Reformen den Sieg davon getragen; sie fiel auf Heren Joshua Walmsley, einen eifrigen Liberalen.
In Newport, wo man eifrig beschäftigt ist mit den Verhd⸗ ren der eingefangenen Ehartisten, werden jetzt unter der Leitung des Obersten Eonsidine Vorkehrungen getroffen, um auf Alle Falle gefaßt zu seyn. Am Sonntag waren noch 519 Mann In⸗ fanterie dort eingetroffen. Die Times will glauben machen, daß die Regierung schon seit dem 20. Oktober Nachricht gehabt habe von dem beaufsichtigten Aufstand der Chartisten und daß man es daher nur ihrer Fahrlaͤssigkeit zuschreiben muͤsse, wenn derselbe nicht im Keime erstickt worden sey. Der. Globe wider⸗ spricht dieser Behauptung aufs bestimmteste. Außer Forst Wa⸗ ters und John Partridge hat man am Freitage auch den Uhrma cher Jones, Anführer der Chartisten / Abtheilung on Pontypool, und einen gewissen James Aust gefanglich eingezogen. Jones scheint seit dem Tage des Angriffs fortwährend umhergeirrt zu seyn, und am Freitag Nachmittags forderte er in einer Schenke, wo er nicht gekannt zu seyn glaubte, ein Glas Bier. Die Wirthin aber, die ihn kannte, sagte zu ihm: „Herr Jones, warum kom—⸗— men Sie hierher? Wissen Sie nicht, daß eine Belohnung auf Ihre Festnehmung gesetzt ist?“ Jones trank sein Bier aus und sief pfeilschnell in den Erumlyn-Wald. Dorthin verfolgten vier oder fuͤnf Leute, die ihn einholten. Er zog hierauf ein stol aus der Tasche und zielte; als er aber sah, daß sein Wider stand nutzlos sey, warf er es weg und ergab sich. Er wurde ge— fesselt und nach Newport gebracht. Hier erklaͤrte er, es sey bekannt, was er zu erwarten habe, aber er mache sich nichts dar aus. Es sind ferner auf die Einbringung folgender Personen Belohnungen von 1069 Pfd. gesetzt: David Jones, aus den Eisenwerken von Tredegar, Kohlenarbei— ter; John Rees, ebendaher, Maurer, und John wellin aus Pontypool, Bierschankwirth. Bei Jones hat man einen gedruckten Zettel mit Betrachtungen uͤber fruͤhere Chartisti— sche Vorfälle und einem Gedichte, „das Freiheitshorn“ betitelt, gefunden. Waͤhrend seines Verhoöͤrs vor dem Magistrat war der Gerichtshof von Neugierigen uͤberfuͤllt, denn Jones galt für einen der Hauptredner in der Gegend und hatte Frost und Vincent als Helfershelfer gedient. Nachdem er mit mehreren Zeugen kon— frontirt und befragt worden war, ob er etwas zu sagen habe, er— wiederte er wie Frost, daß er sich dies fuͤr eine andere Gelegenheit vorbehalte, worauf ihn das Gericht wegen Hochverrath den Monmouth⸗Assisen uͤberantwortete. Man wird ihn nach Mon mouth abführen. Am folgenden Tage, Sonnabend, wurde Ed ward Frost, Oheim John Frost, verhoͤrt, den man jedoch gegen eine Caution von 260 Pfd. und zwei Buͤr— gen, jeder zu 1060 Pfd., wieder freiließ. Hierauf ward John Lovell, einer der Haupt-Raͤdelsfuͤhrer, z
ihn
9581 Pi
156m
. *
des
vorgebracht. Der Gefangene hatte am Insurrectionstage einen Schuß durch die Lende bekommen und war in ein Laken gewickelt; er schien sehr angegriffen und niedergeschlagen zu seyn. Mehrere Zeugen hatten ihn am Montage unter den Chartisten und als Anfuͤhrer derselben bemerkt; einer derselben behauptete auch, er habe meh reren Chartisten-Versammlungen beigewohnt und sey einer der Hauptmitglieder des Chartisten⸗Comités. Lovell wurde demzu— folge vom Gerichte ebenfalls unter Anklage des Hochverraths gestellt und darauf wieder zu Bett gebracht. John Partridge, der Buchdrucker John Frost's, war sehr niederschlagen. Er hat ein ungestempeltes Wochenblatt, „der Westem Findicalor“, herausgegeben, eine Art von Chartistischem Moniteur, woran Vincent und Frost Mitarbeiter waren. Letzterer hatte sich zu ihm am Abend seiner Gefangennehmung geflüchtet. Im Ganzen sind nun ungefahr 10 Gefangene ceinge— bracht. Es scheint jetzt auch Artillerie in Newport eingetroffen zu seyn. Ein in der Morning⸗-Post enthaltenes Schreiben aus Monmouth vom 1I1Iten berichtet Folgendes: „Es sind hier jSetzt mancherlei Geruͤchte im Umlaufe. Alle indeß stimmen da— rin überein, daß die Chartisten noch einen Angriff auf das Ge— faͤngniß beabsichtigen. Die Leute sind alle außer Arbeit, und es heißt, daß Einige von ihnen beschlossen haben, noch einen Auf⸗ stand zu versuchen. Ein Knabe aus den Eisenwerken von Beau⸗ fort, ungefaͤhr 12 Engllsche Meilen von Abergavenny, berichtete diesen Morgen, daß dort alle Leute bewaffnet seyen und Andere erwarteten, um mit ihnen vereint einen neuen Aufstand zu versuchen. Man sagt auch, daß unter den Chartisten auf den Huͤgeln die groͤßte Bestuͤrzung ge— herrscht habe, sobald sie erfahren, daß die Artillerie vor dem Ge fängnisse erwartet werde, und daß sie zwei Leute hierher abge— sandt hätten, um sich davon zu uͤberzeugen. Die Artillerie ist
die einzige in
inzwischen nach Newport hier durchgekommen, und ꝛ diesem Augenblicke vor dem Gefängnisse befindliche Wache ist ein klelnes Corps Veteranen und der Stab der Miliz, welche von Zeit zu Zeit von den Laneciers abgeloͤst werden.“ In diesem Schreiben wird ferner daruͤber geklagt, daß die Stadt so lange ohne Truppen-Verstärkung gelassen werde, da die Leute alle aus der Arbeit gegangen und es nicht sehr wahrscheinlich sey, daß sie ruhig bleiben würden; sollten sie aber einen Auf— stand machen, so wuͤrde ohne Zweifel das Gefaͤngniß der erste Gegenstand ihres Angriffs seyn. In diesen Tagen sind auch 34 Chartisten in den Grafschafts-Sessionen von Lancashire schul— dig befunden worden. Ein Toryblatt macht bemerklich, daß der Handel gerade in den insurgirten Bezirken sehr gut gehe, und daß die Grubenarbeiter wöchentlich 28 bis 50 Schillinge ver— dienten; man ersehe daraus also, daß der Anlaß zu den Unruhen mehr (n den verkehrten politischen Lehren zu suchen sey, welche von der Regierung nicht hinlaͤnglich bekämpft, dann und wann vielleicht selbst zu augenblicklichen Zwecken gefordert wor— den seyen.
