1839 / 323 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fuͤr das Jahr 1838, im Druck erschienen. Die Gesammt⸗⸗Resul⸗ tate sind fehr gaͤnstiger Art. Im Jahre 1835, dem Jahr nach Aufhebung des Freibriefes der Compagnie als einer Handels⸗ Gesellschaft, in welchem der groͤßere Theil ihrer Handels⸗/Gutha⸗ ben realisirt wurde, bestand ein Ueberschuß des Einkommens über die Ausgaben von 8 Mill. Pfd. Sterl,, nach Abzug einer Summe von 2 Mill. Pfd., die zur Bildung eines Sicherheits- Fonds fuͤr die Inhaber Sstindische? Fonds beiseirgelegt worden. Im Jahre 1B id war der Ueberschuß : Mill, im Jahre 1837 belief er sich auf 2, o, 000, und für 1838 berrägt er nach der Veranschla ung 1,300, 000 Pfd. Die oͤffentliche Schuld der Ostindischen Com⸗ pagnie in den verschiedenen Prasidentschaften berechnete man am 1. April 1837 auf 30, 400,0 Pfd., und die Zinsen davon auf 1, ö, bo Pfd. Ds Zinfuß von den, verschtedenen Anleihen vwechselt zwischen A und 1 p66, der Durchschnitt is aber 175. pCt. Mit Hinsicht auf, die Newporter Unruhen sind zwei Mini— ster mit besonderer Heftigkeit von den Tory-⸗Blättern angegriffen worden: der Marquis von Normanbn, jetziger Minister des In⸗— er er in dem Schreiben, worin er den Mayor und Ma— von Newport wegen ihres entschlossenen Benehmens be⸗ sobt, es nur großentheils, nicht ganz allein, ihnen beimißt, daß verhaͤltnißmäßig nur wenig Menschen und haupisachlich nur i RNaädelsfuͤhrer mit dem Leben gebuͤßt; ferner, weil er die statt— efundenen Unruhen nur als Gewaltthaätigkeiten, nicht als Rebellton bezeichnet, und weil er die Aufrührer selbst nur einen zahlreichen Haufen bewaffneter Männer aus den Bergwerks- Distrikten nennt; Lord John Russell aber, weil er, als ehemaliger Minister des Innern, den Haupt- Raͤdels— führer bei jenem Aufstande, John Frost, fruͤherhin zu dem Posten eines Friedensrichters zugelassen habe. Gegen beide Angriffe haben nun die ministeriellen Blatter die Vertheidigung der Lords Normanby und John Russell uͤbernoemmen. Was zu— nächst den Letzteren betrifft, so wird dagegen bemerkt, daß der Stadtrath von Newport selbst jenes Individuum als eine zum Friedensrichter sehr geeignete Person empfohlen, daß Lord J. Russell diese Empfehlüng anfangs nicht habe berücksichtigen wol— len, weil hier und da Klagen uͤber das frühere Benehmen John Frost's geführt worden, daß jedoch, nachdem der Lord⸗Lieutenant der Grafschaft, im Auftrage des Ministers, diese Beschwer⸗ den untersucht und sie nicht nur als ungegruͤndet befunden, sondern auch noch die Empfehlung des Staatsraths un— terstltzt habe, Lord John Russell diesem Gesuch nicht länger habe widerstehen konnen. Ueberdies wird hinzuge— faͤgt, daß später, als der Minister diesen Friedensrichter wegen seiner nachherigen Verbindungen mit den Chartisten abgesetzt, wic— der dringende Gesuche um seine Wiederanstellung eingegangen, aber sogleich ohne Weiteres zuruͤckg wiesen worden sehln. In Bezug auf den Angriff gegen Lord Normanby meinen die mini— sterlellen Blitter, daß wohl den Behoͤrden von Newport selbst schlecht damit gedient gewesen wäre, wenn der Minister in sei— nem Schreiben an sie ihre Dienstleistungen durch Uedertreibung derselben nur lächerlich gemacht haͤtte, ünd daß er eben so un— geziemend gehandelt, wenn er dem unsinnigen Unternehmen der Thartisten durch den Ausdruck „Rebellion“ eine ungebuͤhrliche Wichtigkeit hatte beilegen wollen. . Aus der Fortsetzung des Verhörs der Newporter Aufrührer ebt sich, daß die Chartisten-Chefs auch den Versuch gemacht Haben, die Soldaten auf ihre Seite zu ziehen oder sie wenigstens zum Desertiren zu verleiten. Zwel Gemeine des 45sten Regi— ments waren auch wirklich dielen Aufreizungen gefolgt. Dem Volke redeten die Unruhestifter ein, daß die Soldaten alle fuͤr ihre Sache seyen und sich beim ersten Tumult mit ihnen verei— nigen würden. Im Ganzen aber zeigte das Militair nicht die grringste Sympathie fuͤr die Ruhestsrer; im Gegentheil, das sste Regiment vertheidigte das Westgate-Hotel * Newport so tapfer, daß die dortigen Behsrden eine Denkschrift an den Minister des Innern, seinerseits den Newporter Nagistrat wegen seines murchvollen Benehmens sehr belobt hat, und an den Ober⸗Befehlshaber der Armee gerichtet haben, worin sie döeselben bitten, Ihre Majestaͤt auf die Bravour der Offiziere jenes Vegiments aufmerksam zu machen, da ihnen allein die Stadt Newport ihre Retlung zu verdanken habe. Vorgestern ist auch wöder einer der Haupt, Aufruͤhrer, John Llewellin, auf dessen Festnehmung ein Preis von i099 Pfd. gesetzt war, gefaͤnglich ein⸗ gebracht worden. Im Ganzen sind jetzt 16 Individuen in Folge der Newporter Unruhen, unter der Anklage des Hochverraths, in den Gefaͤngnissen: John Frost, Charles Waters, John Partridge, James Aust, Thomas Davis, R. Benfleld, John Rees, W Jones, John Lovell und John Llewellin. Oberst Considine, der die Truppen in dem infenrgirten Distrlkt befehligt, wurde am Dienstag nach Merthyn geholt, wo er jetzt die noͤthigen Anordnungen zum Schutz der dortigen Einwohner trifft. Die Regierung hatbeschlossen, den Prozeß gegen die sammtlichen Individuen, welche als Theilnehmer an die ser Insurrec—⸗ tion verhaftet sind, einer Spezial-⸗Lommission zu uͤbertragen. Man hofft, daß diese Maßregel wesentlich zur Beschwochtigung der in jener a noch immer herrschenden Unruhe geeignet seyn werde. Der Hauptzweck dabei aber ist, durch schnelle Rechtspflege die Uebelgesinnten zu uͤberzeugen, daß das Gesetz stark genug sey, den oͤffentlichen Frieden aufrecht zu erhalten und die Stoͤrer des⸗ selben mit gerechter und schleuniger Zuͤchtigung zu treffen. In Bath wurden am Sonnabend ebenfalls zwei Mitglieder der dor⸗ tigen Arbeiter- Associgtion, Anthony Vs ch und Thomas Bol— well, wegen Theilnahme an den Chartisten⸗-Umtrieben und Auf— reizung des Volks verhaftet. Bet einem Gemeinde-Diner, welches vorgestern zu Ipswich stattfand, war auch Herr Gibson, der fruͤhere Parlaments-Re— präsentant dieses Orts, der aber wegen seines Uebertritts von den Tories zu den Whigs bei der neuen Wahl, welcher er sich dieserhalb unterwarf, von einem Tory verdrängt wurde, unter den eingeladenen Gästen, und der auf ihn ausgebrachte Toast

