Fortwährend reisen nun eine Menge Personen von hier nach Windsor, um den Der Albert zu sehen, dessen Bruder, Prinz Ernst, sich seit einigen Tagen unpaäͤßlich befindet.
In der vorigen Woche hatte zwar ein hiesiges Blatt das Gerücht gebracht, daß die Bank von Manchester ihre Zahlungen eingestellt habe; vermuthlich war dies Gerächt jedoch nur aus den ungunstigen Nachrichten uͤber die allgemeinen Handelsver— häͤltnisse in Manchester und Liverpool entsprungen zu seyn, denn es hat bis heute keine hiesg Zeitung weiter etwas davon erwahnt, und bei dem täglichen Vertehr zwischen London und Man— chester mußte man doch hier schon destimmte Angaben daruber haben, wenn etwas wahres an der Sache ware. Eben so wenig denn auch die Fallissements von Handelshaäͤusern stattgefunden, welche eine Folge jenes Ereignisses gewesen seyn sollten. .
Dieser Tage ist zu Freshford bei Bath der Admiral Sir Henry Trollope im isten Jahre seines Alters gestorben.
u Newport und Merthyr in Wales, vorzuͤglich an ersterem Matze, haben gestern wieder bedeutende Chartisten⸗ Bewegungen stattgefunden. Einem Schreiben aus Newport von diesem Tage zufolge, waren die Chartisten am Morgen, S000 an der Zahl, nit Flinten, Pistolen, Piken und Schwertern bewaffnet, unter Anführung eines Herrn Frost, der wegen seiner Chartistischen Tendenzen kuͤrzlich von seinem Friedensrichter ⸗Posten abgesetzt worden, in jene Stadt einmarschirt und hatten das dortige Wirih tz, haus, in welchem die Behörden versammelt waren, angegriffen; sie wurden indessen von dem dort garnisonirenden 45sten Regi⸗ ment so nachdruͤcklich empfangen, daß, nachdem neun derselben getoͤdtet und mehrere tödtlich verwundet worden waren, der ganze Haufe die Flucht ergriff und die Waffen von sich warf. Man fürchtete aber, sie wuͤrden sich in der Nachbarschaft wieder sam⸗ meln und in der Nacht einen zweiten Angriff auf die Stadt machen. Die Einwohner waren in größter Unruhe, und man erwartete, daß Monmsuth und Brecon, wo ubrigens 400 Mann Truppen in Garnison stehen, ebenfalls von re, ,. Chartisten⸗Haufen angegriffen werden wurden. Von den Solda— ten und Konstablern * zwar keine getödtet, aber einige schwer verwundet worden. eit diesen Berichten hat man in London noch keine weitere Mittheilungen erhalten. Heute Abend ist in⸗ dessen ein Detaschement von 45 leichten Dragonern nebst einer Kanone auf der großen westlichen Eisenbahn aus London nach Twyford, der nächsten Station bei Bristol, abgegangen. Auch in Pontypool haben Chartistische Unruhen stattgefunden. Die Fends sind von diesen ungünstigen Nachrichten nur unbedeutend deruͤhrt worden; nach einiger Herabdruͤckung erhoben sich die Tonsols wieder auf 90! , bis 1 / pr. Cont. und 80!,, auf Zeit. Ueberhaupt aber scheint der Geldmarkt wieder gedruͤckter zu seyn, und es sind Gerüchte im Umlauf, daß die Bank⸗-Direktoren abermals die Circulation zu beschranken beabsichtigten.
Die hiesigen Blatter theilen abermals eine Reihe von Korre— spondenzen mit, welche im Monat August dieses Jahres zwischen bem Minister des Innern und dem Ausschuß des Geheimen⸗ Raths fuͤr den Volks- Unterricht einerseits und der National— Schulgesellschaft so wie der Schottischen General⸗Synode ande— rerseits in Bezug auf den neuen Unterrichts⸗Plan gefuhrt worden sind. Das Ergebniß derselben ist die den letztgenannten Koöͤrper— schaften auf ihre Besorgnisse wiederholentlich ertheilte Versicherung, das der Unterrichts- Vusschuß des Geheimen⸗Raths den in den verschiedenen Schulen bestehenden religißsen Prinzipien und Vor— schriften in keiner Weise zu nahe treten werde, indem diese Be— horde nicht zur Einfuhrung eines neuen Unterrichts / Plans, son— bern nur zur Vertheilung der vom Parlamente fuͤr den Volks— Unterricht in Großbritanien bewilligten Summen eingesetzt sey, und sich bei ihrem Verfahren genau nach dem Inhalt des betreffenden Geheimeraths⸗ Befehls zu richten, auch dafur eben so Rede und Antwort zu stehen habe, wie alle verantwortlichen Rathgeber Ihrer Majestäͤt fuͤr den Gebrauch hrer Befugnisse. Die unter der Oberaussicht von Geistlichen der herrschenden Kirche stehenden Schulen wuͤrden in diesem Ver— hältniß ungestöͤrt belgssen werden und, wie bisher, Unterstuüͤtzung aus Staattfonds empfangen; die Zulassung von Geistlichen ande— rer Glaubensbekentnisse zum Religionsunterricht in jenen Schu— len sey eine irrige Voraussetzung, die sich von einem fruͤher ge— hegten, aber nachher aufgegebenen Plan hinsichtlich Errichtung einer Normal- Schule herschreibe; nach dem neuen Plane aber werde in dem Religions-Unterricht gar keine Veraͤnderung vor— genommen werden, und es werde nicht daran gedacht, die Re— ligion von dem anderen Schulunterricht zu trennen. Mit Hin— sicht darauf aber, daß fortan auch Schulen, in welchen nicht der Katechismus der herrschenden Kirche bei dem Religiont— unterricht zu Grunde gelegt ist, vom Staate unterstuͤtzt werden sollen, 68 Lord J. Russell am Schluß seiner Antwort an die General⸗Synsde von Schottland: „Es kann unmoͤglich Ihre An= sicht seyn, daß, während Handel und Fabriken alljährlich die Volkszahl vermehren, keine großeren Anstrengungen geschehen sollten, um die aufwachsende Generation vor der Unbetanntschaft 1utt dem Worte Gottes und vor der Gleichgültigkeit gegen seine Lehren zu bewahren, welche die unseligen Folgen unserer jetzigen Unzuläͤnglichen Sorge für den Unterricht sind; auch sollte man doch die Gefahr nicht unberücksichtigt lassen, daß, wahrend wir uns gegen die „töorlichen Irrthümer des Papismus oder Soci— ianismus, schuüͤtzen, ein Geschlecht von Hanzwerkern und Ar- beltern aufwuͤchse, dem jegliche Form des Christenthums gleich unbekannt und gleichguͤltig ware.“ . .