Auch der Lord⸗Mayors⸗Schmaus, der am Sonnabend, den 9. d., in Guildhall mit vielem Prunke stattfand, und zu welchem regelmäßig die Minister eingeladen werden wurde in diesem
Jahre von den Tories zu einer politischen Demonstrgtion gegen
die Regierung benutzt. Unter den Gaͤsten befand sich diesmal guch der Herzog von Cambridge. Der Lord Mayor, selbst ein Tory, präsidirte und brachte nach dem Schlusse des Essens zuerst die Toasts auf das Wohl der Ksnigin, der Königin⸗Wittwe, des Herzogs von Cambridge und der uͤbrigen Mitglieder des Koͤnigl. Hauses aus. Schon hier machte sich ein bedeutender Unter— schied in der Warme bemerklich, mit welcher die Toasts auf das Wohl der beiden Königinnen hbegruͤßt werden. Bei Nennung der verwittweten Königin zeigte sich der Applaus viel lebhafter und anhaltender, als bei dem Namen der regierenden Königin selbst. Nachdem darauf, wie üblich, der Land- und See⸗ macht, des Lord-Mayor, der Stadt London und des Lord— Kanzlers von England gedacht worden war, brachte der Lord⸗ Mayor die Gesundheit der übrigen Minister aus, von denen außer dem Premier⸗Minister, Lord Palmerston, der Marquis von Normanby und Herr Baring zugegen waren. Der Lord⸗Ma— vor sprach von der hohen Ehre, welche der Guild-Hall durch ihre Anwesenheit zu Theil werde, wurde aber durch lauten Larm unterbrochen, der zum Theil allerdings aus VBeifallsruf, zum größeren Theil aber aus Zischen und Murren zusammenge—
1818
setzs war. Dasselbe fand statt, als er seine zuversichtliche Er— wartung äußerte, die Minister wuͤrden bei allen ihren Maßregeln nur die wahren Interessen der Stadt London und des ganzen Reiches im Auge haben. Die Minister erhoben sich alle vier, um dem Toast ihre Anerkennung zu zollen, aber lange Zeit wollte es Lord Melbourne, der das Wort zu nehmen beabsich— tigte, nicht gelingen, mit seiner Rede durch den immer von neuem wieder rege werdenden Laäͤrm streitender Beifalls- und Mißbilligungs-Bezeugungen durchzudringen. Nach der Be— schreibung der Tory, Blaͤtter sollen besonders die Lords Palmer— ston und Normanby bei dieser Scene sehr blaß ausgesehen ha— ben, während Lors Melbourne die Sache mit Humor zu be— trachten schien. Endlich, nachdem der Lord-Mayor zur Ruhe aufgefordert hatte, gelang es dem Premier-Minister, einige Worte zu sagen. Er bemerkte, daß die nicht nach den Regeln der Akustik gebaute Halle es dem Redner ohnehin schwer mache, ver— standlich zu werden, daß aber solchen Larm zu ubertönen ganz unmoglich, der uͤberdies um so ungeeigneter erscheine, da poli— dschaft
tischer Zwist fern gehalten werden sollte, wo nur Gastfren und Austausch gegenseitigen Wohlwollens der Zweck sey diesen Worten, von neuem Geschrei unterbrochen, knüpfte er a den früheren Toast auf das Wohl der Land- und Seemacht
an das derselben gespendete Lob die Erklärung, daß
rung den Beistand des Heeres und der Flotte gewiß zu benutzen verstehen werde, wenn die Umstaͤnde dies erforderten. Der Friede habe eben so wohl seine Schwierigkeiten und Gefahren, wie der Krieg; welche Gefahren und Schwierigkeiten aber auch entstehen mochten, so sey er uͤberzeugt, daß die Regierung auf den im Lande herrschenden guten Geist bauen konne, und ganz besonders auf den Enthusiasmus, die Zuverlässigkeit und die Ruhe von London. Auch diese schmeichelhafte Aeußerung wurde nur theil— weise mit Beifall begruͤßt. Lauter und ungerheilter Enthusias mus dagegen gab sich kund, als der Lord-Mayor bald darauf die Gesundheit des Herzogs von Wellington ausbrachte. T Standard sucht wenigstens das Gehassige von dieser Demonstration abzuwenden, daß sie auch Unehrerbietigkeit gegen die Person der Königin selbst in sich geschlossen, indem er die Tendenz derselben als bloß gegen die Minister gerichtet darstellt. Der ganze Vor gang“, so schließt dieses Blatt seinen Bericht daruber, ließ kei nen Zweifel an der tiefen Abneigung und Verachtung, welche auf den Ministern lastet. Moͤchte doch unsere geliebte, so grausam getäuschte Koͤnigin Zeuge der ganzen Scene gewesen seyn.“
Die hiesigen Blaͤtter beschaͤftigen sich noch immer viel mit der Zahlungs-Einstellung der Nord-Anierikanischen Banken. Der ministerielle Globe sagt in dieser Beziehung: „Dies Ereigniß sst in jeder Hinsicht ein Ungluͤck fuͤr die Vereinigten Staaten. Der Verlust an Bank-Kapital wird wahrscheinlich 20 pCt., oder das Gesamnit-Kapital der Unions-Banken zu 450 Millionen Dol— lars berechnet, 90 Millionen Dollars betragen. Dieser Verlust wird eine Menge Personen in Duͤrftigkeit bringen, welche ihre Ersparnisse in die Banken gelegt hatten, und viele Andere werden voͤllig ruinirt werden. Auf der anderen Seite wird die Wirkung verderblich fuͤr den Handel seyn, welchen gerade die Banken zu gewagten Unternehmungen veranlaßt haben. In England wird man den Gegenschlag nachdruͤcklich empfinden, da die Actien der Vereinigten Staaten⸗Bank die einzigen waren, worin hier starker Vertrieb stattfand. Man hat dieser Actien in England fuͤr 12 bis 14 Mill. Dollars; da sie um 30 pCt. gefallen sind, so wird der Verlust etwa 4 Millionen Dollars betragen. Die gesuchtesten Fonds fuͤr Anlegung von Kapitalien sind die Staats-Papiere, und diefe werden durch dieses Weichen keine Ruͤckwirkung erlei— den; im Gegentheil, es wird ihnen guͤnstig seyn, weil sie von den Amerikanern selbst mehr gesucht seyn werden, als die Bank⸗Actien. Was Herrn Jaudon angeht, so besitzt er reichlich die Mittel zur Erfuͤllung aller Verbindlichkeiten, die er persöͤnlich uͤbernommen hat.