General Vikartat zu Köln damit beauftragten Landdechanten, Am genannten Tage. Mor—
Pfarrer Duünner zu Wipperfürth. ñ gens gegen 19 Uhr versammelten sich in der hiesige
der Dechant mit den bei der Weihe fungirender
Geistlichen, so wie die zu dieser Feier eingeladenen
rer der evangelischen Gemeinde von Gummersbach, sich als willkommener Gast der Pfarrer Erley von
Jesellte, ferner der Landrath von Ernsthausen nebst tioren von Gummersbach und deren Umgegend.
Antriebe, ohne irgend eine Aufforderung, bemi Unterschled der Konfession, zur Verherrlichung Seinige beizutragen, und eine Theilnehmer hatte sich deshalb schon vor lichen Kirche eingefunden. ler das Signal gegeben war, nahe bei der Kreisschule gelegene unter zahlreicher Assistenz die benen Gebeten und Ceremonten dem so zahlreich harrenden Volke doch bei weitem nicht alle fassen konnte. bedeutungsvollen Einweihungs-Ceremanie in . das feierliche Hochamt, wobei eine Mozartsche Me hiesigen Gesangverein mit Begleitung des Orchester wurde. Die Weihrede hielt der Dechant Duͤnner 21, 1: den in
des
bewegte sich der Zug Kirche, woselbst
begann.
das Haus des Herrn eingehen.“ Da
Drucke uͤbergeben werden wird, so mag hier nur noch angefuͤhrt werden, daß darin der landesherrlichen Huld und der vielen an deren Wohlthaͤter, welche zur Erbauung der Kirche beigetragen,
mit Dank erwähnt, und die Katholiken der neuen meinde aufgefordert wurden sich durch rechtliche Er
Pflichten als Christen und Burger dieser großen Wohlthat wur evangelischen Bruͤdern stets in Frieden und Eintracht zu verbleiben. Die Rede machte auf die so zahlreich versammelten Zuhoͤrer beider Konfessionen einen sehr
dig zu machen, auch mit ihren
erfreulichen Eindruck. Von Herzen kommend, ging
der zu Herzen, wie dies die laut gewordenen Gefühle der Zu ie
höͤrer genugsam beurkundeten.
Die vollständige Liste der siebenten Ziehung dei Prämien von den fur dieses Jahr zur Ausloosung bestimmten
Seehandlungs Prämien-Scheinen ist dem heutigen fügt worden.
Aus eigenem ihte sich jeder, ohne
große Menge Andächtiger und der kleinen aber Tachdem durch Abfeuerung der
Einweihung unter den vorgeschrie Darauf wurde erst Volke die Kirche geöffnet, welche je— Nach Beendigung der der Kirche begann des Thiergartens, von 1689 und 1765. Berlin, bei Lauderitz.
„Ich freue mich, daß zu mir gesagt worden, wir wer—
1244
immer blieb etwas höchst wünschens—⸗ werthes noch unerreicht: nämlich die Haltbarkeit. Die Bilder sind wie ein Hauch und die geringste Berührung, auch nur eines seinen Pinsels, verwischt sie wieder. Nun aber hat Herr Dr. C. Simlv, welcher seit jwei Jahren mit vielem Beifalle in Göttingen Physik und Chemie sowohl theoretisch als prattisch docirt, die höchst wichtige Entdeckung gemacht, Lichtbilder auf Metallplat. ten von solcher Festigkeit darzustellen, daß sie nicht nur durch Wasser nicht abgewaschen werden können, sondern auch unter Umstän— den so innig mit der Qberfläche der Platte verbunden sind daß (ie ohne Zerstörung dieser Oberfläche selbsi, nicht wieder entfernt werden fünnest. Einige Versuche, Abdrücke davon zu machen, sind nicht ohne Ersolg gewesen. Mittelst seiner Methode isß es auch möglich, dem Bilde verschiedene Farbentöne zu geben. Durch Himlp's Verfahren, welches eben so einfach als sinnreichseyn soll, wäre also dein wesentlich. sien Mangel der Daguerreschen Bilder abgeholfen. Einsender dieses hat eine von Dr. Himly behandelte Platte selbst. in Händen gehabt und ehne das Bild irgend zu verwischen, mit den Fingern starf dar auf gerieben. (Kasseler Ztg.)
fertigung derselben gemacht hat,
n Kreisschule katholischen beiden Pfar⸗ zu denen Nunderoth den Honora—⸗
Festes das
nied⸗ Boͤl⸗ bis vor die der Dechant
* —
Der Thiergarten bei Berlin, seine Entstehung und seine Schicksale, nach bewährten Nachrichten. Mit 2 Planen
18 46. I* 6. J
Nicht ohne Grund hat einst ein großer Mann die Frage aufge werfen, was die Bevölkerung Berlins wohl anfangen würde, wenn sie nicht den Thiergarten hätte. Denn da die Natur für die sonstige Um gebung diefer Stadt so wenig gethan hat, so ist in der That dieser wasd artige Garten, der sich an den schöneren und bevölkertsten 3 heil dieser Stadt unmittelbar anschließt, ein unschätzbares Kleinod für die selbe zu nennen, indem es für Tausende der Bewohner Berlins zum Bedürfniß geworden ist, dort von den Geschäften des Tages Erholung und Zerstreunng zu finden, oder sich durch die Bewegung in der freien Natür zu neuen Arbeiten zu stärlen. Auch verdient diese Lolalitãt mit Recht eine Berücksichtigung von der hisiorischen Seite, da dieselhe nicht nur mit der topographischen Geschichte der Stadt in genauem Zusam menhange steht, sondern auch in ihrem Umfange und äußere Gestal tung manche Wechsel und Veränderungen erfahren hat. Es bildet da⸗ her diese kleine Schrift auf gewisse Weise eine Fertsetzung oder einen Anhang zu der früher hier besprochenen Schrift, über den Ursprung uni sstere Geschichte der Städte Berlin und Köln, und gleich dem Verfasser dieser letzteren Arbeit, gebört auch der ungenannte BVerfasser des vorliegenden Werkes zu den gründlichsten Kennern und Forschern auf dem Gebiete der Brandenburgischen Geschichte im Allgemeinen und nach jbren besonderen Theilen. Ihre Entstehung verdanft diese Schrift einem Sommer -Aufenthalt im Fhiergarten, welcher dem Verfasser Lust gab, das, was er in Büchern zerstrent über den Thiergarten auffinden fennte, und was ihm von handschriftlichen Nachrichten zu Ge
sse von dem s ausgefuͤhrt über Psalm dieselbe dem
kleinen Ge— fuͤllung ihrer
sie auch wie
Blatte beige—
Wissenschaft, Kunst und Literatu dem früh erschienenen Winter haben
und der Musik b Mannigfaltigkei
Berlin. Mit ; Zeit auch die Künste des Schauspiels
Raben wieder in reicherer Fülle und
Die bedeutendsten Mitglieder des Theaters sind von ihren Kunstreisen nach und nach zurückgekehrt; unr Wenige derselben weilen ue nächsten Wochen wieder hier eintreffen, wie im Schauspiel einem An Konzerten und musikalischen
Ferne, werden aber auch in den und wir können dann sowohl in neubelebten Repertoir entgegensehen.
