emporsteigen, weun man eine eingeborene Wevblkerung finden will die der Berührung mit den Europäern ausgewichen ist. Aber die Mau⸗ ren mögen sich noch so fest verbarrikadiren und ihre von allen Seiten verschauzten ren gg bewachen; die Civilisatien verfolgt sie stürzt alle Balrleren ein, iäftet jeden Schleler., und läßt auf den Ruinen der alten Gebäude neue enlstehen, mit offenen Arfaden, hehen luftigen . mit der Aussicht auf die Straßen und das serie Leben der⸗ e
; rei steigt im Verhältniß der lben. Die Theuerung der Lebensmit 9 * .
t der Preis
neuen Bevölkerung, deren Gefräß den von dem Wenigsten zu leben, in E
d ĩ de Weise: 4 2 auf 66. ouvernements⸗Platz bele⸗
Es befinden sich auf diesem Platze Arkaden, iethet sind, als diejenigen des Pa⸗
lais royal. c J * laden gezeigt, d d ö Worte einen re ö
von mehr als bedeutenden derlassung i der Eingeborn
oder wegen der zunehmen
eben dieses Berdrängen der Ursache einiger otonomischen nämlich der plö
oder zum 6 n ch
ner);
Schmerz in sich, dulden die wenn sse nur noch in der früheren Glanzes erhalten können.
anserer Befitznahme nach sen ist. Die Landbebauer der
dar, seinen Zügen von Pferden, mit Le⸗ enzmitteln beladen find und unter ih Man fühlt, wenn man diese Afrikanische Stadt durchwandert, daß eine Energie darin ift, die auf Reichihüm und, Kraft basirt isi. Tag und Nacht ist man hier , , die alten Häuser einzureißen, am? gerdumlgere und regelmäßigere Ge dude au deren Stelle aufzufüh⸗ ren; man nimmt sich kaum die Zeit, die Plätze vom alten Schutte ju säubern, ehe man den Neubau beginnt. Die in den Sümpfen ange⸗ legten Gärten find, gleich den Wohnungen, zu außerordentlichen Sum— men vermiethet, und gewähren ihren Eigenthümuern einen reinen Zins⸗ Ertrag von 18pCt. 8. Bank würde hier bedeutende Dienste leisten,
wenn die i,, derfelben den aus Furcht veranlaßten Hemm⸗
nisfsen und den Gefahren zu gewagten Unkernehmungen 1 begegnen wüßte. Das Alles umgestaltende f
nie der Europäer führt raschen
Schrittes die Entfernung der Eingebornen aus Algier herbei, und die Epoche ist nicht mehr fern, wo dleser Theil der alten Regentschaft nur von Franzosen bevölkert seyn wird. Die nämliche . giebt sich in ganz Sahel kund, dessen Ländereien von unseren Kolonssten bedeckt sind nud deren Wohnungen mehr und mehr den Charakter Proven⸗ galischer Landhäuser oder Italiänischer Billen annehmen. inter die⸗ fen, zut Hälfte angebauten. zur Hälfte wilden Höhen erstreckt sih bis zum Fuße des Atlas die Ebene von Metidscha, in deren Angesicht so viele Kolonlsien gestorben sind, ohne dteselbe erreicht . haben. Ver⸗ wellen wir einen Augenblick bei derselben. Bon welcher Seite man auch eintrifft, se bringt der Anblick derselben einen tiefen Cindruck her⸗ vor. Die liefe Stille, welche hier herrscht. die iödtllchen Dünste, welche sie bedecken, und die selbst zur Zeit der brenneudsten itze sich uur sel⸗ zen zerstreuen, die n Sügesketten des Sahel und des A las, dle sie umgeben, verleihen ihr einen imposanten Charakter, der fich steigert, je welter mau in dieselbe eindringt. Hler fängt man au die betrüglichen Taäuschungen zu begreifen, welche den Berstand so vieler unglücklichen Ko⸗ lonisten geren en nahmen, nud fie so verdblendeten, daß ihr Untergang unver⸗ meidlich wurde. Der Horizont ist fo m ,, daß man jenseits die⸗ ser Ebene die zweite die dritte, ja 6 le vierte Schicht des Atlas erblickt; man will sich zu ihnen hinausschwingen es scheint, als ob nur eine Stunde dazu erforderlich sey, üm dieses Projekt auszuführen, aher die Stunden verstreichen ünd die Schwierigkeiten häufen sich. Wehe dem unvorsichtigen Neisenden, der sich dann ohne Führer und ohne Vorsichtgs⸗ Maßregeln auf ein Terrain begeben hat, das dem Au scheinẽ nach so leicht zu durchlaufen it, Wenn er ju der . abreist, wenn die Kräuter in ihrer höchsten Fülle stehen, läuft er Befahr, in diefen Graswäldern zu versinken, die aus der Ferne wie ein lichter Rofenteppich aussehen, und hoch über seinem Kopf zusammenschlagen; wenn er zur Zeit der Sonmmerhitze abreist, steigt aus dem aufgeriffenen Erd⸗ boden ein , . Gas empor, in dessen Gefelge das Fieber und der Tod sind; 9, egenzeit endlich verwandelt 6 Ues in einen tiefen Sumpf, welcher so viele heimliche Schlingen bietet, die gefährlicher als das Fieber ind. Und doch hat diese verhsngnißpolle Ebene nicht auf⸗ gehört, so viele Gründer von Kolonien zu verblenden. Diejenigen, welche fle ihrer ganzen Länge nach burchzögen hatten, und die pracht⸗ vollen Oasen besuchten, die sie einschließen, diese herrlichen Bouquets von schlanken Palinen, diese üppigen Srangen⸗Haine, diese tropische, verschwenderische Vegetation, die nur einige Tagereisen von Frankreich entfernt ist, beobachteten, diese verloren den Muth uicht; sie maßen die Tiefe des tragbaren Bodens, sie berechneten den tausendfäͤltigen Ertrag, den sie fast ohne Arbeit von ihm . könnten, die Masse des Viehs, das sich . diesen unermeßlichen eiden ernähren würde ünd verlang⸗ ten Konzesstonen. Sie bedachten nicht, daß das Heil unseres Acker⸗ baues auf Sicherheit des 6 und der Person ünd auf Unverletz⸗ lichkeit der Verträge beruht. ie schlossen Verträge mit Arabern, dle ewohnt sinz, jede volle Wiese für sich abzumähen, und lebten den end⸗