“ Der Torystische Morning Herald ist uber Nord-⸗Ame— rika sehr aufgebracht. „Jetzt haben“, sagt er, „jene Britischen Kapitalisten, die thoͤricht genug waren, die faulen Sicherheiten anzukaufen, womit die Abgeordneten des Herrn Nicolaus Biddle unseren Geldmarkt vor 21 Jahren uͤberschwemm— ten, genuͤgende Muße zur Bereuung ihrer 1 heit. Wir haben jetzt in dem kurzen Zeitraum Jahren zwei etwas derbe Kommentare uͤber den unseres gepriesenen auswärtigen Handels erhalten. Anfangs 1837 suspendirten alle Banken der Vereinigten Staaten ihre Zahlungen; viele unserer bedeutendsten Kaufleute wurden dadurch ruinirt, und Großbritanien verlor zuletzt, außer dem Nachtheil, der aus dem Stillstand des Handels und der Be schaͤftigungslosigkeit großer Massen von Arbeitern hervorging, meh— rere Milllonen Pfund Sterling. Die Unions-Staaten verbrau chen allerdings drei Viertel jener Ausfuhr, auf welche sich unser auswaͤrtiger Handel gruͤndet; aber gerade dieser auswärtige Han— del hat sich feit 20 Jahren in stets steigendem Maße als nach— theilig fuͤr England erwiesen.“
1866 — 81 *
Oer
ö . 1214
inbesonnen— * 261
von drei
Werth
Der „Herald“ wiederholt dann seine schon fruͤher erwaͤhnten Vorwuͤrfe, daß die Britische Regie— rung gerade den auswaͤrtigen Handel auf Kosten des inneren Handels und des Handels mit den Kolonieen so auffallen? be— günstige, und behauptet, daß nur durch ein gerade entgegengesetz— tes Handels-System Englands Wohlfahrt wiederhergestellt und bleibend erhalten werden könne.
Der bekannte Prozeß zwischen Stockdale und Hansard, in welchem Letzterer gewissermaßen als Repraͤsentant des Unterhau⸗ ses dessen Drucker er ist, erscheint, ist jetzt dahin entschieden wor— den, daß Hansard dem Kläger eine Entschaͤdigung von 600 Pfd. für . angeblich gegen ihn publizirte Schmaͤhschrift zu bezah— len habe.
In einer Kohlengrube bei Radstock sind am Sten d. M. zwoͤlf Arbeiter, meistens Knaben und junge Leute, als sie in die Grube hinabgelassen werden sollten, eine Tiefe von 756 Fuß hin— abgestuͤrzt, indem das Seil, an welchem sie befestigt waren, riß. Zerschmettert wurden sie auf dem Boden der Grube wiederge— funden; nur eine der Leichen war noch kenntlich. Aus der Un— tersuchung hat sich ergeben, daß das Seil theilweise durchschnit— ten war; der Thater ist aber noch nicht entdeckt worden.
Vorgestern fand hier eine bedeutendere Zufuhr von neuem Weizen aus Esser, Kent und Suffolk statt, als in den letzten Wochen; die Qualität desselben leidet groͤßtentheils von dem ge— genwärtigen dumpfigen Wetter. Schöne Sorten gingen zu den vorigen Preisen ab; aber andere waren nicht anders als mit einer Preis-Ermaßigung von 2 Sh. gegen Montag vor 8 Tagen an zubringen. Schoͤner fremder Weizen behauptet sich zu den Prei— sen der vorigen Woche und findei ziemlich starke Nachfrage von Seiten der hiesigen Muͤller, so wie zur Verschiffüng nach Irland und dem Westen Englands. ö
Die Portugiesische Regierung hat sich bewogen gefunden, eine Reihe von Dokumenten bekannt zu machen, die sich auf den Sklavenhandel beziehen, und die ein ganzes Buch von 239 Sei— ten einnehmen. s sind darunter mehrere vertrauliche Mitthei— lungen, woruͤber sich Lord Howard de Walden in einer Note vom 15. September bitter beschwert. Diese confidentiellen No—
ten sind indessen der Art, daß selbst mehrere Englische Bllͤtter namentlich auch der Spectator, das Versahren der Lords Pal merston und Howard de Walden ganz ee, n. finden.
Von der Insel Mauritius hat man Nachrichten bis zum 11. Juli, die fuͤr die Aerndte guͤnstig lauten. Die emanzipirten Neger arbeiten, mit wenigen Ausnahmen, fleißig; die eingefuͤhr. ten Indischen Arbeiter scheinen seit der Neger ⸗Emancipation ih ren Fleiß zu verdoppeln. Nicht so guͤnstig sind die Nachrichten aus Demrara, welche bis zum 21. September gehen. Dort fehlt es sehr an Arbeitern, und die Kolonial ⸗-Legislatur hat ch, 006 Pfd. zur Forderung der Einwanderung votiren muͤssen. Man rechnet vorzugsweise auf Einwanderer aus Irland.
Nachrichten aus Montevideo vom 29. August zufolge, waren die Truppen von Entre-Rios in Anmarsch gegen diesen Staat; durch starken Regen angeschwollene Rio⸗Negro wat ihrem Fortruͤcken aber hinderlich. Von Buenos-A Ayres waren keine weitere Berichte eingegangen, auch war es nicht bekannt, ob Lavalle die Insel Martin Garcia verlassen hatte, obschon un verbuͤrgte Gerüchte vom Plata⸗Flusse dies meldeten.
