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geben werden wird. Die Einführung Chinesischer Gewaͤchse ist über ⸗ upt Mede hier, und einige scheinen auch sehr geeignet zu seyn sich verbreiten. Der Libbe Veisin, der lange. Missiongir in der rovin Setchuen war, hat viele neue Gewächse von dort mit⸗ — gebracht, die in dem großen Garten der Missions-2Anstalt der Rue du Bac kultivirt und ven da verbreitet. Darunter gebört eine Rübe, Antwerpen, M. Dezember. welche nach allen Zengnissen die Europäischen Arten an Geschmack . Zinsl. 714. Neue Anl. 23.9.1 1. übertrifft, und eine Pflanze, genannt Petsai, welche theils als Gem e, kErankfurt a. M., 6. Dezember. theils als Futterkraut gebaut wird, und die sich hier sehr gut akklima⸗ Oesterr. S0 / Met. 10667, G. A0so v? /g. vSoa/.. 21 .0,0 S712, r tisirt hat. Ein neues Gemüse isi von Herrn Robert, Direftor des 19, 213, G. Bank- Actien 1996. 1994 Partial - Gbl. 18 6.
. . Amsterdam, 3. Derember. Niederl. wirkl. Schuld. S212. 20/0 do. os 13/169. Kan- Bill. 28. do , Span. 237. Passive 65s8. Ausg. Sch. — Linsl. — Preusa. Prüm Sch. — Poln. — Oesterr. Met. 10312, ..
Allgemeine
reußische Stagts-Zeitung.
dern auch viele katholische Einwéhner der Stadt und Umge— end hatten sich eingefunden, um der Feier . 3
nweihung geschah durch den Vice General⸗-Superintendenten der Provinz Westphalen, Ober⸗Konsistorial Rath Natorp. Nach Beendigung der kirchlichen Feler, die in dem Herzen aller Se— meindeglieder die Gefühle des innigsten Dankes gegen Gott und gegen die christlichen Mitbruͤder von nah und fern, durch deren Mildthaͤtigkeit der Bau möglich geworden, aufs neue belebte,
— — ——
vereinigte die Festgenossen ein Mittagsmahl in dem Saale des e fg af and Wie an der kirchlichen Feier, so
auch an diesem Mahle eine große Anzahl katholischer Eingesesse⸗ ner nebst zwei Geistlichen derselben Theil, ein Beweis, wie fried⸗ lich und schoön das Verhältniß unter den beiden Konfessionen in Meschede ist.
Wissenschaft, Kunst und Literatur,
— — greslau. Unter dem Titel Eduard in Rem. ist hier
bei Max und Comp. eine Nevelle in? Büchern (2 Bde,) erschienen, zelche ganz besondere Beachtung verdient, und hier zunächst ihrer wis⸗ senschaftlichen Seite wegen hervor eheben wird. Der Verfasser, ein Westphale, hat mehrere Jahre in Rom gelebt und dürfte von Vielen, die in jetzter Zeit diese Weltsiadt besucht haben, leicht zu errathen seyn. Wenn so das Buch in einer novellistischen Form das Leben und Treiben des heutigen Rom kräftig, sicher und frisch schildert (das Karneval, die Ständ⸗ chen und die Kunstwuth der Engländer), so bietet es gleichzeitig treffliche Be⸗ mer fungen Über die alten Kunsiwerke; ein ganjes Buch, das siebente, beschäftigt sich mit dem Vaticanischen Museum; viele mythologische und artsstische Auteinandersetzungen dürfen ar t belehrend genannt werden. Das Ganje ist eine Lektüre für die höher gebildeten Stände und wird den Künstlern und allen denen, welche Rom kennen oder besuchen wollen, eine willkommene Begleitung seyn. Eigenthümlich ist bie Schreibart des Werkes, die dann und wann an Griese erinueri, ohne iin mindesten dessen Frivolität nachzuahmen; diese Form aber macht das so luhaltreiche Werf zu einer noch erfreulicheren Erscheinung.
—
Paris, en. Rev. Einführung neuer Gewächsse in Frank reich! Man hört gegenwärtig hier viel weniger als vor einigen Jah— ren ven der Ausbreitung der Seidenzucht im mittlern und nördsschen Frankreich reden, allein ihre Fortschritie sind darum nicht minder reell, bie man aus der Ausdehnung der Pflanzschulen für Maulbeerbäume, besonders die moris multicaulis, schlleßen darf, von der allein von Fro⸗ mont aus Millonen Stücke versendet werden. Die Seidenzüchter ina⸗ chen sich große Hoffnungen von einer neuen Spezies von Mauldeer⸗ baum, den Herr Kerbert (welchen der Handels-Minister vor zwei Jah— ren nach Manilla und an die Küste von Ching geschickt hat, um Chi⸗ nesische Seidenzucht zu studirem) kürzlich eingeschickt hat. Ste ist aus RordeChlna, und man hofft, daß sie dem Frost besser widerstehen werde, als alle bekannten Arten. Der Minister hat die angekommenen Spröß⸗ linge ö Camille Beauvais zur Fortpflanzung und zur Beobach— tung ihrer Eigenschaften anvertraut. Eine andere Kultur, welche ihre fanatischen Anhänger hat, ist die des Thees. Es giebt einen Dr. Merat, welcher diesen Plan zuerst in Borschlag gebracht und mit der den Franzosen, wenn sie eine sire Idee haben, eigenen Zähigkeit ver⸗ felgt hat. Er hat es so weit gebracht, daß der Minister einen Herrn Guillemin nach Brasillen geschickt hat, um die dortigen Theegärten zu besuchen und ülb er die Kultur derselben zu berichten. Dieser hat aht Theepflanzungen in den Provinzen Rio . und San Paulo be⸗ reist und . in der letztern den Theebaum in Menge und in gutem Gedeihen gefunden. Er versichert, daß dert einzige Grund, war⸗ um man feinen Thee als Handels-Artikel bereite, in der Theuerung der Handarbeit in Brasilien lege, was wohl nicht ganz richtig seyn mag.