der Oper
Soireen bereitet sich daneben eine Reihe von Genüssen vor, welche die
Abwechselung versprechen. Einheimische ausgezeichnete fremde Talente werden d. zwei der letzteren, deren Namen wi brauchen, die Kaiserlich Oesterre Demoiselle Clara Wieck, Braunschweigische Konzertmeister Herr Müller, schon in der vorigen Woche im Königlichen Meisterschaft auf dem Piano und der Violine bekundeten, sich zu einen Konzert vereinigt. stags, im Saale des Königlichen Schauspielhauses ] Das Repertoir dieses Konzertes, auf welchem sich Eon Beethoven und Mendelssohn befinden ; en auser Genuß erwarten. Ferner steht uns zur Feier den Ref
fil
anziehendste Virtuosen so wie Zunächst haben ter hinzuzufügen mer⸗Virtuosin
„Messias“, des größten Meisterwerkes der chen-Musik, berer, die gewiß eine
da die Chöre bon der Sing⸗Akademie und die neten Mitgliedern der Königlichen Dper übernommen
sehr
—
nächsten
Aufführungen in dem Lokal der Sing-Aktademie selbst;
Abend, Donnerstag den 7. November, ist Händels „San
Oratorien desselben Meisters Auch der Mösersche Buartett aus zwölf Soireen besteh
ihm werden zwei andere Ferdinand Ries felgen. nieen⸗Cyklusl dieses Winters, der nächsten Woche, Mittwoch den 6ten, darauf folgenden . . Streich -Buartett der Herren Zimmermann, und Lotze, seinen diessährigen, auf sechs Bersau setzten Cyͤklus. Beide Unternehmungen, sowohl die erste, in Winter von 1837 ihr fünfundzwanzigjähriges Ju
wie die letztere, die erst seit wenigen Jahren besteht, dürfen sicher Wenn in dem einen Eyflus zwischen und
ssassische Werke zur Aufführung kommen, so ist der andere vorzugs
die frühere Theilnahme rechnen.
Symphonieen und Quartetten abgewechselt wird,
welse den neucsten Productionen auf dem Felde der
ewidmet; beide bieten also ein gemeinsames und doch auch ein ver—
chiedenes Interesse dar.
Göttingen.
hung auf die Daguerreschen Lichtbilder mittheilen. “ auch in der An—
auch die Erfindung ist und so große Fortschritte man
— ö K . —
Allgeme
siülck des Zimmerpolirers Neuse, tarirt zu s080 Thlr.
Bekanntmachungen.
Noth wendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 4. Juni 1839. Das in der Lindenstraße Nr. 61 belegene Cabanissch- Grundstück, tarirt zu 22179 Thlr. 23 sgr. 8 pf, sell am 25. Februar 18A0, Vormittags 11 Uhr. an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Targ und Hyöpothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusion vorgeladen.
Rothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 6. Juni 1837
Das in der Lindenstraße Rr. 111 belegene Grund— siück der Cornelschen Erben, taxirt zu ore! Thlr. 19 sgr. J pf., soll Theilungs halber ;
am 14. Februar is A0, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hvpothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real-Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusson zu diesem Termine mit
vorgeladen. =
Rothwendiger Berkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8. Juni 1859.
und de
Opernhause ihre hohe von ner
welches morgen, Donner
läßt einen auserlesenen
am Sonnabend in der Garnison-Kirche eine Aufführung von Händels dreißigjährigen Krieges die Lust an Baum
protestantischen gelungene die Soli von einigen ausgezeich sind.
Woche beginnt sodann wieder ein Cytlus von vier Oratorien
seinen Anfang, und in der
Woche eröffnet ein jüngerer Virtuosen-Verein, Ronneburger, Versammlungen
hiläum feierte,
Wir können eine interessante Nachricht in Bezie—
N · 0 .
bote stand, zusammenzustellen und so gut es sich thun ließ, zu verarbeiten, damit den beiden Plänen, welche die vormalige Be schaffenheit des Thiergartens zeigen, eine Art von Kommentar beigefügt würde. Ueberdies dient eine ausführlichere Betrachtung der Entstehung des Thiergartens, seines Anwachsens und der Zeitpunkte, in welchen die noch jetzt bestehenden Anlagen ihren Ursprung, genom men haben, zur dankbaren Erinnerung dessen was die Residenʒ auch n dieser Beziehung ihren Landesherrn verdankt. Denn sede Regierung, seit dem Großen Kurfürsten bis auf die jetzige, hat eine Verschönerung wo nicht eine gänzliche Umschaffung des Thiergarteus nachzuweisen. So bat der Thiergarten drei Perioden seiner Entwickelung erlebt und guüch an seinen Anlagen läßt sich eine Charakteristik der letztverflossenen drei Jahrhunderte darlegen. In gedrängter Kürze, aber anschaulich nit Berücksichtigung aller interessanten Puntte in diesem waldartigen Garten werden uns jene Zeiten bis auf die Gegenwart vorgeführt, und Einheimische oder anch in Berlin bekannte wird nicht ehne großen sich mit diese Schrift vertraut
9 1.