Aus Rio-Janeiro hat ein Schiff Nachrichten gebracht, Tage alter sind, als die uͤber New⸗York empfangenen August. Man scheint dort Veraͤnderungen im Zoll⸗-Ta— rif zu beabsichtigen, die indeß, wie man glaubt, groͤßtentheils unwirk⸗
sam seyn duͤrften, da die von Brasilien mit 6 Staaten geschlossenen
Handels-Traktate alle innerhalb der nächsten drei Jahre zu Ende ge— hen und bei Erneuerung derselben natuͤrlicherweise Ruͤcksicht auf die Forderungen und Interessen anderer Staaten genommen wer— den muͤßte, welche, wie z. B. Frankreich, das bisher keinen foͤrm⸗ lichen Handels-Traktat mit Brasilien abgeschlossen zu haben scheint, vohl ebenfalls mit diesem Reiche einen solchen Vertrag abzuschlie—
ßen suchen moͤchten
der
die aber vom 28.
Belgien.
Brüͤssel, 13. Nov. In der heutigen Sitzung der De— putirten-Kammer nahm Herr Metz, Deputirter aus dem abgetretenen Theile von Luxemburg, das Wort und sagte: Als Nation haben wir geglaubt, daß die Abtre— unseres Gebietes an dem im Namen der und fuͤr ganz Belgien uns verliehenen Mandat nichts
Einberufen von der Regierung, haben wir daher nicht
unseren Platz unter Ihnen wieder einzunehmen. Ich
be gern, meins Herrn, daß Niemand in dieser Versammlung unserem Verfahren ein persoͤnliches Interesse unterlegt. Was mich betrifft, so fuͤrchte ich mich nicht, zu sagen, daß die Opfer, die ich bereits dem Lande gebracht habe, mich vor jedem Ver— dacht schuͤtzen sollten. Wir wissen, daß, indem wir uns unter Sie setzen, Niemand sich erheben wird, um unsere Ausschließung zu verlangen; allein wir der Wuͤrde unserer Stel— lung, der Loyalität unseres Charakters schuldig, noch etwas mehr zu fordern: wir muͤsser wissen, ob, indem wir an Ihren Berathungen Theil nehmen, indem wir unter Ih⸗ nen sitzen, dies mit Ihrer Bewilligung geschieht. Wir wünschen daher meine Herren, daß die Kammer, wenn sie die Gesetzlichkeit unserer Vollmachten bezweifelt, erklaren moͤge, daß wir fle verloren haben, denn wie ehrenvell dieselben auch sind, wir werden sie in dem Augenblick gern aufgeben, wo wir wissen, daß wir nicht mit Ihrer Zustimmung unseren Sitz hier einneh—
„Herr Dumortier meinte, daß nach seiner Ansicht dies
keine Frage sey. „Ich begreife,“ sagte er, „die Motive
.Delikatesse, die Herren Meß bewogen haben, das Wort zu allein Sie Alle wissen so gut wie ich, daß der Senat
Beziehung erlassene Gesetz verworfen und gestern
des abgetretenen Gebiets zu seinem Praͤsi—
denten ernannt hat. Ich halte es daher fuͤr unnoͤthig, deshalb eine Erörterung zu beginnen, die jedenfalls nutzlos und selbst mit Un⸗ nnehmlichkeiten verknüpft seyn wurde.“ Herr von Brouckare diederte hierauf: „Herr Dumortier entscheidet die ausgeworfene ge; ich verlange aber, daß die Kammer dies heute nicht thue, enn der Gegenstand uͤberhaupt von der Art ist,
in werden muß, dies ausgesetzt bleibe, bis
t. Ich verlange, daß man zur Tages—
Kammer beschloß, zur Tagesordnung vurden die Berichte der verschiedenen Kom— ung der Vollmachten verlesen.
Bevollmächtigte der tung eines l
2 55 ation
sind es
6wmen⸗ 12
die Kammer konf ordnung uͤberg uͤberzugehen und es missionen zur Verifizir ch weden und Norwegen.
Stockholm, Nov. (H. K.) Unsere finanziellen Zu— ohl zu keiner Zeit so vortheilhaft gewesen, als eben In den Jahren 1834 bis 1836, d. h. waͤhrend der vori— zen Reichstags Periode, hatte die allgemeine Schuld⸗ und Amor— tissements-Kasse (Riksgalds-Contor) noch von alten Zeiten herruͤh— rende Schulden, zum Belaufe von 2,560,000 Rthlr. Beo., zu bezahlen, und in diesem Augenblicke betragen ihre Schulden nicht mehr als 160,000 Rthlr., wobei ihr eine baare Summe von! Million r., als Ueberschuß der von den Reichsstaͤnden ange— Gebote steht.
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Deutschlan d.
Munchen, 13. Nov. (A. 3.) Diesen Mittag der Muͤnchen Augsburger Eisenbahn eine Ehre, die von deren Direktorium seit Wochen sehnfuͤchtig erwartet wurde. Ihre Ma— jestᷣten der Koͤnig und die Königin, begleitet von Ihren Koͤnigl⸗ Hoheiten der Erbgroßherzogin Mathilde und dem Prinzen Luit⸗ pold, fuhren uͤber Lochhausen nach Olching, verweilten dort einige Zeit, um die Bahn, so wie das Umdrehen der Lokomotive und Wagen in Augenschein zu nehmen, und kehrten dann nach Loch⸗ hausen zurück, wo sie auf der Ueberfahrts-Bruͤcke einen Wagenzug vorüͤberfahren sahen, der, schoh fruͤher in Olching angekommen, jetzt von da zurückkehrte. In Lochhausen wurden JJ. Maj. mit Musik und anhaltendem Jubelruf empfangen. Die Fahrt von hier nach Olching, wobei durch Lochhausen nur langsam gefahren ward, wurde in 22 Minuten, die Bahnstrecke von da zuruͤck nach doch hausen in 8, und die von Lochhausen nach Muͤnchen in 14 Mi⸗ * J. — 1. . ö . 8 ] nuten zuruͤckgelegt. Se. Masestät der Koͤnig und die Koͤnigin, so wie saͤmmtliche hoͤchste Herrschaften äußerten sich uͤber das Un⸗ ternehmen auf eine fuͤr die Mitglieder des Direktoriums hoͤchst schmeichelhafte Weise. Die Frau Erbgroßherzogin Mathilde von Hessen verlaͤßt morgen unsere Stadt, um nach Darmstadt zuruͤck⸗ zukehren.
widerfuhr
Die auf den Professor Stahl, De, putirten der Universität bei der vorigen Staäͤndeversammlung, mit überwiegender Stimmenmehrheit gefallene Wahl zum Prorektor hat die höchste Bestaͤtigung erhalten, und das“ rorektorat ist heute von dem zeitherigen Prorektor, Kirchenrath Engelhard, dessen Umsicht und Geschaͤftskenntniß sich wiederholt bei der Fuͤh⸗ rung dieses Amtes bewährt hat, in der uͤblichen Weise uͤbergeben worden.
