ö m,,
Wissenschaft, Kunst und Literatur. gey⸗ welche, nächst der Dyer, u den stehenden musikalischen Genüssen
r Die Berichte, welche in diesen Blättern über Mustk und Schauspiel geliefert werden, sollen mehr eine Chrenik der bedeutendsten Erscheinungen seyn, welche die Theater und Konzerte Berlin s darbie⸗ ten, als eine ins Einzelne eingehende Hen rrheil n derselben geben. Das Ausgejeichneiste unter den neuen Werken, welch
führung könnnen, soll herrorgeheben, die Teistungen stemmder Künsiler und Virtuofen von Bedeutung, die als Gäste hies auftreten, sollen in möglihster Kürze charafterisirt werden und hieran zuweilen eine chre⸗ nistische Uebersicht über die beiden genannten Kunstgebiete sich anschlie⸗
Berlin.
zen, die dann Einzelnes in sich aufnehmen mag. zliein erwähnt werden fonnte, ohne die uns an die
Gränzen zu überschreiten. Diese Beschränkung ist um so unerläzlicher,
je niehr dle Darbietungen der Kunst sich häufen. Im zst einen Rückhlick anf die Theater Borstellung nats, so zeigt uns die Königliche Oper seit Anfang Okto
ders ausgezeichnetes Neyerioir. In einem Zeitraum von sechs Wochen sind auf e gr simmtliche überhaupt hier in Scene geseꝗzte Opern von Gluck
und Weber zur Aufführung gekommen, Iꝑhigenie in Tau
ceste Ieytere sogar jweinn gl, Eurvanthe, Oberon und der Freischütz, letzterer
ĩ Außerdem lörten wir noch einige andere der vor⸗ ligllchsien dramatischen Tonwerke: die Hochzeit des Figaro, die Vesta⸗ 3 zweimal, die Stumme von Portici, den Barbier von Sevilla, de⸗
edenfalls zweimal.
—
nen sich, als minder bedeutend jwar, aber doch in Besfferen gehörend, Norma, die Capuleti
eine Reihe von Opern, wie man sie nich
sen: geri ꝛ heater in so kurzer Zeit zusammenfinden
anderen
tion hat sich dadurch die gerechiesten Ansprüche auf den Dank der hie⸗ .
sigen Musikfreunde erworben,
Dpern von Mozart, Beetheven, Spontini, Cheru Tondichtern ersten Ranges bringen werden.
gründeten, die * bringen. . nicht se . n Deuischland, wo außer der Iphigenie in Tauris
Armide gegeben und in ihren unvergänglichen geistigen Schönheiten,
die manches in der Form allerdings Veraltete leicht fortdauernd gewürdigt werden. Möchte sich also das blatt in ein fünfblättriges verwandeln, um uns von
der Zeit ihrer höchsten Reife eine möglichst vollständige Anschauung Einsiweilen ist uns in einem morgen stattfindenden sich in den Aufführungen der eine AÄltisiin bewährt hat, Gelegenheit geboien, eine Partie aus dem Or⸗
u gewähren. ist n onzert der Dlle. Caspari, die
Sing ⸗ Akademie schon seit einiger Zeit als
pheus zu hören, die Scene, wo der Sänger sich der Tartarns erobert. dieses Konzert dar, e Dper, dem befreiten Jerusalem von Righini. halten, und Über die Möserschen Soireen, als diejenigen heid
und tei en Schützen von garn, und der Zweikampf von Herold anschlos⸗
und wir dürfen wohl hoffen, daß die . semmenden Winter-Monate uns auch noch andere lange entbehrte
Vielleicht wäre es auch möglich, und es würde gewiß ein dankbares Unternehmen seyn, zwei ganz zurückdelegte Opern von Gluck, die zuerst seinen hohen Ruf be⸗ e . in Aulis und Orpheus, wieder auf die Bühne
erlin ist, wenn wir nicht sehr irren, jetzt der einzige Ort
Auch ein anderes interessantes Musikstück bietet uns ein Quartett aus einer einst hier sehr beliebten Indem wir uns vorbe⸗ nächstens über die öffentlichen Konzerte der Sing-Akademie
es Winters gehören, einiges
e hier zur Auf⸗
heit“ die Schleichhändler von
was nicht für sich sem Orte gesteckten
Werfen wir nun en des letzten Mo⸗
bers ein gan beson⸗ J . 3 Stücke:
ris, Armide und Al⸗
1 berichten, schließen wir für heute mit einer Uebersicht der orstellungen des Monats Oktober.
auf den Königlichen Bühnen 11 Opern 10 Singspiele und Vaude— ville's (Fröhlich und Er requirirt von L. Schneider dreimal, der Spiegel des Tausend schön von C. Blum 2mal), 3 Ballets (der Seeräuber 2mal), 2 Tragödien (Clavige und Iphigenie von Goethe) 2 Schauspieie, 29 Lusispiele (die Stieftochter vom „Verfasser von Lüge und Wahr⸗
von A. Cosmar jedes 2mal) gegeben. das Stelldichein“ von Nicolo Isouard. schen Theater wurden 11 Opern (z von Bellini, 2 von Donizetti, U von Rossini und 1 ven Adam, davon Marino Falieri Amal und Belisar 2mal). 8 Singspiele, Baudeville's und Possen mit Gesang, 3 Schauspiele (Den Juan von Oesterreich ven Delavigne zmal) und 13 Lustspiele (die Witzigungen von Vogel 2mal) aufgeführt. die Donizettische Oper „Marino Falieri“, die Gesangs⸗ Posse die verhängnißvolle Faschingsnacht“ von Nestrev, das Schau⸗ spiel Don Juan von Oesterreich“ und die Lustspiele das Kamäleon“ von Beck und „ein Aprilscherz“ von Achat. 10.
1356
ähere, besonders in historischer Hinsicht, heater⸗ Es wurden im Laufe desselben
Ausg. Sch. 11 Raupach und Molisre als Liebhaber Mex. 263 /.. Neu war die einaktige Oper
Auf dem Königsstädti⸗ do, Rent
Lond. 3 z00 FI. 023, Neu waren
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 26. Novem ber.