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Kirche abweichen, den Genuß bürgerlicher Rechte gestattet, hat sie da⸗ durch, frage ich, die Gesetze des Neichs suspendirt? Hat sie nicht viel⸗ mehr in dem Geiste jener Gesetze gehandelt und die bei ibrer Abfassung beabsichtigten Prinzipien zur Ausführung gebracht? (Beifall. Wenn sie sich dagegen der . eines Mannes zur bürgerlichen Macht wider etzt hätte, weil derselbe einer ven der herrschenden Kirche abwei⸗ chenden Religion angehöre, dann würde sie in der That die Gesetze des Landes ohne Zustimmung des Parlaments verletzt haben. Einen seichen Rath würden ihr die Tories ertheilen und sie dadurch in eine ganz ähnliche Lage versetzen, wie die, in der sich Jacob Il. befand. Wir wissen zu gut, meine Derren, was die Serfaffung dieses Landes ist. Wir wissen, daß die Krone gefetzmäßig die vollziehende Gewalt ausübt. Wir wissen, Laß die Krone nicht die Macht bat, die im Parlamente angenommenen Gesetze zu sus⸗ pendiren. Wegen einer selchen Sutpendirung der Gesetze verlor Ja⸗ fob 1j. feine Frone. Die Königin Victoria hat dagegen nur im Geiste der Gesetze gehandelt, wenn sie nicht duldete, daß tüchtige und verdiente Männer bloß religibser Meinungen wegen ven der Ernennung zu Aem— fern ausgeschloffen würden; ihr Thron muß vielmehr noch an Zestig⸗ eit gewonnen haben, indem daraus folgt, daß sie von jenem ersten Prinzip der Britischen Verfassung geleitet wird, daß nämlich die voll— ziehende Gewalt die Gesetze jur Ausführung bringt, aber nicht diesel— den macht. Zur Zeit Jakob's 11. waren die Katholiken gesetzlich von emtern auseschsossen. Der Menarch ernannte Einige zu Aemtern und suspendirte dadurch die Gesetze des Reichs. In unseren Tagen läßt das Gesetz die Katholiken zu KAemtern zu, und die Königin Victo— ria würde die Gesetze suspendiren, wenn sie sich weigerte, die Ka— tholiken ihrer Religion wegen zu Aemtern zu ernennen.“

Der seit 1823 bestehende Reform Registrirungs Klub fuͤr Middlesex hielt gestern eine Versammlung unter dem Vorsitz seines Secretairs, des Herrn Pouncch, in welcher dieser uͤber die Resultate der Bestrebungen des Vereins Bericht erstattete. Es ging daraus hervor, daß derselbe bei der letzten Revision mehr durchgesetzt hatte, als bei irgend einer fruheren, indem 806 von den Tories bekämpfte Wähler-Ansrrüche behauptet und an— dererfeits 353 Tory Namen von der Liste gestrichen worden. Doch wurde daruͤber geklagt, daß der Verein verhaͤltnißmaͤßig nicht sehr reichlich durch Beitrage unterstuͤtzt werde, so daß er mehr ausgegeben als eingenommen; die Schulden desselben be— laufen sich jetzt auf 561 Pfd.

In Norwich und Manchesttr ist neulich in Tory⸗Versamm⸗ lungen wieder laut darauf gedrungen „orden, daß man die Auf⸗ hebung der Emancipation der Katholiken zu bewirken suchen muͤsse.

Es sind kurzlich mehrere junge Leute wegen Diebereien ver haftet worden, die das Gestaͤndniß abgelegt haben, daß das jetzt taͤglich auf allen kleineren Buhnen in London aufgefuͤhrte Schau— spiel „Jack Sheppard“, nach Harrison Ainsworth's gleich namigem Romane bearbeitet, sie zu ihren Vergehungen verlei⸗ tet habe.

Das lange erwartete Königliche Schisf „Imogene ist end— lich aus dem Stillen Ocean mit einer auf 2,700,606 Dollars geschäkzten Fracht Silber hier eingetroffen.

Seit Montag ist wenig Englischer Weizen an den hiesigen Markt gekommen, und die Zufuhr wurde zu unveränderten Prei— sen abgenommen. In fremdem war der Absatz träge, und be⸗ deutende Verkäufe konnten nur zu einer Preis-Erniedrigung gegen vorige Woche bewerkstelligt werden.

In Kanada war am 17. Oktober der neue General⸗Gou⸗ verncür, Herr Poulett Thomson, angelangt. Zu Toronto, wo sich eine Buchamsche und an,i⸗Durhamsche Partei gebildet hat, F es in einer am 18. Oktober gehaltenes großen Volks-Versamm—

wurde mit stuͤrmischem Beifall aufgenommen. Er hielt eine sehr age Rede, die besonders gegen die Vorwuͤrfe gerichtet war, die der Regierung von den Tories gemacht worden, weil sie kuͤrz⸗ lich einige Katholiken zu Mitgliebern der Verwaltung ernannt hat, namentlich aber gegen die neulich erwähnte Rede des Herrn Bradsham, worin diese; der Koͤnigin mit dem Schicksal! Ja— kob's 1 drohte. In letzterer ö sagte Herr Gibson un ter Anderem:

, Tieienigen Herren, welche die Bemerkungen des ehrenwerthen NRiigliedes für Canterburr (Bradshaw) mit , beglefteten, zeigten ine sehr große Kenntniß der Geschichte. Sie verglichen die Lage der Töngin Victoria mit der gejwungenen Abdankung Jakob's II. Sie jaben zu verstehen, ihr Benehmen sey von der Art, daß die Zeit ge⸗ kommen sey, wo wir Recht daran thäten, sie vom Throne zu stoßen und an ihre Stelle den König von Hannover darauf zu setzen. Nun möchte ich die ehrenwerthen Herren wohl fragen, ob sie die gegen Jakob ]I. erhobenen Beschuldigungen jemals gelesen haben? ob sie die Gründe ken⸗ nen, weshalb er entthront wurde? Die erste Beschuldigung gegen ihn war die, daß er die Gesetze des Königreichs ohne Zustimmüng des Parlaments suspen⸗ birte. Nun frage ich Sie: Sat die Königin zictoria das gethan? Hat sie, indem

lung zu so heftigen Streitigkeiten zwischen beiden gekommen, daß zwei Personen getsdtet und mehrere verwundet wurden. Die letztere der beiden Parteien soll zuerst mit Waffen auf dem Platze erschienen seyn und den Kampf angefangen haben. Sir J. Col⸗ borne, der Vorgaͤnger des Herrn P. Thomson, war am 19gten nach England abgesegelt; die ihm bei seiner Abreise uͤberreichte Abschieds⸗Adresse zählte é Unterschriften.