Den Tery-Blaͤttern zufolge, sind an verschiebenen Orten
Feuerwerke vorbereitet worden, um den heutigen Jahrestag der
„Zu
Pulzer-Verschwörnng „ti der guten alten Weise“ zu feiern. Sc. Ulban' s“, saat die Times, „ist eine bedeutende Summe zu käictem Zweck zusammengedracht worden, und an die Mauern warden Plakate mit der Ueberschrift: Kein Papismus! ange— salagen. Ueberall scheint man in Allarm zu senn uͤber die furcht— dare Ermunterung, welche dem Papismus höhren Orts her zu Theil wird.“ Die minifteriellen Blatter spötteln uber diese An— kundigungen. ; ;
In einem von der Britisch-Indischen Gesellschaft herausge— gebenen Werke wird berechnet, daß England jährlich einen Nach— heil von 20 Mill. Pfd. dadurch leide, daß es in seinen Ostin—, dischen Besitzungen Landbau, Handel und Industrie nicht hin— länglich befördere, indem es alle Artikel, die es aus Amerika be— lehe, als: Zucker, Baumwolle, Seide, Rum, Kaffee, Taback, einsaat und Flachs, viel wohlfeiler aus Indien beziehen könnte, wenn sie dort gebaut wurden; allein auf Baumwolle, die man aus Ostindien zu 2 Pee. das Pfund erhalten könnte, wuͤrde man, im Vergleich mit demjenigen, was man jetzt bezahle, jähr⸗ lich 8 Mill. Pfd. St. erübrigen. ᷣ
Am 1sten d. brach in Pimlico, im Westende von London, Feuer aus, welches zwei Haͤuser zerstoͤrte, zwei stark beschadigte und i Menschen das Leben kostete. .
estrigen Getraide⸗ Markte wurde Englischer Weizen mit einer ö ung von 3 Sh. gegen Montag vor 8 Tagen
bejahlt, und die besten Sorten von rothem fremden Welzen
1286
wurden ebenfalls 2 bis 3 Sh. theurer verkauft. In der mit dem 25. Oktober zu Ende gegangenen Woche wurde der Durch schnittspreis . 66 Sh. 6 Pee. bestimmt, wahrend er in der vor— hergehenden Woche nicht höher war als 65 Sh. 6 Pee. Der a nach welchem die Zölle regulirt werden, ist inzwischen ortwährend gewichen. Von 68 Sh. 11 Pee. ist er auf 68 Sh. 2 Pee. zuruͤckgegangen und man hat Ursache zu vermuthen, daß er in dieser Woche unter 68 Sh. fallen wird, welches den Zoll, der fuͤr den Augenblick 16 Sh. 8 Pee. betragt, auf 18 Sh. 8 Pee. steigern wurde.
Man hat hier neuere Nachrichten aus Lissabon, die bis zum 28. Oktober gehen. Es scheint sich daraus zu ergeben, daß der Plan des Barons von Lagos, wegen der Konversion der aus— wärtigen Schuld und Bezahlung der Ruͤckstände ganzlich geschei⸗ tert oder wenigstens bis zur Zusammenkunft der Cortes ausge— setzt worden ist.
Ein Korrespondent der Morning Post räth der Portugie— sischen Regierung, die von ihrer auswärtigen Schuld abzukom— men wuͤnsche, sich nicht fernerhin mit Konversionen zu bemuͤhen, sondern geradezu um Dispensation nachzusuchen, diese Schuld vernichten zu durfen. Der Briefsteller meint, daß, wenn nur das Portugiesische Gewissen beruhigt sey, weiter kein Hinderniß
stattfinden werde oder schlimme Folgen zu befuͤrchten seyen, in . dem die Britische Regierung sich wenig um die Portugiesischen
Schulden zu kuͤmmern scheine, obgleich ihre eigenen Unterthanen r . den verschiedenen Infanterie“, Jäger und anderen
die hauptsaͤchlichsten Gläubiger seyen.
Zu Bermuda hat in der Nacht vom 11. auf den 12. Sep / tember ein furchtbarer Orkan gewuͤthet, der den dort liegenden Lustschlosse Drottningholm gehabt, sind setzt von da abmarschirt. Am Sonnabend voriger Woche wohnte der König die Exercitien dieser Truppen bei und nahm zugleich genaue Kenntniß von den
Nachstehendes ist der Wort— uͤbrigen Unterrichts, und Uebungsgegenständen.
Inhalt der (in Nr. 309 der St. Ztg. erwähnten) Uebereinkunft
Schiffen großen Schaden zufuͤgte.
Niederlande. Aus dem Haag, 3. Nov.
mit dem Hause Nassau:
„Nachdem in Folge der beklagenswerthen Ereignisse des Jahres 18360 die Abtretung eines Theils des Großherzogthums Luxemburg eine
polltische Nothwendigkeit für Se. Majestär den König der Niederlande, Großherzog von Luxemburg, geworden war, darauf dieser Theil wirk⸗ lich durch Se. Majestät dürch den Art. 2 des am 19. April d. J. zu London abgeschlossenen Vertrages abgetreten worden ist, und Se. Ma— jestät zu diesem Ende, in Gemäßheit des Famtlienpaktes von 1783, d.e Zustimmung der Durchlauchtigsten Agnaten verlangt hat, sind als Be— vollmächtigte für die diesen Gegenstand betreffenden Unterhandlungen
von Seiten Sr. Majestät des Königs der Niederlande ernannt wor⸗
den: der Serr Baron Hugo van Zuylen van Nyevelt, Commandeur des Kö⸗ v ; 1 um den vaterlaͤndischen Bergbau verdient gemacht haben, sind
nigl. Ordens des Riederländischen Löwen, und von Seiten des Durchlauch— tigsten Herzogs von Nassau, der Herr Karl Wilderich, Graf von Wal— derdorff, Ritter des Malteser-Ordens, welche, unter dem Vorbehalt der Ratification ihrer erlauchten Höfe, folgende Uebereinfunft abge⸗ schlossen haben: Artikel 1. Se. Durchlaucht der Herzog von Nas⸗— au verspricht, nachdem er die im Art. 2 stipnlirte Entschädigung er— alten hat, für sich, für Se, Durchlaucht den Herrn Ecbprinzen Adolph von Nassau und seine übrigen männlichen Descendenten, so wie für seinen Durchlauchtigsten Herrn Bruder, den Prinzen Friedrich von Nas— sau auf die Rechte Verzicht * leisten, die, in Gemäßheit des Fami⸗ lien ⸗Paktes von 1783 und der r er Kongreß ⸗Akte vom 9. Juni 1818, der Walramschen Linie des Hauses Nassau auf jenen Theil des Großherzogthums Luremburg zukommen, den Se. Ma⸗ jestät der König der Niederlande, Großherzog von Lurem⸗
abgetreten hat. Art. 2. Nachdem von Seiten des Königs der Nie— derlande erklärt worden ist, daß er nicht in der Lage sey, den Agnaten eine Entschädigung in Gebiet und Bevölkerung in Tausch geben zu können, und nachdem, zu gleicher Zeit, die Nothwendigkeit erwiesen
worden ist, durch die Zustinmung der Agnaten, ein Hinderniß zu he⸗ ; vollständigen, auch das technische Element ümfassenden Plan der
ber, das der Feststellung allgemeinerer und wichtigerer Interessen im Wege stehen könnte, haben die hohen Agnalen sich bereit gezeigt, unter diesen dringenden Umständen nicht mehr auf einer Gebiets⸗Enischädigung in der Prot in] Limburg zu bestehen, und es ist beschlossen worden, daß,
statt dieser Entschädigung, Se. Maj. der König der Niederlande Sr Durchl. J . ö . e, ,, . , , 5 iz, achten uber die besten Mittel, denselben ins Werk zu setzen, bei
dem Herzeg ven Nassan ein Kapital von 780,600 Fl., im Fl. 24 Fuß, zahlen.
