als den Herrn Vicomte von Tormenin, einen gelehrteren Mann als Herrn Arago, einen größeren Finanzier als Herrn Laffitte, einen nurn e fre ren Buͤrger als Herrn Dupont (de ' Eure] wo es endlich einen mit mehr Patriotismus ausgeruͤsteten Mann giebt als Herrn Martin (von Straßburg)] Was verlangt man nun noch mehr? Daß alle Deputirten Herrn Garnier Pages gleichen? Dies wird unfehlbar an dem Tage der Fall seyn, wo sammtliche Wähler der 59 Wahl Kollegien denjenigen gleichen werden, die Herrn Garnier⸗Pag«s gewählt haben. Doch ist es nicht nöͤthig, darum das Wahl Gesetz zu ndern.“ Und in Be— zug auf das allgemeine Stimmrecht sagt das nannte Journal: „Was bezweckt der Plan der Radikalen? Das all⸗ gemeine Stimmrecht.‘ Dies bedeutet nichts Anderes als: Alle diejenigen, welche weder lesen noch schreiben konnen, sind zur Re, gierung des Landes . Alle 1 e besi 6 ie Interessen derjenigen leiten und vertreten, te . 24 * Plan der Radikalen ist die verkehrte Welt. Fassen wir Alles zusammen, so erwarten die Radikalen nach den Aa een der Linken von ihrem System eine voͤllige Umwälzung;
nach den Ansichten der Radikalen hossen die Legitimisten von der . in zwei Graden“ (8. h. von der Wahl durch gewahlte a
Wahlmänner), „die Ruͤckkehr des ancien regime; endlich bdeab— sichtigt nach den Ansichten der Republikaner und Legitimisten die Linke nichts als kleinliche, unwesentliche Reformen, die nicht im
Stande waren, Gutes zu erzeugen. Eine jede dieser Meinungen hat nun alle andern und die der konservativen Partei gegen
sich, so daß sie allo nur eine sehr kleine Minoritaͤt repraͤsentirt. Sicher haben jene Parteien sehr unrecht, wenn sie sich als eine, unter der Fahne der Reform versammelte Partei betrachten.
Selbst vereinigt bilden sie immer nur noch die Minorität.
Die öffentliche Meinung beschaͤftigt sich durchaus nicht mit der
Reform des Wahlgesetzes, und der aufgeklärtere Theil des Lan—
des will sie nicht.“ Der unausgesetzte Kampf der Journale unter einander uͤber diesen vielbesprochenen Gegenstand hat bereits zur Folge gehabt,
daß der „Constitutionnel“ und der „Siéecle“ jetzt schon weiter nichts mehr verlangen, als eine Reform des Ministeriums;
man darf daher wohl als en. gewiß annehmen, daß auch diesmal alle Pilaͤne zur Ab en mn nnn e, derer, die eine solche wuͤnschen, scheitern werden. Großdritanien und Irland. London, 24. Okt. Die große Truppen⸗Musterung, welche
gestern im Hame⸗Park zu Windsor vor Ihrer Majestaͤt der Ko⸗ nigin stattfinden sollte, ist auf heute verschoben worden, weil es von Sachsen / Koburg war
Schloß
gestern zu stark regnete. Prinz Ern vorgestern in London, kehrte aber Abends wieder nach Windsor zuruͤck.
Der Prinz von Capua befindet sich jetzt mit seiner Gemah—
lin in Kimmel“ Park zum Besuch bei Lord Dinorben.
Der Graf da Madeira, der in Diensten des Don Carlos ist von Bourges hier angekommen.
Ein Sohn des Dr. Rooney zu Dublin ist zum Privat-Se⸗
cretair des neuen Admiralitäts⸗Secretairs Herrn More O'Ferrall
ernannt worden.
Das Parlament wurde heute in der uͤblichen Form vorlaäͤu— fig weiter bis zu Donnerstag den 12. Dezember prorogirt. Die mit der Prorogation beauftragten Kommissarien waren der Lord Kanzler, der Marquis von Normanby und Lord Falkland. Das Unterhaus war bei dieser Ceremonie durch Herrn Rickmann, einen der Secretaire, und durch die anderen Beamten desselben reprasentirt. Das einzige anwesende Parlaments Mitglied des Unterhauses war Herr Wakley.
Aus der auf die , bezuͤglichen Stelle der Hollaͤndi⸗
schen Thron⸗Rede schließt man an der Dee, Börse, daß man in Holland zu einer neuen Anleihe seine Zuflucht nehmen werde, um die dringenden Staats⸗Beduͤrfnisse zu decken. (Vergl. den Art. Amsterdam im vorgestr. Blatte der St. 3.) Es zeigt sich nun hier kein Mangel mehr an Geld, und Wechsel erster Klasse sind schwer zu haben; uͤberhaupt befestigt sich das Vertrauen immer mehr, weil man weiß, daß sich seit einigen Tagen wieder Gold in der Englischen Bank angehaͤuft hat, und da der Zoll auf fremden Weizen von neuem gestiegen ist, so hegt man fuͤrs erste auch keine Besorgniß von fernerer Getraide⸗Einfuhr.
Die heut bekannt gemachten Durchschnittspreise des Getrai— des ergeben, wie erwartet wurde, eine betrachtliche Reduction der Weizenpreise in den letzten sechs Wochen, und es ist daher auch der Einfuhrzoll bedeutend gestiegen. Der Durchschnittspreis fuͤr die letzte Woche ist 66 Sh. 6 Pee. und für die letzten 6 Wochen 68 Sh. 11 Pee., und der Einfuhrzoll ist von 10 Sh. 8 Pee., der Skala der vorigen Woche, jetzt auf 15 Sh. 8 Pce. gestiegen.