Abgang von 2 k..
ihrer Art zu dem Montecchi, die
Zeitdauer . M.
A b gang
Zeitdauer von —
Cosmar. Freitag,
t leicht auf einem
⸗ ] im? Uhr Morgens. . wird. Die Direc⸗ ⸗ . 9
219 3 Abends . . .. . 10 * .
bini und anderen
. Um 8]
2 Nachmitt. 50 , 530 * 53 79
Potsdam. St.
Uhr Morgens. ö . . ? lle es olle,
Mittags. 2 ö —
Nachmitt. Abends. ..
Il von Messina,
1839.
26. November. P 6 Uhr.
Meteorologische Beobachtungen. Morgens ö, Abends 2 Uhr.
Sonntag Elfen, roman
Nach einmaliger 55 von C. M. v
10 Uhr. Beob achꝛung.
auch Alceste und
Thaupunkt .. 4 3, 0 0 K*. 4 Dunstsattigung Sd v Ci. Wetter trübe.
SIX.
übersehen lassen, dreiblättrige Klee⸗ Glucks Muse in
Welkenzus — SS] Tages mittel: S30, 80“ Par.. 4
Luftdruck... 330 oi Par. 330 o Tar. az 120 pat. Duel warme 702 R. Luftwarme .. 4 60 R. 4 7410 R. 4 629 R. Slut warme d, gt. 4 3.10 R. 76 pct. trũbe. SSW.
1
Maler Gerst. 268 R. Fodenwärme 680 R. Ausdünstung O, ol9 Rh. Niederschlag C. Wärmtwechsel⸗ 4 7,69 — . 6.3 0 R.. 4 5 10R. . S3 pCt.
ges 1 Rthlr. Im Sch 1 Akt, von C
S7 pCt. trũube.
SSW.
SSW.
. K
ausgezeichnete A u
”Eingang in den
Jo / Span. 245/19. Passive — .
k'rm. Sch. —. Poln. —. Antwerpen
en Unternehmun— Zinsl. 71/4.
1 ͤ Amsterdam, 23. Novemher. Niederl. virkl. Schuld. SII1/. 9. S0 do. 98! /.
Oesterr. Mat. —.
w ᷣ
tecchi. Oper Kanz- hill. 237 / 9 Freitag, Ausg. Sch. —. Linzal. 71 2. Preuaz.
22. November.
Neue Anl. 22 /.
216.7 9 Holl. 8. Poln. Loose 69! /e.
Bank- Actien 16309. Cons. 39/. 905 ..
do. 30, 22. Peru 17.
Donnerstag,
e, . * 21. November. ank - Actien 18853. do 8 Taunushahn- Actien 262. . — Hamburg, 25. Nocenher. EnuI. Russ. 1095 . London, 22. November. Belg. Jud 2. Neue Anl. 28 Passi 11411 — . 1 i.. Tisßzosg fioil. 83. 80 orie. doso ** Engl. Russ. 11II2. Kras. 7216. Coslumb .* Chili zor. . Paris, 22. November.
ö 1 26 9 X e fin cour. 111. 10. 39,99 fin eon. SI. 90. do /, eꝛyl
fin cour. 102. v9. Zo /o Span. Rente 26 Hassive 6! /a. 30/ Fort. 21 4
Petersburg, 19. Novemher.
Mt. 3835/3. Ilan. 3A*/6. do. à 0uίÜ FI. 6915. Wien, 22.
10023.
Paris 05. Poln. Part.
November. 39 9 8. — 82 G.
—
29. Nov. Im Opernhause: Don Juan, Oper in
2 Abth., Musik von Mozart. Im Schauspielhause: 1)
La seconde représentatjon de:
drame- vaudeville en 2 actes, par Mr. AMlélesrille
2) Les parens de la sille, comédie en 1 acte. Sonnabend, 30. Nov.
Im Schauspielhause: Die Braut Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. „1. Dez. Im Opernhause: Oberon, König der tische Feen⸗-Oper in 3 Abth., mit Ballet. Musst on Weber. Die neue Decoration des ersten Aktes
ist neu entworfen und ausgefuͤhrt von dem Koͤnigl. Decorations—,
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran—
10 Sgr. ꝛc auspielhause: Die schelmische Graͤfin, Lustspiel in Immermann. Hierauf: Der reiche Mann, Lust=
spiel in 4 Abth., vom Dr. C. Toͤpfer.
Snigsstädtisches Theater.
28. Nov. Die Familien Capuleti und Mon— in 4 Akten. Musik von Bellini.
29. Nov. Zum erstenmale: Reue und Ersatz
Original⸗Schauspiel in à Akten, von Vogel.
Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayn.
Bekanntmachungen.
Am 15. Januar 1839 ist hier in Berlin der ohrma—⸗ 3. Ram aergerichts⸗-Referendarias Jehann Friedrich 8
Präklusiv⸗Gescheid.
In Sachen den von Bohlenschen Partikular⸗Kon⸗ kurs betreffend, werden alle diejenigen, welche der Edic⸗ tal-Citation vom 19. Juli d. J. ungeachtet ihre An⸗ eile Bell, ein Sehn des Apoihckers und Medißs sprüche und Forderungen an das in den hiesigen Lan⸗ a ef , nn Bell. 1 , . n , weiland . Preu abre unverehelicht und obne Himierlassung leiblicher ßischen Majors Friedrich Ludwig von Bohlen zu Bran⸗ Berliner K Xaßr 18 * ener oder Gesch vister ab . verstorben, und , in , . e ö w. — Der Berlin gr Kalender auf das Jahr 1819 beträgt sein Nachlaß weit über Einhunderttausend Fhaler. nicht angemeldet haben, mit selbigen, dem angedrohten
fis Seiten Berwandte des vierten Grades mütter⸗Prétjudije gemäß, hierdurch ausgeschlossen.