oder Frankfurt a. M. ausbezahlt werden, und zu gleicher Zeit sollen
die in gehöriger Form abgefaßten Zustimmungs⸗Akten Sr. Durchlaucht richts Methoden und Schulen kennen zu lernen.
des Herzegs von Nassan, Sr. Durchlaucht des Erbprinzen von Nassau und des Durchlauchtigsten Trinzen Friedrich von Nassan ausgewechselt werden. Art. 4. Cie glechte der Walramschen Linie des Hauses Nassau auf
den bleibenden Theil des Großherzogthums Luxemburg, mit Inbegriff der Stadt und Bundesfestung gleichen Namens, bleiben in ihrer ursprünglichen Stärke und Kraft. und unter den nämlichen Bürgschaften die durch die Wiener Kongreß⸗AUkte festgeseilt worden sind. Art. 5. Von Seiten des Königs
ge e ed? sollen die nöthigen Maßregeln getroffen werden, da⸗ mit die, dem abgetretenen Theile des Großherzogthums aufgelegten Bundes⸗-Verpflichtungen nicht dem bleibenden Theile dieses Großherzog-⸗ Gegenwärtige Uebereinkunft soll ra⸗ tistcirt, und die Ratificationsakten sollen innerhalb 14 Tagen oder Also gegeben zu Wiesba⸗ uylen van Nyevelt. . ; J welchem die eintreffenden Deputirten ihre Anmeldung bei der sogenannten Einweisungs- Kommission zu bewerkstelligen haben.
der
thums znr Lasi fallen. Art. 6. früher zu Wiesbaden ausgewechselt werden. den, den 27. Juni 1839. Unter. H. van 3 . t Graf von Walderdorf.“ (Dle Ratificationen dieser Uebereinkunft wurden am 9. Juli ausgewechselt.)
Aus dem Haag, 6. Nov. Se. Königl. Hoheit der Groß herzog von Sachsen-Weimar, Hoͤchstwelcher unter dem Namen
eines Grafen von Allstedt reist, ist gestern hier eingetroffen.
Eine regelmäßige und beschleunigte Dampfboot-Verbindung zwischen den Städten Amsterdam, Rotterdam, a . , g. ie alten Holländischen Treckschuyten werden sich dadurch immer mehr ver⸗ Dresden selbst erst am 4. November der würdige , .,
der in vielfacher Beziehung ein nothwendiges Element der mer bildet, zum Vertreter der Residenz aufs neue gewählt
Vom Finanz⸗-Ministerium ist, wie man s
vernimmt, eine Kommission ernannt, um die Fragen zu untersu⸗ chen, die der Liquidation mit der Niederlaͤndischen Regierung im Wege sind. Es soll den Kommissarien empfohlen seyn, dabet im Zwecke, die Wahl derjenigen vier Mitglieder zu bewerkstelligen,
und Leyden wird mit Naͤchstem zu Stande kommen.
draͤngt sehen. Belgien. Bruͤssel, s. Nov.
Geiste der Versöhnung zu verfahren; man hofft daher auch, daß das Nesultat ihrer Berathungen den später in Utrecht wieder aufzunehmenden Unterhandlungen forderlich seyn werde.
Nicht auf den 5ten (wie es gestern hieß), sondern auf den Eten d. M. ist hier die Ruͤckkehr des Königs angekuͤndigt worden. Der Niederlandische General, . Cruquenbourg, Ad⸗ sutant des Königs, und der General, Graf von Lens, sind hier eingetroffen.
Im Independant liest man: „Fast alle Zeitungen spre— chen von dem in den letzten Tagen verbreiteten Geruͤchte, nach welchem Herr de Theuxr entschlossen sey, auf das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten zu verzichten und nur das des In— nern beizubehalten. Die Einen . an der Richtig⸗ keit der Sache, die Anderen glauben daran, und dies gab Anlaß zu einer Menge mehr oder weniger scharfsinniger, allein unserer Meinung nach vöͤllig unnuͤtzer Bemerkungen Und Kom— mentare. Faktisch ist die Trennung der beiden Ministerien, an deren Spitze Herr de Theux steht, unmittelbar nach der Ratifi— cation des Vertrags vom 19. April beschlossen worden, aber es giebt hierbei eine Budget- Frage, die den Kammern vorgelegt
urg, turch den Art. 2 des Londoner Verkrags Lom 19. April 18s Kation ist jedoch bis jezt nicht bedeutenz.