enn man weiß jetzt aus den Berichten der Engländer in Assam, daß die Bereitung der Lidfür eine sehr delikate Operation ist, welche die allergrößte Genauigkeit und die anhaltendste Aufmerksamkeit erfordert, und diese lasfen sich von Neger⸗Stlaven nie erhalten. Guillemin glaubt, daß man in Frankreich Thee um den dritten Theil der Kesten, die er in Brasilien erfordert, produziren könne; aber auch, daran ist sehr zu zweifeln, denn der Tagelohn in Frantreich istffünfmal höher als in China, und der Grund unt Boden bel dem höheren Werth des Geldes in China dert weit wohlfeiler als hier, davon gar nicht zu reden, daß die tausendjährige Erfahrung der Chinesen in Behandlung der Pflanze, des Bodens 2c. so wie Ge—⸗
so nahmen
Botanischen Gartens der Marine in Toulon, eingeführt worden. Dies st der Seglzmus hispanicus, eine Art Distel, welche in n Süd⸗ Frankreich in Menge vorkommt. Robert kam auf den Gedanken, sie ju kultiviren, und hat es so weit gebracht, daß sie eine lange, dicke, weiße Wurzel treibt, welche ctwa den Geschmack der Scorzonere hat, aber einen weit größeren Ertrag liefert. Ich habe auf der Gartenbau- Gesellschaft Wurzeln dieser Pflanze gesehen, welche zebn Zoll Länge und drei Zoll Unifang hatten. Die Gesellschaft hat Herrn Nobert eine Silber-Medaille dafür zuerkannt. Einige sehr wichtige Versuche sind mit dem Bau ven polxgonum tingtarium im Thal der Seine gemacht worden, und man hofft, den Indischen Indige dadurch zu ersetzen. Herr Paven hat gefunden, daß 130 Gramme Blätter des polxgohium Iz Gramme schönen Indigo liefern. Die Pflanze kommt in feuchtem Boden sebr gut fort und erfordert weit weniger Sonnen— hitze als die indigotera inetari. Der Indigo, den sie liefert, ist che⸗ misch von dem gewöhnlichen nicht zu unterscheiden. Es fehlt freilich nech an Versuchen im Großen in der Anwendung auf Färberei. Wenn sich das neue Produkt bei diesen bewährt, so würde Frankreich und Deutschland von einem großen Tribut befreit, den es Ostindien be— etz denn die Französische Einfuhr von Indigo beträgt etwa 26 Mil— ionen Fr.,, worpon es ungefähr 8 Millionen wieder ausführt und den Rest fensumirt. (A. Z.) Dauer der Lbgang
von
Eisenbahn⸗ Fahrten am 8. Dezember. Jeitdauer Abgang JZeitdauer
ᷣ , ,, von e Ber ii n. St. M. Potsdam. St. M. Um 7 Ubr Morgens. — 0 Uhr Morgens. 13 19 ö — 20 Mittags. . 32 2 . Nachmitt. — 12 Nach mitt. 35 Abends.... d 77 Abends... 6
— 39
8 * 10 ' 14— = ö J. ist 19 Minuten später
J (
Die Fahrt um 6 Uhr Abends! von Berlin
abgegangen, weil der Steglitzer Zug wegen eingetretener Schadhaftig⸗ keit der Maschine erst um diese Zeit ankam.
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Avends Rach einmalige 6 Utzr. T uht. 190 uhr. Beobachtung.
16a. g. Dezember.
Luftdrud.... . 3 A0 21 Par. 339 Si“ Dar. 339, 21 Par. Queuwärme tzs5 0 R.
Luftwärme ... — 1,89 R. — 299 R. — 29 R. Flußwarme O09 R.
Thaupunkt.... — 2,19 R. 3,3 R. — 4,99 R. Bodenwarme 3.90 R. Dunstsatigung 82 oEt. 69 pCt. Sy or. Ausdünstung O, ois“ Rh. Wetter.. .... Schnee. heiter,. yweiter. Niederschlag O MI Rt. w . O Sd. OSO. Wärmewechsel — 170 Wolkenzug . ... — OD. — — 7,8 6. Tages mittel: 339, PParé=. — 2.98 R.. — 37 0 R.. 79 6 t.
Berli ne r Börse. Den 9. Dezember 1839.
Im tlicher Honds u -G Zettel.
8 Fr. Cour. 251 Fr. Cour.
* Brlef. Geld. 1 8 RKrief. GI. gi Bgcrela- ac, I Io i,. 1I5stpr. Praudbr. as. — 10137. Pr. Eugl. Obl. 20. 4 192 / Form. do. 31 103 1621/12 Prin. Sch. d. 8eeh.— 72.55 kKur. a. Naum. do. 2. 1035, 1031, Sehlesigelie do. as 110212 Conp. und Zius-
OZ.