licher Seste hat sich bisber nur der Hofrath August Ludzpig Rebmann zu Stettin gemeldet, seine Legiti⸗
mation jedoch noch nicht vollstäudig geführt, allein da es nicht unwahrscheinlich, daß auch (ben so nahe Ver— wandte räterlicher Seite existiren, namentlich ein Dr. mon. Bell, angeblich ein Vater-Bruder⸗Sohn, in Len
vierten Grade verwandten Hofrath Rehmann zu Ster— iin nachjuweisen vermögen, und namentlich wird der Dr. med. Bell zu London hierdurch öffentlich vorgela den, spätestens in den vor dem Kammergerichts-Re— ferendarius Dunkelbeck auf
den 29. Mai 180, Bormittags um 10 Uhr, bier auf dem Kammergericht anberaumten Termine sich zu gestellen und ihre Leattimation zu führen, wi drigenfalls der Hofrath Rehmann nach in mn voll siündig geführten Legitimatien für den näcsten geietz lichen Erben zu erachten, ihm als solchem der Machlan ur freien Disposttion zu verabfelgen und der nach er ler Peätlusion sich etwa noch erst meldende Eide alle sein? Hindlungen und Dispesitionen anzuerkennen und zu übernehmen verbunden, von ihm weder Rech nungslegung nich Ersatz der erhobenen Nutzungen ju fordern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, was aledann noch von der Erbschast vorhanden, zu beanü gen schu dg.
Den Auswärtigen werden die Justiz-Kommissarien Ebell, Wendland und Becher als Mandazarien in Berschlag gebracht.
Berlin, den 17. Juni 1839.
Königl. Preuß. Kammergericht.
Subhastattions-Pateat. Rotbwendiger Verkauf.
Das dem Kaufmann gen rsä WMilfort zugebörige, in der Langgasse unter der Servis⸗Rummer a9? und Rr. 11 des Syvothekenbuchs gelegene Geundsiück, ab— gꝛschätzt auf 5350 Thlr. 10 sgr. zufolge der nebst Hy⸗ pothekenscheine und Redingungen in der Registratur einiusehenden Taxe, soll
den 1. (ersten) April 1840 vor dem Auctionator Herrn Engelhardt in oder vor dem Artuthofe verkauft werden. Zugleich werden alle unbekannten Real-Prätendenten zur Geltendmachung etraniger Ansprüche zum Termin an demselben Tage Vormittags um 19 Uhr vor dem Herrn Ober Landes— ,, n Kawerau nach unserm Gerichtshause,
ei *ermeidung der Dräklusion, vorgeladen. EFnigl. Sand und Stadtgericht zu Danzig.
Wothwendiger Verkauf.
Wolfenbüttel, den 21. November 18389.
5. Oktober d. J. und bis jetzt
Herzogl. Braunschw. Lüneb. Kreisgericht daselbst.
Literarische Anzeigen.
zu 1 Thlr. 15 sgr. zu haben:
Coursen und der Genealogie der fürstlichen Häuser, findet hier, und gewiß mit Vergnügen, der Geschichts⸗ und Vaterlandsfreund den ersten Theil einer Geschichte der Mark Brandenburg aus der Feder des Professor
.
1 1 2 1 *
Die Ilerren Actionairs der neuen Berliner Hage! Asseknranz- Gesellschaft werden ru
Kerlin, den 26. November 1839. Direction der neuen Berliner Hagel. Assekuranz. Gesellsehast.
—
Bekanntmachung.
Die am 1. 0ktober d. J. von uns ausgesehriebene. am Itzten d. M. fallig gewesene achte Einzahlung von zehn Thalern auf die Actien der Magdeburg- öthen - Halle. Leipziger Eigenk ahn. Gese lschast ist auf folgende 130 Stück:
Fo. M3z0AM, à873 und : 3, Ag18, 13914 und 135, 13969
und 70, 13972, 13989, 183066 bis incl. 15130, 1718 bis incl. 8z, 18477 his incl. Sl, 18519 und 20. 18526, 18528 his incl. 32, 18534, 19118 his inel. 28, 19715, 20258 bis inel. 69, 21133 bis incl. 36, 21591 bis incl. 98, »ieht geleistet worden. Die Eigentbümer dieser Ac- nn werden demnach zufalge §. 6 des Statuts hier- mit aufgefordert, die ausgebliebene Jahlang und aus- serdem eine Conventional- Strafe von fün Thalern
5 . r 1 zusammen also funf zehn Thaler Preuss. Cou
rant, spätestens am 28. Dezember d. J. bis Nachmittags ß Uhr an unsere Gesellschafts-Kasse (Regierungsssrasse No. 7) zu entrichten.
Wer dieser Aufforderung nicht vollständig und pünktlich Genüge leistet, verliert dadurch sein An. rächt auf die betreffende Actie und büsst die aui dieselbe geleisteten früheren Zahlungen ein.
Magdeburg, den 22. November 1849. Direktorium der Magdeburg - Cöthen- Halle. Leipziger
Eisenbahn. Gesellschaft. ; Francke, Vorsitzender.
et gnnt ng chu ng,
die Aufführung eines Börsen-Gebäudes zu Frankfurt a4. M, betreffend.
Der hiesige Handelstand beabsichtigt, ein eigenes, den lokalen Bedürfnissen entsprechendes Gebäude aufzufüh⸗ ren, und es hat sich zu dem Ende ein Comité gebildet, welchem vorerst die Leitung aller dahin gehörigen An⸗ gelegenheiten übertragen ist.
Für die Anfertigung der erforderlichen Baupläne hat man sich entschieden, eine allgemeine Konkurrenz bis zum 20. Januar 1849 n eröffnen, und es ergeht nun
1 6 ericht zu Berlsa, den 22. Juli 1839. as in graße Rr. I belegene Domnick Binneboeßsche Grund⸗ flück, tartrt * 18.7781 Thlr. à sꝗgr., sell am 2 ruar 18109, Bormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subkastirt werden. Tare und Fypotbekenschein sind in der Registratur einzuschen.