Erlan gen, 11. Nov.
U
wvirkung der uͤbrigen Maͤchte zu verss
Oe sterr eich.
— — Wien, 11. Nov. Man erfaͤhrt hier, daß Michael, Fuͤrst von Serbien, wieder erkrankt ist und nicht nach Konstanti⸗ nopel reisen kann; eine Serbische Deputation erwartet ihn in Rustschuk, um ihn nach Konstantinopel zu geleiten.
Ueber die Absichten des Herzogs von Bordeaux bei seiner geheimen Reise nach Rom weiß man hier nichts Gewisses; sicher sst, daß man sie fast ungern gesehen hat. Mehrere Offiziere der Oesterreichischen Armee werden mit Kaiserlicher Bewilligung in Dienste der Herzogin von Parma treten. 4 ;
Der Ungarische Landtag ist ziemlich beruhigt; er beschaͤftigt sich mit dem Entwurfe eines Wechselrechts und dem Gesetze uͤber die Execution gegen Schuldner.
Gestern ist Mendelssohn's „Paulus“ abermals aufgeführt
worden, und zwar die zweite Abtheilung zuerst.
Die Böoöͤrse ist hier durchaus unbesorgt, und die Bank—
Actien steigen fortwährend auf den Grund des zu erwartenden hohen Ertrags.
ist wieder hier berichtet wurde,
den
ö. Abend, als der
*
gen,
Italien Nov. (Allgemeine Zeitung.) Dr. Alertz eingetroffen, jedach nicht, wie vor kurzem zur Heilung des angeblich sich wieder erneuern— es Papstes. Von diesem Leiden hat sich seit der letzten Kur keine Spur mehr gezeigt. Die neulichen Ausfluͤge des Papstes in die Campagna, die am Donnerstag Vigilie Allerheiligen, eben so am folgenden Mor—
am Tage Allerseelen in der Kapelle des Quirinals ge—
** 8 8511 Nbin,
Gesichtskrebses d
Wie
seistete Assistenz bei dem feierlichen Hochamte, endlich die gestrige
Fahrt zur Kirche des heiligen Karl Boromäus am Corso zeigten
uns den ehrwürdigen Greis in noch ruͤstiger Gesundheit.
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9 In
theils zu Zwangsarbeiten verurtheilt sind. aͤdelsfuͤhrer jenes Komplotts, welches zur Zeit der Cholera en scheußlichen Plan gefaßt hatte, sich die allgemeine Be
durch Feuer, Mord und Raub zu Nutze zu machen.
De
Spanien.
Saragossa, 5. Nov. Heute ist hier das erste Bulletin
des Herzogs von Vitoria bekannt gemacht worden; es ist aus dem Hauptquartier Fornate vom 31. Oktober datirt und lautet
folgendermaßen:
„Als wir gestern mit der zweiten Division der
Armee des Centrums und der vierten Division der Nord-A1Armee auf dem Marsche von Camarillas hierher begriffen waren, trafen wir auf vier feindliche Bataillone, welche die schwierigen Punkte
hatten und uns am Vordringen verhindern wollten.
kleine Gehoͤlz, welches die Straße durchschneidet, besetzt Die Jaͤger⸗
ind das
Cnmpagnieen der beiden Divisionen stuͤrzten sich auf den Feind, während zwei Bataillone ihn in der rechten Flanke angriffen.
'
*
Diese Bewegung bewog den Feind, sich in der Richtung von
Pitärque zurückzuziehen. Die unter meinem unmittelbaren Be⸗
fehl stehenden Truppen haben die Nacht hier in Fornate zuge— bracht, wo sie einquartiert worden sind. Es ist nichts weiter vor—
gefallen.
eine
Unser Verlust ist unbedeutend.“
Der Herzog von Vitoria hat am 28. Oktober in Alcorissa Proclamation gegen die Familien derer erlassen, die noch in den
und zur Deckung der Kriegskosten verwendet. Dasselbe findet auch auf diejenigen Anwendung, die bei Annaherung der Trup— pen der Koͤnigin ihre Wohnungen verlassen.
.
. *
Türkei.
Konstantinopel, 30. Okt. (O ester. Beob.) Am 2usten d. M. ist der Königl. Franzoͤsische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Graf Pontois, auf dem Dampfboote „Lavoisier“ in dieser Hauptstadt eingetroffen und am 26sten, dem hiesigen Gebrauche gemaͤß, durch den Pforten-Dolmetsch Ali Efendi bewillkommnet worden. Am 2s8sten stattete er dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, seinen ersten Be— such ab.
Die Englische Flotte unter dem Befehle des Admirals
Stopford ist am 24. Oktober auf der Hoͤhe von Vurla, im Golf von Smyrna, angelangt. Die Franzoͤsische Flotte soll am 4. No— vember ebenfalls die Bai von Besica verlassen und sich ngch Vurla begeben. Die Oesterreichische Escadre war am 24Asten d. M. in die Bai von Smyrna eingelaufen. Der nach Berlin bestimmte Ottomanische Geschaͤftstraͤger Nuri Efendi, Neffe Reschid Pascha's, ist am 27sten auf dem Franzoͤsischen Dampfboote abgereist, um sich uͤber Livorno nach seiner Bestimmung zu begeben.
Der Gouverneur von Smyrna, Hussein Bey, ist abgesetzt und an seine Stelle der bisherige Feß-Nasirt, Selim Bey, En— kel des beruͤhmten Ali Pascha von Janina, ernannt worden. Selim Bey wurde in der Direction der Feß-Fabrik durch der ehemaligen ersten Botschafts-Secretair in Wien, Muhtar Bey,
ersetzt. Hadschi Ali Pascha, Aufseher von Topchana, ist dieses
Amtes enthoben und dasselbe dem Brigade-General Reschid Pa⸗
scha verliehen worden.