161 ⸗
Loose zu 590 VI. 144 *. M12. Locse zu 109 FI. — Preuss. Präm- Sch. 70! . C. da. A9I9 Anl. 1092 Br. oln. Laose 6s /, 69. Fo /g Span. Anl. Ss/, S114. 2I/2lν Hioll. S217. S264 / 1. 1 Eisenbahn- Aetfĩen. St. Germain 555 kr. Versailles rechtes Ufer M0 Br. do. linkes Ufer 293 Br. Strasshurg- Basel 310 6. Bordeaux. Teste — Sambre - Meuse —. Leiprig - Dresden 9qu 6. Käln- Aachen S5 Br. Comp. Centrale —. Hamburg, 7. Dezember. kank- Actien 1585 Br. Engl. Russ. 106512. Paris. A. Dezemher. zog Rente fin cour. 112. 75. 399 sin cour. S2. M0. 30 Neapl. au eomps. 103. 10. 30M, Span. Kente 233. Passive 6d s. 37 Port. 2316. Wien, . DHezemher. Soc Met. 1077. A060 10017. 300 Sh /. 21saus0. —. 19 ,.. Bank-Actien 162! Anl. de 1831 1441. de 1839 11016.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 10. Dez. Im Opernhause: Die Erholungs— reise, Posse in 1 Akt, von T. Angely. Hierauf, zum ersten— male: Ein Tag der Abenteuer, komische Oper in 3 Abth., nach dem ren e e, Musik von Mehul.
Im Schauspielhause: 1) La sille de l'arare, vaudeville en 2 aetés, par zl. 5I. Hayard et P. Duport. 2) L'heritiere, vaude- ville en 1 acte, par M. M. Scribe et G. Dela vigne.
Mittwoch, 11. Dez. Im Schauspielhause. Auf Begehren: Lebende Bilder. I) Ueberfahrt zur Kirche, nach einem Gemaͤlde von Grothe. 2) Ermahnungen der Großmutter, nach einem Bilde von Munck. Dazu Lied von Kuͤcken. 3) Schwedischer Soldat aus dem 3ojaͤhrigen Kriege, scherzend mit Maͤdchen am Brunnen in einer Deutschen Stadi, nach einem Gemaͤlde von Kleine. Dazu Soldatenlied von Neithardt. 3) Ein Abend auf dem Capo di Sorrento, nach einem Gemaͤlde von Bouterweck. Dazu Chor von Auber. 5) Der Tabulet.- Kraͤmer, nach einem Gemälde von Cretius. Dazu Lied von Mehul. 6) Retour de Laihro, nach einem Kupfer von Maurin. Dazu Chor von Rossini. 7) A Musicale Bore, nach einem Eren fen Kupfer⸗ stich. Hierauf: Der Militairbefehl, Lustspiel in 2 Abth., von C. W. Koch.
Freitag, 13. Dez. Oper in 3 Abth., mit Ballets. S. Lowe: 1
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Im Opernhause: Fernand Cortez, große Musik von Spontini. (Dlle.
Königsstädtisches Theater. Dienstag, 10. Dez. Die Entfuͤhrung vom Maskenball, oder: ungleichen Freier. Fastnachts-Posse mit Gesang in 3 Akten, J. Schickh. Mittwoch, 1I. Dez. Don Juan von DOesterreich, oder: Der Beruf. Historisches Gemaͤlde in 5 Akten, von Dr. Barmann. Donnerstag, 12. Dez. Nelke und Handschuh; oder: Die Schicksale der Familie Monetenpfutsch. Neue Parodie eines schon oft parodirten Stoffes, in 35 Akten, von J. Nestroy. Wegen Krankheit der Mad. Schwanfelder konnen die fruͤher annoncirt gewesenen Stuͤcke nicht gegeben werden; die dazu be— reits verkauften Billets bleiben zu den jetzt angekuͤndigten Vor— stellungen gültig, oder kann der Betrag dafuͤr an den resp. Ta—
Die von
6
Seb. d. K. u. N. - 216
1093 3 ö Gold al inareo
Fihluger do. 1
weohnheit der Arheiter, ihnen einen Voriheil geben muß, der keine Koön— sucrenz zulassen kann. Guillemin hat eine Anzahl Theestauden aus Brasillen initgebracht, welche dem Acclimatisations-Garten im botani⸗- schen Garten übergeben worden sind. Es ist wahrscheinlich, daß der ganze Versuch vlele fruchtlose Kosten machen und dann wieder aufge—
Neue Dukkten FRriedrlelisd'or
ina Aud. Goldmün-
dito. do. ̃1*0 13 Naua. do. lu Th. A7 2
Wéeatp. Pfandhr. 36 1021, Grolsh. Pos. do. 4 —
Rduigab. do. 36
zen dù 5 Tíul. Dieckouto
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161 3
gen bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen werden.
Verantwortlicher Redacteur Arnold. — 1
Gedruckt bei A. W. Hayn.
— 2 —
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Bekanntmachungen.
Es soll die Berlassenschafts Masse des am 2. April 1838 zu Dambeck in Mecklenburg verstorbenen Nitt⸗
abgekürzte Kredit⸗-Verfahren eingeleitet worden, vertheilt werden. haben sich binnen 4 Wochen zu melden und die Rich— igtelt ihrer Ansprüche nachzuiveisen, widrigenfalls auf sie bei der Vertheilung der Masse keine weitere Rück⸗
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
1840, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn 1V. Theil; Uebersicht des Stadlgerichts Rath Muzel angesetzten Termine einzu⸗ sinden, ihre vermeintlichen Ansprüche anzumelden, im Falle des Ausbleibens aber zu gewärtigen, daß sie mit; V. mäisters Barons von Langermann, über weiche das ihren Ansprüchen an den bezeichneten Wechsel präklu⸗ dirt, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt, VI. Theil: Tie etwantgen noch unbekannten Gläubiger der Wechsel selbst aber für amortisirt erklärt werden wird. Breslau, den 13. September 1839. Königliches Stadtgericht.
der Dienst⸗
und Beamten. zl Wörterbuch der schäftssprache, oder
II. Abtheilung. den Ausdrücke. 10 sgr.
Behrends.
zialgesetze. 18 sgr.
sicht genommen werden wird. Berlin, den 21. Novemher 1839. Königliches Preußisches Kammergericht.