(
an alle Herren Architekten, welche sich für dieses Un⸗
er Rösenthalerstraße Nr. und Augnst, ternehmen interessiren, die ergebenste Einladung, sich um die Mittheilung des desfallsig aufgestellten Bau— Programmes an den Unterzeichneten zu wenden.
Frankfurt a. M., den 9. November 1838. J. 5. Mack, d. Z. Senior der Handelskammer.
— —
der Mittwoch don wohnen soll, so werden alle unbekannte Erben des den It. Dezember c. im Lokale der Anstalt, Beh- so eben bezeichneten Johann Fiedeich Goulob Bell, reustraise No: 38, Vormittags 10 Uhr stattfindenden so weit fle em näheres oder gleich nabes Verwandt dies jährigen General- Versammlung ergehenst eingela- schafis⸗Berhältniß mit dem als Erbe aufgetretenen im den. Lie Verhandlungen fangen um 10 Uhr prãcise an.
Friedrich Buchholz, in ausgezeichneter Weise dem Stoff Leben und Interesse abgewinnend und dieses Talent besser beweisend, als je. Die nachfolgende No— velle — „der rechte Erbe“ — wird Keiner übersprin⸗ gen, dem der Name „Willibald Alexis“ bekannt und werth ist, und schwerlich dürfte Einer die durch diesen Namen erregten Erwartungen unbefeiedigt finden. Ausgestattet ist dieser Kalender abermals mit 13 sau— beren Stahlstichen, von denen das Titelblatt uns die erlauchte Großfürstin Olga von Rußland zeigt, nach einem Gemälde von Krüger gest. von Auguste Häs⸗ sener. Die 12 Monatskupfer sind: ) die Ruine der Stammburg Hohenzollern in Schwaben, 2) das Kö⸗ nigl. Fammlengut Paretz an der Havel, 5) Ansicht von Potsdam, ) Ruppin, 3) Schwedt, 6) Prenjlau, ) Freienwalde, 3 Märkische Schweiz bei Buciow I) Brandenburg, 16 Crossen, 1 und 13) zwei Scenen zur Novelle, sämmtlich gestochen von Fink hier und Mayer in Nürnberg. Ferner ist erschienen und für 10 sgr. zu haben: Der Etuis-Kalender auf das Jahr 1840, nit s guten Kupfern von Auguste Hüssener nach beliebten Oelgemälden lebender Meister — I) der heim⸗ ehrende Krieger, 2) Altenburgische Aerndte, 3) der lleine Postillon, 4 angelnde Mädchen, 3) die Hunde⸗Lection, ) badende Mäidchen, 7 die wandernden Musikanten, 8) der Kunstbeförderer — und erklärenden sehr gelun⸗ zenen Gedichten von Ferrand und von v. Gaudi. Berlin, den 9. Oktober 1839.
Königl. Haupt-Kalender⸗Komtor.
2
Bei Carl Hevmann, Heil. Geiststraße Nr. 7, is
so eben erschienen:
Karte des Kreises Gumbinnen von F. A. v. Witz⸗ leben (Hauptmann im großen Generalstabe). Folio. kol. 12 sgr.
Der Regierungs-Bezirk Gumbinnen ist nun voll⸗
ständig und die Karten aller 16 Kreise desselben:
Angerburg — Darkehmen — Goldapp — Gumbinnen
— Heydekrug — Insterburg — Johgnnisburg — Lötzen
— Lyck — Niederung — Oletzko — Pillkallen — Rag—⸗
nit — Sensburg — Stallupöhnen — und Tilsit sind
eben so wie die Uebersichts-Karte des ganzen Regie— rungs⸗-Bezirks à 12 sgr. zu haben.
i 17 Blätter in einem Atlas vereinigt kosten nur
6 Thlr.
Stuttgart. (Neue Schriften.) So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3), zu haben: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg. Nach ofsiziellen von den Behörden erhaltenen und anderen authen⸗ tischen Quellen bearbeitet i . Cast. Mit dem wohlgetroffenen Portrait Sr. Majestät des Königs Wilhelm J. von Württemberg, nach Stirn⸗ brant, in Stahl gestochen von Jaquemot. gr. Svo. Eleg. brosch. Preis A Thlr. Das Portrait ist auch einzeln zu haben: in Ato. auf Chinesisch Papier 20 sgr. in Ato. auf Velinpapier 174 sꝗr.
ßischen Staaten.
So eben ist erschienen und im Haupt⸗Kalender⸗Kowm⸗ tor, Spittelmarkt Nr. 14, so wie in allen Buchhand⸗ lungen, in sauberem Einband mit goldenem Schnitt
Außer dem Kalender selbst, den vollständigen Pest⸗
Die Zauberlaterne, oder Geschichte Napo—⸗ leon 's, im Voltston von zwei Soldaten erzählt. r Von Friedrich Soulis und mit Anmerkun⸗ gen versehen von Dedollierre. Aus dem Franzö—
sischen von hr. Heinrich Els ner. Mit A2 Hoh schnitten geschmückt von Tylograph Finckh. Preis
Thlr. 26 sgr.
Briefe Napolon's und Josephinen's. Zwei⸗ ter Theil. Preis 1 Thlr. 33 sgr. J. A. Gärtner.
In allen Buchhandlungen ist zu haben, zu Berlin und Potsdam namentlich in der Stuhr schen Buch— handlung, auch bei Mittler, Nicolai, der Plahn— schen Buchhandlung ꝛc.:
Neue Weihnachtschriften für Töchter gebil—
deter Aeltern.
Valerie, oder die junge Künstlerin. Eine Erzählung zur Veredlung des weiblichen Herjens für junge Mädchen von 141 — 16 Jahren. Eleg. geheftet. Preis 111 sgr.
Emmeline, oder die junge Klavierspiele— rin. Von der Gräfin von G. Elegant geheftet.
113 sgr. Von Fr.
Adelheid, die junge Pächterin. von B. Elegant geheftet. 113 sgr.
