.
— —
ward am Thore von sammtlichen Behörden der Stadt, mit dem General Lieutenant und dem Präfekten an der Spitze, empfan— gen und begab sich unter dem Jubelruf der zahlreich herbeigeeil⸗ ten Menge nach dem fuͤr ihn in Bereitschaft gesetzten Hotel, Der Herzog wird vier Tage in unsern Mauern verweilen. Auf dem Wege hierher, zwischen Marseille und Aix, hat sich das Un⸗ luck ereignet, daß das Pferd eines der Postillone, welcher den
agen des Herzogs von Orleans fuhr, stuͤrzte, und derselbe, un⸗ ter die Rader gerathend, sein Leben einbüßte.
Großbritanten und Irland.
London, 22. Nov. Die Regierung hat nach der Anzeige der minisseriellen Blarter die Nachricht erhalten, daß von dem Schach von Persien alle Britischer Seits an ihn gestellte Forde⸗ rungen bewilligt worden. „Nach allen uͤblen Prophezeiungen sagt der Globe, „die wir hin ichtlich einer zu gewaͤrtigenden Kollifion mit Rußland in jenen Gegenden, wo die Aufrechterhal⸗ tung unserer National⸗-Ehre so wichtig fuͤr unsere Orientalischen L ,n und fuͤr unsere Handels-Angelegenheiten ist, zu hoͤren bekamen, muß es höͤchst erfreulich seyn, so schnell die Frucht von Lord Auckland's kraͤftiger Politik gereift zu sehen.“ Die Morning Chronicle bemerkt uͤber denselben Gegenstand: „Die diploma— tischen Verbindungen mit Persien werden nun natuͤrlich wieder hergestellt werden, sobald unsere Gesandtschaft dorthin zuruͤckkehren kann, und wir haben Grund, zu glauben, daß die Abschließung eines Handels⸗Traktats eine der ersten Fruͤchte der Beilegung der Differenzen zwischen beiden Höfen seyn wird. Die Britische Regierung kann jetzt ihrerseits auch nicht mehr zögern, die Insel Karak zu räumen, deren Besetzung das Resultat der drohenden Stellung des Schachs war. Es ist nicht zu bezweifeln, daß wir diese wichtige Veränderung in unseren Beziehungen zu Persien dem Erfolge von Lord Auckland 's Politik verdanken, und es ist dies gewiß ein höchst ehrenvolles Kompliment fuͤr unsere Waffen. Nicht so⸗ wohl Schutz ist es, der unserem unstreitig sehr ausgedehnten Handel dadurch gewährt wird, als vielmehr die Sicherheit, welche aus der Abschließung von Allianzen in Persien und den Staaten von Central⸗Asien fuͤr unsere Indischen Besitzungen erwächst, was fuͤr uns von großer Wichtizkeit seyn muß. uch ist ein bedeu—⸗ tender Anlaß zu Eifersucht und Mißtrauen zwischen England und Rußland nunmehr beseitigt, und dies wird auf die Erledi⸗ gung der Orientalischen Frage einen heilsamen Einfluß ausuͤben.“ ; Gestern hieß es allgemein, daß der Herzog von Wellington
u Walmer-⸗Castle lebensgefährlich krank daniederliege, was sich jedoch nicht bestaͤtigt hat; vielmehr sagen die heute eingegangenen Berichte, der Herzog sey bereits so weit wieder genesen, daß er 6 nach London habe reisen wollen, wenn nicht die Witterung
o sehr rauh und unfreundlich gewesen waͤre.
Der erste Lord der Admiralitaͤt, Lord Minto, hat an die Stelle seines kuͤrzlich zum Secretair des Schatzamtes ernannten Privat⸗Secretairs Herrn Tufnell, seinen Sohn, den Viscount Melgund, Mitglied des Unterhauses, zu seinem Privat-Secretair ernannt.
Lord Brougham arbeitet jetzt an einer Biographie George Cannings.
Herr Hancock hat einen Versuch gemacht, gewohnliche Straßen mit Dampfwagen zu befahren, und auf dem Wege von London nach Barnet, eine Entfernung von 8 Englischen Meilen, hin und her gluͤcklich zuruͤckgelegt.
Sir F. 2. Bulwer hat fuͤr sein neues Schauspiel „der See— Capitain“ von der Direction des Theaters, auf welchem es zur Aufführung gebracht wurde, 700 Pfd. Sterl. erhalten. Dabei ist das Honorar, welches er von dem Buchhaͤndler bei Heraus gabe des Werks empfaͤngt, noch nicht gerechnet.
Ein Morgenblatt meidet heute, daß eine Bank in Liverpool ihre Zahlungen eingestellt habe; der Globe aber haͤlt diese Nach⸗ richt fuͤr ungegruͤndet, da Personen, die mit Liverpool in täͤgli— chem Verkehr stehen, nichts davon wissen. Dagegen sind in den letzten Tagen zu London zwei oder drei Bankerotte ausgebrochen, denen man indeß keine große Bedeutung beilegt.
Um den öoͤfteren Bank- und Geldmarkts-Verlegenheiten abzu— helfen, schlaͤgt ein ehemaliger Irlaͤndischer Banquier, Herr Georg Gregg, der fuͤr einen sehr erfahrenen Mann gilt, in einem Schrei— ben an Sir R, Peel vor, die Regierung solltez statt eines Thei⸗ les der jetzigen Schatzkammerscheine, Britische Staats jschuldscheine auf langere Termine mit angehängten Coupons ausgeben. Die Britischen Konsuln, meint er, konnten dann instruirt werden, die Zinsen davon an jedwedem Ortauszuzahlen; dies würde diesem Pa— piere allgemeine Circulation geben und die Bank so wie die Kauf— leute von England in Stand setzen, Rimessen darin zu machen, so oft der Wechsel⸗Cours sich zum Nachtheil Englands stelle.