—
u blik and um.
Ueber den Nachlaß des zu Zbrachlin verstorbenen Obersten von Czarnecki ist der erbschaftliche Liquidations. Prozeß eröffnet und ein General⸗Liquidations⸗-Termin auf
den 15. Januar 180,
Vormittags um 1911hr, vor dem Herrn Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Assessor Bauer hierselbst angesetzt worden, zu welchem die unbekannten Gläubiger zur Angabe und Bescheinigung ihrer an den Nachlaß des Obersten von Cjarnecki habenden Forderungen unter der Verwar⸗ nung vorgeladen werden, daß die Ausbleibenden aller ihrer etwanigen Berrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige werden gewiesen werden' was nach erfolgter Befriedigung der sich mel⸗ denden Gläubiger von der Masse etwa nech übrig bleiben möchte.
Marienwerder, den 17. September 1839. ;
Civil Senat des Königl. Dber-Landesgerichts.
——— — —
Oeffentliches Aufgebot,
Auf den Autrag des Kaufmanns 5 W. Schubert u Liegnustz werden alle diejenigen, we che an den Sei⸗ ens des Haudlungshauses A. Haase C Cemp. hierselbsi unterm 7. Juni v. J. auf die Herren Rosenhayn & Comp. zu Berlin g6egenen, von diesen acceptirten, Mitte August zahlbaren und am 131en desselben Mo⸗ gefsem bern, nat ven dem ic. Schubert au das Haus W. S. Gold⸗ amibt zu Berlin girirten, an dasselbe aber veymeint— lich nicht gelangten, diesem aber berichtigten Prima⸗ Wechsel über 250 Thlr., in Worten Zwei Hundert und Sleden in Reichethaler, als Eigenthümer, Cessionarien Pfand eder sonstige Briefs Inhaber Ansprüche zu machen haben, hiermit aufgefordert, sich binnen 3 Mo⸗ naten, e Kestens aber in dem auf den 28, Januar
III. Theil: Das eß⸗ und
Literarische Anzeigen.
Bei Carl Heymann in Berlin. Heil Geiststraße Nr. 7, ist erschienen und in allen anten Buchhandlun
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Preuß. Rheinprovinz. 13 sgr.
2 fältig gearbeiteten Buches überflüssig. Ein
von
en bezogen werden: Europa.
Atlas.
. schen periodischen Literatur ein. zeschränkungen, und
cheidung 2c. Verhältniß zwischen
123 sgr.
die Preußische Geschäftskreises, So eben hat bei Orell, Füßli und Camp. in und Ressort⸗ sämmtlicher Behörden des Staats, und
Theil: Titulaturen Preußischer Behörden 2 Zusammen 16 Akten Erklärung amtlichen Verkehr vorkommenden frem
Anhang J. Die Ost- und Wesipreußischen Provin— Anhang 11. Die Rechts- und Gerichtsverfassung der
Der reichhaltige Inhalt des. Werkes, die überaus 926 Aufnahme desselben, durch welche in wenigen ü abren 26, 09009 Eremplare nöthig geworden sind, machen en Deut nds zu haben: , . e m ,. m ,, gen Deutschla 3 haben:; ö ; sede fernere Empfehlung und Anpreisung dieses sorg- Der Haussekretair. Sammler erhalten Frei-Eremplare!
hne Postparta- Aufschlag ö. nunmehr von allen Königl. . ämtern (so wie von allen K. Sächsischen, K, Baver⸗ „6 . , 60 Be hir. sschen und Fürsil. Thurn, und Taxisschen) für r r . 21 , Dieses böchst brauchbare Wert besicht aus 6 Theilen, zu den beigesetzten gewöhnlichen Abonnements Prei⸗ ul er, fi, und für den dabei bemerften Preis ist jeder apart gzu haben; J. Theil: Geschäftsbriefsteller, eder Auweisung u schriftlichen Geschäftsaufsätzen aller Art; mit Formularen ju Briefen, Bittschriften. Berichten, Bekanntmachungen, Klagen in allen Prozeßarten, Klagebeantwortungen, Execntiensgesuchen nach den neuesien Verschriften, Subhastatiens-Anträ⸗ gen, Protokollen, Verhandlungen vor Schiedsmän— nern, Kontrakten, Urkunden u. s. w. 13 sgr. Theil: Gesetz- u. Verfassungs-Kenntniß für den Staatsbürger jeden Standes. Vom Eigenthum, dessen dessen Erwerbung durch Erbschaften, Verträge : c. Von der Ehe und den Rechts-Verhältnissen der
Chronik der gebildeten Welt. Preis des Viertel⸗Jahrgangs 3 Thlr.? sgr. Monatschrift für Zeitgeschichte
und Völkerkunde.
Preis des halben Jahrgangs 3 Thlr. 15 sgr.
Beide Zeitschriften herausgegeben von A. Lewald, haben sich seit ihrer Begründung des ausgezeichneisten Beifalls in den weitesten Kreisen der Gesellschaft zu erfreuen und nehmen den ersten Rang in der Deut⸗ r : Marktschreierische Aushängeschilder stets verschmähend, haben sie ihren Ruf lediglich ihren Leistungen zu verdanken. U t rh nun ohne Porteé⸗Aufschlag mögliche Bezug durch dir Eheleute in Bezng auf Vermögen, Familien- An- Postämter erleichtert nun auch den gebildeten Bewoh- ein unentbehrliches Hülfsmittel beim Uebersetzen des nern des Landes und der kleineren Städte, so wie allgemeinen Hebräischen Gebetbuches in jeder Ausgabe, den Journal-Cirkeln und Lese⸗Vereinen derselben, die zum Selbstunterrichte und Schulgebrauch. Anschaffung und sichert zugleich den regelmäßigen it Empfang wenige Tage nach dem Erscheinen der Hefte. vielen grammatischen Andeutungen und Erklärungen,
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Bei J. J. Weber in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben in Berlin ber E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3):
eh r ch Dentsches kurforisches und alphabetisches
1
1m
Der z allgemeinen Siddur,
sung zum richtigen Gebrauche dieses Wörterbuches. Von Dr. J. Heinemann. Preis 223 sgr.
von Vincke und
schenswerthen,
fen.