Diese drei Bändchen sind sehr schön auf feinem Ve— linpapier gedruckt, in verziertem Umschlag broschirt und als Bearbeitungen gekrönter Preisschriften der De⸗ moiselle Frémadeure besonders als Leltüre für jzuñngt adelige Damen und Töchter gebildeter Stände zu empfehlen.
Erfurt und Leipzig, im Oktober 1839. Ludwig Hilsenberg.
Bierte Auflage des Freiherrn von Sandau! ; So eben ist erschienen und in Berlin zu haben bei Alexander Duncker, Französische Straße Nr. 21: Der Freiherr von Sandau oder die gemischte Ehe. Eine Geschichte unserer Tage. Von Dr. K. G. Bretschneid er. Vierte Auflage. Nebst einem Offenen Briefe an den Perfaffer der Schrift: „Der Freiherr von San; dau auf dem Richtplatze einer unbefangenen Kritik.“ gr. Sy9. geh. Preis 1 Thlr. Für die Besitzer der isten, 2ten und 3ten Auflage des Freiherrn vo¶n Sandau ist der „Offene Brie) besonders abgedruckt worden und kann durch jede so⸗ lide Buchhandlung für 7] sgr. bezogen werden. Halle, im November 1839. C. A. Schwetschke und Sohn.
Durch alle Buchhandlungen und Post-An⸗ stalten ist zu beziehen: . . der neuesten Literatur des Auslandes. 1839. (ir Bd.: April — Juni; 2x: Juni — Sept.; zr: Oftbr. — Dezbr; Mit 36 illum. u. schw. artistischen Beilagen. Preis pr. Band: roh 1 Thlr. geb. 11 Thlr. (Berlin, Verlag von Carl J. Klemann, Burgstraße Nr. 9.) ⸗ Wer die gediegensten Erzeugnisse der neuesten be ö. tristischen Literatur Frankreichs und Englands 9 . lungenen Deutschen Uebersetzungen zu lesen wi . ö dem fann dieses in jeder 2 würdig ausge. stattete Werk mit gutem Rechte emp ohlen werden.
in svo. auf Velinpapier 18 sar.
Der Preis ist wahrhaft beispiellos bill ig.
Pr eu
— — —
M 331.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der König haben dem Staats /Minister von
berg den Rothen Adler-Orden erster Klasse in Brillanten r ; SGeseßze 2 cine Armer, Handel, Industrie und eine politische Wichtigkeit Man fchaffe die Constitution ab, und das Spanische Kö⸗
zu verleihen geruht.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz sind von Hannover yer wieder eingetroffen. ö
Zeitungs⸗Nachrichten. 1 and,
Frankreich.
Paris, 23. Nov. Die Negierung publizirt heute nach⸗ stehende telegraphische Depesche: „Der Franzöͤsische Bot⸗ schafter an den Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten. Bayonne, 20. Nov. (Madrid den 18ten). Ein Dekret der Königin-Regentin verordnet die Auflssung der Cortes. Madrid ist vollkommen ruhig.“ — Das Journal des Debats knuͤpft an diese Depesche nachstehende Betrachtungen: „Nach einmonatlichen Versuchen, ein Ministerium aus den Reihen der Opposition zu bilden, hat die Königin-Regentin von Spanien Hie Aufloöͤsung der Cortes ausgesprochen. Die gouvernementale Kri— sis, welche die Wirksamkeit aller Gewalten hemmt, tritt in eine
neue Phase; die Politik des Ministeriums und der Parteien wird der Beurtheilung des Landes unterworfen. Was sich bis zu diesem
Tage jenseits der Pyrenaͤen ereignet hat, duͤrfte ein Naͤthsel fuͤr den Leser seyn. In dem Augenblicke, wo die Spanische Negie⸗ rung durch eine gewandte und versoöhnliche Politik die Baskischen
Provinzen, den Heerd der Karlistischen Insurrection zu pacifiziren Das Ministe⸗
rium wird durch eine Coalitions-Majoritaͤt angegriffen; die De⸗
wußte, bricht eine heftige Krisis in Madrid aus.
putirten erlassen wuͤthende Adressen; die parlamentarischen Redner erklaͤren das Vaterland in Gefahr und predigen die Verweige⸗ rung der Abgaben; die Journale folgen ihrem Beipiel; die ge— eimen Gesellschaften sind in Permanenz, und unsere radikalen latter, das ewige Echo aller Revolutionen, verkuͤnden schon, daß ein vormaliger Minister der Königin Christine bei einem Volksaufstande ums Leben gekommen sey. Diese letzte Nachricht hat sich, dem Himmel sey Dank, nicht bestaͤtigt; der revolutio— naire Enthusiasmus ist noch nicht zu den Metzeleien zu— ruͤckgekehrt, und der Tod des Herrn von Toreno gehört nicht zur Zahkr der vollendeten Thatsachen. Aber warum dieser Tumult? Warum dieses anarchische Interregnum? Warum jene wuthen— den Manifestationen und jene Aufrufe an das Volk? Niemand sagt es, und vielleicht weiß es auch Niemand. Man koͤnnte glauben, Spanien befinde sich am Vorabend eines 14. Juli oder eines 10. August; und dennoch ist der Buͤrgerkrieg so gut als beendigt; nichts bedroht von Außen weder die Ruhe noch die Unabhangigkeit Spaniens; die Constitution steht aufrecht und die Regierung hat das glaͤnzendste Pfand fuͤr ihre Maͤßigung und Aufrichtigkeit gegeben. Noch vor wenigen Tagen haben sich das Ministerlum und die Opposition umarmt. Was hat sich in Spanien verändert, seit der Girondist, Herr Olozaga, sich in die Arme des Generals Algix stuͤrzte? Hat die Coalition von Pillnitz der Spanischen Verfassung den Krieg erklart? Ist irgend