sich zu rechter eeilt, uns ihre t darzubieten.
och imn der
Institute und azu beisteuern. r nichts wei ichische Kam⸗ r Herzoglich
9 eder Beide
Genuß und mannigfache Belehrung machen. . 34 Schon der Name des Thiergartens weiset darauf hin, mals eine andere Bestimmung und eine andere Gestalt hatte. Denn zuerst war daselbst die Zeit, wo häusiges 2 ü Jagdrevier eingehegt ward, in welches die Fürsten mit Dienern und unden bei lautem Klang der Hörner einzogen, und wo Niemand an ein müßiges Spazierengehen dachte. Dann erwachte seit der zeit des
) und Obstzuücht, obschon sich um dem großen Kurfürsten noch auf einzelne Gärten beschränkte, in denen dieser herrliche Fürst nicht verschmähte, selbst zu pfropfen und junge Stämme mit eigener Hand zu pflanzen. Aber am, Ende des sebjehnten Jahrhunderts erwuchs, von dem Franzosischen Könige Lud⸗ wig' XIV. ausgehend, eine neue geistigere Art der Geselligteit. welche eines neuen Schauplatzes bedurfte, indem man beschnittene Hecken, die auch zu theatralischen Vorstellungen dienten, so wie allerlei Wasserkünsie und Alleen zum Ballspiele anlegte. Denn durch Pracht und Majestãt föüniglich großartiger Anlagen suchte man zu imponiren. Diele Richtung hat der König Friedrich der Erste hei uns einge⸗ führt;, und alle Anlagen desselben seine Gebäude wie . seine Gärten sind grandios. Er hat auch zuerst den hiergarten in diesem Styl, dem der prachtvolle große Stern und der Zirkel oder Kurfürsten platz angehören, in einen Lustwald umzuwandeln begonnen, und in die⸗ sem Styl fuhr, nachdem König Friedrich Wilhelm den Exerzierplatz batte aushauen lassen, Friedrich der Große fort, in dessen Anlagen im Fhiergarten uns das Werk eines großen Geistes, des Schöpfers won Sansfonci, unverkennbar entgegentritt, während andererseits die hun eingestellten schlechten möthologischen Statuen die verfehlte Einseitig feit jener Zeit repräsentiren. Damals war es auch, daß der Platz un ter den soßenannten Zelten einen gewissen welthistorischen Ruf erlangte, wie das hier mit Recht hervorgehoben wird. ; Die dritte und neneste 10. Periode ist dann die der Verwandlung dieses Lustwaldes in einen mannigfaltigen Garten. Der alte, durch die Kunst kaum bemer har gehobene Wald mit seinen einsachen Alleen, genügte dem neuen Ge⸗ schlechte nicht mehr; erschien unaufgeräumt, unzierlich und unbehaglich. Man verlangte nach gebahnten Wegen und Chausseen zum Durchfah
welche daß er einst⸗ als wie jetzt Wild in ein
iem unter uns tattfinden soll. lposstionen von Knunst ormationsfestes
Küir⸗ wird
diese,
seyn In der
für den ersten nson“ gewählt, und eines von und Sompho⸗ end, nimmt in
das Michter
festge⸗ welche hereits
auf
meist ältere
nartett - Musil
So wichtig
und dieser Richtung der Zeit ist nun der Thiergarten auf das Glücklichste angevaßt worden. Die Schönhei⸗ ten dieser nenen, von dem Garten⸗Direltor Lenné vollführten Anlagen. die abwechselnden Wasserbecken die offenen, der Gesundheit und einen heiteren Genuß ne, . Gänge, der aufgeräumte, wohlgefãllige Rasen, die zierlichen Blumenvarthieen mit den bequemen Plätzen steben den Bewohnern Berlins vor Augen und dankbar muß man es abet anerfennen daß Rach Allerhöchsler Berordnung bei dieser neuen Schöpfung auch die Hauptzierde des früheren Thiergartens die alten prachtvollen Bäume, 'erhalien worden sind, damit der 2 nicht völlig in einen Garten verwandelt werde und nehen der Luns auch bie Natur in ihrer Einsamkeit und erhabenen Größe den Bewohnern der großen Stadt zur Erquickung dieng. — Die beiden der , gefügten Pläne, so wie die sonstige Ausstattung derselbel, finn . *: empfehlenswerth, und lassen auf eine Anerkennung dieser Arbeit bei-
dem Publifum und vorzüglich den Bewohnern Berlins rechnen. .
ren, nach Anmuth und Blumen,
r der Eisenbahn⸗ Fahrten am 22. Oktober. Abgang Zeitd auer
von . Pots da m. W.
Morgens .. Um 8 Uhr Morgens. 1 Uhr Morgens i ,
? a Nachmitt.
Daue Abgang von
111i n
Nachmitt. .. 38 k ꝛĩ Abends. 71 — Abends
210 * .
der Fahrten um 10 Uhr ven Berlin und um sdam ist durch den starken Wind herbeigeführt
. 6
Die lange Dauer und 12 Uhr von Pot . ö ———— WMereorologische Beobachtungen. Nachmittags Nach einmariger 6 ihr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
orge 1bends Ve orgenß Abends
1839.
ar. 34201 var. Quelwarme 7,0 w M. 4 9,8! R. I Fiußwarme 3,8 9 R.