Doktor Minas ist am 24sten uͤber Gallacz nach Semlin ab— gegangen, um die Leitung der dortigen Oesterreichischen Kontu⸗ maz⸗Anstalt wieder zu uͤbernehmen.
Konstantinopel, 1. Nov. (A. 3.) Aus Alexandrien sind
Nachrichten eingegangen, die dahin lauten, daß Mehmed Ali sich zur Nachgiebigkeit geneigt zeige, daß er namlich in die Heraus-
gabe von Candia willigen wolle, vorausgesetzt, daß ihm der un— abhängige Besitz von Aegypten und Syrien, Adana eingeschlossen, von den Mächten garantirt wurde. Sobald diese Uebereinkunft foͤrmlich getroffen, wolle er sich auch herbeilassen, die Ottomani⸗ sche Flotte mit derjenigen Mannschaft auszuliefern, welche das Verlangen haben sollte, nach der Tuͤrkei zuruͤckzukehren. Konstantinopel, 30. Okt. (L. A. 3.) Die Geruͤchte, daß Ibrahim Pascha vorruͤcke, sind wieder verstummt; dagegen erzählen sich die Tuͤrken mit vieler Freude, daß ihre Flotte doch nun zurüͤckkehre, und daß sich ihr Padischah mit Mehmed Ali verstndigt habe. Die mit dem Franzoͤsischen Dampfboote von Alexandrien bis zum 17. Oktober eingetroffenen Briefe erwaͤhnen war eines solchen Verständnisses mit keiner Sylbe, indeß da ußland dahin arbeiten soll, die streitenden Parteien ohne Ein— nen, so ware es nicht un— möglich, daß fein freundnachbarlicher Rath bereits Früchte getra— en. — Die Englische Flotte hat ihre drohende Stellung an den ardanellen verlassen und sich nach der Bai von Vurla zuruͤck⸗ ien, wo sie wahrscheinlich uͤberwintern wird; die Franzoͤsische Flotte wird ihr im Laufe dieser Woche folgen, um ebenfalls in dem Meerbusen von Smyrna vor den rauhen Winterstuͤrmen Schutz zu suchen. .
Reihen der Karlisten dienen; ihr Vermoͤgen wird konfiszirt
1319
Der neue Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, Herr Pontois, traf am 25. Oktober spät Abends, und der Prinz von Joinville mit seiner schoͤnen Fregatte „Belle Poule,, am 27. Oktober fruͤh hier ein; er hatte sich gegen Wind und Stroͤmung von zwei Dampf— boͤten durch die Dardanellen bugsiren lassen, und so unbemerkt sein erster Besuch unserer Hauptstadt war, so geraͤuschvoll trat er diesmal auf. Die tauenden Dampfbste zogen ihn langsam an der Stadt vorüber den Kanal hinauf, während auf dem Hin— terdecke der Fregatte die Schiffs-Musik kriegerische Maͤrsche spielte; unter den Fenstern des Serails begruͤßte die kleine Es— cadre die Stadt, indem sie ihre Geschuͤtze lagenweise abfeuerte,
und es mag die wahrhaft furchtbare Detonation der ersten Salve die Bewohner des Palastes eben sanft aus dem Schlafe geweckt haben. Man sagt, daß der Prinz und die Fuͤr— stenthuͤmer besuchen will, wahrscheinlich, um den Geist und die Verhaͤltnisse jener Provinzen näher kennen zu lernen.
* 1 1 Galacʒ
—
Vereinigte NewYork, 19. I in den vereinigten Staaten kömmt nocl zahlreichen Feuersbrünste, von denen in ersten Tagen Monats kurz hinter einander Phil „New-Nork, Mobile und andere Staͤdte der Union heimgesucht wurden In Phila— delphia sind uͤber 40, in 150 H die den vierten oder dritten Theil der Stadt ausmachter Raub der Flam men geworden. Auch einige Menschenleben haben diese bruͤnste gekostet, die alle innerhalb 3 Tagen 1 9. Oktober stattfanden; in standen die meisten welche ein Raub der Flammen wurden, leer, weil die Bewohner sich des gelben Fiebers wegen gefluͤchtet hatten. Man daß seit dem 1. bis zum Vereinigten⸗Staaten gewuͤthet haben, wodurch 6090 Gebäude zer stoͤrt und ein Schaden von 4,040,006 Dollars angerichtet worden. Die Philadelphia Gazette, das Organ der Geld-In teressen dieses Ortes, sagt: „Die Einstellung der Baarzahlungen ist keine plötzliche verzweifelte und ungezeitigte Maßregel, sondern eine Wirkung der kaͤltesten Ueberlegung wohlerwogener That sachen und wohlberechneter Ergebnisse, welche Huͤlfe geben wer— den, bevor Verwirrung, Noth und Zerstoͤrung des Vertrauens eintritt. Es ist eine Maßregel der Nothwendigkeit, nicht Wahl, und diese Nothwendigkeit ruͤhrt von der Ueberzeugung her, daß sonst alles baare Geld aus dem Lande fließen wurde.“ Die diesjährige Baumwollen-A Aerndte in den Vereinigten Staaten wird auf 1,650,000 Ballen angeschlagen, obschon
2 Pflanzer von Unergiebigkeit derselben reden, um die P
tagten
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* a, w * . 228 Feuersbruͤnste in der
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Rutz und Montez, die Eigenthuͤmer des Amerikanischen Kutter nach York aufgel schiffs „Armistad“, an dessen Bord die Ne
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Klage verlangt wurde, welche zwei ihrer enen Nege unrechtmäßiger Einkerkerung und Verwundung, gegen gig gemacht haben. 3 Ein hiesiges Handelshaits hat in Krisis unterm 15ten d. folgendes Cirkulgr freunde gerichtet: ö „Die Bank der Vereinigten Staaten zu Philadelöhia
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auf die setzige Bank—
i Con 6 7 an seine Geschaͤfts