ofen Verwüstüngen der Hadjuten preisgegeben, und doch . sie fort, zu kolonisiren. Man . es gesehen haben, um es glauben zu können; Statt sich in Masse zu vereinigen, um gegen den ge—
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meinschaftlichen Feind zu kämpfen, vereinzelten sie sich auf die, ser ausgedehnten Ebene, wo sie mit sammt ihren Pachthäusern, die ven vielen tausend Seftaren Landes umgeben waren, wie Lin Wasser. tropfen im Meere verschwanden. In Lffrita, wie in Korsika, ist das stete Hinderniß bei allen Ackerbau Unternehmungen die Ungesundheit des Klimas. Die Ebenen von Metidscha und von Aleria sind Schwe⸗ stern; che man sie anbaut, muß man sie gesund machen. Die Mensch⸗ lichkeit gebietet, daß man feinem Bürger gestattet, sich anzubauen, ehe derfelbe nicht hinläuglich gegen den Einfluß der bösen Luft gesichert sst, wie man nicht eher eine neuerbaute Brücke dem Publikum zum Gebrauch überliefert, bis man die Haltbarkeit derselben genau untersucht hat. Die Ungeduld der Algierschen Kolenisten hat dies nicht abwarten wollen, und als sie sich über die Ebene hin verstreut hatten, wovon man ie bei Zeiten hätte zurüchalten sellen, wurde ihre Beschützung so schwie⸗ rig, daß man sie in ihrer ganzen Ausdehnung nicht mehr , . ma⸗ Hen konnte, ehne das Leben den Tansenden und unermeßliche Kapi⸗ talien daran zu setzen. ungeachtet hat man es versucht, indem man von dem Fuße des Atlas und des Sahel eine doppelte Straße og, die ron Zeit zu Zeit von Linien durchschnitten wurden, die zu AÄtzier in einander flelch, und an der einen Seite zu Majafran, an der anderen zu Hamijza ausliefen. Dieses Netz von Wegen war auf ein Lager⸗-Srstem gegründet, das den ungesunden Einflüssen des Kli⸗ ma's leider nicht entjogen werden konnte. Sie sind nicht alle gleich ungesund, aber es ist nicht tin einziges gani gesundes darunter. Ganz Frankreich hat die Verheerungen beklagt, welche der Tod in den Mei⸗ hen der Soldaten angerichtet hat, welche die Besatzungen derselben bil⸗ deten. (Fortsetzung folgt.)
Börse vom 183. Nov. In den Geschaften ist ein voͤlliger Stillstand eingetreten, welcher nachtheilig auf die Course der Franzoͤsischen Renten wirkt. Aus den Spanischen und Pertu— giesischen Papieren scheinen sich die Spekulanten abermals zuruͤck⸗ ziehen zu wollen. Die Spanische aktive Schuld ist auf,. 2751 und die Portugiesische proc. Rente auf 22 gewichen Auf die Nachricht, daß die Eisenbahn von Paris nach Versailles rechtes Ufer) wieder an einigen Stellen gesunken sey, und daß Aushesse⸗ rungen erforderlich wären, die das Schließen der Bahn bis zum Monat Februar k. J. nothwendig machten, fielen die Actien der⸗
selben auf 166. Die Actien der linken Seite stehen 283.
Großbritanien und Irland.
London, 186. Nov. Der Herzog von Susser begab sich am Dienstag in Begleitung des Grafen und der Gräfin Dur⸗ ham, des Grafen von Zetland, der Lady Caͤcilie Underwood und vieler anderer ausgezeichneten Personen, die in Lambton⸗Castle zu Gaste sind, von dort nach Sunderland, um den Grundstein zu dem dort zu erbauenden Athenum, einem fuͤr literarische und wissenfchaftliche Zwecke bestimmten Gebaͤude zu legen. Es hatte sich eine Volksnenge von mehreren Tausenden versammelt, um dieser Feierlichkeit beizuwohnen und den Koöͤniglichen Herzog zu sehen. Er wurde zuerst nach der Boͤrse gefuͤhrt, wo der Tayor und die Corporation versammelt waren, um Sr. Königlichen Hoheit eine Adresse zu überreichen. Dann holte man den Her⸗ zog nach der Freimaurerloge ab, und von dort aus ging die Prozession, aus den Mitgliedern dieser Loge in ihrem Kostuͤm und den Magistratspersonen bestehend, nach dem Platze der Grund⸗ steinlegung. Als Se. Köͤnigliche Hoheit diese Ceremonie verrichtet hatte, ward ihm noch eine Adresse überreicht, worauf. die Prozession nach der Lege zuruͤckkehrte; hier wurde dem Herzoge, als Groß— meister, von Len Maürern ein glänzendes Diner gegeben, bei welchem Graf Durham den Verfitz führte, der nach Ausbringung des Toasts auf die Königin besonders der schmaͤhlichen Verleum⸗ dungen erwähnte, welche in der letzten Zeit gegen die erhabene Person der Souverainin laut gewerden. Auch der Herzog von Sußsex spielt hiersuf an, als er fuͤr den ihm gebrachten Toast dankte, Übrigens aber bezog sich seine Rede hauptsaͤchlich auf Freimaurer- Angelegenheiten. Se. Königl. Hoheit brachte dann die Gesundheit des Grafen Durham aus, den er wegen seiner liberalen Grundsatze, Befoͤrderung der Kuͤnste und Vaterlands⸗ liebe pries.
Fuͤrst Lieven hat auf mehrere Monate in London ein Haus gemiethet, da es seine Absicht ist, einige Zeit in England zu ver— weilen. .
Lord F. Egerton, konservatives Parlaments-Mitglied für Suͤd⸗ Lancashire, Verfasser mehrerer schoͤngeistigen Schriften und Ueber⸗ setzer von Goethe's Faust, ist fuͤr das naͤchste Jahr wieder zum Lord⸗Rektor der Universitaͤt Glasgow gewahlt worden.