1,20 R. Bodenwärme H.49 R. S2 pCt. Ausdünstung G, 01“ Rh, haibheiter. Niederschlag 0. N. D 3 O. Warmewechsel 4
ͤ O. J
3413 Par. dn 9 M, 1.89R. .. S2 pCt. ON O. x. zum 28 Oftober — ,d).
Dunstsättigung
Thaupunkt ..... ; R. ? 1 X. .
? ./ .
Wolkenzug .. ...
Tagesmittel
In der Nacht vom U
R /
Amsterdam, 26. October.
Nied erl. wirkl. Schuld. 51 2/156. 0/9 do. 9o! sa 53919 Span. 26. Passive — Ausg. Sch.
Präm. Sch. boln. —. Cesterr. Met 103,2.
Antwerpen, 25. Qetober. Neue Anl. 23 1119. G.
Frankfurt a. M., 27. Hall. 3015 16 Bank- Actien ö Taäauiushahn- Acrien —.
Hamhurg, 28. 0Oetober.
1545. Engl. Russ. 10635 /,
London, 23. October.
. Belg. —. Neue Anl. 292 / 211 Hall. 5211.7. 59 10u! a. Fun Rinn,, Fran. 7X. Columb.
beru 1815. Chili —. 6 ri Getober. . ö ; 50, Rente fin cour. 119. 75. 399 lin cour, 81. 683. 80 ö. au compt. 103. 5. 59/9 Span. Rente 30. Passive 723. 39 0 Port. 4* Wijen, 25. Qetober. da s / Met. 108. A0 10012. 37/9 S80* “ Bank, Actien 185378. Anl. de 1833 i583.
Kanz-Bill 247/46.
zZinsl. S. Preuss.
JTinsl. 8. 966erokher. 210 89 so Span- Anl. —
Poln. Loose 857 8
Bank- Actien Passive 73/7.
zo, Port. 36.
1 ö 32 112.
. 217 1
8. 1 e . de 1839 106! /..
10/9 Königliche Schauspiele. r ö R 30tr Im Schauspielhause: Der Mais. ratserbe, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von: Luͤge und Wahrheit“. Hierauf, zum erstenmale: Das Stelldichein, oder: Alle fürchten sich, komische Oper in . Akt, nach dem Franʒͤsi⸗ schen: Ls rendez-vous ourgeols des Hoffmann, von C. Blum. Musik von N. Isouard. Freitag, 1. Nov., und Sonnabend, 2. Nov.: diesen beiden Tagen das Billets-V
Kein Schauspiel; auch ist an erkaufs-⸗Büreau geschlossen. T hegten . und sein Geselle, Leuven und Ein
Königs städtisches Donnerstag, 31. Okt. Der Juwelier Lustspiel in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen des de de St. Georges, von Hein. Hierauf, zum erstenmale: Aprilscherz. Original-Lustspiel in l, Akt von Achat. . Zwischen dem ersten und zweiten Stuͤck wird Herr Anton Kratky, Virtuos aus Prag, auf der einfachen Mund ⸗Har⸗ monika, im 4⸗- und 6stimmigen Satze mit Nachahmung der Floͤten, Klarinetten, Violinen, Fagotts, Hoͤrner, Trompeten 236 Bassethoͤrner 1) eine von ihm komponirte Polonaise 2 den Au⸗ rora⸗Walzer von Strauß, und nach dem zweiten Stuͤck: 3 ein von ihm arrangirtes Boöͤhmisches Quodlibet mit Variationen vor— tragen. Freitag, l. Nov., und . Sonnabend, 2. Nov.: Kein Sch auspiel.
, = . 6 iner Anzeiger fur f J .
25 sgr., soll
am 25. Febrnar 1849,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden.
Hypothekenschein sind in der Registratur einz Die nicht bekannten Erben des Erbmarschalls Leo⸗
pold Wilhelm von Kahlden werden zu diesem Termine
hierdurch öffentlich vorgeladen.
Tare nnd erschien so eben und ist daselbst s Beleuchtung und W
hetitelt: Beurtheilung der im Jahre
stalt, mit Verbesserungs⸗
6 und
Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, sanctionirt durch Allerhöchste Labinets⸗ Ordre vom 5. März d. J. Grund⸗Kapital:
Drei Millionen Thaler Preuß. Courant,
Die Gesellschaft versichert mobiliare Gegenstände al⸗ ler Art gegen billige fire Pꝛramien. Waarenlager sind eben so wenig als Aerndte-Produkte und Vieh davon 1sgeschlossen. ; . .
. , , zum sofortigen Abschluß der Versiche⸗ rungen bevollmächtigt, erbietet sich, jederzeit nähere
Auskunft zu ertheilen. z
Berlin, den 15. Septemher 1839.
Der General⸗Agent für die Mark Brandenburg, S. Bleichröder, Rosenthalerstraße Nr. m1.
—
ßischen Renten
8vo.
Müller) in Berlin,
handlungen zu haben:
burg zur lutherischen Kirche.
sammenstellung. Svo.
—
Das in der verlcugerten Ackerstraße belegene Grund⸗
n 218 HMV, die Preußischen 2 iterart che A n zeigen. Wrerb aden und E. S. Mitttier in Berlin (Stech— Bormittags 1 Uhr, Bei A. W. Hayn in Berlin (-Zimmerstraße Nr. 209) fiir so wie in allen Buch— usehen. handlungen der Deutschen Bundes⸗Staaten,
iderlegung der beiden Schriften des Herrn S. E. K.,
ten Prenßischen Renten Versicherungs-⸗An—⸗ Vorschlägen“;
Ueber das Steigen der Rente in der Preu⸗ Versicherungs⸗Anstalt.“ Preis 27 sgr.
In der Enslin schen Buchhandlung (Ferd.
Breite Straße Nr. 23, und in Cüstrin ist so eben erschienen und in
Ledebur, L. v, Ueber den Tag und Ort des Ueber⸗
tritts des Churfürsten Joachim II. von Branden⸗ Eine durch die dritte Säfularfeser dieser Begebenheit veranlaßte Zu⸗ brosch. Preis 5 sgr.