hat ihre Baarzahlungen am 9. Oktober suspendirt. Alle Banken derselben Stadt sind diesem Beispiele gefolgt. E so Baltimore allgemein, daß alle Banken im S icht ligen ven New-Orleans, ihre müssen. New⸗Aork und die ös widerstehen der Krise. Die nehmend beschränkt. Wir sind daß sie der Absendung baaren oder sie wenigstens zu beschränken tritt, hoffen die Banken, hier die — halten zu können. Es muß sich in we ist. Das von Liverpool am 21. Septeml pool“ ist mitten in diesen Konjnnkturen angekom der Acceptation der Tratten der Bereinigten Staaten-Bank von Sei⸗ ten der Herren Hottinger und Compagnie hat keinen so großen Eindruck gemacht, da gleich die Intervention Hauses Rothschild eintrat, die traurigen Berichte über die N and und die kritische Lage des 8 Jaudon zu London Lage vermehrt, die sich wohl no Jaudon nicht in dieser Hinsicht zu nahe, um all reits die Wirkur dem Platze sind suspendirt, nisirt, unser Cours ? Süden in starkem Fallen, un sonach sehr lästig. Auch werd den Händen bleiben und sehr doch ein großer Unterschied zwische von 1837 statt. Die
Art, inmitten unermeßlicher Ve
Ausnahme derje⸗ werden einstellen ztaaten)
en⸗England⸗
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Verp sehr be Wir stehen diesen Exeignissen noch hre Folgen beurtheilen zu können. Sie hatten be⸗ — n zu zerstören. Die Geschäfte auf desorga⸗ kte im
Vertra
genwärtigen Krise und der übertriebenen Operationen aller ichtungen und zu einer Zeit einge— reten, wo ein großer Theil der Aerndte schon erschüpft war. Jetzt wa⸗ ren hingegen die GHesch fte nicht übertrieben, die Verpflichtungen ver— gleichungsweise gering, und
,, etztere ist
wir haben auf unsere reichliche Aerndte noch nichts eingenommen. Mit allem Grunde läßt sich sonach hoffen, daß weniger Unfälle eintreten werden, und bis jetzt waren die Fallisse⸗ ments nicht zahlreich und sehr Für die Zukunft darf man sich aber keine Illusion mach gegenwärtige Krise muß große Modificationen im gegenn
Bis zu der Zeit, wo wir etwas Stabiles in einem oder in einem an⸗ deren Sinne besitzen werden, dürfte der Verkehr des Landes sehr schwie⸗ rig und mehr oder minden beschränkt seyn. Bedenkt man dabei noch die Lage der Vereinigten Staaten-Bank, so weiß man noch nicht, ob man bloß mit einer Säaspension zu thun haben wird, oder ob sie viel leicht gar liquidiren muß. Die allgemeine Meinung fürchtet das Letz⸗ tere. Durch ihren Verkehr mit Europa und mit dem Innern der Union dürfte ste uns große Verlegenheiten bereiten. Die Umstände sind ernst und würden in jedem anderen Lande hinreichen, die Lage ver⸗ zweifelt zu machen. Die Reichthümer unseres Bodens sind aber so groß, die Amerikanische Energie ist so elastisch, daß man mit Sicherheit auf die Rückkehr der Wohlfahrt rechnen kann.“ .
Der hiesige Herald spricht von einem Geruͤchte, daß die Unabhaͤngigkeit von Texas durch Mexiko anerkannt sey, erklärt dasselbe aber fuͤr wahrscheinlich unbegruͤndet und meint, es werde wohl nicht eher zu dieser Anerkennung kommen, als bis Mexiko, und zwar durch die Seemacht der Texianer, dazu gezwungen werde. Die Flotille von Texas hesteht aber jetzt schon aus einem großeren Kriegsschiffe, einer Brigg, drei Schoonern und einem Dampfboot; der Kommodore Moore befehligt sie.
n 8 nd
Berlin, 18. Nov. Se. Majestaͤt der Konig haben bei Gelegenheit Ser Feier des Reformations,Festes nachstehende Aller⸗ hoͤchste Kabinets-Ordre zu erlassen geruht
,, Unbedeutend.
en. Die
und man glaubt
Lange
wohlwollenden Fuͤrsorge,
Um bei der religissen Feier des denkmwürdi 1 mations⸗Festes auch denen, welche sich solcher e e fen e,, haben, wobei mehr Uebereilung als böser Wille zu Grunde ö 4 einen Akt landesherrlicher Gnade zur Freude nd Bern r . lasfung zu geben, habe Ich beschlossen, innerhalb der Gränzen, in — das Fest grundsätzlich gefeiert werden sollte, eine Begnadigung eintreten zu lassen. Ich bestimme daher, daß mit Ausschließung aller Verbrechen welche in eigennütziger Absicht verübt sind, Diebstahl, Betrug n. f. w. so wit aller Beschädigungen fremden Eigenthums aus Rache oder Bosheit, t .
1) alle Vergehungen, welche höchstens mit einer Geldbuße von 30
Rthlr. oder sechswöchentlicher Freiheits Strafe belegt worden,
oder damit nach den bestehenden Heschen in jedem einzelnen Falle
zu bestrafen seyn würden, mithin auch Vergehungen gegen die
Post⸗Gesetze, das Klassen⸗,, Gewerbe⸗ Mahl⸗, Schlacht⸗, Maisch⸗ Braumalz⸗ und Tabacks⸗Steuer⸗Gesetz, insofern bei allen diesen
die erkannte oder zu erkennende Strafe das oben bestimmte Maaß
nicht übersteigt;
wörtliche, spinbelische, oder mit geringen Thäͤtlichkeiten verübte
Injurien (in Boraussetzung der Bersöhnungs“ Gesinnung der
Beleidigten):
) unerlaubte Selbsthülfe ohne Gewalt an Personen;
) kleine Widersetzlichteiten gegen Beamte des Staats,
Mißhandlungen der letzteren vorgefallen sind,
rgeben seyn sollen, insofern das Vergehen sich ver dem 1. November
jugetragen hat, und der Verurtheilte oder Angeschuldigte sich im
O der Berübung befindet. Es soll dabei auf einen Unterschied
lbensbekenntnisses nicht ankommen und alle in die vorstehenden
een fallende Vergehen der Begnadigung unterliegen, die Unter⸗
g mag schon eingeleitet seyn oder nicht, das Bekenntniß bereits er⸗
zaugen, oder die Strafe angetreten seyn. Auch die Kosten dieser Un⸗
lersuchungen sollen, so weit sie noch rückständig find, bis kauf die bagren
Auslagen erlassen, und die letzteren von den öffentlichen Fonds über⸗ nommen werden.
Ich bestimme ferner gung auch
3) auf die Verletzungen der beleidigten Majestät in der Art Anwen⸗
dung finden soll, daß die minder strafbaren Vergehen dieser
Art (9. Titel 20. Theil II. des Allgemeinen Landrechts)
zur Hälfte erlassen seyn sollen.