Art. 3. Dieses Kapital von 730 000 Fir, im Fl. 2 Fuß, soll innerhalb 3 Monaten, in graben Münzsorten, köstenfrei, zu Wiesbaden . . rere Europaäͤische Lander gemacht, um die verschiedenen Unter⸗
werden muß, und die allein die Vellziehung dieser Maßregel verzögert hat. Gewiß ist fuͤr den Augenblick, daß die Trennung dem Grundsatze nach seit langer Zeit beschlessen ist.“
Gent, 3. Nov. Im Journal des Flandres liest man: „Einige Geruͤchte, die augenscheinlich von den Menschen aus, gehen, die man uͤberall findet, wo es sich davon handelt, M trauen und Störung zu verbreiten, sind seit mehreren Tagen in unserer Stadt in Umlauf. Kleine geschriebene Bulletins sind an verschiedene Arbeiter unserer Fabriken vertheilt worden, um si u einer vorgeblichen Versammlung einzuladen, die auf morgin ener eur und deren Zweck nicht angedeutet ist. Wir beeilen uns, dieses neue Mansbver zu bezeichnen, das die Arbeiter selbst den Fabrik-Chefs angezeigt haben. Die Arbeiter werden weile handeln, solchen Einladungen nicht nachzukommen, die nur in bösen Absichten gemacht seyn können. Wir sind es ebenfalls der Wahrheit schuldig, foͤrmlich diejenigen Luͤgen zu strafen, die sich ein Vergnuͤgen daraus machen, zu sagen, daß eine Anzahl Ar, beiter Geld von einer unbekannten Hand empfangen habe; diese Nachricht, deren Quelle aufzusuchen von Wichtigkeit war, hat keine andere Entdeckung herbeigeführt, als den offenbaren Be— weis, daß sie eben so grundlos als boshaft war.“
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 1. Nov. Die aus Soldaten und Offlzieren von egimentern bestehenden, sogenannten Instructions-Bataillons, die im Laufe des Sommers und Herbstes ihre Uebungen bei dem Königlichen
Der Koͤnig be— zeugte seine Zufriedenheit mit den Fortschritten der Xe font, deren Befehlshaber, so wie mehrere der Generale und uͤbrigen Offiziere, welche als Abgeordnete der Armee hier versammelt sind, zu Mittag eingeladen wurden.
Eine hiesige Zeitung bemerkt: „Die Zahl der Einwohner des Reichs uͤberstieg im Jahre 1835 um mehr als 603,000 Personen diejenige von 1805. Man duͤrfte deshalb auch vermuthen, daß
jetzt mehrere Beamte angestellt waren als damals. Dieses ist abe
nicht der Fall. Die Zahl der sammtlichen Königlichen, so wie staͤdtischen Beamten beträgt, vom Civil 455, und vom Militair 5361 Personen weniger als vor dreißig Jahren.“
Die Herren von Scheele, Waͤrn und Bergmann, die sich
jetzt von einer Reise nach England zurückgekehrt. Sie haben die Bergwerke, so wie die Manufaktur⸗Distrikte dieses Landes be— sucht, wo sie uberall eine freundliche Aufnahme fanden. Man vermuthet, daß diese Reise nicht ohne Frucht, besonders fuͤr die
Provinz Wermlund, wo der Bergbau stark betrieben wird, seyn
werde.
Waͤhrend man in Englischen und Belgischen Blattern viel von einer neuen Art Tuch spricht, das ohne Spinnen und We— ben verfer igt wird, erzaͤhlt die hiesige „Staagts-Zeitung“, daß der Gebrauch eines ähnlichen Zeugs in einer Schwedischen Provinz allgemein ist, und daß es im Lande fabrizirt wird. Die Fabru⸗ Das Tuch aber ist sehr fest und fär Kleidungsstuͤcke warmer als alle anderen Zeuge.
Der König hat am 17ten v. M. ein Comité von acht Per— sonen verordnet, die unter dem Vorsitze des Pre⸗Kanzlers der Uni— versitat in Christiania zusammentreten wird, um den Zustand des öffentlichen Unterrichtswesens genau zu untersuchen, einen
kuͤnftigen Organisation und Wirksamkeit sammilicher oͤffentlichen
Unterrichts-Anstalten, von der Elementar- bis auf die Universi⸗
täts⸗Bildung, auszuarbeiten und diesen Plan, so wie sein Gut—
der Regierung einzureichen., Ein Mitglied dieses Comits, Rektor Bugge, hat fruͤher auf offen liche Kesten eine Reise durch meh—
Sch le Seine Be⸗ merkungen daruͤber sind jetzt in einem großen, seiner Vollstän—
digkeit und unparteiischen Darstellung wegen sehr beruͤhmten
Werke oͤffentlich bekannt gemacht worden.
Deutsch land.
Dresden, 7. Nov. (L. A. 3.) Es ist zu seiner Zeit be—⸗ kannt gemacht worden, daß die dritte verfassungsmäßtge Stände— versammlung des Königreichs Sachsen am 3. Nosember d. J. zusammentreten werde; darin liegt aber noch keinesweges, wie Manche zu glauben scheinen, die eigentliche Eröffnung des Land— tags; dieselbe wird feierlich erst künftigen Sonntag, den 10. Ne— vember, geschehen. Der 5. November ist nur der Tag, an
Diese Kommission wird bekanntlich durch die Direktorien des letztverwichenen Landtags gebildet. Sie mußte sich diesmal schwaͤ— cher gestalten, da sowohl in der ersten Kammer der als Protokollant
so ausgezeichnete Secretair Hartz, als auch in der zweiten Kammer der 7 . 22
Secretair Richter, beide durch ihren Eintritt in den Staatsdlenst ausgeschieden waren. Nur sehr wenige Wahlen sind noch im Ruͤckstande; wohl aber hatten einige derselben erst kurz vor dem angesetzten Termine statifinden konnen, wie denn z. B. hler in
am⸗
wurde. Dessenungeachtet fanden am 85. November so viele Anmeldungen statt, daß am gestrigen Tage die erste Praliminar— Sitzung der zweiten Kammer in Anwesenheit von 68 Mitgliedern eroͤffnet werden konnte. Diese Praliminar⸗Sitzung hatte zum
eines Praͤsidenten und dessen
welche dem Koͤnige zur Ernennun . ach n n, Abstimmun⸗
Stellvertreters vorzustellen sind. * fielen diese . auf die Herren Lr. Haase, Eisenstuck, von Kie enwetter und von d,, . auf Döbra. Der vormalige Praͤsident der zweiten Kammer, Reiche -Eisenstuck, der jetzt als Vorsitzender der Einweisungs⸗-Kommission die Wahlhandlung lei— tete, hatte mehrmals eine 65 bedeutende Stimmenzahl erhalten, und nur seine dringende wiederholte Hindeutung auf den Ge— sundheits⸗Zustand, in welchem er am Ende des letzten Landtags die Kammer verlassen, mochte von ihm absehen lassen. In der ersten Kammer waren heute 36 Mitglieder versammelt, die in einer Praͤliminar-Versammlung unter der Leitung ihres Praͤsidenten, des Komthurs und Kreis Direktors von Gersdorf, gleich bei der ersten Abstimmung den VBuͤrger— meister Leipzigs, Herrn Dr. Deutrich, mit absolutér Mehrheit zu der Stelle eines Vice⸗Praäͤsidenten n , eben so zwei an⸗ dere Kandidaten, von Welk und Buürgermeister Hübler. Der König hat zum Praͤsidenten der ersten Kammer den Kreis⸗-Direk— tor von Gersdorf und zum Vice⸗Präsidenten den Dr. Deutrich, so
wie zum Präsidenten der zweiten Kammer den Appellations-Rath hir. Haase und zum Vice⸗Prasidenten den Stifts. Verweser von Kiesenwetter ernannt.