Herr O Connell hat eine lange Adresse aus Derrynane⸗Abtei vom z. Ottober in Bezug auf die Sklaverei in Texas an die Gesellschaft zur Abschaffüng des Sklavenhandels gerichtet. Er fordert die Gesellschaft auf, ihre Bemuͤhungen, dem unmenschli— chen Verfahren in Texas Einhalt zu thun, fortzusetzen; er bezeich⸗ net die Texianer als Seeräuber, und spricht sich fehr stark gegen
stand
Frankreich aus, weil dasselbe Texas als unabhängigen Staat an⸗
erkannt habe. „Diese Sanction von Seiten Frankreichs“, sagt er, „macht es den Freunden der Humanität in Großbritanien doppelt zur Pflicht, ihre Stimmen durch alle Britischen Inseln er— tönen zu lassen, damit es einem Englischen Ministerium unmoglich ge⸗ macht werde, Texas als Staat anzuerkennen, so lange die Sklaverei daselbst gesetzlich anerkannt ist oder unter dem Volke gebrauchlich ist. Ich bemerke ehrfurchtsvoll, daß es die Pflicht der Britischen Gesell— schaft zur Aufhebung des Sklavenhandels ist: 1 Das Britische Volk mit dem Detail aller Abscheulichkeiten der Texianer bekannt zu machen; die Geschichte derselben ist kurz, kaum über zehn Jahre alt, aber sie ist voll von Blut und Verbrechen; 2) sich in England so viel wie möglich Unterstuͤtzung zu verschaffen, um die Anerkennung von Texas als Staat zu verhindern und 3) den besten Plan zu entwerfen, um durch Bildung einer maͤch— tigen Kolonie Farbiger in der passendsten. Gegend Mexi⸗ ko's, die zu diesem Zwecke 9 . wäre, den Texia— nischen Raubern das Handwerk zu legen.“ Außerdem hat Herr O Connell auch ein Schreiben an die Irlaͤndische poli— tische Handwerker⸗Union gerichtet, worin er naͤchstens ein ande— res Schreiben verspricht, das sich ausschließlich mit der Aufhebung der Union beschaftigen solle. Das gegenwartige Schreiben hat hauptsächlich den Zweck, dem Herrn Crawford vorzuwerfen, daß er in Bezug auf die Nothwendigkeit der Aufhebung der Union mit ihm nicht übereinstünme. Herr Crawford scheint einen Mit— telweg einschlagen zu wollen, von dem Herr O'Connell sagt, der⸗ selbe sey, „weder Repeal noch Union, sondern eine schlechte Com— bination beider, ein Rad in einem Rade, weder weiß noch schwarz, weder Fisch, noch Fleisch, noch Buckling.“
Die Morning Ehronicte findet sich wieder zu einigen
Entgegnungen auf das, was Franzosische Blätter über die Absicht
nderung des Wahl Gesetzes an der ⸗ ͤ tom gehen wollte, um sich zu Dom Miguel zu gesellen, so hieße dies, der Unterstůtzung gewähren, als
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der Franzoͤsischen Regierung in Betreff des Don Carlos sagen, veranlaßt. Ihre Bemerküngen sind hauptsächlich gegen den „Temps“ und das „Journal des Debais“ gerichtet. „Wir kon, nen nur sagen“, heißt es in ihrem Blatt unter Anderem, „daß irgend Jemand den „Temps“ mystifizirt haben muß, da gerade das Entgegengesetzte von seinen drei . der Fall ist. 9 Marschall Soult hat stets die Absicht ausgesprochen, Don Carlos freilassen zu wollen. 2) Die Koͤnigin Regentin von Spa— nien hat darum nachgesucht, daß man Don Carlos im Verwahr⸗ sam behalten mochte. 3) Der Britische Gesandte in Paris hat im Namen seiner Regierung ein gleiches Gesuch gestellt. Das Journal des Debats“ sucht zu beweisen, daß es unndͤthig sey, Don Carlos länger in Verwahrsam zu halten, und daß das Mi— nisterium recht handeln wurde, wenn es ihn sogleich freigäbe und wenn es ihn entweder nach Salzburg gehen ließe, oder nach Rom, um sich Dom . anzuschließen. Dasselbe Blatt behauptet, daß weder das gemeine Recht, noch das Voͤl— kerrecht, noch das Gesetz in Betreff der Fluͤchtlinge der Franzoͤ— sischen Regierung das Recht verleihe, Don Carlos festzuhalten. Das ist sehr traurige und sehr leichtfertige Ethik, die eben so viel schlechte Grundsaͤtze als Worte enthaͤlt. Die uͤberwiegende Pflicht, welche hier in Betracht kommen muß, ist die Pflicht Frankreichs gegen seinen Nachbar Spanien; diese aber wird von der Franzoͤsischen Regierung und von ihrem Organ mit einer Ruͤcksichtslosigkeit beiseitgesetzt, die vollkommen mit der ganzen bisherigen Franzoͤsischen Politik gegen Spanien uͤbereinstimmt. Wir erwarteten, daß, wenn Frankreich Don Carlos freilasse, dies unter der Bedingung geschehen wurde, daß er sich nach Oester— reich zu begeben hätte, oder daß die Oesterreichische Regierung sich fuͤr sein Nichtwiedererscheinen in Spanien verbuͤrge. Cabrera
ist in diesem Augenblicke Herr mehrerer Armeen und mehrerer Ita⸗ geben wird. — niß des Staats - Ueberschusses; der von Jahr zu Jahr zuneh—
lien gegenuber liegenden Spanischen Kuͤsten⸗Provinzen. Der Graf von Espagna befindet sich, wie aus den letzten Nachrichten hervorgeht, in
einer Lage, worin er den Constitutionalisten von Catalonien Widerstand r h ĩ schuld⸗Comtoirs; die jährliche Zunahme der Zoll⸗Einkuͤnfte in Folge er⸗
zu leisten vermag. Die Ostkuͤste von Spanien ist also der Heerd des noch uͤbrigen Aufstandes, und wenn Frankreich nun, wie das „Journal des Dabats“ so ruhig vorschlaͤgt, in einer Jahreszeit, wo der Winter ernste Operationen bald auf fuͤnf Monate lang unterbrechen muß, den Don Carlos nach Rom gehen lassen
Karlistischen Insurrection mehr Frankreich sie jemals der constitutionnellen Regierung hat zu Theil werden lassen. Es hieße, an die Stelle der Quadrupel—
setzen, eine Tripel-Allianz, in welcher Oesterreich die Stelle von England einnahme.“ Die Regierung soll, dem Standard zufolge, vorgestern
sehr wichtige Depeschen vom Admiral Sir R. Stopford erhalten
haben, wonach, wie dieses Blatt meint, eine energische Remon— stration, an welcher England Theil nehmen wuͤrde, gegen Ruß— lands Politik in den orientalischen Angelegenheiten stattfinden durfte. —
Vom Cap sind Nachrichten bis zum 24. August hier einge, — sinuationen von einer sehr verschiedenartigen Lage des Landes.“
gangen, wonach die amendirte Bill, welche die Pflichten der Herren und Diener gegen einander bestimmt, durchgegangen und in der Regierungs-Zeitung publizirt worden war.