ein Herzog von Braunschweig in das Spa⸗ nische Gebiet eingedrungen? Sind die Karlistischen Emigranten Regimenterweis uber die Pyrenaͤen gegangen? Spanien ist ru⸗ higer als jemals; die Regierung will den Frieden, die strenge und aufrichtige Erfüllung der Constitution. Aber die ihrer An— sicht nach verkannten Staatsmaͤnner, die Redner der patriotischen Gesellschaften reizen zur Aufregung; mit einem Worte, man spielt an den Ufern des Manzanares Revolution. Spanien ist in Eu— ropa das am wenigsten revolutionaire Land, in dem Sinne, wie wir dieses Wort verstehen; es ist der klassische Boden, nicht der Freiheit, wohl aber der Gleichheit; und dies ist sein Üngluͤck. Alle Welt hat Privilegien, aber besonders das Volk. Auch findet man in Spanien nirgends, weder einen Mittelpunkt der Reichthuͤmer, noch einen Mittelpunkt der Ver— waltung, noch eine Nationalkraft, die hinlaͤnglich stark ware, um dem politischen Korper einen Impuls zu geben. Spanien hat nichts von der Physiognomie der modernen Volker. Das Werk einer Revolution in Spanien müßte darin bestehen, der Regie— rung Kraft zu verleihen, statt sie zu schwaͤchen, ihr weit mehr Waffen zu geben, als man Buͤrgschaften von ihr verlangt, eine politische und soziale Hierarchie zu gruͤnden, statt die Theo rieen des Baboeuf und des Anacharsis Clootz ins Leben rufen u wollen. Das Volk hat nicht das geringste Interesse da— ei, sich gegen die Regierung aufzulehnen; auch hat es in Spanien niemals wahrhaft politische Insurrectionen gegeben. Aber es existirt in Madrid und in einigen großen Staͤd⸗ ten eine Partei, welche die Sitten und Ideen Spa— niens in der Geschichte der Franzoͤsischen Revolution studirt, und die mit aller Gewalt auf jenem neuen Theater eine traurige Pa⸗ rodie aller Epochen unserer Revolution spielen will. Getreu den Traditionen der Klubs zur Zeit der konstituirenden und der ge— setzgebenden Versammlung schreit man tagtäglich uͤber Verrath, man legt dem Hofe tausend wahnsinnige Projekte zur Last, man verlangt die Köͤöfe der Minister. Wenn die Regierung die Cor— tes aufloͤsen will, so verbreitet man das Geruͤcht, daß sie die Lonstitution abschaffen wolle, und man empfiehlt auf eine feier— liche Weise die Verweigerung der Abgaben. Niemand, der noch irgend gesunden Sinn und richtigen Blick hat, wird . 6 lichen Gewalt. den Gexanken, unterlegen, daß . . onstitution umstuͤrzen wolle, In anderen Staa⸗ Re ann eine Constitution das Königthum einengen, seine chte vermindern und feine Wirksamkeit schwächen. In Spa—
— — — —
Berlin, Freitag den 29sten November
geben.
Allgemeine
ßischt Staats-Zeitung.
— — — — V/ —
nien dagegen ist eine Constitution vielmehr eine Burgschaft gegen das Land, eine Barriere gegen die Myrigden von Lokalfreiheiten
und perfönlichen Privilegien, eine der Königlichen Gewalt gege, fuͤgt das ofsizielle Blatt hinzu, „wird die Regierung des bene großere Starke. ᷣ 8 tion kann die Regierung leben, verwalten und Kredit haben; nur
Nur mit Huͤlfe einer liberalen Constitu⸗
mit Hülfe einer solchen Constitution kann sie dem Lande Gesetze,
nigthum ist nichts mehr; es herrscht nicht einmal in Madrid.“
Die Herzogin von Orleans und der Herzog von Nemours sind im strengsten Incognito durch Moulins gekommen und wer—⸗
den wahrscheinlich dem Herzoge von Orleans bis Lyon entgegen reisen. Der Oesterreichische Botschafter begab sich gestern Abend um 11 Uhr zu dem Lerd ihm, die sich bis tief in die Nacht hinein verlängerte. Dem Temps zufolge, scheint es,
Granville und hatte eine Konferenz mit
daß die Besorgnisse der „Preffe“, in Betreff des Aufenthaltes des Herzogs von Bor⸗ deaux in Rom, sich dem Hofe mitgetheilt hätten, wenigstens spreche
man von sehr energischen Maßregeln, die ergriffen werden sollten. „Man sagt sogar“, fuͤgt der Temps hinzu, „daß schon heute einige Eroͤrterungen dieserhalb im Conseil stattgefunden hatten, dem man die Frage vorgelegt habe, obgleich mehrere Mitglieder
des Kabinets der Ansicht gewesen wären, daß man die geeigneten Vorsichts⸗Maßregeln treffen solle, ohne davon zu sprechen.“ Der Großsiegelbewahrer, Herr Teste, ist mit Einhelligkeit
der Stimmen zum Mitglied des General-Conseils des Gard⸗De,
partements ernannt worden.
Der (in dem vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung unter
London mitgetheilte) Artikel der „Morning Chronicle“, in Ben treff der Politik, welche Frankreich in den Orientalischen Angele—
genheiten befolgde, giebt dem Tempé zu folgender Bemerkung
Anlaß: „Wir haben uns mehrere Male uͤber die Franzoͤsische
Politik im Oriente ausgesprochen und brauchen deshalb fuͤr jetzt
.
nicht darauf zuruͤckzukommen. Aber England hatte Unrecht, uns mit einer neuen heiligen Allianz zu drohen, um uns dahin zu
bringen, daß wir unserer Regierung Unrecht geben sollen.