Das New⸗Horker Paketschiff „Quebek“ ist mit Briefen Zeitungen bis zum 23. Oktober in Portsmouth angekommen. Banken von NewYork und Boston setzten ihre Baarzah— lungen noch immer fort; an letzterem Orte hatte eine Versamm— lung der Abgeordneten der verschiedenen Banken stattgefunden, in welcher man einstimmig beschloß, die Zahlungen nicht einzu— stellen. Die Banken wurden auch keinesweges mit Forderungen bestuͤrmt; nur in kleinen Summen war Begehr nach Muͤnze. Indeß zahlte man zu New-Pork 3 bis 31/0 pt. Zins monat— sich fuͤr Geld. Der Wechsel⸗Lours auf London war auf 9 bis gi, Praͤmie gefallen. Der einheimische Wechsel⸗-Cours besserte sich; Philadelphia⸗Wechsel, die am 18. Oktober zu 15 pCt. Dis⸗ konto standen, waren am 23sten zu New⸗Hork auf 9 pCt. gestie—= gen. Auch aus Philadelphia schreibt man, daß der Geld- und Fonds⸗Markt dort eine entschiedene Besserung erfahren hatte, und daß die Fonds beträchtlich gestiegen waren. Die Actien der Phi— ladelphia⸗ Bank wurden in New-⸗Vork zuletzt 74 bis 75 notirt. Fuͤr jetzt wird kein bagres Geld mehr von dort hier erwartet. In Mobile hat am 9. Oktober abermals eine bedeutende Feuers⸗ brunst stattgefunden, die 660 Haͤuser, 3 Kirchen, 2 Theater und die Börse in Asche verwandelte und, gleich den fruͤheren, ange⸗ legt gewesen zu seyn scheint. Nach einem Amerikanischen Blatte hat die Regierung der Vereinigten Staaten ein Geschwader nach der Küste von Afrika beordert, um daruͤber zu wachen, daß die Gesetze zum Behuf der Unterdruͤckung des Sklavenhandels, inso⸗ fern es Nord⸗Amerikanische Schiffe betrifft, in Ausfuͤhrung ge— bracht werden. „Wir vermuthen“, sagt der Herald, „daß diese Maßregel in Folge der Vorstellung der Britischen Regierung und der beim Konsulat zu Havanna stattgefundenen Mißbraͤuche er⸗ griffen worden ist. Besser spaͤt als niemals.“.

Nach Berichten aus Jamatka vom 3. Oktober war der neue Gouverneur der Insel, Sir Charles Metcalfe, am 22. Sep⸗ tember dort angekommen, und am 1. Oktober hatte der fruͤhere Gouverneur, Sir Lionel Smith, Jamaika verlassen, um sich zu— nächst nach New⸗York zu begeben. Die i war auf den 22. Oktober einberufen. Die Verhältnisse scheinen sich zu bessern, da ein besseres Einverstandniß der Pflanzer mit den Negern ein— zutreten anfängt. Auf der Insel Dominika waren zwischen Pflan⸗ zern und Negern Kontrakte uͤber verdungene Arbeit eingegangen, deren Erfolg allerseits Zufriedenheit bewirkt hatte, und auf den Inseln Nevis, St. Christoph, Tortola und Trinidad wollte man diesem Beispiele folgen. Die Kaffee⸗Aerndte nahte heran, und man erwartete allgemein, daß der Ertrag aller Produkte den des vorigen Jahres bedeutend uͤbersteigen werde.

Nach den neuesten Nachrichten aus Demerarg vom 21. September hat man den Plan, eine Westindische Bank in Barbadoes mit Zweigbanken in Trinidad, St. Vincent, Antigua, Granada, St. Ehristoph, St. Lucig, Demerara und Tabago zu errichten, die zugleich Agenten in Europa und Amerika zur Lei— tung der allgemeinen Geschaͤfte haben soll. Das Kapital wird aus 2 Millionen Dollars bestehen und in 20,969 verkäuflichen Actien, jede zu 1065 Dollars, vertheilt werden. Man erwartet, daß eine solche Anstalt den Kolonisten unter dem Systeme der

und Die

Nach Berichten aus Texas vom J. Oktober war der G

*. z s ' e⸗ sundheits- Zustand unter der dortigen Bevölkerung so schlimm daß zu Galveston, welches etwa 6600 Einwohner hat, täglich s starben. In der Stadt Houston soll die Sterblichkeit noch he, deutender seyn. Es gingen Geruͤchte von neuen Gewalthꝛtigt. ten der Kamantschi-Indianer im Westen und von Moꝛdthate der Wilden an der nördlichen Gränze. General Lemus, 2 der Trummer der foͤderalistlschen Partei in Mexiko, soll uͤber * Rio-Grande nach Texas gekommen seyn. Der Commodore Moore ven der Texianischen Marine war in Galveston angelangt. In den Blättern von Texas wird viel uͤber Zoll-Defraudationen Je⸗ klagt.

Nachrichten aus Rio-Janeiro vom 19. September zu— folge, hatte dort eine Ministerial⸗ Veraͤnderung stattgehabt, und die legislative Versammlung war bis zum 3. Oktober prorogirt worden. Herr Antonio Galvao ist Minister des Innern, Lope Gama Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Ramiro do Assu Coelho Minister der Justiz, Graf de Lagos Minister des Krie— ges und Roque de Senna Pereira Minister der Marine gewor— den. Die Geldnoth war groß. Der Finanz Minister hatte er—⸗ klärt, daß es eines neuen Supplementar-Kredites von 9090 Con- tos beduͤrfe, von denen 4060 durch Ausgabe von Schatz kammer⸗ Scheinen, der Rest durch eine Anleihe herbeigeschafft werden soll. Sas Geld war so selten, daß das Schatz-Amt 1 pCt. monatlich fuͤr die Diskontirung seiner Noten bewilligen mußte. Die In fäurgenten in Maranham gewannen an Kraft. Sie hatten die Regierungs- Truppen in mehreren Scharmuͤtzeln geschlagen und einige Dorfer verbrannt. Der Vorschlag, 3000 Mann fremder

Truppen anzuwerben, war dessenungeachtet vom Brasilianischen Senat verworfen worden. In Rio⸗Grande war auch noch Alles beim Alten.