Der bekannte Chartisten, Chef, Dr. Taylor, ist wegen einer früher von ihm gehaltenen aufruͤhrerischen Rede jetzt in der Naͤhe von Carlisle verhaftet worden.
Der Vindicator, die bekannte Chartistische Zeitung, welche, den Gesetzen zum Trotz, fortwaͤhrend erscheint, warnt die Char— tisten in dem suͤdlichen Wales gegen Spione, die sich unter ihnen befänden, und empfiehlt ganz kaltbluͤtig den Mord, als leichte und gluͤckliche Maßregel dagegen.
In dem Zeughause zu Woolwich herrschte in der lezten Zeit eine so ungewohnliche Thatigkeit, daß in den letzten vier Monaten eine großere Anzahl Geschuͤtze gegossen worden ist, als in den sieben vorhergehenden Jahren.
Der y . , ah. England in dem ver— gangenen Jahre au eutschland eingefuͤhrt hat, beläuft sich au Millionen Pfd. Sterling. hr e, th ch an,
Am heutigen Getraide⸗Markte war die Zufuhr von Eng— lischem Weizen nicht bedeutend, aber der schlechteren Qualität wegen mußten die Verkäufer sich niederigeren Preisen unterwer— fen. Fremder Weizen behauptete sich zu den letzten Notirungen bei beschraͤnktem Umsatze. ̃
In der Adresse, welche O Connell an die Dubliner Hand— werker⸗Union gerichtet hat, um sie zu Beweisen der Lohyalitat ge— 81 die Königin aufzufordern, damit der Kontrast zwischen den Jrlaͤndischen Reformern und den Englischen Konservativen und Chartisten recht deutlich hervortrete, sagt derselbe unter Anderem: . Zeiten sind bedenklich und fordern die Entfaltung patrigti⸗ scher Energie. Offen zeigt der Verrath seine Stirn, hier in Ge⸗ walthandlüngen, dort in boshafter Verleumdung. Schwer ist es, 6 enrscheiden, auf welcher Seite er am verderblichsten wirkt.
eide Klassen von Verraäthern haben jedoch ein Band, das sie engt verknuͤpft, den giftigen Haß namlich, den sie auf die Per⸗ son und die politische Tugend unserer jungen Herrscherin gewor— fen haben.“ Weil es bei den Tory⸗Gastmahlen es nie an Offi— zieren fehlt und diese sich nicht regen, wenn auf die Minister los⸗ gezogen und die Königin erinnert wird, daß sie die Krone dem Protestan⸗ tismus verdanke, so sagt O Connell: „Zum erstenmal in den Briti⸗ schen Annalen wurde die einst fleckenlose Glorie der Englischen Unifor entweiht und verdunkelt; Britische Offiziere, o der Schande! haben zugegeben, daß der ruchlose Bradshaw in ihrem Beiseyn eine junge Dame, und zwar ihre Königin, durch falschen
1334
Tadel verletzte.“ Noch entrüsteter aber spricht der Agitator sich darüber aus, daß auch Geistliche dergleichen verraͤtherische Toasts mit anhoͤrten, ja wohl gar ausbraͤchten, indem er fortfährt: „Un⸗ ter denen, die diese Verbrechen guthießen, waren viele Praͤlaten der Kirche, welche in der beleidigten Dame ihr Haupt erkennt. Hier zur Nachweisung des Hochverraths ein kurzer Inbegriff der Vorgaͤnge: die grsblichsten Reden wurden ausgestoßen gegen die Königin dieser Lande; dazu kamen Drohungen, den Thron anzufallen und Victoria zu verdrängen; solch ver⸗ raͤtherisches Treiben haben sich Manner von Rang, dabei aber von roher Aufführung zu Schulden kommen lassen; Zuhoͤ⸗ rer waren Offiziere aus der Armee der Koͤnigin und Geistliche der Anglikanischen Kirche; Beifall riefen Baronets und Land Edelleute; die ganze Demonstration war eine Parteisache, kein ifolirtes Faktum; der Tory⸗Verrath liegt nun offen da vor Aller Augen; Wellington und Peel sind persoͤnlich verantwortlich fuͤr das Benehmen ihrer Partei, wenigstens so lange, als sie nicht erklären, keinen Theil daran zu haben.“ Dem Gemaͤlde der Tory ,-Untreue stellt O'Connell die Schilderung des Chartisten— Aufstandes zur Seite. Er findet die Chartisten als verfuͤhrte und im Irrthum befangene Leute, die zumeist darin gefehlt, daß sie nicht seine Lehre von der friedlichen Agitation beachtet, weit min⸗ der strafbar als die Tories, welche bei hellem Tages⸗ licht oder doch bei Gasbeleuchtung unterm Genuß der Tafelfreuden gegen die Staatsgewalt Verschwöͤrungen anstifteten. Rach Ausmalung aller Uebel, welche aus einer Tory⸗Verwal— tung namentlich fuͤr Irland entstehen wurden, fragt O Connell, was zu thun sey, und giebt zur Antwort: „Irland muß sich erheben, um die Königin Victoria in den sie umgebenden Ge⸗ fahren gegen Ehartisten und Konservative in Schutz zu nehmen. Die revolutiongire Tendenz der Tory-Partei ist in die Augen fallend; verraͤtherisch sucht sie alle Gewalt in die Haͤnde einer Oligarchie zu bringen. Schon beherrschen die Pairs das Unter— haus; jetzt gehen sie darauf aus, auch die Krone zu unterjochen. Die wahren Umwaͤlzer sitzen im Oberhaus. Irland muß das Reich von den Umtrieben dieser schlimmen Leute retten; Irland ist bereit, seine Pflicht zu thun.“
In Newport werden die Verhöre der gefangen genommenen Charkistischen Aufruͤhrer noch immer fortgesetzt, die Ruhe ist aber in Wales nicht weiter gestoͤrt worden.