Vor
dem gemeinschaftlichen Feinde wuͤrden wir unsere inneren Zwistig—
keiten einzustellen wissen, und weder die Aengstlichkeit, die man bei dem Marschall Soult voraussetzt, noch die Apa— thie des Herrn Rosamel, wuͤrden uns verhindern, fuͤr das Uebergewicht, welches einer großen Nation gebührt, je— den Kampf einzugehen. endet ist, wenn der Traktat zwischen Aegypten und der Turkei, den Mehmed Ali schon unterzeichnet hatte, noch Gegenstand der
Wenn die Orientalische Frage nicht be⸗—
Erörterung ist, so muß man dies allein den Intriguen des Eng⸗
lischen Botschafters in Konstantinopel zuschreiben. Frankreich hat daher ein Recht, sich zu beklagen und es thut wohl daran, auf seiner Hut zu seyn. allein die Beendigung eines Zustandes wuͤnsche, der nicht länger dauern kann. Die Geruͤchte, nach welchen zwischen Frankreich
und den anderen Mächten eine effene Spaltung bestehe, sind nach
und nach widerlegt worden. Die Korrespondenzen aller gut un— terrichteten Journale bestätigen täglich unsere Behauptungen und be—
weisen, daß wir uns nicht getaͤuscht haben.“ — um Beweise des Hbenge⸗
lebrigens ist es unwahr, daß Frankreich
J
1839.
daß noch gegen 3000 Franzssische Gefangene in Sibirien schmach⸗ teten, sey daher, wie alle' fruheren, ungegrundet. „Uebri 24 nigs, im doppelten Interesse der Wahrheit und der öffentlichen Moral dem Ursprunge jener sich bestaͤndig wiederholenden Gerüchte nach— forschen, und sich zu uͤberzeugen suchen, ob die Quelle rein und uneigennuͤtzig ist.“
Börse vom 23. Nov. Die Spekulanten hatten heute fruͤh bei Tortoni 3 der bedeutendsten Staatsmänner sterben las⸗ sen, namlich den . von Wellington, den Fuͤrsten von Met⸗ ternich und den General Jacksen. Keine dieser Trauerbotschaf⸗ ten hat sich bestätigt, und man Überläßt sich der Hoffnung, daß diese Geruͤchte den betheiligten Staaismannern langes Leben be— deuten. Die Franzoͤsischen Renten waren anfänglich etwas zuruͤck⸗ gegangen, hoben sich aber bald wieder auf ihre fruheren Course. Die Auflösung der Cortes hat nicht so nachtheilig auf die Spa— nischen Fonds gewirkt, wie man fuͤrchtete, indeß ist die Spanische aktive Schuld doch auf 251, gewichen.
Toulen, 19. Nov. Das Geruͤcht, daß unsere Flotte hier aͤberwintern wuͤrde, war wirklich in unserer Stadt verbreitet, wie ein hiesiges Journal es gemeldet hatte, aber es erweist sich als gam ungegruͤndet. Den letzten Nachrichten aus der Besica⸗Bai zufolge, wird kein einziges Schiff nach Frankreich zuruͤckkehren. Das Liniemchiff „Genereux“, welches in Toulon erwartet wurde, hat auch Gegenbefehl erhalten und bleibt in der Levante. Der General⸗Commissair der Flotte hat sich nach Smyrna begeben, um daselbst Lieferungs⸗Kontrakte uͤber Lebensmittel aller Art abzu⸗ schließen, und es scheint gewiß, daß unsere Schiffe in Vurla, Smyrna und einige vielleicht in Athen uͤberwintern werden.
Sroßbritanien und Irland.
London, 23. Nov. Der , hat sich jetzt in den offentlichen Reden und in den Zeitungen die höchsten Personen des Königreichs zum Ziel genommen. Die regierende und die verwittwete Königin sind es, welche von den Tories und Libera— len einander voͤllig gegenüͤbergestellt werden, wobei man dann ge— legentlich auch andere Mitglieder der Koͤniglichen Familie mit in den Kampf hereinzieht. Die beabsichtigte Vermaͤhlung der Koͤ⸗ nigin Victoria, welche vermuthlich heute dem Scheimen Nathe wird angezeigt werden, giebt diesen Debatten neue Nahrung. Die Tories sprechen dabei von Belgischem Einfluß, und es wird hier und da geäußert, daß man statt eines fremden Prinzen, lieber einen eigenen Unterthan der Koͤnigin zu ihrem Gemahl haͤtte er— heben sehen. Außer diesem Thema bieten die Besuche der verwittweten Tönigin bei den angesehensten Torv⸗Familien in den Provinzen vielen Stoff zu Partei⸗Diskussionen dar. Da namlich die Tories diese Reise dazu benützen, um ihre Abneisung gegen den Hof der Koͤnigin Victoria laut und deutlich kundzugeben, so lassen es andererseits die Liberalen nicht an Vorwürfen gegen die Königin Adelaide
fehlen, indem sie es sehr unpassend finden, daß sie zu solchen De⸗ ! 1
sagten, fuͤhrt der Temps nachstehenden neueren Artikel des Messager
an: „Angesichts der widersprechenden Versionen, welche die Deutsche
Presse seit einiger Zeit uͤber die Orientalische Frage publizirt,
unseren Lesern uͤber den wirklichen
schätzen wir uns gluͤcklich,
Zustand der Unterhandlungen berichten zu koͤnnen. Unsere Nach; richten sind aus einer zu guten Quelle geschöͤpft, als daß ihre
Richtigkeit in Zweifel gezogen werden koͤnnte. Unser Korrespon— dent meldet uns, daß Frankreich und Aegypten gegenwartig vollkommen einverstanden uͤber die Zugestaͤndnisse sind, Mehmed Ali der Pforte machen muß. auf die Vorstellungen unseres General-Konsuls darein gewil— ligt, einen Theil seiner Anspruͤche aufzugeben; er .
die Der Vice⸗-Koͤnig hat
ichtet
sich, die Flotte zuruͤckugeben, und sich mit der Erblichkeit von
Aegypten und seinem Theile Syriens zu begnuͤgen.
Unter
dicsen Bedingungen kann er auf den Beistand unseres Ge⸗
sandten zaͤhlen.
Die Orientalische Frage konnte nun um so
leichter gelͤst werden, da der Divan nach den Eroͤffnungen, die
er Mehmed Ali gemacht hat, gegen jene Bedingungen nichts Ernstliches einzuwenden weiß. Leider sieht ein Theil der fremden
Diplomatie einen solchen Abschluß nicht mit guͤnstigen Augen an.
