mannigfach verschiedene Germa⸗ nische Rechtsleben. Dieses Resultat ihrer Forschungen führte aber zu weiteren folgereichen Schritten. Erstens nämlich dahin, daß jene Män⸗ ner das Römische Recht nicht mehr als ein Musterrecht für alle Zei⸗ ten und Völker, die Begriffe desselben nicht mehr als Normal⸗Begriffe betrachteten und nun auch die Rechts-Philosophie sich aneigneten. Zweitens aber dahin, daß sie das gemeine Recht und die neueren Ge— setzgebungen mit einem freieren und für die darin enthaltene Wahrheit geschärfteren Blick auffaßten und in Folge dessen erkannten, daß die Ümgestaltungen des Römischen Rechts in der Deutschen Praxis und Gesetzgebung als die in der äußeren Erscheinung hervorgetretenen Ne⸗ sultate des fortgesetzten Kampfes zwischen den Deutschen und fremden Rechts-Grundsdͤtzen anzusehen seyen, die Wissenschaft und Gesetzgebung diesen Kampf bis zur endlichen Herstellung eines wahrhaft nationalen Rechts weiter zu führen, die Wissenschaft insbesondere zu diesam * huf die einheimische Rechts-Grundlagen und ihre Grund⸗ Hrn ihnen festzustellen, so wie die unserem National-Charxakter und unserer . dungsstufe entsprechende Lösung des zwischen den Elementen unseres Rechts-Zustandes obwaltenden Konsikts nach juweisen habe 86

Hiermit ist zugleich das Wesen der Richtung, ,,, . Zeitschrift seyn soll angegeben. Obwohl aus der, historischen 83 * 8 ĩ . seser als der phil sophiss ten e . in der herkbminlichen Bedeutung dieser He eic nun ge dd n n die dem Studium des Germanischen , . e bhandlung zung des Guten beider Schulen, was incheson 6. bar fc. g e bn! bond güeyscher über das Dafeyn un die Rau, Jeilschrift ntederzu⸗ klar hervortritt, und weshalb guch bes den ,, hnweder der ge= legenden Abhandlungen, nach Man abe e fe, oder endlich der ra— f chtlich. oder der reeht e, fehr rie fenschaftliche Begrüͤn Honelle Wen ange slr ne e luschsand, Lie Besörderimig snes zäzan dung des heutigen nnn, ür und die Mitwirkung zu einer unserer , in, eutsprechenden Gefetzgebung ist ihr Hauptziel. ,,,, , durchaus nationalen Charakter und zugleich eine Sie hat . nn n sie uns zu einem klaren und lebendigen Be⸗ praltischt Sendeninne trügen Rechts- Zustandes, und, sonach auch zu

nußtseyn des gegenwartig * I k ** wu , Praris führen will, inns bei der Abgestorbenheit des

& ischen Rechts, der Romanistischen Richtung nicht a men, . . niemals gelingen wird; Demgemäß hat sie, auch , ,. 1 i sie nicht, wie die Vertiefung in das Römische ] t., von ne genmwart ab, ndern derselben zuführt. ihr Verständniß k n 99 Ind sonach besonders auf die jüngeren Praktiker, welche jetzt m ; J ten mit einer 9 arme,, ,,,, n die Praris eintreten, höchst wohlthätig einwi d.

pri ich dem Allen ö man ermessen, wie hochwichtig das Hervortreten

dieser Richtung und wie erfreulich das Erscheinen einer Zeitschrift ist,

die sich als Organ dieser Richtung autündigt. Der Titel der Zeitschrift