Privatbriefe aus Bombay sprechen mit großer Unzufrie— denheit daruber, daß Herr Elliot auch allen gesetzlichen Handel mit China verboten habe, da doch die Chinesischen Behoͤrden geneigt seyen, diesen wieder anzuknuͤpfen. Alle, welche bei dem Hpium— handel nicht betheiligt wären, seyen der festen Ueberzeugung, daß, wenn nicht die Ostindische Compagnie den Handel mit Opium ver— biete, auch fuͤr den rechtlichen Handel mit Thina keine Sicherheit sey, und daß die Maßregeln des Herrn Elliot, der allen, auch den rechtlichen Handel mit China, verboten habe, weil die Chine⸗ sischen Behoͤrden den unerlaubten Handel zu verhindern suchten, großen Tadel verdienten.
Nach Berichten aus Montreal vom 28. Oktober war der neue General-Gouverneur, Herr Poulett Thomson, von Quebek dort angekommen und hatte daselbst sein erstes Lever gehalten, das sehr zahlreich besucht war. In Ober⸗Kanada wurden von den Kaufleuten Adressen an ihn vorbereitet, worin sie sich uͤber die fortdauernde Suspension der Baarzahlungen der dortigen Banken beschweren wollten.
Aus Rew-Hork sind Nachrichten vom 1sten d. M. hier eingegangen, welchen zufolge die kommerziellen Angelegenheiten so ziemlich unveraͤndert waren. Die Banken in New⸗Y„york und Boston blieben bei ihren Baarzahlungen und scheinen dies auch durchfuͤhren zu konnen. Die von dem Schiffe „Independence“ nach New-⸗Hork gebrachten Nachrichten von den fortgesetzten Ver⸗ legenheiten des Herrn Jaudon hatten in Philadelphia sehr nach— theilig gewirkt. Die Banken in New-⸗Orleans hatten nun eben— falls ihre Baarzahlungen suspendirt. Das Geruͤcht vom Tode des Generals Jackson hat sich nicht bestaͤtigt. Das gelbe Fieber in den suͤdlichen Staaten der Union hatte nun endlich nachgelas⸗ sen; nur in Mobile und Natchez dauerte es noch mit einiger Heftigkeit fort; in New-Orleans und Augusta aber kamen nur och wenig Erkrankungen vor.
Briefen aus San Juan de Nicaragua zufolge, befin— den sich die Angelegenheilen von Central-Amexika in einem sehr ungeordneten Zustande. Der Ex⸗Praͤsident Morazan war zum Chef der Provinz Salvador ernannt worden und marschirte mit 1z00 Mann nach Honduras, um die Truppen des gegen ihn anruͤckenden Generals Ferrera zuruͤckzutreiben. Man erwartete taͤglich eine entscheidende Schlacht. Sollte Morazan eine Nie—⸗ derlage erleiden, so hoffte man, die Ruhe in der Republik wieder hergestellt zu sehen. Die Provinzen Guatemala, Honduras, Ni— caragua und Costa Rica waren bereit, eine Convention von fuͤnf Deputirten aus jedem Staate zu veranstalten, um die Foͤderativ⸗ Regierung wieder zu befestigen, vorausgesetzt, daß Morazan von allen Aemtern ausgeschlossen werde.
Aus Buenos Ayres vom 27. Oktober wird geschrieben: „Zu unserem großen Bedauern ist die Aussicht auf eine baldige Erledigung unserer Disserenzen mit Frankreich durch Vermittelung Englands verschwunden, denn die von dem letzten Paketboot uͤherbrachten Nachrichten lauten in dieser Beziehung sehr un⸗ guͤnstig. Mittlerweile hat der Einfall in die Banda⸗Oriental von Entre-Rios aus stattgefunden, und wenn er gelingt, so verlieren die Franzosen ihren kreuesten Verbuͤndeten und warden dann viel—
leicht Montevideo auch blokiren; dagegen wuͤrde das Mißlingen dieser Unternehmung unserer Regierung neue Schwierigkeiten
verursachen.