Verantwortlicher Redacteur Arnold. — 0 0 — —
. Gedruckt bei A. W. Hayn.
.
— — * — —
Staaten.
W. Rittersche Buchhandlung in
. —
Durch die H
bahn Nr. 3) ist zu beziehen:
Verhandlungen der Landstände Nassau.
Sowohl die der Herrenbank, a Landes⸗-Deputirten. Sämmtliche wie auch einzeln.
erner: gaben n, der durch Beschluß der Landes De⸗ putirtenVersammlung vom 19. Zan. 1835 gewähl⸗ ten Kommission über die Prisfung der Kassen⸗ trennung von den Jahren 1833 und 1836. Perhandlungen der Landes Deputirten⸗Versammlung des Herzogthums Nassau üher die Prüfung der Kassentrennung. 1836.
des Herjogthums u haben:
. als auch die der Jahrgänge.
1338 gegründe⸗
Das Verzeichniß der von dem Professor ord. der Universität zu Berlin, Hrn. Pr. Gans, dem Super mn tendenten Hrn. Küster, dem Dr. med. rn, Reuß, un von mehreren Anderen hinterlassenen Bücher- Samm= lungen, Kupferstichen, Lithogranhieen, Hupfer er n, Medaillen auf Luther und die Reformation, Mustka— lien und Landkarten, welche am 2. Dejemher ver⸗ steigert werden sollen, ist bei dem gerichtl. wan nn. ions? Kommissarius für Berlin, Rauch, Schützen=
straße Nr. 10, zu haben.
allen Buch⸗
pPreüßischt
Berlin,
Allgemeine
Staat
— —
Freitag den 1 sien
s- Zeitung.
November
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestat der Konig haben dem Major Senfft von Ppilsach, aggregirt dem I6sten Infanterie⸗ (aten Reserve⸗) Re— giment, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse, so wie den Mus— ketieren Uppendahl und Siebenhaar des Sten (genannt Leib⸗) Infanterie Regiments die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der König haben dem Adolph von Schrek— kenfels, gegenwärtig zu Moskau, die Kammerherrnwuͤrde zu verleihen geruht.
Die Ziehung der fuͤnften Klasse Soster Königl. Klassen Lot— terie wird den J. November d. J., Morgens 8 Uhr, im Zie— hungs⸗-Saal des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen.
Berlin, den 30. Oktober 1839.
Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.
Zeitungs⸗ Nachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
Warschau, 27. Okt. Der Sohn des Fuͤrsten von War— schau, Flugel⸗Adjutant Sr Majestaͤt des Kaisers, ist von Rom hierher zuruͤckgekehrt.
iu den letzten hiesigen Getraidemaͤrkten zahlte man fuͤr den Swrz c Roggen 113 Fl., Weizen 232,9 Fl., Gerste 12!“ 13 Fl. und Hafer 7*½ ; Fl.
F ran re i ch.
Paris, 26. Okt. Es ist schon oͤfter von der Kommission die Rede gewesen, welche der Justiz-Minister niedergesetzt hat, um die Gesetzgebung, in Betreff der Verkäuflichkeit gewisser Aemter, zu revidiren. Dieser Gegenstand ist sowohl fuͤr die zahlreiche Klasse der dabei direkt Betheiligten, als fuͤr das Publi— kum im Allgemeinen von höͤchster Wichtigkeit. Die hiesigen Jour— nale sind mit gewohnter Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit über eine Sache fortgegangen, die vor vielen anderen eine Berichtigung der offentlichen Meinung verlangt. Nur das Journal des Da— bats hat in drei sehr ausfuͤhrlichen Artikeln diesen Gegenstand iemlich erschoͤpfend beleuchtet und wir befleißigen uns im Nachste— . einen gedrängten Auszug aus jenen lehrreichen Mitthei— lungen zu geben. — Man glaubt gewohnlich, daß die Art, wie gegenwartig einige Aemter zum Vortheile der jedesmaligen Be— sitzer uͤbertragen werden, ein Ueberbleibsel der vormaligen Ver— kaͤuflichkeit der Aemter sey, welche durch die konstituirende Ver— sammlung abgeschafft wurde. Ein fluͤchtiger Blick auf die vor 1789 herrschenden Gebräuche in Betreff der Aemter wird indeß zeigen, daß jene Ansicht auf einem groben Irrthume beruht. Der Gebrauch, die Aemter oder oͤffentlichen Chargen zu verkau fen und den Besitzern das Recht zu verleihen, daruͤber, wie uͤber jede andere Art von Eigenthum zu verfuͤgen, existirte in den ersten Zeiten der alten Monarchie nicht. Damals wurde das Recht, Aemter zu verleihen, als eine der Souverainetaͤt innewohnende Prärogative, als ein wesentliches und unveraäͤußerliches Attribut der oͤffentlichen Autori— taͤt betrachtet. Ludwig XII. ist der Koͤnig von Frankreich, den die Geschichte als den Erfinder der Verkaͤuflichkeit der Aemter bezeichnet. Erbe der ungeheueren Schulden seines Vorgängers Karl VIII. wollte er dem Volke keine neuen Lasten und Abgaben auflegen, und stellte daher die Aemter zum Verkauf, wodurch ihm große Geldsummen ile, Seine Nachfolger bemuͤhten sich, dieses von der Noth eingegebene Auskunftsmittel auf alle Weise zu vervollkommnen. Franz J. schuf sogar neue Aemter, um damit Handel zu treiben, und er errichtete ein besonderes Buͤreau: „Bäarcaux des parties casuelles“, welches diesen Zweig der oͤffentlichen Einnahmen verwaltete. Dieses Buͤreau, welches im Anfange nur uͤber die Finanz-Aemter verfuͤgte, zog spaͤter auch die richterlichen Aemter in das Bereich seines Handels. Die Verkaͤuflichkeit der Aemter dehnte sich