Ein Londoner Handelsmann schreibt einem hiesigen Blatte: „Ich wuͤnschte, Sie koͤnnten eine Sendung Deutscher Messer⸗ schmiedearbeiten sehen, die hente auf dem Zollhause visitirt wurde. Ihre fast gleiche Guͤte mit dem Englischen Fabrikat und ihre Wohlfeilheit lassen fuͤr Birmingham und Sheffield zittern. Wir können sie nicht vom Markt ausschließen; das tyrannische Mittel vermag das nicht mehr. Englands ungluͤckliche Fabrik⸗-A1rbeiter wer, den Hungers sterben oder an den Basonnetten der Englischen Soldateska verbluten: das ist die Zukunft, die uns bevorsteht. Aber noch Anderes steht in Aussicht: ein zu Grund gerichteter Landadel, verfallene Pachthäuser, brachliegende Felder, ein zer— stuckeltes und zerfallenes Reich, das werden die Fruͤchte der blin⸗ den Selbstsucht unserer Grundeigenthüͤmer und Kornwucherer seyn.“
Die ferneren Berichte aus Newport bringen hauptsachlich lange Verhöre der Gefangenen und Zeugen. Das Geruͤcht von zu befuͤrchtenden neuen Unruhen hat sich als durchaus ungegruͤn⸗ det erwiesen. Seit dem Besüch des Oberst Considine in Mer⸗ thyr und der von ihm angeordneten Truppenvertheilung hat Alles ein guͤnstiges Ansehen gewonnen. Zu Bristol ist wieder einer der Newporter Aufruhrstifter, Namens Morgan Jenkins, verhaftet worden. Die Oßypositionsblätter finden übrigens noch immer neuen Grund zu Vorwürfen gegen das Ministerium mit Hinsicht auf jene Unrutzzen. Sie fragen, wie es moglich sey, daß der neue Kriegs-Minister, Herr Macauley, in diesem Augenblick ganz ruhig in Leicestershiré sitzl, statt daß er sich, wenn nicht nach dem Schauplatz der Empörung, so doch wenigstens auf seinen Posten in London haͤtte begeben sollen, vnd wie man das von dem Chartisten⸗Ehef Vincent redigirte Blatt „Western Vindicator,“ welches ganz offen den Aufruhr, Verrath und Mord predige, und auf dessen Titel geradezu gesagt sey, daß es fur den jetzt im Ge—⸗ faͤngniß zu Monmouth befindlichen Henry Vincent herausgegeben und geleitet werde, noch immer konne erscheinen lassen, obgleich es ein ungestempeltes Blatt sey und nur zwei Pence koste, das Gesetz also schon dieserhalb seine Unterdruͤckung gebiete.
— Die Klagen uͤber den zunehmenden Einfluß Frankreichs in Spanien werden in den hiesigen ministeriellen Blattern immer lauter, und man prophezeit der Madrider Regierung schon das argste Unheil, wenn sie sich nicht bald eines Besseren besinne.“ „Wir wollen uns“, sagt die Morning Chroniele unter An⸗ derem, „nichts darauf zu Gute thun, daß wir schon vor einigen Wochen den traurigen Zustand der Dinge vorhersagten, der in Madrid aus dem von der Königin auf Frankreichs thöͤrichten Rath eingeschlagenen Verfahren entspringen muͤsse. Die Franzo⸗ sischen Agenten wollten nicht mit sich handeln lassen, nichts als ausschließlicher Einfluß konnte ihnen Genuͤge thun. Sie haben
die Königin-Regentin dazu getrieben, sich von den Cortes zu be⸗—
frelen, Espartero's Lieutenant (den Deneral Alain) zu ent fernen, ihr Vertrauen auf einen gewissen Arrazuüela, 2 Kreatur von Isturiz, zu setzen und alle Minister, &= walt in dessen Händen zu konzentriren. Die Meder d Partei hat auf diese Weise alle constitutionelle Ovposition zunch gemacht. Was ist die Folge davon gewesen? Nichts — als daß sie eine Mine entdeckt hat, die unter ihren Fuͤßen ang⸗ legt worden, die jeden Augenblick zu bringen bereit ist. J. ganze Garnison von Madrid ist eben so mißvergnuͤgt wie du Ralionalgarde. Ein Schritt weiter, und die Auftritte von ka Granja werden sich erneuern. Welcher Wahnwitz! ein Land durch Toreno, Isturiz und Compagnie regieren zu wollen, ohn den Beistand irgend einer Klasse, ohne den des Volks, der Bur, ger oder der Armee! Sind Toreno und Isturiz von Sinnen? Se und begreifen sie nicht die Natur und die unvermeindlichen Felgen ihre Machinationen? Sie begreifen dieselben wohl, sie muͤssen sie be, greifen. Und der einzige Beweggrund ihrer Handlungsweise kann nur der seyn, den Karlismus von neuem zu erwecken und dem Absolutismus ohne Don Carlos die Herrschaft in Spanien wie der zu verschaffen. Ihr Verfahren kann nicht aus Gedankenlosig, keit, es muß aus Verrath hervorgehen, und diese Ueberzeugunm hat, fuͤrchten wir, in den Gemuͤthern der Spanischen Liberalen so tiefe Wurzel gefaßt, daß eine zweite Insurrection, wenn man ste herbeizwingt, jene Schuldigen nicht, wie fruher, mit dem Le ben wird davon kommen lassen.“