Personen aufgehoben ist. Durch die Annahme dieser Bill ist
Kontraktzeit einzugehen genöthigt waren, gehoben;
werden. Nachrichten von Port Natal zufolge, hatte der Anfüh— rer der ausgewanderten Bauern unterm 10. Junt aus Tergula
, daß die Expedition, welche nach dem Zula-Lande mar—
chirt war, sich geweigert habe, in dies Gebiet einzurücken, weil der Zula⸗Haͤuptling Dingaan Friedensvorschlage gemacht und vor⸗ läufig 1309 Stuͤck Vieh und eine Anzahl Gewehre zurückgegeben ö
im Königreiche Sachsen zusammentretende Staͤnde⸗Versammlung
hatte, mit dem Versprechen, auch fuͤr Ruͤckgabe des ubrigen ge— stohlenen Eigenthums sorgen zu wollen. ; . Nach Berichten aus Halifax vom Ende Septembers
hatte der Gouverneur das Versammlungshaus von Neu-⸗Schott,
land am 21. September prorogirt, nach Bestätigung der von letzterem angenommenen Bill, welche zur Negoziirung von Anlei— hen ermächtigt, um damit den unverzuͤglichen Bau von Wohnun— gen fuͤr die Abgebrannten in St. John zu unterstuͤtzen. Es sol—
len zu diesem Zweck, unbeschadet der gewohnlichen Appropiatio—
nen für den öffentlichen Dienst, Provinzial⸗Scheine zu dem er— forderlichen Belauf ausgegeben werden. Nieder lande.
Aus dem Haag, 26. Okt. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer uͤberreichte der Finanz-Minister die Budget⸗ Gesetze fuͤr das Jahr 1810. Demnach ist das Ausgaben-Budget auf 56,378,600 Fl. festgesetzt, und zwar erhalten davon das Kd nigliche Haus 1, 125,000, das Staats-Secretariat 354,109, die
auswärtigen Angelegenheiten 831,660, die Justiz 1,68, 0u6, die inneren Angelegenheiten 3,222,900, der reformirte Kultus ꝛc.
1,39 l, 200, der katholische Kultus 400,009 Fl., die Marine
3,250,006, die Finanzen 27,370 60600, die Landmacht 14,191,566 . ( men begriffen, beträgt vom 20. bis 26. Oktober Hz334 Rthlr.
und die Kolonien 93,300 Fl. Im Finanz⸗Departement nehmen die Zinsen der Staarsschuld 21,158,205 Fl. und die Pensionen 6,1 11,795 Fl. in Anspruch. Bei den 217, proc. Renten sind
bereits die 3 Millionen zu Lasten Belgiens in Abzug gebracht; f
man hat dieselben, bis ein Näheres daruͤber mit Belgien fest— gestellt seyn wird, einstweilen diesem Staatspapier uͤber— schrieben. Die Zuschuͤsse an das Amortisations-Syndikat sind ebenfalls in Anschlag gebracht. Die Kosten fuͤr das Heer hofft man in der Folge vermindern zu können, doch mußte einstweilen noch ein hoͤherer Ausgabenstand beibehalten werden. Zur Deckung der Ausgaben wird, außer einer Million Ueberschuß von 1857 und 1838 und 11,220,600 Fl. Einnahmen von den Kolonieen, die Forterhebung der bestehenden Abgaben in Antrag gebracht. Demnachst aber trug der Minister auf die Bewilligung einer neuen Anleihe von 5s. Millionen Gulden zu Lasten der uͤberseeischen Besitzungen an, und zwar unter denselben Bedingungen, wie die Anleihen von 1837 und 1838 ge— macht worden. Die auszugebenden Loosrenten sollen 3 pet.
Allianz gegen Don Carlos eine Tripel-Allianz zu seinen Gunsten
Es geht dar⸗ aus hervor, daß der Unterschied zwischen Farbigen und anderen genommene Anleihe der hiesigen Bergbau⸗Gesellschaft. nun die Beschwerde in Bezug auf die schriftlichen Dienst-Kon⸗ trakte, welche Herren und Diener bei laͤngerer als einjähriger der einzige Fall, wo jetzt noch schriftliche Kontrakte vor den Behorden abzu⸗ chließen sind, ist, wenn verwaiste Kinder in Dienst genommen
in solenner Konferenz definitiv geeinigt habe.
Packet, der ; haltend, an ihn selbst pete restante Königslutter adressirt, zur
der Niederlande, sich nach dem benachbarten Delft begeben und das Grab ihrer verstorbenen Durchlauchtigen Mutter, Nieder lands unvergeßlicher und stets noch tief betrauerten Königin be, sucht, und eine geraume Zeit mit stiller Ruͤhrung und tiefer Wehmuth an dieser Stelle geweilt, wo, außer den irdischen Ueber, resten ihrer theuren Mutter, auch diejenigen so vieler ihrer durg; lauchtigen Vorfahren ruhen.“
Amsterdam, 26. Okt. An unserer Börse schien man heute die Darlegungen und Antraͤge des Finanz⸗Ministers als unguͤn⸗ stig fuͤr die Staats-Finanzen zu betrachten und die Course der inländischen Fonds sind daher neuerdings etwas gewichen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 22. Okt. Der Koͤnig hat den Dr. G. Nibe lius zum Bischofe von Westeroos ernannt.
In Beziehung auf den nahen Reichstag ist folgender Arti— kel der Statstidning wegen des Abschlusses des Reichs-Haupt, buches fuͤr das Jahr 1837 bemerkenswerth: „Die Staats Ein— kuͤnfte fur das benannte Jahr haben einen saldirten Ueberschuß von Sog, 952 Beo. Rihlr. 17. 10 geliefert, wonaͤchst Ersparun— gen an den angeschlagenen Ausgaben sich auf 31,467 Rthlr. 23 10 belaufen, zusammen 931,120 Rthlr. 23. 8. Wenn hier— von abgehen: angewiesene Ausgaben auf den Ueberschuß, Aus—
fälle in angeschlagenen Posten unter verschiedenen Haupt Titeln,
der Unterschied zwischen 6 Rthlr. und dem Reichs-Marktgange—
Preise von 6 Rihlr. 39 Sh. fuͤr den Theil von Getraide unter den Geldgehalten, welcher den Belauf der saldirten Getraide— Einnahme des Staates uͤberschreitet, zusammen 319,352 Rthlr.