Sie haben diese Ordre durch die Amtsblätter zur öffentlichen Kennt⸗ niß zu bringen, zu deren Ausführung die betreffenden Gerichte, Straf-Anstalten und Verwaltungs-Behörden mit der erforderlichen An⸗ weisung zu versehen.
Berlin, den 11.
3
wobei keine
daß die vorstehend ausgesprochene Begnadi⸗
206 2 66.
November 1839.
(gez.) FJ d
Fried An
die Staats-Minister Mühler, von Rochow, von Nagler und s 6 2 911 . Graf von Alvensleben.“
rich Wilheem.
Goͤrlitz, 5. Nev. (Bresl. 3.) Das katholische Kirchen⸗ System zu Jauernick bei Görlitz in der Oberlausitz, zu welchem acht Ortschaften eingepfarrt sind, ist eins der aͤltesten in diesem Lande. Die Kirche liegt auf einem hohen Berge hart an der Sächsischen Gränze; Schutzherrschaft ist das Königl. Saͤchsische Kloster Marienthal. Waͤhrend sich die Reformation in der Ober— lausitz verbreitete (1521 — 70), trat das ganze Kirchspiel, an der Spitze der Pfarrer Zachariä, zum evangelischen Glauben uber (15359); als dieser aber in dem bezeichneten Jahr auf einer Reise nach Bautzen begriffen war, fand er bei seiner Ruͤckkehr den Berg, auf welchem Kirche und Pfarrhaus liegen, durch das Kloster mit Bewaffneten umgeben; er mußte der Gewalt weichen, und die Patronatsherrschaft setzte nunmehr den acht evangelischen Ort— schaften einen katholischen Pfarrer. So erhielt sich das Ver haͤlt⸗ niß bis in die neueste Zeit; an der Spitze eines groͤßtentheils aus Evangelischen bestehenden Kirchen-Kollegiums stand ein ka— tholischer Pfarrer, welcher seine evangelischen Pfarrkinder taufte, tratete und begrüub. Nur predigen konnte er ihnen nicht, auch nicht das Sakrament des heiligen Abendmahls reichen, und hier⸗ zu bedienten sich die evangelischen Glaubensgenossen der benach⸗ barten Kirchen als vagirende Gemeinden. Natuͤrlich konnte ein so eigenthuͤmlich gestaltetes Kirchenwesen dem religioͤsen Bedurf— nisse der Evangelischen nicht genuͤgen. Der Mitbesitz der Schluͤs⸗ sel der Kirche und des Kirchenäͤrariums, die gemeinschaftliche Rechnungslegung uͤber dasselbe und die mancherlei Abgaben, wel— che sie an dieses zu leisten hatten, veranlaßten die evangelischen Parochianen, die Behauptung aufzustellen, daß ihnen ein Mit⸗ eigenthum an dem reichen Kirchenvermoͤgen zustehe, welches noch im Jahr 1835 die Summe von 132,558 Thlrn, betrug. dauerten die Verhandlungen uͤber diesen Anspruch, von Seiten des Klosters auf das lebhafteste be—⸗ wurde; sie fuͤhrten zu keinem Resultat; ein eben
is verwickelter Prozeß drohte, den kirchlichen Frie⸗ den beider Konfessions-Verwandten Da gelang es im Jahre 1834 der Vermittelung der Regierung * Liegnitz, unter Zustimmung des Herrn Fuͤrst-Bischofs von Breslau, zwischen dem Kloster Marienthal und der wenig zahlreichen mittlerweile angesiedelten katholischen Gemeinde zu Jauernick einerseits, und den evangelischen Parochianen der acht Ortschaften andererseits einen Vergleich dahin zu bewirken, daß den Letzteren aus den reichen Mitteln des Jauernicker Aerariums wenigstens so viel be⸗ willigt wurde, um eine eigene Kirche, Pfarre und Schule be— gruͤnden zu koͤnnen. Dies ist nunmehr erfolgt, nachdem auch der König durch Bewilligung eines Allerhoͤchsten Geschenkes von ing — Allerhoͤchste Theil⸗ kund gethan hatte. Schule durch den
1 . (
welcher stritten so schwieriger als
ss u stoͤren.
S00 Rthir. zur Beschaffung von Glocken seine nahme zur hohen Freude aller Evangelischen Am 3. November wurden Kirche, Pfarre und . General-Superintendenten Dr. Ribbeck, in , Kommissars der Regierung zu Liegnitz, des Konig 6 . ; Landraths und unter dem Herbeiströmen eins 26 . geweiht, und der erste evangelische Prediger seit d r Jahren installirt. * 5 s Einen neuen Beweis der w — r fe l f be, Masjestaͤt der Konig den Bildungs ⸗Anstalten Seines , hat auch 6 Stadt empfangen, indem mittelst , . rder 86 5 Jahre ab eine em hiesige zischen Gymnasium vom Jahre Wund hicknn fü zehrt chrlich zie Säasts sendet . . Diese Nachricht hat hier allgemein große Freude erregt, en, Sa ch., wunfere⸗ Gymnastums, durch seine mißlichen manztellen Berhältnisse, fast in Frage gestellt war. Koblenz, 13. Nov. — Aerndte. J. Quant itatih
12. Nov. welche Se.
e Weinlese sehr ungleich ausgefallen; durchschnittlich bei den 9 5. Eee l. und dürfte der GSesammt Betrag ein Drüttheil eines vollen Herbstes wenig n Ruͤcksicht lic der Qualität hofft man, daß der rothe Wein den vorzuͤglichen 1831er Jahrgang beinahe erreichen werde waͤhrend man an⸗ nimmt, daß der weiße Wein die Mitte zwischen den , von 1828 und 1834 halten und nur, ganz ausnahm sweise dem letzteren gleich zu setzen seyn duͤrfte. Jedenfalls wird der 1839er ein gut ,,, Produkt werden und in einzelnen Gegenden sind schon Verkaͤufe zu recht annehmlichen Preisen gemacht wor⸗ den. Die Kartoffel⸗Aerndte hat im Allgemeinen noch ein guͤnsti⸗ geres Resultat gehabt, als man erwartete, bleibt aber do hin⸗ er dem mittleren Ertrage zuruͤck, weshalb auch die Preise die⸗
ist d weiß