Englische Blätter geben noch folgende Nachtraͤge zu den letzten Berichten aus Ostindien: „Der Häuptling von Kelat wird wegen seines schlechten Benehmens während des Vordringens der Armee wahrscheinlich zu Gunsten eines Mitgliedes seiner Familie abgesetzt und ein Theil seines Gebiets den Besitzungen des Schach Sübschah ul Mulk hinzugefuͤgt werden. Ein Stabsoffizier schreibt Folgendes: „„Das Land ist weit ruhiger, als man den Umständen nach erwarten sollte, und ich nehme keinen Anstand, zu fagen, daß die Bewohner von Kabul und der Umgegend mit dem Wechfel seiner Herrscher sehr zufrieden sind. Die Gihiies sind noch unruhig, aber sie werden sich auch unterwerfen, sobald Truppen gegen sie gesendet werden.““ Dest Muhammed Chan war am 21. August mit 2000 Reitern in Chulum angekommen. In einem aufgefangenen Briefe, der von Einem aus seinem Gefolge geschrieben war, hieß es, daß er etwa einen Monat in Chulum bleiben und dann nach Musched gehen werde. Es ist Herrn Clerk, Britischem Gesandten am Hofe zu Lahore, gelungen, eine Uebereinkunft zu treffen wegen der Rückkehr der Bengalischen Truppen durch das Pendschab. Die Regierung der Seiks hat sich bereit erklart, eine Proclamation zur Ermuthigung des Handels zu erlassen, auch hat sie einen fuͤr den Britischen Handel sehr günstigen Foll⸗Tarif entworfen. Alle Nachrichten stimmen darin uͤberein, daß die großen Erfolge jenseits des Indus seit den Tagen von Wellesley und Hastings ohne Beispiel seyen, und man hofft, Nepaul und Birmah wurden sich uͤberzeugen, daß ihre Prosekte, der Britischen Herrschaft Widerstand zu leisten, fuͤr jetzt wenig⸗ stens keine Aussicht auf Erfolg haben. Die Muhammedanische Bevslkerung Indiens, die vor kurzem unruhig war, ist jetzt vollig eingeschuͤchtert. Der Fall Guzni's, einer der Festen von Central, Asien, nach so kurzem Kampfe, hat sie mit Bestuͤrzunz ersuͤllt. Man glaubt, in Dschudpur die Ruhe ohne militairische Operationen wiederherzustellen.“
Die letzten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten haben in den Manufakturbezirken große Bestuͤrzung veranlaßt, doch troͤstet man sich einigermaßen damit, daß ehen jetzt die diesjah⸗ rige Baumwollenärndte auf den Markt komme, die zumeist ihren Weg nach England finden muͤsse. Die Aerndke wird zu „660, 0065 Ballen geschaͤtzt. Viele glauben, jetzt, wo die Ban von England von ihrer Anstrengung, ihre kostbaren Metalle im Besitze zu behalten, wenigstens der Amerikanischen Bank gegen⸗ aber befreit ist, während andererseits ihr Gold zur Bezahlung auswärtigen Getraides nicht vor dem Fruͤhjahr in Anspruch ge⸗ nommen weren kann, werde dieselbe die Schraube etwas n . und baares Geld fortan leichter zu finden seyn. 7 der ersten Woche des Novembers ist keine einzige Unze Gold aus dem Londoner Hafen ausge. fuͤhrt worden, sondern nur geringe Summen gemuͤnzten Silbers nach Britischen Kolonieen; 22,060 Unzen nach Demerara und 6770 nach Jamaika. Besonders aber hat der so eben erschienene Bericht der Bank uber den Stand ihrer Verbindlichkeiten und Effekten waͤhrend des Quartals, welches mit dem 12ten d. M. abgelaufen, große Zufriedenheit an der Börse erregt, da man daraus eine Zunahme in dem Vorrath an edlen Metallen er sieht; diefe haben sich namlich in den Koffern der Bank von 2525, 005 auf 2, 5,090 Pfd. St. vermehrt. Die Noten det Bank haben sich wieder vermindert, und zwar von 17,6512, 0 0 auf 17.235, 500 Pfd. In den Unterpfaͤndern, welche die Bank in Händen hat, ist eine Vermindernng ven 24,939,000 auf 23,873,900 Pfd. und in den aufgenommenen Deposito / Geldern eine Verminderung von 6, 734, 0060 auf 6, 132,000 Pfd. eingetre, ten. Der Gewinn der Bank hat indeß auch abgenommen; in dem letzten Bericht belief er sich auf 3,118,000, jetzt betragt er nur 3,051,000 Pfd.
Belgien.
Bruͤssel, 19. Nov. Die Repraͤsentanten, Kammer schritt gestern zur Bildung ihrer Buͤreaus und, wie es bereits erwartet und angekuͤndigt war, erwaͤhlte sie Heren Fallon, Mitglied der Opposition, zum Präsidenten. Von 73 Stimmen wurden ihm 4 zu Theil; nachst ihm erhielt Herr Dubus die meisten (28) Stuͤnmen. Zu Vice -Praͤsidenten wurden die Herren Duhus und de Behr und zu Secretairen die Herren B. Dubus Lejeune, Scheyven und Mast de Vries erwaͤßlt. Da Herr Fallon wegen Krankheit abwesend war, so aͤbernahm Herr de Behr als Vice⸗ Praͤsident einstweilen den Vorsitz. Die Kammer nahm darauf den Gesetz Entwurf in Bezug auf das Verbot der Getraide⸗Aus fuhr entgegen.
Dänemark.
Kopenhagen, 16. Nov. A. M.) Da es sich neuerbing⸗ ergeben hat, daß in manchen Kirchen Danemarks sich Altar⸗ lf finden, auf denen die Malereien so schlecht ausgefuhrt sind daß sie das religioͤse Gefuͤhl verletzen und Anstoß erregen, manche auch so alt und verfallen sind, daß sie herabgenommen und durch neue ersetzt werden müssen, es aber mit der Königl. Akademie der schonen Kunste fur bedenklich gefunden ist, daß eine solche Abnahme oder Cassation alter Altarblätter, Gemälde und Sculp⸗ turen ohne Aufsicht von Archäologen oder Kunstkennern vorge—⸗ nommen werde, so sind mittelst eines am 9. November d. 3. aus der Daͤnischen Kanzlei erlassenen Circulairs sammtliche Bischoͤfe des Königreichs angewiesen worden, in eigener Person und durch die betreffenden Prsbste dafuͤr Sorge zu tragen, d ö vorkommenden Falls die Akademie, die sich bereitwillig dazu ö. klärt hat, um ihre Mitwirkung in dieser Beziehung ee g. werde, damit so, wie es in der heutigen Ko egial / Zeitung heißt ⸗
bas, was vor dem Untergange bewahrt zu werden verdient, nicht verloren gehe. Deutschlan d.