Schwerin, 3. Nov. Der Hof wird sich diese Woche na Ludwigslust begeben, wohin sich auch ein Theil * , ers zu verfugen hat, weshalb die theatralischen Vorstellungen hier bis zum 109ten d. M. geschlossen bleiben.
Se; Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ist von Dresden hier zum Besuch eingetroffen.
Buͤckeburg, 1. Nov. Gestern Morgen 3 Uhr ist die re— lerende Fuͤrstin zu Schaumburg, Lippe von einem Prinzen ent— unden worden. Abends fand eine allgemeine Erleuchtung der hiesigen Residenz statt.
Ham burg, 8. Nov. In Luͤneburg ist eine Actiengesellschaft zusammengetreten, um zum Behuf des Verkehrs mit Hamburg ein Dampfschiff anzuschaffen, theils zur Bugsirung der Schiffe, theils zur Beförderung der Passagiere. Man hofft, daß die Waaren dann mit Sicherheit in 24 Stunden von und nach Hamburg geliefert werden konnen. 25,9000 Thlr. sind gezeichnet und weitere Anmeldungen schon eingegangen. Die , des Unternehmens ist fuͤr den Transportverkehr Luͤneburgs und fuͤr die Umgegend von der größten Wichtigkeit.
esterreich. — — Wien, 4. Nov. Ein hier ziemlich allgemein verbrei⸗
tetes Geruͤcht, welches nun auch in die öͤffentlichen Blätter uͤber⸗
gegangen ist, schilderte den Zustand Ihrer Masjestaͤt der Herzo— gin von Parma als bedenklich, ja hoffnungslos. Gluͤcklicherweise
höoͤchst uͤbertrieben, und ein fuͤr die Kaiserliche Familie und das Herzogthum Parma so betruͤbendes, und insofern, als dieses
Land nach dem Tode der Erzhertegh an Lucca . wird, efuͤrchten ist. m Gegentheile
folgenreiches Ereigniß nicht zu hat sich die leidende Gesundheit Ihrer Majestaͤt, in Folge einer in Ischl gebrauchten Badekur bedeutend gebessert. Die Herzogin ist seit Mitte Oktober wieder in Ihren Staaten anwesend, wo sie, namentlich in Parma, mit großem Jubel empfangen wurde.
Die von der Donau⸗Dampfschifffahrts-Gesellschaft beabsich— tigte Anlegung einer Eisenbahn zwischen Kostendschs und Czer— nawoda (welche in der Preuß. Staats- Zeitung von hier aus zuerst gemeldet, damals aber in andern Blattern als unrichtig in Abri de gestellt wurde), wodurch die untere Donau mit dem Schwarzen Meere, mit Umgehung der weiteren Strommuͤn— dungen, in kürzere Verbindung gesetzt werden soll, nahet sich nunmehr der Vollendung. Fuͤr die Fahrt von hier nach Kon— stantinopel erwuͤchse hieraus ein Zeitgewinn von vier Tagen, so daß die Reise stromabwaͤrts in acht Tagen vollendet werden koͤnnte. Sechszehn Schiffe, davon zehn Fluß, und sechs See— schiffe der Gesellschaft, versehen gegenwartig den Dienst auf der Linie von Linz nach Trapezunt und in den che hie und Sy⸗ rischen Gewaͤssern. Zwei neue eiserne Dampfbste sind in diesem Augenblicke im Bau begriffen; andere sind im Plane der Direc⸗ tion der Gesellschaft, der uͤberhaupt Eifer, Gluͤck und Geschick, und ö ein großartiges, mehr auf Foͤrderung des allge— meinen Interesses als des eigenen Gewinns gerichtetes Bestre— den, selbst von ihren Gegnern nicht abgesprochen werden können.
Fuͤrst Esterhazy, unser Botschafter am Englischen Hofe, der
sich gegenwartig in Paris aufhält, wird in naͤchster Woche hier
erwartet. Die Leitung
worden.
Die Salons der Staats⸗
henden Winter nur wenig Freuden. Trauer um den Schwiegervater des
Kanzlei werden wegen der
Fuͤrsten Staats-Kanzlers geschlossen bleiben; eben so wird der
Französtsche Botschafter, der sonst zu den Karnevals-Vergnuͤgun— gen so reichlich beizutragen pflegt, diesen Winter, wegen der Ab— wesenheit seiner Familie, kein Haus machen. — Auch auf dem Gebiete der Theaterwelt steht nichts Neues bevor. Das Burg— Theater ist laͤngst ein geschlossener Zirkel geworden, wo sich nur die durch ahnlichen Geschmack verwandten Zuschauer versammeln, um sich an dem Bekannten und Hergebrachten, in loͤblichem Ge— gensatze mit der anderwaͤrts herrschenden Sucht nach dem Neuen, unermüdlich immer wieder zu erfreuen. Unter den neuen Acqui— sitionen dieser Buͤhne, welche den uͤbrigen gefeierten, aber etwas alternden Großen gefährlich zu werden ö. hat sich vorzuͤg⸗ ich und mit Recht die jugendliche Dlle. Neumann die Gunst des Publikums erworben. — Im Kaͤrnthner-Thor⸗Theater àͤrndten die Dlles. Lutzer und Hasselt reichlichen Beifall, dagegen sind die ubrigen Fächer schwach besetzt, wie sich denn diese Buͤhne überhaupt nicht wieder zu ihrem alten Glanz erheben will.
Prag, 21. Okt. Der Magistrat der Hauptstadt Prag hat dem Feldmarschall⸗LTieutenant und bisherigen Stadt⸗ und Festungs—⸗ Kommandanten, von Fitzgerald, bei seinem Abgehen don hier an seinen neuen Bestimmungsort das Ehrenbuͤrgerrecht dieser Hauptstadt als einen Beweis der ihm folgenden Achtung des Ma— gistrats und der Buͤrgerschaft ertheilt.