8. 7, so bleibt eine Summe von 6214086 Rthlr. 13. 1, welche gesetzmäßig füͤr das Jahr 1837 dem Reichsschuld-Comtoir über— Ein in so hohem Grade befriedigendes Verhaͤlt— mende Vermoͤgensstand und die bekannte bluͤhende Lage des Reichs—
weiterten Handels und Gewerbes; die in den letzten Jahren fast verdop⸗
velt zu nennenden Communicationen im Lande durch Kanaͤle, Strom⸗ reinigungen, Dampfschiffe u. s. w. zur Erleichterung des Ver— kehrs in den meisten Gegenden; das vollstaͤndigere Eingehen der
Restforderungen der Krone, mit jährlicher Verminderug von Re— stanten; die Vermehrung des Verkehrs-Kapitals und bequemere Mittel zu dessen Anschaffung durch die Provinz⸗Banken; das dadurch veranlaßte Herabgehen des Geldzinses, zur Erleichterung der industriellen Unternehmungen und der Gewerbe; die im All— gemeinen im Reichsmuͤnzwesen zu Stande gekommene Festigkeit und in Folge dessen das wiedererlangte Vertrauen zu der Reichs— bank sowohl im In als im Auslande; alle diese und viele an— dere Fakta, gestuͤtzt auf Zahlen und authentische Dokumente, welche von Zeit zu Zeit in dieser Zeitung mitgetheilt worden,
geben einen successiven Fortschritt in allen obberuͤhrten Hinsichten
kund und scheinen in einem so merklichen als gluͤcklichen Gegen—
satz zu stehen zu den von andern Seiten und aus anderen, wohl
weniger zuverlässigen Quellen gezogenen, öfters aufgestellten In—
Der Frejga zufolge, hat das, am Sonntage angekommene Dampfschiff „Swithiod“ eine Million Thaler in Gold und Silber uͤberbracht, dem Vernehmen nach als in Hamburg auf—
ente s chẽl an kh.
Dresden, 26. Okt. Das Gewerbeblatt füuͤr Sachsen enthaͤlt die Anzeige, daß das Direktorium der Erzgebirgischen Eisenbahn⸗Gesellschaft sich mit dem hohen Ministerium in Betreff der wichtigen finanziellen Vorfragen, z. B. der Post⸗Verguͤtung ac. ; Es soll dabei der Gesichtspunkt der Billigkeit und wohlwollender Geneigtheit fuͤr Beforderung des Bahn-Interesses erfreulich vorgewaltet haben.
Leipzig, 28. Okt. Die mit dem 5. November d. J. wird durch ihre Berathungen nicht minder wichtig als die fruͤhe— ren werden, da das Schulwesen, Gerichts⸗Verfahren, Preß⸗Verhalt nisse. Wechseb Recht u. s. w. vielfache Veranlassung zu interessan—⸗ ten Diskussionen geben werden. Die offiziell angekuͤndigten Land— tags-Blaͤtter werden unter der Redaction des Ir. Gretschel dem In und Auslande genaue Mittheilungen hieruͤber machen.
In literarischer Hinsicht machen wir auf die akademische Schrift des Dr. der Theologie, Diakonus Siegel, „da artihus qu , h rücis in sagris Christiandrum materirin prachuit' p Ima.
„Leipzig
3 1 1 us S⸗znum
und in lokaler Beziehung auf das begonnene Werk:
und seine Umgebungen, mit besonderer Ruͤcksicht auf historisches * *.
Interesse“, aufmerksam, welche letztere fein gearbeitet, wenn auch nicht durch—
Text von ir. Kamshorn, mit Englischen Stahlstichen,
gehends sehr ähnlich sind. Die bekannte Pianistin Camilla Pleyel hat am 26. Oktober ein zahlreich besuchtes Konzert gegeben, dabei durch geschmackvol—
len Vortrag eines Konzerts von Felix Mendelssohn und einiger
Stuͤcke von und nach C. M. von Weber sich bewährt. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn⸗Actien stehen im Courszettel
mit an pCt. notirt; die woͤchentliche Einnahme von der Bahn,
wenn schon durch die winterlich gewordene Witterung im Abneh—
13 Gr., wozu 106,662 Personen 7161 Rthlr. 7 Gr., die Fracht aber 2173 Rthlr. 6 Gr. beigetragen.
Braunschweig, 2. Okt. (Magd. 3Ztg.) In dem drei Meilen von hier entfernten Städtchen Königslutter war in ver— gangener Woche das Post-Amt der Gefahr eines bedeutenden Betruges ausgesetzt. Ein junger Doktor der Philosophie langt mit der Post von Hamburg in Hannover an und giebt dort ein Angabe nach 12,009 Rthlr. in Tresorscheinen ent—
Post. Acht Tage nach Ankunft des Packetes verlangt der Be⸗
zu legitimiren versteht, vorenthalten wird.
trüger dasselbe, was ihm aber, da er sich nicht durch den Paß Drei Tage später
ehrt er zurück, zeigt seinen Paß vor und das Packet wird ihm uͤbergeben. Aber bei dem Empfange desselben bemerkt er sogleich, weder Siegel noch Emballage des Packets seyen die von ihm in
Zinsen tragen und zunaäͤchst zue Erstattung der Vorschuͤsse ver⸗ wandt werden, durch welche die Kolonial-Verwaltung den Finanzen
zur Bestreitung ihrer Ausgaben unter dringenden Umstaͤnden zu Huͤlfe gekommen ist. Der Minister verspräch ausfuͤhrliche Dar— legungen uͤber die Kolonieen, woraus hervorgehen wuͤrde, daß dieselben vollkommen im Stande seyen, die ihnen auferlegten Lasten zu tragen. Für die Einlssung der Schuid des Amortisa— tions-Syndikats ist fuͤr 1819 noch kein Antrag gemacht, doch versprach der Minister, auch daruͤber bald Näheres zu berichten. Hiesige Blatter berichten. „Dieser Tage hat Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen, geborne Prinzessin
Hannover zur Post gegebenen, und verweigert die Annahme des angeblich falschen Packets. Der Vorfall wird sogleich der hiesi— gen Post-Direction gemeldet, und von hier ein Bevollmächtigter nach Königslutter gesandt, um in Begleitung des Fremden nach Hannover zur Untersuchung des Vorfalles abzureisen. In Han—
nover weist sich die Identitaͤt des Packets mit dem dort zur
Post gegebenen aus, und nach kurzem Leugnen gesteht der Fremde den bezweckten Betrug ein, und bittet, das Packet zu oͤffnen, in welchem sich nichts als Makulatur finden werde. Diese Angabe
war denn auch, wie der Augenschein sogleich auswies, die endlich
richtige, und der Betruͤger sieht seinem gerechten Straf- Urtheile entgegen.