Aus Buenos-Ayres gehen die Nachrichten bis zum 23. August und aus Montevideo bis zum J. September. Sie enthalten nichts Neues, lassen aber die baldige Ausfuͤhrung der Expedition des General Lavalle von der Insel Martin Gar— cia aus, die sehr geheim betrieben wird, erwarten. Man wußte nicht, ob sie in der Provinz Entrerios oder bei Buenos-Ayres landen werde. Unterdeß rückte Echague mit seinen Streittkraften

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aus Entrerios der Stadt Montevideo immer naͤher.

Niedere rl gn d e. Amsterdam, 14. Nov. (L. A. 3.) Gegenstand aller Un— terhaltungen in unserer so vorzugsweise kommerziellen Welt ist die Einstellung oder Suspension der Baarzahlungen der Bank von Java in Batavia. Allerdings steht diese Bank in keiner unmittelbaren Wechselwirkung mit unserm Handelsstand; aber dessenungeachtet hat diese Nachricht außerordentlichen Eindruck gemacht und großes Aufsehen erregt, besonders um der näheren Umstaͤnde willen, die man sich erzählt. Die glaubwuͤrdigste An— nahme und die mir aus zuverlässiger Quelle daruͤber zukommt, ist folgende. Die Regierung naͤmlich, die in der Geldverlegen⸗ heit, worin sie sich befindet, an alle Thuͤren geklopft, die meisten aber verschlossen gefunden hatte, wendete sich zuletzt an die Bank von Java und Huͤlfe, oder verlangte vielmehr be— trächtliche Summen von ihr, und dachte damit ihren Bedarf für das Mutterland zu bestreiten. Sie hatte zu diesem Behuf der Bank eine beträchtliche Masse Bank -Villets anbieten wollen, die aber in unseren öͤstlichen Besitzungen nicht im Umlaufe sind. Die Bank von Java nun, die ihrerseits um jeden Preis die Ausfuhr baaren Geldes verhuͤten und jeder Art von Krisis, die daraus für Java selbst entstehen konnte, zuvorkommen wollte, glaubte, nichts Wirksame⸗ res zu diesem Zwecke vornehmen zu koͤnnen, als ihre Baarzahlun— gen sofort einzustellen. Der Bericht, den sie hiernuͤber in Batavia veroffentlicht, hat aus diesem Grunde dort den nachtheiligen Eindruck nicht gemacht, den Maßregeln dieser Art gewoͤhnlich hervorbrin—

* . si chte uU echte

sie den Katheliken, den Dissenters, Männern, die von der herrschenden

freien Arbeit wesentliche Vortheile bringen werde—

gen, uͤnd man sagt sogar, daß der Handelsstand zu Java, der auf die Einhaltung des baaren Geldes nicht minder als die Bank selbst bedacht ist, der ergriffenen Maßregel vollen Beifall schenkt. Wenn demnach hier das Aufsehen daruͤber so groß ist, so liegt der Grund davon allein darin, daß jenes Benehmen unserer Regierung ein helles Licht auf die finanzielle Lage des Landes wirft und beur—

ĩ u welchen Maßregeln man seine Zuflucht zu nehmen

theilen läͤßzt, gesonnen war, um sich nur aus dieser Verlegenheit zu ziehen.

G8 el g ie R.

Bruͤssel, 16. Nov. Der Baron von Stassart, der von drei verschiedenen Wahl-Kollegien zum Senator erwählt worden, hat sich für Bruͤssel erklart, so daß in Namur und Nivelles neue Wahlen stattsinden werden.

Der Meffager de Gand berichtet, daß die Franzoͤsische Polizei vor einigen Tagen eine Haussuchung bei dem Herrn von Herbigny zu Loos bei Lille veranstaltet habe, ohne jedoch etwas zu finden, was Herrn v. H. kompromittiren koͤnne. Derselbe, wird hinzugefuͤgt, habe stets in Verbindung mit den exaltirtesten Orangisten von Gent gestanden.

B eutsch lan d.

Munchen 16 Nov. Gestern starb hier Dre. Lorenz Gmei— ner, Professsor der Arzneiwissenschaft an hiesiger Universitaͤt und Vorstand der Gemeinde⸗Bevollmächtgten. Er war Abgeordneter der Stadt Muͤnchen in der Ständeversammlung von 1837, und fuͤr die nächstfolgende vor wenigen Tagen als erster Ersatzmann gewaͤhlt. Der Verstorbene war als Mensch wie als Arzt beliebt und geachtet.

Die Koͤnigliche Kupferstich-Sammlung, welche bekanntlich in den Untern Räumen der Pinakothek ihre Stelle gefunden, is nunmehr zum Besuche geoͤffnet. In den obern Raͤumen dieses grandiosen Baues schreitet die Loggia mit ihren kunstgeschichtlichen Fresken ihrer gaͤnzlichen Vollendung rasch entgegen.

Dresden, 16. Nov. (Leipz. 3). Bei der heute geschlosse⸗ nen Subscription der Dresdner Bank hat sich allerdings ein Re⸗ sultat herausgestellt, wie es unter den gegenwaͤrtig obwaltenden Geld⸗Verhaͤltnissen von den meisten Kapitalisten erwarget wurde. Die Zahl der Unterzeichnungen hierselbst hat dem Vernehmen nach kaum 800 uͤberstiegen. Die Summe der Unterzeichnunnen in Leipzig und Chenmitz ist uns heute hier noch unbekannt, duͤrfte aber, allem Erwarten nach, keinesfalls die im Prospektus ange⸗ fuͤhrte Zahl von 6000 Actien erreichen. Ob unter diesen Umstaͤn⸗ den dennoch die projektirte hiesige Bank zu Stande kommt, wird die Folge lehren. Durch das fast beispiellose Sinken der Louit⸗ d'ors hat auch der Handelsstand hiesiger Stadt gewiß nicht un⸗ bedeutende Verluste zu erleiden. Man erinnert sich kaum, eine solche Masse Gold, wie sie jetzt coursirt, in Umlauf gesehen zu haben. Dabei ist der Mangel an einfachen Louisd'ors bei Aut gleichungen 1c. sehr fuͤhlbar und stoͤrend. Man hofft, daß die Maßregel der Wuürttembergischen Regierung bei Zoll und Steuer gefallen Louisd'ors zu einein zweimal des donars festzustellenden Cours annehmen zu wollen, einigen Abzug fuͤr diese jetzt so u leidlich häufige Geldsorte herbeiführen werde.