München, 18. Nov. (Fr. Merk) Wie man hört, wurde der Justiz⸗Minister Freiherr von Schrenk von Sr. Majestaͤt dem Könlze in Anerkennung seiner langlährigen Verdienste um den Sraat und die Entwickelung unserer landstandischen Angelegenhei⸗ n zum Reichsrathe ernannt., Er war bekanntlich seit der ersten Stande ⸗Versammlung 1819 bis zur letzten 1887 stets erster Praͤ— sident der Lammer der Abgeordneten, in diese auch jetzt wieder gewählt. Sie wird demnach, wie auch die Kammer der Reichs—⸗ räthe, einen neuen ersten Präsidenten an ihrer Spitze sehen. — Welche Vorlagen die Regierung an die Stände bringen wird, daruͤber verlautet noch nichts im Publikum; was man sich erzählt, beruht nur auf vagen Vermuthungen. Kei⸗ neöfalls durfte der Landtag diesmal sehr lange Dauer zur Erledigung seiner Geschaͤfte brauchen, zumal ein Budget nicht zu berathen ist. — Bei der Armee ist über die Uniform der Oberst—⸗ Inhaber der Regimenter die Vorschrift erschienen, daß sie an Far Spitze ihrer Regimenter deren Obersten- Uniform zu tragen haben. Ein Vorschlag, statt der Abzeichnung der Regimenter purch die Farbe der Kragen und Aufschläͤge wieder Gleich maßig⸗ keit derselben und Numerirung einzuführen, bleibt ohne Ber uͤck⸗ sichtigung. Von einem Uebungslager mehrerer Corps des Deut— schen Bundes⸗-Heeres im näͤchsten Jahre, woran eine oder zwei Divisionen unserer Armee Theil nehmen wurden, spricht man noch immer. — Den Post⸗Behoͤrden ist der Debit der Leipziger Allzemeinen Zeitung in Bayern untersagt. ö
Dresden, 26. Nov. (L. A. 3.) Wenn nach den ersten
—
Sitzungen unserer Kammern, in denen die Wahlen fuͤr die Depu— tationen geschehen, eine Art Stillstand in den staͤndischen Arbeiten einzutreten scheint, mag dies wohl Keinen befremden, welcher den ver⸗ fassungsmäßig gebotenen Gang solcher Arbeiten kennt. Seit den ge— dachten Wahlen sind die Deputationen mit Pruͤfung der an sie gelang⸗ ten Vorlagen unausgesetzt beschäftigt gewesen, und da, bevor sie ihre Bericht erstatten, keine oder doch nur unbedeutendere Plenar⸗Versamm⸗ lungen der Kammern stattfinden, so bleibt auch den uͤbrigen Mitglie⸗ dern der Staͤndeversammlung Muße genug, sich mit Dem, was zu ihrer Berathung vorliegt, genau bekannt zu machen und um so vor⸗ bereite ler jenen beiwohnen zu konnen. Einer der wichtigsten Ge— genstaͤnde, dessen Pruͤfung die zweite (oder Finanz) Deputation gleich anfangs moͤglichst zu beschleunigen hat, kam heute zur Be⸗ rathung der zweiten Kammer, naͤmlich der Gesetz⸗Entwurf, die Erhebung der Steuern und Abgaben fuͤr das Jahr 1846 betref— fend. Es ist dieses Gesetz bloß ein provisorisches, welches gleicher⸗ gestalt auf den beiden ersten constitutionellen Staͤnde⸗Versamm⸗ lungen und auch diesmal deshalb vorgelegt wurde, weil das Bud⸗ get fuͤr die Finanz-Periode 1810, 1831 und 1812 im Laufe des jetzigen Jahres von den Staͤnden nicht vollstandig berathen wer— den kann. Danach bleibt das unterm 28. Nov. 1837 erlassene Finanz⸗Gesetz, welches die im ganzen Staats- Bereiche sowohl als auch die inden Erblanden und in der Ober-Lausitz besonders zu erheben— den Steuern und Abgaben aufzählt, auch fuͤr das Jahr 1830 in Kraft. Auch diesmal sprachen sich verschiedene Stimmen gegen ein solches Provisorium aus, an welchem auch die Regierung keinen Gefallen zu finden erklärte. Wer indessen genau beachtet, welcher Dauer die bisherigen constitutionellen Staͤndeversamm⸗ lungen unterlegen haben und wie wenig Zeit zur Ausfuͤhrung der berathenen Gesetze blieb, der wird auch aus diesem Grunde das Nothgedrungene eines solchen provisorischen Gesetzes ein— sehen, welches im Laufe der Zeiten immer mehr und mehr ent— behrlich werden duͤrfte. Bei der speziellen Berathung des nur aus wenigen Paragraphen bestehenden Gesetzentwurfes wurden freilich sehr viele Antraͤge laut, welche in verschie⸗ dener Weise schon jetzt eine Erleichterung der Steuerpflichtigen beantragten; doch schien man sich in der Mehrheit durch Ableh— nen oder Fallenlassen dieser Anträge der Ueberzeugung hinzuge⸗ ben, daß bei Berathung dieses Provisoriums dieselben noch nicht passend seyen. Wohl aber mochte man gewahren, daß bei dieser Berathung der Gegensatz zwischen Stadt und plattem Lande et— was scharf hervortrat. Uebriges gewährt der Gesetzentwurf in mannigfacher Hinsicht schon bedeutende Erleichterungen, wie un— ter Andern ruͤcksichtlich mehrer Abgabenzahlungen im 14 Thaler⸗ fuß ohne Zuschlag von Agio. Ueber das Ganze des obengedach— ten Gesetzentwurfes wurde durch Namensaufruͤf abgestimmt und derselbe von 45 gegen 18 Stimmen angenommen.
Weimar, 20. Nov. Des Großherzogs Koͤnigliche Hoheit haben die ven dem Wirklichen Geheimen Nathe und Staats-⸗Mi— nister Dr. Freiherrn von Fritsch, seit dem 20. April 1819 ge— fuhrte und freiwillig niedergelegte Oberaufsicht Über das geheime Haupt, und Staats⸗Archiv zu Weimar dem Wirklichen Geheimen Rathe Dr. Schweitzer uͤbertragen.
Braunschweig, 20. Nov. Durch nachstehende Bekannt— machung ist hier die Staͤnde⸗Versammlung auf den 9ten k. M. einberufen worden;
Von Gottes Gnaden Wir, Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg 3c. Nach Ansicht des 5. 128 des Landgrundgesetzes haben wir beschlossen, unsere getreuen Siände zur Eröffnung des drit— len ordentlichen Landtags um Uns zu versammeln. Wir verordnen daher, daß die Mitglieder der ig n , mr, n, sich Montag, den 9. Dezem⸗ berd. J. in unserer Residenzstadt Braunschweig einfinden, um in Gemäß. heit der Geschyists⸗ Ordnung das Legitimattos Verfahren zu beginnen, und Verden demnächst wegen Eröffunn des Landtages das Weitere anordnen. Wir we den unseren getreuen Ständen die Entwürfe folgender Gesetze vor⸗ legen lassen: 123er Wege Srdnung; 2 wegen Anlegung von Torfstichen; 3) wegen des Verkaufes von Arzueiwaaren und Giften; 3) wegen der Erhebung der Contribution und des Landschatzes vom Viehe; ) eine Declar lien der Sz. 37 und 109 des Gesetzes vom 23. April 1835, die . Aus- und Durchgangs-Ausgaben betreffend; 6) wegen der Ab⸗ nderung des Gesetzes vom 11. Mai 1833, die stäbtischen Abgaben in Braunschweig und Wolfenbüttel betreffend; 7, wegen der Aufhebung der Abgabe des Impostes in den Ortschaften des vormaligen Amtes dampen; 3) wegen Terelaration einiger Bestimmungen der Post⸗ Ordnung; 9) eines Kriminal-Lesetzbuches; io) wegen der Schulpflichtigkeit und 9 Schulgeldes in den Dorfgemeinden. Alle, die es angeht, haben a i , zu achten. — Urkundlich Uuserer eigenhandlgen Uniter⸗ chrift und beigedrucktem Herzoglichen Geheimen Kanzlei⸗Siegels.