Lord Ponsonby bietet Alles auf, um die neuen, durch unseren
Konsul so gluͤcklich geleiteten Unterhandlungen zum Scheitern zu
bringen. In dieser Absicht hat er die Gemuͤther der Mitglieder des Divans mit Mißtrauen und Besorgnissen erfuͤllt, die die Frage von neuem in den beklagenswerthen Status quo versenken. Wir
.
lassen werde, nachdem durch die Anstellung
wissen nicht, ob Lord Ponsonby in dieser Hinsicht getreu dem
Geiste seiner Instructionen folgt; aber jedenfalls hoffen wir, daß
Lord Melbourne die Interessen des westlichen Europas und die selbst
ö
von Herrn Waghorn im Namen des Englischen Handels ausgedruͤck⸗
ten Wuͤnsche besser wuͤrdigend, nicht laͤnger Anstand nehmen
wird, gemeinschaftlich mit uns die Wege zu be den Frieden im Orient konsolidiren koͤnnen. Wäre dem nicht so,
betreten, die allein
so wurde es die Pflicht unserer Regierung seyn, in dem Beneh⸗ men, welches sie begonnen hat, eben so viel Festigkeit zu zeigen, als das Britische Kabinet boͤsen Willen und Widerstand zeigen
wurde.
Dies wuͤrde außerdem das einzige Mittel seyn, um die
ernsten Fehler, welche unstre Diplomatie zu verschiedenen Zeiten
in der Orientalischen Frage begangen hat, auf eine wuͤrdige Weise . d 5 Sir J. Hobhouse's und etwa des Lord⸗Kanzlers konnen die Mit
wieder gut zu machen.“
Auf die Frage des „Journal du Commerce“, in Betreff der in Sibirien zuruͤckgebliebenen Franzoͤsischen Gefangenen, er wiedert heute der Moniteur parisien, daß schon zu verschie⸗
denen Malen Anfragen bei der Russischen Regierung in dieser Hinsicht gemacht worden waren. Jene Regierung habe darauf Berichte von dem Sibirischen Gouvernement eingefordert und dieselben dem Franzosischen Botschafter am Russischen Hofe mit— getheilt. Es sey daraus hervorgegangen, daß sich nur nech einige en in Sibirien befaͤnden, die wegen Mordthaten zur
wangts⸗-Arbeit verurtheilt worden waren. Das neuere Geruͤcht,
monstrationen die Hand biete und aaf ihrer Reise recht absicht— lich nur den Tory⸗KÄdel besuche, da sie zum Beispiel eine Einla⸗ dung von Seiten des Herzogs von Devonshire ausgesqlagen habe. Diese Einmischung von Persönlichkeiten in den Partei— kampf giebt demselben jetzt einen so unwuͤrdigen Charakter, daß ein näheres Eingehen in die Einzelheiten des Streits nur tadiös seyn warde.
Gestern Nachmittag um 2 Uhr versammelte sich ein Kabi⸗ nets⸗Rath und blieb bis 31 Uhr beisammen. Fast alle Mini⸗ ster waren zugegen. Man glaubt, daß der Gegenstand der Be⸗ rathung die Rede gewesen sey, mit welcher die Koͤnigin dem Ge— heimen Rath heute ihre Absicht, sich im kommenden April mit dem Prinzen Albert von Sachsen-⸗Koburg zu verheirathen, mit— theilen werde.
Der Morning Herald will wissen, man habe die Schild⸗ wachen in der Nähe der Zimmer der Königin im Schlosse zu Windsor verdreifacht.
Lord Hill, der Ober-Befehlshaber der Armee, soll die Offi⸗ ziere, welche bei der Rede des Herrn Bradshaw zugegen waren, aufgefordert haben, von ihrem Benehmen dabei Rechenschaft abzulegen.
Man hält es fuͤr wahrscheinlich, daß der Graf von Sand⸗ wich, ein Konservativer, der durch sein bedeutendes Vermögen Einfluß auf die Wahl von zwei Mitgliedern des Unterhauses in der Grafschaft Huntingdon hat, durch die Ernennung zum Ober⸗ Jaͤgermeister der Königin sich auf die Seite der Minister ziehen seiner Gemahlin, einer Schwester des Ober⸗Kammerherrn, Grafen von Uxbridge, als Staatsdame, der erste Schritt geschehen, ihn zu gewinnen.
In Tory⸗Blättern wird behauptet, Lord Melbourne habe in den letzten Tagen einem hochgestellten konservativen Edelmann
einen Entschluß angezeigt, noch vor der Eröffnung des Parla— ĩ . wollen. „Wir sind außer
ments vom Amte züruͤcktreten zu auß Stand, auszumitteln, sagt der Eta rend, ob der Ruͤcktritt
! lichkeit — wenn? er anders wirklich dazu entschlossen ist Er . seyn soll, wobei er dann die Premier /Minister⸗ stelle fur Lord Durham oder Lord Normanhy offen lassen würde, Uder ob er die Auflösung des ganzen Kabinets nach sich ziehen wird. Indeß können wir an die Abdankung Melbourne 's und seiner Kollegen kaum glauben. Mit Ausnahme Lord Lansdowne's,
glieder des jetzigen Kabinets es nicht Aber sich gewinnen, sich von ihren Amts Salarien zu trennen..
Herr Charles Spencer Cowver ist zum Britischen Legations⸗ Secretair in Florenz ernannt worden.
Der Herzog von Wellington ist von seiner Krankheit wie der= hergestellt und heute Nachmittag in seiner hiesigen Wohnung, Apüley - House, angekommen. Sein Unwohlseyn war nach Ein gen durch übermäßige Anstrengung auf der Jagd, nach Anderen durch einen Diaͤtfehler veranlaßt. Der Herzog war eine Zeit lang der Ohnmacht nahe, erholte sich aber bald wieder. Die Kö⸗