Amtliche Nachrichten Frenil des Tagen.
Se. Majestat der Koͤnig haben den Capitains, Freiherrn Fischer vom großen Generalstabe, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Abgeretst: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister, Rother, nach Jastrow.
Rußland und Polen.
Wilna, 18. Nov. Die Frankfurter Ober-⸗Postamts— Zeitung theilt folgende auf die Union der (bisher nicht unir— ten) Griechischen und der Russischen Kirche Bezug habende Ur kunde der Synode zu Polozk mit:
„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Wir, durch Gottes Güte die Bischöfe und geweihte Versammlung der Griechisch-unirten Kirche in Rußland haben in wiederholten Zusammen fünften Nachfolgendes in Berathung gezogen. Unsere Kirche war von hrem Beginn an eins mit der heiligen, apostolischen, rechtgläubig kaͤ⸗
tholischen Kirche, welche von unserem Herrn und Heiland Jesus Christus selbst im Orient gestiftet wurde, vom Orient aus die Welt erleuchtele
und bisher die göttlichen Lehren der christlichen Religion ganz und un⸗ unverändert bewahrte, ohne irgend etwas aus dem Geiste menschlicher
diesem gesegneten, überaus wün— allgemeinen Bunde bildete unsere Kirche einen unzer sirennbaren Theil der Griechisch-Russischen Kirche, wie auch unsere Bor- sahren ihrer Sprache Und Herkunft nach stets einen untrenubaren Theil Aber die traurige Losreißung unserer provinzen von unserem wahrem Vaterlande Rußland riß auch unsere Vorfahren von der wahren katholischen Einheit 10s und die Macht fremder Herrschaft unterwarf sie der Gewalt der Römischen Kirche un⸗ ier dem Namen der Unirten. Obwohl ihnen aber von derselben durch förmliche Urkunden der Orientalische Gottesdienst in unserer heimischen Russischen Sprache, alle heiligen Ceremonien und selbst die Einrichtung anderer Orientalischen Kirchen gesichert, und obwohl ihnen der Ueber⸗ gang zu dem Römischen Glaubens⸗Bekenntniß verboten war (lein deut⸗ sicher Beweis, wie sehr man uusere alten Orientalischen Einrichtungen als rein und unveränderlich betrachtete! , so strebte doch die schlaue Ppolitif die mit ihrharmonirende Richtung Nationalität und
Spitzfindigkeit hinzuzufügen. In
des Russischen Volks bildeten
tragen konnten, ren der ursprünglichen Herkunft unseres Volkes
auszutilgen:; durch diese gedoppelten Bemühungen waren unsere Vor⸗ fahren nach Annahme der Union dein glerkläglich ien Loose unterwor⸗ Der Adel, in seinen Rechten gedrückt, ging zum Römischen Glau⸗ bensbefenntniß über, Bürger und Bauern aber, welche die auch noch in der Union bewahrten Sitten der Vorfahren nicht aufgeben wollten, erduldeten schwere Verfolgung. wurden unsere Gebräuche und dle heiligen Kirchen-Ceremonien, die Einrichtungen und der Got⸗ tesdienst unserer Kirche selbst, bedentend verändert, und au ihre Stelle traten lateinische, ihr keines weges zusagende Einrichtungen. Die GriechischAunirte Geistlichkeit, aller Un errichtsmittel beraubt in Armuth und Erniedrigung, würde von der Römischen gänzlich unterdrückt, und war der Eefahr einer gänzlichen Vernichtung und Zerstörung ausgesetzt, wenn nicht der Höchste ihren Jahrhunderte langen Leiden ein Ende gemacht hätte, indem unfere Prodinzen, ein altes Besitzthum Rußlands, wieder zu dem Russischen Reich“ zurückkehrten. Der größte Theil der Unirten be⸗ nutzte dies glückliche Ereigniß, vereinigte sich Reich damals wieder mit der rechtgläubigen Orieutalisch-kathotischen Kirche bildete bereits einen unzertrennlichen Theil der allgemeinen Russischen Kirche; die übri gen fanden nach Möglichkeit in der wohlihätigen Ruf en Regierung einen Schutz gegen die Uebermacht der Römischen Geistlichteit. Aber der väterlichen Milde des jetzt regierenden frommen Fürsten, des
RNRkBor bald Aber bal
n
Kal sers Nikolaus Paulowitsch, verdanken wir die. jetzige volle inabhäugigkeit unserer Kirche, die jetzigen reichlichen Mittel zur angemessenen Bildung unserer geistlichen Jugend, die jetzige Erneuerung und wachsende Yracht unserer heiligen Tempel, wo der Gottesdienst in der Sprache unserer Väter gehalten wird, und wo die heiligen Ceremonien in ihrer alten Reinheit wieder hergestellt sind. Allenthalben bringt man allmälig alle Einrichtungen unserer von alten Zeiten her Oxientalischen, von alten Zeiten her Russischen Kirche wieder in Gebrauch. Man braucht nur noch zu, wünschen, daß diese alte, Jeitgeßihige Drdnung auch aus künftige Zeiten für die ganze Untrie Bersl⸗ ferung in Rußland befestigt werde, damit in voller. Wiederherstellung der füheren Einheit mit der Russischen Kirche diese früheren Kinder im Schboße ihrer wahren Mutter die Ruhe und den geistlichen Forischritt sinden si Zeit ihrer Entfremdung beraubt waren. Aber auch früher von unserer alten Mutter, der rechtgläubigen katholischen, Drientalischen und nanienllich er Russischen Kirche nicht sowohl im Geiste, ais durch Abhängigkeit von Fremben und durch unangenehme Ereignisse getrennt setzt aber sind wir durch die Gnade des allgütigen Gertes ihr wiederum so sehr genähert, daß wir unsere Vereinigung mit ihr nicht sowohl verordnen als boß aussprechen dürfen. Darum haben, wir in warmen, herz⸗ then Gebeten, nachdem wir den Segen Gottes, des Herrn, unseree