unter den Nachfolgern Franz J. und besonders unter Heinrich 1II. noch mehr aus. Alle Rechtsgelehrten der damaligen Zeit beklagen sich schmerzlich uͤber jene aufs Aeußerste getriebenen Mißbraäuche. ward unter Heinrich III. foͤrmlich festgesetzt, daß der Kaͤufer eines Amtes, falls er sich nicht grober Verbrechen schuldig machte, unabsetz— bar sey, und daß er das Recht habe, das erkaufte Amt an— derweitig zu veräußern, wozu indeß, der Form halber, die Einwilligung des Koͤnigs nothwendig war. Es fehlte den Käufern nur noch das Recht, ihre Aemter vererben zu duͤrfen. Dieser Zweck wurde unter Heinrich IV. durch eine Combination erreicht, welche das Interesse der Krone mit dem der Besitzer von Aemtern zu vereinigen schien. Man bewilligte die Erblich— keit jener Aemter unter der Bedingung, daß der Inhaber dem Koͤnig jährlich eine Abgabe bezahlte, welche den sechzigsten Theil des Kauspreises betrug. Dies war der Ursprung der beruͤhmten Paulette, so genannt nach Karl Paulet, Secretair Hein— rich's 1IV. der diese neue Auflage auf die Aemter erfunden hatte, und der dieselben zuerst pachtete. Durch diese Maßregel erlang— ten alle diejenigen, welche die jährliche Steuer zahlen wollten, die Erblichkeit der Aemter, und so fand sich also der Koͤnig des Rechts beraubt, die Beamten seines Koͤnigreiches zu ernennen, O ein schwerer Mißbrauch, den alle Publizisten der damaligen Zeit bitter beklagten. Die gesteigerten Beduͤrfnisse der nachfolgen⸗ den Regierungen zwangen zur Beibehaltung dieses traurigen Zustan— des, und alle Minister, die eine Reform in dieser Beziehung herbeizu— fuͤhren wuͤnschten, scheiterten an der schlimmen Lage des Schatzes. Der Franzoͤsischen Revolution war es vorbehalten, mit einem Streiche diesen Unwesen ein Ende zu machen. Die konstituirende Ver—
(868 *
sammlung schaffte nicht allein die Verkauflichkeit der Aemter ab, sondern befahl auch die Liquidirung der verkauften Aemter. Alle derzeitigen Besitzer erhielten den Preis zuruͤck, den sie urspruͤng⸗— lich dem Staate gezahlt hatten. Dies Al. geschah in der denk— wuͤrdigen Nacht des 4. August 1789. Seit jener Zeit haben die Gesetze niemals den Grundsatz der Kaͤuflichkeit wieder aner— kannt; das Wort ist in allen Gesetzen ängstlich vermieden wor— den. Woher entsteht nun die lebhafte Erörterung, welche jetzt die Gemüther beschaͤftigt? Bleiben etwa, obgleich das Wort aus unseren Gesetzbuͤchern verschwunden ist, noch einige Spuren von der Sache? Welches sind diese Spuren? Welches sind die Aemter, die noch der Verkauflichkeit unterliegen oder zu unterlie— gen scheinen? Dies sind die Punkte, die wir noch zu prüfen haben. Nachdem die konstituirende Versammlung die früheren Aemter abgeschafft hatte, mußte sie dieselben auf neuen Grund— lagen wiederherstellen. Diese Aufgabe war leicht und einfach, insofern sie die administrativen und richterlichen Aemter betraf. Hier hatte die Revolution dem Staate nur ein unver— äußerliches Recht wiederzugeben, dessen er sich niemals hatte entkleiden sollen. Aber schwieriger war die Frage, in Be— zug auf gewisse Aemter, welche einen gemischten Charakter ha— ben, so daß sich dem Besitze derselben eine Klientschaft hinzufuͤ— gen muß, ohne welche ein solches Amt eine bloße Abstraction und eine leere Foͤrmlichkeit seyn wuͤrde. Dahin gehoöͤren die Aemter der Notarien, der Avouc's, der Maͤkler und einige an— dere. In Bezug auf diese Beamten erschien die Schwierigkeit so groß, daß es mehrerer besonderer Gesetze bedurfte, um damit ins Reine zu kommen. Die neue Organtsation des Notariats wurde durch das Gesetz vom 20. September 1791 regulirt. Das Recht, dessen die Notarien genossen, ihre Aemter anderen Per— sonen zu uͤbertragen, war so alt, wie die Institution selbst, und schien so unzertrennlich von derselben, daß selbst der Berichterstat— ter des Gesetzes, welches die Unterdruͤckung desselben bezweckte, vor der strengen Anwendung des neuen Grundsatzes sich scheute. Er trug darauf an, daß Jemand, der lange Zeit bei einem und demselben Notar gearbeitet und sich einem Examen unterworfen habe, auf Antrag des Notars dessen Amt uͤbernehmen koͤnne. An die Stelle der freien und unumschränkten Uebertragung trat daher ein Examen, wodurch auch in der Laufbahn des Notariats dem Verdienste und der Fähigkeit der Vorzug gegeben werden sollte. Dieses System war in der Theorie vortrefflich, aber in der Praxis erwies es sich als fast ganzlich unausfuüͤhrbar. Es hatte noch nicht 35 Jahre gedauert, als das Direktorium und die gesetzgebenden Versammlungen die Nothwendigkeit einer Re— form verkuͤndeten. Mehrere Versuche, um jenes System zu ver⸗ bessern, waren fruchtlos, und zuletzt erkannte man an, daß die Wiedereinfuͤhrung des alten Zustandes der Dinge die einzig moͤgliche Reform sey. Dies war der Gedanke, der dem Ge— setze vom 16. Maͤrz 1803 zum Grunde