Oesterreich.
Wien, 25. Okt. Die großen Herbst⸗Mandver eines Theiles der in Italien stationirten Kaiserlichen Truppen fanden auch in diesem Jahree unter der persöonlichen Leitung des Feldmarschalls Grafen Radetzky statt. Sie begannen am hten d. M. auf dem Gebiete, das sich zwischen dem Chise und dem Mintio ausdehnt, und endeten am aten d. M. mit einer großen Parade auf der Ebene von Prabiano zwischen Valleggio und Villafranca in der Provinz Verona. Die Truppen waren in zwei Corps vertheilt, von denen das eine unter dem Befehle des Generals der Kavalle— rie, Grafen Wallmoden, das andere aber unter dem Kommando des Feldmarschall-Licutenants Fuͤrsten Bentheim stand. Nach weitägigen Feld⸗Exercitien überschritten beide Truppen-Corps den Mincio und lieferten sich ein lebhaftes Gefecht auf den Hoͤhen zwischen Valleggio und Castel⸗Nuovo. Dieses großartige mili— tairische Schauspiel hatte eine große Anzahl einheimischer und fremder Zuschauer herbeigezogen, worunter sich Personen von hohem Range, wie der Herzog von Modena und Ihre Königl. Hoheiten die Herzoge von Bordeaux und Cambridge, befanden. Ungluͤcklicherweise wurde das kriegerische Fest durch den (bereits erwähnten) jahen Todesfall des Feldmarschall-LZieutenants Fuͤrsten Bentheim, den am 12ten d. M. in seinem General⸗Quartier zu Villafranca ein Schlagfluß befiel, getruͤbt.
Schweiz.
Aus der Schweiz, vom 20. Okt. (Schw. M.) Als im September den Radikalen von Zuͤrich das Ruder aus den Haͤn— den gewunden wurde, war Freude und Hoffnung auf gleichen Erfolg in den Mienen der ganzen aristokratischen Partei, die zwar in vielen Kantonen der Schweiz laͤngst die herrschende ist, im Ganzen aber doch nicht aufkommen konnte, weil die groͤßten Kantone in andern Händen waren und durch ihren Einfluß eine Anzahl Schwankender mit zogen. Durch Zuͤrichs entschie— denen Abfall — ein halber waltete laͤöngst — ist der aristokratischen Partei das Uebergewicht im Bunde gegeben. Aber die Gegner sind noch mächtig genug, scheinen auch zum Aeußersten ent— schlossen, wenigstens ist ihr Auftreten bei der ersten wich— tigen Streitfrage, bei den Walliser Zerwuͤrfnissen, der Art, daß die Eidgenossenschaft dermalen faktisch nicht besteht, denn in der Ecklärung der 6! Kantone ist gesagt, daß sie den September— Beschluß (neue Vermittelung) nicht anerkennen und bei dem Juli— Beschluß (Rekonstituirung), also bei der Verfassung vom 3. Au— gust, einer Tochter desselben, verharren. So lange jene Kantone, Bern, Luzern, Solothurn, Aargau, Thurgau, St. Gallen und das halbzahlende Baselland von dieser Partei beherrscht sind, muß eine Art Kriegszustand im Schooße der Eidgenossenschaft bleiben, und namenllich kann sich die Zuͤricher Restauration nicht gesichert glau— ben. Daher ist einem lebhaften Kampfe entgegenzusehen, der aber, einzelne Ausbrüche abgerechnet, mehr im Stillen wird gefuͤhrt wer— den; denn der 6. September hat doch vor gewaltthaͤtigen Schrit— ten eine Art heilsamen Respekt eingefloͤßt. In Bern wenigstens loͤst sich der große Streit, der im ersten Feuer mit Volksver— sammlungen und Massenbewegungen losbrechen zu wollen schien, in Wahlkämpfe auf. Man glaubt, daß die radikale Partei (Neuhaus) nicht lange mehr Stand halten werde. Dann schwankt das Zanglein zwischen dem Patriziat und der Burg— orfschen Partei. Letztere, die am reichen Bauernstand, des Emmenthals hauptsaͤchlich, ihre Stuͤtze hat, ist vielleicht für die nächste Zeit zum Obenaufschwimmen bestimmt, denn die Patri— zier hätten hochstens durch eine Allianz mit den Burgdorfern Aussicht, und es läßt sich nicht verkennen, daß, wie einerseits die Radikalen und die nach Außen und nach Neuerung streßbende Politik des letzten Jahrzehends (die junge Schweiz, wenn man will) im Abnehmen sind; so auf der andern Seite die Maͤnner und An— sichten sich Popularität versprechen duͤrfen, die vom eigentlichen Schweizerthum, von der Neutralitäaͤt und Beschraͤnkung auf die kleine Heimaih, das Heil des Vaterlandes erwarten; das aber ist ein Hauptgedanke der Burgdorfer. Jene Ansichten haben zwar in der letzten Zeit starke Stoͤße erlitten, vornehmlich durch die Wirksamkeit so vieler Deutschen Lehrer; doch werden sie sich eben darum zu einem neuen kuͤrzeren oder laͤngeren Widerstand erheben. Der Widerwille gegen die Fremden gilt im Allgemei— nen zunächst den Deutschen, weil sie zahlreicher, als andere, im Lande leben, und weil sie etwas Unerträgliches haben ein Sprichwort sagt: „Wo zwei Deutsche bei einander sind, ist einer doch gehen auch die Nachbarn im Westen nicht leer aus, und die Trennungs⸗-Absichten des Jura, die immer unver— holener auftreten, auf die „Franzossische Nationalitaͤt“ des Bis— thums pochend, werden so wenig, wie der friedliche Graͤnzkrieg im Herbst Si3 eine freundliche Gesinnung gegen die Franzosen pflanzen, Wenn einerseits die Liberalen mit Vorliebe auf Frank— reich blic
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ken, so ist andererseits bei den Aristokraten eine Vor— liebe fuͤr Deutschland zu bemerken; beides aus politischer Sym— pathie. In socialer Hinsicht aber hat die Franzoͤsische Bildung bis weit uͤber die Mitte der Schweiz herein ein großes Ueber— gewicht.