Sch welz.
Der Staats-Rath von Unter-Wallis hat unterm 25. Okto—
her folgende Proclamation an das Walliser Volk erlassen: „Mitbürger! Gestern erhielten wir die effizielle Mittheilung des Tagsatzungs-Beschlusses vom 26. September Über die Angelegenheiten von Wallis, und der Bestellungs⸗-Urkunden der Herren Frey, von Mail⸗ lardez und von Pteyenburg als eidgenössische Repräsentanten in diefem Kanute n. Ihr Auftrag geht dahin; eine giltliche Beilegung unsrer in⸗ nern Zerwärfniffe zu verfüchen. Mitbürger Bel der ersten Nachricht von, dlesem Vermittelungs-Versuch hat der Staats⸗Rath der Tagsatzung erklärt, daß wir daran keinen Theil nehmen werden, bevor jene Behörde, n Beachtung ihres Beschlusses vom 11. Juli, die Verfassung vom 3. Au— ust 1839 und den darauf beruhenden Rechtszusiand werde erkannt ha⸗ en, Wir haben nun so eben den eidgenössischen Repräsentanten die gleiche Erklärung abgegeben. Die von einer Menge von Bürgern uns zugefom— nenen, auf Zurückwelsung der vorgeschlagenen Vermsttelung gerichteten etitionen geben lautes Zeugniß von den energischen Gesmnungen, welche das Volk unserer Zehnden beseelen; der Staatsrath hatte solche innungen zum Voraus zu würdigen gewußt, Euer Enthusiasmus gat seine Erwartungen übertroffen. Diese Einheit des Willens macht Uusere Stärfe und sichert uns den Erfolg. Sehr liebe Mitbürger! Serd siets fest und ruhig, aber , Verlaßt Euch auf, den w er ist mit Euch innig verbunden . kräftigen Vertheidi⸗ ung, der schönsten Sache, der Sache der Nattonal-Ehre und unserer unbestreitbaren Rechte. Die Eirgenossenschaft kann nur ein Wort äben, sie wird dassenige halten, das sie uns am 11. Juli gegeben hat. erh gäligenblicklich hat der Beschlnß vom 26. Septeusber die Wirkung ien firendint Gegeben ꝛc. Sitten, den 25. Oktober.“ Unter⸗
1287
Italien
Florenz, 26. Okt. Seit mehreren Tagen halt sich hier der Infant Don Sebastian auf. Er lebt sehr 4 — und hat das ihm von dem Großherzog angebotene Appartement im Palazzo Ducale abgelehnt. Auf seinem Antlitz liest man den Ausdruck von Entmuthigung und tiefer Betruͤbniß. Dieser un⸗ gluͤckliche Prinz gedenkt hier seine Gemahlin, welche Saljburg unverzuͤglich verlassen wird, zu erwarten, um dann mit ihr die Reise nach Neapel fortzusetzen.
Die im nahen Pisa zusammengetretene Gelehrten⸗Versamm— lung hat die Aufmerksamkeit des hiesigen Publikums vielfach in Anspruch genommen. Die geistige Regsamkeit des Toskaners thut sich bei jeder Gelegenheit und auf dem Gebiete kund. Eine andere Frage ist freilich, ob den Wissenschaften aus diesem Kon— gresse ein wahrhafter Gewinn erwachsen werde. Aber auch nur der Schein, an den großen Bewegungen der Zeit, nach dem Muster Englands und Deutschlands, Theil zu nehmen, schmeichelt der National-Eitelkeit des Italiaͤners, der in seiner auf dem Felde der Wissenschaften mindestens etwas insularischen Abgeschlossenheit den banalen Vorwurf, er bleibe hinter seinen Zeitgenossen zuruͤck, mit um so groͤßerer Empfindlichkeit zuruͤckweist. Der Zudrang zu dem „Congresso di Pisa“ war in der That außerordentlich.
in Italien etwas selten gewordenen Illustrationen. Masjoritat bildeten die Landeskinder. Was nur auf den Namen um an dem Kongresse Theil zu nehmen. Nach Toskana hatte Piemont, wo die Regierung diese Versammlungen zu beguͤnstigen
scheint, die meisten Mitglieder geliefert; aus Parma und dem läßt sich nunmehr mit Bestimmtheit versichern, daß diese Angabe , 3 verhaͤltnißmäßig Viele herbeigekommen, weni ger au eapel.
Den Gelehrten des Kirchenstaates und des Herzogthums Modena war der Zutritt von ihren Regierungen untersagt. Aus dem Lombardisch⸗-Venezianischen Königreiche zaͤhlte
man 28 Mitglieder, darunter den berühmten Physiker und Pro⸗
fessor zu Pavia, Configliacchi. Ueberdies nahmen mehrere Auslaän⸗
der, vorzuͤglich Englaͤnder, Schotten und Irlaͤnder, auch einige
Nord-Amerikaner und Deutsche, diese aber nur in sehr geringer
Anzahl, Theil, denn man zaͤhlte ihrer im Ganzen nicht mehr als sieben; Berlin wurde hierbei am zahlreichsten durch die Herren
Professoren Kloͤden, Link und Schmid, Wuͤrzburg durch Proͤfessor Vischer vertreten u. s. f. wohnte, mit Ausnahme des Duca Corsini, Niemand dem Kon— gresse bei; doch finden sich auch die Namen des Prinzen Don Luigt von Canino und des Prinzen von Mußssignano auf der Liste. Letzterer hat bekanntlich seinen Wohnsitz in Rom und lebt aus— schließlich den Wissenschaften. Die erste Idee zu den jaͤhrlichen Versammlungen Italiäͤnischer Gelehrten ging von ihm aus. Er muß als die Seele derseiben betrachtet werden. Bis jetzt be⸗
schränkt sich der Plan bloß auf Naturwissenschaften, wie dies die
Eintheilung in die medizinische, geologische, mathematische, agro⸗ nomische, botanische und zoologische Section darthut. Es wäre aber nicht unmsglich, daß eine Erweiterung dieser Sphaͤre durch Aufnahme der ᷣ
Die Versammlung zu Pifa hat übrigens in ganz Italien viel
Aufsehen erregt und ist auch jenseits der Alpen vielfach besprochen worden. Eine richtige Wuͤrdigung scheint nur jetzt noch nicht an der Zeit. Gewiß hat man Unrecht, wie dies von mancher Seite her geschah, auch diese loͤblichen Regungen mit unglaͤubigem La ⸗ . — der Geschäfte ist inzwischen wieder dem cheln ,,. herabzusehen, aber schwerlich auch durften die san⸗ ersten Rathe der Botschaf r 9 ttr 231 —
s he der schaft, Herrn von Hummelauer, anvertraut schaftlichteit sobals ir Erssunz *r
Die hiesige elegante Welt verspricht sich von dem bevorste⸗
guinischen Traͤume von einer Wiedergeburt Italiänischer Wissen—
Rom, 29. Okt. (A. Z.).