lag. Dieses Gesetz gab den Notarien das Uebertragungs⸗Recht zurüͤck, dessen sie seit i0 Jahren beraubt gewesen waren. Allerdings ward dieses Recht nicht ausdruͤcklich in dem Gesetze ausgesprochen; man fuͤrchtete, gegen die revolutionairen Skrupel zu verstoßen, und ließ das Wort aus, indem man die Sache bewilligte. Der Redner der Regierung, Herr Real, ließ über die Absicht des Gesetzgebers nicht den mindesten Zweifel uͤbrig. Er aͤußerte sich unter Ande— rem folgendermaßen: „Jenes wohlverdiente Vertrauen, jene durch eine anhaltende und gewissenhafce Arbeit erlangte Klient— schaft muß ohne Zweifel auch als ein Eigenthum betrachtet wer— den. Wenn der Inhaber eines solchen Amtes niemals hoffen kann, uͤber dieses Eigenthum zu verfugen; wenn er uͤberzeugt ist, daß alle seine Muͤhe nur ihm allein zu Gute kommt, daß nie— mals derjenige, dessen Belehrung er sich hat angelegen seyn las— sen, und der ihn bei seinen Arbeiten unterstuͤtzt hat, den gering— sten Vortheil daraus ö. kann, so wird er sein Amt ausbeu— ten, wie der Paͤchter ein Land ausbeutet, welches einem anderen gehort.“ Das Uebertragungss-Recht wurde durch dieses Gesetz stillschweigend anerkannt, und seit dieser Zeit ist kein Beispiel vorhanden, daß ein Notar, durch einen anderen Kandidaten, als den, den er selbst vorge— schlagen hatte, ersetzt worden ist. Indeß fehlte diesem Rechte noch immer eine ganz ausdruͤckliche gesetzliche Bestimmung und es wa— ren deshalb Faͤlle vorgekommen, wo die Gerichtshoͤfe die aus einem solchen Rechte gezogenen Folgerungen bestritten hatten. Im Jahre 1815 aber ward der Deputirten-Kammer eine Be— stimmung folgenden Inhalts vorgelegt: „Die Advokaten beim Cassationshofe, die Notarien, Avours, Huissiers, Greffiers, Auctions-Kommissarien, Wechsel-Agenten und Handels-Maͤkler, ihre Wittwen oder Kinder koͤnnen zu ihren Nachfolgern Perso nen vorschlagen, welche die gesetzlich verlangten Eigenschaften be— sitzen.“ Dieser Artikel wurde von den beiden Kammern ange— nommen, jedoch mit der Veraͤnderung, daß die Worte ihre Wittwen oder Kinder ausgelassen und durch nachstehenden Paragraph ersetzt wurden: „Es wird ein besonderes Gesetz uͤber die Ausführung dieser Bestimmung und uͤber die Mittel, den Erben der Beamten den Genuß derselben zu sichern, erlassen werden.“ Die ses besondere Gesetz ist aber seitdem noch nicht erlassen worden, und es ist uͤberhaupt seitdem keine Aenderung mehr in Bezug auf diesen Gegenstand vorgenommen worden. In dem oben angeregten, von den Kammern angenommenen Artikel wol— len nun die Gegner des gegenwärtigen Zustandes der Dinge eine Wiederherstellung der Käuflichkeit der Aemter erblicken. Ei
hen wird, auf einer gaͤnzlichen Unkenntniß des früheren Zustan— des und auf einer vollkommenen Vewirrung der Begriffe. Ver—
kaͤuflich von Seiten des Staates ist jetzt kein Amt mehr, denn der Staat erhaͤlt keine Kaufsumme, sondern nur eine Caution,
deren Zinsen dem betreffenden Beamten ausgezahlt werden, und die nur als Buͤrgschaft fuͤr eine getreue Erfuͤllung der uͤbernom— menen Pflichten dient. Ferner bezieht sich jene Bestimmung nur auf die angefuͤhrten Aemter, welche den eigenthuͤmlichen Charak— ter haben, daß sie kein Amt sind, sobald nicht der Besitzer dessel⸗ ben sich das Vertrauen des Publikums und also eine Klientschaft zu erwerben wissen. Ein Notar, dem man keine Geschäͤfte über- trägt, ein Wechsel⸗Agent, durch den man keine Ein, und Ver—
laͤufe machen läßt, ist eben kein Notar und kein Wechsel⸗Agent, wahrend die Mitglieder der offentlichen Verwaltung, die Mili— tairs die Richter u. s. w. einer solchen besonderen Zustimmung des Publikums nicht bedürfen, um die ihnen übertragenen Ge= schäöfte auszuführen. Die Rechte, welche durch das Gesetz vom Jahre 18lö den Notarien, Mäklern u. s. w. bewilligt wurden, stellen für dieselben ein Eigenthum fest, welches man ihnen jetzt nicht mehr, ohne willkuͤrlich und ungerecht zu verfahren, entrei⸗ ßen kann, „Es waͤre“, sagt das Journal'des Debats, „die i n die gefaͤhrlichste und die unvernuͤnftigste aller Re— men!
Der König beider Sicilien hat den Herzog. Serra Capriola, bisherigen General-Intendanten der 2 Schauspiele, zu seinem Botschafter in Paris ernannt. Der Commandeur Ca⸗ raffa, bisheriger Neapolitanischer Geschaͤftstraͤger in Paris, wird als Gesandter nach Wien gehen.
Der Ami de la religion behauptet, daß es mit dem Erz⸗ bischof von Paris nicht schlechter gehe, und daß er täglich spa⸗ ieren fahre, wahrend andere Journale heute neuerdings ver⸗ ichern, daß alle Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten, verschwun— den sey, daß er schon seit zwei Tagen delirire, und Niemand mehr erkenne. .
An die Stelle des Herrn David, der seine Entlassung ein⸗ gereicht hat, ist Herr Magnier von Maisonneuve zum Direktor des auswärtigen Handels im Handels- Ministerium ernannt worden.