res den, 16. Nov. Der Pilger schreibt: „Vor meh— reren Wochen sind zwei unserer mit Stephan ausgewanderten kandsleute wieder zurückgekehrt, und es sind durch sie nicht allein Ille bereits mitgetheilten Nachrichten vollkommen bestaͤtigt, sondern noch manche andere wichtige Thatsachen berichtet worden. Wie nach Stephan s Sturz Alles, was er angeordnet hatte, verwor⸗ en wurde, so wurde auch das bereits gekaufte Terrain gegen ein anderes, dem Flusse näher gelegenes, 5000 Magdeburger Mor⸗ gen groß, vertauscht und bestimmt, daß der neue Ort statt „Ste— hans burg „Neu⸗Wittenberg“ genannt werden sollte. Schrecklich sind die Schilderungen von den Muͤhseligkeiten, mit welchen die Kolonisten zu kampfen hatten, um sich nur fuͤr die nächste Nothdurst einzurichten. Es befanden sich nur vier Zimmerleute unter ihnen, welche bei Weitem nicht ausreichten, um die nöthi⸗ en Blockhaäͤuser aufzurichten, so daß diejenigen, welche nicht von vorhandener Leinwand eine Art Zelt machen konnten, ohne alles DObbach bei fortwahrendem Gewitterregen im Walde liegen mußten, mit Aufopferung ihrer Betten, Kleider, ja ihrer Gesundheit und ihres Lebens. Arbeiter waren nur zu einem sehr hohen Preise zu er⸗ langen. Hierzu kam noch, daß nach Stephan's Absetzung Keiner der vorhandenen Geistlichen Ansehen genug hatte, die Leitung des Gan⸗ en zu uͤbernehmen. Das Ansehen derselben war naͤmlich gleichfalls lief gesunken, und einige Kandidaten, die sich durch ihre Anhaͤng— lichkeit an Stephan ausgezeichnet hatten, wurden . wegge⸗ jagt. So wurde kein gemeinschaftlicher Plan durchgesuͤhrt, Nie— mand folgte dem Andern, Jeder that, was ihm gut duͤnkte. Hierzu kam noch, daß die gemeinschaftliche Kreditkasse durch die tretenden kaum den zehnten 23 ihrer Einlage zurück erhalten konn⸗ ten. Noch er a die Zuruͤckgekehrten, daß Stephan Wil— lens sey, auf dem Wege Rechtens seine Gemeinde fuͤr das ihm angeb⸗ lich gethane Unrecht gerichtlich zu belangen, namentlich daruͤber, daß sie ihn seines Eigenthums beraubt haͤtte. Er hat einen geschickten Advokaten angenommen, und es steht dahin, ob er nicht, da Jene sich selbst Recht geschafft haben, zuletzt noch den Prozeß gewinnt, und dieselben, wenn auch nicht durch die an ihn zu zahlenden Entschädigungs-Gelder, doch durch die Prozeß⸗Kosten vollends ausgezogen werden. Dieser traurigen Nachrichten ungeachtet ist wieder eine große Anzahl den Vorausgegangenen nachgezogen. Am 27. September fuhren 140 Personen, dar— unter ttiwa 80 aus der Ronneburger Gegend, die Andern Sach— sen, in 2 Schiffen von Bremen nach dem Hafen ab, um dann in einem Schiffe den Weg nach Neu -Orleans zu machen, und von da aus ihre Reise auf dem Mississippi fortzusetzen.“

Hannover, 18. Nov. Se. Majestaͤt der Konig sind gestern uͤber Halberstadt und Quedlinburg nach dem Graͤflich Asseburg⸗ schen Schlosse Falkenstein im Mannsfeldischen abgereist, woselbst auch Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Preußen und Se. Königl. Hoheit der Prinz August von Preußen zur Jagd er— wartet wurden.

Rostock, 10. Nov. (Hamb. Korr.) Der Bau der Kunststraßen scheint jetzt auch bei uns lebhafter werden zu wollen. Die Ausfuhrung einer Chaussee zwischen Rostock und Tessin wird fuͤr das nächste Jahr wahrscheinlich; zwischen Rostock und Do— beran ist sie bereits begonnen und geht augenblicklich rasch genug vorwärts. Eben so sieht man auch den Bau an der Schwerin— Labecker Chaussee auf der ersten Strecke bis Gadebusch, ansehn—⸗ lich gefoͤrdert, und fuͤr die Linie von Rehna bis Schoͤnberg wer— den jetzt die Vorbereitungen getroffen. Die rascher wachsende Bevölkerung des Landes und deren größere Regsamkeit tritt mehr und mehr hervor. In den letzten Zeiten sind besonders vom Land⸗ manne ansehnliche Kapitalien gesammelt, die aber nicht dem Handel und den Gewerben zufließen, sondern nach herkoͤmmlicher Weise nur dem Grundbesitze anvertraut werden. Dies und der zeitweise glaͤnzende Fortgang mancher Landwirthschaft haben die Preise der kandguͤter Und Pachtungen außerordentlich und oft wohl unver⸗ hältmaͤßig gesteigert, was, beilaufig gesagt, wenn Konjunkturen oder Ercignisse den Werth des Grundbesitzes bedeutend herab⸗ drücken und den des baaren Geldes rasch steigern wuͤrden, von neuem zahlreiche große Konkurse erzeugen konnte. Jedenfalls wird ein wohlverstandenes Communications⸗System durch chaussirte Wege und Wasserstraßen immer wuͤnschenswerther und nothwendiger, um fuͤr die Produzenten neue Wege des Absatzes zu eröffnen und die alten zu verbessern, die Regungen des gewerblichen Unternehmungsgeistes aber durch raschere und wohlfeilere Verbindungen im Innern des Lan⸗ des zu beleben. Zu den großartigsten und vielversprechendsten Projekten in dieser Hinsicht gehört uͤbrigens der Plan, eine Kunst⸗ straße von Schwerin nach Guͤstrow über eine Verengung des Sees zu fuͤhren, der hier in einer Lange von drei Meilen und oft betraͤchtllcher Breite das Land von Suden nach Norden durch⸗ schneidet. Die Regierung ist bereits auf diesen Plan eingegan— gen, dessen Ausfuhrung triftige Gruͤnde wuͤnschenswerth machen und wozu die Mittel in Mecklenburg nicht fehlen sollten.