Gegeben Braunschweig, den 11. November 1839.
(gez.) Wilhelm, Herzog. v. Schleinitz.
Oesterreich.
8 Wien, 17. Nov. Die Wiener Zeitung enthalt eine erfuͤgung der Regierung, die Ausfuhr des Getrgides aus n r n betreffend. Nach derselben hat Se. Majestaäͤt, um den pe suht handel der Getrgidegattungen aus Ungarn nach dem . 26 Aber die Seehafen Fiume, Buccari, Buceariza,; Por⸗ een Martinschizza zu beleben, bewilligt, daß 1) wenn die n n . eintreten sollte, die Ausfuhr der Getraide⸗ Gattungen rbieten und in ein solches Verbot auch das Königreich Ungarn
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einzuschließen, die genannten Seeplaͤtze in diesem Verbot nicht begriffen seyn sollen. Vielmehr haͤtte die Begünstigung Platz zu greifen, daß alle Vorräͤthe an Fruͤchten, die sich zur Zeit des be— ginnenden Verbotes in jenen Häfen und Plätzen befinden, während des erbotes eben so, wie vor demselben, in das Ausland versendet wer⸗ den konnen. 2) Diese Beguͤnstigung solle sich auch auf die Ge— traide⸗Gattungen erstrecken, welche bei dem Eintritte des Verbo⸗ tes auf der Straße von Karlstadt nach den genannten Hafen be— reits im Zuge sind und innerhalb sechs Tagen nach dem in Karl— stadt bekannt gemachten Verbote eintreffen, und auch die zur Zeit dieser Bekanntmachung in Karlstadt befindlichen Vorräthe an Früchten, dieselben mögen schon in Magazinen oder noch auf Schiffen liegen, jedoch mit der Beschraͤnkung in sich schließen, daß hierüber nach genauer Erhebung unentgeltliche Paͤsse ausgefertigt werden sollen, mit Huͤlfe welcher die Ausfuhr derselben innerhalb sechs Monaten nach dem Beginne des Verbotes nach den ge— dachten Haͤfen und von da nach dem Auslande immerfort ge⸗ schehen kann. ;
Preßburg, 15. Nov. In der am 9ten d. M. abgehal— tenen gemischten Reichtags-Sitzung wurde die Königl. Reso lu⸗ tion auf die (in Nr. 3260 der St. Zig. mitgetheilte) landtäg— liche Repraͤsenttaion vom 31. Oktober verlesen, deren Inhalt fol⸗ gender ist:
„Im Namen Sr. Kaiserl. Königl. Apost. Majestät unseres aller— gnädigsten Herrn Herrn, dem Durchlauchtigsten Erjherzog, den Hoch— würdigsten, Hochwürdigen, Ehrenhaften, Achtbaren und ? ochmögenden, auch Hochmö genden und BVortrefflichen und Edlen, wie auch Weisen und Um— sichtigen, des Erlauchten Königreichs Ungarn, und der damit verbundenen Provinzen Herren Ständen, die entweder persönlich eder als Abgeord— nete im Namen ihrer Prin ipale zu dem gegenwärtigen, durch obener⸗ wähnte Kaiserl. Königl. Majestät gnäßiast angesagten allgemeinen Reichstag versammelt sind, isi huldreich zu wissen zu geben Es war Sr. Ma⸗
D
jestät angenehm aus der Repraäͤsentation vom 31. Dftoher I. J. zu vernehmen,
allein auf die Wahrung des allgemeinen Wohles und Beobachtüng der Gesetze Zerichtet sind. Se. Majestät erwarten demnach gnädigst, daß die Stände sich deren baldiger Berathung befleißen werden, damit so⸗—
Auskunftsmittel, welche die Reichsstände in Betreff des ersten Punktes der Königlichen Propositionen erwarten, sind Se. Majestät zwar Aller— znädigst überzeugt, daß dit ARothwendigkeit, in deren Folge Sich Aller— höchstdieselben bewogen fanden, die Reichsstände zn einem Subsidium der Rekruten aufzufordern, schon aus dem erwähnten ersten Punkte der Königlichen Propesitionen genügend sich darthue; damit in⸗
wird diesfalls, gleichwie im rie und kommandirende General in Ungarn, Baron Ignaz Lederer,
Kenntniß gebracht, daß zur baldigsten Förderung dieser Angelegenheit bereits die Verordnung erlassen wurde, damit derselbe sich unverzüglich der Erfüllung dieser Diensipflicht unterziehe. — Was aber den übrigen Theil der obenerwähnten Reichstags⸗Repräsentation anbelangt, so wird die allergnädigste Kaiserl. Königl. Nesolution nächstens erfolgen. Uebri— gens verbleiben Se. Kaiserl. Königl. Majestät mit huldreicher Gnade den Herren Ständen gewogen. Durch Se. Kaiserl. Königl. Apost. Maje— stät. Wien, am 7. November 1839. Georg von Barial. Folgendes ist das in der am 11. November d. J. abgehal— tenen gemischten Reichstags⸗-Sitzung veroͤffentlichte Königl. Re— skript uͤber die bloß in Ungarischer Sprache zu unterbreitenden Landtags-Repraͤsentationen, welches mit unbegraͤnzter dankbarer Freudenbezeigung empfangen wurde: „Durchlauchtigster Erzherzog! Bielgeliebter Sheim! Hochwürdigste Hechwürdige, Ehrenhafte, Achtbare und Hochmögende, auch Sochmů⸗ gende und Vortreffliche und Edle, Weise uud Umsichtige, Vielgelien te und Getreue! Was Euer Liebden und Ihr Getrene, in Folge Eures unterthänigen Vertrauens, welches Ihr in Unsere, Euren Wünschen entsprechende Zuneigung setzet, von Uns erbeten habt, daß Euch nchinlich gestattet werde, Eure unterihänigsten Repräsentätionen schon im Laufe des gegenwärtigen Landtags bloß in Ungarischer Sprache verfassen und eben? auch Uns unterbreiten zu dürfen, wird hiermit als ferneres Denkmal Unserer Huld und Gnade Euer Liebden und Euch Getreuen enehmigt. Denen Wir übrigens mit Unserer Kaiserl. Königl. Huld und Gnade leibend gewogen sind. Gegeben in Unserer Stadt Wien, am 98. No vember 1839. (Gez) Ferdinand. Anton Graf Majläth. Georg von Bartal.“ ö
FJtali en 16 Neapel, 4. Nov. (A. 3.) Die Prinzessin Auguste von Sachsen ist, nach einem langeren Aufenthalt in hiesiger Residenz, nach Ober⸗Italien abgereist. — Man spricht hier von einem zu erwartenden Besuche des Herzogs von Bordeaux.