In einem Schreiben aus Montevideo vom 31. August wird gemeldet: „Der Secretair des Sardinischen Geschãftstraͤ⸗ gers ist zu Buenos-Ayres in Ketten gelegt und ins Gefaͤngniß geworfen worden. Es hieß, er solle erschossen werden. Die Verhaftungen daucrten noch immer fort. Rofas hat seine Soͤhne Manuel und Joseph zu seinen Nachfolgern ernannt. Waͤhrend des letzten Sturmes hat das Blokade⸗ Geschwader einen Kriegs⸗ schooner „die Ceres“ und eine Sloop eingebußt.“
Aus Lima hat man Nachrichten bis zum 6. August. Der Kongreß von Huancayo sollte am 135ten desselben Monats zu⸗ sammenkommen, um die Praäͤsidenten⸗Wahl und die Organisation des Staats vorzunehmen. Der Minister des Innern hatte im Auftrage des Präsidenten Gamarra ein Cirkular an die fremden Gesandten und Konsuln gerichtet, worin er sie auffordert, die Aus— laͤnder von aller Einmischung in die innern Angelegenheiten der Republik Peru abzuhalten, da der Staat sich nie der demuͤthi— genden Vormundschaft der Fremden unterwerfen werde, wenn er ihnen auch gern allen Schutz und alle Gastfreundschaft angedei— hen lasse. In der Republik Bolivien hatte der General Balli— vian wieder zu Gunsten des Generals Santa-Cruz gegen den Praͤsidenten Velasco die Waffen ergriffen.
Niederlande.
Amsterdam, 20. Nov. (H. O.) Das Han delsblad
enthält einen Artikel, worin mit Freimuͤthigkeit, Ern
mit Vertrauen auf die Generalstaaten die traurige —— rene Lage der Finanzen dargestellt wird, wie auch der schlunm or Einfluß, den die doch so noͤthige Anleihe von 56 Millionen 2 Last der Kolonteen, hervorrufen wurde. Wenn man, sagt es 6 Ausgaben in Verbindung mit der Schuldenlast, die das ka ie bedruckt, sieht, so muß man anerkennen, daß der Zustand é Mittel des Reichs sehr unguͤnstig ist, daß man mit kräftiger he . an der Herstellung derselben arbeiten muß, und daß seder oe lorene Augenblick einen Schritt näher zum ungluͤckseligen Siae Bankerotte fuͤhrt. Schon das Budget fuͤr 1840 giebt ein un guͤnstiges Refultat, denn wahrend sich die Mittel zur Bestreitun der Ausgeben auf...... . 36, 86, 2098 J 3 belaufen, sind die Ausgaben veranschlagt zu 56,3718, 00 —
was einen Ueberschuß von nur 7.698 Fü 7 giebt, wobei indeß viele Ausgaben gar nicht oder nicht ganz in begriffen sind. Dieses Ergebniß wurde aber erst dadurch erzielt daß man unter das Einkommen die Herausgabe von 1j, 226, 9d z aus den Geldmitteln der Kolonieen aufstellte, was mit der außer, gewohnlichen Maßregel, eine Anleihe von 56 Millionen zu machen zusammenhaͤngt, wodurch die schon so schwere Schuldenlast, die den Osten drückt, so bedeutend vermehrt und die Verantwort, lichkeit des Reiches in Bezug auf die Rentenzahlung so enisetzlic vergroͤßert werden soll. Um zu erkennen, ob es moͤglich oder ge— rathen ist, den Kolenieen neue Lasten aufzubuͤrden, scheint es zweckmaͤßig, die schon bestehende druͤckende Schuldenmasse aufzu stellen. . Durch das Gesetz vom 23. April 1836 ward den uͤberseel⸗ schen Besitzungen zur Verminderung der Natis nal Schuld zur Last gelegt . 140, 000, 00 g. durch dasselbe Gesetz ferner zur Abloͤsung fruͤhe⸗ rer Schulden und Erstattung von Vorschuͤssen ur Versicherung der vollen Zinsenzahlung der birne n im Betrage von 16, S060, 0090 Fl. nebst Zinsen . durch das Gesetz vom 24. April 1836 zur vol— len Zinsenzahlung durch das Gesetz vom 11. Maͤrz 1837 zur vol— len Zinsenzahlung. ...... durch dasselbe Gesetz zu außerordentlichen Kriegs— Ausgaben durch dasselbe Gesetz zur Deckung außergewohn—⸗ licher Ausgaben durch das Gesetz vom 22. Dezember 1838 fuͤr außergewöhnliche Ausgaben und Zinsen-Zah— lungen Die Kolonieen tragen also schon eine Schulden— masse von 258, 491, 100 Fl Hierzu die projektirte Anleihe von 56, 000,900
Sl 000, 00s o, ooo, 00 9, ooo, Ohh
11,382, 0
lo, 137,700
19,900, 009,
„220, 000 Fl.
err Zusammen die ungeheure Abgabe von 23,6170, 09 Fl. die sicher nicht zu hoch, sondern aus vielen Ursachen bedeutend zu niedrig angenommen ist.
Belgien.
Bruͤssel, 23. Nov. Herr von Noronha hat seine Beglau bigungsschreiben als Geschäftstraͤger der Königin von Portugal uͤberreicht.
Der bekannte Kats ist in Courtray, wo er eine Volks⸗Versamm⸗ lung halten wollte, vom Poͤbel angegriffen und mißhandelt wor— den. Nur mit Muͤhe ist es ihm gegluͤckt, die Station der Eisen⸗ bahn zu erreichen und von dort abzureisen.
Dänemark.
Kopenhagen, 22. Nov. Thorwaldsen hat das Großkreuz des Dannebrog⸗Ordens erhalten.
Deutschlan d.
Munchen, 22. Nov. (N. K) Nachdem nun sammtliche Wahlen zur zweiten Kammer der StaͤndeVersammlung vollendet sind, so werden, wie man vernimmt, die Stande auf den 20. Dezember dieses Jahres einberufen werden, die Eröffnung aber soll am 3. Januar k. J. stattfinden.