Oesterreich. 13. Nov. (O. B.) Ihre Masestät die Kaiserin Allerhoöͤchstihren Palastdamen er— nannt: Leopoldine Fuͤrstin von Lobkowißtz, geborne Fuͤrstin Liech⸗ tenstein; Leopoldine Fuͤrstin von Palm Gundelfingen, geborne Graͤfiin Abensberg⸗Traun; Sophie Graͤfin von Bombelles, geb. von Fraser; Juliane Wanda Graͤfin von Caboga geb. Graͤfin

Wien, haben nachbenannte Damen zu

Potocka; Emilie Gräfin Szächényi, geb. Graͤfin Zichy⸗Ferraris;

Karoline Freiin von Dalberg, geb. Freiin von Sturmfeder; The⸗ rese Gräfin von Palffy, geb. Graͤfin von Rossi. Ferner haben Allerhoͤchstdieselben der Fuͤrstin Therese von Khevenhuͤller⸗Metsch, geb. Gräfin Morzin, den großen Kammer⸗-Zutritt, und der Graͤ— sin Marie von Seldern, geb. Graͤfin Hadik, den kleinen Zutritt verliehen.

Wien, 11 Nov. (A. 3.) Die Korrespondenz des Mar⸗ seiller Sud aus Alexandrien vom J. Okt, enthalt eine Mitthei⸗ lung, wonach der Oesterreichische General⸗Konsul seinen Lands⸗ leuten bekannt gemacht haben . daß unsere Regierung dem Handelsvertrage, der zwischen England, Frankreich und der Tuͤr⸗ kei zur Abschaffüng der Monopole geschlossen wurde, beitrete, und daß dieser Vertrag den, . zur Ausfuͤhrung kommen werde. Da diesfalls hler nichts bekannt ist, so können Sie diese Mitthei= lung als falsch betrachten.

Ftalien

Genua, 9. Nev. Hier ist eine Der gn mn schung erschie⸗ nen, derzufolge die Handels, Beziehungen diesseitiger Hafen zu Königl. Spanischen wieder auf denjenigen Fuß hergestellt worden, auf dem fie sich vor dem Monat Jull 18357 befanden, zu wel⸗ cher Zeit bekanntlich die Sardinische Flagge von allen Spanischen Haͤfen ausgeschlossen wurde.

unsinnige Verschwendung dermaßen erschoͤpft war, daß die Zuruͤck⸗

Falle befuͤrchten.

1327 Friedrich Heinrich der Niederlande befindet, ist gestern auf der 6 Rhede eingetroffen. Selbige wird sich von hier nach der evante begeben.

Spanien.

Spanische Gränze. Das Eco de Aragon enthaͤlt fol— gende Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze: „Am 3. Novvember besetzte die Armee der Königin die Dorfer Aguavivg, Mas de las Matas, die Weinberge von Castellote, Luco, Bordon und Fortanete. Die Bewohner von Castellote verließen bei der An— naherung der Königlichen Truppen ihre Wohnungen, die zuvor von den Karlisten gepiuͤndert worden waren. Forcadell steht mit drei Bataillonen in der Bergkerte La Muela de la Toladella in Valencia und beobachtet die in Bordon und Luco befindlichen Truppen der Koͤnigin. Andere Karlistische Bataillone stehen in Iglesuela. Es heißt, die Karlisten hätten Deveschen Espartero's aufgefangen, worin dem General O Oonnell befohlen worden sey, nach Villarluengo zu marschiren und das Nonnen⸗Kloster Monte Santo zu befestigen, nun aber sey Cabrera ihm zuvorgekommen. Der Karlistische Anfuͤhrer Garcia steht mit den Guiden, dem Iten Aragonesischen Bataillon und Baskischen Guerillas in La Genebrosa, und Balmaseda mit 509 Kavalleristen in Bexeite und Valderoblas. Ginebrosa, sechs Leguas von Morella, und Iglesuela bilden die Endpunkte der Karlistischen Linien und To⸗ sodella, welches nur 31 Leguas von Cantavieja entfernt ist, den Mittelpunkt. Als Cabrera im vorigen Monat in Cantavieja war toͤdtete er mit eigener Hand auf der Straße zwei Offiziere Garnison, weil so eben ein Bauer ergriffen worden war, der ein Schreiben an Espartero bei sich trug, worin jene Offiziere näher angaben, auf welche Weise er am leichtesten Cantavieja einnehmen koͤnne. Alle den Eonstitutionellen abgenommenen Lebensmitteln ꝛc. werden nach Morella geschafft, und den Landleuten ist auf das strengste anbefohlen worden, alles Vieh nach Vallebona und Cate zu bringen. Gestern sind vier 21pfuͤndige Kanonen aus Logroßto hier (Saragossa) angekommen. Die hiesigen Einwohner bekla⸗ gen sich laut daruͤber, daß sie die Soldaten bei sich aufnehmen muͤssen, indem die Mannszucht derselben in Privathaͤusern nicht so gut ist, als in den Kasernen, wo sie unter der Kontrolle der Offiziere stehen.“

Dem Courier wird aus Barcelona unter Anderm gemeldet, daß Cabrera einen Boten, der ihm von Don Carlos den Befehl uͤberbrachte, die Waffen niederzulegen und sich der Koͤnigin zu unterwerfen, oͤffentlich habe auspeitschen lassen. Er habe sodann die ihm uͤberbrachten Depeschen selbst seinen Trup— pen vorgelesen und zugleich erklaͤrt, er werde keinem aus Frank—⸗ reich kommenden Befehl gehorchen, da Don Carlos ein Gefan— gener und nicht Herr seiner Handlungen sey.

Tir e⸗i.

Konstantinopel, 27. Oktober. Es ist im Publikum noch immer die de von dem Marsche der Armee Jerahim Pascha's von Marasch nach Malatia, da jedoch die Pforte den Botschaftern keine weiteren Mittheilungen

uͤber diesen Gegenstand gemacht hat, so scheint das Ganze wohl

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ist, unbekannt, an wie vielen Orten, seitdem ei

man

ster König eine Summe von beinahe 700 c. dieses Denknial dauerhaft wieder 9 . , , Köln, 15. Nov. Wie die übrigen großen Städte Deutsch—⸗ lands wird auch Köln im Juni des kuͤnftigen Jahres die vierte Säkularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst mit wůrdigem Glanze feiern. Schon vor langerer Zeit haben die Buchdrucker Buchhaͤndler und Schriftgießer dieser Stadt einen Ausschuß ge wählt, der mit der Anordnung und Ausführung der Feierliche keiten beauftragt ist. Wenn irgend eine Erfindung, so verdient gewiß diese, eine Deutsche und die solgenreichste vielleicht von allen, die je gemacht worden, in einer ihrer hohen Bedeutsamkei⸗ angemessenen Weise gefeiert zu werden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Benn man einen aus dem gottaschen Berlaz: eben her⸗ vorgegangenen Band von fünfthalbhundert Seiten, unter * Titel:; „Entwurf eines Gesangbuchs für die evangelische Fitch in Königreich Württemberg“ der, höchst elegant ausgestattet den no für den geringen Preis von 21 Kr. das Eremplar, verkauft wird, n Fand nimmt so fühlt man gleich, daß dieser ganzen Erscheinung * sondere Verhältnisse zum Grunde liegen müssen, ünd man hat sich nis geirrt. Es ist keinem, welcher auch nur oberflächlich mit dem Stanke zer Dinge auf dem Gebiete, um welches es sich hier handelt, vertan , in mehr kirchlicher Si in der jetzisen Generation erwacht ist, ein Mißbehagen an dem, wa an den vor 390 bis 30 Jahren herausgegebenen Gesangbüchern haben einsah, sich vernehmlich macht; ja es ist für diese Wahrnen nung ein eigener technischer Ausdruck entstanden, die Bezeichnung E= sangbuchsnoth.“ Diese Noth empfand man auch in Württember