mögen, deren sie zur ust durch die Gnade des Herrn waren wir
Berlin
Mittwoch den 11 ten
nach den Ueberlieferungen der großen Bischöfe und Lehrer der recht⸗ gläubigen katholischen Kirche. Zur Bekräftigung dessen haben alle Bischöfe und übrigen Vorstände der Geistlichkeit diese Kirchenversamm— lungs⸗-Urfunde eigenhändig unterschrieben und zur Bestätigung der all— gemeinen Uebereinstimmung der übrigen Griechisch⸗unirten Geistlichteit legen wir die eigenhändigen Erklärungen der Geistlichen und der mön— chischen Brüderschaften, in Allem von 1305 Personen, bei. Gegeben in der von Gott geschützten Stadt Polezk im Jahr nach Erschasfung der Welt 7317, nach der Menschwerdung des Sohnes Gottes 18389, im Monat Februar am 12ten Tage, am Sonntag der großen Fasten.“ (Folgen die Unterschriften.)
Frankreich.
Paris, 5. Dez. Vorgestern ward eine Art von Privat— Conseil gehalten, dem der Koͤnig, der Herzog von Orleans und der Herzog von Nemours beiwohnten. Die Frage, ob beide Prinzen, oder einer von ihnen, und welcher, nach Afrika gehen sollte, hatte, wie der Temps meldet, zu einem sehr lebhaften Auftritte Anlaß gegeben. Der Herzog von Orleans habe fuͤr seine Hinsendung besonders den Grund geltend gemacht, daß es sich fuͤr ihn, der kuͤrzlich an einer bloßen militairischen Promenade in Afrika Theil genommen habe, um seine Ehre handle, nicht in Paris zu bleiben, wenn ein Feldzug eroͤffnet werde, der Gefechte und persönliche Gefah⸗ ren in Aussicht stelle. Der Herzog von Nemours bezog sich auf eben diese Gefahren, um von der Reise seines Bru— ders abzurathen. Denn wenn derselbe ungluͤcklicherweise getoͤdtet werden sollte, so sey das Reich bei der großen Jugend des Grafen von Paris der, wenn auch hoffentlich noch sehr ent— fernten Moglichkeit einer Regentschaft ausgesetzt. Der Koͤnig soll diesem Familienstreite dadurch ein Ende gemacht haben, daß er dem Kabinette die Entsch eidung uͤberwies, und dieses haͤtte beschlossen, daß der Herzog von Orleans allein, unter den Be— fehlen des Marschalls Valse, an der Expedition Theil nähme.«— Außerdem hat sich, wie man vernimmt, das Kabinet mit den fuͤr die Afrikanische Armee abzusendenden Verstärkungen beschaͤf— tigt. Der Marschall soll ganz vorzugsweise Subsistenzmittel ver— langt haben, da die Einfälle der Beduinen eine Menge derselben der Armee entzogen haben. Man hat Befehle fuͤr den soforti— gen Ankauf von 1060 Ochsen ertheilt, und es werden binnen kurzem 1566 Maulthiere nach Afrika abgehen.
Ein hiesiges Journal behauptet, daß der Koͤnig seit zwei Tagen so sehr mit Geschaͤften uͤberhäuft waͤre, daß er in der vor— letzten Nacht gar nicht zu Bette gegangen sey, und sogar den Spanischen Boͤtschafter, der nach den Tuilerieen gekommen sey, nicht habe empfangen koͤnnen. Gestern hat ein Schiffer aus der Seine eine von den Feuerwerksbomben von getheerter Leinwand, ahnlich denen, die die Polizei vor einiger Zeit in Beschlag nahm, aufgefischt, und sie der Polizei abgeliefert.
Im Temps liest man: „Wenn wir gut unterrichtet sind, so hat der Marschall Soult nicht das Anerbieten gemacht, sein Portefeuille niederzulegen, um den Oberbefehl in Afrika zu über— nehmen. Man betrachtet die Feindseligkeiten mit Abdel Kader als Ernst in Bezug auf die Opfer an Menschen und Geld, die Frankreich zu bringen haben wird; aber uͤber den Ausgang eines solchen Kampfes kann man sich nicht ernstlich beunruhigen. Wel— ches auch seine Huͤlfsquellen seyn moͤgen, um die raͤuberischen Streifzuͤge fortzusetzen, so muß man doch einem Kriege mit einem Beduinen-Hauptling nicht mehr Wichtigkeit beilegen, als derselbe wirklich hat. Die Absendung eines ersten Ministers, des ersten unserer Generale, wuͤrde in Europa und im Orient zu der Ver— muthung berechtigen, daß wir zum Aeußersten unsere Zuflucht nehmen mußten. Dem Marschall kann dies nicht eingefallen seyn. Vielleicht hat man einen Augenblick daran gedacht, dem Herzoge von Orleans den Oberbefehl anzuvertrauen; aber diese Ansicht ist auf Widerspruch gestoßen.“
Unter den verschledenen Geruͤchten, die heute zirkuliren, be findet sich auch das, daß nicht der Marschall Valse, sondern der General Cubisres die Expedition gegen Abdel Kader kommandiren werde.