Gestern war bei Ihrer Maj. der verwittweten Koͤnigin eine glaͤnzende Soirée mit musikalischer Unterhaltung und Tanz, welcher außer den Mitgliedern der Königlichen Familie auch die hier anwesenden fremden Prinzen, der Erzherzog Maximilian von Gesterreich und der Erbprinz von Modena beiwohnten. Die Ge— sellschaft fand in dem wahrend der Abwesenheit der Königin im vorigen Sommer erbauten neuen Saale in der Herzog⸗Maxburg statt. Vormittags wohnten die fremden Prinzen einer Jagd in der Nähe der Stadt bei, wo sehr viel Wlld erlegt wurde,
Man erwartet hier am Hofe in den naäͤchsten Tagen einen neuen fuͤrstlichen Besuch, den jungen Herzog von Nassau, wel⸗ cher mehrere Tage verweilen wird.
— — Leipzig, 25. Nov. Unser constitutionelles Leben hat auf den mitielalterlichen Innungszwang noch wenig praktischen Einfluß geäußert, wenn man besonders die Privilegien einzelner Gewerbe in den verschiedenen Staͤdten beruͤcksichtigt. So hat Leipzig, trotz seiner Erweiterung und Haͤuservermehrung weber eine Apotheke noch einen Baͤcker mehr erhalten konnen weil die bestehenden sich dagegen mit Erfolg erklart haben. Dem allge⸗ meinen Besten und dem betreffenden Publikum erwächst dadurch nur Nachtheil.
Ueber den Verfasser der Europaischen Pentarchte (bei Otto Wigand hier) verlautet noch nichts bestimmtes; der Verleger sucht den Geruͤchten und Nachforschungen hieruͤber zu begegnen, um nicht Unbetheiligten die Autorschaft zusprechen zu lassen. Verbor⸗ gen wird, selbst nach des Buchhaͤndlers Versicherung, der Ver⸗ fasser nicht lange bleiben. .
An unserer Universität sind mehrere Stellen, namentlich die durch Poͤlitz und Kliens erledigten, immer noch nicht besetzt wa, durch einige nicht unwichtige Disziplinen den hiesigen , den unzugänglich bleiben. Daß Hofrath Albrecht uns . 36 sassen wurde, ist, wie mehrfach versichert wird, ganz ungegrun .
Durch die in Rr. 3355 der Staats-Zeitung gemeldete . h Unterbringung der Anleihe unserer Eisenbahn Cellschaft ö . Actien auf 953 pCt. gestiegen, und die neuen , m, s . mit 2 pCt. Aufgeld bezahlt worden. Die Einna mne, o 3 Fahrten auf der Leipzig⸗-Dresdener Eisenbahn vom 17. bi
amber betraͤgt im Ganzen 5oꝛ6 Rthlr. 1 Gr. und zwar durch Re r onen 53019 Rthlr. 19 Gr., durch Fracht 6 Rthlr. 6 Gr. mit Ausnahme der Salz6, und Postfracht.
Da; Verbot der „Leipziger Allgemeinen Zeitung“ in Baycrn macht hier und in ganz Sachsen viel Aufsehen. Die ahere Veranlassung dieses Verbotes ist bisher noch nicht bekannt
worden.
Hannover, 25. Nov. Die zum Besuche am Königlichen Hofe hierselbst verweilenden Hoͤchsten Herrschaften wohnten vor⸗ aestern mit Sr. Masjestat einem Treibjagen in der Nähe der Re— sidenz bei; darauf war große Tafel im Königl. Schlosse, Konzert m Hon pie lhause und Ball bei dem Königl. Preußischen Ge— sandten, Freiherrn von Canitz. Gestern war wieder große Hof⸗ zafel in Königlichen Schlosse und nach dem Theater, welches die Höchsten Herrschaften mit Ihrer Gegenwart beehrten, Hofball.
te sindet eine Jagd in dem neuen Sauparke im Deister, große
nd Ball bei dem Minister von Schulte statt.
Koͤnigliche Hoheit, unser Kronprinz, haben der hiesigen Neustädter St. Johannis-Hof⸗ und Stadtkirche ein prächtig ge⸗ hundenes Exemplar der großen Nuͤrnberger Bibel von 1758 zum Geschenk durch den Prediger uͤberreichen lasse . Das hei— lige Buch wurde gestern nach geendigter Predigt feierlich auf dem Allare der Kirche niedergelegt, und die Gemeinde dadurch erweckt, fuͤr das Heil des geliebten Koͤnigssohnes ihre Gebete zu Gott zu richten. Das Buch wird als eine schoͤne Erinnerung an den religiͤsen Sinn des erhabenen Schenkgebers verwahrt werden, indem dasselbe zugleich mit Hoͤchstdessen Namen, auf dem ersten Blatte, eigenhaͤndig bezeichnet ist.