wo 1791 ein evangelisches Gesangbuch eingeführt worden war. von welchem man nach fast 80 Jahren seit jener Einführung elle daß es

den beutigen Ansprüchen an ein würdiges Organ kirchlicher Andacht und Feier uicht mehr genüge. Diese Stimmung entging dem Kö⸗ nige nicht, welcher im September 1837 das evangelische Konsistorlum

u Stuttzart ermächtigte, eine Kommsission zu einer neuen Auswaß'

aut Den besten evangelischen Gesängen zu bestellen. In Gemãßheit dieses Auftrages ernannten die Behörden sieben Gottesgelehrte des Landes, worunter man mit ieee, rier erblidzt, die als Dichter sich des hesten Rufes erfreuen, nämlich Bahnmaier (elan in Kirch⸗ heim), v. Grüne ifen (Hofprediger und Ober⸗Konsistorial⸗Rath in Stutt⸗ gart), Albert Knapp (Predigrr an der Stiftskirche ju Stuttgart) und Gustav Schwab (Professor und Pfarrer in Gomaringen). Die wackeren Septempirn haben sich nun mit öchster Liebe und angestreng⸗ tem Fleiße der wichtigen Arbeit unterzegen und deren Resultat ist eben ber Entwurf eines Gesangbuches für die evangelische Kirche un Königreich Württemberg? der nach einer Königlichen Berfü⸗ gung vom 19. Juni d. J., vor aller weiteren Herathäuns 41S, Entwurf, über dessen Werth auch die öffentliche Stimme vernommen werden möge, im ÄUustrage des evau— geltschen Konsistoriumz ju Stuttgart in Druck gegeden worden,

Es genügt für dirfe einem vorjugsweise politischen Blatte bestimmte Notiz, die Bemerkung, daß der Entwurf mit Inbegriff einiger noch älteren, 6is Lieder aug allen drei Jahrhunderten der evangelischen Kirche bis herab auf die neueste Zeit enthält, so daß man darin den Dichtern des Tages mit Freuden begegnet; von den Mitgliedern der

KRommission, Bahn riaitr, Grüneifen, Znapp, Schwabz außer⸗

dem ,,, Rückert, Spitta und Anderen nicht aber möge sie geschloffen werden chne ausdrüdclicht Sinwelsung auf die Weisheit der

ein unbegruͤndetes Geruͤcht zu seyn.

Die Minister setzen ihre Berathungen noch immer mit dem— selben Eifer fort und blieben am Mittwoch den ganzen Tag ver— sammelt. Auch Reschid Pascha hat, ungeachtet seines Unwohl— seyns, täglich Unterredungen mit den Dragomans der fuͤnf großen Maͤchte. Am Dienstag empfing er eine neue Note von den Botschaftern Englands und Oesterreichs, worin dieselben ihm von neu⸗ em die Versicherung geben, daß die Gesinnungen ihrer resp. Ka—

schen beiden Mächten in Betreff der Nothwendigkeit, die Tuͤr— vollkommenste Uebereinstimmung herrsche.

Konstantinopel, 1. Nov. (A. 3.) Die Repraͤsentanten

zu erzielen. der Pforte die Versicherung, daß sie auf die guten Machte rechnen koͤnne, daß sie sich ruhig verhalten und mit glei— cher Mäßigung fortfahren möchte: indem dies das beste sey, Mehmed Ali zu ermuͤden und zur Nachgiebigkeit zu zwin— en, besonders wenn er den einstimmigen Willen der Mächte er⸗ , was auch bereits der Fall sey, da er den Konsuln zu Alexan— drien erklart habe, er werde nichts Feindliches c tan unternehmen, er wolle sich mit Chosrew Pascha versoshnen

rangements zur bessern Befestigung und Aufrechthaltung des Frie⸗

liches Abkommen getroffen habe.

He gh hren.

Alexandrien, 19. Okt. (Journ. de Smyrne ) In den Ideen Mehmed Ali s, und folglich auch in seiner Politik, scheint ploͤtzlich eine große Veraͤnderung vorgegangen zu seyn, denn er zeigt sich nicht mehr so eigensinnig in seinen Forderungen, wie dor seiner letzten Reise. Am 17ten, dem Tage nach seiner Ruͤck⸗ kehr, empfing er die Konsuln und war weit freundlicher gegen sie als gewohnlich. Die Hoffnung, die ungluͤcklichen Differenzen mit der Pforte durch eine e er Uebereinkunft ausgeglichen zu sehen, ist daher fast al nen, welche den Charakter des Vice-Koͤnigs genau kennen, gerade das en gf Vertrauen in seinen Absichten zeigen und eine neue

Wie dem auch sey, die Ruͤckkehr der Tuͤrkischen Flotte nach Konstantinopel soll nunmehr beschlossen seyn, und man versichert, Mehmed Ali habe Unterhandlungen mit der Pforte er— öffnet und erwarte nur noch die Antwort auf seine letzten Depe— schen, um die Flotte sogleich herauszugeben. Auch will man wis⸗ sen, daß von der Entlassung Chosrew Pascha's nicht mehr die Rede sey, da Mehmed Ali sich überzeugt habe, daß der Groß— Wesir nicht sein unversoͤhnlicher Feind sey, daß derselbe vielmehr oft den Zorn des Sultans Mahmud zu besaͤnftigen und ihn guͤn— stiger fuͤr den Vice⸗Koͤnig zu stimmen gesucht habe.

.

Breslau, 17. Nov. Gestern Nachmittag ist der Freiherr von Vincke, Hauptmann im Generalstabe, aus dem Orient wie⸗/ der hierher zuruͤckgekehrt.