Der Moniteur parisien widerspricht heute dem Geruͤchte, daß die Arrisregarde der Expedition nach dem Biban von den Arabern uͤberfallen und zusammengehauen worden sey. Auch er— klaͤrt das offizielle Blatt, daß die Regierung keine von den aus Afrika kommenden Nachrichten dem Publikum vorenthalten, son— dern dieselben gleich nach dem Eingange veroͤffentlichen werde.
Es will fast scheinen, als ob die jetzigen Minister sich der Journale bedienten, um dem Koͤnige auf indirekte Weise Rath— schlaͤge zu ertheilen. Wenigstens sagt heute die Presse, deren
Tendenz man jetzt als eine anti-ministeriell-gouvernemen⸗ tale bezeichnen koͤnnte, in Bezug auf den Artikel des „Temps“, worin gesagt wird, daß der Koͤnig fortan keine Deputationen mehr empfangen wolle: „Ein Minister, den wir nennen könnten, hat die Insinuation in den „Temps“ einruͤcken lassen. Der er— waähnte Entschluß des Königs ist ganz ungegründet. Das Auf— hoͤren jeder Art von Verbindung zwischen den Buͤrgern und dem Köͤnigthum konnte ernste Uebelstaͤnde herbeifuͤhren, und bei mehr als einer Gelegenheit verhindern, daß die Wahrheit bis zum Throne gelangte.“
Die Gazette des Tribuneaux meldet, daß der gestern verhaftete Bero (nicht Baraud) heute zum zweiten Male von
Heilandes Jesn Christi (der allein das wahre Haupt der alleinigen wahren Kirche ist) und den heiligen, alles vervollkommnenden Geist zum Beistand angerufen, fest inv. fes —
J. Von neuem die Einheit unserer Kirche mit der, rechtgläubigen ka⸗ tholsschen Srientalischen Kirche aujtierkennen, und darum von jetzt an zugleich mit den uns anvertrauten Heerden in Einheit mit den hoöch⸗ heiligen Orientalischen, rechtgläubigen Patriarchen und im Gehorsam gegen die heiligste regierende allgenieine Russische Synode zu verharren. 3. Den sehr frommen Herrn und Kaiser allerunterthänigst zu bitten, unseren gegenwärtigen Entschluß in seinen erhabenen Schutz zu neh⸗ men, und die Vollziehung desselben, zum Frieden und zum Heil der Seelen, durch feine Allerhüchste Einsicht und feinen Herrscherwillen zu fördern, damit wir unter seinem wohlthätigen Scepter mit allem Russischen Volk, mit einem und demselben Munde und mit einigem Deren den dreieinlgen Gott loben, nach dem alten apostolischen Anse, nach den Vorschriften der heiligen allgemeinen Concilien und
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und unveränderlich festgesetzt:
dem Instructionsrichter verhoͤrt worden sey. Er habe keine ein— zige Frage desselben beantwortet, aber seine Identität sey nichts desto weniger von verschiedenen Personen konstatirt werden. Die Gazette des Tribuneaux enthaͤlt Folgendes: Ein Mordversuch, am hellen Tage und in einer der belebtesten Stra⸗ ßen von Paris begangen, zog gestern den ganzen Tag über eine Menge von Neugierigen nach dem Boulevard St. Martin. Ein Stadt⸗ Sergeant, der in dermgegend des Chateau d eau den Dienst hatte, ging um ren Uhr über den Boulevard. In Uniform und mit uͤber⸗ gehaͤngtem Mantel langsam an der Seite hingehend, beaufsichtigte er aufmerksam die offentlichen Fuhrwerke, als ein junger Mensch von etwa 16 bis 17 Jahren auf ihn zutrat und ohne ein Wort zu agen, oder irgend etwas zu thun, was einen Streit hatte her— belfuühren konnen, ein Pistol unter seiner Blouse hervorzog und
fand bei ihm einen Dolch, der
später in Minsk nieder, wo er sich verheirathete, und 26
versendeten Zeitungen variirt zwischen 39 und
Dezember
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es gegen den Stadt-Sergeanten, in der Richtung des Herzens
abfeuerte. Die Voruͤbergehenden stuͤrzten sich sogleich auf den Mörder, bemaäͤchtigten sich seiner, rafften das noch rauchende Pi— stol auf und schleppten ihn zum Polizei-Kommissarius. Dort ward er in Gegenwart mehrerer Zeugen durchsucht und man ö an der Spitze in eine Säge aus— lief, drei Patronen und eine Brieftasche, in welcher man eine
Medaille, die zum Gedächtniß der Föderation von 1799 geschla—
gen worden war, und Bruchstuͤcke des inv eordelier von Camille Desmoulin fand. Ueber Namen, Alter und Stand be— fragt, erklaͤrte der Verhaftete, daß er Emanuel Barthelemy heiße, 17 Jahr alt und Lehrling bei einem Juwelier gewesen, setzt aber ohne Arbeit sey. Als Beweggrund seiner That gab er an, daß er im April d. J. an Zusammenrottirungen Theil ge— nommen habe, damals verhaftet worden sey, und von dem Augen— blicke an beschlossen habe, sich zu rächen. Der Stadt-Sergeant ist ubrigens nur leicht am Arme verwundet worden.“ Man glaubt, daß Barthelemy Mitglied einer geheimen Gesellschaft ist, die in diesem Augenblicke auf alle Weise die oͤffentliche Ruhe zu stoͤren sucht.“ 56