Karlsruhe, 22. Nov. Das Staats- und Regierungs— blatt enthält folgende landesherrliche Verordnung: Leopold, von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog Zähringen. Da die in den Verordnungen vom 15. Mai 1837 und 11. Teoruar 1828 eithaltenen Bestimmungen in Betreff der Anzeige von dem Ablauf der Probezeit der Staatsdiener und des diesfalls ein⸗ zuhaltenden Verfahrens sich nicht als genügend bewährt haben, so fin⸗ ben Wir Uns bewogen, unter Aufhebung der erwähnten Verordnun⸗ gen, zu verfügen, wie folgt: Jeder Staatsdiener, dessen Anstellung nicht vorher schen für unwlderrüslich erklärt wurde, hat in den ersten 4 Tagen nach dem Ablauf seines vierten Dienstjahres, oder, wenn dieses Lereits abgelaufen ist, in den ersten 14 Tagen nach Verkündi⸗ gung der gegenwärtigen Verordnung durch das Regierungsblatt dem shm vorgesetzten Ministerium die schriftliche Anzeige von einem Ein— tritt in das fünfte Dienstjahr zu machen, worüber ihm von dem Vor⸗ stande des Ministeriums Bescheinigung M ertheilen ist. 5. 2. Die Unterlassung der im vorhergehenden Satze vorgeschriebenen An⸗ zeige wirtt' die Unterbrechung des Laufs des fünften Prohejahrs. Wird jedoch die Anzeige späterhin nachgebracht, so höri die Unterbrechung auf, und der Lauf des fünften Probejahrs be⸗ wieder mit dem Tage, an welchem die verspätete Anzeige
dr 2 J es
bel
3 TD r
abzuwarten, sondern
den betreffenden Behörden sogleich
gen Ministeriums zu bringen, und von
Vortrag an Uns darüber zu erstatten. 8. 6. Da übrigens der Zweck, den Wir vor Augen haben, nicht erreichbar ist, wenn die unmittelba— ren Vorgesetzten der angehenden Staatsdiener bei der ihnen obliegen⸗ den Aufsicht über dieselben, bei Auskunft-Ertheilung über deren Qua— liflcatlon, und in Befolgung der im . 5. ihnen ertheilten Vorschrift nicht mit strenger Gewissenhaͤftigkeit zu Werke gehen, so haben die Mi— nisterien gegen die ihnen untergebenen Behörden und Beamten, die sich etwa hierin einer Versäumniß schuldig machen, gebührende Ahn⸗ dung eintreten zu lassen. Gegeben zu Karlsruhe, in Ünserem Staats— Ministerium, den 14. November 1839. Leopold.
v. Bö ckh.“
Anzeige nicht
Oesterreich.
Preßburg, 19. Nov: Die hiesige Zeitung publizirt aber— mals zwei an Se. Majestät den Kaiser gerichtete Landtags Re— praͤsentationen vom 12ten d. M. die Stande, den Tag zu bestimmen, an welchem Ihre Majestäͤt die Kaiserin als Königin von Ungarn gekrönt werden sollen, und in der anderen werden Gesuche in Bezug auf die Einquartierung und Verpflegung des Militairs gestellt.
Semlin, 10. Nov. Die Familie des frühern beruͤhmten Häuptlings in Serbien, Georg Czerny, ist aus Rußland, wo sie seit der Ungluͤcklichen Epoche vom Jahre 1813 ansaͤssig war, nach Serbien zuruͤckgekehrt.
Vorige Woche hat Chosrew, Pascha von Belgrad, dem hie— sigen Milltair⸗Kommandanten, General von Ungerhofer, eine Ge— gen Visite gemacht.
Der Wasserstand der Donau und Save ist der Art klein, daß kaum leere Schiffe fahren koͤnnen. Bei Semlin liegen 60 beladene Fruchtschisfe schon mehrere Monate, und in der Save bei der „Ziglana Insel“ auch uͤber 20 beladene Schiffe, die ihre Fahrt mit Fruͤchten nach Sissek zu machen gedenken.
Spanien.
Madrid, 15. Nov. Der General Sanz und Herr Mel— gurejo sind zu Senatoren ernannt worden.
Man schreibt aus Viñ aroz, daß Cabrera, um die Garni— son von Cantavieja auf die Probe zu stellen, in der Nacht vor diesem Platze mit mehreren Personen erschienen sey, die auf sei— nen Befehl wiederholt: „Es lebe Isabella II.“ rufen mußten. Die Garnison eroͤffnete sogleich ein wohl unterhaltenes Feuer und die Freiwilligen machten einen Ausfall. Cabrera gab den Trup— pen Line Zufriedenheit wegen ihrer Wachsamkeit zu erkennen.
Im Correo nacional liest man: „Wir erfahren so eben, daß der Franzoͤsische Botschafter am hiesigen Hofe, Mar⸗ uis von Numigny, Depeschen erhalten hat, worin ihm die An— kunft des Grafen d' Espasia in Frankreich gemeldet wird.
ñ Aus der Gleichgültigkeit, womit die Regierung die jetzt statt, indende Wahl fuͤr Madrid betrachtet, glaubt man den Schluß
hen zu koͤnnen, daß das Ministerium nicht daran denke, die ortes aufzulosen.
Der Graf von Toreno hat seinen fruͤheren Einfluß auf die
Königin noch nicht wieder gewonnen, obgleich seine Freunde uber,
In der einen derselben bitten
1355
welches die Kapitalisten der Hauptstadt in so große Bestuͤrzung versetzt hat, daß nicht ein einziges Geschaͤft an der Böͤrse ge— macht wurde.
2
Berlin, 27. Nov. In Nachstehendem legen wir die Be— richte von zwei Jubiläen vor, die gestern hier gefeiert worden sind.