Koblenz, 17. Nov. Die hiesige Zeitung berichtet aus Weißenthurm Nachstehendes: „Bekanntlich ist das Grabmal des Französischen Generals Hoche, welches dicht bei unserem

Die Henze nnd , Fregatte „de Ryn? von 50 Kanonen und mit 400 Mann Besatzung, an deren Bord sich der Prinz

Dorfe auf einem Huͤgel steht, seinem gaͤnzlichen Verfall nahe. Bavbn in Kenntniß gesetzn, has Se. He ne unfer Allergnadtg⸗

Regierung, welche unstreitig die ten darbieten, über die Bewegung in den

binette gegen die Tuͤrkei noch die nämlichen seyen und daß wir c

kisch⸗Aegyptische Frage schnell zur Entscheidung zu bringen, die

haben, jeder fuͤr sich, eine Note an die Pforte eingereicht, in Er wiederung der Note, welche die Pforte in der letzten Zeit an sie gerichtet hatte, in der Absicht, eine baldige Entscheidung in den Differenzen mit Mehmed Ali durch die Vermittelung der Maͤchte In diesen Spezialnoten giebt jeder der Botschafter

Dienste der e de nach einer Eri ĩ der ausgebildeten Souverainetät der Fürsten und der dadurch bedine

Mittel gegen den Sul⸗

und die Flotte herausgeben, sobald er uͤber die anderweitigen Art

dens sich mit der Pforte verstaͤndigt und mit ihr ein freundschaft⸗ 8 u

gemein geworden, obwohl die Perso⸗

Erfahkung, bie alle Lander und Zei Gemeinden bei der Einfüh⸗ rung neuer lirchlicher Gesangbücher, im Auge habend, durch Uehergabe bes Entwurft, als Entwurf, an die Oeffentlichkeit, einer Kritik aus der Ritte der Betheillgten Thür und Thor öffnet, die nur dazu die⸗ nen kann, einmal erwanigen Mängeln des Entwurfs abzuhelfen, so⸗ dann, das mit solcher Singedung Dargebotene als ein willkommenes Ge⸗ schenk erscheinen J ässen. Der giäcklichste Erfolg mög das würdig⸗ Unternehmen begleiten!') .

Versuch einer historischen Entwickelung der maär— kischen Städte- Verfassungen von A. Zimmer mann, Professor am Friedrichs?Werderschen Gymnasium. Berlin bei Duͤmmler, 1830. Dritter Theil. 261 S. 340.

Die Fortsetzung und Beendigung dieses Werkes gereicht dem

blikum, wie dem Verfasser, zu gleicher Ehre; denn ohne die Theil nahme des Einen und ohne den beharrlichen Muth des Anderen wäre diefe treffliche Geschichte nicht so weit gediehen. Die beiden früheren Bände, Tert und Urkunden, reichten bis zu der landesherrlichen allge⸗ meinen Polizei⸗Drdnung von 1815 herab; von da an führt der gegen⸗ wärtige weiter, indem er, nach einer Erörterung der immer um fassen Dependenz der Städte, zuerst von den städtischen Beamten und deren

Functionen handelt, darauf von der Gemeinde und ihrer Vertretung

von den Finanz⸗Verhaältntssen, von dem Kriegsdienste und den Lasten,

Verhältnissen, vom Handel, von den Gerichten In allen diesen einzelnen Kayi⸗ ten aufgenomme⸗ 9 44

von den gewerblichen und endlich von dem Kulturzustand. teln findet sich neben dem sorgsam aus gedruckten W nen Material viel neuer Stoff aus bisher ungenutzte in klarer Ueberßichtlichkeit geordnet und mit eben so anziehendem Ge⸗ schmack als zu anregender Selbstbetrachtung dargestellt; und darf die größere Lesewelt auf unterhaltende Belehrung rechnen, so ist den gokal⸗ Geschichtschreibern hier ein Zingerzeig gegeben, worauf sie ihre Stadt⸗ Archive anzuschen haben und wie dieselben auszubenten seven; hier fin- den sie den künstlerischen Rahmen mit Falent aufgespannt und im Großen und Ganzen ausgefüllt: das größere Detail steht noch von ihrem Fleiße zu erwarten; denn jemehr das Kommunalwesen und mit 6m auch die' historische Gesinnüng der Bürger sich entwickelt, delt häufigere Geschichten einzelner Ortschasten müssen aus den vielen, nach verschlossenen Dokumenten zu Tage kommen und der allgemeinen Be⸗ trachtung sruchtbar werden, so wie das märkische Städtewesen der Herrn Zimmermann dann wiederum auch für die Geschichte des Städtewesens überhaupt, durch die bei uns hervortretenden Eigenthüm lichkeiten immer noch lehrreicher werden wird. 23 . Leider sagt der Herr Verfasser zum Schlusse semngt zrbett: daß es weil mit dem' Anfange des 18ten Jahrhunzerts die Stüdte Verf. un eigentlich aufhöre, von da ab bis zur Stadte⸗Orzn ing (aum n se5, noch eine Geschichte der inneren Entwickelung der S ie zu sch ben, und, wenn auch möglich, nicht ersprießlih r. ,. er uns auf eine Geschichte des Wiederauflebens der Kemmungl⸗⸗= faffung (von 1808 an), als Fertsetung des o. 3 Jahre . . un Ceed nr . wer en een! als um fassen⸗ zer politischen n = t n. ö. dere 1 zu dem neuen Buche ,,,, Wunsche Raum gönnen und jene, doch 3 e J ö. . ie. it in gehülhrendem Umfange nachzuholen belieben wollte. Auf. J der Zeit in geh se Zeit des G eral⸗ Tireftoriums nicht bloß in admit istra⸗ Tall fordert auch die Zeit des General *I. , ö n an fh! 4h, ihre Wirdigung, und die Zeit von 1710 an ist in jeder liver innen,, und die' spätere Periode geradezu einleitend, da Art sch ephcckesn chern ber hehre Bürgersinn, wie ihn namentlich der chne ihre Geschichten der ehre ! 8658 der M 45 te und dritte Schlesische Krieg in allen Städten der Monarchie, , n damals noch ganz jung Preußischen Schlesien (in Schweid⸗ östz pie sen e, offenbarte, nicht zu verstehen wäre. Wo Gotzkowsli, e sttelbbet und solche Männer mehr gedeihen konnten, da mußte guten Boden seyn, und solcher Boden lohnt auch dem Historiker; und ö. Marquis d Argens an den König selber schreiben konnte: er müsse der Stadt Berlin zum Ruhme nachsagen, daß er in den kritischsten Zeiten (der Schlacht bei Frankfurt) viele ihrer Einwohner gesehen habe,

1 nach ist das Buch mit algemelner Thesl= 3 . . . 23. . see, e. ö 6

einander gegenüberstehende giebt, aufgen ö , *r die ar, sr 696 obo E remplarra fass verariffen seyn.

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