Bronzearbeiten seines Landsmanns und Freundes, Bildhauer Freitag in Rom, ausgestellt, die wegen der täͤuschenden Nachah— mung der antiken Bronzen allgemeinen Beifall finden.
Es befindet sich dermalen der von der Englischen Regierung abgesandte Herr MacGregor, von Sicilien kommend, hier, um mit dem hiesigen Gouvernement wegen verschiedener Handelsfra⸗ gen zu unterhandeln, und dasselbe namentlich zu Abschaffung des Schwefel Monopols zu bewegen; im entgegengesetzten Fall droht er mit verschiedenen Repressalien. Es scheint indeß, daß
bezweckt hat. Ein Brief aus Palermo sagt: Fraͤulein Pixis erfreut sich
wissen kaum Worte zu finden, um das Talent dieser großen reits Vorschlaͤge fuͤr den naͤchsten Winter gemacht.
Rom, 9. Nov. (A. 3.) Wie weit die Unterhandlungen Hollands mit dem Päpstlichen Stuhle, eine Circumscription der Diszesen betreffend, gediehen, ist noch nicht bekannt worden; eine Eircumferiptions-Bulle, wovon schon neulich die Rede war, ist noch nicht angefertigt, und duͤrfte bei der Masse kirchlicher An— gelegenheiten, über die man einer endlichen Entscheidung entge— gensteht, wohl nicht so bald erfolgen. Indeß spricht man von der Wiedererrichtung des alten Bisihums Ruremonde.
Der Herzog voön Bordeaux hat in St, Marig degli angeli bei den Thermen des Dioeletian ein feierliches Seelenamt fuͤr Karl X. abhalten lassen.
Spanien.
Madrid, 11. Nov. Der Stand der Angelegenheiten ist noch immer derselbe. Die Opposition, welcher die Ernennung des Brigadiers Balbaag zum Militair, Gouverneur von Madrid einige Unruhe verursacht, giebt sich alle Mühe, um glauben zu machen, daß die Geruͤchte von einer beabsichtigten Emeute ab— sichtlich von der Polizei verbreitet worden seyen. Der heftige Regen verhindert übrigens die Unzufriedenen, sich bei der Puerta del Sol oder in einem andern Theile der Stadt zu ver— sammeln.
Man haͤlt es nicht fuͤr wahrscheinlich, daß die Steuerpflich⸗
daß die Reichsstände die Königl. Propositienen mit treuergebenem Ge⸗ fühle verehren, und selbst freimüthig anerkennen, daß jene einzig und
wehl ihrer treuergebenen Erklärung, als auch dem gesetzlichen Zwecke der Königlichen Propositionen Genüge geleistet werde. Hinsichtlich der
dessen die Wünsche der Reichsstände nicht unerfüllt bleiben, * zur Ertheilung serne⸗ ie Staatsrath, General der Kavalle⸗
allergnädigst beauftragt, und dies den Reichsständen mit dem zur
In dem Museum des Herrn Professors Zahn sind einige
er trotz seiner Vorstellungen und Dro jen bis jet ichts '. ö 6. orstellungen und Drohungen bis jetzt noch nichts einem Monat, daß Hafiz uͤbergegangen sey; gab er nicht vor, er
habe schon eine Fregatte nach Syrien abgesandt, um ihn von auch hier eines fast unerhörten Beifalls. Die hiesigen Journale
Kuͤnstlerin zu schildern; die hiesige Theater-Direction hat ihr be⸗
tigen bet ihrer Weigerung, die Steuern zu
werden, da das Ministerium dem — —— Intendanten von Madrid autorisirt hat, mit der größten Strenge gegen die Widerspaͤnstigen zu verfahren.
Es geht das Geruͤcht, die Regierung werde die Cortes bis zum 20. Januar kommenden Jahres prorogiren.
Der Torreo Nacional! theilt in seiner heutigen Nummer das nachstehende an die Redaction dieses Blattes gerichtete Schreiben des Spanischen Botschafters in Paris, Marquis von Miraflores mit: „Mein Herr! Das „Eco del Comercio“ vom 25. Oktober enthält einen Artikel, in dem sich folgende Stelle befindet, die offenbar auf mich persoͤnlich Bezug hat; „„Es ist traurig, daß man in diesem Augenblicke um die Anerkennung der Königin Isabella II. bettelt, vielleicht sind einige Orden des goldnen Vließes zu vergeben. Man wird hieraus ersehen, was die Regierung unter National⸗Wuͤrde versteht.““ Meine Stel— lung erlaubt, mir nicht, mich in eine Polemik mit jenem Blatte einzulassen. Uebrigens verzichte ich nicht darauf, ich verschiebe es nur bis zu einer Zeit, wo meine Stellung und meine Delikatesse mir dies gestattet, ohne daß das Interesse mei— nes Vaterlandes darunter leidet. Fur jetzt beschraͤnke ich mich darauf, zu erklären, daß ich die angefuͤhrte Stelle mit Verach—
tung zurückweise und ich fordere den Verfasser derselben auf, seine
Behauptung zu beweisen, wenn er nicht von der öffentlichen Mei— nung als ein schändlicher Verldumder gebrandmarkt seyn will. Paris, den 2. November 1839. . Marquis von Miraflores.“
Der schon erwähnte Bericht der Junta von Guipuzeog uͤber die von ihr wegen Aufrechterhaltung der Fueros in den Baskt— schen Provinzen gepflogenen Berathungen und gefaßten Beschluͤsse, der das von den Cortes im Allgemeinen bestaͤtigte Recht der Fue⸗
ros ergaäͤnzen und ausfüllen und ihnen deshalb zur Genehmi—