Gestern fand hier die Feier des funfzigsahrigen Amtsjubel—⸗ Festes Sr. Excellenz des Geheimen Staats Mnisters und Chefs der zweiten Abtheilung des Königlichen Haus-Ministeriums, Herrn von Ladenberg, statt. Bei der Abwesenheit des Hexrn Jubllars von Berlin, welcher diesen festlichen Tag in stille: Zu⸗ ruͤckgezogenheit, nur im Kreise seiner um ihn versammelten Fa— milie auf dem Forsthause Zehdenik, bei einem seiner, dort als Ober⸗Forster angestellten Sohne zu begehen beschlossen hatte, muß⸗ ten die Mitglieder und Beamten des Ministeriums, so wie die zahl⸗ reichen Freunde und Verehrer Sr. Excellenz sich darauf be—⸗ schränken, ihre Gluͤckwüͤnsche schrif lich zu üͤbersenden. Se. Ma— jestaͤt der König geruhten, dem Herrn Jubilar den Rothen Ad— ler⸗Orden erster Klasse in Brillanten zu verleihen. Mittags fan— den Festmahle im Jagorschen Saale und in dem Saale der Bör— senhalle statt. An dem erstern von einem aus Mitgliedern der zweiten Abtheilung des Königlichen Haus Ministeriums gebildeten Tomité« veranstalteten Mahle, nahmen, außer jenen Mitgliedern, die zahlreichen Freunde und Verehrer des Herrn Jubilars, und viele Beamte seines Ressorts Theil. Der Saal war festlich ge— schmuͤckt und durch einen Gypsabguß, der im Auftrage der Köͤ⸗ niglichen Staats⸗Minister, der Kollegen des Gefeierten, von Herrn Professor Rauch angefertigten und demselben zum Geschenk be— stimmten sehr ähnlichen Buͤste geziert. — Von dem anwesenden Wirklichen Geheimen Rathe und Ober⸗Präsidenten Herrn von Bassewitz wurde der Toast auf Se. Majestaͤt den Koͤ— nig und von dem Wirklichen Geheimen Rath und Praͤsidenten des Rheinischen Revisions- und Cassationshofes, Herrn Sethe, der auf Se. Koͤnigliche Hoheit den Kronprinzen, von dem Herrn Geheimen Ober- Finanzrath von Bernuth aber der Toast auf den Herrn Jubilar ausgebracht. Der Wirkliche Ge, heime Ober- Finanzrath Herr Thoma dankte im Namen und schriftlichen Auftrage des Herrn Geheimen Staats-Ministers von Ladenberg fuͤr die ihm zugegangene Einladung zu dem Feste und theilte zugleich den Inhal' eines Schreibens desselben an das Fest-Comit« mit, worin die Gruͤnde angegeben worden waren, welche den Herrn Jubilar bewogen hatten, diesen fuͤr ihn so wichtigen Tag in stiller Abgeschiedenheit im enzen Kreise seiner Familie zu verleben.
Als ein sichtbares Zeichen ihrer Verehrung haben die Raͤthe der zweiten Abtheilung des Haus-Ministeriums ihrem Chef eine in der Werkstatt des Hof-Goldschmidts Hossauer gefertigte sil— berne schoͤn verzierte, mit dem Wappen des Jubilars und den Namen der Geber versehene Vase dargebracht. Auf Kosten der saͤmmtlichen Königlichen Forst-Beamten des Preußischen Staats ist zur Feier des Tages in der Loosschen Anstalt eine Medaille geprägt worden, welche durch den Herrn Ober⸗Landes— Bau⸗Director Schinkel entworfen und von dem Medailleur Koͤ— nig in Dresden geschnitten, auf dem Avers das Bildniß des Ju— bilars, auf dem Revers bedeutungsvolle die Richtung der Thaͤ— tigkeit desselben versinnlichende allegorische Figuren und Embleme eigt. . Von dem Magistrat hierselbst und von dem der Stadt Halle erhielt der Herr Jubilar das Ehren-Buͤrgerrecht, die Dokumente daruͤber, kunstfertig geschrieben, befanden sich in reich und ge— schmackvoll verzierten Einbaͤnden. J welcher der ö. von Ladenberg seine Studien vollendet, uͤber— sandte demselben das Doktor⸗Diplom. Der Herr Ober⸗Buͤrger⸗ meister Schroͤner aus Halle hatte sich persoͤnlich hier eingefunden und wohnte dem Festmahle bei, uͤberbrachte zugleich auch als Festgeschenk ein Oelgemaͤlde mit der Ansicht der Stadt Halle von dem von Ladenbergschen Weinberge aus aufgenommen. Auch
all aussprengen, er werde Premier-Minister werden, ein Geruͤcht, mehrere Forst-⸗Beamte von nah und fern waren zur Feier tes
Tages 26 . ö 2
— Gestern beging das Königl. Geheime Ober-Tribun funfzigjahrige Dlienst⸗ Jubiläum seines 2 Prasidenten, Herrn Koehler. Vormittags fanden sich bei dem Jubilar Deputationen des Kollegiums und der Unter⸗Beamten ingleichen des Königl. Kammergerichts und des hiesigen Königl. Stadtgerichts ein, um ihm zu diesem feierlichen Tage Glück zu wanschen. Die Herren Geheimen Staats, und Justiz⸗Minister von Kamptz und Muͤhler erschienen zu gleichem Zwecke persön— lich, und Letzterer ,. dem Herrn Praͤsidenten die ihm von des Königs Majestaͤt Allergnadigst verliehene Decoration des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub ein. dit⸗ tags hatte sich im Englischen Hause, unter Theilnahme sammtli= cher Mitglieder des Kollegiums und mehrerer Freunde und Verehrer des Jubilars, eine zahlreiche Gesellschaft versammelt, welche die Herren Justiz-Minister von Kamptz und Maͤh— ler mit ihrer Gegenwari beehrten. Bei Tafel brachte der Herr Justiz- Minister von Kamptz die Gesundheit Sr. Ma— sestät.· des Königs und sodann der Herr Justiz⸗ Minister Muͤhler die des Herrn Praͤsidenten Koehler aus. Der Herr Chef⸗Praͤsident des Geheimen Ober⸗Tribunals erinnerte hiernächst mit wenigen Worten an die Verdienste einiger ausgezeichneten ehe— maligen Mitglieder dieses Gerichtshofes und schloß mit Aus brin⸗ gung der Gesundheit des noch lebenden, in wenigen Wochen sein hundertstes Lebensjahr antretenden ehrwuͤrdigen Präsidenten von Grolman. Mit den innigsten Wuͤnschen sammilich er Anwesen⸗ den, daß dem Herrn Praͤsidenten Koehler noch viele Jahre hin— durch vergoͤnnt seyn moge, in seinem hohen Wirkungskreise thäͤ— tig zu seyn, wurde dieses Fest auf das fröhlichste beschlossen.