Stephanle Girondelle ist nicht, wie fruher gemeldet, nach der Salpetriere, sondern nach dem Detentionshause von Saini⸗Lazare gebracht worden. Die Aerzte fahren fort, sie taglich mehreremal zu besuchen, um genau den Grad ihrer Gemüthskrankheit kennen zu lernen.
Herr Eulriot hat förmlich erklärt, daß er seine Versuche, den Luftballon zu lenken, fuͤr immer aufgegeben habe, indem er sich von der Unmsglichkeit dieses Vorhabens uͤberzeugt habe.
Ueber den Vorsatz der Eisenbahn-Kommission, ihre Be— rathungen geheim zu halten, und vor der Hand nichts davon ins Publikum kommen zu lassen, ist der Courrier francais sehr ungehalten. Er meint, nichts sey heutzutage laͤcherlicher, als Fragen, die alle Welt interesstren, bei verschlossenen Thuͤren ersr— tern zu wollen. Wenn man in England ein Gesetz vorbereite, so rufe man das Publikum hinzu, und hoͤre dasselbe, und die Kommissarien betrachteten sich daselbst als eine Jurg, die nach Anhoͤrung der Parteien ihre Meinung abgebe. „In Frankreich dagegen“, sagt das genannt Blatt, „fängt man damit an, das Publikum zu entfernen. Die Verwaltung bezeichnet 12 bis 135 Personen, welche sie ünter den Staatsräthen, den Requeten meistern und andern Beamten auswählt, und beauftragt sie, un— ter sich uͤber die Schwierigkeiten zu entscheiden. Eine solche Kom— mission versammelt sich einmal wöchen lich, verhandelt oberflaͤch— lich uͤber das für und gegen, vernimmt Niemand, um sich zu
belehren, verflichtet sich eidlich, wie bei einer Verschworung, keine Sylbe von dem, was gesagt wird, zu verrathen, aus Furcht, sich die Presse auf den Leib zu ziehen, und trennt sich bann, ohne eine andere Spur ihrer Berathungen zuruͤckzulassen, als einen Bericht an den Minister, der von irgend einem Buͤreau-Chef ge— lesen und dann auf immer in dem Archiv vergraben wird. Das nennt man bei uns eine Regierung der Oeffentlichkeit!“ Wahrend einige Journale die Huͤlfsquellen berechnen, welche Frankreich und England in den Stand setzen, einen ehrenhaften Wetteifer in den kommerziellen uss Manufaktur-Bestrebungen des Friedens zu nähren, und ein Bundniß aufrecht zu erhalcen, welches eine Buͤrgschaft fuͤr den allgemeinen Frieden ist, empseh— len andere, obwohl nur wenige Blaͤtter, das Buͤndniß mit Eng— land auf sich beruhen a lassen, und Frankreich in die Arme Rußlands zu werfen. Das Capitole, welches in dieser Politik den Reigen fuͤhrt, enthalt einen Artikel uͤber die Verhältnisse zwischen Frankreich und England, woraus wir nachstehend Eini— ges mittheilen, damit man die Ultra-Ansichten der nicht zahl— reichen Partei erkennt, deren Organ dieses Blatt in Frankreich ist. Nachdem das genannte Journal behauptet hat, daß Frankreich zwischen zwei nebenbuhlerischen Nationen stehe, von denen die eine England) altersschwach, melancholisch, siech, nach zwanzigjähriger Ohnmacht, auf den Resten ihres ehemaligen Ruhms ich einherschleppe, während die andere jugendfrisch, voll Leben, Kraft, Stärke und Gesundheit, nur darnach duͤrste, gemeinsam mit Frankreich vorzuruͤcken und mit ihm zu theilen, fährt dasselbe fort: „England hat bloß die ohnmächtigen Ueberreste seiner Flotte. Von 63 Linienschiffen, die es auf seine Liste bringt, indem es sie jahrlich zwei oder dreimal von Neuem tauft, sind 59 dienstuntauglich; 0 sind dreimal, die anderen zweimal ausgebessert worden; bloß 6 und dies ind die besten des Orientalischen Geschwaders, haben nur eine Repara— tur erlitten, woraus hervorgeht, daß auch sie 15 Jahre alt sind. Von den ersten 50, die man scheinbar in Reserve halt, die aber in der Wirklichkeit nutzlos sind, sind 4 auf Stationen verwendet, der Rest liegt abge akelt in den Häfen und wird Nleich den Mumien aufbewahrt, die man in den Naturglien-Kabi— netten sieht. Von Fechten kann bei ihnen keine Rede seyn. Es bleiben also nur 12 Linienschiffe unter Adbmiral Stopford, und 3 andere uͤbrig, die in der Ausruͤstung
Ein sol⸗ ches Urtheil beruht aber, wie der aufmerksame Leser leicht einse⸗
begriffen sind. Die Besetzung dieser 15 Schiffe betragt kaum ohh, d. h. gerade so viel, als 7 Linienschiffe in Kriegszeiten Mannschaften brauchen.“ Das Capitole stellt dann weiter die Behauptung auf, daß von den 110,906 Seeleuten auf den Bri⸗ tischen Kauffahrtei-Schiffen uber zwei Drittel Ausländer seyen, welche die gute Bezahlung anlocke und welche wohl wuͤßten, daß man sie im Falle eines Krieges nicht zum Dienste in der Flotte zwingen konne, wahrend die geborenen Engländer, eben um dem Pressen im Falle eines Krieges zu entgehen, auf auslaändischen
schiffen Dienste nähmen, und sagt schließlich: „Großbritanien ist also, wie wir nachgewiesen haben, aus Mangel an Haͤnden nur dem Namen nach eine Seemacht. Wenn wir nun noch eine Armee von kaum 30000 Mann, einen leeren Schatz, die offen— kundige Geißel der Verarmung, den aufgeregten und durftigen Zustand der Bevölkerung, die beinahe unausbleibliche Gewißheit einer Revolution und eines nahen Bankerottes hinzurechnen, wo