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MNeapel, 13. Okt. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Auguste, Schwester Sr. Majestaͤt des Königs von Sachsen, ist in bestem Wohlseyn hier angekommen. Die Prinzessin Wilhel— mine Marie von Danemark, welche sich den ganzen Sommer hier aufhielt, wird, nachdem sie sich von einer schweren Krank— heit erholt hat, in den naͤchsten Tagen nach Rom, ihrem ge— wohnlichen Aufenthaltsorte, zuruͤckkehren. Der hiesige Hof hat dieses Jahr wegen des Wochenbettes Ihrer Majestäͤt der Koͤni— gin die Villeggiatura in Portici unterlassen.
Die Vortheile der Damypfschifffahrt erkennend, hat sich end⸗ lich auch in Palermo eine Actien-Gesellschaft gebildet, welche zwei Dampfboͤte von 120 Pferdekraft ankaufen will, um mit densel⸗— ben vorlaufig eine regelmäßige Verbindung zwischen den Haupt— platzen des Königreichs Neapel und Sicilien zu unterhalten, und fuͤr den Fall' des Gelingens ihren Wirkungskreis auch auf fremde Plaͤtze auszudehnen.
Ein schrecklicher Brand hat unlaängst 4000 Morgen Waldung in Puglien zerstoͤr. — Aus den Abruzzen schreibt man, daß das wilde Thier, welches so viel Unheil angestiftet hat, und fuͤr eine Hyäne gehalten wurde, erlegt, und als ein Wolf von ungewoͤhn— licher Groͤße erkannt worden sey.
Wie es allgemein heißt, soll der neue Nuntius am hiesigen Hofe bei der Regierung verschiedene Vorrechte fuͤr die Geistlich— keit ausgewirkt haben, unter Anderem, daß kein Geistlicher bei Uebertretung der Landesgesetze, welcher Art sie auch seyn möge, von weltlichen Behorden gerichtet werden kann, sondern in diesem Falle dem Roͤmischen Stühle ausgeliefert werden muß; sodann sollen die Kirchen von neuem fuͤr alle Verbrecher ein Zufluchts— ort seyn, und sich die weltliche Macht nicht uͤber ihre Schwellen erstrecken. Ueberhaupt gewinnt die Geistlichkeit hier zu Lande, namentlich aber der Jesuiten⸗Orden, mehr und 2.
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und wird hauptsächlich von oben herab
er und Einfluß in großer Theil der Bevoͤlkerung schuͤttelt da⸗
sehr beguͤnstigt. zu den Kopf⸗
Rom, 17. Okt. (A. Z.) Einiges Gerede verursachte die in voriger Woche von den hiesigen Christinos veranstaltete feier— liche Messe in der Spanischen National⸗Kirche, um dem Himmel fuͤr die Ruͤcktehr des Friedens in ihrem Vaterlande zu danken. Ein beabsichtigtes Tedeum fuͤr den Sieg uͤber Don Carlos wurde ihnen nicht erlaubt. — Der Papst fahrt fort seine Touren in der Umgegend zu machen. Vorgestern war er in Fiumicino, am rechten Ufer der Tiber⸗Muͤndung gelegen, wo er auf dem Meere
einem großen Fischzug beiwohnte, welchen ihm die dortigen Fischern
u Ehren gegeben haben. — Die Herzogin von Berry ist gestern lbend mit ihrem Gemahl und zahlreichem Gefolge hier aus Veapel eingetroffen. Sie wird sich, wie man sagt, nur wenige Tage hier aufhalten, um ihre Reise nach den Norden, bevor der Winter dort eintritt, beenden zu koͤnnen. — Ueber eine Reise des Herzogs von Bordeaux hierher weiß man bis heute nichts Zuverlaͤssiges. — Der Baron Karl von Rothschild wird erwar— tet, um sich nach kurzem Aufenthalt nach Neapel zu begeben. Wie uͤberall, wenn ein Mitglied dieser Familie reiset, es nicht an Geruͤchten uͤber neue Anlehen fehlt, so auch hier, obgleich uns versichert wird, daß man nicht an derlei Entwuͤrfe denke.
Spanlen.
Madrid, 18. Okt. Beim Veginn der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer verlas der Praͤsident der Kammer eine Mittheilung des Conseils-Praͤsidenten, worin dieser die Anzeige macht, daß das Ministerium den Debatten uͤber den Adreß-Ent— wurf in der Deputirten⸗-Kammer nicht beiwohnen konne, weil auf heute die Diskussion des Fueros-Gesetzes im Senat ange— kuͤndigt worden sey. Als auf diese Mittheilung eine lebhafte Aufregung folgte und mehrere Deputirte das Wort verlangten, sagte der Praͤsident: „Die Diskussion des Adreß⸗-Entwurfs kann nicht ohne Zustimmung der Kammer suspendirt werden; man darf kein so unheilbringendes Praͤcedenz⸗Bei piel gestatten. Das Ministerium koͤnnte kuͤnftig von dieser Befugniß in seinem eige— nen Interesse Gebrauch machen, denn es würde von seinem Willen abhangen, eine Diskussion zu vertagen. Das Ministerium kann sich theilen, und es scheint mir daher, daß die Kammer dem
Verlangen des Conseils-Praͤsidenten nicht nachgeben und die Dis⸗
kussion nicht suspendiren darf. (Beim Abgange der Post sprach sich Herr Alonzo in derselben Weise aus, wie der Praͤsident und die Aufregung nahm immer mehr zu.)
Die Sardinischen Hafen sind den Spanischen Schiffen wie— der geoͤffnet und die Handels-Verhaͤltnisse zwischen beiden Landern wieder hergestellt. Mehrere Fahrzeuge, die in Sardinischen Haͤ— fen Waffen und Munition fuͤr Don Carlos geladen hatten, haben ihre Ladungen wieder ausgeschifft.