Sommer ⸗/Palast auf dem Quirinal verlassen, um im Vatican seine Wohnung fuͤr den Winter zu beziehen, wie dies in anderen Jah— ren um diese Zeit zu geschehen pflegt.
sie jetzt schon beziehen sollte. — Drei Mitglieder des heiligen Kollegiums liegen schwer erkrankt darnieder. Die Kardinaͤle Macchi und Tiberi haben keine Hoffnung der Wiedergenesung, während bei dem dritten Kardinal, de Gregorio, Groß-Poni— tentiarius, welcher in Civitavecchia, seinem ?
gleich bei einem Alter von 81 Jahren, uber die Krankheit siegen und so das Leben dieses in jeder Hinsicht ausgezeichneten, hoch— geachteten Mannes erhalten werden. — An die Stelle des ver— storbenen Monsignore Bruschi ist der Kanonicus Girabassi, fruͤ⸗ her bei der Nunciatur in der Schweiz angestellt, ernannt. Der Herzog von Bordeaux zieht noch immer die Aufmerk— samkeit von gan Rom auf sich, zumal man jetzt erfahrt, daß er Oesterreich heimlich verlassen hat, und auf der Reise als einer vom Gefolge des Herzogs von Levis, der selbst sich eines alten Passes bediente, bei den Behoͤrden angegeben wurde. Man sucht eine passende Wohnung fuͤr ihn, was auf eine beabsichtigtes laͤn— geres Verweilen hindeutet. Vorgestern hat er der Koͤnigin— Wittwe von Sardinien einen Besuch in der Villa Rufinella abgestattet.
Der Abt Fiorini ist mit sechs andern Geistlichen nach Pie⸗ mont abgereist, wo sie beauftragt sind, ein Nonnenkloster der Sactramentani zu errichten.
Spanien.
Madrid, 29. Okt. Gestern wurde der Adreß⸗-Entwurf im Ganzen in Erwaͤgung gezogen und die Minister blieben bis zum letzten Augenblicke in der Kammer. Der Kampf ist indeß noch nicht zu Ende, es wird vielmehr noch manche Lanze gebrochen werden muͤssen, wenn die Debatten uͤber die einzelnen Artikel beginnen. Die Redner der Minoritaͤt haben an diesem hart⸗ näͤckigen Kampfe bis jetzt wenig Theil genommen, die Majoritäͤt ist indeß sehr unangenehm uberrascht worden, als der riegs⸗ Minister mit militairischer Offenheit sagte: „Ich erklaͤre hiermit und werde es so oft wiederholen, als es noͤthig seyn wird, daß ich fuͤr alle ministeriellen Handlungen mit meinen Kollegen soli— darisch verantwortlich bin.“ Die Diskussion der einzelnen Arti⸗ kel beginnt, dem parlamentarischen Gebrauche gemaͤß, mit der Pruͤfung der vorgeschlagenen Amendements. Das Feindseligste egen das Ministerium wird zuerst erörtert werden und der Paragraph, welcher einen Tadel der Handlungen der Minister enthält, dürfte wahrscheinlich zu den heftigsten Debatten Anlaß geben. Wird dieser Paragraph angenommen, so glaubt man allgemein, daß das Ministerium seine Entlassung nehmen werde, indem, wenn es dies nicht thut, die Opposirion wahrscheinlich in einer Adresse an die Königin die Auflöfung des Kabinets verlan— gen wuͤrde.
Von unserer hiesigen eleganten Welt
philosophischen und historischen Wissenschaften in Vorschlag und unter guͤnstigen Verhaltnissen zur Ausfuͤhrung kame.
Aufmerksamkeit der großen Machte, welche die Loͤsung der talischen Frage übernommen haben, erregen und dieselben endlich bestimmen werde, die geeigneten Maßregeln zu ergreifen, um et— Der Papst ist von seinem Un⸗ wohlseyn vollig hergestellt, wird aber noch nicht sobald seinen
Im letzteren Palast war man gendͤthigt, einige Reparaturen in den Appartemens des Pap ⸗ stes vorzunehmen; da diese erst kuͤrzlich fertig geworden sind, so fuͤrchten die Aerzte einen Ruͤckfall des Fiebers, wenn der Papst
welch itaver ti ischofssitze, er⸗ krankte, die Aussicht vorherrscht, seine kraͤftige Natur werde, ob—
Unter den der gemäßigten Partei angehsrenden Personen,
die jetzt allmaͤlig aus Frankreich zuruͤcktehren, befinden sich unter
Anderen der Graf von Guagui Traustamare und Torend die Herren Fontague, Gargollo, Gurcimay, Piedra und der Mar— quis von Espinardo.
Die Herzogin von Vitoria hat gestern ihr Amt als Ehren⸗ dame bei der Königin begonnen.
Dem Castellano zufolge, hat das Französische Kabinet der Spanischen Regierung das Versprechen gegeben, Don Carlos werde, unter der Bedingung, daß man ihm seine Besitzungen in Spanien zuruͤckgebe und ihm eine angemessene Pension aussetze, die Doña Isabella als Koͤnigin anerkennen. Dasselbe Blatt mel— det, Marschall Soult habe Espartero und Cabrera schriftlich auf— gefordert, bis zur Beendigung der mit Don Carlos angeknuͤpf— ten Unterhandlungen alle Feindseligkeiten einzustellen.