Der Moniteur parisien enthält heute abermals einen Artikel in Betreff der Franzoͤsischen Kriegsgefangenen, welcher
folgendermaßen lautet „Sobald die Journale die oͤffentliche Auf— merksamkeit auf die Ruͤckkehr alter Soldaten,
. die während des Feldzuges in Rußland gefangen genommen worden waren, gelenkt hatten, beeilte sich der Kriegs-Minister, diesen Geruͤchten an der Quelle nachzuforschen. Es geht aus den von der Verwaltung
eingezogenen Erkundigungen hervor, daß ein vormaliger Sergeant—
Major des 57sten Linien Regiments, Namens Bon⸗Pignot, wirk— lich nach Rouen zuruͤckgekehrt ist. Im Jahre 1812 beim Ueber— gang uͤber die Beresina zum Gefangenen gemacht, und nach Ka— luga gefuͤhrt, schloß er sich nach einem Aufenthalte von einigen Monaten einem Russischen Stabs-Chirurgus an. Er ließ sich 30 Te als Lehrer der Franzoͤsischen Sprache lebte. Er bat um Pass fuͤr sich und seine drei Kinder, die man ihm im Monat Mai dieses Jahres ertheilte, und worauf er sogleich nach Frankreich zuruͤckkehrte. Dieser alte Militair weiß nichts von Gefangenen, die in Sibirien zuruͤckgehalten werden. Es existiren in der That in mehreren Städten des Russischen Reichs vormalige Franzsö— sische Kriegs-⸗Gefangene. Einige derselben sind verheirathet und haben gewisse Formalitäten erfuͤllt, durch die sie auf gleichen Fuß mit den Russischen Unterthanen gestellt worden sind und nun das Land nicht ohne Erlaubniß der Regierung verlassen können. An— dere leben als Fremde in Rußland, und wenn sie Pässe verlan— gen, so bewilligt man sie ihnen; aber wegen der dortigen sehr langsamen administrativen Form sind sie gensthigt, lange Zeit auf dieselben zu warten. Indessen macht man seit einigen Jah— ren weniger Schwierigkeiten, um diejenigen Franzosen, die darum nachsuchen, in ihr Vaterland zurückkehren zu lassen. Was den Herrn Ben-Pignet betrifft, d sen Dienste und Leiden Theilnahme erregen, so k
es nicht fehlen, daß er die Sorgfalt des Kriegs-Ministers auf sich lenkte, der ihm, bis seine Rechte auf eine Pension verisizirt worden sind, eine Unterstüͤtzung bewilligt hat.“
Toulon, 30. Nov. Durch den Telegraphen ist heute der Befehl eingegangen, die beiden Linienschiffe „Neptune“ und „Aiger“, jedes mit 1000 Mann Truppen an Bord, augenblick— lich nach Algier abgehen zu lassen. Die Fregatte „Amazone“ soll jeden Augenblick bereit seyn, in See zu gehen. Derselbe Befehl ist den Dampfschiffen „Etna“, „Styx“, „Tartare“ und „Cerbre“ zugegangen. Das Dampsschiff „Crocodile“ geht mor— gen mit der Korrespondenz und 16g Passagieren ab, und wird dem Marschall die baldige Ankunft der verlangten Unterstuͤtzun⸗ gen anzeigen. In der Stadt und im Hafen herrscht seit gestern die lebhafteste Bewegung; aber der Handelsstand hat unter den gegenwartigen Umstaͤnden fuͤr angemessen gehalten, alle seine Expeditionen nach Algier vorlaufig einzustellen. Etwa 20 Kauf⸗ fahrtheischiffe, die im Begriff waren, nach Algier abzusegeln, bleiben nun hier, und haben ihre Passagiere bereits wieder ans Land gesetzt.
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Großbritanien und Irland.
Srhe—
London, z. Morgen beginnt die neue Porto- Erl bung nach dem Gewicht der Briefe, mit gleichzeitiger Herab⸗ setzung des einfachen Portos auf 4 Pence. Die Befoͤrderer dieses vorläufigen Reform -Planes versprechen sich davon minde stens eine Verdoppelung der gegenwartigen Korrespondenz. Jetzt gehen hier im Durchschnitt taglich 35,000 inlaͤndische Briefe ein, und 36,960 werden abgesendet; dies macht jährlich 3,“ *06 ohne die auswaͤrtige Korrespondenz, die Schiffsbriefe und die Zwei⸗Penny⸗Post zu rechnen. Die Zahl der h ,, Einnahme betragt in London wöchentlich ungefähr 00, jährlich also uber 306,069 Pfd. Portofreie Briefe werden täglich 1 — 39099 befoͤrdert.
Der General-⸗Gouverneur von Ostindien, Lord Auckland, will sich im Laufe des Februars wieder. nach Kalkutta begeben und ein Jahr darauf nach England zuruͤckkehren. —
In der letzten Sitzung des Central Kriminalhofes fuͤr Lon— don Erklärte die große Jury vor ihrer Aufloͤsung, daß sie den Eifer und die Wachsamkeit, welche die Begmten der Londoner Polizei fuͤr Verhütung und Entdeckung von Verbrechen bewiesen, so wie die klare und deutliche Weise, mit der sie in den erforder— lichen Faͤllen ihr Zeugniß ablegten, mit großer Zufriedenheit be merkt habe. ö .
Die Bewohner von Newport beabsichtigen, sobald ihn heriger Mayor wieder hergestellt ist, ein kirchliches Dank⸗Ge fuͤr die Errettung der von den Chartisten uͤberfallenen Stadt; feiern. ; ö In einer am Donnerstag zu Huddersfield gehaltenen Char
tisten Versammlung, in welcher auf O. Connor's Vorschlag eine
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