— In einem Schreiben des Madrider Korrespondenten der
Morning Chronicle vom 14. Oktober liest man: „Die Ver—
handlungen des Kongresses haben in dieser Woche wenig Inter⸗ Der einzige zur Diskussion gekommene Gegen⸗
esse dargeboten. . stand von Wichtigkeit war ein Gesetz⸗Entwurf, wonach den Sol—
daten, welche die gesetzliche Zeit in der Armee gedient haben,
statt des Piasters, den sie jetzt monatlich erhalten, Kron, oder National- Laͤndereien gegeben werden sollen. Ueber die Zweck— maͤßigkeit dieser Maßregel sind der Kongreß und das Ministerium einverstanden. Der Senat hat seit dem Mittwoch nichts gethan; heute wird wahrscheinlich der Bericht uͤber den von der Depu— tirten⸗ Kammer angenommenen Gesetz- Entwurf in Betreff der Fueros vorgelegt werden. Die Kommission des Senats ist nicht einig, und der Marquis von Villuma wird einen besonderen Be— richt abstatten. Kommission werde dem Kongreß zugesendet werden, um densel— ben in Erwägung zu ziehen; ich glaube indeß doch, daß der von
der Deputirten⸗ Kammer angenommene Gesetz- Entwurf zuletzt
zum Gesetz erhoben werden wird. Es wird sich bei der endlichen
Erledigung dieser Frage zeigen, ob das Ministerium, wie man
Heute fruͤh
noch immer behauptet, die Cortes aufloͤsen wird.
schlagt in der That das „Eco del Comercio“ auf der liberalen Seite Lärm und raäͤth den Cortes, sich auf eine „Correo na- cional“ die Zweckmaͤßigkeit und selbst die Nothwendigkeit einer liegen. — Boghos Bey und Artim Bey versicherten noch diesen Morgen
solche Maßregel vorzubereiten, während der
solchen Maßregel darzuthun sucht. Ich will hier nur bemerken,
daß Espartero uͤber diese Angelegenheit konsultirt worden ist, und daß seine Antwort den Gegenstand der Berathungen in einem am Sonnabend gehaltenen Minister-Conseils gebildet hat. Er soll in seiner Antwort gesagt haben, daß er sich nicht mit Partei⸗ mit ihren 15,000 Mann ihm doch einige Unruhe einfloͤßen muß;
Angelegenheiten zu kompromittiren wuͤnsche, da er vollauf mit
der Beendigung des Krieges zu thun habe und es ihm nur um und verlangen sehnlichst nach Konstantinopel zuruck. — Boghos
die Erhaltung der Verfassung, des Thrones Isabella's und der Regentschaft ihrer Mutter zu thun sey. ein Gluͤck fuͤr das Land, wenn dies die wahre Gesinnung Espar—
tero's ware, doch kann ich fuͤr jetzt diese Angaben nicht verbuͤrgen; nur so viel ist gewiß, daß zu keiner Zeit die geheimen Feinde der Constitution und der parteiisch gewahlten Cortes thaͤtiger und zur in die Kassen komme, denn die armen Civil- und Militair⸗Be⸗
Ausfuͤhrung eines Staatsstreiches entschlossener gewesen sind, als
jetzt. Es heißt, der Graf von Toreno sey auf dem Wege nach Madrid bereits in Vitoria angekommen. Das ist kein gutes Zei⸗
chen. Gestern Abend versammelten sich die Deputirten der aäͤußer—
sten Linken, um sich uͤber die Abfassung der Adresse zur Beant⸗
wortung der Thron-Rede zu berathen. Dies Dokument wird
vielleicht heute dem Kongreß vorgelegt. Ein Amendement, worin i zeigt sich als ein dem Gesundheitszustande der Hausthiere beson⸗
das fruͤhere Benehmen und die Unfaͤhigkeit der Minister getadelt wird, ist zwar vorlaufig beschlossen worden, indeß haͤngt die Vor— legung desselben in der Kammer von Umstaͤnden ab. — Briefe
ein Brigadier, den der Herzog von Vitoria mit der Auffor— derung, sich dem Traktat von . zu unterwerfen, an Ca— brera sandte, von diesem auf der Stelle erschossen worden sey.“
Saragossa, 18. Okt. Die Truppen stehen noch immer in denselben Stellungen, wie vor acht Tagen. Man schreibt diese Unthaͤ⸗ tigkeit dem Umstande zu, daß ein bestimmter Termin fuͤr den Anfang der Feindseligkeiten festaesetzt worden ist, um den Karlisten Zeit ö geben, die Fahnen Cabrera's zu verlassen. Die Bemuhungen
abanero's sind bis jetzt von geringem Erfolge gewesen, denn die wenigen uͤbergetretenen Karlisten sind fast saͤmmtlich Soldaten. Cabrera soll angeblich erklart haben, er werde die Waffen nieder— legen, wenn man ihm das Versprechen gebe, daß er so behandelt werde, wie Maroto. Dies stimmt jedoch wenig uͤberein mit der Strenge, womit er diejenigen verfolgt, die ein zu lebhaf⸗ tes Interesse fuͤr den Frieden zu erkennen geben. Man erzählt sich fuͤr gewiß, daß er die Junta von Mirambel auf— geloͤst und drei Mitglieder derselben habe erschießen lassen, weil sie sich zu Gunsten der Pacifizirung ausgesprochen hatten. 22 Offiziere, die derselben Gesinnungen verdaͤchtig waren, sollen das naͤmliche Schicksal getheilt haben.
Es heißt auch, der Bericht der Majoritaͤt der
Es waͤre in der That
Türkei.
Konstantinopel, 2. Okt. (Mornin er ĩ Dampf ⸗Fregatte „Rhadamanthus“ ist am — * 8 peschen vom Admiral Stopford fuͤr Lord Ponsonb) von den Dar⸗ danellen hier angekommen. Es heißt, der Admiral erkläre es darin fuͤr unmoglich, daß die Flotte noch langer an dem Orte bleibe, wo sie sich jetzt befindet, und er verlange Instructionen, wie er sich zu , e, e, wenn er sich gensthigt sehe, seine Stellung zu verlassen. er „Rhadamanthus“ wird, dem Ver— nehmen nach, zehn bis vierzehn Tage hier bleiben, wahrscheinlich um einen Kabinets, Courier aus London abzuwarten. Die kom— dinirte Flotte liegt an einem schon gefährlichen Platze vor Anker und wird denselben bald verlassen muͤssen. Die Expedition nach Alexandrien unterbleibt, weil die Maͤchte daruber nicht einig sind. Die Minister der Pforte versammeln sich täglich, und das . der Diskussion ist fast immer die Aegyptische Angelegenheit. Die Ungeduld des Divans uͤber die ungemeine Zögerung der fuͤnf Mächte in der Erfuͤllung ihrer Versprechungen ist so groß, und der Reis Efendi hat sich vor kurzem so energisch gegen die ver— schiedenen Botschafter daruͤber ausgesprochen, daß diese es fur noͤthig gefunden haben, die Versicherung zu wiederholen, daß die fuͤnf Machte aͤber die zu befolgende Politik völlig einig seyen, und daß bald das vortheilhafteste Arrangement fuͤr den Sultan durch ihre Einmischung zu Stande kommen werde. Eine Bot schaft dieses Inhalts ist der Pforte in den letzten Tagen offiziell von allen fuͤnf Mächten mitgetheilt worden; welche Maßregeln jedoch zur Erreichung dieses Zweckes ergriffen werden sollen, weiß ich nicht. Der Friede Europa's steht auf dem Spiele, die Frage ist eine Europaͤische geworden, und alle Partikular-Verträge muͤssen bei Seite gelegt werden, wenn sie nicht länger nuͤtzlich oder nothwendig sind. In Reschid Pascha scheinen sich das Ver— trauen seines Souverains und die Hoffnungen seiner Landsleute
u konzentriren. Unter den zahlreichen Tuͤrken, die bei den ver— schiedenen Hofen von Europa akkreditirt gewesen sind, und Gele— genheit gehabt haben, ihre Ideen zu erweitern und einen Blick in unser politisches System zu thun, scheint Reschid Pascha der Einzige u seyn der die Fahigkeit besaß, in dieselbe einzudringen und den Gcharf⸗ sinn die Wichtigkeit einer Kenntniß derselben für sein Vaterland zu wuͤrdigen. Der Einfluß Chosrew Pascha's scheint abzuneh— men, und Halil Pascha genießt das groͤßte Vertrauen seines Herrn. Es heißt sogar, Chosrew Pascha werde in kurzem ganz⸗ lich entlassen werden. Vielleicht ist dies aber nur eine List des schlauen Seriaskers, um sich gegen den Haß, den eine Parcci seiner Landsleute auf ihn geworfen, zu schuͤtzen und vielleicht eine Ausgleichung mit Mehmed Ali zu erleichtern. Ich kann nicht glauben, daß der Guͤnstling mehrerer Sultane in seinem hohen Alter noch in Ungnade fallen sollte.