— Bromberg, 23. Nov. — Weich sel⸗Sch ifff ah rt. — Nach Briefen aus dem Koͤnigreich , 6 in Warschau von jedem dort mit Ladung ankommenden Strom Fahrzeuge eine Abgabe von 79 Fl. Polnisch (11 Rthlr. 20 Sgr.) unter dem Namen Rogatka⸗Geld erhoben, welche zur Tilgung der Staats-Schulden bestimmt seyn soll. Auch sind die den Weichselstrom befahrenden Schiffer verpflichtet, eine Abgabe zur Unterhaltung der Chausseen im Polnischen Staate zu erlegen.
— — Aachen. 20. Nov. Dem Kreise Montjoie, welcher sich in Bezug auf Wohl haätigkeits-Sinn vortheilhaft auszeichnet, hat das Loos eine seltene Belehnung zugedacht. Von den Ge— meinden dieses Kreises wurde namlich seit einigen Jahren jähr— lich eine bestimmte Summe aufgebracht, um im Falle eines kunf⸗ tigen Krieges die armen Familien der alsdann einberufenen Land— wehr-Männer unterstuͤtzen zu koͤnnen. Der gesammelte Fonds war einstweilen in einer Seehandlungs-Obligatlon angelegt, und diese ist nun bei der letzten Ausloofüng mit einer Prämie von 175 Rthlrn. herausgekommen.
— In dem Anerkenntnisse, daß die planmäßige Herstellung der Gemeinde-Wege unter den jetzigen Verkehrs-Verhaͤltnissen fuͤr das Fortschreiten des Wohlstandes einer der wichtigsten und nothwendigsten Hebel sey, haben die Gemeinden des Regierungs— Bezirks Aachen im Laufe dieses Jahres dem Wegebau eine be— sondere Sorgfalt zugewendet, und ihre Anstrengungen, theilweise
Die Universitaäͤt Halle, auf
durch oͤssentliche Mittrl unterstuͤtzt, sind von einem sehr erfreull— chen Erfolge begleitet gewesen. Besonders die suͤdlicheren Kreise, welchen bisher die Communications⸗-Anlagen am meisten mangel— ten, und in welchen bedeutende Terrain-Schwierigkeiten entgegen⸗ treten, haben jetzt mehrere Straßen hergestellt, die, in gehoͤriger Breite, mit starker Steindecke und guten e, , . versehen, den Staats- und Bezirks-Straßen an die Seite gestellt werden koͤnnen. Eine Straße dieser Art, nämlich die von Raeren nach Eynatten, wurde am 15ten v. M., als dem Geburtstage Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, unter angemessenen Feierlich— keiten dem Verkehre eröffnet. Der vollstaͤndige Ausbau der Be—
zirksstraßen⸗Strecke von Gemuͤnd bis Schleiden ist hoͤheren Orts genehmigt und wird im kuͤnftigen Jahre in Betrieb gesetzt werden.
r 6 Preise der vier Haupt-Getraide⸗-A1Arten in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat Oktober 1839, nach einem monatlichen Durch⸗ schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Städte. Weten Roggen Gerste Hafer
Namen der Städte. ¶ Bene wess Gerst
—
Königsberg. 7510, 321 Memel 77 , 66112 Insterburg. 168 Nastenburg . . Neidenburg 78 Danzig ... Elbing .. . Konitz... ... Graudenz .. Kulm .. Thorn
er
. C 699 e D d 90 =
— — — C
—
*
Bromberg Fraustadt. Nawitsch. Kempen. .
Berlin Brandenburg Kottbus .. Frankfurt a. d. O. Landsberg a. d. W. Stettin.. Stralsund Kolberg .... Stolpe...
*
= e
O0 O
Magdeburg. ... Stendal Halberstadt Rordhausen Muͤhlhausen. Erfurt
Halle
Torgau Muͤnster Minden. Paderborn ... Dortmund
Koͤln Elberfeld Duͤsseldor f Krefeld Wesel Kleve Achen Malmedy ..... Trier Saarbruͤck Kreuznach Simmern Koblenz
195/12 3612 535 / ,. 365 / 6485/1. 448,,, 24
& e w = R 8 d — D 6 e e, ge do =
D , 2 O0 O =
— — — — —
Breslau Gruͤnberg
irschberg.
chweidnitz .. K Meile... Leobschuͤtz .. Ratibor ...
9
— — SSC OO s & -
Durchschnitts⸗Preise 12 Preußischen Städte Posenschen Staͤdte 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Städte.. 11 Schlesischen Staͤdte 8 Sächsischen Staͤdte 3 Westfaͤl. Städte.. 14 Rheinischen Staͤdte
e ee, = m, r, ne, == , e,