Spanische Graänze. Das Journal des Pyrénées enthält nachstehende Korrespondenz:. „In der vor kurzem in Morella zusammenberufenen Junta verlas Cabrera mehrere Vor- schläge, die einigen hoͤheren Karlistischen Offizieren von Cabanero gemacht worden waren und fuͤgte hinzu: „„Diejenigen unter Euch, denen dergleichen Papiere in die Hände fallen, werden
den sehr wohl thun, sogleich di ᷓ i . Die Liste der Theilnehmenden enthaͤlt nich, weniger als 22 Na. ö thun, sogleich dieselben mir * uͤberliefern, da ich sonst
menz freilich eine unverhältnißmäßige Zahl im Vergleich mit den Die große
Nauben konnte, daß man mich verrathen wolle, und wehe den Verraͤthern!““ Er bemerkte sodann noch, daß er den Feldzugs⸗ plan Esparteros errathen und bereits seine Vorkehrungen getrof—
n. di 1 fen habe, damit der Sieges⸗Herzog keine andere Lorbeeren gewinne eines Gelehrten Anspruch machen konnte, verließ die Heimath, n , . 9 .
als QOraa und van Halen. Seine Thaͤtigkeit bei herannahender Gefahr ist wahrhaft wunderbar; er bringt ganze Tage und Naͤchte zu Pferde zu, um die ven ihm angeordneten Arbeiten ä inspiciren. Er erscheint unvermuthet auf einem schlechten Maulthiere, wobei er sein Gepaͤck in einem kleinen Mantelsacke hinter sich hat, laßt zum Aufsitzen blasen oder Generalmarsch schlagen, mustert die Truppen aufs Genaueste und haͤlt jedesmal eine Rede an dieselben, worin er sie ermahnt, sich gut zu halten. Balmaseda hat ein Eliten-Corps von 5060 Kavalleristen gebildet, das ganz aus Freiwilligen besteht und den Auftrag hat, in dem ersten Treffen mit den Truppen der Nord⸗Armee den Herzog von Vitoria gefangen zu nehmen. Es sind saͤmmtlich kraftige und entschlossene Soldaten, eine Art schwarzer Husaren.“ ö
28
Konstantinopel, 15. Okt. (Journ. de Smyrne.) Die Pforte hat den Botschaftern folgende wichtige Mittheilung gemacht: „Saad Ullah, Pascha von Malatiah, hat die Nach“ richt uͤbersandt, daß ein Aegyptisches Truppen Corps, aus drei
Regimentern Infanterie, vier Schwadronen Kavallerie und einl—
gen tausend unregelmäßigen Truppen bestehend, unter dem Kom“ mando des Brigade Generals Schukry Bey in der Richtung von Malatiah vordringe, daß es bereits die beiden Distrikte Sivrek und Tschermek besetzt habe und daß der Gouverneur Osman⸗Bey, aufgefordert sich zu ergeben, beide Platze mit der
schwachen unter seinem Befehl stehenden Garnison geraͤumt habe.
Saad Ullah Pascha hat sofort ein Detaschement Kavallerie ab gesandt, um, bis weitere Befehle von der Pforte eingegangen, die Bewegungen des Feindes zu beobachten.“ — Diese Mittheilung hat hier einiges Aufsehen in der diploma— matischen Welt gemacht, und obwohl man annehmen darf, daß jene Bewegung nichts ist als eine durch den Mangel an Le— bensmitteln in der Umgegend von Marasch und durch die An— naͤherung der schlechten Jahreszeit nothwendig gewordene Veraäͤn= derung der Stellung, so glaubt man doch, daß sie die ernstliche rien⸗
nem Zustande der Dinge ein Ende zu machen, der immer uner— traglicher wird und allgemeine Besorgnisse erregt. Am Sonn abend versammelten sich saͤmmtliche hohe Beamte der Pforte, um, wie man glaubt, daruͤber zu berathen, welche Maßregeln zu er— greifen seyn mochten, falls die Aegyptische Armee ihren Marsch fortsetze; es verlautet indeß noch nichts hieruͤber.
Dem Vernehmen nach hat der Englische Botschafter von Neuem der Pforte die Versicherung gegeben, daß England, Rußland und Oesterreich vollkommen einig daruͤber seyen, daß das Osmanische Reich aufrecht erhalten, die Rechte des Sultans gesichert und Mehmed Ali zu seiner Pflicht zuruͤckgebracht wer— den muͤsse.
Am 9ten hatte der Admiral Roussin seine Abschieds⸗Audienz beim Sultan in Top Kapu. Der Sultan empfing ihn sehr freundlich und sprach in den schmeichelhaftesten Ausdruͤcken sein Bedauern uͤber die Abberufung des Admirals aus, da ihm be— kannt sey, daß der verstorbene Sultan ihn stets hoch geachtet habe, weil seine Rathschläge nur immer das Beste des Reichs bezweckt haͤtten. Er ersuchte sodann den Botschafter, dieselben Gesinnungen gegen ihn zu bewahren und bei dem Könige der Franzosen der Dollmetscher seiner Gefuͤhle der Freundschaft und Ergebenheit zu seyn, die er, nach dem Beispiele seines erhabenen Vaters, stets gegen Frankreich gehegt habe. Die drei ersten Wesire, Chosrew Pascha, Halil. Pascha und Reschid Pascha, so wie der erste Dollmetscher des Divans, begleiteten bei dieser Audienz den Botschafter, der bei dieser Ge⸗ legenheit dem Sultan den ersten Sean chef. Se et ln Gra fen von Lurde, als nunmehrigen Geschäftsträger, . . Tadalväne, Direktor der Franzöͤsischen 4 der 6. riaubs⸗ reise nach Frankreich macht, z wie die Beamten der . die mit dem Botschaftec zurückkehren, nämlich seinen 8 ant, Herrn Bérard, und seinen Prival / Seer etair . = liche vorgestellte Personen, so wie Herr Lejeune 8 des Stations, Schiffes der Gesandtschaft, erhielten den Ni n
Iftichar. Der Sultan bewilligte auch den Firman, wodurch der n. Prinzen von Joinville kommandirten Fregatte „la belle Vun z n. wird, in den Hafen von Konstantinopel einzu— laufen Verler machte der Admitgi Ricussin seine Abschüebs, besuche beö dem Groß,MBesir und bei Reschid, Dach die ihn mit der groͤßten Auszeichnung empfingen und lange Unterredungen
it ihm hatten. ; 1 29 Hebe g, welcher anfangs zum bevollmächtigten Ministet, dann zum Botschafter in Paris ernannt wurde, trifft Anstalten, um sich auf seinen Posten zu begeben.
Konstantinopel, 17. Okt. Der Admiral Roussin hat
sich so eben am Bord des Dampfbootes Aetna“ begeben, um nach Frankreich zuruͤckzukehren; man glaubt er werde Athen be⸗ uchen. , Agramer pelitische , berichtet von der Montenegrinischen Gränze unterm 21. September: „Die diesjährige außerordentliche Trockenheit bedroht Montenegro mit einer foͤrmlichen Hungersnoth. Es ist Fit nichts w Der Vladika soll aus dieser NRuͤcksicht den König Otto um Erlaubniß
gebeten haben, daß mehrere hundert Familien, welch
/ / 0 0 —