Aegypten.
Alexandrien, 6. Okt. (A. Z.) Die Spannung, die schon seit einiger Zeit zwischen Ibrahim Pascha und Soliman Pascha (Selves), besonders seit der Schlacht von Nesbi, statt— fand, hat endlich zur Folge gehabt, daß der Letztere in gaͤnzliche Ungnade fiel. Die Truppen, die sich unter ihm in Aintab be— fanden, haben ihn auf direkten Befehl Ibrahim Pascha's ver— lassen, und andere Kantonnirungen bezogen, so daß er sich ganz isolirt befand. Er soll sich auf seine Guͤter bei Saida zuruͤck— gezogen haben. Die Hauptursache dieses Eclats ist Neid von Seiten Ibrahim Pascha's, der Soliman Pascha nicht vergeben kann, daß die Berichte uͤber die Schlacht von Nesbi den Talenten des Renegaten den gluͤcklichen Ausgang der Schlacht zuschreiben. Der Brief des Franzoͤsischen Offiziers Petit, den Pariser Zeitungen mitgetheilt, hat nicht wenig zur Ungnade Soliman Pascha's beigetragen. So geht es indessen allen Euro—⸗ paͤern in hiesigen Diensten; sobald man deren nicht mehr bedarf, sucht man sich ihrer sobald als moglich zu entledigen. Da Mehmed Ali viel auf Soliman Pascha haͤlt, so wird er wohl nicht ganz den Widerwillen seines Sohnes gegen denselben theilen. — Seit acht Tagen wartet das Englische Dampfboot auf die Briefe aus Ostindien.
Das erste Dampfboot aus Bombay sollte den J. Oktober in Suez an⸗
langen, fuͤr den Augenblick hat indessen der Telegraph seine Ankunft noch nicht angezeigt; wenn die Briefe bis Dienstag Morgens nicht hier sind, so geht das Englische Dampfboot nach Malta ab, und die Briefe bleiben alsdann bis zum nächsten Franzoͤsischen Dampfboote hier
die Konsuln, daß sie nicht glaubten, daß der Pascha bis nach Kahira hinauffahre; Briefe des Arztes des Pascha's sprechen in— dessen bestimmt vom Gegentheile. Man glaubt nicht, daß seine Abwesenheit von langer Dauer seyn werde, da die Tuͤrkische Flotte
die Matrosen und Soldaten sind nichts weniger als zufrieden, Bey hat fuͤr den Augenblick die Verkaufe von Korn und Gerste eingestellt, es scheint, daß er bessere Peeise erwarten will. Wie⸗ derverkaͤufe aus zweiter Hand haben schon 10—15 pCt. Nutzen gegeben. 100,900 Ardep sind verkauft, man hofft, 2 — 300,900 mehr verkaufen zu koͤnnen; es ware zu wuͤnschen, daß bald Geld
amten sind in Verzweiflung, es kommt allen mehr als 15 Mo—
nate Sold zu gut. w Bromberg, 25. Okt. — Viehseuchen. — Dieses Jahr
ders unguͤnstiges in den hiesigen Gegenden. Wahrend Tollkrank—
heit, Rotz, Mundfaͤule ,. euche, Pocken und Milzbrand an aus Aragonien, die gestern hier angekommen sind, melden, daß v ĩ . siachen
verschiedenen Orten sich gezeigt und mehr oder minder Aus deh⸗ nung gewonnen haben, ist neuerdings wieder der Milzbrand un⸗ ter den Schafen zu Orla im Wirsitzer Kreise, und unter dem Rindvieh zu Dreidorf (desselben Kreises) ausgebrochen, und die gewohnliche Sperre dieser Ortschaften und ihrer Feldmarken ein⸗ getreten. — Vemerkenswerth ist, daß seit dem Erscheinen der Cholera diese Krankheit in modificirter Form beim Federvieh, namentlich bet Gänsen und Huͤhnern, sich stabilitirt hat- und sich oft so seuchenartig zeigt, daß viele Höfe und kleinere Ortschaften ihr gesammtes 6 ugel einbuͤßen. Die Tauben jedoch bleiben davon verschont. chon beim ersten Auftreten der Cholera ist bemerkt worden, daß diese Krankheit durch töͤdtlichen Durchfall sich meistens kurz vor dem Ausbruch der Seuche unter den
Menschen beim Federvieh geäußert hat.
— — Gummersbach (Reg ⸗⸗Bez. Köln), 19. Okt. Das Beduͤrfniß der Einrichtung eines katholischen Gottesdienstes in Gummersbach war schen seit vielen Jahren fuͤhlbar, und wurde es täglich mehr. Die milden Gaben edler Menschenfreunde von allen Konfessionen machten endlich die Befriedigung desselben moglich. Eine katholische Kirche steht jetzt da, und ihre Einwei—⸗ ung geschah am I7ten d. M. durch den von dem hochwuͤrdigen
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