gung vorgelegt werden soll, 2 im Wesentlichen Folgendes: Die Juntg, von dem Grundsatz ausgehend, daß jedes Gesetz den Sitten, Hebrän cen und Van l fen des Landes eutsprechen müsse, dringt auf. die Wiederauflebung der Baskischen Munizipalitäten, mit Aufhebung der bestehenden Avuntamientoß. Was die politisch⸗admi⸗ nistrative Verwaltung des Landes betrifft, so wurde bis jetzt die Pro⸗ vinz Guipuzcoa von vier Deputirten regiert, wovon jeder, der Reihe nach, ein ganzes Jahr lang den Titel und den Rang eines General⸗ Deputirten erhielt. Diese vier Deputirten wurden je einer in den vier großen Städten der Provinz erwählt. Die Junta behauptet, daß diese Behörden, sowohl was die Zahl als auch die Art, sie zu wählen, be— trifft, nicht, eine hinreichende politische Garantie für das Wohl des Landes darböten. Demzufolge schlägt sie vor, diese Deputation aufzu⸗ heben und an ihre Stelle in jedem Gerichts-Bezirke zwei Deputirte zu setzen, welche durch freie Wähl und durch geheime Abstimmung er⸗ nannt werden sollen. Diese zwei Deputirten, denen noch ein drit⸗ ter Deputirter mit dem Range des General. Deputirten beigesellt werden soll, würden dann die Lokal-Behörde eines jeden Gerichts-Bezirkes bilden. Das Amt des Corregidors, sagt die Junta, enthalte in sich alle Ele⸗ mente der Willkür und des Despotisnius, und da diese mit der bürger= lichen Freiheit der Baskischen Nation unverträglich seven, so sollten alle Corregidors in diesem Lande auf immer unterdrückt werden. Da überdies die Alkalden jene Kenntniß der positiven Gesetzgebung, ohne welche die Ausübung der Gerichtsbarkeit schwankend und unsicher werde, gewöhnlich nicht besäßen so möchte, nach dem Wunsch der Junta, der Mißbrauch, in Folge dessen die Alfalden die Ausübung der Ge— richtsbarkeit sich anmaßen, auf immer abgeschafft und das Richteramt von dergleichen Functionen gänzlich abgesondert werden. Ein besonde⸗ rer Gerichtshof, aus vier vom Könige erwählten Mitgliedern bestehend, folle allein Recht sprechen. Die National⸗-Garde, als die sicherste Wehr bes Thrones und des Vaterlandes, möchte beibehalten, jedoch solle die⸗ selbe nur nach den bestehenden Provinzia-Vorrechten organisirt wer⸗ ben. Die Steuern sollen, um jeder Willkür des Ministeriums Schran⸗ ken zu setzen, auf 89 Jahre, Jahr für Jahr im voraus bestimmt wer⸗ den, jedoch bei vorkemmenden außerordentlichen 1 der Re⸗ gierung könnte dieselbe einen Zuschuß verlangen, der aber immer aus⸗ zewiefen werden millßte. Die Junta spricht keine Meinung über das Douanen-System aus, weil, wie sie bemerkt, dies den Gegenstand einer besdnderen Berathnng abgeben solle, sobald der Friede in Spanien überall hergestellt seyn wird.
Aegypten.
Alexandrien, 27. Okt. (A. 3.) Dieselben Zweifel, die— selbe Ungewißheit, was aus den Orientalischen Wirren werde, herrscht hach wie vor. Nichts ist entschieden. Gleich nach der Ruͤckkehr des Paschas lteß das Gouvernement aussprengen, die Tuͤrkische Flotte würde bald zuruͤckkehren, schon wuͤrden die Ka— nonen der kinienschiffe ausgeladen, damit sie aus dem Hafen kön nen, außerdem erwarte man in einigen Tagen einen Tuͤrkischen
Gesandten aus Konstantinopel, mit dem man unterhandeln wolle. Aber alles das war falsch; die Flotte liegt nach wie vor im Ha—
fen, keine Anstalt ist noch getroffen, die auf eine Abfahrt dersel⸗ ben schließen lassen konnte, und der Tuͤrkische Gesandte läßt sich nicht sehen. Vielleicht macht er es wie der Kapudan Pascha, deffen Ankunft Mehmed Ali im vorigen Jahr, als er sich un— abhangig erklaͤren wollte, den Konsuln ebenfalls zur Vermittelung ankuͤndigte; es beliebte ihm aber, ein Jahr zu warten, und dann gleich mit der ganzen Flotte zu kommen. Ueberhaupt hat man sich mit den Geruͤchten, die vom Palast des Pascha's ausgehen, sehr in Acht zu nehmen; in der Regel sind sie darauf berechnet, irre zu fuͤhren, um dann unter diesem Schleier die Zwecke desto besser verfolgen zu konnen. Sagte der Pascha nicht selbst vor
dort abholen zu lassen? Jetzt erfahrt man, welchen Grund er 9 I asntr 5 1 . 2 ö ‚. zur Aussprengung solcher Unwahrheiten hatte. Hasiz widerstand allen Lockungen Ibrahim's und ging direkt nach Konstantinopel zurück; um ihn daher noch vor seiner Ankunft daselbst zu kom⸗ promittiren, gab man vor, er sey desertirt. Wie findet man den Weg aus Ldiesem Labyrinth falscher und schiefer Geruͤchte und ab⸗ sichtlicher Entstellungen? Nur indem man die Geschichte Meh⸗ med Ali's studirt, die seinen Plan, zur Alleinherrschaft zu gelan⸗ gen, auf jedem Blatte zeigt. China.
Der Gouverneur Lin hat am 3. 9. ein spezielles Edikt erlassen, worin er befiehlt, daß alle Schiffe, ehe sie in die „inne⸗ ren Meere“ einlaufen, von eigenen Beamten gemessen werden sollen, um zu bestimmen, wie tief sie im Wasser gehen, und daß diese Messung bei Whampoa wiederholt und diejenigen Schiffe, welche dort weniger tief gehen, als Schmuggeler verurtheilt wer, den sollen. Das Dekret befiehlt ferner, daß, so lange ein Schiff sich an der Kuͤste aufhalte, auf jeder Seite desselben Chinesische Wachen aufgestellt werden sollen, um den Schleichhandel zu ver⸗ hindern. Derselbe Kommissar hat auch einen Brief an die „Barbaren, Koͤnigin Victoria, Beherrscherin einer unbekannten Insel, England genannt“, geschrieben, worin er ihr wegen ihrer „Thorheit und Gottlosigkeit“ Vorwurf macht, daß sie ihre bar⸗ barischen Unterthanen nicht gezwungen habe, die heiligen Gesetze und die von ihm, „dem Schatten des mächtigen Kaisers“ er— lassenen Verordnungen zu achten. Der Brief war uͤbrigens in so respektswidrigen * sich weigerte, ihn abzusenden.
usdrüͤcken abgefaßt, daß der Capitain Elliot
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